Kommunikation, Aktivität und Reichweite in Social Media

Ãœber Kommunikation, Aktivität und Reichweite in Social Media zu schreiben, hat schon etwas von der heiligen Dreifaltigkeit dieses Metiers. Faktisch steht und fällt damit auch der Erfolg in Social Media. Meistens fällt er. Aus eigentlich ganz simplen Gründen, über die wir mehr oder weniger gern reden, vielleicht auch weil wir das Gefühl haben damit schnell an die Grenzen unserer Möglichkeiten in Social Media zu stossen. Trotzdem kommen wir nicht umhin, das Social Media Kommunikationsmodell als einen Kern von Social Media zu beachten – und damit auch die Kombination aus Kommunikation, Aktivität und Reichweite in Social Media.

Mediale Kommunikationsmodelle

Vergleichen wir die Eckpunkte der Kommunikationsmodelle aus der Nutzung traditioneller Medien und von Social Media durch Unternehmen, wird deutlich, warum das Dreieck aus Kommunikation – Aktivität – Reichweite in Social Media so viel wichtiger – und eine der häufigsten Ursachen des Scheiterns von Unternehmen in Social Media – ist.

Traditionelle Medien: als Unternehmen buchen wir Werbung in einer Medienplattform.

  • Wir müssen keine Reichweite aufbauen.
  • Wir müssen uns nicht um die Aktivität der Reichweite kümmern. 
  • Die Kommunikation in diesen Medien ist im wesentlichen statische Information.
  • Der Erfolg hängt nicht von der Weitergabe der Information durch Informationsempfänger ab.
  • Die Plattform unterstützt unsere Aktivitäten bzw. behindert sie nicht.

Social Media: als Unternehmen sind wir mit einer eigenen Präsenz in Social Media aktiv.

  • Wir müssen unsere Reichweite in Social Media selbst aufbauen.
  • Wir müssen diese Reichweite selbst aktiv halten.
  • Die Kommunikation in diesen Medien ist im wesentlich dynamische Kommunikation.
  • ßp01Der Erfolg hängt ganz entscheidend von der Weitergabe von Informationen durch Informationsempfänger ab.
  • Die  Plattformbetreiber reduzieren Kommunikationsmöglichkeiten der Unternehmen.

Wechselwirkung von Kommunikation – Aktivität – Reichweite

Mit dem Aufbau sozialer Reichweite wird zugleich auch über die Aktivität und den Erfolg der Kommunikation mitentschieden. So wenig zielführend der Kauf sozialer Reichweite (wie z. B. der Kauf von Facebook Fans) ist, so wenig zielführend ist auch der ungezielte Aufbau von Reichweite.

Der Unterschied zwischen ziellos aufgebauter Social Media Reichweite und gekauften Fans ist zugespitzt der, das bei gekaufter Social Media Reichweite die Menschen, die sich nicht für meine Kommunikation interessierten in exotischeren Ländern zu finden sind, statt im direkten Umfeld des Unternehmens.

Die Aktivität sozialer Reichweite steht dafür wie weit unsere Kommunikation von deren Empfängern wahrgenommen wird. Das hat sowohl technische, wie inhaltliche Ursachen. Technische Ursachen können sein, das die User unsere Informationen nicht mehr wahrnehmen, weil sie von anderen Informationen überlagert  oder weil sie vom Algorithmen ausgesteuert werden. Inhaltliche Ursache mangelnder Aktivität ist z. B. die fehlende Relevanz unserer Information / Kommunikation. Sie geht an den Interessen des Users vorbei.

Kommunikation, die aus technischen oder inhaltlichen Gründen vom Empfänger nicht wahrgenommen wird, führt zu inaktiver sozialer Reichweite.  

Zusammengefasst lässt sich sagen, das

  • eine ziellos aufgebaute soziale Reichweite von eingeschränktem Nutzen ist – um es mal diplomatisch auszudrücken.
  • nicht relevante Kommunikationsinhalte ebenso in die Erfolgslosigkeit führen.

 Wechselwirkung aktive Reichweite – relevante Kommunikation – wirtschaftlicher Erfolg

Bevor wir uns damit befassen, die Wechselwirkung zwischen aktiver Reichweite – relevanter Kommunikation und wirtschaftlichem Erfolg zu verstehen und zu nutzen, werfen wir einen Blick auf die eigentliche Aufgabe der Social Media Kommunikation.

Die eigentliche Aufgabe der Social Media Kommunikation

Die Kunst der Kommunikation in Social Media liegt darin, nicht nur die direkten Empfänger / Kontakte / Fans / Follower zu erreichen, sondern auch in deren soziale Netzwerke hinein zu kommunizieren.

Dies geschieht durch eine mehrstufige Kommunikationswirkung:

  1. Unsere direkte Kommunikation muss eine möglichst hohe Anzahl unserer Social Media Kontakte erreichen.
  2. Die Inhalte unserer Kommunikation müssen so relevant sein, das sie den erreichten Kontakt motivieren.
  3. Die Kommunikation zwischen uns und unseren Kontakten muss in geeigneter Weise in das soziale Netzwerk der Kontakte hineinwirken.
  4. In der Kommunikation muss die Motivation zur Weitergabe enthalten sein.
  5. Die erreichten direkten Kontakte müssen unsere Kommunikation an ihre direkten Kontakte weitergeben.

Diese mehrstufige Kommunikation ist deutlich anspruchsvoller als gewohnte Marketingkommunikation. Zudem hat die Nutzung fremder Social Media Plattformen wie Twitter oder Facebook technische und kommunikative Einschränkungen zur Folge, die diese Kommunikationsstafette zusätzlich erschweren.

Werfen Sie einen Blick auf eine beliebige Social Media Kommunikation und suchen Sie nach der Motivation der direkten Empfänger zur Weitergabe.  

 Wechselwirkung und Gestaltungsmöglichkeiten

Da wir in aller Regel auf die Nutzung externer Social Media Plattformen angewiesen sind, müssen wir mit reduzierten Gestaltungsmöglichkeiten in der Kommunikation leben. Um so wichtiger ist es, die verbliebenen Gestaltungsmöglichkeiten auch zu nutzen.

Aufbau relevanter Social Media Reichweite

Achten wir beim Aufbau der Social Media Reichweite darauf, das sie zielführend geschieht, wir also vor allem Kontakte knüpfen, die wirtschaftliche Relevanz haben. Das sind in aller Regel Kunden, potenzielle Kunden, Interessenten, Meinungsführer und Distributoren in unseren Themen.

Die Aufgabe für die Kommunikation ist Inhalte bereit zu stellen, die für diese Zielgruppen relevant sind und diese Informationen so zu verpacken, das sie eine hohe Motivation zur Weitergabe beinhalten. Bewährte Inhalte dafür sind z. B.

  • Informationen, mit deren Weitergabe sich der User profilieren kann
  • konkrete Vorteile, die nur durch Weitergabe wirken, von Weitergabe abhängen oder durch sie skaliert werden.

Katzenfotos, Gewinnspiele und Verlosungen zählen nicht automatisch zu den empfehlenswerten Methoden wenn es um den Aufbau relevanter Social Media Reichweite geht – es sei denn die Verbreitung von Katzenfotos oder die Durchführung von Gewinnspielen ist elementarer Bestandteil des Geschäftsmodells Ihres Unternehmens. Ansonsten erhalten Sie auf diesem Weg eine Reichweite, die vor allem an Katzenfotos oder an den Gewinnen aus Gewinnspielen interessiert ist.

Gestaltung relevanter Social Media Kommunikation

Die Aufgabe der Kommunikation ist nicht nur Inhalte zu kommunizieren sondern sie zu zu verpacken, das der Empfänger zu einer Weitergabe aufgefordert bzw. motiviert wird. Gehen Sie nicht automatisch davon aus, das der Empfänger einer interessanten und wertvollen Information immer von sich aus daran denkt, diese Information weiter zu geben. Es macht Sinn, ihn daran zu erinnern und ihm auch gleich seine Vorteile aus der Weitergabe aufzuzeigen.

 Worauf Sie beim Aufbau sozialer Reichweite achten sollten

  • Der Aufbau sozialer Reichweite sollte auf eine Social Media Strategie aufbauen, die klare Ziele und Zielgruppen definiert.

  • Schaffen Sie sofort erkennbare Vorteile für den User aus der Vernetzung mit Ihrem Unternehmen.
  • Gestalten Sie die Kommunikation ganz generell Nutzen stiftend.
  • Achten Sie darauf, das Ihre Social Media Kontakte von der Weitergabe Ihrer Inhalte profitieren.
  • Motivieren Sie die User zur Weitergabe von Inhalten in der direkten Kommunikation mit dem Einzelnen wie in der Gesamtkommunikation.

Weitere Informationen zum Thema Kommunikation in Social Media

Kommunikation in Social Media als Seminarthema

Leitfaden für Social Media Strategien

Das BRAVOsterben falsch verstanden

Meedia befasst sich aktuell und aus gegebenem Anlass wieder einmal mit den IVW Zahlen und hier unter anderem auch mit dem Absturz der Jugendmagazine.

Ich nenne das mal grob vereinfacht das BRAVOsterben, auch wenn es die ganze Branche betrifft. So nachvollziehbar die Fakten sind, die meedia zitiert, so fraglich halte ich einen Schluss daraus:

Zitat: Die Jugend kehrt dem Medium Papier den Rücken.

Das ist möglicher Weise ein zu naheliegender Schluss, um nicht zu sagen ein Schnellschuss. Im gleichen Artikel befasst man sich mit Wachstum bei gedrucktem Papier in der Zielgruppe der Kinder. Mein Schluss aus dieser Entwicklung ist ein anderer:

Meine Meinung: Die Jugend kehrt dieser Form von Nutzenstiftung den Rücken.

Und das ist sicher nicht ganz falsch und sollte auch nicht überraschend sein. Fasst man mal zusammen was sich in den letzten zehn Jahren in der Kommunikation der Jugendlichen getan hat und wieviel davon von der BRAVO Branche vorangebracht oder wenigstens rechtzeitig aufgegriffen wurde, wird die Ursache dieses Absturzes deutlich. Im Gegenteil – man hat im Fall von BRAVO auch die Chance der eigenen Community vergeigt, obwohl die User anfangs dafür verfügbar waren. Das Problem dieser Branche ist wohl weniger die Zielgruppe und deren Abwendung, sondern das eher man die eigenen Kunden nicht mehr kennt und versteht.

Wie sieht die Antwort der Branche auf die Frage aus, was die Zielgruppe an Inhalten und Nutzen nicht längst schneller und besser im Netz bekommen kann?

Als Zukunftsgestaltung hilft die alte Methode „neue Verpackung für alte Inhalte“ auch nicht weiter. Das Thema Einstellung wird vermutlich schneller auf der Tagesordnung stehen, als das Thema Innovation. Es ist nicht der Kunde, der sich vom Markt entfernt hat.

Contentgläubigkeit  statt Nutzenorientierung – Anzeigendenken statt Marketingverständnis

Was ist denn Content, Inhalt nichts anderes als eine Form von Nutzenstiftung. Gedruckt. Nützliche Information, insbesondere wenn man unterhaltendes auch unter der Rubrik nützlich ansiedelt. „Die Jugend“ ist immer noch heftig auf der Suche nach nützlichen Informationen. Ihre Quellen sind nur andere geworden. Und in einer Welt, in der jeder Jugendliche nicht nur Inhaltekonsument sondern auch Inhalteproduzent ist, sieht der Wettbewerb eben anders aus. Wer seine Zielgruppe da nicht wirklich kennt, ist extrem schnell aus dem Rennen.

Ich wage zu prognostizieren, das die Jugend-Medienmarken, die in Print gescheitert sind, diesen Prozess elegant auch im digitalen Umfeld nachvollziehen werden. 

Eben, weil nicht das Papier das Problem ist, sondern die Marktnähe und die Nutzenstiftung. Eine Medienmarke, die es schafft sich über die Nutzenstiftung neu zu erfinden, wird durch alle Medienwechsel erfolgreich sein. Natürlich ist die Lösung für BRAVO nicht mehr die eigene Community ein wenig aufzuhübschen. Der Zug steht längst in Palo Alto. Und ob fröhliche Pilgerreisen dorthin die Lösung bringen – ich bin mir da nicht sicher. Beten in Lourdes soll schon mehr Wunder bewirkt haben.

Wie könnte – jenseits von Sarkasmus, Ironie und müder Schadenfreude – eine Lösung für die Branche aussehen. Wo finden sich Ansatzpunkte, die das Gerüst für ein zukunftsfähiges mediales Geschäftsmodell in diesen Zielgruppen bilden können? Natürlich gibt es davon immer noch genügend. Die Herausforderung liegt eher darin, die eigene Position zu verlassen und sich neu im Markt zu positionieren – solange dafür noch Kraft und Ressourcen vorhanden sind.

Eckpunkte einer Jugendstrategie einer Medienmarkte

Loggen Sie sich ein, um die Eckpunkte einer Jugendstrategie einer Medienmarke kennen zu lernen oder sprechen Sie mich an, wenn Sie mehr wissen wollen.

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Erfreulicherweise bieten sich gleich eine ganze Reihe unterschiedlicher Strategien für die Zielgruppen der Jugendlichen an. Die Gemeinsamkeiten dieser Strategien:

Plattformen: Multiplattformstrategie mit dem Schwerpunkt mobile Endgeräte

Nutzen: ein Nutzen der Information mit enthalten kann, aber deutlich darüber hinaus geht. Stichworte dazu: Integration und Partizipation, Wikipediaisierung

Inhalte: die Inhalte mögen aus der Konsumgüterindustrie an die Zielgruppen herangetragen und von den Medien redaktionell aufbereitet werden, Themen und Trends setzen die Zielgruppen längst selbst. Die Integration der Zielgruppen in die Produktion der Inhalte ist schon deshalb nicht mehr verzichtbar.

Soziale Integration – Social Media: Ohne konzeptionell-architektonische Einbindung bestehender Social Media Plattformen wird kein nennenswerter Erfolg in diesen Zielgruppen zu realisieren sein. Die konzeptionelle Herausforderung ist, die Reichweite der Plattformen zu nutzen, um eigene Geschäftsmodelle jenseits der Abhängigkeit davon zu etablieren.

Geschäftsmodell: Zielgruppenerschließung und Vermarktung von Nachfrage und Zugang / Marketingdienstleistungen jenseits von Anzeigen und simpler Werbung. Die Defizite von Facebook und Co bieten hier reichlich Raum für relativ innovative Marketingdienstleistungen.

Timing und Ressourcen

Je später ein Marktteilnehmer in einem etablierten Markt agiert, desto kleiner ist in aller Regel das verbliebene Potenzial und desto höher der Ressourcenbedarf – sowohl in quantitativer wie in qualitativer Hinsicht. Das Sterben der Jugendmagazine dauert an, aber das Ende wird zusehends absehbar. Die Bereitschaft noch einmal einen nennenswerten Betrag zu investieren um mit dem Risiko eines faktischen Neustarts die Chance zu wahren, im Markt zu bleiben dürfte nicht in dem Maß wachsen, wie die Magazine schrumpfen.

 

Social Media bietet neue geldwerte Vorteile für Arbeitnehmer

euroDas Social Media für die Jobsuche ein zunehmend wichtiges Thema geworden ist, pfeifen Spatzen und Personalverantwortliche von den Firmendächern. Für Arbeitnehmer existiert daneben allerdings ein deutlich weniger bekannter und ebenfalls Geld werter Vorteil, der durch Social Media erst ermöglicht wird.

Die persönliche Social Media Wertschöpfung als Mitarbeiter

Wer kann als Mitarbeiter einen persönlichen Social Media Vorteil nutzen?

Die schlechte Nachricht – Social Media bietet nicht jedem Mitarbeiter eines Unternehmens die Möglichkeit einer persönlichen Wertschöpfung. Das funktioniert nur in den Fällen in denen der persönliche Kontakt und die individuelle Leistung relevant ist, also überall wo der Einfluss den Faktors Mensch auf den Geschäftserfolg nicht ganz ohne Bedeutung ist. Einige Beispiele aus Verkauf, Vertrieb und Handwerk machen dies deutlich.

Wie sieht der persönliche Social Media Vorteil eines Mitarbeiters aus?

Der Social Media Vorteil eines Mitarbeiters entscheidet sich nicht grundsätzlich von dem eines Unternehmers. Er basiert auf Reichweite, Vernetzung, Wahrnehmung und Wertschätzung durch Kunden, Entscheider oder andere für das Unternehmen wichtige Zielgruppen. Unternehmen bauen in Social Media Reichweite und Wertschätzung auf, Mitarbeiter können dies zumindest genauso.

Wie lässt sich dieser Social Media Vorteil wirtschaftlich nutzen?

Sicherheit, Wertschätzung und handfeste finanzielle Vorteile sind die Ebenen, auf denen sich eine wertvolle Social Media Reichweite als Mitarbeiter auszahlen können.

Sicherheit: Ein Mitarbeiter, der fest mit „seinem“ Kundenstamm in Social Media vernetzt ist und diesen aktiv pflegt, stellt für das Unternehmen einen anderen Aktivposten dar, als ein Mitarbeiter, der Social Media nicht in diesem Sinn nutzt. Nur zwei Gründe dafür:

  • positiv: der Mitarbeiter ist als Informationskanal und Meinungsbilder wertvoll.
  • negativ: über diesen Mitarbeiter kann der Wettbewerb an die eigenen Kunden, sobald der Mitarbeiter wechselt.

Wertschätzung: der Mitarbeiter demonstriert mit seiner persönlichen Social Media Reichweite nicht nur eine wirtschaftlich zunehmend wichtiger werdende Kompetenz und kann damit mehr zur Wertschöpfung beitragen. Er ist zudem auch potenzieller Meinungsbilder bei Kunden und Interessenten.

Einkommen: sofern dem Unternehmen die Bedeutung von Social Media und auch der Wert der Reichweite des Mitarbeiters klar ist, kann sich das spürbar im Einkommen des Mitarbeiters niederschlagen. Sei es, weil das Unternehmen damit die Wertschätzung und Leistung honoriert, sei es weil man damit den Wechsel dieses Mitarbeiters zum Wettbewerb verhindern oder zumindest erschweren will.

Interessenkonflikt und Wettbewerbssituation Arbeitnehmer und Arbeitgeber

Einige Arbeitnehmer sehen Social Media Kontakte von wirtschaftlicher Bedeutung bei ihren Arbeitnehmer mit gemischten Gefühlen. Einerseits kann das Unternehmen davon profitieren, andererseits besteht dadurch auch ein gewisses Risiko, das diese Reichweite / der Kundenkontakt mit dem Mitarbeiter das Unternehmen verlassen kann. Die allermeisten Unternehmen sehen allerdings noch gar nicht, was sich aus einer wirtschaftlich relevanten Social Media Aktivität von Mitarbeitern an Konsequenzen ergeben können, zumal von diesem Thema eben nicht nur Unternehmen mit umfangreichem Vertriebsapparat betroffen sein können, sondern auch Kleinunternehmen, Mittelständler und Handwerksbetriebe.

Die rechtliche Seite ist zumindest in Deutschland noch nicht ganz eindeutig klar. Bei Vertriebsmitarbeitern gibt es dazu einige unterschiedliche Urteile. Meist handelt es sich dabei um Kontakte die in eindeutig beruflich genutzten Plattformen wie Xing oder LinkedIn aufgebaut wurden. Wie dies in einer Plattform wie Facebook, deren Nutzung zumindest in Deutschland überwiegend privater Natur ist, gesehen wird, ist noch weitgehend offen.

In Facebook als der wichtigsten Social Network Plattform ist zudem die Wettbewerbssituation um die Aufmerksamkeit des Unternehmenskundens für das Unternehmen zusätzlich relevant. Unternehmensmitarbeiter können sich in Facebook mittels ihrer Profile mit Kunden vernetzen, Unternehmen sind auf die Nutzung von Pages – mit klarer Einschränkung in der Kommunikation begrenzt.

Ob sich eine wirtschaftliche Nutzung von privater Vernetzung mit Kunden des Unternehmens über Social Media Guidelines auch nach dem Ausscheiden des Mitarbeiters untersagen lässt, bedarf  juristischer Klärung.

Wie baue ich einen wirksamen persönlichen Social Media Vorteil als Mitarbeiter auf?

Die Grundlage ist auch hier – wie bei den Unternehmen – eine aktive Social Media Reichweite. Ein Mitarbeiter der diese Methoden nutzen will, sollte die Möglichkeit haben, sich auf akzeptierte Weise mit relevanten Kontakten des Unternehmens zu vernetzen und diese Kontakte aktiv zu pflegen. Das relevante Informationen nicht aus Firmeninternas bestehen sollten, ist eigentlich selbstverständlich. Als Mitarbeiter sollte ich zudem über die nötige Kompetenz verfügen um als Kontaktperson interessant zu sein.

Welche Branchen sind betroffen oder könnten betroffen werden?

Hier eine spontane und alles andere als vollständige Auflistung von Branchen, in denen Mitarbeiter Social unternehmensrelevante Media Kontakte aufbauen können, also zum Beispiel Mitarbeiter

  • in beratungsintensiven Branchen – b2b und b2c, wei z. B. IT-Berater.
  • im Verkauf von beratungsrelevanten oder -intensiven Konsumgütern, wie Autohausverkäufer oder Verkäufer in einer Boutique.
  • im Handwerk – wie zum Beispiel Frisöre.

 Was tun als Arbeitgeber?

Erst mal Ruhe bewahren und die eigene Situation sachlich prüfen.

  • Wie hoch ist das Risiko in eigenen Fall generell einzuschätzen?
  • Welche Mitarbeiter sind überhaupt in der Lage diese Methode zu nutzen?
  • Welche Mitarbeiter sind bereits in Social Media aktiv und vernetzen sich auch mit Kunden?
  • Welche Regelungen kann ich für diesen Fall juristisch sicher einsetzen?
  • Wie kann ich eine relevante soziale Reichweite von Mitarbeitern für mein Unternehmen nutzen, die Reichweite einbinden?

Wenn es absehbar ist, das sich ein Unternehmen von diesen Möglichkeiten betroffen sein kann oder wird, ist es klüger proaktiv zu handeln und entsprechende Regelungen zu suchen und zu realisieren.

Unternehmen, deren Mitarbeiter über eine wirtschaftlich wertvolle soziale Reichweite verfügen und diese intelligent für das Unternehmen einsetzen, verfügen über einen Wettbewerbsvorteil. 

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