Der Personaler und web2.0

Eigentlich ist es nur eine kleine Annekdote, aber sie nicht nur wahr, sie ist auch zu treffend um sie ungenutzt zu lassen. Schließlich zeigt sie, wie Communitys auch funktionieren.

Ich bin Mitglied bei Xing – früher openBC. In einem der vielen Foren ging es unter anderem auch um neue Jobs und ein headhunter listete auf, was für tolle Jobs er im Angebot hatte.

Die ersten Reaktionen darauf waren freundliche Begrüssungen anderer Mitglieder, die sich bereits einmal auf eine der vielen tollen Jobs beworben hatten und bislang nichts mehr von diesem headhunter gehört hatten. Nichts mehr bedeutete, das sie nicht einmal eine Absage erhalten hatten.

Sicher lag es nicht in der Absicht des headhunters sich bei den IT-Spezialisten dieses Forums als „Luftnummer“ zu profilieren. Vermutlich wollte er sich als das Gegenteil ins Gespräch bringen. Sein Problem war einfach nicht daran zu denken, das er in dieser grossen Community einige Menschen finden würde, die mit seinem Verhalten nicht ganz einverstanden waren und seinen Eintrag dazu nutzten, ihn für alle anderen Leser sichtbar daraufhin anzusprechen.

Communitys beinhalten mehr oder weniger zwangsläufig das Risiko, mit eigenen Fehlern konfrontiert zu werden. Natürlich macht jeder Mensch Fehler. Die eigenen Fehler einfach zu ignorieren und darauf angesprochen keine akzeptable Stellung zu beziehen kann man eigentlich nur durch einen rüden Gegenangriff toppen.

Communitys geben jedem einzelnen Mitglied eine Plattform und können dadurch Anbieter durchaus „zur Rechenschaft“ zwingen. Wer bislang gewohnt war Kritik einfach zu ignorieren oder auszusitzen wird jetzt zumindest damit rechnen müssen, das der Preis dieses Handelns ein deutlich höherer sein wird.  Dies bedeuted nicht, das nun jedes Unternehmen und jede Person schutzlos unbegründeten Vorwürfen ausgesetzt wird. Es lässt sich sehr wohl beobachten, das die Mitglieder einer Community hier unterscheiden können. Und das sie andere Mitglieder, die deutlich über das Ziel hinausschießen zur Ordnung rufen.