Social Media und traditionelle Werbe- und PR-Agenturen

Social Media Ausblick – der Blick über den Teich

In Social Media Today findet sich ein lesenswerter Artikel der die Probleme traditioneller Werbeagenturen mit Social Media anspricht. Auch wenn sich die Aussagen auf den US-Markt beziehen – der uns in Sachen Social Media immer noch deutlich voraus ist- sind sie doch für unseren Markt interessant.

Hier einige Kernaussagen / Erkenntnisse, die auf Ergebnisse von Forrester Research basieren:

Die Unternehmen sitzen zwischen den Stühlen:

  • Die Unternehmen (in den USA) haben halten ihre Werbeagenturen nicht für wirklich kompetent für Social Media und haben noch Mühe Agenturen zu finden, die dieser Herausforderung gewachsen sind.
  • Zugleich sind die Unternehmen (in den USA) überwiegend der Meinung, das sie den interaktiven Agenturen ihre komplette Kommunikation nicht anvertrauen können.

Kurswechsel auf Agenturseite:

  • Nach einer Phase weitgehendere Abstinenz (oder Ignoranz) starten seit 2009 immer mehr Agenturen Aktivitäten in Social Media.
  • Statt einer erkennbaren Social Media Strategie dominieren Einzelaktivitäten. Das fördert nicht die nötige Kompetenz um den Unternehmenskunden bei der Entwicklung einer Social Media Strategie nützlich zu sein.

Probleme der Werbe- und PR-Agenturen mit Social Media und deren Ursachen

In Social Media Today finden sich 5 Argumente, warum sich Werbeagenturen immer noch mit Social Media schwer tun.

1. Der Nutzungsansatz von Social Media

Viele Agenturen orientieren sich mehr an der Entwicklung des Internets und von Social Media und weniger an dem Geschäftsmodell in oder für Social Media. Der Fokus liegt auf der Produktion von „Dialog“, weniger auf der Produktion von Kunden, Kundenbindung und Umsatz.

2. Der Ertragsansatz der Agenturen

Social Media ist für Agenturen weitaus weniger lukrativ als konventionelle Unternehmenskommunikation. Die Neigung, Neuland zu betreten um weniger Geld zu verdienen, ist entsprechend überschaubar. Das man dabei riskiert den Kunden zu verlieren, wird so lange als möglich in Kauf genommen.

3. Fehlende eigene Social Media Strategie

Die Agentur hat einen Blog, ist in Facebook aktiv und twittert, also ist sie für Social Media kompetent. Eine Social Media Strategie? Was man selbst nicht kennt oder versteht, wird man aber auch seinem Kunden tunlich nicht verkaufen.

4. Passivität

An SEO wurde gerade gelernt, das man seine Seiten ins Netz stellt – optimiert natürlich und dann kommen die Kunden. (Wenn das nicht klappt, wird zusätzlich eben noch in Google oder in Bannerwerbung investiert.) Das Social Media eine längere Anlaufphase braucht, in der das Unternehmen – oder seine Agentur – reichlich Aktivität investieren muss, bevor etwas passiert, entspricht nicht dem, was man bislang mit Marketing im Internet zu verbinden scheint.

5. Fehlende Anerkennung für Unterstützer

Social Media basiert auch auf den Reaktionen anderer. Wenn die Unterstützung auf der anderen Seite des Dialogs ausbleibt, funktioniert Social Media eben nicht. Wer die Unterstützung nicht angemessen würdigt, wird bald ohne sie sein. Dieses angemessen würdigen ist mental nicht Bestandteil des gelernten Vorgehens. Man fährt Kampagnen, keine Dialoge. Und wenn dann doch Dialog passiert, fehlen know how und die Ressourcen um ihn wirklich zu pflegen und auf diejenigen, auf die der Dialog und seine Wirkung aufbaut, auch entsprechend zu reagieren.

Diese Analyse würde ich um folgenden Punkt ergänzen:

Das Geschäftsmodell der Agenturen passt – noch – nicht zu Social Media

Fehlendes Social Media Verständnis

Frei nach Gandhi könnte man die Adaption von Social Media durch Agenturen mit folgendem Schema beschreiben:

  1. ignorieren: „kein Thema mit Marketingrelevanz“
  2. belächeln: „Spielereien für Kids, Freaks und Geeks“
  3. bekämpfen: „riskant und unberechenbar“
  4. probieren: „wir bloggen und twittern jetzt auch“
  5. integrieren: „wir haben jetzt einen eigenen Social Media Experten“
  6. agieren: „durch Social Media werden wir fester Bestandteil des Marketings unserer Kunden“

Das Rad neu zu erfinden, ist nicht immer ein Zeichen besonderer Kreativität. Zumindest entstehen für die Innovativen unter den Agenturen dadurch zusätzliche Chancen, den Wettbewerb in der Branche aktiv zu gestalten.

Paradigmenwechsel erforderlich

Neben dem Problem Social Media nicht strategisch zu verstehen und entsprechend anzuwenden, haben die Agenturen mit einem zweiten Problem zu kämpfen: Ihre Strukturen sind nicht auf dieses Feld ausgerichtet.

  • Erfolgreiches Social Media setzt zuerst den Aufbau einer Infrastruktur in Form von Reichweite voraus. Dies trifft auch bei der Nutzung von Facebook zu und ist weder durch Gewinnspiele, Werbung in Social Networks noch andere Gimmicks und Apps auf Dauer zu ersetzen.
  • Werbeagenturen, die in ihrem Kampagnendenken festgefahren sind, werden damit in Social Media scheitern. Sie müssen ihrem Kunden die passende Infrastruktur – in Form einer nachhaltigen Reichweite – bieten können.
  • Die Strukturen und Organisation für Community Building und Community Management sind in den meisten Agenturen noch nicht vorhanden. In den meisten Fällen, schon deshalb nicht, weil der Kunde diese Leistung noch nicht einfordert. Der wiederum traut seiner Agentur eben diese Leistung nicht / noch nicht zu.

Social Media Chance

Agenturen, die Social Media strategisch verstehen und nutzen, stehen nach dieser Entwicklung deutlich stabiler und gefestigter da:

  • Aus dem Ideen- und Kampagnenlieferanten ist ein Dienstleister geworden, der einen für das Unternehmen wichtigen Leistungsbereich abdeckt.
  • Die Agentur ist fester Bestandteil des Marketings geworden. Ein Wechsel einer Agentur die den Social Media Part komplett abdeckt ist deutlich komplexer und unwahrscheinlicher als der Wechsel einer konventionellen Agentur.

Die Intensität und Stabilität der Kundenbeziehung hat sich strukturell verbessert.

Social Media Risiko

Natürlich ist mit Social Media nicht so viel verdient wie mit konventionellen Kampagnen in Print und TV. Das ist Fakt. Dies als Argument zu nehmen, um die Integration von Social Media so weit als möglich hinaus zu schieben ist höchst riskant.

Eine Agentur, die Kunden über Social Media gewonnen hat, Social Media und den konventionellen Bereich abdecken kann, wird nicht über den Wettbewerb auf konventioneller Ebene auszuhebeln sein. Eine Agentur, die Social Media als Chance begriffen hat, wird ein fester Partner, grob vergleichbar mit dem IT-Dienstleister, bei dem man seine Datenverarbeitung outgesourct hat.

Unternehmen, die Social Media nicht in Eigenregie nutzen wollen oder können, sind damit potenzielle Partner für eine langfristige und in der Summe lukrative Kundenbeziehung. Die Agenturen solcher Unternehmen laufen Gefahr ihre Kunden früher oder später ganz oder teilweise zu verlieren. Früher, wenn ein Wettbewerber mit Social Media Kompetenz auftritt, später, wenn das Unternehmen sich zwangsläufig dazu entschließt den Social Media Part selbst zu übernehmen und die nötige Kompetenz und Organisation dazu unternehmensintern aufbaut.

Sie würden sich gerne intensiver mit Social Media befassen?

Für diesen Fall empfehle ich Ihnen an einem Seminar zu diesem Thema teilzunehmen oder einen firmeninternen Workshop abzuhalten. Für den Aufbau von Social Media Kompetenz ist das Seminar Social Media für Unternehmen ein guter Einstieg.

Falls Sie Ihr Produkt / Ihr Unternehmen in Social Media auf eine breitere, zukunftsfähigere Basis stellen wollen – fragen Sie mich. Meine Kontaktdaten finden Sie hier oder in der rechten Spalte ganz unten.

agof if2010/I: Veränderungen

Die agof if2010/I beschert uns gleich mehrfach Veränderungen. Die Erfassungsmethode wurde geändert. Ziel dieser Veränderung soll es sein, der realen Internetnutzung besser gerecht zu werden, in dem die Nutzung verschiedener Browser und PCs stärker berücksichtig wurde. Zitat aus der Info der agof:

Ab sofort gilt als Definition, dass ein MultiClient-Fall ist, wer von mehr als

einem Rechner mit jeweils einer Nutzungsintensität von mindestens 10%

das Internet nutzt oder mit mehr als einem Browser pro Rechner das

Internet nutzt. Ein Unique User wird dann aus bis zu vier Clients (=

Browser/ Rechner) gebildet. Hieraus ergibt sich eine Erhöhung des

MultiClient-Anteils an der Gesamtfallzahl von 37% auf rund 75%.

Der Parameter „maximale Anzahl von Clients pro MultiClient-Fall“ wird

künftig auch weiterhin in regelmäßigen Abständen empirisch überprüft und

ggf. angepasst.

Veränderungen am Beispiel der big 5

Bei den big 5 handelt es sich nicht um die bekannten Großwildarten, sondern um

  • T-Online
  • Web.de
  • Yahoo! Deutschland
  • MSN
  • GMX

also um die Führenden nach unique users im Anbieterranking der agof.

Der Wechsel in der Erfassung hatte bei den führenden Anbietern eine deutliche Veränderung bei den unique users zur Folge. Grob gesehen liegt bei diesen Anbietern die Anzahl der unique users etwa um den Faktor 1,4 höher – sowohl im Vergleich zur letzten agof Studie als auch im Vergleich zur Vorjahresstudie.

Vergleich bei unterschiedlichen Erhebungsmethoden?

Die agof weißt darauf hin, das die Zahlen der if2010/I nicht mit denen früherer Erhebungen verglichen werden können. Bedeutet, das nun einen völligen Neustart? Im Prinzip ja, aber … lautet meine Antwort darauf. Bis wir wieder eine neue Zeitreihe aufgebaut haben, werden wir uns behelfe müssen, um die Orientierung aufrecht zu erhalten.

Wir haben es neben der Änderung in der Erfassung mit individuellen Veränderungen bei den einzelnen Plattformen und mit saisonalen Schwankungen in der Nutzung zu tun. Eleminieren wir die saisonalen Schwankungen, bleiben noch die individuellen Veränderungen aufgrund des jeweiligen Erfolgs und die systematische aufgrund der Veränderung in der Erfassungsmethode übrig. Letztere trifft im Prinzip alle gleichermassen, auch wenn die Auswirkungen aufgrund unterschiedlicher Nutzerstrukturen nicht die selben sein müssen.

Unterschiedliche Werte und unterschiedliche Auswirkungen der veränderten Erfassung

Unterschiedliche Auswirkungen zwischen den einzelnen Social Network Plattformen können auch auf unterschiedlichen Nutzerstrukturen beruhen. Unterschiedliche Werte können sowohl Ausdruck eines unterschiedlichen Erfolgs innerhalb eines Zeitabschnitts als auch Ausdruck eines unterschiedlichen Nutzerverhaltens sein, das sich durch unterschiedliche Nutzerschwerpunkte stärker oder schwächer  auswirkt.

Was könnte die Ursache von unterschiedlichen Auswirkungen bei einer für alle gleichermaßen veränderten Messmethode sein? Praktisch betrachtet, sind dies unterschiedliche Nutzungsgewohnheiten. Wer beispielsweise mehrere Browser oder Computer nutzt, an unterschiedlichen Orten ins Netz geht oder sich den gleichen Rechner mit anderen teilt, produziert durch die veränderte Erhebung auch ein anderes Ergebnis. Vielleicht war das vorherige Ergebnis nicht ganz zutreffen, vielleicht ist es das neue – das wird die Zeit zeigen.

Die nachfolgenden Veränderungen können also sowohl auf einem individuellen Erfolg als auch der speziellen Nutzerstruktur basieren.

Bemerkenswert ist, das die VZs als gemeinschaftlich gezählte Netzwerke einen deutlichen Rückgang an unique users aufweisen, die anderen größeren Plattformen eher von der neuen Erfassungsweise profitieren. Wirft man einen Blick auf die kleineren Social Network Plattformen in der agof, fällt auf das insbesondere eraffe und beQueen einen richtigen Quantensprung bei den unique users verzeichneten.

Fazit

Die Änderung in der Erfassung ist ein Umbruch, der zumindest kurzfristig nicht dazu beiträgt die Klarheit über die Entwicklung der einzelnen Netze zu verbessern. Langfristig kann die geänderte Erfassungsmethode dazu beitragen ein realistischeres Bild der echten Reichweite zu liefern. Das dies auch künftig nicht ohne Veränderungen in der Erfassung abgehen wird liegt in der Natur der Sache – der dynamischen Entwicklung der Nutzung und Nutzungsformen des Internets und der Sozialen Netzwerke.

Eraffe als Partygänger – neuer Anlauf oder neue Ertragsquelle?

Ein Artikel in einem regionalen Wirtschaftsportal machte mich auf eine interessante Erweiterung der Ertragsquellen von Social Networks aufmerksam.

Eraffe – Wiederauferstehung als Partygänger?

Eraffe kennen Insider aus ein schon etwas länger etabliertes Social Network mit Sitz und Nutzerschwerpunkt in München. Wer die Plattform heute besucht, wird auf eine neue Oberfläche treffen, die dem Besucher den Eindruck vermittelt, das die Plattform sowohl in Bayern als auch in Baden-Württemberg und Hessen präsent ist.

Neben dem optischen Relaunch der Website – manch einer mag die einladende Dame früherer Tage vermissen – ist der neue Ansatz in der Positionierung von eraffe interessant. Aus eraffe wurde optisch Partygänger. Das Portal definiert sich jetzt als regionales Freizeitportal und versucht sich mit dem neuen Namen Partygänger neu zu etablieren. Die Domain partygänger.de verweist weiterhin auf eraffe. Eraffes Erfolg als Social Network in der Region München wurde durch die lokalen Social Networks im Umland von München und später durch die Lokalisten stark begrenzt. Im Ranking der agof dümpelte man lange bei 60 Tsd unique users und ist in denn internet facts 2009/IV mit 50 Tsd auf Platz 520 gelistet. Wachstum aus eigener Kraft mag in dieser Situation eher illusorisch sein. Das Projekt Partygänger ist aus der Zusammenarbeit von Münchner Zeitungsverlag (Merkur, tz) und eraffe entstanden. Der Münchner Zeitungsverlag gehört zur Ippen-Gruppe, die sich wiederum besonders stark für die Leserbindung durch das neue Community Portal engagiert.

Neu positioniert – neues Wachstum oder neues Geld?

Die kreative Konsequenz aus dieser Situation liegt in der Neupositionierung und Vermarktung der schwächelnden Community als Freizeitportal für Zeitungsverlage.

Die Zusammenarbeit mit der Südwest Presse – die nach eigenem Bekunden in ihrem Einzugsgebiet in der Altersgruppe der 16 – 29jährigen ein Potenzial von über 600.000 Menschen hat, und deren Einzugsgebiet an Bayern grenzt, ist der aktuelle Anlass für den oben angesprochenen Artikel.

Der Anspruch das führende Freizeit- und Communityportal für regionale Verlags- und Medienhäuser in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu sein, ist sportlich. Ein Blick auf die Nutzer bei Google Trends zeigt etwa 15 Tsd. daily unique visitors nach Google. Ob sich den Medienpartnern ausserhalb von München in nennenswertem Umfang neue Nutzer für deren Portale erschließen lassen, ist die damit eine Überlegung, die primär noch den Controllingbereich der Verlage interessieren sollte.

Interessanter wie realitätsnäher dürfte die Frage sein, ob sich eraffe mit dieser Methode tatsächlich neue Nutzer erschließen kann. Die Online Portale von Tageszeitungen als Anlaufstelle für Partygänger – das klingt nicht wirklich kongruent. Wenn dies so funktionieren würde, bräuchten die Tageszeitungen eraffe nicht. Wenn dies nicht funktioniert ist, bringt diese Zusammenarbeit eraffe – oder Partygänger – kaum nennenswerte neue User.

Auch Hoffnung kann die Kasse füllen

Des Pudels Kern oder der eigentliche Nutzen für eraffe dürfte in der Dienstleistung für die Verlage liegen, die man sich vermutlich gut bezahlen lässt. Die Zeitungsverlage erhalten bei dieser Zusammenarbeit die Möglichkeit den eigenen Content in ein jugendliches Design einzubinden und die Hoffnung so Zugang zu verloren gegangenen Zielgruppen zu erhalten. Jugendliches Design ohne die entsprechenden Nutzer wäre allerdings ein Muster ohne Wert. Derzeit erfüllt eraffe / Partygänger diese Hoffnung sicher nicht. Die Zusammenarbeit von eraffe / Partygänger mit den Tageszeitungsverlagen macht auf Dauer nur dann Sinn, wenn es eraffe / Partygänger gelingen sollte, den Verlagen durch den Partycontent jüngere Zielgruppen zu erschließen. Wenn eraffe in der Lage wäre diese Zielgruppen – innerhalb oder außerhalb ihrer Stammregion – zu erschließen, bräuchte man die Verlage nicht, um zu wachsen. So versucht man sich eher der Verlage zu bedienen, um einen gesicherten Ertrag zu generieren. Wenn dabei neue User abfallen, wäre das auch kein Nachteil. Ob es gelingt eraffe / Partygänger schnell genug als Dienstleister bei den Verlagen zu etablieren, bevor den Medienpartnern Wirkung und Aufwand klar wird, dürfte ebenfalls eine interessante Frage sein.

Auch hier scheint zu gelten, das die Hoffnung (in diesem Fall der Verlage) zuletzt stirbt. Zumindest kann die Hoffnung noch die Kasse von eraffe füllen, damit aus dem neuen Partygänger nicht so schnell ein bunter Wiedergänger von eraffe wird.

Social Media Business: Verlage wollen Anteil an Facebooks Werbeerlösen

Die nächste Runde der Medienhäuser auf der Suche nach neuen Ertragsquellen beschreibt der Netzökonom in seinem Artikel „Verleger wollen fairen Anteil an Facebook-Werbeerlösen“.

Taktvoll umschreibt Holger Schmidt den Versuch der 14 großen Verlage an den Werbeumsätzen von Facebook teilhaben zu wollen als „sehr ambitioniert.“ In Wirklichkeit geht es nicht nur darum, das die Verlage – wie man selbst jetzt erkannt hat – das Thema Werbung bei Google verschlafen haben – sondern auch darum, das sie wiederum die Situation nicht realistisch einschätzen. Wo bleibt die fachliche Kompetenz um den Markt, in dem man sich bewegen will, überhaupt zu verstehen, fragt man sich bei diesem Versuch.

Realitätsverlust oder Unkenntnis?

Wer Content bei Facebook einstellt, tut dies freiwillig und zumindest bei Kaufleuten hoffentlich in der ausreichenden Kenntnis dessen, was er tut. Niemand kann die Verlage dazu zwingen, Inhalte bei Facebook einzustellen. Wenn Facebook an Werbung auch in diesen Seiten verdient, ist das Teil der Spielregeln, denen die Verlage durch ihre Teilnahme zugestimmt haben.

Dieser Versuch der Verlage lässt sich mit simplen Worten kurz zusammen fassen: „Mein Geschäftsmodell funktioniert nicht mehr. Gibt mir was von Deinem.“ Das ihm noch weniger Erfolg beschieden sein wird, als der Versuch an den Werbeumsätzen von Google zu partizipieren, liegt in der Natur der Sache.

Die Realität sieht anders aus

Der Versuch der Verlagshäuser neue Geschäftsmodelle zu finden ist legitim. Der Versuch, dafür die erfolgreichen Geschäftsmodellen anderer anzuzapfen, führt nicht zum Erfolg, wenn dafür die Voraussetzungen fehlen. Um ihre Forderung rechtlich durchzusetzen, fehlt den Verlagen jegliche stichhaltige juristische Grundlage. Eine Teilhabe an den Werbeerlösen von Facebook lässt sich auch wirtschaftlich nicht begründen. Facebook basiert auf user generated content und kommt besser ohne den Content der Verlage aus, als die Verlage ohne den traffic von Facebook. Wenn also jemand darüber nachdenken kann, wie er an fremden Geschäftsmodellen partizipiert, dann ist es in diesem Fall eher Facebook, nicht die Verlagswelt. Wenn man mit den Spielregeln nicht einverstanden ist, muss man sie ändern können oder sich ein eigenes Spiel schaffen.

Woran die Verlage scheitern

Der Versuch, ein zunehmend weniger funktionierendes Geschäftsmodell ohne Rücksicht auf Marktrealitäten auf alles aufpfropfen zu wollen, was nach einem besser funktionierenden Geschäftsmodell aussieht, kann nur scheitern. Der aktuelle Ansatz erinnert ein wenig an den Versuch, die Funktion des Heizers auf der E-Lok zu rechtfertigen. Dieser Versuch demoliert was vom Ruf unternehmerischer Kompetenz geblieben ist, vergeudet vor allem aber kostbare Zeit. Zeit die den Verlagen doppelt fehlen wird. Es geht ja nicht nur darum Wertschöpfungsprozesse neu zu organisieren. Es geht auch darum, die dafür nötigen Marktpotenziale zu besetzen. Faktisch scheitert man am Unvermögen den Wandel zu akzeptieren und sich auf neue Realitäten einzulassen.

Wo lassen sich in Social Media neue Geschäftsmodelle für Medienhäuser finden?

Der Gedanke sich an den Werbeumsätzen von Facebook zu bedienen, zeigt nicht nur eine erschreckende Fehleinschätzung der Realität. Er führt zugleich in die nächste Sackgasse. Werbung ist in Social Networks – das gehört zum Grundwissen – als Geschäftsmodell die schwächste Alternative. Sie hat sich deshalb durchgesetzt, weil für alle anderen Alternativen die Infrastruktur  – in Form des Kenntnis der Methoden, der Organisation der Kommunikation und der Nachfrage bei den Unternehmen – fehlte. Das ändert sich derzeit.

Wer von Social Networks etwas versteht, weiß, das Empfehlungsmarketing die Marketingmethode  von heute und morgen in den Social Networks ist. Werbung in Social Networks ist das nächste Auslaufmodell. Wer auf der Suche nach neuen Geschäftsmodellen ist, sollte sich besser an der Zukunft orientieren, statt die Vergangenheit zwanghaft fortschreiben zu wollen. Der Aufbau von Marketingdienstleistungen jenseits der Werbung rund um das Thema Empfehlungsmarketing  – bietet innovativen Verlagen neue Geschäftsmodelle, die zumindest nachhaltiger wirken und stabilere Ertragsquellen als Werbung schaffen. Dort könnten sie auch ihre Kernkompetenz – journalistischer Content – weiter nutzen. Das erfordert allerdings den Mut umzudenken.

Keine funktionierendes Social Media Geschäftsmodell ohne Social Media Kompetenz

Auch wenn es selbstverständlich sein sollte: es ist unwahrscheinlich, das es gelingt zukunftsfähige Social Media Geschäftsmodelle zu entwickeln, wenn die dafür nötige Kompetenz schlicht nicht gegeben ist. Der Gedanke sich an Facebooks Werbeerlösen beteiligen zu wollen, lässt vermuten, das es hier noch Nachholbedarf gibt.

Sie würden sich gerne intensiver mit Social Media befassen?

Für diesen Fall empfehle ich Ihnen an einem Seminar zu diesem Thema teilzunehmen oder einen firmeninternen Workshop abzuhalten. Für den Aufbau von Social Media Kompetenz ist das Seminar Social Media für Unternehmen ein guter Einstieg.

Falls Sie Ihr Produkt / Ihr Unternehmen in Social Media auf eine breitere, zukunftsfähigere Basis stellen wollen – fragen Sie mich. Meine Kontaktdaten finden Sie hier oder in der rechten Spalte ganz unten.

Becks Social Media Kompetenz – abgestanden statt frisch

Was passieren kann, wenn eine Konsumgütermarke auf den Social Media Zug aufspringt, zeigt Becks.

Horizont hat diesem Thema einen kurzen Artikel gewidmet. Zu diesem Beispiel lässt sich einiges ergänzen, um die Einschätzung dieser Art „Social Media“ zu erleichtern.

Becks Fresh Generation Voting

Auf der Homepage von Becks findet sich – unter „Becks Gold Fresh Generation“ – via Facebook über frische Themen abzustimmen und Trends zu setzen. Der Link führt den Besucher auf Becks Facebook Seite, wo der Besucher auf der Pinnwand erfährt, das er hier über das frischeste Hobby abstimmen kann. Wo genau, muss er selbst herausfinden. Der Reiter „Fresh Generation“ führt zu einer eingebundenen Applikation, in der der Besucher Votings erstellen kann und Freunde zur Abstimmung einladen soll.

Die Fakten:

  • die Applikation hat über 5 Tausend Nutzer, 4 Fans und ein Rating von 1 von 5 möglichen Sternen
  • die Fanpage gefällt über 4.300 Facebook Nutzern

Fazit Fresh Generation Voting

  • Abgesehen davon, das der Benutzer über „frische Themen“ zum „frischesten Hobby“ und dann zu Votings geführt wird, zu denen er seine Freunde einladen soll, ist Voting kein Feature mehr, das den Hauch von Frische oder Innovation mit sich bringt.
  • Eine Mechanik auf Gewinnspielniveau, die den User mit einem Begriff einfängt und zu anderen Inhalten leitet, ist definitiv nicht mehr ganz frisch und weit, weit von allem entfernt, das auch nur nach Social Media aussieht.

Einer geht noch oder Becks Music Scout

Ebenfalls auf der Homepage von Beck besteht die Möglichkeit Beck Music Scout zu werden. In Zusammenarbeit mit MTV kann dieser Music Scout dann auf verschiedenen Festivals Gruppen treffen und interviewen. Der Clip endet mit der Aufforderung sich auf MTV als Becks Music Scout zu bewerben. Auf der angegebenen Seite kann der Interessent dann – wie wäre es anders zu erwarten – an einem Gewinnspiel teilnehmen um Becks Music Scout zu werden.

Social Media und Becks

Eigentlich trügt der Titel dieses Beitrags. Abgestanden kann nur etwas sein, das existiert. Kritik an etwas augenscheinlich nicht vorhandenem ist wenig sinnvoll.

Als hilfreiche Anmerkung in der vagen Hoffnung auf Besserung:

  • Social Media wird als Dialog auf Augenhöhe beschrieben. Wer seine Kunden ernst nimmt, sollte sie nicht mit Abfischmethoden in Richtung Voting und Gewinnspiele zerren. Das schadet nicht nur der eigenen Glaubwürdigkeit sondern vor allem der Marke.
  • Interaktivität ist in Social Media etwas anderes als das Ausfüllen von Teilnahmekarten.
  • Wer Social Media betreiben will sollte – neben dem Dialog auf Augenhöhe – ganz grundsätzlich darauf achten, das seine Investitionen die eigene mediale Reichweite erhöhen, nicht die von Kooperationspartnern – wie hier bei Becks Music Scout und MTV.

Becks ist ein sehr gutes Beispiel dafür, das Unternehmen besser keine Social Media Aktivitäten in Angriff nehmen sollten, bevor sie über aus reichende Social Media Kompetenz und eine tragfähige Social Media Strategie verfügen.

Social Media Strategie – Bestandteile und Prozesse

Social Media ist in aller Munde. Nahezu jedes Unternehmen, das auf der Höhe der Zeit ist, nutzt Social Media Tools oder experimentiert damit. Leider führt die beliebte Methode „learning by doing“ nicht immer zum Erfolg. In besonderen Situationen führt sie sogar in eine systembedingte Sackgasse. Social Media gehört meiner Meinung nach zu diesen Situationen:

Learning by doing verleitet dazu bekannte Fehler zu wiederholen, also das Rad neu zu erfinden. Dies ist einem dynamischen Umfeld besonders schädlich: wer später als seine Wettbewerber startet, setzt sich nicht dadurch an die Spitze, das er langsamer wird als seine Wettbewerber. Social Media ist in seiner Dynamik ohne Beispiel. Wer in diesem Umfeld erfolgreich sein will, muss mit dieser Dynamik Schritt halten. Zugleich werden schnell Strukturen geschaffen, die nicht immer nachhaltig zielführend sind.

Einen Eindruck von der Dynamik von Social Media vermittelt die Entwicklung von Social Networks wie Facebook.

Kein Social Media ohne Social Media Strategie

Die Nutzung Social Media ist ein sehr öffentlicher Prozess. Nicht nur Fehler oder Halbheiten fallen bei der Nutzung von Social Media sofort auf und stellen die Kompetenz des Unternehmens – zumindest auf diesem Feld – in Frage. Ohne einen durchdachten Plan bleibt der Erfolg zwangsläufig hinter den Möglichkeiten zurück, insbesondere wenn die Einbindung von Unternehmensstrukturen und -zielen nicht von Anfang an berücksichtigt wurden. Dann sind deutliche – öffentlich erkennbare – Veränderungen im Einsatz von Social Media unvermeidbar. Unternehmen, die in einem so dynamischen Umfeld wie Social Media ohne eine durchdachte Strategie agieren, fallen im Wettbewerb früher oder später zurück. Wer erwartet ernsthaft, das der Ansatz „Haltet die Welt an, ich muss noch üben“ wirklich zum gewünschten Erfolg führt?

Social Media Strategie – was ist das eigentlich?

Werfen wir einen Blick darauf, was Social Media Strategie bedeutet, bevor wir uns daran machen, eine Strategie für die Nutzung von Social Media zu entwickeln.
  • Social Media steht für den Dialog mit Kunden und anderen für den Unternehmensprozess wichtigen Zielgruppen. Dialog, der ohne Folgen bleibt, ist bekanntlich nutzlos. Dialog auf Augenhöhe als von außen erkennbares Kriterium genutzt und steht für die Einbindung von externen Gruppen in den Unternehmensprozess.
  • Den Begriff der Strategie hat Clausewitz auf eine einprägsame, gern zitierte Formel gebracht: „Strategie ist die Ökonomie der Kräfte.“ Eine Strategie definiert wie Ziele und Ressourcen so in Einklang gebracht werden, das damit ein gewünschter Erfolg erzielt werden kann.
Das typische an einer Social Media Strategie ist die Einbeziehung externer Kräfte. Was auf den ersten Blick die Situation kompliziert, ermöglicht den weitergehenden Erfolg, der Social Media für Unternehmen so interessant macht. Wer eine Social Media Strategie ohne Integration plant, verzichtet von Beginn an auf den Löwenanteil des möglichen Erfolgs. Integration durch Partizipation heißt die Formel, die sich durch eine Social Media Strategie ziehen sollte, wenn die erfolgreich sein soll.

Voraussetzung für die Entwicklung einer Social Media Strategie

Sollte man einer Kommunikationsstrategie für Printmedien vertrauen, die aus der Feder einer Person stammt, die dieses Umfeld nur vom hören sagen kennt? Ohne die Leistungsfähigkeit und Leistungsebenen von Social Media ausreichend fundiert zu kennen und zu verstehen wird die Ableitung einer Social Media Strategie für ein Unternehmen zum reinen Glücksspiel. Auf welchen Leistungsebenen würden Sie Social Media in Ihrem Unternehmen einsetzen?
  • Neukundengewinnung
  • Kundenbindung
  • Erhöhung des Kundenwerts
  • Markenaufbau, -pflege und -entwicklung
  • Produktentwicklung und -diversifikation
  • Marktforschung
  • Mitarbeiterbeschaffung, -integration und -motivation
Bitte loggen Sie sich ein oder registrieren Sie sich um den ganzen Beitrag zu lesen. [digimember_preview]

Entwicklung einer Social Media Strategie - Bestandteile und Prozess

Es mag auf den ersten Blick überraschend klingen, eine Social Media Strategie von den Zielen her zu beginnen. Das ist ja geradezu konventionell. Aber sollte jede nicht unternehmerische Aktivität zielgerichtet sein? Social Media Aktivitäten ohne klare Ziele tragen oft entsprechend unklar zum Unternehmenserfolg bei. Ziele definieren: Um die Ziele einer Social Media Strategie zu definieren, muss zumindest klar sein, für welche Leistungsebenen, Märkte, Zielgruppen wir Social Media einsetzen wollen. Natürlich kann man auch einfach mal mit Social Media anfangen. Man darf dann aber nicht überrascht sein, zu welchen Ergebnissen diese Vorgehensweise geführt hat. Um Ziele quantitativ und qualitativ definieren zu können, sollte man einschätzen können, was die jeweilige Methode der Nutzung von Social Media zu leisten vermag. Ressourcen definieren: Die zweite Ausgangsgröße einer Strategie, die Ressourcen umfasst mehr, als das, was wir uns möglicherweise auf den ersten Blick darunter vorstellen. Zu den Ressourcen lässt sich zählen
  • das Budget, das aufgrund der Unternehmenssituation für Social Media zur Verfügung stehen kann,
  • die internen personellen Ressourcen für die Nutzung von Social Media,
  • das know how, das für die Nutzung von Social Media erforderlich ist,
  • externe Ressourcen in Form von Dienstleistern / Outsourcing-Kapazitäten,
  • Kapazitäten, die durch Kooperationen abgedeckt werden können.
Die Kreativität, aus einer bestehenden Lage mehr zu machen, als die eigene Ressourcenlage dies für möglich erscheinen lässt, zeichnet einen Strategen aus. Der Strategieprozess: Wenn Ziele und Ressourcen nicht sofort zusammen passen, ist ein Angleichungsprozess erforderlich, dessen Verlauf wesentlich auch davon abhängt, wer diesen Prozess verantwortet. Neben der nahezu klassischen Entscheidungssituation – reduzieren von Zielen oder erweitern von Ressourcen nicht zuletzt auch durch externe Kapazitäten – ist die besondere Dynamik des Social Media Umfeldes erfolgsentscheidend. Auch die beste Strategie kann zu spät kommen. Eine Strategie „vom grünen Tisch“ ohne Einbeziehung derjenigen, die davon betroffen sind, lässt auf einen wenig Social Media affinen Ansatz schließen. Die frühe Einbeziehung von betroffenen Funktionsbereichen und Mitarbeitern ist für das Verständnis und eine erfolgreiche Nutzung von Social Media nicht zu unterschätzen. Wer Kunden via Social Media erreichen will, sollte dies auch bei Mitarbeitern realisieren.

Bestandteile einer Social Media Strategie

Eine Social Media Strategie sollte neben den qualitativen und quantitativen Zielen für den Einsatz von Social Media und den dafür zur Verfügung stehenden Ressourcen - zumindest – die Methoden und Inhalte der folgenden Punkte definieren:
  • Contentstrategie
    • redaktionelle Inhalte zu Unternehmen und Produkten
    • Themeninhalte intern und extern
    • Integration von user generated content
    • Content mit SEO Funktion
  • Plattformstrategie
    • welche funktionalen Social Media Plattformen und Tools genutzt werden,
    • welche eigenen und externen Plattformen eingesetzt werden
    • wie den Plattformrisiken begegnet wird
  • Business Integration
    • wie die Funktionsbereiche des Unternehmens integriert werden
    • wie Produkte und Support integriert werden
    • wie das Marktfeedback genutzt wird
  • Community
    • wie Community building umgesetzt wird
    • wie das Community Management gesichert wird
    • wie die Partizipation und Integration der Community in Unternehmensprozesse gestaltet wird
Bitte beachten Sie, das diese Liste – je nach individueller Situation – noch um weitere Punkte ergänzt werden sollte. Die erfolgsentscheidenden Punkte einer Social Media Strategie liegen – wie so oft – im Detail. Ein Beispiel für ein „Detail“ von strategischer Bedeutung ist die Qualität der Profile eines Social Networks oder die Gestaltungsmöglichkeit  bei der Einbindung von Unternehmensprozessen. Ein weitgehend missachteter Punkt einer Social Media Strategie ist der Umgang mit Plattformrisiken, wie der Änderung der Unternehmenspolitik genutzter externer Plattformen oder deren wirtschaftlichen Niedergang, die dazu führen können, das auch einer erfolgreichen Social Media Strategie die Grundlage entzogen werden kann.

Social Media Erfolg

Über das Thema Erfolg und Erfolgsmessung in Social Media  finden Sie hier einen Beitrag.

Entwicklung einer Social Media Strategie

Überprüfen Sie die Social Media Kompetenz im Unternehmen

Die Entwicklung einer Social Media Strategie setzt entsprechende Social Media Kompetenz voraus. Diese Social Media Kompetenz geht naturgemäß über die praktische Nutzung von Social Media als sogenannter User hinaus.  Die eigene unternehmerische Social Media Kompetenz, also die Kompetenz Social Media erfolgreich für unternehmerische Zwecke zu nutzen, können Sie vorab und grob mit  wenigen Fragen überprüfen. Hier beispielhaft einige wenige Fragen dazu:

Wie wird die erzielte soziale Reichweite wirtschaftlich genutzt?

Wie binde ich die dafür erforderlichen Geschäftsprozesse in meine Social Media Präsenzen ein?

Wie sichern Sie Ihre soziale Reichweite im Sinn eines Backups?

Wie vermeiden Sie eine Sackgassenkommunikation in Social Media?

Wenn Sie dazu keine fundierten Antworten erhalten – oder die Fragen nicht ganz klar sind – empfiehlt sich ein update der Social Media Kompetenz.

Aufbau von unternehmerischer Social Media Kompetenz

Die für die Ableitung von zukunftstauglichen Social Media Strategien nötige Social Media Kompetenz lässt sich durch entsprechende Seminare erarbeiten. Für eine schnelle Entwicklung von Social Media Strategien wie für eine qualifizierte zeitnahe Marktbearbeitung in technischer Ebene und im Bereich des Community Management bietet sich ein Team von Spezialisten an, die gemeinsam das Leistungsportfolio abdecken, das selbst abzudecken für einzelne Unternehmen nicht immer wirtschaftlich sinnvoll ist.

Entwicklung einer funktionsübergreifenden Social Media Strategie

Social Media ist nicht das Thema eines einzelnen Unternehmensbereichs oder einer einzelnen Unternehmensfunktion. Social Media ist für nahezu alle Unternehmensbereiche relevant. Deshalb sollten bei der Entwicklung einer zukunftsfähigen Social Media Strategie auch auf die Einbindung aller betroffenen Bereiche – und der nötigen Social Media Kompetenz in diesen Bereichen – geachtet werden. Für die Integration von Funktionsbereichen, Unternehmensleistungen und Mitarbeitern in die Entwicklung und Umsetzung von Social Media Strategien bieten sich firmenspezifische Seminare an, um alle Beteiligte auf den gleichen Stand zu bringen. Ãœber einen Social Media Workshop kann die Basis einer Social Media Strategie mit breiter Akzeptanz und schneller Umsetzung gelegt werden.

Social Media Strategie Check

Wenn Sie schon in Social Media aktiv sind und eine Strategie entwickelt haben, sich aber nicht ganz sicher sind, ob damit alle Risiken und Chancen ausreichend berücksichtigt wurden, sollten Sie die Strategie einer Überprüfung durch einen kompetenten Fachmann unterziehen. Das ist allemal besser als mit einer zweifelhaften Strategie weiter zu machen.

Social Media Start ohne Strategie

Ja, auch das gibt es. Unternehmen, die z. B. eine Facebook Page angelegt haben, weil man das jetzt einfach hat. Ohne das eine Strategie dahinter steht, bzw. diese Page in die Unternehmenskommunikation und nicht zuletzt auch meßbar in die Wertschöpfung des Unternehmens eingebunden wurde.  Das ist als Start in Social Media sicher nicht die allerbeste Methode. In diesem Fall empfiehlt sich das Thema Social Media Strategie so schnell als möglich nachzuarbeiten, bevor möglicherweise zu viel Energie und Reichweite in  Strukturen und Methoden investiert wurden, die sich anschließend nicht als zukunftsfähig heraus stellen.

Aktualisierungen

Wenig ändert sich so dynamisch wie Social Media. Die Notwendigkeit einer zukunftsfähigen und umfassenden Social Media Strategie führt zu einem breiteren Ansatz bei der Strategieentwicklung den Sie hier beschrieben finden.  

Online Kurs zur potenzialbasierten Social Media Strategieentwicklung

Lassen Sie sich unverbindlich informieren, sobald der Online Kurs für die potenzialbasierte Social Media Strategieentwicklung verfügbar ist.

Social Media in deutschen Unternehmen – Studie zeigt ernüchternde Realität

News aktuell – eine dpa Gesellschaft – hat in Zusammenarbeit mit Faktenkontor die Presseabteilungen deutscher Unternehmen und deren Presseagenturen zum Thema Social Media befragt. Mehr als 17oo Pressesprecher und PR Fachleute haben sich an dieser Umfrage beteiligt.

Interessant ist die unterschiedliche Einschätzung der Unternehmenssituation in der Innenansicht – durch die Presseabteilung – und in der Außenansicht – durch die PR-Agenturen der Unternehmen. Hier geht es direkt zum Artikel auf news aktuell und zum Download der Studie.

Die Blitzumfrage zum Thema Social Media

Unterschiedliche Wahrnehmung zum Thema Strategie

  • 32,5% der PR-Abteilungen sagen, sie verfügen über eine Social Media Strategie.
  • 4,5% der PR-Agenturen sagen, ihre Kunden verfügen über eine Social Media Strategie.

Ähnliche Wahrnehmung zur Nicht-Nutzung von Social Media

  • 4,3% der PR-Abteilungen gaben an, das keine Social Media Strategie entwickeln werden.
  • 4,5% der PR-Agenturen sahen dies bei ihren Kunden so.

Generelle Erkenntnis aus dem Verhalten der Unternehmen

  • Social Media wird als wichtig eingeschätzt
  • Es gibt große Defizite in Sachen Social Media Strategie und auch eine sehr unterschiedliche Wahrnehmung davon
  • Social Media Budgets sind eher die Ausnahme als die Regel.

Politik 2.0 РSocial Media und die ver̦ffentlichte Meinung

Nach dem Rücktritt des Bundespräsidenten muss das Amt neu besetzt werden. Binnen kürzester Zeit setzt die Kanzlerin ihre Allzweckwaffe – Ursula von der Leyen – ein.

Social Media Рdie andere ver̦ffentlichte Meinung

Während ich  heute morgen im Radio höre, das die Ministerin beim Volk ja so beliebt ist, erinnere ich mich an ihre großen politischen Erfolge, die ihr nicht zu Unrecht den Namen Zensursula einbrachte und mit zur Gründung der Piratenpartei beitrug. Die Internetgemeinde hat ein besseres Gedächtnis, das sich nicht zuletzt auch in der spontanen Gründung von Gruppen gegen Frau von der Leyen ausdrückt, zu der mir nahezu zeitgleich eine Einladung ins Haus flattert. Ein Blick ins Netz und die „Begeisterung“ die zu dieser spekulativen Meldung dort aufkommt.

Vorsicht Рperșnliche Meinung

Will ich diese Dame wirklich als oberste Repräsentantin Deutschlands sehen, frage ich mich und schwupps bin ich der Gruppe beigetreten. Wehret den Anfängen, heißt es nicht umsonst. So dünn und fadenscheinig kann die Personaldecke der Union gar nicht sein, das man uns das antun sollte. Hätte die Union personell nichts überzeugenderes zu bieten, wäre das mehr als nur ein Mosaiksteinchen mehr im Bild einer abgehalfterten Chaostruppe.

Dank Social Media wird Meinung machen schwieriger

Erinnert man sich daran, das die veröffentlichte Meinung in der Vergangenheit von wenigen bestimmt wurde, zeigt sich die demokratisierende Wirkung von Social Media auf die Medienlandschaft. Es ist abzusehen, wann Glotze und die 4 großen Buchstaben eben nicht mehr ausreichen um der Politik Rücken- oder Gegenwind zu verschaffen. Meinungsbildung verlagert sich um so schneller ins Netz, je schwächer oder manipulativer  die journalistische Qualität der etablierten Medien ist.

Socia Media – aus passiv kann aktiv werden.

Natürlich ist auch dieser Text manipulativ. Das zu leugnen wäre unredlich. Der simple Unterschied liegt in der Rolle. Ohne Social Media wäre ich Objekt der Manipulation, jetzt kann ich selbst manipulieren. Alle Macht geht vom Volk aus – sagt unser Grundgesetz. Das trifft nun auch auf mediale Manipulation zu. Social Media ist damit mehr als nur legitimiert.

Erfolg mit Social Media – reine Definitionsfrage?

Aufgrund einer Diskussion in Twitter hier ein Blogeintrag zum Thema Erfolg in Social Media. Nicht alles lässt sich eben fundiert in 140 Zeichen ausdrücken.

Messbarkeit von Social Media Erfolg

Ãœber das was man als Erfolg mit Social Media bezeichnet, gehen die Meinungen weit auseinander. Immer wieder begegnen wir der Argumentation, das die Ergebnisse von Social Media schlecht oder gar nicht messbar seien, weil sie qualitativer Natur sind.

Die Position das Social Media Erfolg nicht messbar ist, ist meiner Meinung nach nicht haltbar. Auch qualitative Veränderungen sind quantitativ messbar. Das betrifft sowohl den Grad der Veränderung als auch die Anzahl der Menschen, bei denen die Veränderung stattgefunden hat. Eine qualitative Veränderung, die nicht messbar ist, hat nicht stattgefunden.

Social Media Erfolg definieren

Eine Ursache der Diskussion über die Messbarkeit von Social Media Aktivitäten liegt darin, das wir Social Media all zu oft betreiben ohne klare – qualitative wie quantitative – Vorstellungen davon zu haben, was wir damit erreichen können und wollen. Ohne Ziele und Kriterien fällt es schwerer den Erfolg einer Aktivität zu messen.

Viele Social Media Aktivitäten von Unternehmen folgen der Methode learning by doing. Man sammelt Erfahrung und Erkenntnisse im Umgang mit Social Media Tools, um darauf aufbauend eine tragfähige und umfassende Social Media Strategie entwickeln zu können.

Social Media Erfolg dient dem Unternehmenserfolg

Unternehmerisches Handeln dient der Gewinnerzielung und der Existenzsicherung des Unternehmens. Social Media kann dazu auf einer ganzen Reihe von Ebenen beitragen. Hier vier klassische Beispiele dafür – ohne den Anspruch auf Vollständigkeit:

  • Neukundengewinnung: die geringeren Kommunikationskosten und die Nutzung von Empfehlungsmarketing ermöglichen wirtschaftlichere Methode neue Kunden zu gewinnen.
  • Kundenbindung: stärkere Kundenbindung und eine höhere Rentabilität der Kundenbeziehung wirken sich direkt positiv auf die Ertragssituation aus.
  • Support: die Einbindung von Kunden in den Support erhöht dessen Wirtschaftlichkeit.
  • Produktpolitik: Die Nutzung von crowd sourcing reduziert das Floprisiko neuer Produkte und die Kosten der Markteinführung.

Social Media zielführend gestalten

Die zielführende Gestaltung von Social Media Aktivitäten ist die Voraussetzung für einen messbaren Beitrag zum Unternehmenserfolg. Das klingt nach Binsenweißheit, ist aber einfach so. Das bedeutet aber nicht, das dies immer so einfach ist. Letztlich geht es um die Installation einer Wirkungskette, die in den einzelnen Stufen messbare Ergebnisse bietet. Anschaulich formuliert, kann das so aussehen:

Reichweite -> Aufmerksamkeit -> Interesse -> Partizipation.

  • Reichweite lässt sich quantifizieren und zum Beispiel mit einem vorhandenen, bekannten Potenzial vergleichen.
  • Aufmerksamkeit lässt sich durchaus messen, z. B. in Form von Audience und Reaktionen.
  • Interesse und Partizipation kann man entsprechend gestaltet ebenfalls messen.

Social Media – Experiment oder fester Bestandteil der Unternehmensaktivität?

Ich unterscheide bei Social Media ganz simpel zwischen einer experimentellen Nutzung und Social Media als festen Bestandteil der Unternehmenskommunikation. Experimente sind in aller Regel kein Bestandteil der regulären Unternehmenskommunikation. Wird Social Media fester Bestandteil der Unternehmenskommunikation, ist das von außen erkennbar. Ein Indiz dafür ist z. B. wie die Einbindung von Social Media in der Unternehmenswebsite aussieht.

Praxisbeispiel Sparkassen

Alle drei Sparkassen sind in Social Media aktiv. Bei Witten ist das sofort erkennbar. Das Unternehmen scheint Social Media als festen Bestandteil der Unternehmenskommunikation zu verstehen und hat seine Aktivitäten entsprechend in die Navigation eingebunden. Bei den anderen Häusern ist die Suche nach den Social Media Aktivitäten wirklich eine Suche. Allen Sparkassen gemeinsam ist, das sie „Mengengeschäft“ betreiben – also auf eine große Reichweite angewiesen sind, um weiterhin erfolgreich zu sein. Soll Social Media nachhaltig zum Unternehmenserfolg beitragen, ist auch hier eine entsprechende Reichweite (in der Zielgruppe) erforderlich. Diese Reichweite kann aber nur aufgebaut werden, wenn der Kunde die Social Media Aktivitäten präsentiert bekommt und nicht erst selbst auf die Idee kommen muss, einfach mal nach den Social Media Aktivitäten seiner Sparkasse zu suchen.

Wenn Social Media Aktivitäten in diesem Umfeld (Marktführerschaft im Mengengeschäft) eingesetzt werden und dann nicht erkennbarer Teil der Unternehmenskommunikation sind, gehe ich von einem „experimentiellen Ansatz“ in der Nutzung aus. Das Unternehmen übt noch – mehr oder weniger im verborgenen, auch wenn dieser Ansatz faktisch irreal ist, wenn man die Wirkungsweise von Social Media berücksichtigt.

Fazit zum Beispiel Sparkassen

Für die Antwort auf die Frage erfolgreiche Nutzung von Social Media oder nicht,  ist in diesem frühen Stadium in dem sich die meisten Unternehmen befinden, weniger die aktuelle Anzahl der Follower auf Twitter oder Fans von Facebook Pages entscheidend. Ein experimentieller Ansatz der Nutzung von Social Media, der die Grundvoraussetzung der Reichweite ausschließt, steht m. E. per se nicht für eine erfolgreiche Nutzung von Social Media im Unternehmen.