agof if 2011/5 – Absturz der deutschen Social Networks

Sterben a la carte – die Gemeinsamkeit der deutschen Plattformen

So zumindest könnte man die Entwicklung bezeichnen, die sich seit geraumer Zeit bei den deutschen Social Network Plattformen abzeichnet. Jede ist anders und jede stirbt auf eigene Weise. Es gibt keine wirklichen Gewinner, lediglich einen mehr oder weniger dynamischen Absturz, betrachtet man die Entwicklung der deutschen Social Network Plattfomen. Keine kann sich dem Sog von Facebook entziehen, das wie ein blaues Loch die Nutzerbasis der deutschen Plattformen aussaugt.

Wo noch die Hoffnung lebte, das mit den Werten aus April 2011 der Boden erreicht sei, dürfte erneut Ernüchterung angesagt sein.

Die Talfahrt geht dynamisch weiter

Die agof liefert uns nicht nur Monatswerte sondern auch sogenannte Durchschnittswochenwerte aus den letzten 90 Tagen. Stellt man diese Durchschnittswochen den Monatswerten gegenüber fällt eine recht deutliche Diskrepanz auf.

Lesebeispiel:

Bei den VZs wurden im Mai 9,31 Mio unique users ermittelt. Wöchentlich wurden die VZs im Durchschnitt der letzten 3 Monate von 5,95 Mio unique users genutzt.

Was bedeutet dieser Unterschied?

Der schleichende Tod: Social Network Plattformen leben von der regelmäßigen Nutzung. Eine gelegentliche Nutzung ist ein sicheres Symptom für ein absterben einer Plattform als Social Network. Die User haben sich faktisch abgewendet und schauen nur noch mehr oder weniger gelegentlich herein.

Der Unterschied zwischen monatlichen unique usern und wöchentlichen unique usern kann so als Gradmesser für den Zustand einer Social Network gesehen werden. Je näher die Anzahl der wöchentlich nutzenden unique users der Anzahl der monatlichen Nutzer kommt, desto gesünder ist die Plattform.

Hier als nackte Zahlen die durchschnittliche wöchentliche Nutzung in % der Monatswerte Mai und April 2011

VZ Netzwerke

  • 5/2011: 63,9%
  • 4/2011: 60,7%

wer-kennt-wen

  • 5/2011: 62,1%
  • 4/2011: 60,9%

Stayfriends

  • 5/2011: 40,5%
  • 4/2011: 37,3%

MySpace

  • 5/2011: 34,9%
  • 4/2011: 33,3%

Lokalisten

  • 5/2011: 37,0%
  • 4/2011: 41,4%

KWICK!

  • 5/2011: 75,0%
  • 4/2011: 37,1%

Knuddels

  • 5/2011: 49,5%
  • 4/2011: 49,5%

Netlog Deutschland

  • 5/2011: 33,8%
  • 4/2011: 32,9%

Was uns diese Zahlen sagen:

  • Richtig gesund ist keine der Plattform, aber die unterschiedlich aktive Nutzung ist schon sehr beachtlich.
  • Der Absturz geht – mit individueller Dynamik – weiter.
  • Die positiv erscheinende Entwicklung bei KWICK! basiert auf einem drastischen Einbruch bei den unique users im Mai 2011. Dadurch hat sich die Anzahl der monatlichen User von KWICK! faktisch halbiert. Deshalb entsprechen die verbliebenen wöchentlichen User – sozusagen der bislang verbliebene harte Kern – dreiviertel der monatlichen Nutzern. Bleibt abzuwarten, ob nach dem Einbruch von April auf Mai ein Kern an Usern übrig bleibt, der auch – über den Sommer hinweg – im Herbst noch auf KWICK! aktiv ist.

Keine Hoffnung auf ein Happy End?

Betrachtet man die Zahlen, sieht es eher düster aus. Zugleich sehen wir, das die Absturzdynamik doch Unterschiede aufzeigt, die Hinweise auf Überlebensstrategien geben können.

Strategisch richtig positionieren sichert das Ãœberleben

Die Knuddels schleichen sich z. B. durch ihre Altersgruppe unterhalb der Sogwirkung des „blauen Lochs“ Facebook durchs Leben. Diese Strategie lässt sich allerdings von den anderen Plattformen nicht nutzen.

Für die anderen General Interest Plattformen mit breiterer Altersstruktur stellt sich die Frage nach der rettenden Nutzenstiftung für ihre Mitglieder. Das hier einzelne technische Features nicht auf Dauer helfen werden, liegt in der Natur der Dinge. Nichts ist nun mal so schnell kopiert.

Die General Interest Positionierung ist als Option tot.

Wer überleben will braucht Nischen, die für Facebook nicht ganz so einfach zu besiedeln sind. Auf dem flachen Feld von General Interest ist für die deutschen Social Network Plattformen nicht mehr viel zu holen. Community Building ist in Verbindung mit einer Multiplattformstragie eine der Chancen, die bislang nicht wirklich genutzt werden.

Der besondere Reiz dieser Option: damit lässt sich Facebook als Infrastruktur nutzen. Aus dem Gegner, der die eigene Existenzgrundlage aufsaugt, kann damit eine Infrastruktur werden, die dazu beiträgt die eigene Existenz zu sichern.

Das diese Option der strategischen Neupositionierung nicht genutzt wird, hat nachvollziehbare Gründe. Es fehlt in den meisten Betreiberplattformen die Kompetenz diesen Strategiewechsel durchzuführen und sich neu zu positionieren und an den Ressourcen, den Konsequenzen dieses Strategiewechsels auf der Ebene von Technik und Management gerecht zu werden. Je weiter die Ausdünnung der Userbasis voran schreitet, desto schwieriger wird es für Betreiberunternehmen die Anstrengung einer strategischen Neuorientierung zu bewältigen.

Fazit

Die deutschen Social Network Plattformen siechen dynamisch weiter. Dies allein auf den Erfolg von Facebook zurück zu führen, ist nicht ganz zutreffend. Facebook ist deshalb in Deutschland so erfolgreich, weil die deutschen Anbieter so wenig wettbewerbsfähig waren und sind. Sie beharren in dem Verhalten, das sie erfolgreich machte, als noch kein nennenswerter Wettbewerb stattfand.

Retten Sie einen Facebook Fanpage Lemming!

In Erinnerung an LoriotLemminge sind ganz possierliche Tierchen. Wenn Sie spontan gerade keine Vorstellung von diesen hübschen Bewohnern von Steppen und Tundren haben, finden Sie hier Hilfe.

Hier geht es allerdings um eine brandneue Spezies, die es noch nicht zu einem Eintrag in Wikipedia geschafft hat – den Facebook Fanpage Lemming.

Nachdem wir trotz vereinter Bemühungen die gemeine Steinlaus nicht retten konnten, dürfen wir im Fall des Facebook Fanpage Lemming nicht erneut scheitern.

Woran erkennen wir einen Facebook Fanpage Lemming?

Daran, das er auf den ersten Blick alles richtig gemacht hat. Es ist angesagt als Unternehmen eine Fanpage in Facebook zu unterhalten. Also folgt der Facebook Fanpage Lemming dem Trend unverzüglich. Man will ja nichts verpassen. Sein Fleiß wird meist auch schnell durch eine große Anzahl von Fans belohnt. Wobei der Fan sich durch einen Klick – nicht zu verwechseln mit Klicklauten – äußert.

Ist der Facebook Fanpage Lemming in seiner Art bedroht?

Ja, leider, denn seine Existenzgrundlage droht vernichtet zu werden. Der Facebook Fanpage Lemming ernährt sich von Fans. Und während sich unser reizender Facebook Fanpage Lemming – das kann natürlich auch eine Lemmingdame sein – im Glanz einer wachsenden Fanschar einer strahlend glänzenden Zukunft zu nähern scheint, droht ihm bereits verstecktes Ungemach. Ein Virus rafft ganze Kohorten seiner Fans hinterrücks nieder, ohne das dies unserem FFL bewußt ist. Das gemeine Facebook Network Bakterium (Escherichia coli facebookensis) zersetzt die Verbindung zur Fanschar und lässt diese dahinschwinden. (Die Ähnlichkeit zur Schwindsucht ist kein Zufall.)

Damit die Verbindung von Fan und Fanpage infiziert werden kann, muss sie austrocknen. Nur durch unregelmäßige oder völlig abstinente Nutzung trocken gelegte Verbindungen sind davon gefährdet von Escherichia coli facebookensis angegriffen zu werden.

Gibt es Rettung für den Facebook Fanpage Lemming?

Erfreulicherweise ja. Auch wenn dieses Bakterium für die klassische Gabe verschiedener Antibiotika (Advertisii) bereits umfassende Resistenzen bilden konnte, gibt es wirkungsvolle therapeutische Alternativen.

Permanenter Einsatz von Partizipativa gelten als probates Mittel um eine Zersetzung von Fangruppen schon im Anfangsstadium zu vermeiden. So erfolgreich diese Therapie allerdings ist – sie hat deutliche Nebenwirkungen, die nicht verschwiegen werden können. Ein Absetzen der Partizipativa führt zu einer schnellen Gefährdung der Verbindung zur Fanschar.

So retten Sie einen Facebook Fanpage Lemming

Werfen Sie einen Blick auf die Fanpage Ihrer Neigung und prüfen Sie ob Ihr Lemming Partizipativa in ausreichender Menge einsetzt. Ist dies nicht der Fall, bzw. nicht erkennbar, sprechen Sie den Oberlemming (Betreiber der Fanpage) möglichst umgehend auf die Risiken einer Unterdosierung oder eines Verzichts auf Partizipativa an. Er / Sie wird es Ihnen danken, hoffe ich. Ernten Sie Undank, was nicht völlig auszuschließen ist, bleibt Ihnen der zugegeben schwache Trost, das die Natur schon dabei ist, ihren gelegentlich grausamen Ansatz der Evolution umzusetzen.

Ist der gefährdete Lemming guten Willens aber noch nicht ausreichend befähigt Partizipativa einzusetzen, ist eine sofortige Über- oder Einweisung dringend zu empfehlen. Eine kurze Intensivtherapie wird kleine bis mittlere Wunder bewirken.

Sie würden gerne zur Erhaltung dieser possierlichen Spezies beitragen, kennen aber keinen Facebook Fanpage Lemming persönlich?

Das ist kein Problem. Loggen Sie sich auf Facebook ein, browsen Sie durch die Fanpages Ihrer Wahl und Neigung und ich bin sicher, das Sie einige Prachtexemplare dieser erhaltenswerten Spezies in kürzester Zeit in freier Wildbahn erleben können. Retten Sie unverzüglich ihn, sie oder alle – je nach Engagement und zur Verfügung stehender Zeit. Ich wünsche Ihnen, wo immer Sie sich gerade befinden  allen erdenklichen Erfolg.

 

Beispiel Bild.de – Social Networks und Medienplattformen

Bild.de wächst durch Facebook

Facebook.biz beschreibt in einem Artikel die wachsende Bedeutung der Social Network Plattform facebook für den Traffic von Nachrichtenportalen am Beispiel bild.de:

  • Juni 2010 kamen 3,1% der Leser von bild.de über facebook.
  • Juni 2011 kamen bereits 14,3% der Besucher von bild.de über facebo0k.

Des einen Freud – des anderen Leid: während alle Nachrichtenportale zunehmend von facebook profitieren, sinkt die Bedeutung von Google als Quelle von Besuchern.

Erfolg durch Integration von Facebook

Quelle dieses Erfolgs ist die systematische Integration von Facebook in die Websites der Medien. Wer die Social Network Plattform systematisch in die eigene Website integriert, profitiert durch steigenden Traffic.

Der nächste logische Schritt für die Medienplattformen ist die Integration ihres Contents in wertschöpfender Weise in Facebook. Damit profitiert die Medienplattform – sprich Zeitung oder Magazin – durch die Integration und die damit zu erwartende höhere Nutzung noch stärker von der Verknüpfung.

Wie ist der Social Media Erfolg von Bild.de zu bewerten?

Für die Welt der „etablierten“ Medien ist der Erfolg von Bild.de sicher ein deutliches Beispiel für eine innovative Nutzung von Social Media. Betrachtet man die Gegenwart nicht aus dem Blickwinkel der „Etablierten“, relativiert sich dieser Erfolg ein wenig.

Die Gegenwart ist weiter als die Social Media Nutzung der etablierten Medien.

Zwei Aspekte machen dies besonders deutlich.

  • Die Fokussierung auf Werbung ist ein deutliches Zeichen für das Festhalten an Methoden der Vergangenheit. Würde man es mit den Möglichkeiten und Anforderungen von Gegenwart und Zukunft vergleichen und eine Analogie der Verhaltensweise der etablierten Medien mit ihrer technischen Produktion suchen, würde diese wohl lauten: Zurück zum Setzkasten!
  • Selbst für die in Social Media nicht zu empfehlende Werbung bieten sich in Facebook Möglichkeiten eigene und – im Vergleich zum Standardangebot von Facebook – effizientere Werbekanäle in Facebook zu etablieren und diese für Kunden zu öffnen. In Facebook sich so auch redaktioneller Content direkt vermarkten.

Die Medienbranche hält nicht mit der Realität Schritt

Nimmt man die wirtschaftlichen Möglichkeiten, die Social Media den etablierten Medienunternehmen eröffnet, als Meßlatte, relativiert sich nicht nur der Erfolg von Bild.de. Es zeigt sich vor allem, das die Medienbranche insgesamt immer noch nicht zur Gegenwart aufgeschlossen hat.

Unternehmerische Social Media Kompetenz als Schlüssel

Wie das Beispiel Bild.de deutlich zeigt, haben einzelne Plattformen jetzt das Niveau einer Anwenderkompetenz in Social Media erreicht. Um als Unternehmen auch wirtschaftlich erfolgreich zu sein und sich zukunftsfähig aufzustellen, ist eine deutlich umfassendere unternehmerische Social Media Kompetenz unverzichtbar. Betrachtet man die Programme der brancheninternen Symposien, Foren und Medientage ist der Weg dorthin noch ein langer.

Kritik allein reicht nicht

Konstruktive Kritik ist allemal besser. Als konstruktiven Beitrag biete ich jedem Skeptiker an, die Möglichkeiten in Facebook – auch via Werbung und redaktionellem Content – systematisch Erträge zu erwirtschaften, aufzuzeigen und wenn erforderlich, die für die Nutzung nötige Social Media Kompetenz im Unternehmen auf den erforderlichen Standard zu bringen.

 

Social Media Kompetenz und Social Media Berater

Oliver Gassners Reaktion auf einen Beitrag im PR Blogger über das „Das Ende der Social Media Berater?“ ist Anlass dieses Beitrags.

Der Beitrag von Heinz Wittenbrink im PR Blogger beschreibt, welche Funktion Social Media Berater haben und warum sie deshalb in absehbarer Zeit noch benötigt werden.

Social Media Kanalarbeiter

Social Media ist eben nicht nur ein weiterer Kanal für die (Einweg-) Kommunikation. Wer so argumentiert demonstriert in trefflichster Weise seine Unkenntnis. Das ist wie mit dem Nagel und der Wand. Natürlich kann man einen Nagel mit allen möglichen Gegenständen in die Wand bekommen. Allerdings ist der virtuose Gebrauch eines Hammers immer noch eine der besseren Methoden. Niemand, der sich einer Neanderthaler-Methode für diesen Zweck bedient, sollte erwarten, das man ihn als kompetenten Handwerker respektiert.

Social Media erfordert Umdenken und Verhaltensveränderung

Jeder, der versucht eine schlechte Angewohnheit abzulegen, weiß wie schwierig dies sein kann. Zumal wenn damit verbunden ist, sich unter öffentlicher Beobachtung und Kritik auf neuem Terrain zurecht zu finden. Wie schwer ist es da, wenn größere Gruppen und ganze Organisationen sich umstellen sollen?

Die Sache wird dadurch auch nicht einfacher, das dieses neue Terrain ganz den eingeübten Gewohnheiten widerspricht und sich insgesamt komplexer darstellt, als der erste flüchtige Blick dies erwarten läßt.

Natürlich lässt sich dieser Prozess auch ohne externe Unterstützung durchführen. Es gab auch mal eine Phase, in der die Kompetenz zur Führung eines Fahrzeugs durch trial and error erarbeitet wurde. Das dabei mehr Unfälle die Folge waren, ist nachvollziehbar. Letztlich hat sich diese Methode eben nicht durchgesetzt.

Ein zu gewagtes Beispiel? Vielleicht. In Sachen Social Media wird der Gesetzgeber sicher keinen Führerschein einfordern. Für Unternehmen auf dem steinigen Weg des trial and errors regelt das dafür der Markt.

Social Media Kompetenzen

Die Aufgabe des Social Media Beraters definiere ich für mich so:

  • nötige Social Media Kompetenzen implementieren
  • Defizite so weit als möglich überbrücken
  • Veränderungsprozesse unterstützen und begleiten.

Die genannten Beiträge  von Wittenbrink und Gassner finde ich bemerkenswert, weil sie beide das Kernproblem der Social Media Berater ansprechen: keiner kann alles können. Das dies dann auch so zu kommunizieren, erfordert ein zusätzliches Maß an standing. Letztlich reduziert man damit auf den ersten Blick das eigene Kundenpotenzial. Solange dem Markt noch nicht klar ist, das nicht jeder alles kann, so lange wird derjenige bestraft, der seine Grenzen offen aufzeigt.

Das Problem der guten Social Media Berater ist eher nicht die Erkenntnis, das die eigene Kompetenz immer begrenzt sein wird. Problematischer sind Versuche, jede Social Media Herausforderung schultern zu wollen.

Das Ende der Social Media Berater?

Vielleicht werden wir das Ende aller Social Media Berater erleben. Dafür aber müßte die Social Media Kompetenz in den Unternehmen so hoch sein, das man dort alle Tools und Methoden erfolgreich einsetzen kann und die Unternehmen in ihrer Social Media Kompetenz mit der dynamischen Entwicklung von Social Media Schritt halten. Was nicht bedeutet, das wir nicht das Ende des einen oder anderen Beraters erleben werden.

Ist dadurch, das die meisten Unternehmen IT eingeführt haben bzw. nutzen, der Bedarf an IT Beratern auf Null gesunken?

Medienbranche und Social Media – glamour.de

Medienbranche und Social Media am Beispiel Glamour.de

Im Rahmen unserer Branchenbeobachtung analysieren wir anhand eines 80 Punkte umfassenden Kriterienkatalogs einzelne Medienobjekte auf die Nutzung von Social Media Tools. Nachfolgend finden Sie das Ergebnis für Glamour.de (Stand 29. 7. 2011).

Gesamtentwicklung

Im Web fällt der Rückgang der Pageimpressions bei einer Zunahme der Visits gegenüber dem Vorjahr auf (Quelle IVW).

  • Der redaktionelle Content hat deutlich zugelegt.
  • Der user generated Content hat deutlich verloren.

Nach unique users (agof) ist im Vergleich des Jahres keine positive Entwicklung zu erkennen. Google Trends zeigt bei seinen daily unique visitors eine Stagnation mit Delle auf. Betrachtet man die Qualität des Bereich für den user generated content auf glamour.de überrascht diese Entwicklung nicht. Hier besteht durch den Abbau von bestehenden Schwächen deutliches Wachstumspotenzial in der Nutzungsintensität.

 

Community

Betrachtet wurde die eigene Community in glamour.de sowie die glamour.de Community in Facebook.

Eigene Community

Die Analyse der Leistungsfähigkeit umfasst in diesem Bereich 17 einzelne Punkte.

Ergebnis Glamour.de:

  • 1 Punkt eingeschränkt positiv (vorhanden).

Facebook

Die Analyse der Leistungsfähigkeit der Facebook Fanpage umfasst 25 Punkte.

Ergebnis Glamour.de:

  • 1 Punkt uneingeschränkt positiv.
  • 6 Punkte eingeschränkt positiv.

Das quantitative Wachstum an Fans (Klick auf Like-Button) ist positiv. Das qualitative Wachstum (aktive Reichweite) wurde nicht beurteilt.

Anmerkung:

Glamour.de profitiert nicht vom Social Media Effekt aus der Einbindung von redaktionellem Content in ein user generated content-Umfeld. Darunter ist eine effizientere Nutzung des redaktionellen Contents (gemessen an visits wie PIs) zu verstehen.

Blogs

Blogs können als Social Media Tool neben der Usergenerierung zum Communitybuilding einen wertvollen Beitrag zur Erhöhung von Reichweite und Visits leisten. Auf die wichtigsten Suchbegriffe aus den Bereichen Mode, Glamour, Frisuren, Stars und Liebe entfallen bei Google monatlich etwa 33 Millionen Suchanfragen monatlich.

Hier wurde die Nutzung anhand von 14 Schlüsselfaktoren (Punkte) betrachtet.

Ergebnis Glamour.de

  • 1 Punkt wurde positiv beurteilt (das vorhanden sein eines Blogs).
  • glamour.de ist nur im Suchbegriff glamour in einer für die Trafficgenerierung relevanten Position Top 1-3) vertreten. Auf diesen Begriff entfallen lt. Google monatlich etwa 246.000 Suchabfragen.
  • Das nicht genutzte Potenzial an Visits der wichtigsten Suchbegriffe von Glamour.de, die über einen Blog erschlossen werden können, beträgt, je nach Erfolg in der Umsetzung, zwischen 12,3 Millionen und 2,1 Millionen Visits monatlich.

 

Fazit

Bei glamour.de wird in beachtlichen Umfang auf Ertragsvolumen und -quellen verzichtet. Ursachen dafür sind erkennbare handwerkliche und konzeptionelle Defizite, die sich teilweise kurz- und mittelfristig und mit überschaubarem Aufwand korrigieren lassen.

 

Analyse für Ihr Medienobjekt

  • Auf Wunsch präsentieren wir Ihnen gern eine detaillierte Analyse für Ihr Medienobjekt.

 

Social Media b2b – b2b Communitys

Social Media b2b – mehr als Twitter, Blogs und Xing-Profilen

Social Media besteht bei vielen b2b Unternehmen immer noch aus Twitter, eigenen Blog(s) und einer Visitenkarte in Xing und LinkedIn. Dieses Social Media set up ist zwar besser als gar nichts, aber es bleibt doch weit hinter den Möglichkeiten zurück, die Social Media gerade für b2b Unternehmen bieten kann.

Von b2c wissen wir, das die eigentliche Leistungsstärke von Social Media in der Vernetzung und Partizipation liegt und bei den Social Network Plattformen zu finden ist. Social Network Plattformen – oder in diesem Fall Communitys sind allerdings in b2b eher seltener. Natürlich gibt es Branchen, in denen versucht wird, die Vorteile von Social Media umfassender zu nutzen. Das sich viele Beispiele in der IT Branche finden, ist nicht überraschend. Das viele dieser Beispiele eher von durchwachsener Qualität sind, überrascht mehr.

B2b Communitys – was ist da von Xing und LinkedIn zu halten?

In beiden Plattformen trifft sich die Businesswelt, aber wenn man die Nutzung betrachtet, findet dies eben eher auf der Ebene des Visitenkartentauschs und der Verzeichnisse statt. Das Leistungspotenzial von Social Media b2b ist damit nicht abgedeckt, auch wenn viele Unternehmen dort deutlich mehr Social Media betreiben können, als sie derzeit praktizieren. Die Möglichkeit in Foren und Gruppen zu kommunizieren, ermöglicht zumindest zumindest eine Kommunikation anzustossen. Die begrenzten Möglichkeiten dieser Foren und Gruppen werden eher als Grund gesehen, diese Möglichkeiten sparsam zu nutzen, statt aus ihrer Begrenztheit Vorteil zu ziehen und sie als Vorstufe des eigenen Communitybuildings zu nutzen.

Social Media b2b – warum Communitys selten sind

Es ist um ein mehrfaches schwieriger und anspruchsvoller, eine Business Community so zu gestalten, das sie erfolgreich sein kann. Der Grund dafür liegt in der Natur von Business Communitys. Solange allerdings das Angebot an spezifischen Branchenangeboten so dünn ist, hat jedes durchdachte Konzept einen enormen Startvorteil.

Der Erfolg von Social Network Plattformen wie von Communitys beruht auf 3 wichtigen Säulen:

  • Profilen,
  • Vernetzung
  • Partizipation

Darüber hinaus gibt es bei b2b Communitys weitere wichtige Punkte zu beachten:

  • Die inhaltliche Ausgestaltung der Profile einer unternehmens-, produkt-, themen- oder branchenspezifischen Communitys sollte  spezifischer sein, als die einer allgemeinen Business Community.
  • Die Nutzenstiftung und Partizipation muss höheren Anforderungen genügen. Wer von Menschen erwartet, daß sie wertvolle Arbeitszeit investieren, muss einen entsprechenden Gegenwert für die Person und oder das Unternehmen bieten können.
  • Die Community hat es mit zwei nicht ganz deckungsgleichen Erwartungshaltungen zu tun. Der Mitarbeiter, der eine Branchencommunity nutzt, hat nicht zwingend die gleiche Nutzungserwartung wie das Unternehmen. Denken Sie z. B. daran, wie sensibel das Thema Profile unter dem Aspekt Personalbeschaffung / beruflicher Veränderung gesehen werden sollte.

 

Social Media b2b – Cases für b2b Communitys

Betrachten man die Nutzungsmöglichkeiten von b2b Communitys kann man diese in 2 Kategorien zusammenfassen:

  • Integration: bei diesem Ansatz versucht das Unternehmen eine kommunikative Reichweite innerhalb relevanter Zielgruppen aufzubauen, die es entweder nur über kostenintensivere Wege, weniger interaktive Kanäle oder mehr oder weniger gar nicht erreichen könnte.
  • Kooperation: hier versucht das Unternehmen, die Kooperation im Unternehmen mit externen Partnern durch eine Community Plattform und die Vernetzung der kooperierenden Mitarbeiter und entsprechenden Arbeitsmitteln zu fördern und beschleunigen.

Der Unterschied zwischen diesen beiden Ansätzen ist in der Praxis gravierend, insbesondere wenn man den technischen Sicherheitsaspekt bedenkt. Der Anspruch an Vertraulichkeit ist deutlich unterschiedlich zu bewerten, wenn man

  • eine Anwendercommunity für Maschinenführer und den technischen Support von Produkten

mit einer

  • Kooperationsplattform für die Entwickler von Hightech – Maschinen

vergleicht. Im letztern Fall ist der Sicherheitsanspruch wegen des Risikos eines ungewollten Technologietransfers deutlich höher zu bewerten.

Neben den etwas naheliegenderen Aspekten von Marketing, Vertrieb und Verkaufsförderung sind bei b2b zwei weitere Aspekte für mögliche Communityansätze interessant:

Der Human Ressources Aspekt

Neben der Chance, Anwender direkter und schneller zu erreichen, ist nicht zuletzt auch der Human Ressource Aspekt interessant. Wer es schafft in einer Branche die Talente schneller zu erkennen und  besser zu erreichen hat keinen geringen Wettbewerbsvorsprung im absehbaren Wettbewerb um Talente.

Support Aspekte

In einem Seminar zum Thema Social Media für b2b hörte ich ein geradezu klassisches Beispiel für die – eher ungeplante – Nutzung von Social Media: An einer Maschine, die PET Flaschen für Getränke in hoher Stückzahl produzierte trat ein bislang im Unternehmen nicht bekanntes technisches Problem auf, das die produzierten Flaschen zerstörte. Natürlich zu einem ausgesprochen ungünstigen Zeitpunkt. Der Maschinenbediener benutzte sein Smartphone um neben anderen Kommunikationsmitteln auch auf einer Fanpage des Herstellers in Facebook einen Hilferuf zu posten. Dort war zwar auch niemand mehr im Büro aber ein andere Anwender hatte postwendend hilfreichen Rat durch den ein längerer Ausfall der Anlage vermieden werden konnte. Solche zufälligen Beispiele zeigen Anwendungsmöglichkeiten auf, die von den Unternehmen nicht immer in ihrer ganzen Bedeutung erkannt werden.

b2b Communitys und das Risiko der Zurückhaltung

Im IT Bereich zeigt sich auch das Risiko das eine Zurückhaltung bei der Installation von Anwendercommunitys mit sich bringt. Anwender sind heute nicht mehr auf die Unternehmen und deren Aktivität angewiesen, wenn sie sich austauschen wollen. So erstaunt es wenig, wenn die Anwender den Anbietern in aller Regel einen oder mehrere Schritte voraus sind und sich in Foren und eigenen Communitys selbst organisieren. Damit reduziert sich die Chance eines Anbieters diese Zielgruppe über Social Media zu erschliessen deutlich. Die so entstandenen Wettbewerbssituation um die Aufmerksamkeit und Partizipation der Zielgruppe ist um so unerfreulicher, als

  • das anbietende Unternehmen damit in eine Wettbewerbssituation mit ihren eigenen Kunden gerät
  • die Anwendercommunity deutlich offener – für die Öffentlichkeit wie den Wettbewerb gestaltet ist.

Social Media Kompetenz – Schlüsselkompetenz für Markterschließung und Marktbearbeitung

Die Liste der Beispiele liesse sich deutlich verlängern und die Anwendungsbeispiele auch breiter aufführen. Die Erkenntnis, das  Markterschließung und Marktbearbeitung heute ohne Social Media eher der Vergangenheit als der Zukunft zuzurechnen ist, läßt sich nur mit großem Aufwand ignorieren. Ohne Social Media wird dieser Aufwand für Markterschließung und Marktbearbeitung ständig zunehmen, während die damit erzielte Wirkung deutlich abfällt. Das ist eine der Erkenntnisse, die b2b aus verschiedenen b2c Bereichen erkennen kann.

Wie weit es mit der Social Media Kompetenz in Ihrem Unternehmen aussieht, können Sie auch dadurch prüfen, das Sie die Frage stellen,

  • welche Anwendungsmöglichkeiten es für Communitys für Ihre Leistungen und Produkte bestehen
  • wer im Unternehmen die Social Media Kompetenz hat um diese

technisch und wettbewerbsfähig so zu gestalten, das daraus ein nachhaltiger Wettbewerbsvorteil entsteht.

Social Media Kompetenz

So wenig wie sich Unternehmen leisten können, technologische Entwicklungen zu verpassen, so wenig werden sie das Thema Social Media ohne entsprechende Nachteile ignorieren.

Der Aufbau unternehmerischer, gestaltender Social Media Kompetenz und die Umsetzung von Social Media im Unternehmen kostet Zeit. Passende Mitarbeiter werden dazu auch in absehbarer Zeit kaum auf dem Markt verfügbar sein, weil dafür die Ausbildungsgänge noch nicht in ausreichender Anzahl und Qualität existieren. Am Aufbau eigener Kompetenz durch Ausbildung führt für längere Zeit kein Weg vorbei.

Sprechen Sie mich an, wenn Sie dazu Informationen und Empfehlungen suchen.

 

 

Google Hotelfinder – nur die Spitze des Eisbergs für MS Tourismus

Ein Blogbeitrag von Markus Luthe, Hauptgeschäftsführer Hotelverband Deutschland in Hotellerie.de gab den Ausschlag für diesen Artikel. Herr Luthe beschreibt darin Googles Hotelfinder.

Googles neues Produkt sollte niemand überraschen. Letztlich handelt es sich um einen logische Schritt der vertikalen Integration. Warum sollten die Suchmaschinenbetreiber auf Dauer nur andere von den Ertragspotenzialen profitieren lassen, die in Form von Suchanfragen erkennbar sind? Das wäre unlogisch und ausgesprochen unklug, wenn man die Wettbewerbssituation genauer betrachtet.

Evolution der Geschäftsmodelle

Bislang sind die Bedarfspotenziale, die aufgrund von Suchanfragen erkennbar werden, in Google & Co. kostenlos verfügbar. Unternehmen müssen nur Ihr Angebot entweder über Adwords oder erfolgreiche SEO (Suchmaschinenoptimierung) in der Trefferliste etablieren. Google selbst verdient faktisch nur an Adwords.

Es wäre naiv zu glauben, das es dabei bleiben würde. Versteht man den Google Hotelfinder als ersten Schritt in Richtung einer umfassenderen Partizipation an der wirtschaftlichen Nutzung von Bedarfspotenzialen trifft das die Tourismusbranche auf mehreren Ebenen:

  • Den Empfehlungsportalen könnte der Boden unter den Füßen weggezogen werden, sobald Google selbst genügend Empfehlungsvolumen generiert.
  • Vermittlern (Reisebüros) würde ein weiterer Teil des Kuchens entgehen, wenn Google Nachfrage direkt kanalisiert. Kleine und mittelständische Unternehmen der Branche könnte das genauso unerfreulich treffen, wie Selbstvermarktern.
  • Konzentrationsprozesse und Marktbereinigung wir durch eine Nachfragekanalisierung beschleunigt.

Google wird aktiv – auch an um seinen Rückstand  auszugleichen

Don’t be evil – das Motto von Google steht nicht im Widerspruch zu dieser Evolution der Geschäftsmodelle. Google erleichtert seinen Nutzern die Suche und erschließt sich damit ein etwas größeres Stück vom Kuchen, den man selbst gebacken hat. Das Google jetzt aktiv wird – und dies sich nicht nur auf den Tourismussektor beziehen muss – hat seine Gründe. Google fühlt sich nicht grundlos von den Möglichkeiten der Social Network Plattformen, wie Facebook, bedroht. Seit Jahren versucht der Suchmaschinengigant auch hier erfolgreich zu sein. Mit Google+ hat man zum ersten Mal ein Angebot, das erfolgreich sein kann. Warum Google so reagiert ist einfach. Mit der Suche steht Google systembedingt an einem späteren Platz in der Entwicklung einer Kaufentscheidung als eine Social Network Plattform. Deren Informationsqualität und -möglichkeiten können Google zumindest teilweise im Wettbewerb um die Kanalisierung von Kaufentscheidungen das Wasser abgraben:

  • Google kann Nachfrage und Angebot dann zusammenbringen – oder künftig kanalisieren -, wenn ein Interessent aktiv auf der Suche ist.
  • Social Network Plattformen wie Facebook können früher agieren und aufgrund ihres Informationspotenzials dem einzelnen User früher präzisere Angebote unterbreiten, inklusive Empfehlungsmarketing aus deren sozialem Umfeld.

Facebook ist von diesem Schritt derzeit noch weiter entfernt als Google. Der Social Network Gigant legt gerade die Infrastruktur für eine sehr umfassende Marketinginfrastruktur (eigene Währung, lokales Marketing, Shopwelten), die nicht zuletzt mit Hilfe externer Anbieter aber sehr schnell mit Angeboten aufgefüllt sein wird. Google hat hier derzeit immer noch die „Einzelkämpfermentalität“, wird aber früher oder später mit eigenen Schnittstellen und der Öffnung nachziehen müssen.

Facebook – das Social Network Potenzial für den Tourismus

Was kann Facebook – als Synonym für Social Network Plattformen – im Wettbewerb um die Nutzung von erkannter Nachfrage besser als eine Suchmaschine?

Um den strukturellen Unterschied zu verstehen, muss man das Informationspotenzial und die Informationsqualität die in Social Network Plattformen systembedingt möglich sind, als Basis nehmen. Aktuell nutzen die Social Network Plattformen ihr Potenzial nur sehr marginal.

Betrachten wir das Potenzial von Social Network Plattformen rund um touristische Konsumentscheidungen und deren Entwicklung:

Eine Social Network Plattform kann

  • ein recht genaues Bild der touristischen Präferenzen von Usern abbilden. Profile, Urlaubsfotos, Kommentare, Diskussionen, Informationsinteressen (Fanpages, Reaktionen auf Content), Bewertungen (Likes und Kommentare), sowie spezielle Applikationen ermöglichen ein sehr granulares Bild der individuellen Präferenzen.
  • auch eine Vielzahl von Informationsquellen über den Zeitpunkt des Bedarfs und des Beginns der Informationsphase nutzen.
  • damit rechtzeitig relativ passgenaue Informationen als Anstösse für Reisen liefern.
  • das persönliche Umfeld in die Entwicklung von Reiseentscheidungen einbinden und Freunde zu Empfehlern und Verkäufern machen.
  • für einzelne Produkte wirtschaftliche Vorteile generieren, die dem Einzelnen und/oder dessen Freundeskreis zur Verfügung gestellt werden können.

All diese Prozesse können im Vorfeld der Google Suche etabliert werden und die Google Suche damit mehr oder weniger verzichtbar machen.

Das Pizzaprinzip

Um Googles Rückstand gegenüber Facebook & Co. zu verstehen, hilft das Pizzaprinzip.

  • Wenn der kleine Hunger kommt, bietet Google seinen Usern verschiedene Kochrezepte an, die der User selbst noch durchdenken und prüfen muss.
  • Bevor der kleine Hunger sich meldet, lässt Facebook seine User über verschiedene passende Alternativen diskutieren und liefert gleich das fertige Produkt – oder dessen Anbieter.

Googles Kochrezept oder Facebooks Fertigpizza – das ist derzeit die Systemalternative. Wobei die Social Network Plattformen ihre Möglichkeiten nicht einmal annäherungsweise zu nutzen verstehen.

Warum die Social Network Plattformen hinter ihren Möglichkeiten zurückbleiben

Facebook ist dabei eine für viele Branchen nutzbare Marketinginfrastruktur aufzubauen, die in ihrer Dimension weit über das hinausgeht, was das Unternehmen derzeit anbietet und wohl auch darüber, was die Unternehmen sich derzeit vorstellen. Denken Sie an die eigene Währung (Credits), die Integration von eCommerce (Shops in Facebook), das regionale Marketing (Places) und die mobile Nutzung. Der Aufbau dieser Infrastruktur kostet Ressourcen. Die Inhalte werden um so schneller von Dritten eingestellt werden.

Die deutschen Social Network Plattformen sind weit weg von einer Nutzung ihrer eigenen Potenziale. Das liegt vordergründig an ihrer wirtschaftlichen Ressourcensituation, steigender Unattraktivität, vor allem aber an der Qualität des Managements und der fehlenden Social Media Kompetenz der Investoren.

Die Konsequenzen daraus können überaus unerfreulich sein. Social Network Plattformen wie Facebook können faktisch ganze Branchen aufrollen und die Marktverhältnisse neu gestalten.

Das halten Sie für übertrieben? Sicher, aus heutiger Sicht sind diese Konsequenzen für manche Verantwortlichen noch unvorstellbar. So unvorstellbar wie ein Social Network mit einer Viertelmilliarde Usern in weniger als 5 Jahren aufzubauen. Google hat faktisch ein Monopol bei der aktiven Informationsbeschaffung. Social Network Plattformen können die aktive Suche sukzessive unterlaufen, in dem sie den Nutzer daran gewöhnen, das relevante Informationen zunehmend ihren Weg in den Plattformen zu ihnen finden.

Fazit

Wir sehen einen Kampf um die Möglichkeit Märkte neu zu gestalten – zwischen dem Suchmaschinenmonopolisten, der sich nicht grundlos bedroht fühlt und mit Google+ und der Verbindung einer Vielzahl von Diensten antwortet – und Facebook als führender Social Network Plattform, die dabei ist ein eigenes Soziales Internet zu etablieren.

Die Interessen einzelner Unternehmen, Branchen und wohl bald auch Volkswirtschaften sind davon tangiert. Welche Einflussmöglichkeiten letztere noch haben,wird interessant. Die Mitgestaltungsmöglichkeiten von Unternehmen und Branchen sollte man sehr realistisch sehen. Wo gehobelt wird fallen Späne. Wo große, globale Hobel angesetzt werden, fallen die Späne auch mal entsprechend grösser aus. Und das betrifft definitiv nicht nur die Tourismusbranche.

Haben Sie sich darüber Gedanken gemacht, wie Social Media Ihr Geschäftsmodell verändern wird?

Kaum eine Branche, kaum ein Unternehmen wird durch Social Media nicht tangiert. Die Dynamik dieser Entwicklung erfordert frühzeitig Antworten auf diese Herausforderung zu entwickeln und umzusetzen, um nicht nur an den Risiken zu partizipieren.

Wir können Ihnen helfen Social Media als Wettbewerbsvorteil zu nutzen, sofern Sie rechtzeitig handeln. Rechtzeitig ist spätestens dann, wenn Sie sich zum ersten Mal fragen, wann Sie sich auch noch damit befassen sollten. Also eigentlich gestern.

 

„Internet made in Germany“ – Datenschutz als Standortvorteil?

In Meedia wird Ralph Dommermuth, Gründer und Vorstandschef der United Internet AG, mit Angriffen auf die Datensammelwut von Google, Facebook und Apple im Zusammenhang mit seiner Initiative „Internet Made in Germany“ zitiert.

Es steht mir fern, den Datenhunger von Google, Facebook oder Apple zu verteidigen. Ich teile die Meinung, das diese Unternehmen auf Ihrem Gebiet faktisch Monopolisten sind. Daß amerikanische Unternehmen – und nicht nur Google, Facebook oder Apple – seit Clinton den US-Sicherheitsbehörden – und nicht nur dem FBI – einen Zugang zu ihren Daten einräumen müssen, ist übrigens in den USA geltendes Recht. Sich darüber zu ärgern, ist überaus nachvollziehbar. Das wir das seit Jahren stillschweigend akzeptieren, ist allerdings unser – politisches – Problem.

Diese drei Monopolisten sind im Markt durch ihre Leistungen marktbeherrschend und es bedarf keiner Erlaubnis um Google, Facebook oder Apple mit besseren Angeboten aus dem Markt zu werfen. Denke ich an die Innovationsversuche von GMX und web.de, fällt mir spontan unddu.de ein – der kläglich gescheiterte Versuch eine Social Network Plattform für das große Nutzerpotenzial von web.de und GMX zu etablieren. Mit dem Argument des Datenschutzes als Wettbewerbsvorteil versuchen sich bereits die VZs mit ausgesprochen mäßigem Erfolg.

Sich darüber zu ärgern, das amerikanische Unternehmen sich an geltendes US-Recht und nicht an den deutschen Datenschutz halten ist genauso wenig nachvollziehbar, wie zu erwarten, das deutsche Unternehmen in allen ihren internationalen Niederlassungen deutsche Standards – von der Mitbestimmung über die Urlaubsregelung bis zur Bezahlung – anwenden.

Bislang stand „Made in Germany“ eher für ausgezeichnete Produkte, als für Gesetzestreue als Standortvorteil. Es wäre schon schön, wenn man mehr über die innovativen Inhalte dieser Kampagne erfahren würde, als den Hinweis: wir halten uns als Unternehmen an geltendes Recht. Das war doch hoffentlich immer so. Oder ist das schon die ganze Substanz der Kampagne? Meedia scheint da nichts erwähnenswertes aufgefallen zu sein und als ich „Internet Made in Germany“ suchte (googelte), fand ich diesen interessanten Artikel bei Spiegel Online. Das ist auch deutsche Internetrealität.

 

Ist der Abstieg die Zukunft der deutschen Social Networks?

Die Frage ob deutsche Social Networks überhaupt eine Zukunft haben können – bei der Omnipotenz von Facebook und dem Buzz um Google+ – wird durchaus unterschiedlich negativ beantwortet.

Die Gegenwart sieht unerfreulich aus

Martin Weigerts Artikel über die Zukunft der VZs „Abstieg: Die Tage der VZs sind gezählt“ ist allemal lesenswert. Was er darin schreibt, trifft aber nicht nur auf die VZs zu. Das ist faktisch die Realität der allermeisten deutschen Social Network Plattformen. Wer sich genauer informieren will, kann dies recht komfortabel tun. Hier finden Sie die aktuellen Google Checks für die wichtigsten deutschen Social Network Plattformen – inklusive der regionalen und lokalen. Klicken Sie auf Google Check und Sie sehen die aktuelle Entwicklung der jeweiligen Plattform – und leider auch ein sich immer wiederholendes Bild des Abstiegs.

Wer darin eine mathematische Gesetzmäßigkeit vermutet – a la „the winner takes it all“ -, täuscht sich. Es ist eine recht logische Mischung aus einer ganzen Reihe von Fakten. Das Gesetz der Masse – böse Zungen sagen auch der Lemminge – gehört genauso dazu, wie die Erkenntnis das auf Betreiberseite die Kompetenz um einen harten Wettbewerb zu bestehen oftmals fehlt, ja fehlen muss. Viele Erfolge sind Ergebnis des Zufalls, Resultat eines günstigen Augenblicks und der Abwesenheit des Wettbewerbs, bei hoher Nachfrage. Diese Rahmenbedingungen haben sich drastisch geändert. Der Markt ist verglichen mit 2006 nun mal deutlich gesättigter, der Wettbewerb nicht zu übersehen.

Gibt es eine echte Notwendigkeit für deutsche Social Network Plattformen?

Eindeutig ja. Vielleicht weniger für die User auch nicht nur um dem deutschen Datenschutz endlich Genüge zu tun. Das Argument hat eher marginale Bedeutung, vergleicht man es mit anderen Gründen.

Social Network Plattformen werden als zentrale Orte an denen sich Angebot und Nachfrage, Meinung und Trends treffen und bilden nicht nur für die Wirtschaft eines Landes zunehmend wichtig. Auch die gesellschaftliche Bedeutung ist immer noch nicht angekommen. Wer sich erinnert, das Social Media zunehmend wahlentscheidend wird, hätte vielleicht doch lieber auch mehrere Plattformen auf denen agiert wird.

Welche deutsche Plattform könnte bestehen?

Derzeit fällt mir dazu nur wenig ein. Das liegt nicht nur daran, das die deutschen Plattformen überwiegend stehen geblieben sind, was die technische Entwicklung angeht. Wer das Rennen aufgibt, muss sich nun mal nicht wundern, wenn er zurück bleibt.

Nicht weniger relevant ist die Qualität des Managements der Plattformbetreiber. Hier trifft man öfter den Typus des Wirtschaftsinformatikers der mit seiner Diplomarbeit Community erfolgreich war, weil es in seiner Region keine nennenswerte Alternative gab. Einige davon haben sich aus dem Business verabschiedet – siehe VZ- und Lokalistengründer – andere bleiben mehr oder weniger aktiv am Ball. Und natürlich gibt es auch weiterhin Plattformen, die technologisch nicht stehen bleiben  – siehe KWICK! – oder sich noch wacker im Markt halten – siehe Jappy.

Die Katze beißt sich in den Schwanz

Die Crux ist, das die Ertragslage der Plattformbetreiber große Investitionen nicht mehr erlaubt. Einen Wettbewerb ohne umfangreiche Ressourcen kann man nur durch hohe Innovationsfähigkeit gestalten. Und das ist für viele Betreiber immer gleichbedeutend mit technischen Investitionen. Facebook dagegen agiert strategisch und besetzt primär Ertragsfelder, die in der Summe die Plattform interessanter und reizvoller machen, externe Entwickler für weitere Applikationen motivieren.

Ein wirklich wettbewerbsfähiges Angebot ist von den deutschen Plattformbetreiber nicht zu erwarten. Nach dem Ende der VZs werden wir sehen, wie lange sich wer-kennt-wen.de gegen den Abwärtstrend stemmen wird.

Wer könnte den Wettbewerb neu beleben?

Die beste Chance sehe ich bei etablierten Medienunternehmen. Dort sind die Startvoraussetzungen besser als in anderen Branchen. Leider fehlt es dort noch an der nötigen Kompetenz wenn man die Social Media Bemühungen der Medienbranche mit dem vergleicht was state-of-the-art ist. Das könnte sich aber ändern, wenn man in den Führungsetagen der Medienunternehmen erkennt, welche wirtschaftlichen Potenziale sich aus der Verbindung von Social Network Plattform und Medienplattform wirklich ergeben. Sieht man sich das Beispiel Holtzbrinck und VZs oder RTL und wkw an, rückt diese Hoffnung allerdings in weite Ferne.

Fazit

Ein wesentlicher Teil der Stärke von Facebook liegt in der Schwäche seiner Wettbewerber. Das gibt Hoffnung, das sich kein Quasi-Monopol etablieren kann. Ein Oligopol aus Google+ und Facebook wäre allerdings auch keine wirkliche Verbesserung.

 

 

 

 

 

Social Media Analyse – Amica.de

Medienmarken und -häuser sind von Social Media stärker betroffen als viele andere Unternehmen und Branchen. Um so wesentlicher erscheint es, das sich diese Branche besonders intensiv mit Social Media auseinandersetzt, um nicht nur unter den Risiken zu leiden, sondern auch die Chancen von Social Media zu nutzen.

Um ein Bild der Qualität der Social Media Nutzung für Medienobjekt wie Magazine und Zeitungen zu erhalten nutzen wir eine eigene betont auf wesentliches fokussierte Checkliste. Anhand dieser Checkliste beleuchten wir die Social Media Nutzung in den Bereichen Website, Facebook, Blogs, Community Management und Geschäftsmodell(e).

Ein Hinweis in turi auf einen Artikel von Meedia über die Wiederbelebung der Ex-Print Marke amica als Applikation für den iPad gab den Ausschlag die Inhalte eines Social Media orientierten Blicks auf Amica.de zu veröffentlichen. Ziel dieser Betrachtung war nicht die App von Amica sondern die Social Media Aktivitäten auf Website, Facebook, Blogs und im Community Management. Hier wollten wir sehen, wie weit dort die Chancen von Social Media ausgereizt werden.

Social Media für Online Medienobjekte mit erfolgsentscheidend

Die Betrachtung der Social Media Aktivitäten und Qualität der Medienhäuser und ihrer Marke ist nicht zuletzt deshalb besonders interessant weil man hier nicht nur die Nutzung von redaktionellem Content und user generated Content parallel betrachten kann. Weiterhin zeigt eine unterschiedliche intensive Nutzung von redaktionellem Content als dem wirtschaftlich hochwertigeren Werbeumfeld bei einer intensiveren Verflechtung von Community- und Contentbereichen nicht zuletzt beachtliche wirtschaftliche Potenziale auf.

Bei Amica sind aufgrund der IVW-Erfassung leider keine Daten für die Nutzung von redaktionellem und user generated Content verfügbar.

Die Reichweite von Amica im Web

Amica erreicht im Web nach agof 140 Tsd. aktuell (2011/4) unique users. In der IVW wird Amica mit Focus gemeinsam erhoben. Die interne Ausweisung ergibt nach den Mediendaten von Amica knapp 320.000 visits und 2,12 Mio PIs für Juni 2011.

Ergebnis der Betrachtung der Social Media Aktivitäten

Die Website

  • Die Checkliste für die Betrachtung der Social Media Aktivitäten auf einer Medienwebsite mit eigenem Communityansatz umfasst  18 Prüfpunkte.
  • Bei Amica.de sind von diesen 18 Prüfpunkten bei 11 Punkten Inhalte, Leistungen oder Angebote vorhanden.

Das ist deutlich besser, als es auf den ersten Blick aussieht, aber auch ohne Berücksichtigung von qualitativen Aspekten auch genauso deutlich ausbaufähig.

Facebook

Für Amica besteht eine Fanpage in Facebook.

  • Die Checkliste für die Social Media Aktivitäten in Facebook umfasst 23 Prüfpunkte.
  • Für Amica sind bei 2 Prüfpunkten positive Ergebnisse bzw. Inhalte erkennbar.

Blogs

Blogs können durch die Generierung von Visits zur wirtschaftlichen Nutzung von Content beitragen. Die durchschnittlich 5 wichtigsten Suchbegriffe aus den Themenbereiche von Amica ergeben bei der Betrachtung des Nachfragevolumens nach Suchbegriffen (Google Keyword Tool) ein monatliches Volumen von 45 Mio. lokalen Suchabfragen.

Bei einer in allen einbezogenen Suchbegiffen erfolgreichen Nutzung von Blogs für die Generierung von Visits entspricht dies je nach Erfolgsgrad einem Potenzial von 2,25 bis 15,75 Mio visits/ Monat. Aktuell verzeichnet Amica 320 Tsd Visits im Monat.

Community Management

Ein funktionierendes Community Management ist für die erfolgreiche Nutzung von Social Media unverzichtbar.

  • Zur Einschätzung des Community Managements verwenden wir 33 Prüfpunkte.
  • Bei Amica sind in 2 Punkten Inhalte oder Leistungen erkennbar.

Fazit Amica.de

Die Belebung von Amica durch eine Applikation für das iPad ist sicher eine gute Idee.

Das ungenutzte Potenzial, das Social Media für eine Belebung der Nutzung von Amica.de noch bietet, dürfte jedoch auch von einer noch so erfolgreichen Applikation nicht so schnell übertroffen werden.

Auch wenn Amica quantitativ mehr Social Media als mancher Wettbewerber beinhaltet, bleiben erhebliche wirtschaftliche Potenziale nicht ausgeschöpft, die die Anzahl der Visits und der PIs um ein mehrfaches erhöhen können.

Social Media in der Deutschen Bank

In CIO findet sich ein Interview mit dem Social Media Verantwortlichen der Deutschen Bank, das einfach lesenswert ist.

Unter dem Titel Stakeholder Dialog wir die Social Media Strategie der Deutschen Bank vorgestellt. Mal abgesehen, das der Artikel dieses Versprechen nicht wirklich zur Gänze einlöst, ist die Aussage dann doch auf das wesentliche verdichtet: Altbewährte Kommunikationsmitarbeiter bearbeiten einen weiteren Kommunikationskanal. Nur gut, wenn da nicht dann doch noch ein Stakeholder-Dialog sich daraus entwickelt. Das wäre dann doch wirkliche etwas Neues.

Social Media Fallen von best case Kampagnen

  • Orientierung an den besten ist immer gut. Wenn man die Thematik beherrscht und Blender von Könnern unterscheiden kann.
  • Social Media oder Werbekampagnen in einem Social Media Umfeld?
  • Das strukturelle Risiko erfolgreicher Werbung im Social Media Umfeld – Kreativer Ansatz der ausflacht. Blend it baby.
  • Social Media ist strukturell angelegt.
  • Kriterien: Aufbau von Reichweite, Aktivität, Partizipation, Business

Kann die Orientierung an best cases Kampagnen eine Social Media Falle sein?

Die Orientierung an den besten Ergebnissen ist immer gut, das steht außer Frage. Allerdings sollte man auch in der Lage sein Blender von Erfolgen zu unterscheiden. Das betrifft Kampagnen im allgemeinen, wie Kampagnen im Social Media Umfeld. Es ist nun mal ein ganz grundsätzlicher Unterschied ob Sie als Unternehmen in Social Media agieren oder Social Media als strukturellen Bestandteil Ihrer Unternehmensaktivitäten – ich spreche ausdrücklich nicht nur vom Unternehmensmarketing – betrachten und nutzen wollen.

Wenn Ihnen der Unterschied zwischen diesen beiden Ansätzen und seine Konsequenzen nicht sofort klar ist – notieren Sie sich, das Sie für Ihre Social Media Kompetenz ein paar Grundlagen von Social Media updaten sollten. Dieser Link kann Ihnen dabei behilflich sein.

Die best cases Risiken von Werbekampagnen in Social Media

Es gibt sie tatsächlich – sehr erfolgreiche Werbekampagnen im Social Media Umfeld. Erfolgreich nicht nur im Sinn medialer Wahrnehmung sondern auch im wirtschaftlichen Sinn. Denken Sie doch einmal an die Ihnen sicher bekannte „Will it blend“ – Kampagne.

Dort liess der Hersteller von Küchenmixer die ungewöhnlichsten Dinge wie iphones und ipads durch seinen Mixer um zu beweisen, das sein Mixer sehr leistungsstark ist und stellte davon Videos in youtube ein. Diese Kampagne hat sicher stark zum Umsatzwachstum beigetragen.

Irgendwann ist der Ãœberraschungseffekt auch der innovativsten Idee vorbei und die Wirkung der Kampagne versandet.

  • Würden Sie als Küchengerätehersteller jetzt mit der gleichen oder einer adaptierten Idee ähnlich erfolgreich sein können? Eher nicht.
  • Was legen Sie als Verantwortlicher nach um dieses Erfolgslevel zu halten? Erfolge dieser Art tragen ein besonderes Damoklesschwert in sich: schnell wird mal als Erfolggarant der Vergangenheit zum Problem der Gegenwart.

Das zweite Risiko liegt in der Dynamik von Social Media. Erfolgreiche Kampagnen sind auch wenn sie wiederholbar sind, schnell veraltet.

Wenn Ihnen die Ursache dafür nicht sofort klar ist, empfehle ich Ihnen eine kleine Auffrischung Ihrer Social Media Kompetenz. Social Media ist ein dynamischeres Umfeld, das zudem auf einem raren Gut – der Aufmerksamkeit und der Zeit Ihrer Zielgruppen basiert.

Ein weiteres Risiko liegt in der Vernachlässigung struktureller Ziele einer Social Media Kampagne zu Gunsten kreativer Inhalte. Social Media Kampagnen – sei es in ihrer typischeren Form als Werbung in Social Media oder auch als echte Social Media Kampagnen – benötigen die Aufmerksamkeit der Social Media User und stehen damit in einem deutlichen Wettbewerb zum eigentlichen Nutzungsziel des Social Media Users. Aufmerksamkeit ist wie Zeit nicht unendlich. Wird eine kreative Idee nicht genutzt um auch die strukturellen, systembedingten Ziele von Social Media abzudecken, läuft die Kampagne zumindest teilweise am Social Media Erfolg vorbei, auch wenn sie in ihrer Wahrnehmung auch noch so erfolgreich ist.

Kennen Sie alle strukturellen Ziele von Social Media? Das sind die Ziele, die sich automatisch ergeben, wenn ein Unternehmen Social Media langfristig erfolgreich als festen Bestandteil seiner Aktivitäten nutzen will.

Anmerkung zum Thema Social Media Kompetenz: Darunter ist nicht die Fähigkeit gemeint, Social Media als User zu benutzen sondern die unternehmerische Social Media Kompetenz. Also die Kompetenz Social Media strategisch zu gestalten und zielführend für die Umsetzung der eigenen Unternehmensziele zu nutzen.

Bitte haben Sie Verständnis, das ich nicht alle Aspekte dieses Themas umfassend behandele. Dann würde dieser Artikel drei Seiten mehr umfassen und wäre sicher noch weniger lesefreundlich.

Wenn Sie bei den grauen Textstellen sich nicht „sattelfest“ fühlen, sollten Sie tatsächlich über eine Erweiterung Ihrer Social Media Kompetenz nachdenken.

Dies sind natürlich nicht alle Social Media Fallen, in die Sie sogenannte best cases führen können. Es sind nur die wichtigsten, systembedingten, die Sie unbedingt kennen sollten.

Fazit

Ohne fundierte (unternehmerische) Social Media Kompetenz ist es ausgesprochen schwierig, nachhaltig erfolgreiche Social Media Kampagnen zu erkennen. Ohne eigene Kompetenz zur Einschätzung des realen Gehalts einer Kampagne führt die Orientierung an sogenannten best cases leicht in die Irre.

Test

Testen Sie dieses Problem – und Ihre unternehmerische Social Media Kompetenz – doch einfach mal selbst. Dieser Link führt Sie zu den 20 innovativsten Facebook Marketing Kampagnen. Können Sie sicher erkennen, welche dieser Kampagne eine echte Social Media Kampagne war und welche alle systembedingten Bestandteile einer echten Social Media Kampagne abgedeckt hat?

Wenn Sie sich nicht sicher sind, freue ich mich darauf Sie in einer meiner Social Media Seminare begrüssen zu dürfen.