Digital Strangelove

Präsentation von David Gillespie zum Thema Internet und seiner Veränderungskraft anhand vieler Beispiele. Ihre beeindruckende Bildsprache macht diese Präsentation besonderes sehenswert.
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Social Media Sucht

Retrovo – ein Marktplatz für Elektronik in den USA – hat eine Studie veranlasst, die sich mit dem Suchtfaktor von Social Media befasst.

Ãœber die Studie

The data for this report came from a study of online individuals (non-Retrevo customers) conducted by an independent panel. The sample size was 771 distributed across gender, age, income and location in the United States. The responses have a confidence interval of 2.8% at a 95% confidence level.

How many times a day do you check Facebook?

Ergebnisse

Die erste Grafik zeigt wie oft sich die Befragten bis 35 Jahre täglich bei Facebook einloggten.

Die zweite Grafik  befasst sich mit der Frage in welcher Situation soziale Medien wie Facebook oder Twitter genutzt werden.

Do you tweet/text/check-facebook often?Die Vorstellung, das 40% der  Befragten bis 35 Jahre Facebook oder Twitter beim Autofahren nutzen, ist schon ein Suchtsignal.

Do you tweet/text/check-facebook often?

In der dritten Grafik wird bei den hard-core Nutzern sozialer Medien zwischen Facebook und Twitter unterschieden.

Percentage of respondents under age 35 who check more than 10 times a day.

Twitter macht danach süchtiger als Facebook.

Geocities ist Geschichte und Yahoo will Kasse machen.

geocities2Geocities war einer der ersten Dienste, in denen man kostenlos eine eigene Website führen konnte und zählte zum Imperium von Yahoo. Seit 26. Oktober ist Geocities jetzt endgültig Geschichte. Im April beendete Yahoo bereits die Möglichkeit sich bei Geocites neu anzumelden. Yahoo bietet all jenen, die ihren Content weiter im Netz führen wollen alternativ den Wechsel zum  bezahlten Yahoo hosting an. Auch das ist eine Möglichkeit der Monetarisierung. Natürlich war die Nutzung von Geocities in der Vergangenheit deutlich rückläufig. Allerdings zählte Geocities immer noch zu den Websites, die in größerem Umfang genutzt wurden. Google Trends gibt immerhin noch etwa eine Dreiviertel Million tägliche Nutzer für Geocities an. Das ist mehr als manche hoffnungsvoller gehandelten Sites aufzuweisen haben.

daily unique users nach Google Trends for Websites
daily unique users nach Google Trends for Websites

Bleibt abzuwarten, wie viele der ehemaligen Geocities Nutzer das Angebot von Yahoo annehmen werden. Ob Yahoos Investment in Geocities sich damit auszahlen wird, bleibt äußerst fraglich. Yahoo hatte Geocities von zehn Jahren durch einen Aktientausch im Wert von damals 4,6 Milliarden Dollar übernommen.  Betrachtet man die Entwicklung es Yahoo Aktienkurs der letzten zehn Jahre, hat sich der Wert der Aktien, die in Geocities investiert wurden, doch sehr reduziert.

yahooFür die Anteilseigner von Geocities war es ein gutes Geschäft, sofern sie schnell genug aus der Yahoo Aktie ausgestiegen sind.

MySpace als (Content-) Partner von Facebook?

myspace2Kooperation statt Konfrontation.

Nach dieser Maxime führen MySpace und Facebook Gespräche über eine Zusammenarbeit – wie The Telegraph nach einem Gespräch mit Sheryl Sandberg, Facebooks CEO, meldete. Owen Van Natta, MySpace CEO und vormals Facebooks chief revenue officer, bestätigte dies.

Der nächste Schritt nach der Repositionierung von MySpace

Owen Van Natta hat MySpace als „“a platform where people socialise around content” positioniert und damit den direkten Wettbewerb zwischen Facebook und MySpace entschärft. Aus dieser neuen Position lässt sich eine Zusammenarbeit deutlich leichter gestalten, als aus einem direkten Wettbewerb heraus.  MySpace will künftig verstärkt auf Partnerschaften als wichtigen Bestandteil ihrer Strategie setzen. Statt also weiterhin mit anderen großen sozialen Plattformen im direkten Wettbewerb zu stehen, eröffnet die Repositionierung von MySpace die Möglichkeit mit ehemaligen direkten Wettbewerbern zusammen zu arbeiten. Van Natta führt nun Gespräche mit Facebook und anderen Seiten über mögliche Formen der Zusammenarbeit.

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Kann MySpace den Wettbewerb mit Facebook wirklich ausweichen?

MySpace - noch mit FreundenMySpace CEO, Owen Van Natta, verkündete, das man Facebook nicht mehr als Konkurrenten betrachtet, weil man sich auf unterschiedliche Bereiche konzentriere. MySpace sieht sich nicht mehr als großes soziales Netzwerk sondern als Platz im Netz für Musik. Mit dieser Neuorientierung zieht man sich aus einem Wettbewerb zurück, der nicht mehr zu gewinnen scheint.

myspace2

Folgerichtig sind auch schon die Freunde wieder aus dem Logo von MySpace verschwunden. Diese spektakuläre Entwicklung kam nicht aus heiterem Himmel. Der hatte sich schon deutlich früher für MySpace verdunkelt.

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Brand Communitys – von Kunden für Kunden

fashion brand communitys

Brand Communitys gelten als anspruchsvoll. Ihre Bedeutung liegt in der Kommunikationsleistung, die weiter reicht und intensiver wirkt, als andere Kommunikationswege dies vermögen. Die Marke wird über die brand community Teil des sozialen Umfelds, Freund des Konsumenten. So weit so gut, hätten vor den Erfolg die Götter nicht den Schweiß gesetzt. Oder mit andere Worten „building brand communities that resonate with loyal customers is indeed a Herculean task.“

Kürzlich las ich einen interessanten Beitrag zu diesem Thema, in dem diese „Gebrauchsanweisung“ für den Aufbau einer Brand Community aufgelistet wurden:

  1. Create a strong brand story/myth.
  2. Create a need for collaboration among consumer.
  3. Create identifiable brand elements.
  4. Create a unique culture.

Spätestens bei Punkt 4 wird der Ansatz schnell in den Reich der weltfremden Theorien verwiesen, dachte ich mir. Die „normale“ Unternehmenskultur ist von der offenen Kultur eines sozialen Netzwerks einiges entfernt und die Veränderung von Kulturen ist weder einfach noch schnell zu haben.

Brand Communitys sind die Regel, nicht die Ausnahme

Die Erkenntnis, das eine brand community als  social network eine andere Kommunikationskultur erfordert, schreckt Unternehmen davon ab, eigene brand communitys aufzubauen. Das bedeutet alles andere, als das damit das Instrument „Brand Community“ irrelevant ist. Im Gegenteil. Das Zögern und auch das gelegentliche Scheitern der Markeninhabern überläßt den Markenfans das Feld.

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Jack Wolfskin – ein Beispiel alten Markendenkens

jwIn der Blogosphäre wird über die markenrechtliche Verfolgung der Nutzung der Tatze durch Jack Wolfskin berichtet. Vor nicht all zu langer Zeit gab es ein ähnliches Schauspiel mit dem Jako. Dort wurde man schneller klug. Bei Jack Wolfskin geht es dem Unternehmen um die Sicherung der Marke. Wer was mit Pfoten macht, bekommt was auf die selbe.

Marken sind als Werte hoch einzuschätzen. So weit lässt sich die Haltung von Jack Wolfskin verstehen. Es wäre möglicherweise im Sinn eben dieser Marke, sich kurz auf die Markenbedeutung und -wirkung zu besinnen, bevor man weiter die Tatze zückt und Krallen zeigt.

Welchen Wert hat eine Marke, die mit unangenehmen Erinnerungen verbunden ist? Eine ähnliche wie das sportliche Vorbild eines ertappten Dopingsünders, vermute ich mal. Auch hier gilt: anders gewinnen wäre besser gewesen.

Marke – das ist ein Wert der im Gespräch entsteht und im Gedächtnis haften bleibt, ein Versprechen, dem vertraut wird. Auch deshalb ist es für eine Marke so wichtig, im Gespräch zu sein, ohne ins Gerede zu kommen.

In den Zeiten vor der großen Vernetzung glaubte man die Marke über die Massenmedien steuern zu können. Das erschien nachvollziehbar, weil man die Präsenz der Marke in den Massenmedien beeinflussen konnte. Das Massenmedium Internet hat mit diesem Irrglauben deutlich erkennbar aufgeräumt. Die Annahme, die Markeninhalte alleine bestimmen zu können, war vor schon dem Internet ein Trugschluss. Heute wird nur deutlicher, das der Kaiser keine Kleider trägt.

Unangenehme Informationen reisen heute schneller und weiter denn je. Deshalb darf man es als schädlich bezeichnen, die eigene Marke mit einem unguten Gefühl aufzuladen und das kommunikativ auf eine nicht zu kontrollierende Reise zu schicken. Anscheinend muß der Markenschaden durch die eigene Kommunikation größer werden, als der Schaden, den man abwenden will, um dazu zu lernen.

Consumer Media Studie

Target Cast führte im Oktober 2009 in den USA ein Studie zur Mediennutzung Erwachsener durch. Ziel der Studie war es das aktuelle und zu erwartende Nutzungsverhalten von Massenmedien (Magazine, Zeitungen, Rundfunk, Fernsehen und Internet zu messen. Die Studie basiert auf 895 Erwachsenen im Alter von 18-64 Jahren.

Die wichtigsten Erkenntnisse auf einen Blick:

  • Männer und Frauen nutzen Medien unterschiedlich:  Männer halten Zeitungen eher für weniger wichtige Informationsquellen als Frauen.
  • Zeitungen und Magazine werden nicht mehr als relevant betrachtet. Auf sie wird am ehesten verzichtet.
  • Den größten Nutzungsrückgang wird bei Männern und jungen Erwachsenen der Altersgruppe 18-34 Jahre für Zeitungen, Magazine und Radio verzeichnet.
  • Fernsehen und Internet werden als die wichtigsten Medien bezeichnet. Für die Altersgruppe der 18-34jährigen ist das Internet wichtiger als Fernsehen.
  • Zeitungen und Magazinen wird in den Bereichen Aufmerksamkeit und Einfluss auf Kaufentscheidungen immer noch hohen Einfluss zugestanden.

Die Studie hat eine Reihe wichtiger Erkenntnisse erbracht oder bestätigt, die auch für den deutschen Markt relevant sind.

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VZ Community Marketing

Jakob schreibt im VZlog über Werbung in den Profilen von SchülerVZ. Werbung in Communitys ist ja alles andere als neu. Diesmal geht es aber darum, das die Profilinhaber diese Werbung selbst in ihren Pinwänden einbinden sollen. Im Gegenzug dazu nehmen sie an einem Gewinnspiel teil.

Geworben wird für AXE, gewonnnen werden kann ein iphone oder 3 Sony P3slim, communityaffin soll die Kampagne durch das Werbemittel „Du bist angeknabbert worden“ werden.

Die Einschätzung im VZlog will ich Ihnen nicht vorenthalten:

Das Gewinnspiel geht noch bin zum 30.11.2009, wir können also noch mit jeder Menge Werbespam auf den Pinnwänden rechnen. Diese Art von Werbung ist nicht nur Extrem Nervig (viele Nutzer bekommen für jeden Pinnwandeintrag eine E-Mail) sondern vermischt auch Inhalt und Werbung, was in Deutschland rechtlich schwierig ist.

Communityaffinere Werbung wäre sicher im Interesse von Betreibern, Nutzern und Werbetreibende. Der Weg dorthin erfordert umdenken und ist entsprechend lang und steinig.

Positiv sei dazu vermerkt, das der User immerhin entscheiden kann, ob er sich – und seinen Freunden – diese Werbung überhaupt antun will. Fortschritt kommt gelegentlich auch mal in kleinen Schritten.

Facebook: Marktanteil USA 60%

hitwise-septemberIm September entfielen laut Experian Hitwise 58,6% der Besuche aller sozialen Plattformen auf Facebook. Im Vergleich mit September 2008 hat sich Facebooks Anteil (19,9%) damit in etwa verdreifacht. Diesem beachtlichen Wachstum von Facebook steht im gleichen Zeitraum ein ähnlicher Rückgang bei MySpace gegenüber. September 2008 entfielen 2 von 3 Besuchen einer sozialen Plattform noch auf MySpace. September 2009 hat sich die mehr als halbiert. Auf MySpace entfielen 9/2009 noch 30% der Besuche. Zumindest im Wettbewerb der beiden großen Giganten läuft es auf den Slogan „the winner takes it all“ hinaus.

Wie Community Plattformen im Netz Geld verdienen

facebookFacebook schreibt nach eigenen Angaben schwarze Zahlen. Eine halbe Milliarde US$ Umsatz definieren den Break Even des Netzwerkgiganten. Bezieht man das auf die 300 Millionen Profile, die Facebook derzeit hat, sind das etwa 1,7 US$ die pro Jahr und Profil erwirtschaftet werden. Das klingt nicht nur deutlich weniger beeindruckend als eine halbe Milliarde Umsatz, das kann auch nur ein Anfang sein, wenn man sich das Potenzial an Konsumenten vor Augen führt, das Facebook erreicht, oder besser, das über Facebook angesprochen werden kann.

Das Potenzial, das sich die Netzwerke erarbeitet haben, definiert einen Teil ihres Umsatzpotenzials. Den anderen definiert die Fähigkeit des jeweiligen Netzwerks dieses Potenzial auch zu nutzen. Mit anderen Worten: um gut zu verdienen, braucht man viele Kunden und nicht nur viele Nutzer.

Wie sieht es aktuell aus?

Die wichtigste Einnahmequelle – oft die einzige – ist die Werbung. Wo Hubert Burda über die „lousy pennys“ klagte, die seine Onlineprodukte verdienen, wären die sozialen Plattformen glücklich, wenn die Werbung in ihren Seiten so gut vergütet werden würde. Dabei bieten sich für die Community Plattformen durchaus interessante und wirtschaftlich wertvolle Umsatzpotenziale, die weit über das hinausgehen, was Soziale Netzwerke heute mit Werbung verdienen.

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Lesenswert: „Das Internet darf kein rechtsfreier Raum sein.“

Manchmal freue ich mich über einen Artikel in einem anderen Blog doppelt. Erstens weil der so gut und auf den Punkt geschrieben ist, das er zweitens mir erspart selbst etwas dazu schreiben zu müssen. Es wird der Sache völlig gerecht, auf den Kollegen zu verweisen und damit ein Kompliment zu verbinden.

Marcel Weiss schreibt in Netzwertig über die Menschen aus Politik und Wirtschaft, die mit diesem Argument („Das Internet darf kein rechtsfreier Raum sein.“) hausieren gehen, um eigene Versäumnisse zu kaschieren oder Pfründe zu sichern.

Danke, Marcel. Ich kann mir nur den Komplimenten anschließen, die dieser Text verdient hat.

Lokalisten fon – mobile Nutzung als Einstieg in die intelligentere Monetarisierung?

lokalistendeDie Lokalisten sind nicht die erste Communityplattform, die ihren Mitgliedern die mobile Nutzung der Community ermöglicht. Mobile Nutzung ist in den Zeiten einer nahezu kompletten Abdeckung der communityaffinen Zielgruppen mit Mobiltelefonen ein Standard.

Ein eigener Handytarif ist gleich aus mehrfacher Sicht die logische Konsequenz.
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Social Media verändert – aber wie damit umgehen?

Die Veränderungen die Social Media mit sich bringt werden mehr oder weniger dramatisch diskutiert. Die Antwort auf die Frage, wie damit umzugehen ist, sind nicht immer von der gleichen Qualität.

Hier ein interessantes wie unspektakuläres Video, das pragmatisch Antworten auf diese Frage gibt.

Chancen und Risiken in der Entwicklung Sozialer Netzwerke

Am 6. 10. 2009 hatte ich das Vergnügen, bei Social Network@Google Events einen kurzen Vortrag über die Chancen und Herausforderungen in der Entwicklung sozialer Netzwerke halten zu dürfen.

Schwerpunkt des etwa einstündigen Vortrags sind absehbare Chancen und Risiken, die erkennbaren Handlungsalternativen und insbesondere die Chancen für die Monetarisierung von Plattformen und Communitys.

Die Folien können hier als .pdf herunter geladen werden.

eMail Marketing sozial verlängert – Spam goes social

silverpopEcin berichtet über einen neuen Trend im eMail Marketing: „Social Sharing“ steht für die Verbreitung von Werbe-eMails durch oder über soziale Netze. Social Sharing soll die konsequente Weiterentwicklung der Empfehlung unter Freunden sein und strebt die Einbindung von Werbebotschaften ins Web 2.0 Profil der Empfänger an. Silverpop, ein Unternehmen aus Atlanta, Georgia, das sich mit Engagement Marketing und eMail Marketing befasst, hat sich mit dieser Methode beschäftigt und dazu eine Benchmark-Studie erstellt.

Auch wenn die Ergebnisse aus den USA nicht überraschend sind, nachfolgend die Erkenntnisse aus dem Executive Summary der Studie. Noch wichtiger als die Ergebnisse dieser Studie sind die Konsequenzen für die Betreiber der Plattformen wie für die Nutzer, die sich aus der abzusehenden Nutzung von Social Sharing eMails als eMail Marketinginstrument ergeben.  eMail Marketing sozial verlängert – Spam goes social weiterlesen