Social Media in der Politik – NEOS in Österreich

Thomas Thaler beschreibt in seinem webmarketingblog unter dem Titel „Österreichs erster politscher Entrepreneur“ den Start der neuen Partei NEOS in Österreich, der sich vorrangig auf Social Media stützt. NEOS steht übrigens für Das Neue Österreich.NEOS will bei den Nationalratswahlen 2013 in Österreich mindestens 10% der Stimmen erhalten.

Das interessante an diesem Artikel ist neben der klaren und auch der wirtschaftlichen Notwendigkeit geschuldeten Konzentration der Mittel auf Social Media der Einsatz von Volunteers, der in den USA eine lange Tradition und keine geringe Bedeutung hat. In Deutschland ist man davon noch etwas entfernt. Ich bin gespannt, wie diese Methode in Österreich umgesetzt wird.

In Facebook hat NEOS eine Page mit heute 516 Likes, bei Twitter nach über 300 Tweets aktuell 435 Follower. Da die Partei erst Ende Oktober diesen Jahres gegründet wurde, ist es definitiv zu früh um die Entwicklung und die Social Media Chancen einzuschätzen.

Das für mich interessante an dieser Entwicklung ist, das es sie gibt. Social Media wuchert einen Schritt weiter in seine politische Bedeutung und die damit verbundenen Gestaltungsmöglichkeiten hinein.

 

 

Warum mediale Geschäftsmodelle sterben

Die Erosion medialer Geschäftsmodelle

Mediale Geschäftsmodelle haben es in Zeiten des Internets nicht einfach – egal ob sie online- oder printbasiert sind. Einerseits wird damit noch immer teilweise beachtlich gut verdient. Andererseits ist der Rückgang „Normalität“ geworden. Wen ein sanfter Niedergang nicht dazu verführt, sich im Niedergang wohnlich einzurichten und den Wettbewerb und die Ungerechtigkeit der Welt zu beklagen, wird bei einer kritischen Analyse bestehender medialer Geschäftsmodell schnell auf Ursachen kommen, die eben nicht nur durch einfache Denkraster geprägt sind. Feindbilder wie Google sind zwar wunderbar plakativ, helfen aber nicht weiter, wenn es darum geht, das Problem zu analysieren und darauf aufbauend zukunftsfähige Lösungen zu entwickeln.

Das mediale Geschäftsmodell

Auch wenn nicht jedes mediale Geschäftsmodell dem anderen gleicht, sind einige Gemeinsamkeiten vorhanden. Gehen wir von einem medialen Geschäftsmodell aus, das sich primär über Werbung finanziert.

Die beiden Säulen dieses Geschäftsmodells sind

A Reichweite: durch interessante, für die angestreben Zielgruppen relevante Inhalte wird eine Reichweite aufgebaut (Inhaltsebene).

B Vermarktung dieser Reichweite als Plattform für Werbung an Werbetreibende (Vermarktungsebene).

Diese Art Geschäftsmodell hat über die Jahre hinweg profitabel funktioniert. Die Zeiten haben sich allerdings geändert.

Der mediale Overkill

Durch die explosionsartige Vervielfältigung medialer Möglichkeiten für den User – der in der letzten Konsequenz über Social Media selbst zum Medium werden kann – hat sich das mediale Angebot erhöht, nicht aber in gleichem Umfang die Zeit für den medialen Konsum. Statt 3 Fernsehsender können wir heute mehr als 500 nutzen. Die Anzahl der Radiostationen, die wir übers Netz nutzen können füllt eine lange Liste, die Möglichkeiten auf PCs, Smartphones und iPads zu spielen, die Fülle an Informations-, Kommunikations-, und Partizipationsmöglichkeiten via Internet ist kaum noch zu übersehen. Die Zahl derjenigen, die dieses Medien nutzen sollen, ist zudem rückläufig.

Inhaltsebene

Auf der Inhaltsebene sehen wir neben einer Vervielfältigung des Medienangebots über die klassischen Anbieter zusätzlich neue Wettbewerbsstrukturen, die die Spielregeln für die Medienunternehmen mit verändern:

  • der Werbekunde wird zum Wettbewerber: Unternehmen können heute relativ einfach eigene kommunikative Reichweiten aufbauen und nutzen diese Möglichkeiten zunehmend. Dadurch können sie zumindest teilweise auf die Nutzung der Reichweiten der klassisch agierenden Medienunternehmen verzichten.
  • der Leser / User wird zum Wettbewerber: ein alles andere als unerheblicher Teil des möglichen Zeitkontingents für den Medienkonsum wird für die Produktion oder den Konsum von user generated content oder die mediale Kommunikation im sozialen Umfeld genutzt.
  • das mediale Ãœberangebot wirkt inflationär: ein Ãœberangebot bei gleicher Nachfrage sorgt für eher sinkende Preise. Wenn wir ähnliche Inhalte kostenfrei oder nahezu kostenfrei angeboten erhalten, die mediale Grundversorgung eh kostenlos gesichert ist, ist die Bereitschaft für mediale me too Angebote zu bezahlen gering.
  • selbst „Inhalte“ verselbständigt sich medial: wo früher eine gegenseitiges Abhängigkeitsverhältnis bestand, sind Menschen, die als Thema medialen Inhalts beliebt sind, heute ihre eigenen Medien. Wo sich Stars früher über mediale Aufmerksamkeit freuen, sind sie heute in der Lage ihre eigenen Fans über eigene Kommunikationskanäle zu erreichen und auch selbst daran zu verdienen.

Gerade für die etwas bunteren Blätter gilt: Nahezu jede Person, mit der man noch glaubt am Kiosk den Absatz pushen zu können, kann sich dank Social Media eigene Kommunikationskanäle aufbauen. Der Fan hat damit die Entscheidung seine Informationen kostenlos direkt ab Quelle oder möglicherweise gar kostenpflichtig aus zweiter, dritter oder vierter Hand zu beziehen. Was hier den Rückgang noch dämpft ist der relativ langsame Vollzug des Generationenwechsels.

Vermarktungsebene

Die werbetreibende Wirtschaft hat heute zusätzliche Alternativen, die sukzessive erkannt und wahrgenommen werden:

  • der Aufbau eigener Reichweiten in ihren Zielgruppen
  • die Nutzung externer Reichweiten bei neuen Anbietern. aufzubauen oder sich an preiswerteren und leistungsfähigeren interaktiven Reichweiten zu bedienen.

Systemwettbewerb

Parallel dazu findet ein Systemwettbewerb statt, dessen Auswirkungen auf die Vermarktungsebene ebenfalls nicht zu unterschätzen ist. Wo Medienunternehmen noch an einer Honorierung ihrer Reichweite unabhängig von der Wahrnehmung und Wirkung orientiert sind, wird in den neuen Medien nur noch die Reaktion bezahlt. Von der Bezahlung nach Reichweite hin zur Bezahlung nach Reaktion des Empfängers einer Werbebotschaft ist auch wirtschaftlich ein großer Sprung.

Dieser Systemwechsel geht weiter. Es ist absehbar, das die nächsten Stufen dieser Entwicklung die Methoden der Werbung noch einmal verändern werden. Die Grundlagen erster Schritte hin zur Vermarktung konkreter Nachfrage (statt Reichweite oder Reaktion) sind schon im Markt. Damit wird der kommunikative „Umweg Werbung“ zur Ansprache oder Weckung eines Bedarfs zumindest teilweise der Vergangenheit angehören und das Marketing eine andere Gewichtung erhalten.

Multimediale Medienobjekte sind sicher zeitgemäßer als reines Printdenken. Wenn das Geschäftsmodell eines multimedialen Medienobjekts auf dem klassischen Ansatz Werbeeinblendung beruht, ist dieser Fortschritt auf längere Sicht gesehen, eher kosmetischer Natur.

Social Media Integration statt Social Media tauglicher  Geschäftsmodelle

Social Media ist ein gutes Beispiel für den Umgang mit neuen Herausforderungen in den etablierten Medien. Es ist schön, das man in vielen Medienplattformen jetzt auch liken kann und das viele Medien auch eine eigene Page in Facebook haben. Das bringt aber im Kern bestenfalls eine kleine Verzögerung, bestenfalls einen kleinen Zeitgewinn in der Erosion des Geschäftsmodels, weil es an den hier skizzierten Ursachen nichts ändert.

Man könnte den Eindruck gewinnen, das in den Führungskreisen der Medienunternehmen die Einbindung von einzelnen Social Media Funktionen mit social media tauglichen Geschäftsmodellen gleichgesetzt wird. Das wäre mehr als fatal. In dem Fall stirbt die Plattform lediglich besser sozial vernetzt.

Zukunftsfähigkeit, Handlungsoptionen und Zeitfenster

Ja, es gibt sie – zukunftstaugliche Handlungsoptionen. Man sollte sie nur nicht in der Gegenwart unserer etablierten Medienlandschaft suchen.

Ein bischen erscheint mir die etablierte Medienlandschaft wie der stolze Fuhrmann oder Reiter, der sich weigert vom Pferd / Kutschbock abzusteigen und hofft, das es reicht seinem Pferd eine Hupe umzuhängen, um zukunftsfähig zu bleiben.

Neben der guten Nachricht – es gibt noch zukunftsfähige Handlungsoptionen – muss aber auch klar sein, das die Zeitfenster für diese Möglichkeiten nicht ewig offen stehen und sich – teilweise zumindest – bereits zu schließen beginnen. Wer zehn Jahr mangelnder Innovation überlebt hat, sollte dies nicht als Garantie nehmen, weitere zehn Jahre mit dieser Strategie erfolgreich zu sein.

Wo finden sich zukunftsfähige Handlungsoptionen?

Sowohl

  • in der Nähe der etablierten medialen Geschäftsmodelle  als auch
  • in der Nähe des Bedarfsmodells der Konsumenten 

findet sich noch einiges an Handlungsoptionen um Geschäftsmodelle etablierter Medienplattformen zukunftssicherer zu machen oder neu zu gestalten.

Welche Optionen sich welcher Plattform bieten, hängt von einer ganzen Reihe von Einflussgrössen ab und sollte sinnvollerweise individuell betrachtet werden. Dazu kommt, das nicht jedes Unternehmen über alle Voraussetzungen verfüg um alle Handlungsoptionen auch nutzen zu können.

Handlungsbedarf

Wer ist betroffen?

Mir ist kein Medienunternehmen bekannt, das keinen Handlungsbedarf in dieser Sache hat. Je klarer man die eigene Situation einschätzt und die Realität wahrnimmt und je weiter man in die Zukunft des eigenen Geschäftsmodells und der Grundlagen, auf denen es basiert, sehen kann, desto stärker wird dieser Handlungsbedarf in den Unternehmen wahrgenommen. Das man im Hause Axel Springer so sehr auf eine digitale Zukunft setzt, ist eine Symptom dieser Erkenntnis. Ob die Aktivitäten dort zielführend sein werden und vor allem, wie weit sie dazu beitragen um den Kernmarken des Konzerns die Zukunft zu sichern, steht auf einem anderen Blatt. Als Optimist gehe ich davon aus, das man dort innovativeres in der Pipeline hat, als sich bislang in der Umsetzung zeigt.

Was kann man als Verantwortlicher tun?

Grundsätzlich ist zu empfehlen

  • das eigene Geschäftsmodell konsequent auf den Prüfstand stellen,
  • die vorhandenen Handlungsmöglichkeiten und Alternativen bewerten und
  • so zeitnah als möglich agieren.

Erfahrungsgemäß ist leider nicht davon auszugehen, das alle Handlungsmöglichkeiten die sich mit den Möglichkeiten von Internet und Social Media ergeben, in den Medienunternehmen auch im erforderlichen Umfang bekannt sind.

Bei Bedarf können wir die die Zukunftssicherung Ihrer Medienplattform / Medienmarke gern unterstützen:

Vortrag über die Veränderungen und deren Auswirkungen auf mediale Geschäftsmodelle, Optionen und Handlungsmöglichkeiten für Medienplattformen mit anschließender Diskussion.

Präsentation der Veränderungen und Ihre Auswirkungen auf das Geschäftsmodell und die zukunftsfähiger Handlungsoptionen für eine konkrete Medienplattform / Medienmarke mit Empfehlungen für die Medienmarke / Medienplattform.

Workshop zur Anpassung / Entwicklung von Geschäftsmodellen an die aktuellen Rahmenbedingungen.

Für Fragen dazu stehen Ihnen Alex Buchanan (0711 620415 64) und Wilfried Schock (o711 620415 60) gern zur Verfügung.

 

[imn-medien]

Alitalia und Facebook Shitstorm

Alitalia produziert Shitstorm durch Nachlässigkeit.

Alitalia hat einen Rabatt von 25% auf Flüge angeboten. Unglücklicherweise war auf der japanischen Seite von Alitalia zugleich ein Nachlass eingerichtet, der mit 25.000 Yen höher war, als sie Kosten für Inlandflüge in Italien. Damit konnten z. B.  einige Inlandsflüge in Italien über diese Seite kostenlos gebucht werden. Alitalia hat diese Möglichkeit – und die so gebuchten Flüge – storniert und erntet damit reichlich Ärger auf seiner Facebook Page und sicher auch nicht nur dort.

Das die Reaktionen der User vorhersehbar waren und Alitalia anscheinend mit der Reaktion auf diesen selbst produzierten Shitstorm überfordert scheint, ist eine Seite der Information. Die für Sie möglicher Weise interessantere liegt in der Wahrnehmung der Facebook Page von Alitalia.

Das es sich bei dieser Aktion um eine Förderung der Facebook Aktivitäten und der User handelt, ist nicht belegt. Das Angebot wird auf der Facebook Page eher diskret im Rahmen eines Postings vorgestellt. Auch auf der Alitalia Seite ist kein direkter Bezug dieses Angebots auf Facebook zu erkennen. Der Social Media Kontext des Problems bezieht sich also eher auf die Reaktion der Kunden von Alitalia, nachdem die Fluglinie die gebuchten Tickets via japanische Site storniert.

Shitstorm auf Facebook Pages ausblenden?

Vergleichen Sie doch bitte einmal diese beiden Ansichten der Facebook Page von Alitalia

Ansicht 1

Ansicht 2

Der Versuch eine Page von kritischen Anmerkungen „sauber“ zu halten, zeigt sich wenn man die beiden Wahrnehmungen des Inhalts gegenüber stellt. Ob das Sinn macht und zielführend ist, bleibt Ihrer Einschätzung überlassen. Uninformierte Besucher der Page wird der Shitstorm dadurch „erspart“. Ein souveräner Umgang mit Kritik und eine angemessene Wertschätzung von Facebook Usern stelle ich mir persönlich anders vor.

Damit Sie auch was zu schmunzeln haben, hier meine Lieblingsreaktionen von Usern.

 

 

[allgemein]

 

Facebooks „want-Button“ – Bedarf vermarkten, statt Werbung verkaufen

Facebook testet in den USA den „want-Button“. Damit können User Produkte zu einer Wunschliste hinzufügen. Für soziale Netze / Freundeskreise eine praktische Sache. Damit wird es künftig einfacher, das passende Geschenk zu finden.

Hinter diesem Button steckt allerdings mehr als eine nette kleine Hilfe bei der Frage nach dem passenden Geschenk für Freunde. Facebook geht hier – doch überraschend schnell – den nächsten Schritt in Richtung zielführender Wertschöpfung jenseits der Werbeeinblendung.

Konkreten Bedarf vermarkten statt Werbung verkaufen

Für Unternehmen ist Werbung ein Zwischenschritt um den Bedarf von Konsumenten zu erschließen. Natürlich geht es bei Werbung auch darum, als Anbieter bekannt zu werden, Vertrauen zu schaffen und Bedarf zu generieren. Aber zumindest ein zentraler Punkt ist den vorhandenen Bedarf zu adressieren und zu nutzen.

Facebook erschließt sich mit dem Want-Button die Chance, für jeden seiner User eine Art von „Bedarfs-Profil“ zu erstellen das sich natürlich prächtig vermarkten lässt. Eine simple Vermarktung wäre die Einblendung von konkreten Angeboten passend zum Bedarf – beim User und bei dessen Freunden, aber natürlich lässt sich auf der Basis vorhandener aktueller Bedarfsprofile noch einiges an Vermarktungsmöglichkeiten entwickeln, das über diesen werbeähnlichen Ansatz hinausgeht.

Laut Spiegel Online soll Facebook an den Verkäufen aus den Wunschlisten seiner User kein Geld verdienen wollen. Man fokussiert sich dabei eher auf den werbeähnlichen Vermarktungsansatz. Mit diesem Ansatz – vielleicht kombiniert durch ein Gebotssystem –  lässt sich letztlich auch schon einiges mehr an Ertrag erzielen, als mit einem klassischen Ansatz, bei dem die Empfänger „nur“ nach Zielgruppenkriterien selektiert werden.

Facebooks höher wertige Ertragsquellen

Betrachtet man die Dynamik, mit der höher wertige Ertragsquellen erschlossen werden, zeigt sich, das Facebook derzeit wieder deutlich mehr an Fahrt aufnimmt.

Die Ertragsqualität von Social Network Plattformen ist schon viel zu lange auf platte Werbung fokussiert. Mit den aktuellen Schritten von Facebook zieht endlich eine neue Qualität in der Vermarktung ein. Höhere wertige Ertragsquellen sind aus meiner Sicht die Ertragsquellen, die näher am Verkauf liegen und dem Wesen und der Leistungsqualität von Social Network Plattformen mehr entsprechen. Nachdem seit Ende August die paid posts verfügbar sind, haben die collections das Potenzial das Marketing in Social Networks erneut auf eine verkaufsnähere, und zugleich individuellere Ebene zu  heben.

  • Step 1: Werbung als Ertragsquelle für Social Network Plattform (weil es zu diesem Zeitpunkt dafür keine Alternative gab)
  • Step 2: Kommunikationsreichweite als Ertragsquelle (paid posts)
  • Step 3: Bedarfsinformationen als Ertragsquelle (collections)
  • Step 4: könnte sein, den Vermarktungsprozess noch weiter in Facebook einzubauen (z. B. durch Shopsysteme)

Facebook als strategischer Gatekeeper für das Marketing der Unternehmen

Betrachtet man die Wettbewerbssituation und deren Veränderung durch die Stufen 2 und vor allem 3 – die Bedarfssituation. Als Anbieter von Werbemöglichkeiten stand Facebook in einer Reihe mit vielen Alternativen. Als Anbieter, der Unternehmen konkreten Bedarf aufzeigen und kommunikativ zugänglich machen kann, steht Facebook schon recht solitär im Markt. Lediglich Google hat über seine Suche einen ähnlichen Mechanismus zu bieten, wenngleich auch nicht ganz so stark ausgeprägt, dafür aber mit Adword bereits gut monetarisiert.

B2C Unternehmen haben künftig die Alternative

  • klassisch Werbung zu betreiben und damit kostenintensiv einen mehr oder weniger hohen Streuverlust zu finanzieren oder verkaufsnäher zu agieren oder
  • entweder die Suche nach Produktinformationen (Google) oder
  • das geäußerte  Produktinteresse bzw eine vorhandene Bedarfssituation via Facebook

zu nutzen um in einer verkaufsnäheren Situation gezielt mit Bedarfsträgern in Kontakt zu kommen. Wo Google sich Gedanken machen wird, wie weit seine Erlöse via Adwords durch dieses Angebot tangiert werden, sollten sich die Anbieter klassischer Werbeformen noch deutlicher auf schwierigere Zeiten einstellen. Das betrifft nicht nur die Anbieter von Werbeplattformen (also vor allem die Medien) sondern auch die Branchen, deren Geschäftsmodell auf dieser Form der Werbung basiert.

Facebook hat gute Chancen sich als Gatekeeper zwischen Angebot und Nachfrage zu schieben. Wie dann auf längere Sicht die Monetarisierung dieser Situation aussieht, steht auf einem ganz anderen Blatt. Das damit die Gefahr einer steigenden Abhängigkeit  von Unternehmen von Facebook als hochwertigem Marktzugang wächst, steht für mich ausser Frage.

Für Unternehmen wird es zunehmend wichtig, sich einen eigenen, vergleichbar effizienten Marktzugang zu sichern und nicht nur die Abhängigkeit von Facebook zu erhöhen.

Für Werbeagenturen steigt der Druck, das eigenen Geschäftsmodell anzupassen und sich auf das – deutlich ertragsschwächere – Geschäft mit neuen Gegebenheiten und Wettbewerbern einzustellen.

Lernen Sie jetzt, womit Sie in Zukunft als Marketingverantwortlicher eines Unternehmens oder einer Agentur zu rechnen haben, welche Handlungsalternativen Ihnen zur Verfügung stehen und wie Sie diese Möglichkeiten optimal gestalten. Sprechen Sie uns auf einen Workshop speziell für Ihre Situation an. 

 

[allgemein]

Marketing in Facebook wird schwieriger und künftig wohl auch teurer

Warum Marketing in Facebook schwieriger und teurer wird und was Unternehmen dagegen tun können.

Social Network Plattformen wie Facebook sind sehr aktive und lebendige Gebilde, die sich ständig weiter entwickeln. Manchmal sind diese Entwicklungen nicht ganz zur Freude von einzelnen Nutzergruppen.

Unternehmen, die Facebook für ihr Marketing nutzen, machen diese Erfahrung zunehmend.

Der kommunikative Overkill und das Ertragsproblem von Facebook

Der Newsfeed oder die Timeline eines Facebook Users sind ein Kernstück der Nutzung von Social Networks. Wenn dieser Newsfeed unter einem kommunikativen Overkill leidet, sinkt der Spass an der Nutzung der ganzen Plattform und dem User kann damit die Freude an der Nutzung von Facebook vermiest werden. Das geht dann sehr deutlich gegen das Geschäftsmodell und die Interessen von Facebook.

Das ein Newsfeed zwangsläufig zu einem kräftigen Strom anschwellen kann, ergibt sich allein aus der Vernetzung der User und deren aktivem Social Networking. Wenn 150 oder mehr Freunde täglich aktiv posten, Informationen teilen, Seiten vorschlagen und fröhlich kommentieren und liken, resultiert daraus schon ein beachtlicher Strom an Neuigkeiten.

Wenn der User dann noch 30 oder mehr Seiten geliked hat – und damit die Möglichkeit gab, ihn mit Infos zu versorgen, wächst der Strom an Informationen im Newsfeed noch weiter.

Facebook hat für diesen Fall den Edgerank entwickelt, der die Relevanz von Informationen für den Empfänger ausdrücken soll und darüber entscheidet, ob und wie oft die Informationen einer Informationsquelle noch wahrgenommen oder ausgesteuert werden.

In diesem Schutzwall vor irrelevanten Informationen, Redundanz und Spam öffnet Facebook mit den paid posts einen direkten Durchgang und sichert gegen Bezahlung Unternehmen wie Privatpersonen eine größere Wahrnehmung und eine größere Reichweite für ihre Informationen.

 

Facebooks neue Ertragsquelle paid posts

Damit hat Facebook nicht nur eine sehr viel versprechende neue Ertragsquelle, die in meinen Augen noch interessanter ist als Werbung. Facebook hat damit auch elegant aufgezeigt, wie man Geschäftsmodelle aus kostenlosen Leistungen entwickelt:

  • Zuerst hat Facebook den Unternehmen mit den Pages ein kostenloses Kommunikationstool in die Hand gegeben, mit dem einige Unternehmen beachtliche kommunikative Reichweiten aufgebaut haben.
  • Im nächsten Schritt wurde die Kommunikationsmöglichkeit aus der Page heraus zu den eigenen Fans strukturell so eingeschränkt, das Unternehmen faktisch dazu gezwungen sind, auch für die Nutzung von bereits aufgebauter Reichweite zu bezahlen.

Das diese Vorgehensweise mit den paid posts ihr Ende gefunden hat, sollte niemand erwarten. Es ist eher ein Anfang. Die Integration von Erlösmodellen in die soziale Kommunikation erscheint nicht nur logischer sondern vor allem auch wirtschaftlich interessanter als die platte Werbung in Social Network Plattformen.

 

Was Unternehmen tun können

Management Summary: Sichern Sie Ihre Reichweite. Sammeln Sie nicht nur Likes in Facebook sondern sichern Sie auch die Kommunikationsfähigkeit zu Ihren Freunden (Kunden, Interessenten) durch direkte Kommunikationskanäle ausserhalb von Facebook. Damit ermöglichen Sie zugleich eine direkte Anbindung von Unternehmensprozessen an Ihre Social Media Reichweite und die entsprechende Wertschöpfung für das Unternehmen.

Die alte Methode der Kommunikation in Facebook

 Bild 1 bildet die konventionelle Kommunikation zwischen Unternehmen und Facebook User über die  Page des Unternehmens ab. Etwas kompetentere Social Media User – und die Besucher unserer Seminare – sehen hier auch den klassischen Fehler in der Nutzung von Facebook Pages abgebildet: Die Kommunikation ist auf den User ausgerichtet, der die Page „geliked“ hat, und bezieht seinen Freundeskreis nicht mit ein. Damit wird der eigentliche Effekt von Social Media / Social Network Marketing verpasst und das Unternehmen betreibt eine Sackgassenkommunikation.

Die zielführendere Organisation der Kommunikation in Facebook

Bild 2 zeigt die Organisation einer etwas zielführenderen Kommunikation via Facebook. Führen Sie die Kommunikation über Ihre eigenen Plattform, damit Sie die Reichweite in Social Media sichern können, Informationen an Geschäftsprozesse anbinden, Social Media in die Vermarktung einbinden können.

Achten Sie dabei darauf, das die Nutzenstiftung für den User im wesentlichen auf Ihrer Plattform stattfindet und nicht in Facebook. Und denken Sie bitte unbedingt daran, in die Konzeption Ihrer Kommunikation auch die Freundeskreise Ihrer Fans / Likes einzubinden. Das ist letztlich der eigentliche Grund, warum Sie Social Media nutzen. Unternehmen, deren Kommunikation nicht systematisch auch auf die Erschließung der Freundeskreise angelegt ist, sollten sich noch einmal mit den Grundlagen von Social Media auseinander setzen. Wir empfehlen dazu ein passendes Branchenseminar damit der Lerneffekt etwas höher und praxisbezogener ist.

 Unternehmensplattform: was Sie als Unternehmensplattform nutzen, liegt in Ihrem Ermessen. Das kann durchaus auch eine schlanke Anwendung sein, sofern sie damit alle Leistungsanforderungen abdecken.

Paid Posts oder hervorgehobene Beiträge haben allerdings auch den sehr beachtlichen Nutzen, das damit die bestehende Reichweite einer Page extrem erweitert werden kann. Wenn Sie dazu Fragen haben, fragen Sie  meinen Kollegen Alex Buchanan oder mich. Betrachtet man finanziellen Aufwand und Nutzen ist das Verhältnis durchaus akzeptabel.

Die eigentliche Bedeutung der Einbindung einer externen Unternehmensplattform in die Social Media Kommunikation in Facebook liegt

  • in der Reichweitensicherung (wir wollen ja die Ergebnisse unserer Arbeit abgesichert wissen)
  • in der Einbindung in Unternehmensprozesse (wir wollen ja einen wirtschaftlichen Nutzen aus Social Media ziehen).

Wenn Sie die Chancen aus aktuellen Entwicklungen in Social Media Kommunikation schnell und effizient nutzen wollen, empfehle ich Ihnen diesen Workshop zur Social Media Kommunikation.

[allgemein]