Wie verändern Communitys Märkte? Die neue Wirtschaftlichkeit.

Communitys die auf Volunteers aufbauen können geniessen nachhaltige wirtschaftliche Wettbewerbsvorteile die sie als strategische Waffe einsetzen können.

  • Zum Beispiel in dem sie personal-intensive Leistungen kostenlos oder günstiger anbieten können.
  • Oder indem sie auf dieser Basis neue Geschäftsmodelle umsetzen können.

Wir erinnern uns an die ewige Diskussion über das Problem der Schwarzarbeit für die Bauwirtschaft. Da wird jenseits der Sozialsysteme Leistung erbracht, entsprechend günstiger angeboten und möglicherweise der eine oder andere Anbieter aus dem Markt gedrängt.

Was hat das mit Communitys und Volunteers zu tun? Die neue Wirtschaftlichkeit die sich ein wirtschaftlich aktives Unternehmen über den Einsatz von Volunteers erschließt, geht eben weit über den Vorteil aus der Schattenwirtschaft der Schwarzarbeit hinaus. Volunteers arbeiten komplett entgeltfrei. Damit ermöglichen sie es Communitys auch umfassende und hochwertige Leistungen komplett kostenlos anzubieten und nur über Werbung zu finanzieren. Ein Unternehmen, das als Community nicht auf Volunteers aufbauen kann, aber mit volunteerbasierten Geschäftsmodellen konkurrieren muß, startet mit einem strategischen Kostennachteil.

Diese neue Form von Wirtschaftlichkeit hat das Potenzial Branchen und deren Marketing zu verändern. Stellen Sie sich einfach vor, Ihr Unternehmen hätte die Notwendigkeit einer Community erkannt und plant deren Aufbau. Im Markt befindet sich eine weitere Community die volunteerbasiert ist und hochwertige Leistungen durch den Einsatz von Volunteers kostenlos anbieten kann, die in Ihrem Unternehmen teuer produziert werden müssen. In dem Fall wird das Communityprojekt Ihres Unternehmens schnell zu einem festen Kostenblock.

Wenn Ihnen das zu theoretisch klingt, werfen Sie doch einen Blick in die Strukturen der AARP. Dort sind sogar die Mitglieder des Boards ehrenamtlich aktiv. Einem sehr, sehr kleinen Stamm an bezahlten Mitarbeitern steht eine kleine Armee qualifizierter, berufserfahrener und motivierter Ehrenamtlicher gegenüber, die es dieser Organisation erlaubt, in jeder grösseren Stadt der USA Büros mit einem breiten Leistungsspektrum für die eigenen Mitglieder zu unterhalten. Und da diese Mitglieder auch noch Mitgliedsgebühren bezahlen, steht dem „Unternehmen“ AARP ein Milliardenbudget zur Verfügung.

Bislang kennen wir die Arbeit mit Volunteerstrukturen nur aus dem Vereinsleben. Für Wirtschaftsunternehmen ist dieses Thema neu. Die AARP hat hier mit dem ADAC eine Gemeinsamkeit. Beide stammen aus einer anderen Zeit. Und beide sind als Vereine gegründet und dürfen eigentlich keinen Profit machen. Diese Schranke bremst Unternehmen, die eben keine Vereine sind, aber trotzdem auf Volunteerarbeit aufbauen, nicht mehr.

Natürlich ist dies nicht das Ende des klassischen Unternehmens mit bezahlten Arbeitsplätzen. Es ist nur ein ungleicher Wettbewerb. Wer nicht in gleichem Maß auf Volunteers aufbauen kann, muß eben auf Dauer mehr Geld in die Hand nehmen um vergleichbare Wirkung zu erzielen. Oder in seiner Leistung um so viel besser sein, wie er teurer sein muß.