IVW Communitys – Hype normalisiert sich, MySpace verliert stärker

Die IVW Zahlen sind sicher nicht die perfekte Orientierungsgröße, wenn es um die Einschätzung der Entwicklung der sozialen Netzwerke geht. Der unique user der agof ist sicher interessanter aus aussagekräftiger. Die Online-Minuten pro unique user wären in Kombination mit den Seitenabrufen pro unique user relevanter.

Nun bietet die IVW Messung wenigstens die Seitenabrufe pro Visit als Hilfskonstrukt. Damit läßt sich in Form der Zeitreihe auf die Entwicklung der Nutzungsintensität schließen. Hier zeigen sich zwischen den sozialen Netzwerken Unterschiede – sowohl zwischen den einzelnen Netzwerken als auch in der Entwicklung der Netzwerke.

Die Entwicklung der Netzwerke von Oktober 2008 auf Oktober 2009

StudiVZ:

  • PI/Visit: -12%
  • Visits: +7,6%

SchülerVZ:

  • PIs/Visits -9,2%
  • Visits +18,9%

MeinVZ:

  • PIs/Visits -16,3%
  • Visits +107,6%

Lokalisten:

  • PI/Visits 48,3  -25%
  • Visits +27,5%

wer-kennt-wen:

  • PIs/Visit -14,1%
  • Visits: 33,7%

MySpace:

  • PIs/Visit -23,1%
  • Visits +0,1%


Hintergrund:

Die individuelle Nutzung einer Plattform lässt naturgemäß nach. In der Installations- und Lernphase wird die Plattform häufiger besucht und umfangreicher genutzt. Wenn alles installiert, alle Medien hochgeladen und alle Vernetzungen durch sind, normalisiert sich die Nutzungsintensität. Je größer die Anzahl der neuen Mitglieder, desto stärker kann sich dieser Normalisierungseffekt in einer Plattform auswirken.

Ergebnis

  • Bei allen großen sozialen Netzwerken innerhalb der IVW ist ein deutlicher Rückgang in den PIs/Visit zu verzeichnen.
  • Die Visits dagegen haben bei allen Netzwerken mehr oder weniger deutlich zugenommen (Ausnahme MySpace). Mehr Besuche mit weniger Seitenabrufen pro Besuch lassen vor allem eine weniger intensive Nutzung der Plattform vermuten.
  • MySpace hat einen hohen Rückgang bei den PIs/Visit, ohne gleichzeitig ein Wachstum an Visits aufzuweisen.

Anmerkung:

Stayfriends ist hier nicht enthalten, weil es aufgrund seines Konzepts abweicht. Für KWICK! liegt keine komplette Zeitreihe vor. Von März 09 bis Oktober 09 gingen die PIs/Visit von 36,7 auf 35,2 PIs/Visit zurück (-4%).

In Social Networks läßt sich erfolgreich verkaufen und werben.

Performics befragte 3.000 US-Konsumenten um festzustellen, welchen Stellenwert Social Media in ihrem Alltag einnimmt.
Die Studie bestätigte, das Unternehmen, die Social Media aktiv nutzen um relevante Informationen in der Sprache ihrer Kunden zu verbreiten, sowohl Neukunden gewinnen, als auch steigende Umsätze zu verzeichnen haben.

Hier einige interessante Ergebnisse:

  • 34% der Konsumenten suchten via Suchmaschine weitere Informationen über ein Produkt oder einen Service, nachdem sie dessen Werbung in einer Social Network Site gesehen hatten.
  • 30% der Konsumenten haben über Social Networks erstmalig von einem neuen Produkt, einer neuen Marke oder Dienstleistung erfahren.
  • 32% der Befragten gaben an, ausdruckbare Coupons in Social Network Sites zu beachten.
  • 38% der Befragten beachten besondere Verkaufsangebote in Social Network Sites.
  • 46% gaben an, das sie auf Facebook über Produkte sprachen oder sie empfehlen.
  • 44% der Nutzer von Twitter geben an, das sie über Twitter Produkte empfohlen haben.
  • 36% der Nutzer von Youtube gaben an, das sie einen Online Shop besuchten, nachdem sie auf einer Social Network Site auf das Produkt oder den Service hingewiesen wurden.

Auch wenn diese Studie sich mit dem Nutzungsverhalten von US-Konsumenten befasst, sind die Ergebnisse doch so deutlich, das sie auch für andere westliche Länder – inklusive Deutschlands – beachtet werden sollten. Wir liegen in der Nutzung von Social Networks und dem entsprechenden Verhalten zeitlich etwas zurück. Das bietet für das Marketing hierzulande die Chance sich rechtzeitig auf diese Verhaltensweisen und die daraus resultierenden Chancen einzustellen.