Community Building in Social Network Plattformen wie Facebook

Community Building in Social Network Plattformen wie Facebook

Die Nutzung von Social Network Plattformen erfreut sich bei Unternehmen zunehmender Beliebtheit. Fanpages in Facebook haben Konjunktur. Der Aufbau einer Fanpages zählt zu den ersten Schritten, um Social Network Plattformen erfolgreich zu nutzen. Ohne ausreichend große Community (Fans) fehlt jeder Aktivität das Fundament des Erfolgs.

Entscheidende Erfolgskriterien des Community Buildings 

Wer in Social Network Plattformen agiert und Communitys aufbaut und betreut, sollte diese Besonderheit des Community Buildings, die über Erfolg und Misserfolg, über Nachhaltigkeit und Kurzlebigkeit entscheidet, verstehen und gestalten können.

Der Aufbau einer Community unterscheidet sich vom Aufbau eines Social Networks oder einer Social Network Plattformen. Beide bauen primär auf sozialen Freundeskreisen auf, also auf bestehenden sozialen Beziehungen.

Eine Community bildet sich rund um ein gemeinsames Interesse, ein Ziel oder eine Wertschätzung oder Werthaltung auf, basiert aber primär nicht auf bereits vorhandenen sozialen Beziehungen.

Damit eine Community erfolgreich sein kann, ist damit neben der Anhäufung von Fans oder Communitymitgliedern der Aufbau neuer sozialer Beziehungen über und durch diese Community erforderlich. Letzteres wird all zu oft unterschätzt und unterlassen. Die Folge sind aufwändige Aktivitäten des Betreibers, die Community durch Impulse am Leben zu erhalten. Man spricht bei diesem Verhalten vom „bespaßen“ von Mitgliedern.

Die zweite Herausforderung erfolgreichen Community Buildings liegt in der Aktivität der Mitglieder für das gemeinsame Interesse. Gruppen, die ein gemeinsames Interesse verbindet, die aber inaktiv bleiben, bleiben lediglich Zielgruppen. Hier ist nicht zuletzt die Frage einer ausreichenden Partizipationsmöglichkeit von Communitymitgliedern – sowohl im technischen Sinn als auch im konzeptionellen – entscheidend.

Informationskanal oder Community

Vor der Einrichtung einer Fanpage sollte die Social Media Strategie klar sein, also zumindest geklärt ob das Unternehmen dieses Instrument als Informationskanal oder als Weg zur Community nutzen will. Letztlich ergeben sich aus dieser Entscheidung unterschiedliche Anforderungen und Aufgaben für das Community Management / die Betreuung der Fanpage und nicht zuletzt auch für die Social Media Architektur.

Fazit

Erfolgreiches Communitybuilding erfordert ein Community Management mit der Kompetenz stabile neue soziale Beziehung zwischen den Community Mitgliedern zu etablieren und auf das gemeinsame Ziel oder Interesse ausgerichtete Aktivitäten erfolgreich zu initiieren. Betrachtet man die Realität in vielen Fanpages, ist Optimierung- wie Kompetenzbedarf erkennbar.

Community Management  Kompetenz und Seminare

Wenn Sie den Erfolg Ihrer  Social Media Aktivitäten absichern und  die Community Management Kompetenz in Ihrem Unternehmen vertiefen oder erweitern wollen, empfehle ich Ihnen zu diesem Thema ein Inhouse Seminar oder ein one2one Seminar (Einzelseminar), das auf die spezielle Situation und die Erfordernisse Ihres Unternehmens abgestimmt ist. Sprechen Sie mich einfach darauf an, wenn Sie weitere Informationen brauchen oder konkreten Bedarf haben:

 

 

Bitkoms Top 10 der Online Communitys

Bitkoms Top 10 der Online Communitys

Bitkom als Verband der Kommunikationsindustrie sollte es besser wissen. Eigentlich. Wer den Bundesverband der Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. nicht näher kennt, hier dessen Selbstdarstellung:

Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. vertritt mehr als 1.600 Unternehmen, davon über 1.000 Direktmitglieder mit etwa 135 Milliarden Euro Umsatz und 700.000 Beschäftigten. Hierzu zählen Anbieter von Software & IT-Services, Telekommunikations- und Internetdiensten, Hersteller von Hardware und Consumer Electronics sowie Unternehmen der digitalen Medien. Der BITKOM setzt sich insbesondere für eine Modernisierung des Bildungssystems, eine innovationsorientierte Wirtschaftspolitik und eine zukunftsfähige Netzpolitik ein.

Als Ergebnis einer Umfrage der Forsa präsentiert die Bitkom in einer Pressemitteilung die Top 10 der Online Communitys grafisch hübsch aufbereitet.

Eine Runde Besserwissen: es ist zu verschmerzen, das es sich bei den hier aufgelisteten Netzwerkplattformen eben systembedingt nicht um  „Online Communitys“ sondern um Social Network Plattformen handelt. Das wird sich auch bei der Bitkom früher oder später herum sprechen.

Weniger amüsant ist die Vorgehensweise Rangreihen anhand von Mitgliederprofilen aufzustellen, auch wenn diese Information durch eine Befragung erstellt wird. Nicht genutzte Mitgliederprofile – branchenintern auch als Karteileichen bekannt – sind nicht wirklich geeignet, die aktuelle Bedeutung einer Social Network Plattform abzuleiten.

An belastbareren Daten herrscht wenig Mangel

Amüsanter Weise stehen der Bitkom alternative Daten zum Vergleich zur Verfügung. Wer der IVV nicht traut, kann immer noch auf die agof bauen. Dort wird zumindest durch der Besuch einer Website innerhalb von 30 Tagen eine Form von Aktivität vorausgesetzt.

Wer nur „auf die Schnelle“ einen realistischeren Blick auf die aktuelle Bedeutung verschiedener Social Network Plattformen werfen will, dem sei Googles Adplaner oder Trends for Websites empfohlen.

Der Einfachheit halber anbei ein kleiner Screenshot von Googles Trends for Websites mit dem Vergleich der daily unique visitors einiger aufgeführter Social Network Plattformen.

 

Google Trends for Websites und Bitkom Top 10

Jappy wird bei der Bitkom mit 3% der Internetnutzer als Schlusslicht unter den Top 10 geführt. MySpace, Lokalsten und Xing rangieren in der Bedeutung deutlich darüber.

Betrachten wir die aktive Nutzung anhand der täglichen Nutzung nach Google – der daily unique visitors – dreht sich das Bild:

Jappy zeigt ein mehrfaches an Leben als vor ihm aufgeführten Plattformen MySpace und Lokalsten und auch vor Xing.

Wer die Branche auch nur grob kennt, ist davon alles andere als überrascht. Solche verzerrenden Darstellungen können unter anderem dadurch entstehen, das man die regional unterschiedliche Verbreitung von Social Network Plattformen nicht im Blick hat oder kennt.

Mein persönliches Fazit

Ein Branchenverband, der unter anderem auch für die Neuen Medien sprechen will, sollte wichtige Teile dieser Branche etwas fundierter kennen. Eine kompetente Vertretung der Kommunikationsbranche nach außen ist unverzichtbar. Eine kompetente Information nach innen nicht weniger wichtig. Wer seine 1600 Mitgliedsunternehmen auf einem für die meisten Unternehmen neuen und heiklen Feld nicht ganz hilfreich informiert, trägt zur Verwirrung bei, statt verlässlich für Klarheit zu sorgen. Ein update der Social Media Kompetenz in der Bitkom wäre überdenkenswert.

Marketing in Facebook wird anspruchsvoller

Marketing in Facebook wird anspruchsvoller

Vor nicht allzu langer Zeit hat Facebook entschieden, das Benachrichtigungen von Pages an deren Fans nicht mehr in den Hauptfeed gelangen, wenn der Kontakt zwischen Fans und Page eingeschlafen war. Für die Unternehmen war dies ein erster Rückschlag im Marketing in Facebook. Den Kontakt von Unternehmen zu Fans aufrecht zu erhalten, ist eine zentrale Aufgabe des Community Managements, aber sie wird deutlich schwieriger, wenn die Belebung durch Benachrichtigungen ins Leere läuft. Damit werden aus beeindruckenden Fanzahlen einer Page leicht Potemkinsche Dörfer, Karteileichen ohne positive Wirkung für das Unternehmen.

Jetzt werden die Fans von Pages bis auf 5 Fans nicht mehr angezeigt. Das ist auf den ersten Blick nur eine weitere Entwicklung die das Marketing in Facebook erschwert. Ein zweiter Blick auf die möglichen Ursachen macht deutlich, das diese Entwicklung eher am Anfang steht.

Facebooks Problem

Werbung in Social Network Plattformen ist nicht grundlos preiswert

Werbung in Social Network Plattformen zählt zu den preiswertesten Werbemöglichkeiten, weil die Clickraten, die sich damit erzielen lassen, eher sehr übersichtlich sind. Als Lösung dafür gibt es die Fanpage. Damit lässt sich der Kontakt mit den Fans direkter und gezielter pflegen. So zumindest war das gedacht. Die Realität sieht leider nicht ganz so rosig aus, was aber eben nicht nur am oft durchwachsenen Community Management der Fanpagebetreiber liegt. Der Unterschied liegt in der Wahrnehmung. Vor vielen Jahren las ich in einer Fachzeitschrift, das die Aufnahmefähigkeit des Menschen für Werbung begrenzt sei und der durchschnittliche Konsument schon mehr als zehntausend Werbekontakten pro Tag ausgesetzt sei. Damit sei die Aufnahmefähigkeit des Menschen schon überfordert. Ich wage das nicht zu bezweifeln, bezweifle aber, das der durchschnittliche Konsument alle Werbekontakte, denen er ausgesetzt ist, überhaupt wahrnimmt. Die menschliche Natur ist schon seit Jahrtausenden auf die Ausblendung von Wahrnehmung trainiert. Betrachtet man die Wahrnehmung von Werbung in Social Network Seiten, erkennt man diese Fähigkeit an der Wirkung einer veränderten Positionierung von Werbung in der Seite.

Ein Werbeoverkill im Newsfeed gefährdet die Akzeptanz der Plattform

Werbung oder als Werbung verstandene Kommunikation im persönlichen Newsfeed der User kann so einfach nicht ausgeblendet werden. Das macht sie ja so Interessent für die Unternehmen. Je öfter der User den Likebutton einer Page gedrückt hat und sich damit als Fan ortete, desto mehr Informationen der Seite finden sich in seinem Newsfeed. Der Overkill an aktuell weniger relevanten Inhalten ist abzusehen. Damit würde eine Kernfunktion einer Social Network Plattform nachhaltig beschädigt. Der User würde schnell die Lust an der Pflege seiner Kontakte auf dieser Plattform verlieren. Dies zu riskieren kann sich auch Facebook nicht erlauben. Zudem profitiert Facebook derzeit nicht von den Aktivitäten der Unternehmen in Form von Fanpages. Facebook lebt immer noch von Werbung und erfolgreiche Fanpages ermöglichen es auf Werbung in Facebook zu verzichten.

Die Beschädigung einer Kernfunktion, die zudem auch noch Umsatz schädigend wirkt, ist für Facebook auf Dauer nicht tragbar.

Die Konsequenz für Unternehmen

Betrachtet man die Bedeutung von Facebook für das Marketing von Unternehmen in Social Networks jenseits von Hype und Halbwissen, bleibt die „soziale Lautsprecherfunktion“ übrig. Also die Nutzung von persönlichen sozialen Netzwerken im Sinne von Empfehlungsmarketing für die Unternehmenskommunikation. Für alle anderen Themen ist die Plattform eher weniger geeignet oder empfehlenswert.

Bosch z. B. hat hieraus die Konsequenz für seine Professional Zielgruppe gezogen und benutzt Facebook nur noch zu diesem Zweck.

Facebook Marketing für Fortgeschrittene

Diese Methode Facebook etwas nachhaltiger und sicherer zu nutzen basiert darauf,

  • alle Interessenten und Freunde der Marke erst einmal über Facebook zu leiten und dort zu Fans zu machen,
  • um die jeweiligen sozialen Netze auf dem Weg ansprechen zu können und
  • den Erfahrungsaustausch zwischen den Usern,
  • die Informationsgewinnung für das Unternehmen und
  • die Einbindung von weiteren Unternehmensprozessen aus Marketing und Vertrieb

auf eigenen Seiten zu realisieren. Diese Methode erschließt die sozialen Netze der Fans, reduziert die Abhängigkeit von Facebook und ermöglicht nicht nur eine intensivere und effizientere Einbindung von Unternehmensprozessen in Social Media sondern auch ein Backup der erzielten Reichweite.

Empfehlungen

Wer für Social Media Verantwortung trägt, sollte sich frühzeitig damit auseinander setzen, das sein Handlungsmöglichkeiten in Facebook in Zukunft eher geringer ausfallen könnten und entsprechende Alternativen aufbauen.

Das reine bespaßen von Fans ist eine fragwürdige Methode und wird künftig noch weniger erfolgreich sein. Die Alternative – nachhaltige Nutzenstiftung und vor allem Partizipation stößt bei Facebook schnell an technische wie konzeptionelle Grenzen. Zudem ist es weder hilfreich noch erforderlich die Abhängigkeit von Facebook zu erhöhen, will man die Plattform nachhaltig erfolgreich nutzen.

Ohne strategisch durchdachte, integrierte Social Media Architektur bleiben Einzelmaßnahmen wie Fanpages Insellösungen mit eingeschränkter Zukunftsfähigkeit.

 Feedback

Für Fragen oder Diskussionen zu diesem Thema können Sie die Kommentarfunktion nutzen oder mich direkt ansprechen.

Politik und Social Media – das unterschätzte Veränderungspotenzial

Politik und Social Media – das unterschätzte Veränderungspotenzial

Auch wenn sich Politiker nur zögerlich mit dem Thema Social Media befassen, ist Politik als Bereich von Social Media nicht weniger tangiert, als die Wirtschaft. Das betrifft nicht nur „aussergewöhnliche“ Situationen wie den arabischen Frühling. Das Potenzial für weniger spektakuläre aber dafür strukturelle Veränderung in unserem politischen System ist nicht weniger beeindrucend, auch wenn es noch nicht als revolutionär wahrgenommen wird.

Auch für Deutschland gilt, das zu den Verlierern zählen wird, wer sich nicht rechtzeitig auf Veränderungen einstellt und die daraus resultierenden Chancen frühzeitig und konstruktiv nutzt. Die etablierten Parteien in Deutschland agieren hier gemessen an der Nutzung von Social Media in der Bevölkerung mehr als nur zögerlich, eröffnen damit nicht nur Chancen für neue Parteien  sondern gefährden auch die eigene Machtbasis.

Ursachen des Veränderungspotenzials von Social Media in der Politik

Der Bürger will mitgestalten und nicht nicht nur alle paar Jahre eine Vollmacht erteilen.

Wir sind von „Phänomenen“ wie Stuttgart21 überrascht. Das ist das eigentlich überraschende. Die Verdrossenheit der Bürger über ihre Politiker ist seit Jahren bekannt. Diese Politkerverdrossenheit ist eben keine Politikverdrossenheit. Man ist mit dem Ergebnis und den Handelnden unzufrieden und sieht sich gezwungen, deshalb selbst aktiv zu werden. Dieser Wunsch nach Mitgestaltungsmöglichkeiten wird von den Parteien weitgehend ignoriert. Wer mitgestalten will, möge sich bitte auf den Weg durch die Parteiinstanzen und damit auch in die Abhängigkeit der Parteien begeben. Das ist für immer weniger Bürger relevant, wie die Mitgliederzahlen der ehemaligen Volksparteien belegen.

Konsequenzen aus dem Mitgestaltungswunsch für Politik, Parteien und Abgeordnete

Auf Dauer kann keine Politik gegen Mehrheiten in der Bevölkerung oder gegen gut organisierte große Minderheiten durchgesetzt werden. Dazu ist unser politisches System  und die Mehrheitsverhältnisse darin nicht nicht geeignet. Aus dieser Situation resultieren unterschiedliche neue Chancen und Möglichkeiten, die von Social Media besonders stark profitieren können oder davon beeinflussbar sind:

Chancen für neue Parteien, wie die Piratenpartei oder die Freien Wähler mit ihrem angestrebten Auftritt als Bundespartei zeigen. Diese Entwicklung findet bereits statt und wird bei einem derzeit absehbaren Erfolg das Parteienspektrum beleben und das Verhalten der Parteien verändern. Parteien, die sich dem Wunsch nach flexiblerer Mitgestaltung verschließen, werden dabei schneller an Macht verlieren, als sie das befürchten. Parteien, die dem Bürger die Möglichkeit flexibler Mitgestaltungsmöglichkeiten bieten und dafür Social Media erfolgreich nutzen, können schnell eine breite Unterstützerbasis aufbauen.

Chancen für neue Formen der politischen Mitgestaltung: Politik handelt davon Mehrheiten für Positionen, Aktivitäten, Projekte oder Weltanschauungen zu beschaffen. Social Media erleichtert nicht nur die schnelle Kommunikation und Vernetzung und damit den Aufbau von Verhinderungsmehrheiten. Social Media kann genauso gut für den Aufbau von Mehrheiten genutzt werden. Nur wenige Politiker haben nun mal das persönliche Format Entscheidungen gegen eine Mehrheit durchzusetzen. Die Alternative der Einbindung neuer Formen der politischen Mitgestaltung ist die Chancen der eigenen Wiederwahl als Partei oder als Politiker zu reduzieren. Diese Veränderung zeichnet sich bereits in ersten vorsichtigen Schritten ab. Die SPD beginnt nicht ohne Not damit, nicht nur Parteimitglieder mitgestalten zu lassen. Es geht bei diesen Schritten letztlich darum, frühzeitiger die Akzeptanz derjenigen zu sichern, die später als Wähler über Parteientscheidungen entscheiden.

Chancen für Akteure in der bestehenden politischen Struktur: Ein Rückgang der Macht der Parteien kann zu einem erstarken der Bedeutung der einzelnen Abgeordneten führen, sofern sich diese stärker vom Einfluss ihrer Parteien emanzipieren können. Diese Entwicklung ist noch nicht absehbar, weil die meisten Abgeordneten Ergebnisse ihrer Parteikarriere sind und zugleich die Möglichkeiten die ihnen Social Media für die Absicherung ihrer Position als Abgeordneter bieten kann, noch nicht erkannt haben. Deshalb hier einige ergänzenden Informationen dazu.

Social Media für Abgeordnete

Wer als Abgeordneter gewählt werden will, muss erst einmal als Kandidat dafür aufgestellt werden. Wer seriöse Wahlchancen haben will, braucht die Wahlmaschinierie einer Partei. So war es zumindest bislang. In den USA prüfen die Parteien durch Vorwahlen, wer die besten Chancen als Kandidat hat. Dort kann faktisch jeder kandidieren. Er oder sie muss nur in der Lage sein, seine Wahl zu finanzieren und zu organisieren. Über den Einfluss von Social Media auf die Wahl von Barack Obama ist genügend geschrieben und spekuliert worden. Ohne die Möglichkeiten des Internets und die erfolgreiche Einbindung sehr vieler Freiwilliger sowie die Möglichkeiten via Internet effizient Geld zu sammeln, wäre Obama nicht Präsident geworden. In den USA ist die erfolgreiche Nutzung von Social Media und Internet zumindest mit wahlkampfentscheidend. In Deutschland sind wir hinter dieser Entwicklung zurück und halten sie für nicht übertragbar, nicht zuletzt weil es hier noch keine öffentlichen Kandidatenwahlen der Parteien gibt. Dieser Unterschied beginnt zu bröckeln.

 Was kann Social Media für Abgeordnete leisten?

Social Media kann auf einfache und vor allem sehr wirtschaftliche Weise dazu beitragen Mehrheiten für Kandidaten zu schaffen. Mit oder oder Parteirückendeckung.

Hier einige Beispiele die den Nutzen von Social Media für Abgeordnete illustrieren:

Social Media kann den Abgeordneten stärker in seinem Wahlkreis verankern und präsent halten und für die Zustimmung zu seiner Person und seiner Arbeit stärken. Der Bürger wird Teil der Arbeit, der Abgeordnete präsent und ansprechbar. Die Kommunikation zwischen Repräsentant und Repräsentierten ist direkt und breiter möglich. Jenseits der Parteikanäle.

Je offener, transparenter und für den Bürger beeinflussbarer die Kandidatenkür und die Vergabe der Listenplätze einer Partei wird, desto wichtiger wird die erfolgreiche Nutzung von Social Media im Wettbewerb um chancenreiche Listenplätze.

Je personalisierter die Wahlmöglichkeiten einer Wahl sind, der Bürger also aus einer Kandidatenliste gezielt einzelne Personen wählen kann, desto grösser wird die erfolgreiche Nutzung von Social Media für den einzelnen Kandidaten. Stichworte dazu sind panaschieren und kumulieren von Stimmen bei Wahlen.

 Konsequenzen für Kandidaten und Abgeordnete

Für den eigenen Erfolg als Politiker und vor allem als Abgeordneter ist der direkte Zugriff auf eine erfolgreiche eigene Social Media Infrastruktur und Basis – jenseits der Parteieninfrastrutkur – unverzichtbar. Damit kann der eigene Erfolg und ein Stück Unabhängigkeit von Parteiinteressen nachhaltig aufgebaut und gesichert werden.

Konsequenzen für Parteien

Die Einbindung von Bürgern mit dem Wunsch nach Mitgestaltung jenseits der Parteimitgliedschaft und die dazu nötigen Strukturen zu schaffen, wird mit über die Machtbasis und Zukunftsfähigkeit der Parteien entscheiden. Diese Herausforderung ist nicht ohne innovative und konsequente Nutzung von Social Media zu meistern.

 

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Facebook Links in Google – Social Media SEO

Facebook Links in Google – Social Media SEO

Artikel über die Beachtung von Facebook Kommentaren in Google führen mich zum Thema Linkpopularität durch Social Media. Eine möglicherweise weit gespannte Brücke, aber keine völlig unerhebliche. Externe Links auf die eigene Seite werden als Mittel genutzt, wenn die SEO Optimierung Onpage ausgereizt ist.

Facebook und SEO

Facebook bietet einige Möglichkeiten Links auf die eigene, externe Website zu produzieren. Zum Beispiel automatisiert in den Profilen der User.

Sind Links von Facebook auf andere Seiten wichtig?

Link Popularität gehört zu den frühen Systemen der Bewertung von Websites durch Suchmaschinen. Der erste Ansatz der Linkpopularität war simpel: je mehr Links auf eine Website verweisen, desto wichtiger ist sie. Später wurde dieser Ansatz durch Google zum PageRank verfeinert. Hierbei wird u. a. auch die Bedeutung der linkgebenden Website berücksichtigt. Facebook ist als Website im Internet nicht ganz unwichtig.

Social Media SEO = Spam in Facebook?

Wo fängt Spam an, wo wird glaubwürdige Begeisterung für die Bewertung von Websites  gebraucht oder missbraucht? Die Frage ist nicht so einfach zu beantworten. Betrachten wir die Realität einfach anhand eines kleinen Beispiels, das Sie gerne für andere Fälle abwandeln und benutzen können.

SEO muss sich lohnen

Deshalb fokussieren wir uns auf eine im Internet aktive Branche – die Reisebranche – und wählen den beliebten Suchbegriff lastminute reisen – der uns zu einer überschaubaren Trefferliste von heute 11 Mio Umfang führt. Ich habe mir die Nummer 2 der generischen Suche angesehen – das ist www.5vorflug.de und lasse mir mit der Suchabfrage link:5vorflug.de site:facebook.com die Links anzeigen, die aus Facebook heraus auf 5vorflug.de verweisen. Das waren erfreulich übersichtliche 189 Links.

Links auf die eigene Website zu generieren ist arbeitsintensiv – oder user generated content

Beim durchblättern landete ich auf einigen Profilen und sah mir dort die „Quelle“ des Links auf 5vorflug.de an – die war in den Profilen unter Aktivitäten – sonstige zu finden. Bei vielen Facebook Usern sammelt sich dort eine lange, lange Latte an Links auf externe Websites. Tausende Links pro Profil sind durchaus möglich, sofern der User Facebook aktiv nutzt und ein Freund des Like-Buttons ist. Ich stieß bei dieser kurzen Recherche auf mehrere Facebook User, von deren Profilen aus mehrere Tausend Links auf externe Websites verwiesen.

Liken ist auch linken

Wir klicken auf einen Like Button, weil wir eine Marke, ein Produkt, eine Fanpage oder eine Information schätzen, aber vielleicht auch nur, weil wir in einem Preisausschreiben gewinnen wollen. Damit produzieren wir –  in den sonstigen Aktivitäten unseres Profils – auch einen Link auf eine externe Website, ohne das uns dies im Augenblick des „likens“ bewußt ist.. Tausende von externen Websites erhalten damit im Laufe der Zeit Links. Von einer Person.

Sind Likes als Auslöser für Links von Facebook auf die externe Seite Spam oder gewollte Empfehlungen?

Auf diese Frage gibt es für mich zwei klare Antworten:

1. Ich weiss es nicht.

2. Es kommt darauf an.

Die dritte Antwortmöglichkeit wäre noch, das dies eigentlich egal ist weil es den meisten FB Usern auch egal ist, was ein Klick auf den LIKE Button bewirkt. Aber das setzt die Kenntnis dieser Zusammenhänge bei den Facebook Usern auf breiter Ebene voraus und so weit würde ich nicht spekulieren.

Fanpages als Linkgeneratoren

Facebook Fanpages als eine wichtige Quelle der Likes und als Schnittstelle der direkten Kommunikationsmöglichkeit gewinnen durch diesen Zusammenhang weitere Bedeutung. Das könnte die gute Nachricht sein. Die möglicherweise weniger gute Nachricht ist, das damit das SEO Thema und der Aufbau von Linkvolumen mit zu einer Aufgabe von Social Media wird. Likes produzieren bis das Netz glüht passt als neue Aufgabenstellung für Social Media nicht wirklich gut zum Gedanken des Dialogs, den ewige Idealisten in Social Media auch sehen. Der schnelle Erfolg im Aufbau von Fans mit allen Mitteln hat mit diesem Zusammenhang zumindest eine Argumentation mehr.

SEO goes Facebook

Wenn Links von Facebook in großem Umfang durch Social Network Marketing produziert werden und diese Links auch noch den Nutzen von Facebooks hohem PageRank transportieren können, wird dies für die SEO Branche nicht ohne Konsequenzen bleiben. Für die Offpage-Optimierung (also die Optimierung ausserhalb der Website) ist die Nutzung von Likes und deren automatisierten Links dann ein nicht mehr zu vernachlässigendes Muss. Sofern Google hieran nichts ändert. Z. B. in Form der Bewertung von Links von Facebook. Oder so lange genügend User ihre Profile in Facebook öffentlich sichtbar – und damit für Google zugänglich halten.