Facebook – Werbung mit Userkommunikation

Facebooks neues Werbeformat Sponsored Stories

Quelle: Read Write Web

Mit dem neuen Werbeformat „Sponsored Stories“ ermöglicht es Facebook mit den Aktivitäten von Facebookusern  zu werben. Dazu wird einfach eine Aktivität eines Users genutzt, die als Empfehlung geeignet ist und daraus eine Anzeige konstruiert.  Read Write Web beschreibt diese Methode sehr anschaulich in einem Beitrag. Faktisch ermöglicht es Facebook damit Werbetreibenden die Äusserungen und Aktivitäten seiner Mitglieder im Sinne eines automatisierten Empfehlungsmarketings zu nutzen.

Der positive Aspekt dieser Werbeform

Es ist zumindest ein Schritt in die richtige Richtung, wenn Werbetreibende erkennen, das Empfehlungsmarketing in Social Networks erfolgreicher sein kann, als klassische Werbeeinblendungen. Empfehlungsmarketing ist allerdings nicht gleich Empfehlungsmarketing. Facebooks neues Werbeformat ist ein Schritt auf ein Stück Neuland im Social Network Marketing und damit immer mit Risiken verbunden.

Mögliche Risiken für Werbetreibende

Empfehlungsmarketing ist nicht gleich Empfehlungsmarketing. Ein Beispiel illustriert den Unterschied.

Ein Bekannten- und Freundeskreis kann sehr unterschiedlich zusammen gesetzt sein. Die Empfehlung eines Restaurants aus meinem sozialen Umfeld kann genauso gut auch als eine Warnung vor dem Besuch wirken – je nachdem wie die gastronomischen Vorlieben desjenigen aussehen, der die Empfehlung aussprach.

Bei Produkten, deren Image besonders wichtig ist, kann die Empfehlung der „falschen Fans“ dieses Image durchaus beschädigen. Will eine Marke besonders stylisch oder angesagt sein, ist eine Empfehlung von Usern ohne die entsprechend Kompetenz eher schädlich.

Fazit: Die Wirkung von Empfehlungsmarketing beruht nicht zuletzt auf der entsprechenden Kompetenz des Empfehlenden. Ohne den Kompetenzfaktor einbeziehen zu können, kann diese Form des Empfehlungsmarketings auch kontraproduktiv wirken.

Aspekte der Wirkung auf Mitgliederebene

Mitglieder, die ohne deren Einverständnis für Werbezwecke eingesetzt werden, müssen darüber nicht erfreut sein. Natürlich kann ein User sich geschmeichelt fühlen, wenn seine Lieblingsmarke seine Äußerungen oder sein Verhalten in seiner Werbung benutzt. Der User kann sich aber auch von der Marke „missbraucht“ oder ausgenutzt fühlen. Zugleich kann die kommerzielle Nutzung privater Inhalte zu einem Vertrauensverlust und damit zu einer sinkenden Akzeptanz der Plattform führen. Wenn die eigene Kommunikation im sozialen Umfeld Dritten gegenüber wirtschaftlich nutzbar gemacht wird, sinkt das Vertrauen in die Sicherheit der eigenen Daten. Zumal es für den Betrachter nicht klar erkennbar ist, ob der jeweilige User für diese Form der Werbung mit seinen Aussagen und seinem Verhalten zugestimmt hat.

Fazit: Empfehlungsmarketing für das eigene Marketing einzusetzen ist ohne Frage sehr reizvoll. Allerdings sollte man die Risiken sowohl für die Werbetreibenden als auch für die Plattformbetreiber nicht unterschätzen. Alternative Vorgehensweisen dürften effizienter und risikoarmer – und damit empfehlenswerter – sein.

Bitkom Studie: Internetnutzung Jugendliche und Kinder

Im Vorfeld der Veröffentlichung der Studie zur Internetnutzung von Jugendlichen und Kindern am 26. Januar wird SchülerVZ als beliebteste Community bei Teenagern bezeichnet. Facebook folgt in relativ geringem Abstand auf SchülerVZ.

Dieses Ergebnis der Studie wird in dieser Altersgruppe durch das unterschiedliche Mindestalters bei Facebook (13 Jahre = 6 Altersjahrgänge) im Vergleich zu SchülerVZ (12 Jahre = 7 Altersjahrgänge) relativiert.

Die Angaben über die Aktivität der Nutzung von Social Network Plattformen basieren auf den Ergebnissen der Frage: „Und welche dieser Internet-Gemeinschaften nutzt Du zumindest ab und zu auch aktiv?“ Die aktive Nutzung ist nach dieser Fragestellung qualitativ ähnlich wie die Nutzung der Plattformen nach unique users der agof einzuschätzen.

Nach den Ergebnissen dieser Studie hat Facebook eine höhere Aktivität bei den Teenagern als schülerspezifische Plattformen.

Lesenswert: Pragmatischer Einstieg in Social Media für Unternehmen

Der Einstieg in die kommerzielle Nutzung von Social Media ist für Unternehmen weder einfach noch risikolos.

Jerry Owyang von Altimeter empfiehlt in seinem lesenswerten Blog den hier dargestellten pragmatischen Einstieg in Social Media.

Owyang spricht in seinem Beitrag das nahezu klassische Verhalten von Unternehmen an, die mit Social Media starten, bevor sie dazu bereit und organisatorisch in der Lage sind und anschließend durch den ersten Erfolg und die damit verbundenen wachsenden Anforderungen an Kundenkommunikation und -partizipation überfordert sind.

Alternativ dazu skizziert er einen pragmatischen Einstieg, der mit dem Aufbau von Social Media Kompetenz beginnt. Die pragmatische Beschreibung dieses Prozesses in einer Matrix macht diesen Beitrag besonders lesenswert.

Erfolgreiche Wachstumsstrategien – Badoo in Facebook

Erfolgreiches Wachstum auf 2 Ebenen

Über das Wachstum von Badoo in Deutschland im Schatten von Facebooks Boom habe ich bereits geschrieben. Badoo hat nun sein Wachstum auf ein zweites, nahezu unbeachtetes, aber in den Ergebnissen hervorragendes Standbein gestellt: Badoo nutzt Facebook sehr erfolgreich für die Erhöhung der eigenen Reichweite und bestätigt mit seinem Erfolg nicht zuletzt die bereits hier skizzierte strategische Empfehlung für die deutschen Social Network Plattformen.

Der strategische Hintergrund

„Es ist egal ob die Katze schwarz oder weiß ist. Hauptsache sie fängt Mäuse.“

Dieses Zitat von Deng Xiaoping steht für den Umbau Chinas von der Planwirtschaft hin zur radikalen Marktwirtschaft.

„Es ist egal ob eine nutzbare Reichweite auf meiner Plattform oder auch auf anderen Plattformen basiert. Hauptsache, ich kann sie wirtschaftlich nutzen.“

Dieses Zitat von Wilfried Schock beschreibt den strategischen Ansatz mit dem sich auch heute noch  erfolgreiches Wachstum für Social Network Marketing erzielen lässt.

Badoos Beispiel in Zahlen

  • Knapp 100 Millionen registrierten Nutzern stehen nach Google Trends
  • ca 6. Mio daily unique visitors gegenüber.
  • Die Facebook Applikation von Badoo hat nach Facebooks Angaben mehr als 20 Mio. User.
  • an DAU’s werden heute 1,27 Mio User von appdata gemessen.
  • Die App User sind aktiver als die User auf der eigene Website.
  • das Wachstum via App ist überzeugend. Diese Woche kamen knapp 1,6 Mio neue User hinzu. Das entspricht einem Wachstum von 8% in 7 Tagen.

Die Methode für dieses Wachstum besteht in der Nutzung des Potenzials von Facebook und der in die App eingebaute viralen Instrumente, mit denen die Freundeskreise eines Nutzers erschlossen, bzw. via Newsfeed angesprochen werden.

Die Bedeutung dieses Beispiels

Badoos App ist eine deutliche Bestätigung des hier besprochenen strategischen Ansatzes, Facebook für die Erweiterung der eigenen Reichweite zu nutzen. Entsprechend konzipiert lassen sich über diese Methode auch Reichweiten in Facebook direkt monetarisieren.

Frei nutzbare App für General Interest Plattformen existiert bereits

Badoo hat sich als Social Network Plattform als Dating Community positioniert. Das könnte dazu verleiten, diesen erfolgreichen Ansatz in der Nutzung von Facebook nur auf Communitys und Special Interest Themen anzuwenden. Für General Interest Social Network Plattformen wie wer-kennt-wen oder MeinVZ und insbesondere für Netzwerke mit einem regionalen Schwerpunkt – wie z. B. , Jappy, KWICK!, stayblue und andere ergeben sich gleichwertige Chancen. Die dafür nötige App existiert übrigens bereits und steht deutschen Plattformen zur Verfügung. Fragen Sie mich einfach, wenn Sie die Nutzung für Ihre Plattform interessiert. Meine Kontaktdaten finden Sie in der rechten Seitenleiste ganz unten.

Social Network Marketing via Facebook Apps für b2c Unternehmen

Jenseits des Wettbewerbs unter den Social Network Plattformen ist diese Methode – Social Network Marketing via Facebook Apps – natürlich auch für b2c Unternehmen geeignet. Das ist nichts grundsätzlich Neues. Das sich damit das Social Network Marketing Backup – also die Sicherung des Zugangs zu Kunden und Interessenten – ebenso realisieren lässt, wie ein präziseres und gesichertes Profiling ist deutlich weniger bekannt. Eine App mit dieser Leistungsbandbreite steht Unternehmen bereits zur Verfügung. Für weitere Informationen dazu stehe ich gern zur Verfügung. Meine Kontaktdaten finden Sie in der rechten Seitenleiste ganz unten.

Social Media in Unternehmen РArtikel von Netz̦konom Holger Schmidt

In seinem Blog Netzökonom beschreibt Holger Schmidt die Ergebnisse der letzten globalen McKinsey Studie zur Nutzung von Social Media durch Unternehmen. Die im Artikel enthaltende Präsentation zum Stand von Social Media im Unternehmen ist empfehlenswert und deshalb hier gleich eingebunden.

Fazit der Studie:

Die Nutzung von Social Media rechnet sich in vielfältiger Weise und um so mehr, je intensiver / konsequenter Social Media genutzt wird.

Präsentation der wichtigsten Erkenntnisse:

Eine Frage der Strategie – die Zukunft der deutschen Social Network Plattformen

Alle Welt bestaunt das sensationelle Wachstum von Facebook und der eine oder andere bedauert, das auch die deutsche Social Network Landschaft zunehmend von einem US Unternehmen dominiert wird. Welche Folgen diese Entwicklung haben kann, ist noch nicht absehbar, was mit zu dieser Entwicklung führt schon.

Der Aufstieg eines monopolartigen Marktführers bei den Social Network Plattformen ist letztlich eine logische Konsequenz strategischer Entscheidungen. Das dabei Facebook die Nase vorn hatte und nicht MySpace oder ein anderer US-Gigant war nicht von Anfang an klar.  Das es ein US-Unternehmen werden würde, dafür sprach und spricht einiges.

Chancen und Risiken der Plattformstrategie

Das kennen wir  bereits aus anderen Internetbranchen und nehmen es als systembedingte Regel hin. Dabei trugen und tragen strategische Entscheidungen genauso zu dieser Entwicklung bei. Eine Ursache der Entwicklung zu monopolartiger Dominanz liegt in der Entscheidung der Social Network Plattformen für eine Plattformstrategie. Wer sich die Frage stellt, wie er den Wettbewerb mit Facebook angeht oder wie die Zukunft der Social Networks in Deutschland aussehen kann, sollte diese Frage auch aus dem Blickfeld der Plattformstrategie betrachten.

  • Für die Betreiber von Social Network Plattformen geht es bei der Plattformstrategie auch um die Frage, ob sie eine Zukunft haben.
  • Für die Unternehmen, die Plattformen für ihr Marketing nutzen, geht es um die Frage, wo sie ihr langfristiges Investment platzieren und welche Risiken sie damit eingehen.

Was ist die Plattformstrategie eigentlich?

Die Plattformstrategie steht für

  • inhaltliche Neutralität,
  • die Konzentration auf die Funktion einer technischen Infrastruktur, auf Tools und Features der Kommunikation, Vernetzung und Selbstdarstellung.

Das Gegenstück zur Social Network Plattform ist die Onlinecommunity, die sich um gemeinsame Werte, Ziele, und Aktivitäten bildet. Innerhalb einer Social Network Plattform finden sich meist viele Online Communitys, die als Gruppen, Clans oder ähnliches bezeichnet werden.

Welche Vorteile und welche Nachteile sind mit der Plattformstrategie verbunden?

Vorteile: Die Plattformstrategie steht für die Ausrichtung auf schnelles Wachstum. Im Gegensatz zur Online Community ist die Plattform für alle offen und kann deshalb schneller wachsen.

Nachteil: Im Wettbewerb der Plattformen zählen Größe und Aktivität, basierend auf Markterschließung und Wachstumsdynamik, gefördert von technologischem Fortschritt und gefühlter Innovation und Aktualität. Die Plattformstrategie begünstigt die Plattform mit dem grössten Wachstum. Das ist nicht nur im nationalen Rahmen zu betrachten, sondern im kulturellen Rahmen. Mit anderen Worten – um in einer Plattformstrategie langfristig Marktführer werden zu können, muss man in der Lage sein, die Märkte mit kultureller Ãœbereinstimmung zu erobern – also Europa und die USA.

Was bedeutet das in der Praxis für die deutschen Plattformen?

Ziel verpasst.

Die Plattformstrategie war in der Startphase der Social Networks die Alternative, die die höchste Chance auf schnelles Wachstum und auf Marktführerschaft in Deutschland versprach. Schnelles Wachstum war das Gebot der Stunde, weil man sich so schnell als möglich ein möglichst großes Stück vom Kunden als Potenzial sichern wollte. Die Konsequenz dieser Ãœberlegung endete an dem Punkt der Marktführerschaft – in Deutschland oder in der eigenen Region.

Das die Plattformstrategie allein keinen Ansatz bot und bietet, die erschlossenen Potenziale in Form von Nutzern zu halten, hatte in dieser Phase keine Bedeutung. Das Rennen war gestartet – entweder man beteiligte sich daran, oder man blieb zurück.

Jetzt – nachdem das Rennen beendet ist, stellen wir für die deutschen Social Network Plattformen fest, das sie alle ihr Ziel nicht erreicht haben und auch nicht erreichen konnten, Marktführer als Plattform zu werden. Dazu sind sie faktisch im falschen Markt gestartet.

Facebook wird definitiv nicht von einer der existierenden deutschen Plattformen geschlagen werden – schon gar nicht in seinem Ausgangsmarkt USA.

Strategiewechsel oder Untergang

Mit der Plattformstrategie alleine werden sich die erreichten Userzahlen und -aktivität nicht halten lassen. Keiner der Plattformen ist in der Lage technologisch mit Facebook zu konkurrieren oder eine Plattform aufzubauen und zu führen, die Facebook qualitativ deklassiert. Dazu fehlt es nicht nur an Ressourcen und Kompetenz. Der wirtschaftliche Vorteil von Facebook – aufgrund dessen Marktanteils in den USA – ist faktisch nicht auszugleichen. Je länger die deutschen Plattformen an ihrer alten Strategie festhalten, desto deutlicher wird ihre Wettbewerbsschwäche und desto mehr Aktivität und User werden sie an den „neuen“ und leistungsfähigeren Anbieter verlieren. Dieser Schwund reduziert ihre wirtschaftlichen Ressourcen und damit auch die Handlungsfähigkeit.

Wie sehen die strategischen Alternativen für die deutschen Social Network Plattformen aus?

Ein direkter Wettbewerb auf Augenhöhe mit Facebook ist nicht möglich. Wo der direkte offene Wettbewerb den sicheren Untergang bedeutet, bietet die Verlagerung des Wettbewerbs auf eine andere Ebene die Möglichkeit, erzielte Marktanteile zu sichern und wirtschaftlich zu nutzen, nicht zuletzt indem man die Leistungsfähigkeit dieses Wettbewerbers zum eigenen Vorteil nutzt.

Die Communitystrategie

Ein Kurswechsel hin zu einer Strategie der gemanagten Onlinecommunity würde in den allermeisten Fällen den Absturz dynamisch beschleunigen, weil sie durch ihre Positionierung Mitglieder „ausgrenzt“.  Dieses Risiko ist auch nicht durch einen multiplen Ansatz – mehrere OnlineCommunitys – zu reduzieren. Nicht zuletzt weil hier schnell die Ressourcen der Betreiberunternehmen überfordert sind. Eine multiple Communitystrategie durch die User zu forcieren erfordert neben den technischen Rahmenbedingungen eine hohe Ressourcenqualität und -quantität in Sachen Community Management, die kaum ein Betreiberunternehmen wird leisten können.

Die Integrationsstrategie

Integrationsstrategie steht für die Verbindung der eigenen Plattform mit Facebook, z. B. indem man sich über Facebook in der eigenen Plattform einloggen kann, die User in Facebook eine Filiale der eigenen Plattform finden oder ihren Newsfeed in Facebook um die social news der eigenen Plattform anreichern können. Auch diese Strategie wird scheitern, wenn sie dem User nicht einen überzeugenden Zusatznutzen bietet. Nach Facebook abgewanderte User sind gegangen, weil die alte Plattform nicht mehr ihren Wünschen entsprach und / oder ihr soziales Umfeld sich nach Facebook verlagert hat. Dieser Prozess lässt sich allein durch ein andocken von Informationen an Facebook nicht ausgleichen.

Die Potenzialstrategie

Dieser Ansatz steht für eine Fokussierung auf definierte Potenziale und die Methode diese Potenziale durch eine wettbewerbsorientierte Nutzenstiftung (zurück) zu gewinnen und wirtschaftlich zu nutzen. Dabei ist die Frage der dafür genutzten Plattform sekundär. Unter einer wettbewerbsorientierten Nutzenstiftung verstehe ich, den persönlichen Nutzen, der dem User geboten wird, so zu gestalten, das Wettbewerber – wie Facebook oder auch andere – diesen Nutzen nicht einfach, besser gar nicht, nachvollziehen können. Dieser Nutzen wird zwangsläufig nicht aus einer Plattform und einer bestenfalls ebenbürtigen Kommunikationsinfrastruktur bestehen, sondern in individuellen Vorteilen für den User, die in dessen Interessen zu finden sind.

Diese Vorgehensweise kann sich um so stärker für ihre Nutzenstiftung auf regionale und lokale Anbieter stützen, je weniger diese Facebook für ihr Marketing entdeckt haben. Dadurch definiert sich auch ein Zeitfenster für die Umsetzung einer Potenzialstrategie. Spätestens im Anschluss an dieses Zeitfenster muss sich diese Strategie stärker auf die Aktivierung der Nutzer stützen.

Das diese Strategie Unternehmen mit regionalen Schwerpunkten bevorzugt, bzw. Plattformen mit mehreren regionalen Schwerpunkten vor grössere Herausforderungen stellt, ist naheliegend.

Weitere Fragen zum Thema?

Wenn Sie für Ihre eigene  Plattform über Strategien zur Wettbewerbsgestaltung und Unternehmensentwicklung nachdenken oder zu einzelnen Punkte weitergehende Fragen haben, stehe ich Ihnen unter der links aufgeführten Telefonnummer gerne mit meinem Rat zur Verfügung. Auch wenn Sie weitere Informationen zur Entwicklung und Umsetzung einer Social Media Strategie suchen oder einfach meine Einschätzung zur Social Media Strategie Ihres Unternehmens insgesamt oder zur Umsetzung in konkreten Fällen suchen, bin ich für eine erste telefonische Beratung unter der links aufgeführten Telefonnummer während der üblichen Bürozeiten gerne für Sie da.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, das ich aufgrund von Beratungsterminen, Vorträgen und nicht zuletzt auch Seminarveranstaltungen nicht jeden Tag permanent telefonisch erreichbar bin.

Social Network Marketing in Facebook III – Problem Business Integration

Eine Page bei Facebook gehört zunehmend zur kommunikativen Grundausstattung innovativer Unternehmen. So sinnvoll die Nutzung von Social Network Marketing auch ist – ganz ohne Probleme ist sie nicht. Damit Unternehmen Facebook nachhaltig erfolgreich als Marktzugang und als Instrument der Kundengewinnung und Kundenbindung nutzen können, sind einige Problem noch zu lösen. Bedenkt man, mit welcher Dynamik sich diese Plattform entwickelt hat, ist nur zu verständlich, das es noch keine perfekten, ausgereiften Lösungen für das Social Network Marketing der Unternehmen geben kann. Nach dem Thema Wahrnehmung und dem Thema kommerzielle Profilinhalte befasst sich dieser Beitrag jetzt mit dem Thema Businessintegration in Social Media.

Definition: Business Integration steht hier für die Integration von Unternehmensprozessen in Social Media oder die Integration von Social Media in Unternehmensprozesse.

Werfen wir einen schnellen Blick auf die Leistungen von Social Network Marketing für Unternehmen und picken uns daraus die beiden Bereiche Dialog/Information und Selektion/Qualifizierung um daran das Thema Business Integration zu beleuchten. Natürlich umfasst das Thema Business Integration deutlich mehr Leistungsbereiche von Social Media, aber der Umfang dieses Beitrags sollte für seine Leser noch zu bewältigen sein.

Ãœber die Voraussetzungen erfolgreicher Business Integration

Um den Dialog mit Kunden und Interessenten zu pflegen können, ist neben der erforderlichen Reichweite auch die Wahrnehmung durch diese Zielgruppen eine Voraussetzung. Ein Dialog findet darüber hinaus nur dann statt, wenn er für beide Seiten hilfreich beziehungsweise sinnvoll ist. Wann dieser Dialog geführt wird, entscheidet in aller Regel nicht die Sparkasse. Die kann ihn anstoßen und sollte anschließend bereit sein, den angestossenen Dialog auch zu führen.

Erinnern Sie sich an den Infrastrukturcharakter von Social Media. Infrastruktur ist etwas das permanent vorgehalten wird. Kampagnen dagegen haben eine zeitlich begrenzte Dauer.

Die Qualifizierung von Reichweite in Social Media ist zwar ein weniger diskutiertes Thema, hat aber deutliche Auswirkungen auf den wirtschaftlichen Erfolg von Social Media Aktivitäten. Was nützt dem Unternehmen eine Reichweite von zigtausend Facebook-Nutzern, wenn nicht klar ist, welche Produkte, Marken oder Leistungen der Sparkasse welchen Facebook-Nutzer interessieren? Ohne diese Kenntnis bleibt in der Social Media Kommunikation all zu oft nur die Schrotschussmethode um wirtschaftliche Treffer zu erzielen. Diese Methode ist auf Dauer kontraproduktiv, auch wenn sie preiswerter ist als in anderen Medien.

Haben wir dann einen Großteil der Social Media Reichweite durch ein geeignetes technisches und konzeptionelles Maßnahmenbündel qualifiziert, sollten wir diese aufgewerteten Kontakte natürlich

  • sichern können – also eine feste Verbindung zwischen Usern und speziellem Interessenprofil herstellen
  • aktualisieren – also verfeinern oder Veränderungen nachvollziehen

können. Das ist innerhalb von Facebook derzeit nicht machbar und von Unternehmen / Sparkassen sicher auch nicht so gewünscht. Hier sind entsprechende technische Lösungen erforderlich – und möglich – die diese und andere Grundlagen der Business Integration leisten.

Methoden der Business Integration – inside oder outside Facebook?

Was wird sich durchsetzen? Die Integration von Geschäftsprozessen innerhalb von Facebook oder Integration von Social Media Leistungen von Facebook in extern ablaufende Geschäftsprozesse?

Damit diese Fragestellung klarer wird, nutzen Sie einfach das Shopbeispiel. Ist es sinnvoller einen Shop direkt in Facebook zu integrieren oder ist es besser den Kunden von Facebook zum Shop zu bringen und dabei versuchen, die Social Media Funktionen von Facebook in den Shop zu integrieren.

Für beide Ansätze sprechen gute Gründe dafür wie dagegen. Letztlich entscheiden der Einzelfall und die Rahmenbedingungen, zu denen nicht zuletzt auch die Ressourcen und die Social Media Kompetenz der Unternehmen gehören.

Entscheiden heißt die Alternativen bewerten können

Die Entscheidung für einen der beiden Ansätze hat strategische wie technische Folgen bzw. erfordert entsprechende technische und konzeptionelle Konsequenzen. Wer in Facebook Pages einsetzt, sollte zumindest die nötige Social Media Kompetenz haben um die strategischen Möglichkeiten und Konsequenzen der Business Integration kennen. Der Aufbau einer Facebook Page, ohne ein nachfolgendes Konzept für die Business Integration ist gleichbedeutend mit einem zumindest zeitweise praktizierten Verzicht auf wirtschaftliche Ergebnisse aus den eigenen Social Media Aktivitäten.

Problemlösung für die Profilqualifizierung und -sicherung

Schicken Sie mir eine Mail wenn Sie sich über die technischen und konzeptionellen Möglichkeiten informieren lassen wollen, mit denen Sie das Problem des Aufbaus, der Qualifizierung und der Sicherung kommerzieller Profilinhalte in Facebook lösen können.

Weitere Fragen und Empfehlungen zum Thema Social Network Marketing?

Wenn Sie zu einzelnen Punkte weitergehende Fragen haben, weitere Informationen zur Entwicklung und Umsetzung einer Social Media Strategie suchen oder einfach meine Einschätzung zur Social Media Strategie Ihres Unternehmens insgesamt oder zur Umsetzung in konkreten Fällen suchen, bin ich für eine erste telefonische Beratung unter der links aufgeführten Telefonnummer während der üblichen Bürozeiten gerne für Sie da.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, das ich aufgrund von Beratungsterminen, Vorträgen und nicht zuletzt auch Seminarveranstaltungen nicht jeden Tag permanent telefonisch erreichbar bin.

Bei Interesse an Seminaren, Workshops oder unterstützenden Dienstleistungen – aber auch zum Thema Social Media Strategie insgesamt – erreichen Sie mich hier.

Social Network Marketing in Facebook: Kernproblem II Profile

Auch wenn die Nutzung von Facebook zunehmend synonym für Social Network Marketing steht, gibt es noch einige ungelöste Probleme. Im vorigen Teil dieser Miniserie haben wir uns mit dem Thema Wahrnehmung befasst. Heute geht es um das Profil-Problem.

Probleme des Social Network Marketing in Facebook

Das Profil-Problem

Vorab: hier geht es nicht um das perșnliche Profil der Facebook РNutzer. Hier hat Facebook ganz aktuell einen Schritt in Richtung Selbstdarstellung getan. In diesem Beitrag befassen wir uns mit dem kommerziellen Aspekt von Profilen.

Kommerzielle Profile  – was ist das?

Im Gegensatz zu den normalen Nutzerprofilen müssen die kommerziellen Profile eines Nutzers nicht erkennbar sein. Sie stellen zum Beispiel dessen Konsumpräferenzprofil dar, in dem festgehalten sein kann, welche Konsumthemen den User besonders interessieren, welche Marken und Produkte er schätzt.

Der Nutzen kommerzieller Profile

Der Nutzen kommerzieller Profile liegt in der präziseren Kundenansprache. Wenn ich weiss, welche Produktbereiche oder Themen, welche Marken oder Produkte ein Konsument besonders schätzt, oder aber sich gar nicht dafür erwärmen will, kann ich diese Information bei der Auswahl von Angeboten oder Informationen berücksichtigen. Der Kunde erhält mit höherer Wahrscheinlichkeit ein Angebot, das ihn interessiert, die Erfolgsquote meiner Kommunikation fällt höher aus.

Wie entstehen kommerzielle Profile?

Kommerzielle Profilinformationen entstehen nicht von selbst. Sie werden aus den unterschiedlichsten Quellen zusammengestellt.

In Facebook gibt es für den Aufbau und die Pflege kommerziell relevanter Profilinformationen verschiedene Informationsquellen.

  • Pages: Ganz offensichtlich sind hier die Pages / Seiten, die einst als Fanpages starteten und in denen der Facebook Nutzer seine Vorliebe für bestimmte Marken, Produkte oder Unternehmen ausdrücken kann.
  • Userprofil: in seinem Profil kann der Nutzer selbst Auskunft über persönliche Präferenzen geben.
  • Verhalten: Präferenzen lassen sich auch aus dem Verhalten von Usern ermittlen. Ein Nutzer, der auf Informationen zu einem Thema, einer Leistung, einer Marke oder einem Produkt reagiert, steht diesem sicher aufgeschlossener gegenüber, als ein anderer, der nicht auf diese Information reagiert.

Aufbau und Zugriff auf kommerzielle Profile in Facebook

In Facebook lassen sich eine Vielzahl von Informationen über die Vorlieben des Nutzers ermitteln – sofern dieser zugestimmt hat. Die Kunst besteht darin, dem User eine Leistung zu bieten, die den Aufbau dieses Profils rechtfertigt bzw. erforderlich macht.

Der Kunst zweiter Teil besteht darin, diese Profildaten ständig zu aktualisieren und zu ergänzen und nicht zuletzt auch darin, den Zugriff auf diese Profildaten zu sichern.

Thema Datenschutz

Die Beachtung der Normen des Datenschutzes empfiehlt sich auch wenn Facebook kein deutsches Unternehmen ist.

Problemlösung kommerzielles Profil

Schicken Sie mir eine Mail wenn Sie sich über die technischen und konzeptionellen Möglichkeiten informieren lassen wollen, mit denen Sie das Problem des Aufbaus und der Sicherung kommerzieller Profile in Facebook lösen können.

Weitere Fragen und Empfehlungen zum Thema Social Network Marketing?

Naturgemäß konnte dieser Beitrag nicht alle Fragen zum Thema Social Network Marketing in Facebook behandeln. Wenn Sie zu einzelnen Punkte weitergehende Fragen haben, weitere Informationen zur Entwicklung und Umsetzung einer Social Media Strategie suchen oder einfach meine Einschätzung zur Social Media Strategie Ihres Unternehmens insgesamt oder zur Umsetzung in konkreten Fällen suchen, bin ich für eine erste telefonische Beratung unter der links aufgeführten Telefonnummer während der üblichen Bürozeiten gerne für Sie da.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, das ich aufgrund von Beratungsterminen, Vorträgen und nicht zuletzt auch Seminarveranstaltungen nicht jeden Tag permanent telefonisch erreichbar bin.

Bei Interesse an Seminaren, Workshops oder unterstützenden Dienstleistungen – aber auch zum Thema Social Media Strategie insgesamt – erreichen Sie mich hier.

2011 – Herausforderungen für Social Network Plattformen steigen

2011 – ein Jahr steigender Herausforderungen

Auch wenn in 2011 nichts unkalkulierbares passiert müssen sich die deutschen Plattformen auf ein Jahr steigender Anforderungen einstellen.

Der Wettbewerb wird härter, das Geschäftsumfeld schwieriger und die Anforderungen an Plattform und Unternehmen deutlich höher. Die wichtigsten, bereits erkennbaren Gründe dafür:

Wettbewerb

Facebook wird qualitativ und quantitativ weiter wachsen

Die Konsequenzen für die deutschen Plattformen aus einem qualitativen und quantitativen Wettbewerb werden 2011 noch stärker zu spüren sein:

  • weiter steigende Nutzerzahlen und eine hohe Aktivität wird zu einer weiteren Verlagerung der Useraktivität weg von ihren bisherigen Plattformen und hin zu Facebook führen. Ist der größere Anteil des sozialen Umfeld dann bei Facebook, wird diese Entwicklung noch einemal einen Schub erhalten, der die alten Plattformen schneller als bislang austrocknen wird.
  • den Usern werden die Werbegelder folgen. Bis sich die Erkenntnis vollends durchsetzt, das man sich auf eine Plattform – Facebook – fokussieren kann, ohne zu große Reichweitenverluste zu riskieren, gibt es noch eine kleine Schonfrist. Danach wird der Strom an Werbegeldern deutlich einbrechen.
  • Facebooks Verbesserung der Marketingmöglichkeiten und die Verlagerung der Budgets weg von Werbung und hin zu Social Network Marketing wird zu Lasten der klassischen Displaywerbung gehen und die andeeren Plattformen um so stärker treffen, je weniger sie in diesem Bereich an Reichweite und an Möglichkeiten anzubieten habenn.

Der Wettbewerb unter den deutschen Plattformen

Zwischen den deutschen Plattformen wird der Wettbewerb auf einem niederen Niveau weiter köcheln. Das liegt einerseits daran, das die regionalen Plattformen oft wenig direkte Marktüberschneidungen und wirksame Wettbewerbsstärken aufweisen, andererseits auch an der Innovationslethargie der größeren deutschsprachigen Plattformen, also den VZs und wkw.

Das Reichweitenproblem

In sehr absehbarer Zeit wird Facebook eine Reichweite unter den deutschen Internetnutzern erreicht haben, die es Unternehmen erlaubt, für ihr Social Network Marketing auf andere Plattformen komplett zu verzichten. Das hat nicht nur direkte Auswirkungen auf Werbebudgets, sondern auch auf die Attraktivität von Plattformen. Sobald Unternehmen für den User attraktive Marketingleistungen auf Facebook konzentrieren, leiden andere Plattformen entsprechend.

Ertragsstruktur und Ertragsqualität

Das Thema Werbung in Social Network Plattformen wird vermutlich schon ab 2011 an Bedeutung verlieren. In welchem Maß dies geschieht, hängt letztlich nur davon ab, wie schnell sich die Erkenntnis durchsetzt, das Werbung als Marketingtool in Social Networks ungeeignet ist.

Mit weiter geringer Ertragsqualität und sinkender Bereitschaft in Social Networks Werbung zu schalten, steigt naturgemäß der Druck auf die Betreiberunternehmen, andere Ertragsquellen zu erschliessen. Dafür sind sowohl Zeit als auch entsprechende Unternehmensressourcen und -kompetenzen erforderlich. Nicht jede Plattform wird über beides in ausreichendem Maß verfügen. Erfahrungsgemäß brechen Erlöse schneller weg, als sich neue Ertragsquellen aufbauen lassen.

Die Chance Verluste bei überregionalere Werbung durch regionale Werbung auszugleichen, reduziert sich in dem Maß, in dem regionale und lokale Werbetreibende

  • Facebook als potenziell zukunftsfähigere Plattform erkennen.
  • Social Network Marketing statt Werbung einsetzen.

Für die Plattformbetreiber bieten sich in diesem Fall die Alternativen über

  • direkte Vermarktungskonzepte – online und real life –
  • Dienstleistungen für Businesskunden (Agenturleistungen, Community Management, etc.)

die eigene Ertragsstruktur breiter aufzustellen.

Betreiberunternehmen

Das Geschäft der Plattformbetreiber wird mit 2011 nicht einfacher, sondern deutlich schwieriger. Auf der einen Seite wird der Anspruch an die Qualität der Plattform nicht geringer. Das erfordert weiterhin hohe Anstrengungen im Bereich Technik, die die Ressourcen der Plattformbetreiber faktisch schon ausreizen. Diese hohen Investitionen werden voraussichtlich – ohne das sie echte Innovationen bieten – zu keiner nachhaltigen Wachstumsentwicklung und damit Ertragserhöhung führen.

Wenn die passive Marktbearbeitung – also über Vermarkter und Werbenetzwerke – an Ergebnissen rückläufig ist, werden die Betreiberunternehmen gezwungen, entweder die eigene Leistungsfähigkeit auf den Umfang des verbliebenen Ertragsvolumen herunter zu fahren, oder mit der aktiven Marktbearbeitung zu beginnen.

Eine aktive Marktbearbeitung um Werbegelder einzusammeln und Marketingdienstleistungen zu erbringen, erfordert entsprechende Unternehmensressourcen und -kompetenzen, die in den meisten Fällen nicht vorhanden sind und die aufzubauen Zeit und Mittel beanspruchen, die nicht in allen Plattformen vorausgesetzt werden können und wird zu Beginn deutlich mehr kosten, als sie an Umsätzen erlöst.  Die daraus resultierende Schere bei Kosten und Umsätzen führt schnell in eine existenzielle Bedrohung. Ein Verzicht auf die Investition in ergänzende Ertragspotenziale führt in den leisen, aber nicht zwingend schleichenden Untergang des Unternehmens.

Das Dilemma: ohne weitere Ertragsquellen wird sich bei einem Rückgang der Werbeeinnahmen auch die Qualität der Plattform nicht halten lassen.  Investitionen in weitere Ertragsquellen erfordern eine entsprechende Umstrukturierung der Betreiberunternehmen, die aufgrund der Ertragslage und Unternehmensstruktur ohne externe Mittel zwangsläufig zu Lasten der Technik / Entwicklung gehen müsste. Je länger die Suche nach weiteren, sicheren Ertragsquellen hinausgeschoben wird, desto schwieriger wird es einen zu erwartenden Ertragsrückgang auszugleichen. Die Gründe, die für einen Rückgang der reinen Werbefinanzierung sprechen, sind so stichhaltig und nachvollziehbar, das es ratsam ist, sich frühzeitig auf eine breitere Basis an Ertragsquellen zu stützen.

Hausaufgaben 2011

Jenseits der nicht vorhersehbaren Entwicklungen gibt es einige Punkte, die wir als Aufgaben und Herausforderungen für 2011 bereits heute sicher definieren können. Dazu gehören die nicht erledigten Hausaufgaben von 2010 die 2011 noch dringlicher werden. Neben den grundsätzlichen Problemen wie den angesprochenden Problemen aus

  • Ertragsstruktur und -qualität und dem
  • steigenden Wettbewerbsdruck

warten einige sehr konkrete Hausaufgaben schon länger auf eine zufriedenstellende Lösung:

  • Leistungsqualität Profile kommerziell: die Fähigkeit Angebote und Werbung mit dem daran interessierten Nutzer zusammen zu führen, erfordert präzisiere und wirtschaftlich relevantere Userprofile, die in vielen Plattformen nicht über einen ersten Entwicklungsansatz hinausgekommen und nur rudimentär verbreitet sind.
  • Leistungsqualität User – Nutzen: Die Existenzberechtigung der Plattform als Kommunikationstool reicht mittelfristig nicht aus. Ohne weitere, für den User relevante Nutzenstiftung, ist die Zukunft der Plattform ungesichert.
  • Community Management, Community building, Community Tools: jenseits der Kommunikationstools für den persönlichen Freundeskreis findest sich bei den Möglichkeiten des Community Buildings und des Community Managements bei den meisten Plattform eine technologische Wüste, die es den Usern eher erschwert Gruppen mit gleichen Interessen und Zielen erfolgreich aufzubauen und zu führen. Diese Thema – Gruppen = Communitys – ist für die Zukunftsgestaltung von Plattformen von grundsätzlicher Bedeutung. Nicht zuletzt finden sich hier auch Ansätze für Ertragsstrukturen jenseits der Werbung.

Fazit

Der Markt wird schwieriger, der Wettbewerb deutlich intensiver und die Rahmenbedingungen der Betreiberunternehmen werden sich deutlich anspruchsvoller entwickeln.

Neben der technisch weiter wachsenden Herausforderung eine aktuelle und attraktive Plattform anzubieten, stellt sich eine zweite, nicht geringere Anforderung in der Entwicklung und Vermarktung von Ertragspotenzialen. Viele Betreiberunternehmen sind aufgrund ihrer Standards, Ressourcen und Unternehmensstrukturen darauf nicht ausreichend eingestellt.

Dies wird – beginnend mit 2011 – zu einer stärkeren Marktbereinigung als in den Vorjahren führen. 2011 wird für einige Plattformen und deren Betreiber zu einer echten Bewährungsprobe werden.

Weitere Fragen und Empfehlungen zum Thema?

Naturgemäß konnte dieser Beitrag nicht alle Fragen zu diesem Thema umfassend behandeln. Wenn Sie für Ihre eigene  Plattform über Strategien zur Wettbewerbsgestaltung und Unternehmensentwicklung nachdenken oder zu einzelnen Punkte weitergehende Fragen haben, stehe ich Ihnen unter der links aufgeführten Telefonnummer gerne mit meinem Rat zur Verfüung. Auch wenn Sie weitere Informationen zur Entwicklung und Umsetzung einer Social Media Strategie suchen oder einfach meine Einschätzung zur Social Media Strategie Ihres Unternehmens insgesamt oder zur Umsetzung in konkreten Fällen suchen, bin ich für eine erste telefonische Beratung unter der links aufgeführten Telefonnummer während der üblichen Bürozeiten gerne für Sie da.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, das ich aufgrund von Beratungsterminen, Vorträgen und nicht zuletzt auch Seminarveranstaltungen nicht jeden Tag permanent telefonisch erreichbar bin.

Bei Interesse an Seminaren, Workshops oder unterstützenden Dienstleistungen – aber auch zum Thema Social Media Strategie insgesamt – erreichen Sie mich hier.

Social Network Marketing in Facebook: Kernprobleme I

Social Network Marketing in Facebook steht schon beinahe Synonym für Social Network Plattformen und erfreut sich entsprechender Beliebtheit. Viele Unternehmen nutzen bereits die Pages von Facebook.

So naheliegend und im Grundsatz richtig dieser Schritt auch ist, bislang beinhaltet Social Network Marketing in Facebook Рund nicht nur dort Рauch grundlegende ungel̦ste Probleme, auf die ich nachfolgend eingehe.

Vorab: Social Network Marketing in Facebook steht nicht für die Anzeigenschaltung / Bannerwerbung in Facebook sondern für die systemkompatible Nutzung von Facebook für den Aufbau nachhaltiger Kundenbeziehungen und die Vorteile des Empfehlungsmarketings für Neukundengewinnung und Kundenbindung.

Probleme des Social Network Marketing in Facebook

Das Problem der Wahrnehmung

Die erfolgreiche Nutzung von Social Network Plattformen wie Facebook basiert auf einer entscheidenenden Voraussetzung – der Wahrnehmung durch die Zielgruppe, also durch Kunden und potenzielle Kunden. Wer nicht wahrgenommen wird, ist faktisch nicht vorhanden. Die eher marginale Wirkung von Werbung in Social Network Plattformen resultiert aus einer ebenso marginalen Wahrnehmung. Werbung wird vom Nutzer schlichtweg aus seiner Wahrnehmung ausgeblendet.

Um die Vorteile von Social Networks und insbesondere den Vorteile des Empfehungsmarketings und der viralen Effekte nutzen zu können, muss die Information so in den sozialen Newsfeed – bei Facebook heisst der „Neuigkeiten“ – einfliessen, das sie vom Nutzer wahrgenommen wird und durch seine Reaktion darauf an alle seine Kontakte weitergegeben werden kann.

Je stärker ein User vernetzt ist, und je mehr Pages er für gut findet, desto mehr Informationen fliessen stetig in seinen Neuigkeitenfeed. Bei einem  gut vernetzten Facebooknutzer  laufen pro Tag schnell mehrere hundert Neuigkeiten in seinem Feed auf, die –  in Hauptmeldungen und Neueste Meldungen getrennt – ständig aktualisiert werden.

Daraus resultiert ein Kernproblem des Social Network Marketings: viele Neuigkeiten werden von aktuelleren oder wichtigeren überspielt und nicht mehr wahrgenommen. Die Lösung deshalb möglichst viele Neuigkeiten zu produzieren, verschärft das Problem.

Facebook selbst bietet für dieses Problem aus einem simplen Grund auch in absehbarer Zeit keine Lösung, weil es in Facebooks Interesse ist, das die kommerziellen Nutzer aufgrund dieser „Verstopfung“ des Neuigkeitenfeeds Werbung schalten sollen. Das ist für die Unternehmen zwar nicht so effizient, aber dafür die wichtigste Einnahmequelle von Facebook.

Die Lösung des Wahrnehmungsproblems

Für dieses Problem gibt es in sehr naher Zukunft eine effiziente Lösung. Schicken Sie mir eine Mail wenn Sie sich über die technischen und konzeptionellen Möglichkeiten informieren lassen wollen, mit denen Sie das Wahrnehmungsproblem so lösen, das Ihr Unternehmen und seine Informationen immer im Blickfeld des Kunden sind – ohne das Sie dafür den wenig effizienten Weg über Werbung gehen müssen.

Weitere Fragen und Empfehlungen zum Thema Social Network Marketing?

Naturgemäß konnte dieser Beitrag nicht alle Fragen zum Thema Social Network Marketing in Facebook behandeln. Wenn Sie zu einzelnen Punkte weitergehende Fragen haben, weitere Informationen zur Entwicklung und Umsetzung einer Social Media Strategie suchen oder einfach meine Einschätzung zur Social Media Strategie Ihres Unternehmens insgesamt oder zur Umsetzung in konkreten Fällen suchen, bin ich für eine erste telefonische Beratung unter der links aufgeführten Telefonnummer während der üblichen Bürozeiten gerne für Sie da.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, das ich aufgrund von Beratungsterminen, Vorträgen und nicht zuletzt auch Seminarveranstaltungen nicht jeden Tag permanent telefonisch erreichbar bin.

Bei Interesse an Seminaren, Workshops oder unterstützenden Dienstleistungen – aber auch zum Thema Social Media Strategie insgesamt – erreichen Sie mich hier.

2010 – kein gutes Jahr für die deutschen Social Networks II

Die Hausaufgaben nicht gemacht

Die Qualität der Plattformen

Wenn uns Weihnachten wie immer so gegen den 24. 12 unerwartet überrascht, stellen wir auch fest, das darüber hinaus auch das Jahr unerwartet schnell vergangen ist. Betrachten wir die Branche, bleibt uns die Erkenntnis nicht erspart, das sich in 2010 in vielen Plattformen der Fokus auf der Sicherung des laufenden Betriebs und auf überschaubare Verbesserungen und Leistungsergänzungen gelegen hat. Der Eindruck, das man weitgehend damit beschäftigt war, Sand aus dem Getriebe zu pusten, trifft all zu oft zu. Ein runderer, ergonomischerer und stabilerer Betrieb der Plattformen hat allerdings nicht zu deren weiterer positiver Entwicklung beigetragen. Mit Selbstverständlichkeiten behauptet man sich im Wettbewerb nun mal eher selten.

Verbesserte Kommunikationstools oder eine leicht verbesserte Möglichkeit des Selbstdarstellung oder der Einbindung externen Contents sind nicht ausreichend, auch wenn sie notwendig waren um nicht weiter an Attraktivität zu verlieren.

Die wirklich wichtigen Hausaufgaben wurden quer durch die Branche nicht oder nur marginal angegangen. Stellvertretend seien dafür nur

  • intelligentere Vernetzungstools
  • Tools für Community building und Community Management (Gruppen, Clans )
  • Marketingtools für Unternehmen

genannt.

Usabilityprobleme, konzeptionelle Probleme, überholte Websitestrukturen, überholte Designs und strategische Defizite in der Positionierung der Plattformen sind bei einigen Plattformen als Ursachen für die nachlassende Nutzung anzuführen.

Wenn die pure Existenz der Plattform eben nicht mehr als Existenzberechtigung ausreicht – weil es neue und bessere Alternativen gibt – führt die fehlende Antwort auf die Frage, warum die User dann noch bleiben sollen zur Marktbereinigung. Der Zeitpunkt des Marktausscheidens hängt dabei nur noch vom Volumen der User und der Größe der eigenen Defizite ab. Das Problem trägt in diesen Fällen – und das ist eher die Mehrheit, als die Minderheit – nicht den Namen Facebook. Facebook profitiert lediglich davon, das viele Plattformen – oder besser deren Betreiber – nicht in der Lage sind, die anstehenden Herausforderungen konstruktiv und kreativ zu bewältigen.

Die Ertragsstruktur

Mit für das Dilemma vieler Betreiber verantwortlich ist die geringe Ertragsqualität der Plattformen. Man würde gerne eine bessere, stabilere und vor allem attraktivere Plattform anbieten, kann aber die dafür nötigen Investitionen nicht aus den Erträgen der Plattform finanzieren. Damit ist die Abwärtsentwicklung gesichert. Die geringe Ertragsqualität der Plattformen ist nicht zuletzt die Folge der

  • einseitig auf Werbung ausgerichteten Ertragsstruktur.
  • unzureichenden Leistungsqualität der Plattformen in Sachen Werbung.

Die Werbefalle

Jeder Plattformbetreiber weiss, das Displaywerbung die am wenigsten wirksame Methode ist, um Menschen via Social Networks zu erreichen. Trotzdem stellt diese Methode die wichtigste Einnahmequelle der meisten Plattformen dar. Ich kenne keine Plattform, die 2010 erfolgreich versucht hätte, alternative Ertragsquellen aufzubauen. Dies nicht getan zu haben, wird sich ab 2011 ausgesprochen nachteilig auswirken und den Ertragsdruck auf die Plattformbetreiber deutlich erhöhen. Die Gründe dafür führe ich in einem weiteren Beitrag auf.

Das Profildilemma

Profile sind das Herzstück einer Social Network Plattform. Das ist eine Grunderkenntnis, der alle Betreiber einer Social Network Plattform ohne Zögern zustimmen können. Die wirtschaftlich relevante Qualität der Profile hängt bei den allermeisten Plattformen deutlich hinter deren Bedeutung zurück und ist mit eine der Ursachen für die miserable Ertragsqualität der Werbung in Social Network Plattformen.

Mit relevanten Profilinformationen wären Social Network Plattformen in der Lage Werbung sehr viel erfolgreicher einzublenden, als sie das derzeit sind. Aktuell fehlt es den meisten Plattformen an der entsprechenden Informationsstruktur und an Anreizen und Methoden diese Informationen breit zu ermitteln und zu nutzen.

Der Verzicht auf weitere Ertragsquellen

Insbesondere Plattformen mit regionalen und lokalen Nutzerschwerpunkten bieten sich ergänzende Ertragsmöglichkeiten z. B. in Form von

  • Real Life Aktivitäten wie Events
  • regionalen Vermarktungsaktivitäten
  • Dienstleistungen für die regionale Wirtschaft

die für sich gesehen jeweils deutlich ertragsstärker sind als der aktuelle Ertragsschwerpunkt Werbung. Um diese Ertragsquellen zu nutzen, ist allerdings die entsprechende Kompetenz in der Vermarktung wie ein Mindestmaß an Unternehmensressourcen erforderlich. Nicht zuletzt ist hier einiges an Aufbauarbeit zu leisten und ein Spagat zwischen der Unternehmenskultur der Plattform und der Geschäftskunden erforderlich.

Regionale Wettbewerbsvorteile ungenutzt

Jenseits der großen Anbieter finden sich vor allem Plattformen mit einem regionalen Schwerpunkt. In diesem Schwerpunkt kann eine Grundlage für den Erfolg der Plattform liegen, der eben nicht nur in der intensiven Nutzung der Kommunikationstools durch die regionalen User liegt. Die Bindekraft des Sozialen Graphs sollte realistischer gesehen werden. Sobald genügend Freunde bei einer attraktiveren oder eben „aktuelleren“ Plattform sind, kippt die Attraktivität der alten Plattform weg. Mangelnde bis sporadische Nutzung sind die Folge. Diese gelegentlichen Nutzer mögen für die Zählung als unique user ausreichen, für Ertrag und  Zukunftssicherung der Plattform reicht diese Form der Aktivität nicht mehr.

Die Vorteile regionalen Contents werden in der Branche immer gern genannt, wenn es um die verbliebenen Chancen gegenüber Facebook geht. Dieser Vorteil wurden von vielen Netzwerken in 2010 nicht ernsthaft ausgebaut. Dieses Defizit wird sich in 2011 nachteilig auswirken. Das Thema regionaler Content verdient dabei einen genaueren Blick.

Regionaler Content, der die Qualität eines Wettbewerbsvorteils hat, muss unique sein und nicht beliebig im Netz vorhanden. Veranstaltungshinweise, die überall eingebaut werden können, taugen nur eingeschränkt als Wettbewerbsvorteil.

Facebook wird automatisch regionaler

Facebook als Plattform wird sich nicht die Mühe machen, überhaupt nach diese Content oder dessen Integration Ausschau zu halten. Dies werden lokale Interessenten – seien es Veranstalter, seien es Community builder – für Facebook unternehmen. Dadurch das Facebook für lokale Anbieter zunehmen interessant geworden ist, wird lokaler Content automatisch seinen Weg in Facebook finden.

Als nachhaltiger Wettbewerbsvorteil bleibt den Plattformbetreibern nur noch regionaler Content, der in seiner Natur unique ist und möglichst eine zusätzliche Nutzenstiftung für den User hat. Dieser Content ist nicht beliebig und nicht kostenlos verfügbar und dafür bedarf es konzeptioneller Überlegungen, Ressourcen und nicht zuletzt Zeit Angebote zu entwickeln und in den Markt zu bringen. Nicht alle Plattformen werden diese Zeit noch haben.

Herausforderungen in 2011

Lesen Sie im nächsten Artikel dieser Serie über die Herausforderungen die das Jahr 2011 für Plattformen und Betreiberunternehmen mit sich bringt.

2010 – kein gutes Jahr für die deutschen Social Networks I

Die Nutzerentwicklung

Die Zahlen der letzten agof haben es angedeutet. 2010 war unterm Strich kein wirklich gutes Jahr für die deutschen Social Network Plattformen.

Wirft man einen genaueren Blick auf die Branche und verzichtet auf die unique users, die mit ihrem Aktivitätskriterium eben nicht socialnetworktauglich sind, wird die Entwicklung aussagekräftiger.

Die Branche teilt sich in deutliche Verlierer, wenige Gewinner (neben Facebook) und einige Plattformen, die sich halten konnten.

Unique users und daily unique visitors

Diese beiden Messgrößen sind bei den Social Network Plattformen die Währung in der Markterfolg oder Misserfolg indirekt gemessen wird. Direkt sollte man den wirtschaftlichen Erfolg ganz grundsätzlich in Euro messen. Die agof ermittelt die User, die innerhalb von 30 Tagen auf einer Plattform aktiv waren als unique users. Die daily unique visitors sind die Besucher, die innerhalb eines Tages auf einer Plattform aktiv waren.

Beide Messmethoden bilden die Realität der Social Network Plattformen nur teilweise zutreffend ab.

Ich benutze die daily unique visitors weil sie

  • die Aktivität einer Plattform besser abbilden.
  • nur mit den täglich aktiven Usern Geld verdient werden kann.
  • die breitere Vergleichbasis bieten.

Die großen deutschen Plattformen

Von den großen deutschsprachigen Plattformen gehen nur MeinVZ.net und Wer-kennt-wen.de nach daily unique visitors besser aus dem Jahr als sie hinein gingen. Die beiden anderen VZs – StudiVZ und SchülerVZ zählen eindeutig zu den Verlieren des Jahres 2010. Ein Verlust, den auch MeinVZ nicht wirklich auffangen konnte.

Die mittelgroßen deutschen Plattformen

In der Mitte sehen wir 2 Absteiger und 1 Gewinner. Für Jappy war die Mitgliederentwicklung in 2010 ein Grund zur Freude. Lokalisten und KWICK! verlieren nach Google unterschiedlich stark. Bei der Münchner Plattform hat sich 2010 die Anzahl der daily unique visitors faktisch halbiert. KWICK! hat zwar nach agofs  in der letzten Studie deutlich an unique unsern zugelegt. Dieses Wachstum spiegelt sich aber in den daily unique visitors nicht wieder.

Die größeren ausländischen Plattformen neben Facebook

Während Netlog und MySpace deutlich verloren haben, konnte Badoo in Deutschland seine daily unique visitors in 2010 parallel zum Höhenflug von Facebook faktisch vervierfachen. Diese Entwicklung wird deutlicher, wenn wir die Grafik für Badoo isoliert betrachten.

Badoos Erfolg resultiert auf einem etwas anderen Ansatz. Während sich die Plattformen üblicherweise darauf konzentrieren primär den realen Freundeskreis abzubilden und sich der erweiterte „nichtreale“ Freundeskreis mehr oder weniger zufällig entwickelt, hat Badoo sich stark darauf fokussiert Fremde zusammen zu bringen. Das man sich hier aufs „matchmaking“ fokussierte, war naheliegend. Das große Defizit nahezu aller Plattformen – die aktive Vernetzung jenseits der wkw-Methodik – ist zugleich ein Ansatz um erfolgreich weiter zu wachsen. Facebook selbst hat hier ja auch noch deutliche Defizite abzuarbeiten.

Die 3. Liga der Social Network Plattformen

Jenseits der größeren und großen Plattformen zeichnet sich in der dritten und vierten Liga der Social Networks ein ähnlich uneinheitliches Bild für 2010 ab.

Die Verlierer

Stellvertretend für die Verlierer der 3. Liga sehen wir hier die Entwicklung von Gesichterparty, Lakeparty, Dampfer und MV-Spion. Bei allen Plattformen handelt es sich um typische ehemalige Platzhirsche, die in ihren geografischen Märkten Marktführer waren. Auch wenn die Ursachen für den Abstieg variieren, ist allen gemein, das man sich nicht oder nicht ausreichend weiter entwickelt hat und die Anforderungen der Zukunft nicht oder nicht richtig erkannt hat, bzw. ihnen nicht gewachsen war.  Die Zukunftsprognosen für diese Plattformen, bzw. für Plattformen die Entwicklungsdefizite aufweisen, sind alles andere als positiv.

Die Hartnäckigen

Auch in der 3. und 4. Liga der Social Network Plattformen gibt es nicht nur die Gruppe der Verlierer. Für die „hartnäckigen“ sind in der Grafik stellvertretend die Plattformen Team-Ulm, willstequatschen und Schüler.CC aufgeführt. Alle Plattformen haben sich nach daily unique visitors in 2010 im Markt behauptet – nicht nur gegen Facebook, sondern auch gegen andere regionale und überregionale Plattformen. Die Ursache für diesen beachtlichen Erfolg liegt in der jeweiligen besonders klaren Positionierung der Plattformen.

Facebook wuchs 2010 quantitativ und qualitativ

Es ist nicht nur das quantitative Wachstum, das den deutschen Social Network Plattformen mehr als nur gelegentliches Kopfzerbrechen bereitet. Facebook ist 2010 in mehrfacher Hinsicht gewachsen:

  • Facebooks Mitgliederbasis wuchs nicht nur in der reinen Anzahl der Accounts. Auch die sehr hohe Nutzeraktivität blieb höher als branchenüblich.
  • Facebooks Ertragsqualität hat sich enorm verbessert. Auch wenn dies vorerst nicht in gleichem Maß in Deutschland der Fall ist, wie z. B. in der USA ist davon auszugehen, das dem Userwachstum auch ein Wachstum an Werbeerlösen in Deutschland folgen wird.
  • Die Qualität der Website hat sich in 2010 deutlich verbessert – sowohl für Werbetreibende wie für User.

Für die Betreiber der deutschen Social Network Plattformen werden sich auch die beiden letzteren Entwicklungen auf Dauer sehr nachhaltig auswirken.

Die Hausaufgaben nicht gemacht

Lesen Sie im nächsten Artikel dieser Serie über die qualitativen Herausforderungen, die in 2010 offen geblieben sind und in 2011 den Plattformen im Wettbewerb mit Facebook und in ihrer Vermarktung steigende Probleme bereiten werden.