0.Facebook.com – beinahe wieder Vorreiter

Mit 0.Facebook.com bietet Facebook eine kostenlose nutzbare mobile Website für derzeit 50 Länder an. 0.facebook.com ist nur über die jeweiligen Provider erreichbar.Deutschland ist noch nicht dabei, aber in Europa ist 0.facebook.com bereits in

  • Belgien: BASE
  • Dänemark: Telenor
  • Österreich: tele.ring / T-Mobile
  • Finnland: Saunalahti
  • Griechenland: Vodafone
  • Ungarn: T-Mobile
  • Littauen: Omnitel
  • Mazedonien: ONE
  • Rumänien: Vodafone

kostenlos nutzbar. Frankreich (SFR) und Großbritannien (3) sind als größere europäische Länder bereits in der Planung.

Kostenlose mobile Nutzung von Social Network Sites ist nicht neu

Mobile Websites gehören längst zum Standard von Social Network Plattformen. Die Idee der kostenlosen Nutzung mobiler Social Network Sites wurde von O2 und KWICK! bereits vor Jahren umgesetzt. Die O2 Kunden bei KWICK! konnten die mobile Seite von KWICK! über längere Zeit kostenlos nutzen. Die Erfahrungen aus dieser Kooperation zeigen, das dieser Ansatz zwar hoch interessant ist, aber um konkrete wirtschaftliche Vorteil zu erzielen, nicht darauf gebaut werden sollte, das es sich dabei um einen Selbstläufer handelt.

Nutzen für Mitglieder

Die Bedeutung der kostenlosen mobilen Nutzung von Social Network Sites für den Nutzer wird deutlicher wenn man die Kombination von Chat / Messenger und Mobiltelefon verbindet. Jederzeit mit allen seinen Freunden kostenlos kommunizieren zu können wird durch dieses Angebot Realität. Wenn diese Kommunikation dann auch noch in Echtzeit abläuft ist das eine neue Kommunikationsqualität.

  • Der Nutzen des Angebots hängt damit auch von der Anzahl der Freunde ab, die dieses Angebot nutzen können. Der Netzwerkeffekt greift hier.

Nutzen für den Kommunikationsdienstleister – Kundenbindung oder Neukundengewinnung

Der Kommunikationsdienstleister verzichtet bei dieser Zusammenarbeit zumindest auf den ersten Blick auf Umsätze. Dieser Verzicht macht möglicher Weise dann Sinn, wenn dadurch die Kundenbindung stabiler wird. Sobald der Konsument daran gewöhnt ist, mit seinen Freunden über dieses Angebot zu kommunizieren, wird er darauf nicht mehr verzichten wollen. Dies setzt aber voraus, das die meisten seiner Freunde ebenfalls diese Methode für die Kommunikation nutzen. Und das wiederum widerspricht dem properitären Ansatz, der nur den Kunden des Kommunikationsdienstleisters diese Leistung ermöglicht. Hier greift der Netzwerkeffekt. Je mehr Mitglieder meines privaten sozialen Netzes den gleichen Kommunikationsdienstleister nutzen, desto wertvoller ist dieses Angebot für mich.

  • Die Kundenbindung hängt damit davon ab, wie viele Menschen meines sozialen Netzwerks dieses Angebot nutzen können.

Wie ist in diesem Fall die Akquisitionswirkung dieses Angebots zu sehen? Bin ich als Nutzer des Social Networks der Einzige in meinem sozialen Umfeld, der dieses Angebot nutzt, ist dieses Angebot für mich wenig wertvoll und für andere in meinem sozialen Netz ist der Ansporn zu meinem Kommunikationsdienstleister zu wechseln minimal.

  • Die Neukundenwirkung ist damit ebenfalls vom Netzwerkeffekt abhängig.

Sowohl in der Neukundengewinnung wie in der Kundenbindung profitiert ein Kommunikationsdienstleister mit großem Kundenstamm mehr von dieser Zusammenarbeit. Zugleich hängt die Dynamik der Neukundengewinnung nicht zuletzt – neben dem Netzwerkeffekt – auch von der Anzahl der Vertragskunden in den sozialen Netzen ab. Je länger die vertragliche Bindung, desto später kann der Netzwerkeffekt greifen.

Nutzen Facebook

Verfügt auch der Kommunikationspartner über einen entsprechend hohen Kundenstamm wirkt sich für Facebook der Netzeffekt zu seinen Gunsten aus. Mit einer geschickten Kommunikationsstrategie lässt sich eine Nutzung der Social Network Plattform durch die Kunden des Mobilfunkproviders erfolgversprechender, weil schneller und problemloser gestalten als für den Mobilfunkprovider die Gewinnung von Facebooknutzern die Kunden anderer Kommunikationsdienstleister sind.

  • Die Nutzung eines Facebook Accounts ist kostenlos.
  • Die Nutzer von Social Networks sind nicht vertraglich gebunden und können so viele Plattformen nutzen, wie sie wollen.

0.facebook.com in Deutschland

Wann Facebook seine kostenlose mobile Nutzung in Deutschland anbietet, hängt nicht zuletzt davon ab, ob und wann er dafür einen Partner mit einer möglichst hohen Reichweite – also T-Mobile und Vodafone – gewinnen kann. Beide Anbieter sind bereits in anderen – kleineren – Ländern Partner von Facebook. Vermutlich wird man die Erfahrungen dort abwarten, bevor man sich in einem deutlich größeren Markt wie Deutschland zu dieser Zusammenarbeit entscheidet.

Lena Meyer-Landrut Рso sch̦n kann crowdsourcing sein

Was kann Stefan Raab, was Dieter Bohlen nicht kann? Gute Fernsehsendungen machen? Das möglicherweise auch. Aber Stefan Raab kann sich persönlich zurücknehmen und er hat sich bei der Suche nach dem Start für Oslo – mit seinen Jurykollegen – persönlich zurückgenommen. Statt „Daumen hoch – Daumen runter“ zu spielen, nahm die Jury die Rolle des Coaches und Mentors ein. Das ist nicht nur sympatischer, es zeigt auch ein moderneres und realistischeres Verständnis der Rollenverteilung.

Insgesamt ist das Projekt „Unser Star für Oslo“ ein Lehrbeispiel, an dem sich das Thema crowdsourcing sehr schön erklären lässt. Stefan Raabs Leistung war dem Publikum möglichst gute Alternativen zur Wahl zu stellen und gleichzeitig den Teilnehmern gerecht zu werden. Beides wurde schon im Vorfeld maximal belohnt: durch das Ergebnis der Auswahl der deutschen Teilnehmerin und die Beteiligung des Publikums, gemeinhin als Quote verkürzt betrachtet. Der überwältigende Erfolg in Oslo war noch einmal eine Belohnung, die zu wünschen und zu hoffen war, sicher zu erwarten aber nicht.

Crowdsourcing wird von – wenigen – Unternehmen in ähnlicher Form benutzt. Die Kunden wirken so weit als machbar in der Entwicklung und Gestaltung von Produkten mit. Das erhöht die Marktnähe des Produktes und seinen Bekanntheitsgrad, sowie die Unterstützung und Identifikation durch seine Kunden und es senkt das Floprisiko von Markteinführungen und den Aufwand im Marketing.

Die Rolle des Experten beim crowdsourcing zeigt das Projekt USFO. Sich zurücknehmen und dem Markt die Entscheidung zu überlassen, erfordert nicht nur das eigene Ego im Griff zu haben, sondern auch die Installation der dafür nötigen Tools, die Bereitstellung hochwertiger Alternativen und die Schaffung einer ausreichenden Reichweite im Markt.

Es wäre allerdings fatal, crowdsourcing als einfache Lösung zu missverstehen. Sie erfordert nicht weniger Kompetenz und Engagement, weil das Ergebnis noch deutlicher von der Qualität des Inputs zu Beginn des Prozesses abhängt. Fehler im Vorfeld können im laufenden Verfahren kaum noch korrigiert werden.

Ein anderes „Phänomen“ hat Lenas Erfolg mit Satellite übrigens richtig vorausgesagt. Die Prognose von Google nahm den Sieg von Lena in Oslo vorweg. Lesen Sie dazu mehr bei t-online.

Bedenklich: Cap Gemini und Werbung in Social Network Plattformen

Über meine Mail-Abos bin ich heute auf eine Pressemitteilung von Cap Gemini gestossen, nach der die Werbung in Social Network Plattformen für die Fussball-WM nicht funktioniert. Quelle der Erkenntnis war eine repräsentative Befragung von 1000 Deutschen.

Die Erkenntnis, das klassische Werbung in Social Network Plattformen nicht die gleiche Performance bringt, wie in den älteren Kanälen ist alles andere als neu. Wer Social Networks nicht als Kanal für konventionelle Werbung missversteht, wundert sich vielleicht darüber, das eine der größeren Unternehmensberatungen noch diesen Vergleich bringt. Natürlich könnte man auf die Erfahrungen von Proctor & Gamble oder auf diverse durchdachtere Studien verweisen, aber letztlich ist die eigentliche Nachricht nicht ein verunglückter Studienansatz, sondern der Kenntnisstand von Cap Gemini zum Thema Social Media.

Wer einen Sportwagen in einen Fluß fährt um nachzuprüfen, ob er schwimmen kann, sollte von dem zu erwartenden Untergang des Fahrzeugs nicht auf dessen Fahrtauglichkeit schließen.

Sie würden sich gerne intensiver mit Social Media befassen?

Für diesen Fall empfehle ich Ihnen an einem Seminar zu diesem Thema teilzunehmen oder einen firmeninternen Workshop abzuhalten. Für den Aufbau von Social Media Kompetenz ist das Seminar Social Media für Unternehmen ein guter Einstieg.

Falls Sie Ihr Produkt / Ihr Unternehmen in Social Media auf eine breitere, zukunftsfähigere Basis stellen wollen – sprechen Sie mich rechtzeitig an. Meine Kontaktdaten finden Sie hier oder in der rechten Spalte ganz unten.

Sparkasse goes Social Media – die Nassauische Sparkasse (Naspa)

Mit knapp 12 Mrd. Euro Bilanzsumme und 2.200 Mitarbeitern zählt die Nassauische Sparkasse (Naspa) mit Sitz in Wiesbaden zu den großen Sparkassen Deutschlands. Ihr Geschäftsgebiet umfasst 6 Landkreise in Hessen und Rheinland-Pfalz und die Städte Wiesbaden und Frankfurt.

Erste Schritte in Social Media – learning by doing

Erster Ãœberblick: Die erkennbaren Social Media Aktivitäten umfassen – Stand 26. Mai 2010 –

  • seit November 2007 einen eigenen Youtube Channel: 5 Abonnenten und 832 Abrufe.
  • seit 15. 3. 2010 eine Gruppe bei Xing: 28 Mitglieder, keine Artikel.
  • seit Dezember 2009 eine Facebook Fanpage: 5 Einträge auf der Pinwand, 1 Profilfoto, 1 Eintrag im Forum, keine Diskussion.
  • seit Mai 2009 einen Twitteraccount : 185 Followers, 57 Tweets.

Erster Eindruck:

  • Niemand scheint sich bei der Naspa ernsthaft um das Thema Social Media zu kümmern, wenn man die Ergebnisse über teilweise längere Zeit betrachtet.
  • Inhaltlich findet man eher Verlautbarungen und Mitteilungen, als einen Versuch eines Dialogs auf Augenhöhe mit den Kunden.
  • Die Bedeutung von Social Media im Unternehmen zeigt sich auf der Website des Unternehmens: Ein Hinweis auf die eigenen Social Media Aktivitäten ist dort nicht zu finden.

Fazit: Das erzielte Ergebnis kann von jeder ambitionierten Privatperson oder jeder Schülergruppe ohne größere Mühe übertroffen werden. Ein professioneller Einsatz von Social Media durch ein Unternehmen sollte anders aussehen, wenn das Unternehmen nicht Gefahr laufen will sich selbst als kommunikativ inkompetent darzustellen.

Ursachen eines Social Media Desasters

Setzen wir voraus, das die Naspa wirklich am Dialog mit ihren Kunden interessiert ist. Das läge zumindest in ihrem ureigenen Interesse. Banken leben nicht nur vom Vertrauen ihrer Kunden, das durch Dialog gestärkt und bestätigt wird. Gute Gespräche sind letztlich der Einstieg in gute Geschäfte.

Social Media hat eigene kommunikative Regeln. Aber auch hier gilt: Ein sechzehntel schwanger geht nicht und um schwimmen zu lernen muss man mehr als einen halben Zeh mit Wasser benetzen. Nimmt man die Ergebnisse als Maß fehlt es den Social Media Aktivitäten der Naspa faktisch an allem:

  • Verständnis für Social Media an sich – also der nötigen Social Media Kompetenz
  • konzeptionelle Fähigkeiten für die Entwicklung eines Dialogs
  • ausreichend Ressourcen um Social Media zu pflegen
  • handwerkliche Fähigkeiten in der Umsetzung

Möglicher Weise will das Unternehmen durch die Nutzung von Social Media modern wirken, ohne sich wirklich zu engagieren. Faktisch offenbart es damit der Öffentlichkeit das eigene Unverständnis von Social Media und erreicht genau das Gegenteil. Eine der Ursachen solcher peinlicher Flopps liegt im Ansatz.

  • Wer nach dem Motto learning by doing in Social Media einsteigt macht faktisch den Auszubildenden zum CEO und Pressesprecher. Wobei diese Mitarbeitergruppe  vermutlich aufgrund höherer praktischer Vorkenntnisse deutlich bessere Ergebnisse erzielt hätte.
  • Social Media ohne Basis im Unternehmen kann nicht funktionieren. Eine Social Media Strategie mit Rückhalt im Management und ausreichenden Ressourcen ist unverzichtbare Voraussetzung von Social Media Aktivitäten.

Sparkasse – allein mit Social Media

Die Kritik wäre einseitig, würde man verschweigen, das die einzelnen Sparkassen mit ihren Social Media Aktivitäten von Verbänden und Kommunikationsdienstleistern mit dem Thema Social Media weitgehend allein gelassen werden. Learning by doing ist da beinahe unvermeidlich, auch wenn dieser Weg mit hoher Wahrscheinlichkeit in die Erfolglosigkeit führt. Ein Unternehmen der Größe der Naspa sollte jedoch in der Lage sein, sich der Herausforderung durch Social Media etwas kompetenter zu stellen.

Besser machen – einfach gemacht

Kritik ohne konstruktive Hilfe ist von eingeschränktem Wert. Deshalb hier in kurzen Worten, wie ein besserer oder neuer Start in Social Media aussehen könnte.

  1. Die Basis für Social Media in Form einer gemeinsamen Einschätzung der Bedeutung und der Inhalte bei den Verantwortlichen für Aussenwirkung und Ressourcen legen. Beliebte Methoden dafür sind Präsentationen und Vorträge mit anschließender Diskussion.
  2. Eine gemeinsam getragene Social Media Strategie – mit der Einbindung von Geschäftsprozessen – als Konsequenz dieser Erkenntnis von den Kommunikations- und Vertriebsverantwortlichen oder deren Zuarbeitern erarbeiten lassen. Dafür sind workshops ausgesprochen hilfreich.
  3. Die Bereitstellung der erforderlichen Ressourcen – auf der unternehmensinternen Seite und / oder mit Hilfe von externen Dienstleistern. Letzteres beschleunigt den Einsatz einer tragfähigen Social Media Strategie deutlich.
  4. Der Aufbau von Social Media Kompetenz in den Bereichen des Unternehmens, die von der Nutzung von Social Media betroffen sind. Hier bieten sich allgemeine oder firmeninterne Social Media Seminare an.

Dynamik von Social Media und ihre Risiken

Das wenig beachtete aber durchaus relevante Problem der Dynamik verschärft die Situation für Banken und Sparkassen. Die Entwicklungsgeschwindigkeit von Social Media ist wie das Beispiel der Social Network Platform Facebook eindrucksvoll demonstriert extrem hoch und birgt einige unterschätzte Risiken:

  • Wer in einem so dynamischen Umfeld spät startet, muss davon ausgehen, das er einige wichtige Optionen für die erfolgreiche Gestaltung von Social Media nur noch eingeschränkt wahrnehmen kann, wie Beispiele anderer Branchen bereits belegen.
  • Wer Social Media nicht ausreichend kompetent einschätzen kann, läuft zwangsläufig Gefahr sich auf absterbende Instrumente zu stützen.
  • Wer später startet, muss nicht zuletzt schneller und oft auch besser sein, um auf die Höhe des Geschehens aufzuschließen um Erfolg haben zu können.

Sie würden sich gerne intensiver mit Social Media befassen?

Für diesen Fall empfehle ich Ihnen an einem Seminar zu diesem Thema teilzunehmen oder einen firmeninternen Workshop abzuhalten. Für den Aufbau von Social Media Kompetenz ist das Seminar Social Media für Unternehmen ein guter Einstieg.

Falls Sie Ihr Produkt / Ihr Unternehmen in Social Media auf eine breitere, zukunftsfähigere Basis stellen wollen – sprechen Sie mich rechtzeitig an. Meine Kontaktdaten finden Sie hier oder in der rechten Spalte ganz unten.

Social Media für business to business (b2b)

Social Media geniesst bei b2b Unternehmen aktuell noch keine hohe Wertschätzung, diese Einschätzung ändert sich aber deutlich, wie z.B. die Studie von creative360 zeigt.

Social Media ist für b2b nicht weniger wichtig als für b2c

Die Vorteile von Social Media für business to business Unternehmen sind nicht weniger groß, als für Unternehmen aus dem Bereich business to consumer, sondern deutlich größer. Die Gründe dafür sind so simpel wie einleuchtend:

  • Die wirtschaftliche Bedeutung des einzelnen Kunden ist höher.
  • Marktinformationen schneller und direkter zu erhalten ist für b2b noch wichtiger als bei b2c.
  • Der Dialog ist qualitativ wichtiger und interessanter: Fachthemen bieten genügend Content um für die Branchenteilnehmer interessant zu sein.
  • Der Dialog ist quantitativ überschaubarer.
  • Social Media bietet einem innovativen und schneller agierenden Unternehmen die Chance über „communication leadership“ einen Wettbewerbsvorteile aufzubauen, der über die klassischen Kommunikationswege nicht realisierbar ist. Communication leadership lässt sich für den oder von dem first mover einer Branche realisieren, der die dafür nötigen Social Media Tools wirkungsvoll einzusetzen versteht.

Viele B2b Unternehmen scheitern bei Social Media an groben Fehlern

Betrachtet man die aktuelle Praxis von Social Media in den wenigen Unternehmen, die den Schritt in diese Welt bereits getan hat, fallen immer wieder die gleichen Fehler auf, die den erfolgreichen Einsatz von Social Media für das Unternehmen verhindern:

  • Es gibt keine umfassende Social Media Strategie, meist werden einzelne Maßnahmen ohne entsprechende Social Media Kompetenz isoliert eingesetzt.
  • Weder Community Building noch Community Management werden ausreichend gepflegt.
  • Die Kommunikationsplattform hat strategische Schwächen, insbesondere bei den Kommunikationstools, der sozialen Navigation und den Profilen.
  • Das Thema Vernetzung wird missverstanden oder vernachlässigt.
  • Social Media wird einseitig als Marketingkanal missverstanden.

Vernetzungsbeispiel für b2b

Social Media entfaltet seine Wirkung dann, wenn die Teilnehmer untereinander möglichst gut vernetzt sind. Das Modell der bilateralen Vernetzung ist schlicht kontraproduktiv. Beiliegende Grafik entstammt einem meiner Vorträge und stellt grob vereinfacht die Vernetzung in Social Media und deren Nutzung für Kundenbindung wie für Neukundengewinnung dar. Prämisse ist ein erweiterter Einsatz von Social Media der sich an der Branche insgesamt und nicht nur am eigenen Kundenpotenzial orientiert und diese Vernetzung als Bestandteil der Neukundengewinnung einsetzt.  Als Eckpunkte finden sich die wichtigsten Aufgaben des Communitymanagements.

Entscheidend für die Wirkung der Social Media Strategie ist der Grad der Vernetzung der Teilnehmer untereinander und  – für das Unternehmen besonders bedeutend – der Anteil der Branchendiskussion, die das Unternehmen zu Gast hat. Natürlich macht es auch Sinn, der Branchendiskussion dorthin zu folgen, wo sie stattfindet („fishing where the fish is“) aber solange sich kein dominierendes Branchennetwork etabliert hat, besteht die – gern übersehene – Chance, dieses zu etablieren und sich damit einen Wettbewerbsvorteil zu sichern.

Fehlstartrisiko I: Learning by doing

Es ist geradezu Usus, neue Themen auf diese Weise anzugehen. Leider ist diese Methode nicht immer zielführend. Einmal verleitet sie dazu Fehler zu wiederholen, also das Rad neu zu erfinden, vor allem aber ist diese Methode des vorsichtigen heran tastens dann schädlich, wenn sie in einem dynamischen Umfeld eingesetzt wird. Wer später als seine Wettbewerber startet, setzt sich nicht dadurch an die Spitze, das er langsamer ist. Wer als erster erfolgreich startete, bleibt nur an der Spitze, wenn er weiterhin schneller ist, als sein Wettbewerb. Social Media ist in seiner Dynamik ohne Beispiel. Wer dies bezweifelt, werfe einfach einen Blick auf die Entwicklung von Social Networks wie Facebook.

Fehlstartrisiko II: Social Media Strategie ohne Social Media Kompetenz

Niemand wird bestreiten, das die Qualität einer Social Media Strategie nicht zuletzt auch von der Social Media Kompetenz derjenigen abhängt, der diese Strategie entwickeln. Unter diesem Aspekt macht es Sinn, zuerst einmal die Social Media Kompetenz im Unternehmen auf den Stand zu bringen, der es denjenigen, die dieses Thema tangiert, erlaubt, eine zielführende Strategie abzuleiten.

Die Erfahrung zeigt, das es nicht zielführend ist, Social Media Strategien zum Beispiel aus dem Blickwinkel der Erfahrung der klassischen Unternehmenskommunikation oder des Marketings zu entwerfen.

Nebenstehende Grafik zeigt in vereinfachter Form, wie eine Social Media Strategie in einem Unternehmen ohne fundierte interne Social Media Kompetenz entwickelt werden kann, ist Teil einer Grafik die ich in meinen Seminaren und Workshops einsetze und kann gerne weiter verwendet werden.

Weitere Informationen

Für weitere Informationen stehe ich Ihnen gern zur Verfügung. Sie erreichen mich per eMail unter Wilfried.Schock@social-network-marketing.eu oder telefonisch unter 049 7151 3042774.

 

 

Social Media im Tourismus am Beispiel Club Aldiana

Social Media und Reisen

Reisen und Internet rücken zugleich immer näher zusammen. Die Anzahl der Buchungen über das Netz nimmt ständig zu. Vor allem aber entscheiden sich immer mehr Menschen anhand der Informationen aus dem Netz für oder gegen ein Angebot. Diese Informationen finden sich entweder in speziellen Social Media Bereichen von Reisesites, also in Bewertungsportalen oder Reisecommunities oder direkt in den Social Networks in Form von Statusmeldungen, Kommentaren oder Bewertungen.

Neben dieser offensichtlichen Gemeinsamkeit hat Social Media für Reiseanbieter wie für Reisevermittler eine weitere große Bedeutung. Es sind nicht nur die Erfahrungen und Eindrücke anderer, die als Empfehlungen direkten Einfluss auf Reiseentscheidungen und damit auf den Umsatz haben. Social Media ist für die Neukundengewinnung wie Kundenbindung nicht weniger wichtig, denn

  • nichts überzeugt besser als ein zufriedener Kunde aus dem eigenen Bekanntenkreis
  • Social Media kann die Zeit zwischen Reisen besser überbrücken als alle anderen Alternativen und dabei zugleich im Umfeld bestehender Kunden verkaufsfördernd wirken.

Cluburlaub – Produkt mit eingebautem Communityansatz

Clubreisen sind zumindest das Gegenteil von Individualreisen. Man entscheidet sich dafür, den Urlaub in Gesellschaft anderer mit gleichen Interessen und Freizeitvorlieben zu verbringen. So betrachtet sind Clubreisen und Social Networks Cousins aus verschiedenen Generationen. Wer diese Betrachtungsweise für etwas gewagt hält, sollte einfach mal einen Blick in die von den Kunden geschaffene Social Media Realität werfen,  zum Beispiel in das Xing Forum von Robinson. Urlaub unter Freunden – um einen Slogan der Branche aufzugreifen – bietet nicht nur beste Voraussetzung für die Nutzung von Social Media für Kundenbindung, Neukundengewinnung und Verkaufsförderung. Die Nutzung des Social Network Ansatzes trifft das Interesse der Cluburlauber – Urlaub mit sympathischen Menschen oder Freunden zu machen – besonders gut.

Aldiana – Beispiel für die Social Media Realität der Branche?

Den Veranstalter von Clubreisen bieten sich die bestmöglichen Voraussetzungen um Social Media und Social Networks erfolgreich für ihre Angebote und ihr Unternehmen zu nutzen. Die Frage, in wie weit diese Chance genutzt wird, will ich am Beispiel Aldiana näher beleuchten.

Wikipedia informiert relativ knapp über das Unternehmen Aldiana GmbH das mehrheitlich im Besitz einer spanischen Unternehmen der Baubranche ist. Beim Eigentümerwechsel 2005 soll Aldiana nach focus mit rund 2.500 Mitarbeitern bei 100.000 Kunden ca. 130 Mio. Euro Umsatz erzielt haben.

Social Media Aktivitäten von Aldiana

  • Twitter: Aldiana twittert nach den aufgelisteten Tweets seit Mai 2009 – also einem Jahr – und hat bis heute 31 Tweets abgesetzt und damit 201 Follower und 11 Einträge in Listen erzielt. Eine erfolgreiche oder zumindest konsequente Nutzung dieses Tools sieht sicher anders aus.
  • Youtube: Aldiana kündigt einen eigenen Channel an. 568 Treffer auf der Ergebnisliste von Youtube bei der Suche nach Aldiana sehen zumindest deutlich besser aus, als die Ergebnisse von Aldiana bei Twitter.
  • Facebook: Hier verlinkt Aldiana auf die Gruppe eines Mitarbeiters mit knapp 1000 Mitgliedern. Interessant ist dabei, das sich in dieser Gruppe weniger als 50 Urlaubsfotos befinden. Unter dem Punkt Diskussionen finden sich seit Mai 2009 immerhin 3 Themen.
  • Xing: Hier – im Business Social Network – findet sich mit über 1500 Mitgliedern und 1600 Artikeln die größte Gruppe, auf die Aldiana direkt verlinkt. Diese Gruppe ist für Mitarbeiter, Gäste und Interessenten gedacht. Die letzte Vorstellung eines neuen Mitglieds datiert aus Dezember 2009. In den einzelnen Forenbereichen sind die letzten Beiträge teilweise noch älter.
  • holiday check: Hier verlinkt Aldiana direkt auf die Bewertungen seiner Clubs, die alle durch eine hohe Weiterempfehlungsrate glänzen.

Das eigene Kundenbindungstool von Aldiana – der Gästeclub – basiert auf dem Rabattgedanken für Stammgäste und bleibt damit weit weg von dem Nutzen, den ein Clubsystem für Kundenbindung und Verkaufsförderung hat und befindet sich längst nicht mehr auf der Höhe der Zeit, geschweige denn der Möglichkeiten die sich durch Social Media für das Unternehmen ergeben.

Social Media Aktivitäten der Kunden

Wenn Unternehmen ihren Kunden oder Mitarbeitern kein interessantes Social Media Angebot unterbreiten, werden die eben selbst aktiv, wie verschiedene Beispiele – nicht nur bei Aldiana – zeigen.

Social Media Aktivitäten der Reisevermittler

Sicher nicht ganz ohne Grund versuchen einzelne Reisevermittler, die große Lücke, die Aldiana in seinen Social Media Aktivitäten lässt, für sich zu nutzen:

  • Cluburlaub.de – Reisezentrum Becker GmbH – Ihr Spezialist fürAldiana Cluburlaub, Ferien bei Aldiana
  • Club-Aldiana Domain vom Reisezentrum Becker gesichert und benutzt.

Wie Social Media die Wettbewerbssituation verändern kann

Social Media bietet unter anderem auch einen – sehr wirtschaftlichen – Marktzugang. Unternehmen, die in der Lage sind diesen Marktzugang zu nutzen, haben einen Wettbewerbs- und Kostenvorteil gegenüber anderen Unternehmen. Das betrifft aber nicht nur den horizontalen Wettbewerb – in diesem Fall also den Wettbewerb zwischen Aldiana, Club Med, Robinson oder anderen Reiseveranstaltern. Blickt man über Branchengrenzen, erkennt man, das der direkte Marktzugang über die Wettbewerbsstrukturen entscheiden kann – vor allem wenn strukturelle Veränderungen stattfinden. In der Vergangenheit lieferte die Konzentrationswelle im LEH ein eindrucksvolles Beispiel, wie sich Marktmacht zwischen Markenartikeln und Handel verschob. Mit Hilfe des Internets etablierte sich Amazon im Buchhandel und dominiert den Versandhandel der Buchbranche.

Reisen sind in der Entscheidungs- und Buchungsphase ein virtuelles Produkt, das erst in einem späteren Zeitpunkt zu einem realen Gut wird. Das eröffnet neue Chancen in Marketing und Vertrieb, die von den Anbietern – Veranstalter wie Vermittler – bestenfalls ansatzweise genutzt werden. Kommunikationsreichweite lässt sich via Social Media zu völlig anderen Kosten aufbauen, als mit den klassischen Medien ausserhalb des Netzes. Das Internet hast sich als Vertriebsweg für Reisen längst etabliert. Die Integration in Social Media ist damit nur eine Frage der Zeit.

Offen ist lediglich die Frage, ob hier Handelsunternehmen – also Reisevermittler – oder die Produzenten – also Veranstalter – diese neuen Chancen zuerst erfolgreich nutzen werden, oder ob ein branchenexterner  Wettbewerber – wie zum Beispiel Amazon – seine Kompetenz und den direkten Kundenzugang ins Spiel bringt.

Fazit

Wo Aldiana selbst aktiv ist, bleiben seine Social Media Aktivitäten auf einem Niveau, das kaum geeignet ist eine nennenswerte positive Wirkung zu entfalten. Aldiana ist weit davon entfernt, die Chancen, die Social Media für seine Produkte bietet, auch nur annähernd zu nutzen. Damit ist das Unternehmen nicht alleine. Auch Aldianas direkte Wettbewerber sehen in Sachen Social Media nicht deutlich besser aus. Die Branche hat in diesem Punkt die Hausaufgaben nicht gemacht und ist dabei außergewöhnliche Chancen aus der Hand zu geben.

Im Augenblick befindet sich dieser Teil der Tourismusbranche in einem frühen Experimentierstadium was die Nutzung von Social Media betrifft. Das andere Branchen deutlich weiter sind, mag man am Rande wahrnehmen. Der experimentelle Umgang mit Social Media erinnert an den Versuch das Rad neu zu erfinden, statt ein bestehendes neues Rad einfach einzubauen.

Wie kann es Aldiana besser machen?

Die Frage betrifft natürlich nicht nur Aldiana sondern auch die anderen Unternehmen seiner Branche und wird meist schnell damit beantwortet, das man empfiehlt Social Media als festen Bstandteil der Unternehmenskommunikation einzubinden. Das ist sicher nicht falsch, trifft aber nicht den Kern der Herausforderung. Ohne eine fundierte Social Media Strategie, die eben nicht nur die klassische Unternehmenskommunikation einbindet, sondern weitergeht und Social Media und Geschäftsmodell verzahnt, wird der mögliche Erfolg weiterhin ausbleiben.

Wie entwickelt man eine Social Media Strategie und integriert sie ins Unternehmen?

Strategieentwicklung ist ein unternehmensindividuelles Thema. Clausewitz hat Strategie nicht ganz umsonst als die Ökonomie der Kräfte bezeichnet. Strategie, die nicht auf die unternehmensspezifische Situation eingeht, verdient damit diesen Begriff nicht. Allgemein gültige Regeln beinhalten das Risiko im konkreten Fall nicht zum gewünschten Ergebnis zu führen.

Die Integration von Social Media ins Unternehmen ist ein mehrstufiger, breiter Workflow, den ich in kurzer Form – hoffentlich in Kürze – hier als Download zur Verfügung stellen werde. Lassen Sie sich informieren, wenn dieses Papier online steht.

Die Ressourcenfrage: Social Media Kompetenz – inhouse oder extern?

Ohne Social Media Kompetenz ist jeder workflow und jede Strategie nur ein Stück Papier mehr, das gar nicht die Chance hat zum gewünschten Ergebnis beizutragen. Es gibt schlichtweg keine Alternative dazu, dem Unternehmen die nötige Social Media Kompetenz zur Verfügung zu stellen – sei es in Form interner Social Media Ressourcen, sei es in Form externer Social Media Ressourcen. Die Ressourcenfrage ist nicht zuletzt auch deshalb die Gretchenfrage der Social Media Strategie, weil sie die Handlungsmöglichkeiten des Unternehmens zumindest mit bestimmt.

Für den Aufbau von Social Media Kompetenz im Unternehmen gibt es einige wenige Seminare. Auf meine eigenen Seminare für Unternehmen und Workshops weise ich hier in aller Unbescheidenheit hin, weil ich mir auch anmaße, auf Wunsch dem Erfolg in Social Media mit abzusichern. Alternativ zu dem etwas länger dauernden und in aller Regel kostenintensiveren Aufbau von interner Social Media Kompetenz gibt es die Möglichkeit die Leistungsbestandteile von Social Media, die nicht zwingend inhouse erbracht werden müssen, auszulagern und als externe Dienstleistung zu nutzen.

Social Media Kompetenz: So wie  jeder, der eine Überweisung online ausfüllen kann, sich damit nicht gleich als Vorstand einer Internetbank qualifiziert, reicht das Einstellen und Pflegen eines Profils oder einer Fanpage in Facebook oder fröhliches Zwitschern bei Twitter als Kompetenz nicht aus um eine längerfristig erfolgreiche Social Media Strategie zu entwickeln, die dem Unternehmen und den Chancen und Risiken seiner Branche gerecht wird. Nicht zuletzt die Dynamik der Entwicklung von Social Media macht es erforderlich die strategischen Hintergründe, Einflussfaktoren, technischen Zusammenhänge und Strukturen der Branche einschätzen zu können, um eine tragfähige und zumindest mittelfristig sichere Social Media Strategie für ein Unternehmen ableiten zu können.

Sie würden sich gerne intensiver mit Social Media befassen?

Für diesen Fall empfehle ich Ihnen an einem Seminar zu diesem Thema teilzunehmen oder einen firmeninternen Workshop abzuhalten. Für den Aufbau von Social Media Kompetenz ist das Seminar Social Media für Unternehmen ein guter Einstieg.

Falls Sie Ihr Produkt / Ihr Unternehmen in Social Media auf eine breitere, zukunftsfähigere Basis stellen wollen – sprechen Sie mich rechtzeitig an. Meine Kontaktdaten finden Sie hier oder in der rechten Spalte ganz unten.

Lesenswert: Warum Facebook das Internet beherrscht

Ein interessanter Artikel in SocialMediaToday befasst sich mit den Argumenten, warum Facebook mit der Einführung von OpenGraph das Internet beherrscht oder zu beherrschen beginnt.

Die wichtigsten Argumente, warum Facebook das  –  soziale – Internet beherrschen (wird / kann):

  • damit werden Websites einfach mit dem sozialen Netz verbunden und die Nutzung dieser Website wird dynamisch mit dem social Web in Form von Facebook interagieren.
  • der Like-Button strukturiert das Internet für private soziale Netzwerke wie für ganze Plattformen.

Beide Argumente sprechen sicher für einen großen Schritt in Richtung Verknüpfung über Websites und walled gardens hinweg. Der Like Button kann zugleich das Thema Bookmarking qualitativ wie quantitativ auf eine neue Ebene bringen. Das beides innerhalb von Facebook stattfindet, gibt der Plattform eine stärkere Sonderstellung als sie dies bereits aufgrund ihrer schieren Größe hat. Facebooks Quantität wird jetzt durch eine neue Qualität gestützt.

Für das Marketing ergibt sich aus der Einbindung des Open Graph in die eigene Website eine bessere Nutzung von Facebook für Social Network Marketing, insbesondere was den Aufbau eigener Online Communitys innerhalb von Facebook betrifft.

Die These von der Dominanz von Facebook wird am Beispiel von Youtube untermauert. Dort kann man sich mit seinem Facebook account einloggen. Durch Open Graph wird die Aktivität eines Nutzers auf Youtube jetzt auch auf dem persönlichen sozialen Graph dieses Users auf Facebook abgebildet.

Die These, das durch die Kombination eines sich schnell verbreitenden Facebook Connects plus OpenGraph Protokoll und einer intensiven Nutzung von I-Like-Buttons, sich die Nutzung des Netzes dahin gehend verändert, das Facebook zum zentralen Ausgangspunkt der Internetnutzung werden kann – und damit Google ablöst – ist nicht von der Hand zu weisen.

Von einer Beherrschung des Internets würde ich trotzdem noch nicht reden. Allerdings fehlt auf dem Weg zu einer wirklich beherrschenden Position nicht mehr viel. Googles Bastion – die Suche – ist die einzig wirkliche Gegenkraft gegen Facebooks Dominanz. Sollte es Facebook gelingen, eine gute Web – Suche innerhalb  von Facebook zu etablieren, wäre Google wirklich gefährdet.

Facebooks forced linkbuilding – das strategische Potenzial

Forced linkbuilding – wie funktioniert das?

Forced linkbuilding macht aus Profileinträgen Links. Das ist an sich nichts Neues. Ein Blick in mein Xing Profil zeigt wie diese Methode in der Praxis funktioniert. Jeder Eintrag ist ein Link und listet auf, welche anderen Mitglieder die gleichen Angaben gemacht haben. Dieses Feature bietet gleich zwei Leistungen:

  • ich kann als Nutzer sehen, wer die gleichen Einträge hat.
  • Menschen mit den gleichen Einträgen / Interessen können als Gruppe angesprochen werden.

Damit das in der Praxis wirklich gut funktioniert, macht es Sinn, die möglichen Angaben zu begrenzen, damit hinter jedem Link auch wirklich Ergebnisse gefunden werden. Es ist aber faktisch unerlässlich, das möglichst viele oder alle Mitglieder dieses Tagging nutzen, um den erwünschten Effekt erzielen zu können. Deshalb ist Facebook nicht auf der Ebene der Möglichkeit stehen geblieben und hat sich dafür entschieden, dieses Linkbuilding nachhaltig zu forcieren.

Forced linkbuilding – enormes Potenzial einer umstrittenen Methode

Der Nutzen für die Mitglieder einer Plattform

Forced linkbuilding dient als eine Form des Taggings einem Grundnutzen von Social Networks.  Social Networks dienen nicht nur dazu Kontakt mit dem bestehenden sozialen Umfeld zu halten. Viele Nutzer finden über gleiche oder ähnliche Interessen neue Kontakte, lernen andere, für sie interessante Menschen kennen. Forced linkbuilding kann diesen Grundnutzen auf sehr einfache Weise unterstützen. Durchdacht eingerichtet, macht es die Suche nach Menschen mit gleichen Interessen extrem einfach. Man geht auf sein eigenes Profil, klickt auf den Interessen-Tag und erhält sofort die Nutzer angezeigt, die den gleichen Interessentag im Profil habe. Profile werden damit interaktiv und die Vernetzung mit Nutzern gleicher Interessen für den Einzelnen sehr viel einfacher.

Der direkte Wettbewerbsvorteil für die Plattform

Stärkere Vernetzung und die einfache Möglichkeit Mitglieder mit anderen Interessen zu finden, stellen einen strategischen Wettbewerbsvorteil für eine Plattform dar. Gefühlt entfällt damit die Suche nach Mitgliedern mit gleichen Interessen. Man muss ja nur noch auf einen Tag klicken und sich überraschen lassen, wer da alles angezeigt wird. Die Auswirkung auf Vernetzungsgrad und Aktivität und damit auch Nutzerbindung ist vorstellbar. Plattformen ohne diese Funktion sind früher oder später zweitklassig.

Community Building durch die Hintertüre

Social Network Plattformen sind keine Communitys. Plattformen beinhalten Communitys. Je mehr aktive Commuitys sich dem Nutzer anbieten, desto interessanter die Plattform. Forced linkbuilding kann dieses Communitybuilding dadurch beschleunigen, das bestehende Interessengruppen leichter zusammengeführt werden.

Das Potenzial für das Geschäftsmodell

Allein der direkte Wettbewerbsvorteil dürfte ausreichen um Bedenken wegen der strikten Vorgehensweise auszuhebeln. Forced linkbuilding beinhaltet weiteres Potenzial. Das Geschäftsmodell einer Social Network Plattform kann direkt von dieser Methode profitieren:

  • Werbung: Wirtschaftlich relevante Interessentengruppen direkt ansprechen zu können, ist ein Pluspunkt der Social Network Plattformen, den sie aufgrund ihrer Probleme in der sinnvollen Gestaltung wirtschaftlich nutzbarer Interessenprofile bestenfalls nur marginal nutzen. Die wenigsten Plattformen haben eine vernünftige Reichweite wirtschaftlich nutzbarer Interessenprofile. Forced linkbuilding kann dies sehr nachhaltig ändern, sofern man bei der Gestaltung des forced linkbuildings diesen Punkt entsprechend berücksichtigt.
  • Fanpagealternative: Fanpages sind ein zentraler Eckpunkt des Social Network Marketings in Facebook. Die Achillesferse dieses Tools liegt in seiner Reichweite. Ohne adäquate Reichweite werden die Fanpages als Marketingtool auf halber Strecke einbrechen. Die Mitglieder einer Plattform zu Fans zu machen ist aber mit Aufwand verbunden. Die Abminderung des Fans zum „Möger“ (i like…) ist eine Konsequenz dieser Erkenntnis.
  • Social Network Marketing: Forced linkbuilding öffnet auch die Türe für eine profitable wie simple Ertragsquelle. Der Plattformbetreiber entscheidet, für welche Bereiche ein Tagging angeboten wird und wo und in welcher Form diese automatisierten Gruppen zusammen gefasst werden. Der wirtschaftliche Wert dieser Methode wird klarer, wenn man sich überlegt, welchen Wert beispielsweise der Zugriff auf eine Interessensgruppe „Cluburlaub“ oder „Last Minute Reisende“ für Tourismusunternehmen hat. Diesen Wert könnte man sich ganz simpel über den höheren Wert der Werbung in diesem speziellen Kanal honorieren lassen. Alternativ / ergänzend kann man diese Methode allerdings auch als Einstieg in eine fortgeschrittenere Ertragsgenerierung verstehen, in dem man solche Kanäle z. B. zusätzlich verpachtet und dem Pächter auf Zeit zusätzliche Marketingtools einräumt, die über die simple Werbung hinaus gehen. Die Wertschöpfung dieser Methode dürfte nicht nur den direkten Ertrag pro Mitglied deutlich erhöhen. Sie sichert auch eine deutliche Wertsteigerung der Plattform und nicht zuletzt eine sehr nachhaltige Kundenbindung auf der Businessebene. Wer sich einen wirtschaftlich interessanten und automatisch gefütterten Interessenkanal als Marketing – und Vertriebskanal gesichert hat, wird ihn nur äußerst ungern wieder abgeben. Das bietet Preisspielraum nach oben.

Wäre Facebook börsennotiert, könnte man die wirtschaftliche Bedeutung dieses Potenzials bei Schritten zu seiner Erschließung sicher sehr schön am Kurs ablesen.

Fazit

Das für eine wirklich erfolgreiche Nutzung der Potenziale, die forced linkbuilding bietet, eine erweiterte Methode von forced linkbuilding Sinn macht und wie diese gestaltet sein könnte, darauf werde ich in einem späteren Beitrag eingehen. Nutzen Sie den Infoservice, wenn Sie diesen Beitrag nicht verpassen wollen. Oder diskutieren Sie darüber mit mir in einer meiner Seminare, wenn Sie nicht warten wollen.

Ich freue mich zwischenzeitlich auf die Reaktionen der anderen Social Network Plattformen auf diese Herausforderung und natürlich nicht zuletzt auch auf die Kommentare meiner Leser.

Lesenswert: Socialnomics – wie Social Media Wirtschaft und Gesellschaft verändern

Ãœber Socialnomics

Erik Qualmen beschreibt in Socialnomics wie Social Media Wirtschaft und Gesellschaft verändern. Das Buch ist ein leicht lesbares Feuerwerk an Argumenten und Beispielen dafür, wie tief der Wandel ist, den Social Media verursacht. Qualman erklärt die Auswirkungen von Social Media, in dem er den Leser fast schon wie in einem Spaziergang durch unzählige Beispiele führt, und dabei plaudernd best cases und worst cases verschiedenster Branchen und Unternehmensgrößen erläutert.

Socialnomics liefert dabei auch anschauliche Antworten auf die immer wieder gestellte Frage, ob mit Social Media wirklich Geld verdient wird. Eindeutig ja, aber nur wenn man versteht, was vor sich tut und wie man dies nutzt. Viele Unternehmen sind dabei dies zu können, noch mehr, dies zu lernen.

Socialnomics ist in deutsch bei mitp erschienen und kostet € 24,95. Probekapitel finden Sie im it-fachportal.de

Persönliche Einschätzung

Für mich ist Socialnomics Pflichtlektüre für alle die in Unternehmen und in der Gesellschaft Verantwortung tragen und Zukunft mitgestalten wollen.

Ãœber Erik Qualman

Weiterführende Information über Erik Qualman finden Sie in Qualmans Wikipediaeintrag.

Das Video zum Buch

Nachfolgendes Video bietet einen kurzen wie kurzweiligen Einblick auf die Inhalte die das Buch behandelt.

Fussball.de – eine weitere Community der Telekom floppt

Es fällt schon schwer darauf hinzuweisen, das Fußball eine ziemlich große Fangemeinde in Deutschland hat. Die Community ist da. Das war schon so, bevor es Farbfernsehen gab und die heutigen Social Media Pioniere noch nicht einmal Bestandteil der Familienplanung waren. Wer daran zweifelt sollte sich Sönke Wortmanns Wunder von Bern ansehen. Oder sich fragen was er im Sommer 2006 verpasst hat.

Auch Fußball kann man platt machen.

Was hat das jetzt mit Social Networks zu tun? Eigentlich nichts und doch alles. Eigentlich passt kaum ein Thema so gut zu community buildung wie Fußball. Eigentlich kann man da nichts falsch machen. Schon gar nicht, wenn man die Domain fussball.de hat. Und wenn man dann bereits wie die Telekom Millionen von fussballbegeisterter Kunden  hat, sind das doch sichere 3 Punkte. Aber Fussball kann auch grausam sein. Social Media übrigens auch. Auch die Telekom weiß das ganz genau. Sie hat mit der T-Community den ersten großen Social Network Flopp etabliert. Mit Fussball.de schafft sie das tatsächlich noch einmal.

Fussball.de hat reichlich Besucher, wie uns Google Trends eindeutig versichert. Nach der agof 2009/III  sollen das 1,3 Millionen unique users sein. Werfen wir einen Blick auf die Anzahl der Community Mitglieder, die online sind, droht grausame Ernüchterung. Gerade online sind nicht einmal 40 Fans. Da gewinnt der Slogan von fussball.de „Alle Ligen. Alle Tore. Alle Fans“ makabre Qualität. 39 Fans online. 18 Uhr 30. Werktags. Das ist nicht König Fussball, bestenfalls Randsportart. Dabei soll die Community nach Angaben von fussball.de mehr als 50.000 Mitglieder haben und „größte mono-sport-thematische Community im deutschen Internet mit ca. 50.000 Mitgliedern“ sein.

In Zahlen – aus 1,3 Millionen Fussballfreunden die im Monat über die Seite gehen, wird eine Community von 50.000 oder knapp 4% der Fans. Von denen knapp 4% der Fans sind zur arbeitsfreien Zeit weniger als ein Promille aktiv. Die Aktivität der größten mono-sport-thematische Community im deutschen Internet ist homöopathisch verdünnt, kaum noch messbar. Ein halber Tropfen Aktivität, der gerade im Wasser eines randvoll gefüllten olympischen Wassersportbeckens zu ertrinken droht.  Erfolg habe ich anders im Gedächtnis.

Wie kann eine Fussball Community unter fussball.de in Fussballdeutschland scheitern?

Die Anwort ist einfach. Indem man sie als Beipack einer Contentabspielstation lieblos eintütet. Die ist jetzt da und jetzt macht mal schön. So was verzeiht Fan nicht. Herzblut gegen Herzblut. Wenn Du auf den Platz willst, musst Du auch spielen wollen.

 

Das der Fan dann allein gelassen auf einem Acker steht und verzweifelt nach Ball und Mitspielern sucht, mag ja traurig sein. Ist aber so. Auf Communitydeutsch – da hat man schlichtweg die soziale Navigation vergessen. Dafür kann der Fan ja viele bunte Bilder sehen. Was er wohl auch tut, wenn man die Nutzerzahlen ansieht. An Bildern zum Thema Fussball mangelt es übrigens im Netz nicht.

Eine Fussball-Community, bei der der Ball nicht laufen darf, ist eben nicht so toll. Sowie es ohne Mannschaft und ohne Ball keinen Fußball gibt, gibt das auf Community übersetzt ohne Vernetzung auch keine Fussballcommunity. Die Fans, die da sind, stellen Bilder ein. Freunde? Kommunikation? Eher Fehlanzeige. Weil dazu müßte man erst mal sehen, wer von den 11 Freunden sonst noch auf dem Platz ist. Und wenn Fan sich dann ansieht, worin man die eigene Nachricht eintüten soll, bleibt nur der lapidare Hinweis an den Platzwart, das dieser Acker nun wirklich unbespielbar ist.

Nimmt man die Beteiligung der Fans, ist das eine deutliche rote Karte für die fussball.de Community. Platzverweis. Grobe Regelverstöße werden so geahndet und das ist gut so.

Mal sehen, was man als nächstes Thema bei der Telekom communitymäßig ins Auge geht. Langsam glaube ich, es ist ganz egal was da als geniales Thema kommt – die kriegen das platt.

Jetzt auch  bei Facebook

Ãœbrigens – weil man das jetzt ja hat, hat fussball.de jetzt auch eine Facebook Fanpage. 600 Leute finden das gut. Das ist gut. Besser ist, das die Telekom in Facebook nur Fanpages machen kann. Nicht auszudenken, was aus Facebook würde, wenn die Telekom diese Community betreiben würde.

Badoo – smartes Wachstum im Schatten von Facebook

Auch wenn immer wieder zu hören ist, das Facebook alles an sich reissen oder begraben wird, was nach Community oder Social Network Plattform aussieht, zeigt die Realität ein anderes Gesicht. Wachstum im Schatten des Giganten ist nicht nur möglich. Es findet statt. Wenn auch – wie das im Schatten meist so ist – unter geringerer Anteilnahme der professionellen Öffentlichkeit.

Badoo ist so ein Pflänzchen. 2006 in UK ins Leben getreten, wächst Badoo vor allem in Frankreich, Spanien – und anderen spanisch sprechenden Ländern wie Mexiko, etwas schwächer auch in den USA und im mit Social Network Plattformen dicht besetzten Deutschland. In Italien verharrt Badoo auf dem gleichen Level.

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Was Badoo besonders erwähnenswert macht

Visuelle Prägung. Badoo ist stärker visuell geprägt als andere Social Network Plattformen. Das betrifft nicht nur das Design, sondern vor allem auch die Selbstdarstellung der Nutzer, die vor allem auf Fotos und Videos setzt. Die Benutzung wirkt einfacher, ergonomischer und übersichtlicher als in vielen anderen Plattformen. Attraktive Mitgliederbilder an prominenter Stelle unterstützen diese Wirkung.

Kommunikationshilfe: Badoo erleichtert seinen Mitgliedern die Kommunikation mit fremden Mitgliedern durch die Anzeige von Mitgliedern die online sind und entsprechend einem internen Algorhythmus interessant sein könnten.

Videochat: Badoo bietet Twister an, einen Videochat, bei dem der User einen Chatpartner angeboten bekommt. Die Ausblendung anstößiger Inhalte ist durch ein Häkchen bereits vorgesetzt, könnte aber deutlich besser funktionieren. Wen der Anblick fröhlich masturbierender Herren nicht wirklich beglückt, hat die Wahl sich einen neuen Videochat Partner anzeigen zu lassen, oder den Chat gleich zuzumachen.

Volltreffer Volltreffer? Unter dem Navigationspunkt Volltreffer bietet Badoo ein Matching von Mitgliedern, die an realen Treffen interessiert sind. Die Funktion ist einfach zu bedienen. Man stellt ein ob man Mann oder Frau treffen will und an welcher Altersgruppe man interessiert ist. Dann werden in einer Art Slideshow Bilder von Mitgliedern gezeigt, die ebenfalls an realen Treffen interessiert sind und man entscheidet sich anhand dreier Alternativen ob man an einem Treffen interessiert ist, oder nicht, oder vielleicht doch. Die angezeigten Bilder stammen aus dem geografischen Umfeld des suchenden Mitglieds. Dieses Feature hat definitiv Potenzial.

Mitgliederstruktur: Badoo ist in Deutschland eindeutig was für die Älteren. Sagt zumindest Google Adplaner. Dort werden für Deutschland die grössten Nutzergruppen bei den 45-54jährigen (28%) und bei den 35-44jährigen (21%) aufgeführt. Das passt recht gut zum Datingpotenzial der Site. Internetdating für die Printgeneration – leicht gemacht.

Refinanzierung – ohne Werbung geht es auch

Badoo verzichtet komplett auf Werbung. Statt dessen refinanziert sich der Dienst über die Eitelkeit seiner Mitglieder. Via kostenpflichtiger SMS kann man an prominenter Stelle auf das eigene Profil hinweisen, also Werbung in eigener Sache betreiben. Siehe Headerbildleiste „Ich will auch“. In Ländern, in denen Badoo noch nicht stark etabliert ist, wird diese Funktion kostenlos angeboten.

Das ist aber nicht alles. Datingfunktionen bieten über sogenannte Superfeatures – also Premiumangebote – eine weitere Refinanzierungsquelle. Besonders effizient erscheint hier die Einbindung in Volltreffer. Das Mitglied erhält in seiner sozialen Navigation die Anzahl derjenigen angezeigt, die an einem realen Treffen interessiert sind. Um die Mitglieder selbst angezeigt zu bekommen, müssen die Superfeatures per SMS kostenpflichtig freigeschaltet werden. Dahinter steht ein Abonnement mit €2,38 pro Woche, sprich €9,52 monatlich. Dieses Abonnement kann jederzeit wieder per SMS gekündigt werden. Wenn durchschnittlich jedes Mitglied nur für eine Woche dieses Abonnement nutzt, würde Badoo damit die Ertragqualität von Werbung schon erreicht haben, wären da nicht die horrenden Paymentkosten. Ein interessanter Ansatz ist diese Methode allemal.

Die Schwachstellen von Badoo

Das eine Plattform nur mit einer sehr rudimentären Form von sozialer Navigation erfolgreich sein kann, zeigt Badoo. Vernetzung steht bislang nicht wirklich im Zentrum des Community Building. Badoo entwickelt sich mit seinen neuen Features mehr in Richtung Datingseite mit Communityfeatures. Das diese Kombination durchaus Sinn macht zeigt auch der Erfolg von Jappy. Hier steht die Community im Vordergrund, wirbt aber mit dem Datingthema.

Mitgliederbindung ist auch bei Badoo ein Problem. Badoo gibt knapp 64 Millionen Mitgliederprofile an. Dem stehen nach Google Trends etwa 3,8 Mio daily unique visitors gegenüber, also knapp 6% der Profile. Bei Facebook sind etwa die Hälfte der Mitglieder daily unique visitor nach Google Trends. Das sich Mitgliederbindung auch dann auszahlt, wenn man keine Werbung schaltet, ist selbstredend. Je aktiver die Plattform, desto reizvoller das Datingthema. Und desto interessanter ist es sich selbst zu inszenieren. Da Badoo schon innovativer in der Refinanzierung ist, wird man vermutlich auch eher in der Lage die anderen vorhandenen Refinanzierungsquellen jenseits der Werbung zu erschließen.

Fazit

Eine noch konsequentere Umsetzung der Kombination aus Community und Datingplattform wäre mit dem eleganten visuellen Ansatz der Seite noch interessanter. In dieser Plattform ist noch deutlich Entwicklungspotenzial enthalten. Via Dating Mitglieder generieren und durch bessere Communityfunktionen und Community Management in der Plattform halten, könnte in Verbindung mit der visuellen Qualität der Plattform ein sehr beachtliches Erfolgsrezept werden.

Warten wir ab, ob da nicht bald ein deutscher Clone auftaucht. Facebook Kopien gibt es ja genügend.

Studie: Facebooks Bedeutung für den Einzelhandel

Die Frage nach der Bedeutung von Facebook – und hier insbesondere Facebook Fanpages – für den Einzelhandel war Inhalt einer aktuellen Studie in den USA. Im Rahmen einer Omnibus-Befragung mit 1000 Befragten ergabe die Studie von Morpace folgende interessante Antworten:

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie

Reichweite und Nutzung

Anzahl der Nutzer von Facebook Accounts in den USA nach Altersgruppen

  • 83%  der 18-34jährigen
  • 61% der 35-54jährigen
  • 48% der 55jährigen und älteren.

Nutzungsintensität und Nutzungsdauer

55% der US Konsumenten nutzen Facebook zumindest einmal täglich. Ein Drittel der Facebook Nutzer besucht die Site mehrmals am Tag. Die Nutzungsdauer pro visit variiert wie folgt:

  • 15% nutzen Facebook weniger als 5 Minuten pro visit.
  • 41% sind 5 bis 15 Minuten pro visit auf Facebook.
  • 24% verbringen 15-30 Minuten pro visit auf Facebook.
  • 12% sind 30-60 Minuten pro visit auf Facebook.
  • 8% verbringen mehr als 1 Stunde pro visit auf Facebook.

Fanpages und Einzelhandelsmarketing

Der durchschnittliche Facebook Nutzer ist Mitglied auf 9 Fanpages. Die wichtigsten Gründe für die Mitgliedschaft bei Fanpages zeigen die Bedeutung von Facebook Fanpages für das Marketing des Einzelhandels:

  • 41% wollen damit ihren Freunden zeigen, welche Produkte sie für gut finden.
  • 37% erhoffen sich davon Rabatte und Gutscheine.
  • 35% wollen über neue Produkte informiert werden.
  • 31% wollen mehr über das Unternehmen erfahren.
  • 28% wollen Menschen mit den gleichen Vorlieben und Interessen kennen lernen.

Die häufigsten drei Antworten belegen eindrucksvoll die Bedeutung der Fanpages für das Einzelhandelsmarketing durch

  • Empfehlungsmarketing
  • Verkaufsförderung
  • Produktvorstellungen

Die Bedeutung von Facebook als Informationsplatz für Produkte ist in einer dynamischen Eintwicklung.

  • 36% der Nutzer meinen das Facebook ein guter Platz ist um sich über Produkte zu informieren.
  • 64% glauben dies noch nicht.

Diese Aussage betrifft sowohl Facebook als ganzes als auch die Form der Information, also die Empfehlung in Foren und auf den Walls. Auch wenn Facebook sich hier im Augenblick nur bei einem guten Drittel seiner Nutzer als Informationsplatz etabliert hat, zeigt dies doch erhebliche Wirkung:

  • 68% der US Konsumenten mit Facebook Account meinen, das eine positive Empfehlung eines Produktes auf Facebook sie zum Kauf eines Produktes oder zum Besuch eines Einzelhandelsgeschäfts motiviert.

Download

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Studie Facebook und Werbung

Die Bedeutung von Werbung in Social Media hat Nielsen anhand einer Facebook Studie untersucht, über die ich kürzlich informierte.