Unfreundlich – Facebooks neue Profilpolitik „forced linkbuilding“

Man kann nicht sagen, das man gar keine Entscheidung hat, ob die eigenen Profilangaben bei Facebook automatisch mit anderen Seiten verlinkt werden oder nicht. Man kann dieser Form des „forced linkbuildings“ zustimmen – dann ist das wunderbar. Wenn nicht, bleiben diese Teile des eigenen Profils künftig schlichtweg leer.

ReadWriteWeb beschreibt diese Option ganz ausführlich und bezieht sich dabei auf einen Blogeintrag im offiziellen Facebook Blog in dem dieses Vorgehen fast ausführlich beschrieben wird. Dort kann man angeben, welche der zu den Profiangaben passenden Seiten man verlinkt werden will. Der Hinweis auf die weiße Fläche, wenn man Profilangaben gar nicht verlinkt, fehlt allerdings im Facebook Blog.

Ob es als guter Stil gelten kann, wenn dem Mitglied nur die Alternative bleibt sich zwangsverlinken zu lassen oder statt dessen eine weiße Fläche in seinem Profil zu haben, sollte jeder selbst entscheiden. Das mit mehr als sanftem Druck dem einzelnen Mitglied die Verfügungsgewalt über das eigene Profil zumindest teilweise aus der Hand genommen wird, ist schon ein kräftiger Eingriff in die Selbstdarstellung und Selbstbestimmung. Individuelle Aussagen werden wohl künftig auf die Bio-Seite verbannt. Entweder ich gebe etwas in meinem Profil an und das wird dann nach automatisch mit der dazu passenden Seite verlinkt oder ich habe keine Inhalte in diesem Teil meines Profils stehen. Individualität kann auch anders aussehen. Natürlich kann ich jede Verlinkung später wieder löschen.

Druck – auch wenn er nicht von jedem so verstanden wird –  kann auch nach hinten los gehen. Facebook mag es sicher egal sein, wenn einzelne Mitglieder abwandern. Wenn aus einem freundlichen Riesen ein bevormundendes Datenmonster wird, bleibt das früher oder später – hoffentlich – nicht ohne Folgen.