Social Media und Polizei

Social Media und Polizei – die Vorteile sozialer Kommunikation zwischen Bürger und Polizei

Nach einigen Vorträgen zu diesem Thema hier ein Artikel über die Vorteile sozialer Kommunikation zwischen Bürger und Polizei in diesem Blog.

Das Thema Soziale Medien ist in Polizeikreisen zunehmend eines und führte bereits zu einigen interessanten Beispielen in denen die Polizei für ihre tägliche Arbeit auf soziale Medien zurückgreift. Erwähnenswert sind hier als Beispiele

Die Kommunikationssituation zwischen Bürger und Polizei ist belastet

Betrachtet man die Situationen, in denen man als Bürger Kontakt mit der Polizei hat, sind das in aller Regel eher weniger angenehme Situationen. Das wirkt sich über die Zeit auch genau so aus. Man bekommt ein ungutes Gefühl, wenn man die Freunde und Helfer in Uniform sieht, auch wenn es dafür keinen sachlichen Grund gibt. Im Alltag wird der Überbringer schlechter Nachrichten auch nicht mit Blumen beworfen, könnte man jetzt sagen. Und genau das Problem hat die Polizei. Über Jahre und Jahrzehnte hat sich ihre Kommunikationssituation immer mehr auf die Rolle des Überbringers schlechter Nachrichten reduziert. Dabei ist die Polizei in ihrer täglichen Arbeit auf die Unterstützung der Bürger angewiesen.

Ein Päckchen Nostalgie

In der alles andere als guten alten Zeit war der Kontakt zwischen Polizeibeamten und „seinen“ Bürgern dichter. Die Verstädterung mit ihrer Anonymisierung, die reduzierten persönlichen Kontaktmöglichkeiten wenn die Polizei im Streifenwagen unterwegs ist, die geringere soziale Verwurzelung von Polizisten in ihrem Revier und sicher noch einige andere Ursachen reduzieren die Kommunikation auf das notwendigste – und das ist dann seltener erfreulich. Ein Weg zurück zum Schupo, der in seinen Straßen aufgewachsen ist und zu Fuß Streife gehen kann, ist natürlich illusorisch.

Moderne Kommunikation via Social Media

Das Social Media für die Polizeiarbeit interessant ist, dafür sprechen die ersten Aktivitäten der Polizei. In diesem frühen Stadium, in der sich die Social Media Nutzung durch die Polizei noch befindet, ist die Nutzung als „weiteren Kommunikationskanal“ nichts überraschendes. Bislang sind wir in Deutschland eher dabei die Nutzung von Social Media in der Polizei spezialisierten Mitarbeitern zu übertragen. Das dürfte sich ändern, etabliert sich auch bei uns die Nutzung, die sich in den USA abzeichnet. Dort wird Social Media von den lokalen Polizeikräften in voller Breite genutzt. Jeder Police Officer, der in seiner Aufgabe mit Menschen kommuniziert, nutzt diesen Weg so selbstverständlich wie die gesprochene Sprache oder das Telefon. Letzteres wird ja auch nicht nur von dafür spezialisierten Mitarbeitern eingesetzt, ;-).

Eine schnelle Information der Bürger wie die frühzeitige Information der Polizei sind durch Social Media für beide Seiten leichter zu realisieren. Die klassischen Informationswege über gedrucktes Papier hängen zu schnell hinter der Dynamik von Entwicklungen her. Es macht mehr Sinn kommunikativ und gestaltend in aktuelles Geschehen eingreifen zu können, als Probleme im Nachhinein kommunikativ aufarbeiten zu müssen. So wie die Nutzung mobiler Kommunikation eine Selbstverständlichkeit ist, wird auch die Nutzung der Möglichkeiten der sozialen Medien durch die Polizei als Selbstverständlichkeit betrachtet werden. Für weite Kreise der Bevölkerung sind die sozialen Medien bereits ein fester und zentraler Bestandteil der eigenen Information und Kommunikation.

Eine direkte Kommunikation, die fest im Informations- und Kommunikationsmix der Bürger etabliert ist, hat eben nicht nur den Vorteil der schnelleren Information.Diese permanente Information bringt den „Servicecharakter“ der Polizei als Sicherheitsdienstleister für die Gesellschaft wieder stärker ins Bewusstsein. Man erlebt die Polizei kommunikativ eben nicht nur in einem persönlich-problematischem Zusammenhang. Ihre Arbeit für die Allgemeinheit wird wieder besser wahrgenommen und die Zusammenarbeit mit ihr als selbstverständlicher, positiver empfunden.

Polizei positiv erlebt

Jenseits der Ersatzhandlung in diversen TV-Serien, kann Social Media dazu beitragen, das Polizei wieder real positiv erlebbar wird. Das ist nicht nur für die Personalbeschaffung ein nicht unerhebliches Argument. Es trägt vor allem dazu bei, die Distanz zwischen Bürger und Polizei zu reduzieren. Wer miteinander kommuniziert ist sich weniger fremd und eher bereit den anderen zu unterstützen. Aus dem Weg der Verlautbarung und der Information wird daher früher oder später eine echte Kommunikation entstehen, auf die man sich so früh als möglich vorbereiten sollte.

Wenn uns Social Media eines gelehrt hat, dann das die Bürger dieses Medium schneller aufgreifen und nutzen, als sich dies Experten vorstellen konnten. Je früher sich die einzelnen Polizeidienststellen darauf einstellen, desto früher werden sie von einer besseren Verankerung in der Bevölkerung, mit der daraus resultierenden schnelleren Kommunikation und besseren Unterstützung profitieren.

Social Media Strategie der Polizei

Von einer Social Media Strategie der Polizei zu sprechen wäre wohl verfrüht. Man beschäftigt sich mit dem Medium, sammelt Erfahrungen und lotet Einsatzmöglichkeiten aus, die dann in eine Social Media Strategie einfliessen können. Das man sich dort zu erst auf Einsatzmöglichkeiten fokussiert, die eher anlassbezogen und auf einzelne Anwendungen ausgerichtet sind, liegt in der Natur dieses Prozesses. Social Media wirkt allerdings effizienter, wenn es auf einer breiten Basis in der Bevölkerung wie einer intensiveren Vernetzung vor Ort aufbaut. Der ganze Nutzen wird sich erst auf dieser Basis entfalten. Vieles kann dadurch auf der Seite der Polizei schneller gehen, aber der Bürger wird auch schnellere Antworten und Reaktionen erwarten. Auch darauf sollte man vorbereitet sein.

 

Content meets Commerce – eine empfehlenswerte Präsentation von Olaf Kolbrück

Olaf Kolbrück ist als Journalist für das Thema Internet und eBusiness bekannt. In seiner empfehlenswerten Präsentation  Content meets Commerce befasst er sich mit den Reaktionen der Verlage auf die Herausforderungen des Internets.

 

Olaf Kolbrück zeigt in der Präsentation auf, wie Verlage bereits heute Content in Verbindung mit Commerce nutzen und einsetzen und wie Content als Zubringer für Produkte und Angebote fungiert.
Die Präsentation ist schon deshalb empfehlenswert, weil sie aufzeigt, wie man die Herausforderung des Internets bereits meistern kann.
eCommerce ist allerdings nicht nur eine inhaltliche und technische Herausforderung für Verlage. Sie befinden sich hier in einem Wettbewerb mit den Betreibern von Social Network Plattformen. Für diese – insbesondere für Facebook – dürfte das Thema eCommerce nicht weniger relevant sein. Und Google wird an diesem Thema auch partizipieren wollen.

Die unterschiedlichen Ausgangssituationen im Wettbewerb

Als Vorteil gegenüber Google und Social Media Plattformen steht den Verlagen der Content zur Verfügung den sie bereits haben, bzw. die Kompetenz und Kapazität um Content zu produzieren.
Die Social Media Plattformen wiederum beherrschen die Plattformen auf denen die sozialen Interaktion zu den Produkten und Angeboten stattfindet.
Google hat – lässt man Google+ einmal außen vor – vor allem die Möglichkeit aktuelle, aktive Nachfrage über Suchanfragen auszufiltern und Anbietern zur Verfügung zu stellen.

Der Wettbewerbsvorteil der Verlage

Verlage haben dann einen Wettbewerbsvorteil wenn sie
  • Content bieten können, den andere Srtukturwettbewerber (wie Facebook) so nicht bieten können und
  • wenn sie dadurch eine eigene, unabhängige Reichweite aufbauen können, die nicht umgangen werden kann .
Content, der externe Social Media Plattformen für die Verbreitung benötigt, spielt dem Wettbewerber in die Hände. Der kann in einem solchen Fall auf seiner Plattform eCommerce-Angebote passend zu diesem Content einblenden, wie auch passend zur Kommunikation über diesen Content.
Die Krux dieser Situation: wenn einzelne Verlage ihren Content in Facebook einstellen oder via Facebook vermarkten, kann das individuell ein Vorteil sein.

Technische, kommunikative und finanzielle Herausforderungen

Um auf Dauer Wettbewerbsfähig zu sein, müssen die Verlage über die Qualität ihres Contents und eine sehr direkte Einbindung von Produkten erfolgreich sein. Das erfordert eine hohe kommunikative Reichweite und technische Standards und Schnittstellen um Produkte unterschiedlichster Anbieter integrieren oder den User nahtlos direkt zum Produkt weiter leiten zu können.
Die Attraktivität dieser Inhalte muss groß genug sein, damit die User dorthin kommen um sich zu informieren. Und die soziale Leistungsfähigkeit dieser Plattformen muss groß genug sein, um die Kommunikation über die Inhalte und Produkte dann auch auf dieser Plattform zu halten.
Es wäre ein Pyrrhussieg, wenn man die User auf der eigenen Plattform informiert, die Kommunikation über Angebote aber auf Facebook stattfindet. Damit würde man diesem Strukturwettbewerber (Facebook) den passenden Impuls liefern um diese Produkte und Angebote für den Anbieter preiswerter einblenden zu können. Die Verlage hätten die Arbeit für den Content, Facebook in diesem Beispiel die Chance daraus Werbeumsätze zu generieren.

Sind die Verlage in der Lage Kommunikation zu halten?

Unterstellen wir die Kompetenz in den Verlagen, einen wettbewerbsfähigen Content zu generieren. Unterstellen wir den Verlagen auch die Fähigkeit attraktive Onlineplattformen für Content zu erstellen. Sind sie aber auch noch in der Lage diese Inhalte und diese Plattformen nachhaltig ohne die Hilfe externer Social Media Plattformen wie Facebook an den Leser zu bringen? Teilweise sicherlich. Kommen wir dann auf den Punkt der sozialen Kommunikation, wird es finsterer. Kaum ein Verlag ist in der Lage ein wettbewerbsfähiges soziales Netzwerk an seine Onlinepräsenz anzubinden und aktiv zu halten. Damit wird immer ein Teil des Erfolges über dies soziale Kommunikation in den Taschen von Facebook landen können.
Die Wettbewerbssituation wird für die Verlage dann noch schwieriger, wenn sich ein Strukturwettbewerber wie Facebook einzelne Verlagen nutzen oder das Thema Content selbst angehen wird.

Was bedeutet die soziale Kommunikation für den Commerce und den Content?

Es geht um das berühmte Empfehlungsmarketing, die kommunikative Reichweite, die damit aufgebaut und gepflegt werden kann und auch die Kaufempfehlung aus dem Freundeskreis. Für Commerce sind diese Punkte von hoher Bedeutung. Es ist nun mal ein Unterschied ob ich 5 oder 500 User in meinen Shop bekomme. Für das Contentkonzept, das Olaf Kohlbrück aufzeigt bedeutet die soziale Kommunikation nicht weniger. Ist sie in Händen der Verlage, lässt sich auf diesem Weg die Zukunft leichter sichern. Ist sie es nicht, gerät auch dieser Weg zu einem steinigen und in eine wachsende Abhängigkeit von externen sozialen Plattformen.

Die Beispiele der Präsentation sprechen für sich.

Wie weit sind die Erfolgsbeispiele aus der Präsentation in Social Media aktiv? Werfen wir zuerst einen Blick auf die soziale Reichweite der Beispiele in Facebook
  • Zooplus steuert in Facebook auf 40 Tausend Likes zu.
  • Zalando steuert auf 360.000 Likes zu
  • Otto ist mit seiner Fanpage auf dem Weg zur halben Million
  • Stylebook steuert auf die 15 Tsd. Likes zu
  • Instyle hat die 30.000 Likes Marke übersprungen
  • Joy ist kurz vor 40.000 Likes.

Der Content und die soziale Kommunikation der Shops wie der Medienmarken sind bereits weitgehend zu Facebook gewandert.  Die Community Angebote der Medienplattformen sind eher weniger aktuell und wettbewerbsfähig.

Content als Interessentenlieferant hat Zukunft

Die Frage ist nur, wer wie weit davon profitiert und wer wie viel darin investieren muss. Die Verlage werden auf dem eingeschlagenen Kurs bestenfalls den Teil des Kuchens erhalten, der one2one realisierbar ist. Wenn sie nicht die soziale Kommunikation zurück gewinnen – und dafür spricht wenig – sind das eher die Krümel als der Löwenanteil. Die Verlage selbst wissen, das durch die Einbindung von redaktionellen Inhalten in die soziale Kommunikation deren Reichweite deutlich erhöht werden kann (sofern man diese Methode beherrscht). Diesen grösseren Teil des Kuchens kann aber der Betreiber der Social Media Plattform  –  im Beispiel wie in der Realität Facebook –  leicht für sich erschliessen und wirtschaftlich nutzen. Dafür bleiben ihnen die Kosten des Contents.

Ein Beispiel macht dies deutlich:

In einem Verlagsmedium werden Schuhe redaktionell vorgestellt. Die Schuhe sind direkt zu einem Shop verlinkt. Die soziale Kommunikation findet in Facebook statt.

Die Userin A die direkt kaufen will, kommt ganz komfortabel direkt in den Shop und kann dort kaufen, wenn ihr die Schuhe und der Preis immer noch zusagen

Die Userin B, die erst über diese Schuhe mit Freundinnen diskutiert, kann über das passende Angebot in der sozialen Plattform zum Produkt geleitet werden. Vielleicht zum gleichen Shop, vielleicht in einen anderen. Sicher aber zu preiswerteren Konditionen.

Die Userin C, die in den sozialen Medien oder über die soziale Kommunikation von den Schuhen – oder dem Bericht darüber erfahren hat, kann direkt durch die Plattform zum Produkt geleitet werden.

 In den Fällen B und C haben wir es mit ganzen Freundeskreisen zu tun. Im Fall A mit einer Einzelperson.

Die Situation der Produktanbieter

Betrachtet man die Situation der Produktanbieter, ist es realistisch davon auszugehen, das diese nicht auf Social Media verzichten werden, auch wenn Verlage eine „Direkt-Verlinkung“ aus dem Content anbieten. Damit stehen die Costs per Visitor aus beiden Quellen im Wettbewerb. Raten Sie, wer die günstigere Kostenstruktur nutzen kann – der Verlag der gezwungen ist hochwertigen Content anzubieten und technisch in eine Direktverlinkung mit möglicherweise noch zu schaffenden Schnittstellen zu investieren oder die Plattform, die das Tagging des Contents und der Kommunikation mit Datenbanken von Anbietern matchen muss.

Fazit

Die Präsentation von Olaf Kolbrück ist kurz, prägnant und sehr zutreffend. Das Problem liegt auf der Seite der Verlage. Sie werden eher nur in Ausnahmefällen in der Lage sein, diese Chance wirklich umfassend und nachhaltig zu nutzen. Liegt die soziale Kommunikation nicht mehr in ihren Händen – und das ist eher der Normalfall als die Regel – bleibt ihnen nur der kleinere Teil des Kuchens und das wachsende Risiko, das Strukturwettbewerber das Thema Content genauso aufgreifen und nutzen werden, wie die Anbieter selbst.

 

[imn-medien]

Mediensterben und mediale und soziale Realitäten

Ein plastisch-bunter Aha Effekt aus Atlanta

An manchen Tagen begegnete einem beim Lesen der Feeds unversehens ein geballtes Päckchen an Realität aus unterschiedlichen Perspektiven. Daran will ich Euch einfach mal teilhaben lassen.

In Deutschland wird über das wirtschaftliche Ende von Medien und seine Ursachen fleissig diskutiert (FR, Prinz). Das dabei der Einbruch auf der Anzeigenseite nicht gerade unwesentlich ist, fühlt sich in dieser Diskussion eher wie eine Marginalie an. Wohl weil davon eben nicht nur PRINZ und FR betroffen sind.

Die Werbetreibende Wirtschaft in Deutschland will ihre Investitionen in Print erneut deutlich reduzieren. 

Coca Colas neue

Website ist als Medienwebsite aufgemacht und bietet Lifestyleinformationen für die geschätzte Kundschaft (die ja nicht gerade gering ist).

 

Was hat das alles miteinander zu tun?

Unsere Medien – Print vorneweg, aber eben nicht nur Print allein – leben weitgehend von Werbeeinnahmen, sofern sie nicht gebührenfinanziert sind. Wir erleben gerade bunt und fröhlich nicht nur einen drastischen Einbruch bei den Ausgaben für Printwerbung (nicht nur in Deutschland, hier kommt er nur etwas später an) sondern auch des Dramas nächsten Akt.

Die ehemaligen Werbekunden werden zum Wettbewerber. Coca Cola ist einer der big spender in Sachen Werbung und wird sicher auch noch weiter viele Millionen dafür ausgeben. Aber zugleich wird die eigene soziale Reichweite genutzt und dafür ein medialer Rahmen genommen.

Sicher entspricht dieser neue Medienanbieter nicht einer hohen journalistischen Qualität, wird da sofort gekontert werden. Nein, das entspricht er derzeit sicher nicht. Ich erspare mir aber auch über die journalistische Qualität diverser deutscher Lifestylemedien nachzudenken. Was ein eine Marke wie Coca Cola als Medienmarke erreichen kann ist die Aufmerksamkeit ihrer Kunden und deren Freunde für die eigenen Inhalte. Und damit schneidet man sich ein weiteres Stück aus der für Medien verfügbaren Zeit und Aufmerksamkeit der entsprechenden Zielgruppen.

Und was hat Coca Cola, PRINZ und die FR mit Social Media zu tun?

Social Media bietet die Möglichkeit kommunikative Reichweite aufzubauen, die eigenen Kunden medial um die Marke zu scharen und darüber hinaus die Freundeskreise der eigenen Kunden medial ansprechen zu können.

Verstehen Sie Social Media also besser nicht als Trojanisches Pferd der Kommunikation um damit Märkte zu erschließen und zu sichern. Das wäre längst ein Irrtum. Social Media ist kein hübsches Holzpferdchen mehr. Es ist kommunikativer Mainstream. Mit einem Unterschied. Wo sie bei TV auf mehrere Sender  treffen, die sie teuer bespielen müssten, stehen Sie in Social Media vor einem Anbieter, der an einem „Ort“ alle versammelt und seine medialen Möglichkeiten deutlich günstiger zur Verfügung stellt.

Coca Cola kann als Marke dank Social Media in eine Vielzahl von Märkte hinein wachsen oder wuchern und sich so ganz neue Ertragsquellen erschliessen. Der Einstieg des Unternehmens bei Spotify ist sicher nur ein Schritt in diese Richtung. PRINZ ist mit durch Social Media obsolet geworden. Und die Frankfurter Rundschau starb auch deshalb weil ihre Anzeigenkunden eben ihre Marketingbudgets umschichten – erst mal rein digital und zunehmens sozial.

[imn-medien]

Vom Sterben der Stadtmagazine

Das Stadtmagazin PRINZ ist tot – in Print erst mal.

Nun hat es jetzt auch den PRINZ erwischt. Zuerst informierten Kress und turi2 mit Fragezeichen, dann wurde es offiziell: Die Printausgabe des Stadtmagazins wird eingestellt. In Neuspeak formuliert wird die mutlitmediale Ausrichtung der Marke Prinz neu ausgerichtet – in dem eine Dimension aus dem multi gestrichen wird.

Das ist sicher traurig, überraschend ist es nicht. Selbst wer mit Prinz und Co aufgewachsen ist, hat sich längst so weit vernetzt, das alles Relevante ihn auch ohne diese Marke erreicht. Das ist die Krux, mit der diese Magazinart – und nicht nur diese – zu kämpfen hat:

  • Der Konsument erhält seine Infos auch ohne diese Plattform(en) und
  • die Unternehmen / Anbieter können ihre Informationen auch ohne diese Plattform – egal ob Print oder digital – an den ausgeh- und konsumfreudigen Mann oder die Frau bringen.

Erscheint es da nicht geradewegs skurril wenn Verlage die Hoffnung pflegen, das ein Wechsel des Mediums allein reicht um die Zukunft zu sichern? Alter Wein in neuen Schläuchen ist eben auf längere Sicht doch kein zukunftsträchtiges Modell.

Die digitale Zukunft des PRINZ

Nimmt man die Statements aus der Pressemitteilung basiert die digitale Zukunft des PRINZ auf diesen Standbeinen:

  • Das Angebot soll jetzt qualitativ und quantitativ weiter wachsen und es sollen mehr Termine veröffentlicht werden können.
  • PRINZ soll als Online Magazin tagesaktuell sein.

Ein weiter so auf digitaler Ebene wird allerdings zu wenig mehr führen als dem Sterben der Marke PRINZ in Etappen.

Wo ein digitaler PRINZ ebenfalls nur im Erlösmodell Werbung/Anzeige sein heil sucht, wird ihm König Anzeigenkunde das gleiche Schicksal angedeihen lassen, wie dem gedruckten Prinzen.

Wer als Medienunternehmen heute nur auf die Geschäftsmodelle von gestern (Verkaufserlöse und Anzeigenerlöse) setzt und in diesen auch digital seine Zukunft sieht, wird morgen kein heute mehr haben sondern als Marke oder Unternehmen von gestern und bald darauf endgültig Vergangenheit sein.

Digitale Zukunft – sind Sie dabei?

Wo könnte eine digitale Zukunft von Medienmarken parallel oder jenseits der Anzeigenwerbung zu finden sein? Einfach und verkürzt formuliert – näher an der Kasse der Unternehmenskunden und näher an Marketing und Vertrieb der Unternehmenskunden. Wenn über die Reichweite kein Geschäft mehr zu machen ist, muß man eben näher an den Umsatz der Unternehmenskunden rücken.

Wer es etwas genauer, umfassender und konkreter wissen will, dem empfehle ich dieses Seminar.

 

[imn-medien]

Shitstorms – eine Angst geht um

Wirft man einen Blick auf die Fragen zur Nutzung von Social Media ist das Thema Shitstorm besonders relevant. Das hat schon den Eindruck von German ANGST. Angst ist ein schlechter Ratgeber, sagt schon der Volksmund treffend. Und Angst ist dann besonders wirksam, wenn man nicht weiss, was auf einen zukommt und vor allem was man überhaupt machen kann. Hier deshalb einige Hinweise rund um das Thema.

Was ist ein Shitstorm?

Die Antwort findet sich in Wikipedia.

Wen betrifft das Thema Shitstorm überhaupt?

Jeden Person und jedes Unternehmen das in einem sozialen Umfeld agiert. Unabhängig davon, ob es bewußt in den sozialen Medien vertreten ist, oder nicht. Die Hoffnung, sich der Gefahr eines Shitstorms nicht auszusetzen, wenn man nicht in die sozialen Medien geht, ist so vernünftig wie die Augen zu schließen, weil man dann nicht gesehen wird.

Wie kommt ein Shitstorm zustande?

Auslöser

Die Zutaten eines Shitstorms sind ein Auslöser und die Fähigkeit zur Verbreitung von Kritik. Der Auslöser muss dabei nicht objektiv oder subjektiv dramatisch sein. Es reicht, das sich jemand geärgert hat, der weiß wie man einen Shitstorm in Gang setzt und die Möglichkeiten dazu hat.  Wikipedia nennt dazu einige Beispiele. Man kann allerdings nicht jede Mücke beliebig zum Elefanten aufblähen. Und je mehr Shitstorms durchs soziale Netz huschen, desto mehr gewöhnt sich der User daran.

Kompetenz / Erkenntnis

Auch wenn der Kunde vielleicht nicht in jedem Fall König ist, mit der Wirkungsklasse „Journalist“ kann jeder gut vernetzte Social Media User schnell gleich ziehen. Wo Journalisten noch in Redaktionen eingebettet sind, hat der Social Media User die alleinige Entscheidung, was er medial ins Rollen bringt. Entscheidend ist, das dem Social Media User zumindest vage klar ist, was er mit Social Media etwas bewegen kann.

Vernetzung und automatische Information

Ein Social Media Nutzer, der nicht wirklich vernetzt ist und die Mechanismen von Social Media nicht kennt, hat es ungleich schwerer einen Shitstorm ins Leben zu rufen, als jemand, der eine hohe soziale Reichweite und Glaubwürdigkeit besitzt und weiss, wie er seine soziale Reichweite aktivieren kann. Aus einer hohen Vernetzung und der damit einher gehenden breiten (automatischen) Information von Freundeskreisen ergibt sich geschickt genutzt schnell eine Reichweite, die der einer Tageszeitung in einer mittleren Stadt entspricht.

Ego

Wenn sich immer mehr Menschen an einer Kritik beteiligen, zieht das auch Menschen an, die sich durch Kritik profilieren und bestätigen. Je mehr bereits an sachlichen Argumenten genutzt wurde, desto schwieriger ist es sich damit noch zu profilieren. Sobald die sachliche Ebene der Kritik verlassen wird, steigert sich die unsachliche Kritik gegenseitig.

 

Wie erkenne ich einen Shitstorm rechtzeitig?

Das Zauberwort dafür ist Monitoring. Social Media aufmerksam im Blick zu haben, ist die einzige Chance auf eine rechtzeitige Vorwarnung, die es noch ermöglicht, worst cases zu vermeiden. Hier gilt die simple Faustregel, das man alle Plattformen im Blick haben sollte, die als Risikoquelle auftreten können und das man dies so zeitnah als möglich tun sollte. Je besser das Monitoring, desto höher sind allerdings auch seine Kosten. Wer diese vorher scheut, kann natürlich Glück haben. Monitoring ist in diesem Zusammenhang  ein wenig vergleichbar mit einer Versicherung oder dem Backup der Datenbestände.

Faustregel

  • Wenn Kritik im Netz aufgenommen wird, also andere Social Media User darauf reagieren, ist die erste Warnstufe erreicht.
  • Wenn der Kritiker oder die ersten reagierenden gut vernetzt sind, stehen Sie auf Stufe 2 und sollten agieren.
  • Ab Stufe 3 – die Kritik verbreitet sich – geraten Sie schon in der Defensive.

Die Shitstormskala von Graf und Schwede geht auf die Entwicklungsstufen ausführlicher ein. Deshalb überspringe ich diesen Punkt und warne lediglich davor eine Entwicklung zu lange nur zu beobachten oder aufgrund komplexer Entscheidungsstrukturen zu spät zu reagieren.

Wie kann ich mich vor einem Shitstorm schützen?

Gar nicht. Das ist wie schlechtes Wetter. Gut, es gibt windiges, naßkaltes Wetter und es gibt veritable Orkane. Und es ist ein Unterschied, ob ich das Wetter gemütlich im trockenen am warmen Kamin beobachte oder mit einem Boot auf hoher See und fernab von jedem Hafen von einem Orkan heimgesucht werde. Im letzteren Fall ist zu hoffen, das Schiff, Mannschaft und Kapitän seetüchtig und gut vorbereitet sind.

Wie bereitet man sich vor, bevor ein Shitstorm aufzieht?

Üben, üben, üben. Wie im maritimen Beispiel. Wenn jeder weiss, was er zu tun hat, und das auch blind und in schwierigsten Situationen sicher kann, ist die Lage schon mal etwas besser, als wenn alle in Panik geraten. Also befasst man sich mit den Themen

  • Shitstormplanung:
    • Welche Anlässe bietet das Unternehmen als Auslöser von Shitstorms.
    • Wo treten dazu Informationen auf?
    • Wie erkennen wir das sicher und rechtzeitig – im Unternehmen und im sozialen Netz?
    • Wer ist ein potenzielles „Shitstormrisiko“? (Teilweise prüfen Hotelketten in den USA die soziale Vernetzung von Gästen um sie als Multiplikatoren für positive Erfahrungen wie als Risiko im Fall von Kritik besser einschätzen zu können).
    • Wer reagiert im Fall A wie und wie schnell muss insgesamt reagiert werden können?
  • Shitstormübung: Wenn die „Shitstormplanung'“ zu einem Shitstorm-Notfallplan geführt hat, sollte man den einfach mal praktisch durchspielen.

Was tun, wenn ein Shitstorm aufzieht?

Schnelles, entschlossenes und vor allem kompetentes handeln ist wieder mal durch nichts zu ersetzen. Aussitzen würde ich als Strategie definitiv  nicht empfehlen.

Wenn die Früherkennung funktioniert hat.

Sobald Sie den ersten Windhauch erkennen, versuchen Sie ihm die Ursache aus den Segeln zu nehmen. Wenn Sie Probleme so schnell als möglich bereinigen und vor allem erkennbar machen, das das Problem sofort angegangen wird, sind Sie immer auf der sicheren Seite (auch wenn man nie ganz sicher sein kann). Denn damit sinkt die Anzahl derjenigen, die sich der Kritik anschließen schon mal. „Die tun ja schon was.“ Das bedeutet nicht, das die Kritik sofort ein Ende findet. Sie können damit aber einem anwachsen entgegen wirken.

Wenn nach dem Hinweis, das man etwas unternimmt, nichts erkennbares bzw. kommuniziertes passiert, ist das allerdings kontraproduktiv.

Wenn die Früherkennung nicht funktioniert hat oder zu spät gehandelt wurde.

In diesem Fall kocht das Thema schon hoch und der Storm ist nicht mehr abzuwenden. Die Devise heißt jetzt Schadenbegrenzung.

  • Der erste Schritt ist eine realistische Einschätzung der Situation. Es hilft nicht, im Recht zu sein und das auch durchzusetzen, wenn man dadurch einen größeren Schaden produziert. Die Methoden „Bis zum bitteren Ende“ und „Wir haben Vorfahrt“ sind nicht wirklich empfehlenswert.
  • Brechen Sie aus der kommunikativen Defensive aus und sei es durch eine Kapitulation. Letztlich bezahlen Sie damit „nur“ den Preis mangelnder Aufmerksamkeit und Kompetenz. Eine Gegenoffensive im Sinn eines Gegenangriffs gegen alle Kritik ist suizidal, weil Sie damit Benzin ins Feuer giessen.
  • Versuchen Sie die Kommunikationsführerschaft zurück zu bekommen. Das wird nicht in allen Fällen gelingen, aber je mehr sie aus der Defensive kommen, desto weniger „Opfer“ und „Spielball“ sind sie. Wer Fehler eingesteht, glaubhaft erklärt, wie er sie vermeiden kann und offen und auf gleicher Augenhöhe kommuniziert und damit um Verständnis und Vertrauen wirbt, hat bessere Chancen mit einem geringeren Schaden davon zu kommen.

In solchen Fällen zahlt es sich übrigens sehr aus, wenn man in Social Media längere Zeit aktiv war und sich ein Vertrauenspolster und die Unterstützung durch andere Social Media User aufgebaut hat. Das Unternehmen steht dann nicht ganz alleine da und Gegenstimmen anderer User sind sehr hilfreich wenn es darum geht, die Dimension eines Shitstorms in Grenzen zu halten. Allerdings sollte man besser nicht versuchen, diese Unterstützung über Fakes oder bezahlte Stimmen / Agenturen zu produzieren. Die Gefahr, das dies auffliegt und zu einer worst case Situation führt, ist in meinen Augen zu hoch.

Die hässliche technische Seite eines Shitstorms

Googeln Sie auch, wenn Sie etwas über eine Person, ein Unternehmen oder eine Marke wissen wollen? Wenn ein Shitstorm seinen Schwerpunkt auf Plattformen hat, die Google auswertet, kann der Shit bei Suchabfragen noch über längere Zeit wieder aufgewärmt und hochgespült werden. Und damit lästig lange nachwirken. Es macht also auch technisch Sinn, in Social Media aktiv zu sein und darauf zu achten das ein Shitstorm möglichst auf der eigenen Plattform stattfindet.

Persönliche Anmerkung

Als kleiner Trost zur Dimension des Themas Shitstorm: Gelegentlich ist die Angst vor der Gefahr gefährlicher als die Gefahr selbst. Spätestens wenn man sich auf ein Risiko ernsthaft vorbereitet, nimmt dieses kalkulierbarere Dimensionen an.

Wenn sie mehr wissen wollen oder müssen

Nutzen Sie unsere Seminare, einen Workshop für die Vorbereitung oder ein individuelles Coaching für sich oder Ihr Team. Sprechen Sie uns an.

 

[allgemein]

Social Media für Wahlerfolge

Social Media als politisches Tool

Natürlich gewinnt Social Media allein keine Wahlen, aber Social Media kann dazu beitragen, das Wahlen gewonnen werden. Social Media ist ein Tool mit dem Menschen erreicht, in dem Diskussionen angestossen und geführt und mit dem nicht zuletzt auch Meinung gebildet und beeinflusst werden kann. Und genauso deshalb posten und twittern auch hierzulande immer mehr Politiker. Ist damit Social Media richtig genutzt? Es wird zumindest genutzt, aber sicher nicht in der ganzen Breite dessen, was machbar ist und Erfolge sichert.

Social Media strategisch nutzen

Wer mit Social Media Wahlerfolge absichern und erleichtern will, sollte darauf achten, das dieses Tool entsprechend strategisch genutzt wird. Einfach nur zu twittern und posten, damit man auch Social Media nutzt, ist ein Ansatz, mit dem man Social Media wie einen weiteren Kommunikationskanal bespielt. Damit werden die Potenziale von Social Media nicht ausgesch̦pft, weil die Menschen damit m̦glicherweise kommunikativ angesprochen und vielleicht auch erreicht werden, der soziale Aspekt Рdie Weitergabe, Diskussion und das Engagement in aller Regel nicht stattfindet.

Eckpunkte einer erfolgreichen Social Media Strategie für Wahlerfolge

Kommunikationsstrategie

Social Media Kommunikation wie sie immer noch vielfach praktiziert wird, richtet sich immer noch an den direkten Empfänger als endgültigem Adressaten.

Dieses Vorgehen ist nicht nur ein zuverlässiges Indiz dafür, das Social Media nicht ganz verstanden wird, es sorgt auch dafür, das Social Media kommunikativ nicht funktioniert.

Social Media Kommunikation betrachtet Freundeskreise eines Empfängers als Adressaten der eigenen Inhalte, nicht nur den ersten Empfänger. Die Kommunikation muss damit so aufgebaut sein, das sie den ersten Empfänger erreicht, und ihn zur Weitergabe und Weiterverbreitung des Inhaltes bewegt. Das ist nicht ganz so einfach, wie es klingt und erfordert entsprechende Kompetenz und Gestaltung der Inhalte. Verzichtet man auf diesen Ansatz, verzichtet man auf die eigentliche Wirkung von Social Media. Man erreicht bestenfalls den ersten Empfänger. Social Media Kommunikation erfolgreich eingesetzt, erreicht man ein Vielfaches an Empfängern und Wirkung.

Reichweite

(Kommunikative) Reichweite ist das A und O für eine erfolgreiche Social Media Nutzung. Es ist erstaunlich, wie viel Zeit sich die Parteien lassen um eine für ihre Ziele ausreichende Reichweite aufzubauen. Gekaufte Reichweite ist natürlich keine Lösung, aber keine Reichweite ist auch kein Fortschritt, geschweige denn ein Schritt in Richtung eines substanziellen Beitrags zum Wahlerfolg.  Während ich diese Zeilen schreibe, haben die Parteien in Deutschland in ihren offiziellen Facebook Pages die folgende Zahl an Likes als Basie eigener Reichweiten:

  • CDU Deutschland: 22.581
  • SPD Deutschland: 31.263
  • FDP Deutschland: 18.708
  • CSU Deutschland: 8.357
  • GRÃœNE: 31.953
  • LINKE: 17.368
  • Piraten: 79.028

Bedenkt man, wie breit und selbstverständlich das Internet und die sozialen Medien heute genutzt werden, ist es keiner Partei bislang gelungen eine auch nur annähernd adäquate Reichweite aufzubauen.

Ein Grund dafür ist nicht zuletzt die Art der Kommunikation, ein anderer liegt in der Art wie Reichweite aufgebaut wird. Natürlich ist die Ochsentour nicht ehrenrührig. Aber es gibt – neben gekauften Likes – auch alternative Vorgehensweisen, die sich auf anderen Feldern bewährt haben. Allerdings sollte man über entsprechende Social Media Kompetenz für den Einsatz verfügen, wenn man zum Beispiel externe / fremde Reichweiten für den Aufbau der eigenen Reichweite nutzen will.

Aktivierung

Neben der alles andere als unwichtigen Aktivierung zur Weitergabe von Information ist die zielgruppengerechte und zielführende Aktivierung zu einem weitergehenden Engagement von Social Media Kontakten erfolgsentscheidend. Volunteering nimmt bei uns nicht ganz den gleichen Raum im politischen Wettstreit ein, wie das eigentlich zu erwarten wäre. Im Land der Vereine hat man bislang versäumt zeitgemäße Engagementformen anzubieten.

Volunteering  ist dabei ein Hebel der mehr als nur beachtliches bewegen kann. Wer es schafft Sympathisanten nicht zur zur Wahl aufzufordern sondern ihnen auch einfach und effiziente Möglichkeiten für ihr Engagement zu bieten, mobilisiert damit mehr als im klassischen Straßenwahlkampf und auf traditionellen Wahlkampfveranstaltungen.

Organisation

Web 2.0 wird auch als „Mitmachweb“ bezeichnet. Wer politische Anliegen im Web 2.0 voranbringen will, muss nicht nur zuhören und kommunizieren, er muss die Menschen auch tatsächlich mitmachen lassen. Dabei geht es um mehr als um das betätigen des Like-Buttons, um mehr als zuzuhören und anschließend wählen zu gehen. Das Mitmachweb ist übrigens auch aus dem Internet in die Freiheit entsprungen. Wer nun glaubt, die Regeln des Mitmachens bestimmen zu können, sollte sich über seine Position im klaren sein. Wer Engagement zu seinen Gunsten erhofft, sollte mehr darauf achten, welche attraktiven Angebote er dafür bereit stellt, statt sich Gedanken über die Voraussetzungen für ein Mitmachen zu machen.

Ein attraktives Angebot für Engagement auf allen Ebenen und in vielfältiger Form ist für politische Parteien Neuland aber es ist auch Voraussetzung um mehr Menschen für gemeinsame Belange zu mobilisieren. Diese Angebote zu organisieren und zu kommunizieren ist alles andere als ein Nebenjob. Mir ist von keiner Partei ein Ansatz in diese Richtung bekannt. Damit hat diejenige Partei, die hier konsequenter agiert, zusätzliche Wettbewerbsvorteile im Sinne erhöhter Aufmerksamkeit und Mobilisierung zu erwarten. Warten wir ab, wer als erster ein taugliches Volunteerkonzept und –management auf die Beine stellt. Für 2013 würde es langsam an der Zeit.

Social Media Bundestagswahl 2013

Die  Rolle von Social Media im kommenden Bundestagswahlkampf und damit der Beitrag zu einem Wahlerfolg wird sich auch über die folgenden Fragen mit entscheiden:

  • Wer sorgt für eine socialmedia gerechte Kommunikation in den sozialen Medien?
  • Wer ist der Community Manager Ihrer Partei und hat er die Ressourcen und Kompetenzen, um die Potenziale von Social Media rechtzeitig zur kommenden Bundestagswahl auszunutzen?
  • Wie werden welche externen Reichweiten dafür genutzt, um für die eigenen Partei eine kommunikative Reichweite in den Sozialen Medien zu erreichen, die substanziell zu einem Wahlerfolg beitragen kann?
  • Wie werden Sympathisanten und Unterstützer im Netz und ausserhalb gefunden und ihnen ein Aktivitätenprogramm zur Verfügung gestellt, das sie als Volunteers unterstützt wenn sie für ihre Themen aktiv werden?

Kompetenz aufbauen und trainieren

Für 2013 wird es Zeit für den Aufbau von Social Media Kompetenz, die entsprechenden Strukturen und nicht zuletzt die nötige Reichweite auf Bundes-, wie auf Landesebene. Es zählt nun mal zu den Eigenheiten von Social Media, das die Vorleistungen dort einen längeren Zeitraum in Anspruch nehmen, als in den alten Medien.

Wer Kompetenzen aufbauen und auf aktuellem Stand halten will, dem bietet unser Programm aus Seminaren, Workshops, Coaching und Consulting ein reichliches Angebot in dem sich für alle Anforderungen eine Lösung fiindet. Sprechen Sie uns bei Bedarf oder Fragen dazu gern an. (Ihre Ansprechpartner: Alex Buchanan 0711 620415 0 und Wilfried Schock 0711 62041560).

Social Media Kompetenz Test

Social Media Kompetenz Test für Medienverantwortliche

Wenige Branchen sind von Social Media so direkt wie umfassend betroffen wie die Medienbranchen – im positiven wie im negativen Sinn. Grund genug, Social Media Kompetenz zu thematisieren.

Social Media Kompetenz ist mehr als die Fähigkeit eine Page in Facebook zu betreuen und in Twitter und Facebook zu posten. Social Media Kompetenz für Medienverantwortliche sollte über die Fähigkeit hinausgehen, redaktionellen Content in Social Media einbinden zu können (auch wenn das schon in einigen Fällen nicht immer so gut klappt. Warum die schlichte Einbindung von redaktionellem Content in Social Media allein nicht wirklich zielführend ist, erklärt sich – u. a. – aus 2 Aspekten, die als bekannt vorausgesetzt werden sollten.

Die Erfahrungen aus den USA zeigt, das dort 1 US $ Umsatz in den neuen Medien einem Verlust von 7 US $ gegenüber steht. Der Ausgleich dieses Verlustes ist durch die schiere Erhöhung von Reichweite / Traffic allein eher sehr schwierig. Zusätzliche Ertragquellen und damit auch Geschäftsmodelle sind zwingend nötig, will man per Saldo nicht dauerhaft auf kleinerer Größe leben.

Google News hat Verlage mit einem Schwerpunkt in Nachrichten gelehrt, das es Usern eben reicht, die Überschriften zu lesen um sich gut informiert zu fühlen. Die Nachrichtenwebsite erhält zwar traffic, profitiert aber von den News nicht in dem erhofften Maß. Brasilianische Verlage, die ihre Nachrichten aus den Google News entfernt haben, sollen nach eigenen Angaben nur einen Rückgang des Traffics von ca. 5% beklagen.

 Testen Sie Ihre unternehmerische Social Media Kompetenz

Unternehmerische Social Media Kompetenz steht für die Fähigkeit mit Hilfe von Social Media Erträge zu generieren und zukunftsfähige Geschäftsmodelle aufzubauen, bzw. existierende Geschäftsmodelle nachhaltig von Social Media profitieren zu lassen. Diese Definition erklärt, das unter einer unternehmerischen Social Media Kompetenz kein ganz trivialer Anspruch zu verstehen ist. Es geht eben nicht darum, ein paar Posts in Twitter abzusetzen.

Der angesprochene Social Media Kompetenz Check umfasst allerdings nur ein paar einfache Statements, ist also in wenigen Minuten zu absolvieren. Sie lesen ein paar Aussagen und prüfen sich dann selbst, ob Sie diesen Aussagen uneingeschränkt zustimmen können. Das war es dann auch schon. Sollten Sie bei der einen oder anderen Aussage nicht ganz sicher sein, ist dies ein um so sicheres Zeichen, sich über diesen Aspekt, diesen Punkt oder dieses Thema nicht nur Gedanken zu machen, sondern auch an ein update der unternehmerischen Social Media Kompetenz zu denken.

Sollten Sie das Thema Social Media delegiert haben, können Sie diese Fragen auch nutzen, um sich über den Stand und den Standard von Social Media im eigenen Verantwortungsbereich informieren zu lassen.

Hier geht es zum Social Media Kompetenz Check für Medienverantwortliche.

[imn-medien]