Facebook will StudiVZ Mitglieder abwerben

Martin Weigert schreibt in zweinull.cc über den Verdacht, Facebook starte eine Kampagne um über virales Marketing Mitglieder bei studiVZ abzuwerben. Die Basis dieser Kampagne ist eine Seite die bei Facebook von Mitglied Hans – auf englisch wäre das wohl John – etabliert wurde. Hans ist ein so hübscher alter deutscher Name und wenn Hans eine Seite „Deutsche verlassen StudiVZ für Facebook“ etabliert bekommt, hat das ein „Geschmäckle“. Insbesondere die Formulierung „Bekehrung zur besseren Seite der Macht“ erinnert doch ein wenig zu sehr an George W. Bush, den verhinderten Jehdi-Ritter der Demokratisierung der Welt. („It is easy to start a war, but hard to end it, John. Remember Iraq.“) Die Welt will bekehrt sein, und sei es wenigstens zu Facebook. Vollends begeistert bin ich vom Ansatz in Facebook eine deutsche Revolution zu starten. Das haben wir Deutschen seit Jahrhunderten nicht gepackt und das solltest Du wissen, lieber John/Hans. („Germans don’t start revolutions, John. This is not allowed in Germany.“)

Community Manager oder Community Marketing Manager?

Kaum versucht man eine neue Funktion zu verstehen und sinnvoll einzusetzen, kommt schon der nächste, ähnliche klingende Begriff und verstärkt die Verwirrung.

Was unterscheidet jetzt einen Community Manager von einem Community Marketing Manager?

Auch wenn wir in Wikipedia heute weder zur einen Funktion noch zur anderen eine Begriffsdefinition finden, hat sich zumindest beim Community Manager eine einigermaßen klare Funktionsdefinition herausgearbeitet:

Ein Community Manager steuert eine Community, bearbeitet und schlichtet Konflikte, setzt organisatorische und Verhaltensregeln, sorgt für deren Einhaltung von Regeln und versucht die Community aktiv und attraktiv zu halten.

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Amazon wertvoller als ebay, Google oder Facebook?

Eine Antwort auf den interessanten Artikel von Andreas Göldi in Medienkonvergenz.

Unterschiedliche Marktstrategien mit unterschiedlicher Marktbewertung, könnte man die Aussage in Medienkonvergenz lapidar kommentieren. Oder etwas genauer hinsehen und in die Betrachtung mit einfließen lassen, das es sich in allen Fällen eben um Unternehmen in einem dynamischen Entwicklungsprozess handelt, die aus unterschiedlichen Richtungen kommend, mit unterschiedlichen Geschäftsmodellen und unterschiedlichen Entwicklungszuständen im Markt unterwegs sind.
Mit anderen Worten – dieser Vergleich ist so interessant, das man ihn noch einmal vertieft betrachten kann.

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Community Building von Amy Jo Kim – wie Sie ein vergriffenes Fachbuch beschaffen.

Immer wieder kommen Besucher auf diese Seite um das wirklich lesenswerte Fachbuch von Amy Jo Kim zu suchen. Im normalen Buchhandel ist es längst vergriffen und lediglich über amazon.com werden noch 5 englische Versionen für einen schon erstaunlichen Preis angeboten – knapp 180 US$ – angeboten.

Eine Alternative wäre das Buch zu entleihen, aber wo findet man die Bibliothek die das Fachbuch führt?

Der GBV Gesamtkatalog kann hier weiterhelfen. Unter diesem Link finden Sie die Abfragemaske des GBV.

Der GVK ist der frei zugängliche Ausschnitt der Verbunddatenbank mit den für die Fernleihe und Direktlieferdiensten relevanten Materialien. Im GVK sind über 27 Mio. Titel mit mehr als 56 Mio. Besitznachweisen von Büchern, Zeitschriften, Aufsätzen, Kongressberichten, Mikroformen, elektronischen Dokumenten, Datenträgern, Musikalien, Karten etc. nachgewiesen. Zusätzlich sind die Zeitschriftennachweise aller subito-Lieferbibliotheken aus Deutschland und Österreich sowie weiterer deutscher Universitätsbibliotheken enthalten.
Die nachgewiesenen Bestände sind weitgehend über die Online-Fernleihe oder den Dokumentlieferdienst subito bestellbar.

Zoomer – das neue Nachrichtenportal mit Communityfaktor

Da beglückte uns gestern die Holtzbrinck-Gruppe – ja die mit StudiVZ und SchülerVZ – mit Zoomer, einem topmodernen und hochaktuellen Nachrichtenportal speziell für junge Menschen. Nachrichten sollen internetaffiner und zielgruppenspezifischer aufbereitet durch das Netz geschickt werden. Zielgruppe sollen die 20 bis 35jährigen sein.Und damit das ganze auch besonders glaubwürdig transportiert wird, ist Ulrich Wickert – ja, genau der Ulrich Wickert von den Tagesthemen, Autor vieler wunderbarer Bücher, Jahrgang 1942 – das journalistische Aushängeschild.

Erst mal oute ich mich hier als Fan von Ulli Wickert. So gut auch seine Nachfolger alle sind und sein werden, Wickert hatte seinen eigenen, unnachahmlichen, wunderbar ironisch-literarischen Stil.

Wenn ich dann im Videotrailer von Zoomer höre, das dort jetzt die Nachrichten gemacht werden sollen, „die Euch wirklich interessieren“, klingt das ein wenig so als ob Ulli Wickert meinte, das seine Art Nachrichten, die der Tagesthemen, die Zielgruppe so ganz und gar nicht interessiert hat. Unternimmt da der ehemalige Tagesthemen-Moderator einen dann doch etwas verspäteten Versuch Nachrichten so zu gestalten, das sie die Menschen erreichen, oder wie sollen wir diese Aussage verstehen?


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Merkwürdige Abstimmung: Werden social networks in 2008 mit Werbung erfolgreich sein?

Im Media-Blog las ich leider erst heute von einer skurrilen Abstimmung darüber ob die Social Networks wie StudiVZ, MySpace, Facebook und Co in 2008 mit Online Werbung erfolgreich sein werden.

Nicht nur, das die Antwort darauf doch eher der Markt geben wird, vor allem ist diese Antwort schon gegeben. Zumindest von einem der größeren deutschsprachigen Social Network (KWICK!) ist bekannt – oder sollte Insidern zumindest bekannt sein – das es sich seit Jahren erfolgreich durch Online-Werbung wirtschaftlich refinanziert.

Die Abstimmung ging übrigens knapp zu Ungunsten der Social Networks aus. Ob das daran lag, das es schon Social Networks gibt, die sich seit Jahren – und nicht erst seit 2008 – über Werbung refinanzieren?

Microsoft mit Yahoo gegen Google, der wegen Facebook unter Druck gerät – alles nur der Werbung wegen?

Microsoft will Yahoo für mehr als 40 Milliarden USD übernehmen um damit bei der Werbung im Internet eine größere Rolle zu spielen. Abgesehen davon, das die beiden Giganten auch gemeinsam nicht zu Google aufschließen können, macht es Sinn sich noch einmal genauer zu fragen, worum es bei diesem big deal geht. Online Werbung ist zumindest in den Staaten längst big business geworden, aber ist die simple Einblendung von Werbung gemessen an den Möglichkeiten des Systems wirklich die ultima ratio? Es scheint derzeit so gesehen zu werden.

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Aus- und Einblick in die Zukunft und Bedeutung der social networks

Die Studie Impact of Social Networking in the UK erlaubt Aus- wie Einblicke in die mögliche Zukunft und Bedeutung von social networks. Die Studie von hitwise und experianim zeichnet die Situation und Bedeutung der social notworks im Vereinigten Königreich auf. Der Markt dort ist ein bis zwei Jahre voraus und gibt so Ein- und Ausblicke auf die mögliche Entwicklung hierzulande.

Es sollte zwar nicht mehr erforderlich sein, aber die Definition von social networks ist immer noch hilfreich um unnötige Diskussionen über bereits vorhandene Communitys zu vermeiden:

„Social networking websites are online communities of people who share interests and activities or who are interested in exploring the interests and activities of others.“

Die Studie ist in die Sektionen

  1. Social Networking Landscape
  2. Social Media Marketing in 2008

aufgegliedert und bietet im ersten Teil der Studie einige interessante Fakten und Erkenntnisse:

  • Jeder 5. Pageimpression in UK entfällt auf ein social network. Damit werden alle anderen Anbieter einschließlich der Bereiche Suchmaschinen und Shopping übertroffen.
  • Die Nutzung von eMail-Services für die Kommunikation mit anderen wurde 2007 durch die Nutzung von Social Networks überholt: 25 der größten Social Networks in UK wiesen mehr visits auf als die eMail-Services, einschließlich Hotmail, Yahoo Mail, Google Mail etc.
  • Social Networks sind keine Jugendveranstaltung: der Anteil der jüngeren Nutzer (18-24Jahre) von social networks in UK nahm von 2006 auf 2007 von 26% auf 22,5% ab, der Anteil der Nutzer 55+ nahm im gleichen Zeitraum von 9.3% auf 15,3% zu.
  • Es gibt in UK kein signifikantes Stadt-Land-Gefälle in der Nutzung von Social Networks.
  • Social Networks sind in zunehmendem Maß Quelle des Traffics anderer Websites. In UK waren Social Networks 2007 hinter den Suchmaschinen die wichtigste Quelle von Traffic. Bei Websites aus den Bereichen Musik und Unterhaltung resultierte bereits ein knappes Achtes des Traffics aus Social Networks.

Die Studie zeigt anhand der Poppy Campaign ein interessantes Beispiel für die Nutzung von Gruppen für Marketingkampagnen auf, nennt aber auch das Risiko der „Verschmutzung“ durch kommerzielle Einflußnahme als existenzielles Risiko für ein Social Network.

Die Frage nach der Bedeutung von Social Networks wird sehr klar beantwortet: „a bigger role than ever; which is why no company, governent or NGO can afford to ignore them.“
Im zweiten Teil der Studie folgen Einschätzungen und Schlüsse auf die Entwicklung des Social Media Marketing in 2008.

Facebook – Unternehmenswert zwischen Hype und Ertrag

Bei Robert Basic stieß ich auf einen kurzen Artikel über Geschäftszahlen von Facebook. Im letzten Jahr machte demnach Facebook einen Umsatz von 150 Mio USD, für 2008 werden 300 bis 350 Mio USD Umsatz angepeilt. Das erste Ermüdungserscheinungen bei Facebooks Mitgliedern aufgetreten sind, was die Fülle der Applikationen angeht, ist nachvollziehbar. Allzuviel ist ungesund, sagt der Volksmund schon etwas länger.

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Facebook und StudiVZ – Wettbewerb der Strategien

In der FAZ wird der anstehende direkte Wettbewerb zwischen StudiVZ und Facebook bereits als das Duell des Jahres gehandelt. Interessant ist dieser Wettbewerb allemal und nicht nur im direkten Vergleich zwischen Orginal und Kopie. Während Facebook sich inhaltlich und in seinem Leistungsumfang dynamisch weiterentwickelt hat und durch seine Öffnung die Branche global beeinflußte, blieb StudiVZ auf dem gleichen Stand stehen und konzentrierte seine Energie komplett auf die Markterschließung im deutschsprachigen Raum.

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Leseempfehlung: never ending friending – a journey into social networking

Die als MySpace-Report bekannt gewordene Studie befasst sich mit

  • der Entwicklung der Welt der Social Networks und deren Nutzung aus Usersicht
  • den Aufbau von Marken in social networks
  • die Auswirkungen auf Marken und Agenturen

Auf 68 Seiten finden sich kompakt und sehr fokussiert Fakten zur Nutzung von social networks und zur Marketingrelevanz.
Auch wenn das Thema sehr an MySpace aufgehängt ist, geht die Bedeutung weit darüber hinaus.
a-journey-into-social-networking-1195041136151120-3.pdf

Wer braucht Open ID? – Stimmen und Meinungen aus der Blogosphäre

Open ID die zweite. Das Thema geisterte schon einmal durch die Medien. Vielleicht ein guter Anlass sich anzusehen, was die Blogosphäre dazu zu sagen hat.

One Open ID to rule them all

Robert Basics Headline zu diesem Thema erinnert dann schon an den Herrn der Ringe und was mit diesem Ring bezweckt wurde, dürfte bekannt sein, nachdem das Epos erst kürzlich durchs deutsche Pantoffelkino donnerte. Der nachfolgende Text zeigt deutliche Skepsis was die Sicherheit angeht.

Golem widmet dem Thema gleich ein Special. Sehr viel mehr über den konkreten Nutzen für den Endanwender findet sich dort auch nicht. Man kann sich dann eben mit einer ID bei verschiedenen Websites anmelden. Die Frage ob der User diese erweiterte Form von Transparenz wirklich will, wird nicht angesprochen.

Insomniaonline stellt die Frage ob dieser neue Standard sicher und nützlich ist und wirft dabei vor allem einen Blick auf das Thema Identitätsdiebstahl, der durch die zentrale Speicherung von Zugangsdaten quasi in vereinfachter Form – an einer Stelle – stattfinden kann. Hier wird der Frage nach der Datensicherheit auch unter dem Aspekt der Sicherheit des Anbieters – jeder kann Open-ID anbieten – sowie der Verlockung auf diesem Weg Bewegungsprofile anzulegen behandelt. Websitebetreiber sind auf jeden Fall darauf angewiesen, das der Anbieter und sein Verhalten safe ist. Insgesamt eher kritisch.

Doubleslash outet sich gleich zu Beginn als Verfechter der digitalen Identität und sieht den Start in die nächste Stufe des digitalen Business. Folglich wird das Thema erst mal unter eCommerce-Gesichtspunkten betrachtet. Im nächsten Beitrag geht es dann gleich um Open-ID-aber anonym und dieser Gegensatz hat Charme. Hier wird eine Methode vorgestellt, wie man ein Open-ID für Testzwecke erstellt. Womit im Prinzip das ganze Thema der digitalen Identität nach meinem Empfinden ein wenig absurd wird. Oder kommt dann der zentrale Anbieter, der meine Open-IDs verwaltet?

Blogage informiert seine Besucher erst mal darüber, das es Open-ID unterstützt und weißt weiter im Text ganz explizit darauf hin, das möglicherweise nicht jeder Anbieter dieses Services auch vertrauenswürdig ist oder entsprechend mit den Daten umgeht. Für einen Anbieter, der genau diesen Service unterstützt sehr löblich. Für einen Service der auf Vertrauen angewiesen ist, nicht wirklich förderlich.

Bei Neunetz finde ich einen älteren Artikel in dem das Thema gläserner Surfer im Vordergrund steht. Auch hier herrscht Skepsis und wenig Begeisterung.

Fazit

Ein erster flüchtiger Überblick, sicher, aber mir fehlt nicht nur die Begeisterung, sondern vor allem auch das Argument das mich überzeugt. Natürlich, schon aus beruflichen Gründen bin ich bei elend vielen Seiten und social networks angemeldet und die meisten Zugänge verwaltet eh mein Browser aufs vorzüglichste. Und diejenigen, die ich so gar nicht nutze, könnte ich mir recht komfortabel neu zuschicken lassen. Auch im zweiten Anlauf durchgefallen, lautet mein persönliches Fazit zum Thema Open ID.

Community Marketing – mehr als nur Marketing in Communitys

Als Begriff beginnt sich Community Marketing langsam zu etablieren. Was dahinter zu verstehen ist, ist schon weniger klar. In Wikipedia findet sich dazu zumindest in der deutschsprachigen Ausgabe kein Hinweis.

In den Diskussionen wird der Begriff vielschichtig benutzt. Zum Einen wird damit das Marketing innerhalb von Communitys bezeichnet. Andererseits wird der Begriff auch für das Marketing mit Communitys benutzt.

Marketing in Communitys
Neben der Nutzung von Communitys als Kommunikationsplattformen für Werbung wird auch die Nutzung der Kommunikation von Mitgliedern durch als solche erkennbare, offene Aktionen wie durch verdeckte Kommunikation verstanden.
Im Fall offener Aktionen ist die Verbindung von Aktion zu Unternehmen, Marke oder Produkt sofort erkennbar. Im Fall verdeckter Aktion agiert der Anbieter unerkannt als Mitglied und versucht entweder eine Marke oder ein Produkt positiv darzustellen, aber auch Produkte und Marken von Wettbewerbern in ein schlechtes Licht zu setzen.

Marketing mit Communitys
Hier wird eine eigene Community für Marketingzwecke genutzt oder es werden strukturelle Leistungen fremder Communitys genutzt. Im Unterschied zum Marketing in Communitys werden dabei feste Strukturen in der Community etabliert oder genutzt. Das kann zum Beispiel so aussehen, das faktisch eine SubCommunity aufgebaut und genutzt wird. Dabei wird insbesondere die Leistungsfähigkeit von Communitys jenseits der Werbeeinblendungen als permanent aktives Marketinginstrument genutzt.

Neue Spekulationen um StudiVZ – die unendliche Geschichte geht weiter.

Was manchem Autor einer Seifenoper nach der dreißigsten Episode zunehmend schwer fällt – StudiVZ ist immer für eine Ãœberraschung gut. Allerdings ändert sich zunehmend die Art und Qualität des Anlasses.

Früher waren es die eigenen Entgleisungen die dafür sorgten, das dieses social network beständig in den Schlagzeilen blieb und damit kostenlose Werbung erhielt.

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Data Portability und Open Social

Die nächste Runde im Ringen um die social networks ist eingeläutet.
Neben Open Social heißt das Thema jetzt Data Portability und soll die Communitys vernetzen.
http://www.zdnet.de/news/tkomm/0,39023151,39160137,00.htm

Stellt sich die Frage wer vernetzt und wer wird vernetzt, oder – deutlicher formuliert – wer nutzt wessen Potenziale wofür und letztlich ist die Nutzenstiftung für das Mitglied vielleicht auch ein Danaergeschenk. Mitglieder entscheiden sich bewußt für ein social network. Die Möglichkeit mit noch mehr Menschen zu kommunizieren, ist vielleicht nicht so superinteressant.

Robert Basic beschreibt die Situation und das Problem dahinter ganz wunderbar, obwohl er für die Öffnung der social networks ist.

„Durch das Wachstum des eigenen Netzwerks nimmt die Interaktionshäufigkeit zu (1st degree = 10 Kontakte, 2nd degree = 1.000 Kontakte, 3rd degree… = na?), der User verlagert mehr und mehr Zeit fast schon gezwungenermaßen auf das SN.“

Einer der häufigsten Gründe weshalb ein Mitglied sein social network verlässt, ist das Zeitvolumen, das die Pflege des erweiterten persönlichen sozialen Netzes erfordert.
Das Zeitvolumen für die Pflege eines „explodierenden“ persönlichen sozialen Netzwerks wird ja nicht kleiner, wenn man plötzlich über die Grenzen der Communitys hinweg kommunizieren kann. Und auch so erreichbar ist.

Ich frage mal, wem die zig Millionen Mitglieder in facebook oder myspace für die Kommunikation nicht reichen.
Wenn ein bestimmter Mensch eben nicht über diesen Weg erreichbar ist, habe ich noch eMail – ja das gibt es – Messenger wie icq – den gibt es auch noch – Telefon, Fax und den guten geschriebenen Brief um mit dieser Person zu kommunizieren.

Die Frage nach dem Nutzen und den Konsequenzen für den Einzelnen wird hier vielleicht zu vordergründig und auf den wirtschaftlichen Interessen basierend beantwortet.
Vielleicht vergessen wir zu sehr, das wir das ganze Thema social networks zum Nutzen von Menschen aufführen. Deren Bedürfnisse an Kommunikation und sozialen Kontakten sind nicht unendlich skalierbar. Und eigentlich wird man um so schneller satt, je mehr man davon zu sich nimmt.

Vielleicht sollten wir uns mehr auf Nutzenstiftung für die Mitglieder als um die Optimierung der Werbevolumen bemühen. Das könnte für alle Beteiligten auf Dauer gesünder sein.
Es bleibt interessant.

Ära Google

Von einer neuen Ära spricht man, wenn ein bedeutendes Ereignis oder eine Entdeckung oder Erfindung das bisherige Leben bzw. die Lebensumstände vieler oder gar aller Menschen nachhaltig verändert. Es beinhaltet grundsätzlich eine positive oder neutrale Bewertung dieses Zeitalters. (Wikipedia.de)

Eigentlich wollte ich nur die Reste der Weihnachtsdekoration entsorgen. Dabei kommen mir zwangsläufig Assoziationen. Nahe liegender Weise über das Vergehen allen Irdischen, also die Endlichkeit allen Seins. Aber was kommt danach fragt man sich bei solchen Gedanken unwillkürlich und schnippelt dabei weiter verblichene Reste einer Nordmanntanne in die Grüne Tonne. Selbst Sonnen entstehen und verglühen. Alles nur eine Frage der Zeit. Das macht schon nachdenklich.
Google zum Beispiel ist so eine Sonne, überstrahlt hell alles was zuvor und daneben am Suchmaschinenhimmel leuchtet und scheint unvergänglich, unvermeidbar und ewig das zentrale Gestirn zu sein. Aber wie um Himmels Willen sollte Googles Sonne schwächer werden? Wann immer darüber gesprochen wird, was ein neuer Wettbewerber leisten müsste, fällt der Hinweis auf das enorme Volumen an Daten, das Google in seinem kurzen Strahlen zusammengesammelt hat. Jeder Wettbewerber bräuchte Jahre um vergleichbares zu leisten.
Ich neige gelegentlich zum Widerspruch, deshalb frage ich mich ob ein Wettbewerber wirklich dieses Datenvolumen braucht. Gut, er müsste schon Abermilliarden Websites crawlen, um vergleichbar viel an Volumen in der Datenbank zu haben. Aber brauche ich als User von Google wirklich eine Trefferliste in Millionengrösse die nach der vierten, fünften oder sechsten Seite eh nicht mehr zu gebrauchen ist? Mehr als drei Seiten sieht sich doch eh niemand an und ich bin eigentlich hoch zufrieden, wenn da etwas verwendbares dabei ist. Wenn nicht, gibt es eine neue Suche.
Ist Google also unverwundbar? Schließlich trotzt der Suchmaschinengigant den Manipulationsversuche immer noch ganz ordentlich. Wenn man sich da an Altavista zurückerinnert …. Gut, man muss Google nicht manipulieren. Es geht auch ohne. Während ich diese Zeilen schreibe steht dieser Blog bei der internationalen Abfrage marketing social network bei mehr als 30 Millionen Treffern auf der ersten Seite der Trefferliste und ich habe da nix gemauschelt und ganz wenig geschraubt. Und die Seite steht das schon mehr als einen Tag. Auch das ist – neben allem Balsam auf die persönliche Eitelkeit – doch auch bedenklich, weil ich nicht glaube, das mein gelegentlich gepflegter Blog ein international herausragendes Werk ist.
Kann die Google Ära also genau so schnell zu Ende sein, wie sie begonnen hat? Möglicherweise. Vielleicht kommt aber auch die Gefahr von Google aus einer ganz anderen Ecke. Social Networks könnten das längere Ende im Wettstreit um die effizientere Werbung in der Hand haben. Das Open Social diesen Vorteil ausgleichen könnte, ist ja noch sehr fraglich und hängt nicht zuletzt auch davon ab, wie sich die social networks entwickeln und verhalten. Letztlich ist das eigentliche Kapital von Google eben nicht eine grosse Datenbank in der die unendlichen Weiten des WWW abgebildet sind sondern eben die Fähigkeit Werbung etwas gezielter einzublenden, weil sie dem Inhalt der Website angepasst ist. Die Fähigkeit der Communitys liegt darin Werbung etwas gezielter auf den Betrachter auszurichten. Was tatsächlich das längere Ende des Seils im Tauziehen um die Werbemilliarden darstellen dürfte.
Womit wir – neben der Frage um die Vergänglichkeit allen Seins auch zur zweiten grossen Frage unserer Zeit kommen: Ist das Internet wirklich nur als Abspielplattform für Werbung zu verstehen? Kann Marketing nicht tatsächlich mehr als nur Werbung zu verbreiten? Welches mehr wird sich mancher fragen und an die Interaktivität und Dialogfähigkeit des Mediums erinnert werden müssen. Blendet der Internetnutzer nicht zunehmend Werbung aus – entweder durch technische Hilfen oder durch gezieltes weg sehen? Und wenn dies alles so sein sollte – wo bleibt da dann Google?
In der Tonne neben meinem Grüngut sicher nicht. Die ist jetzt voll. Als Vermarkter der Kommunikationsleistung der Communitys wäre sicher eine lukrative Nische zu finden, aber liegt das künftige wirtschaftliche Heil der Communitys tatsächlich nur in der Einblendung von Werbung? Das würde dem Medium Internet und den Fähigkeiten einer Community nicht gerecht. Ausserdem – vom Sonnengott der Suchmaschinen zum Nischenanbieter ist ein weiter Abstieg. Vielleicht sollte man in Mountain View mal einen prüfenderen Blick auf die Länge des eigenen Seils werfen. Nach dem entsorgen der botanischen Ãœberbleibsel von Weihnachten steht jetzt der Rest eines leckeren Stollens auf dem Plan. Anschliessend wartet die Arbeit an einem kleinen Vortrag zum Thema Web 2.0 und Engagement Marketing für den Management Circle auf mich. Möge mir der restliche Stollen Kraft und Inspiration liefern. Gott sei Dank ist morgen wieder Montag.

Max: Print ist tot – es lebe das Internet

So ketzerisch könnte man die Entscheidung von Hubert Burda Media zusammenfassen. Mit sofortiger Wirkung wurde die Printausgabe eingestellt. In Horizont.de ist dazu kurz und knapp zu lesen:

„Obwohl der Verlag in den vergangenen Jahren erheblich in das hochwertige Lifestyle-Magazin investierte, konnte „Max“ in einem sehr schwierigen Marktumfeld nicht das notwendige Erlösniveau erzielen“, begründete der Verlag die Entscheidung. Die Doppelnummer Januar/Februar wird die letzte Ausgabe sein. Die Auflage lag im 3. Quartal 2007 bei rund 150.000 verkauften Exemplaren.

Die Marke wird aber nicht komplett vom Markt verschwinden, sondern soll im Internet und in Print in Form der „Max-City-Guide-Editionen“ sowie „Max-Spezial-Ausgaben“ für die Werbe- und Kommunikationsbranche weiter bestehen.“

Max.de soll also richten, was Max in Printform nicht mehr leisten konnte. Ein betriebswirtschaftlich nachvollziehbarer Gedankengang, aber wenn wir daran denken, welch glückliche Hand Printmedien in der Contentvermarktung online bislang aufzuweisen hatten, zeigt sich des Pudels Kern. Hier droht ein steiler Absturz in zwei Teilen. Zuerst Print, dann online. Wie ich dazu komme?
Sehen wir uns zuerst einmal die Situation bei Max.de an.

Im Internet steht Max nach IVW wie folgt da: 0,15 Mio unique users produzierten im Oktober 546 Tsd Visits und 5,5 Mio PIs.

Wenn wir uns dann in Erinnerung rufen, das die wesentlichen Einnahmen eines Lifestyle-Magazins mit Werbung erwirtschaftet werden und Werbung im Internet – undankbarer Weise – sehr viel weniger einbringt als bei Print und Printmedien Verkaufserlöse erzielen, sehen wir das die Aufgabe des Printmagazins zwar schnelle Kosteneinsparung mit sich bringt, die Produktion hochwertigen Contents jetzt aber wirtschaftlich vom Internet-Magazin getragen werden müsste, das bei etwa gleicher Kundenzahl jetzt deutlich geringere Erträge leisten kann. Ob diese Rechnung aufgeht und der redaktionelle Standard bei Max.de gehalten werden kann, wenn die Printversion keinen wirtschaftlichen Beitrag zur Contentproduktion leistet, wird sich zeigen. Die Zeichen sehen eher danach aus, das Max.de mit dem Wegfall der Printausgabe „dünner“ werden wird.

Das man sich von Max in Printform trennt und ganz auf das Internet konzentriert, könnte man auch als mutigen Schritt und aktive Zukunftsgestaltung bezeichnen, wenn denn die Verlagshäuser eine glücklichere Hand mit der Vermarktung von Inhalten im Internet aufweisen könnten oder dahinter ein innovatives Konzept für Max.de stehen würde. So sieht das doch zu sehr nach einer betriebswirtschaftlich bedingten Verzweiflungstat aus, die das Ende unseres Heroen nur auf zwei Akte verteilt und Max langsam dahinsiechen lässt.

Wo die Fähigkeit Leser im Printbereich zu halten schwindet, wächst nicht automatisch die Fähigkeit User im Internet zu binden. Im Gegenteil. Das Internet bringt es nun mal – systembedingt – mit sich, das der User dort noch flüchtiger ist als im Printbereich und noch weniger bereit für Content zu bezahlen.
Mit den alten Methoden im neuen Medium das Ruder herum reissen zu wollen, ist eher ein sicheres Ticket in den zweiten finalen Akt von Max als Max.de als ein hoffnungsfroher Ansatz. Es würde mich trotzdem mehr freuen, wenn ich mich irren würde.

Empfehlenswerte Fachbücher: Community Building von Amy Jo Kim

Wie gut ein Fachbuch wirklich ist, zeigt sich gelegentlich auch auf recht skurrile Weise. Community Building von Amy Jo Kim ist in der deutschsprachigen Ausgabe schon seit längerem Vergriffen und wird von Amazon.de auch nicht in gebrauchter Form angeboten. Das heisst, wer sich diese Buch rechtzeitig gesichert hat, gibt es nicht wieder her. Zu dieser egoistischen Spezies zähle ich mich. Ein Blick in die amerikanische Ausgabe von Amazon – amazon.com – zeigt noch einmal erstaunliches. Da werden 5 gebrauchte Exemplare ab US$ 95 angeboten. Das ist nicht schlecht für ein Buch das 2000 als paperback erschien und auch in der gebundenen deutschsprachigen Ausgabe neuwertig sehr viel preisgünstiger erstanden werden konnte.
Wer sein Glück trotzdem versuchen will – das Buch ist zwar für Internetverhältnisse schon steinalt, aber immer noch hilfreich.

Auch bei Amy Jo Kim findet sich der pragmatische amerikanische Ansatz, der sich mehr an der praktischen Umsetzung als an grundlegenden Theorien orientiert.

Als kleine Entscheidungshilfe ob es sich lohnt auf die Suche nach Ausgaben dieses Buches zu gehen, hier eine kurze Übersicht über das Inhaltsverzeichnis:

Neben einer sehr umfassenden Einführung findet der interessierte Leser einen nach meiner Meinung sehr praxisnah und vor allem an der realen Bedeutung orientiert gegliederten Inhalt

  1. Die Zielsetzung (24 Seiten)
  2. Treffpunkte: Menschen zusammenführen (42 Seiten)
  3. Profile: Lernen Sie Ihre Mitglieder kennen (31 Seiten)
  4. Rollen: Vom Neuling zum Senior (34 Seiten)
  5. Führung: Wer ist zuständig (39 Seiten)
  6. Etikette: Verhaltensregeln (28 Seiten)
  7. Events: Meetings. Aufführungen und Wettbewerbe (40 Seiten)
  8. Rituale: Handshakes, Feiertage und Zeremonielles (31 Seiten)
  9. Untergruppen: Clans, Clubs und Komitees (40 Seiten)

Die Beispiele im Buch sind längst Geschichte, was dem Inhalt aber qualitativ nicht abwertet. Es ist in meinen Augen immer noch das praktischste Buch zu den „Strategien für den Aufbau erfolgreicher Web-Communities“ wie auch der Untertitel des Buches lautet.

Der deutsche Verlag – Galileo Business – hat sich aus dem Thema Marketing zurückgezogen, so dass eine Wiederauflage vermutlich nicht so schnell zu erwarten ist. Dies ist sehr zu bedauern, weil empfehlenswerte Fachliteratur zu Aufbau und Management einer Web-Community oder social networks dünn gesät ist.

Open Social – Chancen und Risiken

Nach den ersten Diskussionen in November und Dezember über die Chancen und Risiken von Open Social für Google, die Betreiber von Social Networks und last but not least für die Nutzer von social networks ist jetzt zu diesem Thema Ruhe eingekehrt. Das Thema selbst ist aber so grundlegend, das es Sinn macht, Inhalte und mögliche Auswirkungen unter verschiedenen Blickwinkeln genauer wie gelassener zu betrachten. Der Artikel von Benedikt Köhler dazu ist besonders empfehlenswert.
Auf den ersten Blick geht es bei Open Social nur um einen Standard für APIs, der es ermöglicht Anwendungen über verschiedene social networks hin zu nutzen. Programmierer können damit Anwendungen entwickeln die in mehreren Networks eingebunden werden können. Dimension2K nennt dazu explizit den Zugriff über die API auf Profil-Informationen, Informationen über Kontakte und Aktivitäten.

Um zu verstehen was dies insgesamt bedeuten kann, macht es Sinn sich den Kontext dieser Initiative von Google genauer anzusehen. Google lebt primär von Werbung. Das Erfolgsmodell von Google beruht auf der kontextsensitiven Einblendung von Werbung passend zum content auf der diese Werbung eingebunden ist. Hier liegt die Achillesferse von Google, die durch das dynamische Wachstum der Social Networks deutlich wurde.

Qualitativ gesehen ist diese Methode nur eine Zwischenlösung, weil sich die Werbung inhaltlich am Content der Website orientiert und nicht an den Interessen des Besuchers dieser Website. Ein Werbetreibender richtet seine Botschaft aber an den Besucher einer Website und nicht an die Website. Die Einblendung von Werbung entsprechend den Interessen des Besuchers ist die bessere Alternative zu Googles kontextsensitiver Werbung.

Für die qualitativ hochwertigere Methode ist es erforderlich die Interessen der Websitebesucher zu kennen. In Social Networks ist dies der Fall. Werbung in Social Networks kann damit systembedingt effizienter sein, als Googles kontextsensitive Werbung. Für Google ist es entsprechend wichtig, sich diese Methode zu erschließen. Nachdem die Erfahrungen mit Orkut nicht für den Weg über ein eigenes globales Social Network sprechen und die Alternative der Identifizierung der Internetnutzer und der Verknüpfung von Verhaltensinformationen einen extremen Aufwand erfordern würden, stellt sich Open Social als sehr geschickter strategischer Schachzug zur indirekten Erschließung der Social Neworks dar. Das Heer externer Programmierer erstellt Anwendungen für Open Social, erschließt dabei die Informationen der Social Networks und Google partizipiert über die Vermarktung der Werbeflächen in den Anwendungen an dieser qualitativ hochwertigeren Methode der Werbeeinblendung.

Wird aus Open Social damit eine win-win-Situation für alle Beteiligten?

  • Google stellt sich damit deutlich besser. Es hat einen strategischen Zugang zur effizienteren Methode der Werbung und kann damit nicht über die Social Networks in eine nachteilige Wettbewerbssituation kommen.
  • die Programmierer erschliessen sich ein deutlich größeres Ertragspotenzial für ihre Anwendungen und erhalten über die Partnerschaft mit Google einen leistungsfähigen Vermarktungspartner, der es ihnen erlaubt sich ganz auf die Kernkompetenz – Entwicklung attraktiver Anwendungen – zu konzentrieren.
  • die Betreiber der Social Networks, die immer noch überwiegend von Werbung leben oder leben werden, sehen über die eingebundenen Anwendungen auch externe Werbung in ihren Seiten, auf die sie keinen Einfluss haben und von denen sie nicht profitieren. Sie verlieren einen Teil ihrer wirtschaftlichen Grundlage. Zugleich eröffnen sie über Open Social Externen einen direkten Zugriff auf die Daten ihrer Mitglieder. Dem stehen nicht nur die Versicherungen der Betreiber gegenüber ihren Mitgliedern entgegen, sondern auch massive Eigeninteressen.
  • die Mitglieder von Social Networks erhalten über Open Social die Möglichkeit eine Vielzahl von Anwendungen nutzen zu können, ohne sich gleich bei einer Vielzahl von Anbietern dafür anmelden zu müssen und können auf diesem Weg auch mit Mitgliedern anderer Networks kommunizieren. Wie weit sich diese Offenheit auf die Mitgliederbindung zu den Social Networks auswirkt, wird eine sehr interessante Erfahrung werden. Letztlich muss man damit eben nicht mehr Mitglied in einem Social Network werden, um mit den Freunden dort zu kommunizieren. Ãœber Anwendungen kann die Notwendigkeit des Networks als Platz der Information und Kommunikation ausgehebelt werden. Letztlich würde es ausreichen, sich beim Betreiber einer zentralen Kommunikations- und Informationsanwendung anzumelden.

Während also Google und die Programmiererseite großes Interesse an der Durchsetzung von Open Social haben dürften, sieht die Situation bei den Betreibern der Social Networks nicht ganz so positiv aus. Ãœber die Schnittstelle Open Social öffnen sie nicht nur die eigenen Networks, sie geben auch Ertragspotenziale aus der Hand und erlauben, wirtschaftlich wie funktional „ausgebeint“ zu werden.

Wie sehen die Handlungsalternativen von Betreibern aus?

  1. Schotten dicht und darauf vertrauen, das diesem Thema kein langes Leben vergönnt ist? Dies Option beinhaltet das Risiko der Abwanderung von Mitgliedern, wenn attraktive Anwendungen nicht selbst angeboten werden können.
  2. Selektion und Definition der funktionalen wie wirtschaftlichen Rahmenbedingungen: Die Einbindung von Anwendungen über Open Social an inhaltliche wie vermarktungstechnische Voraussetzungen zu binden und hier die Zusammenarbeit selektiv und entsprechend der eigenen Interessen zu gestalten, erscheint mit den geringsten Risiken verbunden zu sein.
  3. Kooperation auf der Ebene der Social Networks um den Standard so weiter zu entwickeln, das er auch den Interessen der Betreiber der Social Networks Rechnung trägt.

Solange die Betreiber noch den Zugang zu dem entscheidenden Wert – den Informationen über ihre Mitglieder – allein in den Händen haben, solange sind sie noch sehr handlungsfähig und nicht unter großem Zugzwang. Und solange Open Social nicht den Interessen der Betreiber der Social Networks ausreichend Rechnung trägt, kann dieser Schachzug von Google immer noch scheitern. Hauptleidtragender in diesem Fall wäre natürlich Google. Aus dessen Perspektive wäre eine Ablehnung von Open Social durch die wichtigsten Social Networks unerfreulicher als eine Anpassung des Standards.

2007 – Jahr der social networks in Deutschland

de.internet.com zitiert die FAZ und deren Studie von Nielsen Online zum Wachstum der Web 2.0 Unternehmen. Youtube legte international enorm zu.
In Deutschland haben StudiVZ und dessen Ableger SchülerVZ noch einmal kräftig zugelegt. Mister Wong taucht auf Platz 2 der Wachstumsrangreihe auf, während eBay in Deutschland auf sehr hohem Niveau stagniert.

T-Community und was man aus diesem Fehlschlag lernen kann

Das social network T-Community verstarb still und leise. Eine Pressemitteilung sowie der Hinweis auf der Website, das die Community zum Jahresende eingestellt wird und das war es. Den Mitgliedern wird noch der Wechsel in die Fussball-Community fussball.de angeboten. Etwas Schadenfreude mag den einen oder anderen dabei befallen haben. Immerhin fiel da nicht irgendwer auf die Nase sondern eines der größeren Unternehmens Deutschland hat Grenzen aufgezeigt bekommen.

Aber war da nicht die Erkenntnis, das man von Fehlschlägen mehr lernen kann, als von Erfolgen? Und das es klüger ist aus den Fehlschlägen anderer zu lernen, als selbst diese Fehlschläge zu produzieren? Was könnten wir also vom „Fehlschlag T-Community“ wertvolles lernen?

Das führt zur Frage, woran die T-Community letztlich gescheitert ist. Es gab und gibt sicher weniger aktuelle und attraktive Communitysites, die trotzdem noch im Markt aktiv und mehr oder weniger erfolgreich sind. Auch ein Mangel an wichtigen Features kann man nicht als Hauptursache ausmachen.

Turi2 schreibt ganz plastisch dazu „Konzerne können es einfach nicht“.

Der Corporate Media Blog zitiert dazu noch den Telekom-Sprecher, nach dessen Angabe die T-Community insgesamt nur als Test zu verstehen gewesen sei aus dem man jetzt lernen und die nötigen Schlüsse ziehen wolle.

Das Zitat von Oliver Samwer bei Turi2 zeigt einen Grund für die Misere der Telekom. Wenn ein Konzern mit diesen Ressourcen und dem Kundenpotenzial keine Community auf die Beine stellen kann, muss der Grund für das Scheitern auf der Seite der Kunden liegen. Niemand scheint in einer Community der Telekom heimisch werden zu wollen.
Wer dazu den dezenten Hinweis aus dem Hause Telekom addiert, das das alles eh nur ein Test gewesen sei, wird sich möglicherweise darin bestätigt sehen, nicht in der T-Community aktiv gewesen zu sein. Wer seine Kunden nur als Verfügungsmasse versteht, die er mal hierhin mal dorthin rangieren kann, hat vermutlich einige Zeichen der Zeit übersehen. Zumindest sollte man als Unternehmen nicht erwarten als Partner ernst genommen zu werden, wenn man seine Kunden selbst nicht wirklich ernst nimmt. Dort, wo dem Käufer nicht genügend Optionen offen stehen, wird er akzeptieren, was gemeinhin als das geringere Übel bezeichnet wird. Hat er die freie Wahl entscheidet er nach eigenem Gusto. Und da war die T-Community eben nicht die Community der Telekom-Kunden.

Auch wer seine Kunden wirklich schätzt und sich um sie kümmert, wird trotzdem nicht automatisch zum perfekten Gastgeber einer Community. Die Erwartungshaltung an eine Community und das Image und die Erfahrung mit einem Unternehmen oder einer Marke müssen nicht immer kompatibel sein, auch wenn man mit Marke / Unternehmen nur gute Erfahrungen gemacht hat. Ich bezeichne das gern als das Buchhalterphänomen. Stellen Sie sich vor, Sie haben jemanden, der Ihre Buchhaltung perfekt macht. Ein pflegeleichter Mensch, ruhig, gelassen, extrem zuverlässig und penibelst genau. Ein Juwel in seinem Metier. Aber würden Sie diesen Menschen als perfekten Begleiter für eine rauschende Party sehen?
Es reicht eben nicht, die Mittel und das Potenzial zu haben, man benötigt auch noch den einen guten Grund für die Zielgruppe mitzumachen. Und die nötige Akzeptanz als Unternehmen für eben diesen neuen Unternehmenszweck. Und wenn dann noch die Unternehmenskultur passt könnte es Sinn machen, über eine eigene Community nachzudenken. Sofern da noch Luft im Markt ist.

So gesehen kann man den Versuch als Unternehmen eine eigene Community aufzubauen auch als Stunde der Wahrheit sehen. Daran, ob König Kunde sich für Marke / Unternehmen engagiert zeigt sich nicht weniger klar, wie wichtig dem Konsumenten die eine oder andere Marke wirklich ist. Da zeigt sich schonungslos, was der Markt wirklich vom Unternehmen oder der Marke hält.

Die Zahl der großen general interest Communitys wie die Zahl der special interest Communitys ist deutlich begrenzter, als die Zahl derjenigen, die langfristig gesehen dieses Instrument für Neukundengewinnung und Kundenbindung nutzen wollen. Niemand wird zugleich in vielen Communitys aktiv sein. Und nur belebte, hochaktive Communitys sind wirklich interessant. Je später man kommt, desto härter bestraft auch hier der Markt.

Entscheidet sich der Wettbewerb zwischen den Communitys über technische Features oder über Identitäten?

Die technische Seite der Entwicklung von Communitys kennen wir. Von der Kommunikation auf der Ebene der Foren wuchs die Kommunikation über Messenger hin zum Mobiltelefon, stieg die Information über die Mitglieder durch ausgefeilte Profile und umfassende Möglichkeiten der Selbstdarstellung und findet uns jetzt wieder auf der Ebene der uploads, wo wir uns gegenseitig mit bewegten und unbewegten Bildern unterhalten und vielleicht auch beeindrucken wollen.

Bei all diesem dynamischen Wachstum an Funktionen und Leistungen geraten grundsätzliche Fragen schnell unter die Räder des Fortschritts. Unterscheiden sich Communitys durch technische Inhalte, also dadurch, was sie ihren Nutzern technisch ermöglichen oder doch eher dadurch was ihre Nutzer daraus machen?
Ist es die gemeinsam geschaffene Identität die Menschen in einer Community hält und sie nicht dem Herdentrieb folgend auf der Suche nach einem virtuellen Zuhause weiter ziehen lässt?
Wenn dem so ist, sollten wir der Gestaltung der Identität einer Community nicht gleiche Aufmerksamkeit widmen, wie der Gestaltung einer Marke? Oder sollten wir die Entwicklung dieser Identität einfach der Community an sich überlassen?

Was meinen Sie?

Letztlich stellen sich in dem Thema Community grundsätzliche Fragen, die für mein Gefühl in der täglichen Dynamik zu leicht in den Hintergrund gedrängt werden, aber das Risiko beinhalten, dem Markt mit grosser Energie in eine Sackgasse zu enteilen.

Dilemma der Dating-Sites

Wikipedia sagt uns zum Dilemma folgendes:
Ein Dilemma (griechisch δί-λημμα: „zweigliedrige Annahme“, Plural: Dilemmas oder Dilemmata), auch Zwickmühle, bezeichnet eine Situation, die zwei Wahlmöglichkeiten bietet, welche jedoch beide zu einem unerwünschten Resultat führen. Es wird durch seine Ausweglosigkeit als paradox empfunden. Auch der Zwang zu einer Auswahl zwischen zwei positiven Möglichkeiten kann ein Dilemma sein.

Das Dilemma der Dating Sites liegt in deren Geschäftsmodell: Wer Mitglied in einer Flirt-Community oder einer anders bezeichneten Dating Site wird, erhofft sich dadurch einen Partner zu finden.

  • Im Falle seines Erfolgs geht er der Dating Site als Kunde verloren.
  • Im Falle seines Misserfolgs ebenso.

Wenn das kein klassisches Dilemma ist.

Unddu.de?

Da kam jemand auf die Idee, zwei große Kundengruppen – die Nutzer der Mailaccounts von web.de und gmx in einem social network zu vereinen. Vielleicht zur Kundenbindung, um etwas mehr aus diesen Potenzialen zu erwirtschaften oder was auch immer der Sinn dieses Projekts war.

Nach 18 Monaten ging das Projekt online. Und man konnte sich mit seinen Zugangsdaten von web.de oder gmx einloggen und ein Profil anlegen. Wie diese Restriktion des Zugangs auch aufgefasst werden konnte zeigt dieser kurze Beitrag.

Was aber ist, wenn ich mich jetzt trotzdem mit meinen Zugangsdaten meines Mailaccounts von web.de bei unddu.de einlogge? Das klappt übrigens ganz wunderbar. Dann bin ich so nett und gebe meine Zugangsdaten meines Mailaccounts weiter, könnte ich jetzt denken. So was hat etwas von worst case, meinen Sie? Nicht wirklich. Die Daten aller gmx und web.de accounts sind doch schon in der Datenband von unddu.de hinterlegt. Müssen sie ja, sonst würde das nicht klappen.

Interessant. Da bin ich jetzt als gmx – Kunde automatisch Teil eines neuen Projekts geworden. Einfach so. Ohne das ich erst mal gefragt wurde. Zumindest kann ich mich daran nicht erinnern.

Und damit ich es recht bequem habe, war man bei gmx gleich so frei meine Zugangsdaten zu meinem Webmailaccount bei gmx in das Projekt mit einzubringen. Ist das nicht wirklich kundenfreundlich? Bleibt ja alles in der großen 1und1 Familie. Und wenn die morgen ein gemeinsames Projekt mit ALDI, Springer, ARAL oder der BAHN hochziehen, bin ich auch wieder sofort am Start dabei. Mit meinen Zugangsdaten versteht sich. Das wäre doch mal ein netter Slogan: „Wir bringen Sie immer in die Poolposition.“ Ãœberall. Und egal ob Sie überhaupt dabei sein wollen. Eben Unddu.de.

Erst jetzt verstehe ich den Namen dieses social networks erst richtig. Er erinnert mich spontan an meine Militärzeit. Als mein wertgeschätzter Feldwebel seinen prüfenden Blick über den angetretenen Haufen Rekruten warf und auswählte. „Du – Du und Du. Mitkommen.“

So gesehen wurde ich tatsächlich wieder ausgewählt. Wie in alten Zeiten.

Rühren und wegtreten.

Facebook entwickelt neues advertising system – eine Herausforderung für Adsense?.

Das Wallstreet Journal informiert am 23. des Monats darüber, das Facebook in aller Stille an einem neuen System für die Einblendung von Werbung arbeitet. Die Innovation dahinter ist eigentlich sehr simpel. Facebook will die Werbung nach den Interessen und Informationen seiner Mitglieder selektiert einblenden. Das Mitglied erhält also bevorzugt Werbung eingeblendet, die ihn aktuell interessiert oder aufgrund seiner Interessenlagen interessieren könnte.

Das klingt ein bißchen nach der Neuerfindung von Googles Adsense? Nicht ganz. Google analysiert die Website auf der die Werbung eingeblendet wird und sucht die passende Werbung nach den Inhalten der entsprechenden Website aus. Facebooks Ansatz ist nicht die Website sondern der Betrachter der Website. Facebook analysiert den Besucher der Website und zeigt ihm die für seine Interessen und Situation passende Werbung.

Der Unterschied ist einfach aber gravierend. Google orientiert sich an den Inhalten der Webseite, auf der die Werbung eingeblendet wird und spekuliert darauf, das der Besucher durch seinen Besuch der Website ähnliche Interessen hat und damit die nach den Inhalten der Webseite ausgewählte Werbung den Besucher ebenfalls anspricht. Facebook hat so viele Informationen über den Besucher das es in der Lage ist, Werbung ohne diesen Umweg direkt nach den individuellen Interessen einblenden zu können. In diesem Systemvergleich hat Facebook – systembedingt – die Nase vorn. Facebook erhält von seinen Mitgliedern direkt oder über deren Sitenutzung so viele Informationen das Google hier zwangsläufig hinterher hinkt. Wer spekuliert, das Google damit zurückfällt, könnte sich zu früh freuen.

Auch bei Google ist man sich dieses strategischen Nachteils bewußt. Letztendlich ist das sammeln und auswerten von Informationen die Stärke von Google. Der augenblickliche Nachteil von Google liegt in der Informationszuordnung zu einer Person. Über die Nutzung der eigenen Suchmaschine sowie über die per Adsense verbundenen Websites lassen sich reichlich Daten für ein stetig präziser werdendes Profiling sammeln. Letztlich würde dieses Profil Google genau das gleiche ermöglichen, was Facebook derzeit für die eigenen Mitglieder plant. Nur eben nicht nur bezogen auf eine eigene Community sondern auf die gesamte Internetnutzerschaft.

Bis ein solches System zufriedenstellend läuft, dauert es sicher noch einige Zeit. Bis dato könnte sich Facebook einen kleinen, zeitlich begrenzten Wettbewerbsvorteil bei der Vermarktung der eigenen Community erarbeitet haben. Interessant, was die Umsetzung des Community know hows betrifft. Für Google statt einer ernsten Herausforderung eher ein dezenter Hinweis nicht zu lange mit der Weiterentwicklung von Adsense zu warten.

Der Personaler und web2.0

Eigentlich ist es nur eine kleine Annekdote, aber sie nicht nur wahr, sie ist auch zu treffend um sie ungenutzt zu lassen. Schließlich zeigt sie, wie Communitys auch funktionieren.

Ich bin Mitglied bei Xing – früher openBC. In einem der vielen Foren ging es unter anderem auch um neue Jobs und ein headhunter listete auf, was für tolle Jobs er im Angebot hatte.

Die ersten Reaktionen darauf waren freundliche Begrüssungen anderer Mitglieder, die sich bereits einmal auf eine der vielen tollen Jobs beworben hatten und bislang nichts mehr von diesem headhunter gehört hatten. Nichts mehr bedeutete, das sie nicht einmal eine Absage erhalten hatten.

Sicher lag es nicht in der Absicht des headhunters sich bei den IT-Spezialisten dieses Forums als „Luftnummer“ zu profilieren. Vermutlich wollte er sich als das Gegenteil ins Gespräch bringen. Sein Problem war einfach nicht daran zu denken, das er in dieser grossen Community einige Menschen finden würde, die mit seinem Verhalten nicht ganz einverstanden waren und seinen Eintrag dazu nutzten, ihn für alle anderen Leser sichtbar daraufhin anzusprechen.

Communitys beinhalten mehr oder weniger zwangsläufig das Risiko, mit eigenen Fehlern konfrontiert zu werden. Natürlich macht jeder Mensch Fehler. Die eigenen Fehler einfach zu ignorieren und darauf angesprochen keine akzeptable Stellung zu beziehen kann man eigentlich nur durch einen rüden Gegenangriff toppen.

Communitys geben jedem einzelnen Mitglied eine Plattform und können dadurch Anbieter durchaus „zur Rechenschaft“ zwingen. Wer bislang gewohnt war Kritik einfach zu ignorieren oder auszusitzen wird jetzt zumindest damit rechnen müssen, das der Preis dieses Handelns ein deutlich höherer sein wird.  Dies bedeuted nicht, das nun jedes Unternehmen und jede Person schutzlos unbegründeten Vorwürfen ausgesetzt wird. Es lässt sich sehr wohl beobachten, das die Mitglieder einer Community hier unterscheiden können. Und das sie andere Mitglieder, die deutlich über das Ziel hinausschießen zur Ordnung rufen.

Wie verändern Communitys Märkte? Die neue Wirtschaftlichkeit.

Communitys die auf Volunteers aufbauen können geniessen nachhaltige wirtschaftliche Wettbewerbsvorteile die sie als strategische Waffe einsetzen können.

  • Zum Beispiel in dem sie personal-intensive Leistungen kostenlos oder günstiger anbieten können.
  • Oder indem sie auf dieser Basis neue Geschäftsmodelle umsetzen können.

Wir erinnern uns an die ewige Diskussion über das Problem der Schwarzarbeit für die Bauwirtschaft. Da wird jenseits der Sozialsysteme Leistung erbracht, entsprechend günstiger angeboten und möglicherweise der eine oder andere Anbieter aus dem Markt gedrängt.

Was hat das mit Communitys und Volunteers zu tun? Die neue Wirtschaftlichkeit die sich ein wirtschaftlich aktives Unternehmen über den Einsatz von Volunteers erschließt, geht eben weit über den Vorteil aus der Schattenwirtschaft der Schwarzarbeit hinaus. Volunteers arbeiten komplett entgeltfrei. Damit ermöglichen sie es Communitys auch umfassende und hochwertige Leistungen komplett kostenlos anzubieten und nur über Werbung zu finanzieren. Ein Unternehmen, das als Community nicht auf Volunteers aufbauen kann, aber mit volunteerbasierten Geschäftsmodellen konkurrieren muß, startet mit einem strategischen Kostennachteil.

Diese neue Form von Wirtschaftlichkeit hat das Potenzial Branchen und deren Marketing zu verändern. Stellen Sie sich einfach vor, Ihr Unternehmen hätte die Notwendigkeit einer Community erkannt und plant deren Aufbau. Im Markt befindet sich eine weitere Community die volunteerbasiert ist und hochwertige Leistungen durch den Einsatz von Volunteers kostenlos anbieten kann, die in Ihrem Unternehmen teuer produziert werden müssen. In dem Fall wird das Communityprojekt Ihres Unternehmens schnell zu einem festen Kostenblock.

Wenn Ihnen das zu theoretisch klingt, werfen Sie doch einen Blick in die Strukturen der AARP. Dort sind sogar die Mitglieder des Boards ehrenamtlich aktiv. Einem sehr, sehr kleinen Stamm an bezahlten Mitarbeitern steht eine kleine Armee qualifizierter, berufserfahrener und motivierter Ehrenamtlicher gegenüber, die es dieser Organisation erlaubt, in jeder grösseren Stadt der USA Büros mit einem breiten Leistungsspektrum für die eigenen Mitglieder zu unterhalten. Und da diese Mitglieder auch noch Mitgliedsgebühren bezahlen, steht dem „Unternehmen“ AARP ein Milliardenbudget zur Verfügung.

Bislang kennen wir die Arbeit mit Volunteerstrukturen nur aus dem Vereinsleben. Für Wirtschaftsunternehmen ist dieses Thema neu. Die AARP hat hier mit dem ADAC eine Gemeinsamkeit. Beide stammen aus einer anderen Zeit. Und beide sind als Vereine gegründet und dürfen eigentlich keinen Profit machen. Diese Schranke bremst Unternehmen, die eben keine Vereine sind, aber trotzdem auf Volunteerarbeit aufbauen, nicht mehr.

Natürlich ist dies nicht das Ende des klassischen Unternehmens mit bezahlten Arbeitsplätzen. Es ist nur ein ungleicher Wettbewerb. Wer nicht in gleichem Maß auf Volunteers aufbauen kann, muß eben auf Dauer mehr Geld in die Hand nehmen um vergleichbare Wirkung zu erzielen. Oder in seiner Leistung um so viel besser sein, wie er teurer sein muß.

Wie verändern Communitys Märkte? Die Medienlandschaft

Communitys sind keine Medienunternehmen. Sie sind neben vielem anderen auch Marktzugänge mit eigenen strategischen Interessen. In einer Zeit in der Printmedien insbesondere bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen zunehmend an Boden verlieren, in der Radio und jetzt auch TV in der Nutzung vom Internet überholt werden, gewinnt das Thema Community auch für den Medienbereich besonders an Bedeutung.

Weil das Zeitbudget für den Konsum von Medien nicht im gleichen Maß wie die Medienlandschaft wächst. Wenn ein komplett neues Medien hinzukommt, leiden naturgemäß die bestehenden Medien darunter. Nun ist das Internet nicht nur ein weiteres Medium. Es ist zudem auch ein Medium, das die Beteiligung des Empfängers ermöglicht. Wer dies unterschätzt und auch im Internet in alter Manier kommuniziert, wird bald mit Liebesentzug bestraft. Wer als Unternehmen die eigenen Kunden aus einer echten – zweigleisigen – Kommunikation ausschließt, sollte sich nicht wundern, wenn diese nicht mehr mit diesem Unternehmen kommunizieren und sich lieber andersweitig informieren und bedienen.

KWICK! bietet für die mediale Chance der Communitys ein interessantes Beispiel. Ursprünglich war das Projekt ein Internetmagazin für die Region Stuttgart. Aus Ressourcengründen – und hier ist insbesondere der Aufwand an Redaktion und Contentproduktion zu nennen – wurde eine Community daraus. Als Community wiederum ist KWICK! so erfolgreich, das für und von der Community jetzt ein eigenes Onlinemagazin produziert werden kann. Das jetzt – weil es auf der Basis einer großen und kommunikativen Community von und für dies prodziert wird – auf Anhieb nach Page Impressions in der Nähe der Onlineausgaben etablierter Zielgruppenmedien aus dem Printbereich gestartet ist.
Communitys können also die Medienlandschaft bereichern und beeinflussen in dem sie neue Medien schaffen und alte durch Wettbewerbsdruck verändern. Ihr Vorteil dabei ist, das die Leserschaft gleichsam Teil des Projektes ist, das jeweilige Medium eben nicht von außen an die Leser herangetragen wird sondern direkt aus ihrer Mitte – und von ihnen getragen und produziert – entsteht.

Googles Unified Social Network

Auf Golem las ich gerade von Googles Plan des Unified Social Networks. Damit werden Kontakte und Inhalte von mehreren Social Networks zusammengefasst, damit der User sie übersichtlich von einem Punkt aus – via Google versteht sich – bedienen kann. Und damit immer auf dem laufenden ist, was sich in den verschiedenen Netzwerken tut, in denen er angemeldet ist.
Da zeigt sich wieder mal, wie smart Google ist. Statt nach seinem nicht ganz glücklichen Versuch mit Orkut noch mal eine eigene Community aufzubauen, macht es aus Googles Sicht mehr Sinn, die bestehenden Communitys anzuzapfen um so von deren know how und Kundenprofilen zu profitieren.

Damit das nicht zu offensichtlich ist, verpackt man diese Massnahme in ein nützliches Tool und indem man alle wichtigen Communitys über ein Tool vernetzt, gibt Google dem User die Übersicht über seine Kommunikation und seine sozialen Beziehungen in den einzelnen Communitys. Damit hätte Google quasi über Nacht die grösste Community aus dem Hut gezaubert und könnte auf eine genial einfache Weise auf das Wissen über die Mitglieder der jeweiligen Community zurückgreifen, weil ihm ja die Profile und das Verhalten aller Mitglieder offen ständen. Ein Wettbewerbsvorsprung den der Wettbewerb schwerlich so schnell nachvollziehen kann. Google könnte damit die qualitativ bessere weil präzisere und wirtschaftlich erfolgreichere Werbung im Internet anbieten.

Wenn die Communitys da mitspielen.

Je nachdem wie das Tool gestaltet ist, muss der Besuch der Community eigentlich nicht mehr nötig sein um direkt an ihr teilzunehmen. Schlecht für alle werbefinanzierten social networks. Und wer Beiträge nehmen will, steht dann – im direkten Vergleich – noch schlechter da. Auch wenn Googles Unified Social Network gar nicht so weit gehen wird, schwebt diese Möglichkeit als Damoklesschwert von da an über den social networks.  Sobald die Mitglieder sich erst einmal daran gewöhnt haben, ihre Kommunikation in ihren networks über ein Google Tool abzuwickeln, kann dieses Tool leicht erweitert werden. Die Inhalte der Profile, die sozialen Beziehungen, all das liesse sich möglicherweise ja schon mal duplizieren, so daß das Mitglied in seinem Datenbestand und damit in seinem sozialen Netzwerk bleibt, auch wenn dieses jetzt bei Google deponiert ist. Natürlich stehen dem Urheber-, Namens- und Designrechte entgegen, aber wie Google damit umzugehen bereit ist, zeigt sich ja an Youtube und an der Idee alle Bücher unabhängig von den bestehenden Rechten zu digitalisieren und ins Netz zu stellen. Ein simpler Passus bei den Nutzungsbedingungen von Googles Unified Social Network könnte dafür ausreichen, das das Mitglied einer Community mit der Nutzung des Tools auch bereit ist, sein Profil und seine Communitydaten zugleich bei Google zu deponieren.

Letztendlich liegt es an den Communitys, ob sie dieses mögliche trojanische Pferd in ihre Community einziehen lassen.

War der Wahlspruch von Google nicht mal „Don’t be evil“?

Das Potenzial und die Qualität von Googles Unified Social Network zeigt, das man bei Google mit diesem Schachzug nicht mehr all zu weit davon entfernt ist, das „Don’t“ ersatzlos zu streichen.

Beliebte Irrtümer 3: Communitys sind Seifenblasen ohne wirtschaftlichen Wert

Dieser Irrtum ist einfach zu widerlegen. Sie müssen dafür nicht Rupert Murdoch fragen. Der Mann ist alles andere als ein verträumter Romantiker, der sich in verspielten Projekten tummelt. Der Kauf von MySpace für mehr als eine halbe Milliarde Dollar hat sich für ihn schon gerechnet. Das Geld kommt allein über den Deal mit Google wieder rein. Googles Kauf von YouTube für 1,6 Milliarden $ klingt da schon spekulativer. Und die Übernahme von Doubleclick für mehr als 3 Milliarden $ zeigt auch das es sich nicht mehr um die Spielwiesen von Studys handelt. Wobei für die Spielwiese StudiVZ auch gute 80 Millionen bezahlt wurden.

Okay, es wird viel bezahlt. Aber wird damit auch viel verdient werden, mögen Sie sich jetzt fragen. Es wird. Nicht von jedem. Und nicht immer gleich ganz dicke Summen, aber letztendlich erklärt sich der ganze Hype wenn Sie ein paar Begriffe austauschen selbst.

Streichen Sie einfach mal das Wort Community und ersetzen es als Markt. Communitys sind nichts anderes als Märkte. Mit einem permanenten wie extrem wirtschaftlichen Zugang, mit einer intensiven Kenntnis der potentiellen Kunden.

Oder mit anderen Worten. Mit einer Community haben Sie ein Stück Marktzugang exclusiv. Mit besseren Kommunikationstools als in jedem anderen Instrument. Mit eingebauter Marktforschung. Mit permanenter Kundenbindung. Mit höherer Wirtschaftlichkeit und automatisierten Prozessen. Und der Chance auch an Produkten und Kommunikation anderer Anbieter zu partizipieren.

Oder sie haben diese Chance eben nicht. Und müssen dafür um so mehr investieren um diesen Nachteil wenigstens teilweise ausgleichen zu können.

Wilfried Schock

Community allerorten. Mogelpackungen inklusive

Wer sich wie ich berufsbedingt mit Communitys beschäftigt, wird es kennen. Das Stöhnen bei jeder Pressemitteilung über die neue und künftig marktführende Community. Nein, nicht noch eine. Oder das Augen rollen, beim Besuch einer neuen Community, die aus wenig mehr als einem schlichten Forum besteht, das mehr oder weniger sporadisch befüllt wird.

Nein, ich übertreibe nicht. Und es sind auch nicht nur die Klitschen um die Ecke, die das Etikett Community auf irgend eine Website aufklatschen, weil es hipp klingt und man damit möglicherweise besser wahrgenommen wird.

Heute habe ich zum Beispiel ein Communitybaby von Lycos besucht und mich angemeldet. Wenn wir davon ausgehen, das Design Geschmackssache ist, bleibt immer noch das merkwürdige Gefühl übrig, das man in dieser Community einfach nur Mails verschicken und empfangen kann, sowie Daten mit anderen Menschen austauschen. Natürlich sind wir alle irgendwo Community. Die der Internetnutzer. Die der Sandalenträger. Die der Erdbewohner. Und natürlich auch die der Lycosbenutzer. Und Lycos macht keine halben Sachen. Da hat man nun schon mal eine Community, also verbreitet man diese auch quer durch europäische und amerikanische Lande. Es ist ja egal was wirklich drin ist, solange nur Community drauf steht, wird sich irgendwer anmelden. Menschen wie ich zum Beispiel, die das aus professioneller Neugier ab und an zu tun gezwungen sind.

Bevor ich hier mit allzu negativem ende, jetzt die gute Nachricht. Es gibt auch hier Hoffnung. Wer auf dem Portal Lycos surft, findet diese Community nicht. Da sag einer, das sich Lycos nicht um seine User sorgt. Diese Community wird einem dort dankbarer Weise erspart. Das ist jetzt wirklich mal ein Grund zu jubilieren. Wenn Jubii als Community kein Anlass zur Freude bereitet, dann eben der Umgang von Lycos mit diesem neuen Baby. Wird wohl ein Waisenkind werden.

Beliebte Irrtümer 2: Communitys sind keine Jugendveranstaltung

Es liegt wohl an der Häufigkeit, mit der Communitys für Jugendliche gegründet und promotet werden, das wir sie als „Jugendveranstaltung“ verstehen. Wobei MySpace als das globale Aushängeschild der Communitys eher einem selbstverstandenen Jugendkult frönt als eine Jugendcommunity zu sein. Eine Community wird auf das getrimmt, was man selbst als cool und jugendlich versteht. Aber das ist ein anderes Thema und MySpace ist fraglich erfolgreich, auch wenn der Lack derzeit zu bröckeln beginnt.

Ein hübsches Beispiel dafür, das Communitys eben keine Jugendveranstaltung sind, findet sich in der AARP. Zu besichtigen unter aarp.org. Jeder zweite US-Bürger ab 50 ist dort zahlendes Mitglied. Die AARP nimmt mehr als eine Millarde US $ an Beiträgen und Gebühren ein und wurde 1957 gegründet. Drei grosse US Printmagazine mit Auflagen jenseits der 20 Millionen sind die ursprüngliche Kommunikationsleistung der AARP. Heute ist man ausgesprochen internetaffin.

Weitere, nicht weniger eindrucksvolle Beispiele für die Behauptung, das Communitys keine Veranstaltung für die Kids sind, liefert der US Präsidentschaftswahlkampf. Besuchen Sie die Sites der Kandidaten. Sie werden keine finden, die nicht teilweise eine Communitysite ist. Obama Barrack stützt seinen Wahlkampf komplett auf das Instrument Community. Letztendlich hat kein Kandidat eine Chance auf das mächtigste Amt der USA – und wohl auch weltweit – ohne die Unterstützung einer gut funktionierenden Community vertrauen kann.

Bedarf es weiterer Belege dafür, das das Thema Community ein sehr erwachsenes ist? Ich denke nicht.

Wilfried Schock

Beliebte Irrtümer 1: Communitys sind Kinder des Internets

Eines der hartnäckigsten Irrtümer zum Thema Community ist sie als Kinder des Internets und damit vor allem als virtuelle Gebilde zu sehen.
Dieser Irrtum ist mehr als verständlich. Letztlich steht der Begriff der Community meist im Zusammenhang mit Web-Communitys in den Medien.

Das es zuvor auch schon Communitys gab, ist weniger bekannt, weil diese Gebilde auch als Ausnahmen gehandelt werden. Communitys sind durch das Internet lediglich in eine andere Wirtschaftlichkeit und damit auch Realisierbarkeit katapultiert worden. Wie andere Strukturen übrigens auch. Durch die neue Wirtschaftlichkeit schiessen sie aus dem Boden wie die Pilze. Ohne die wirtschaftlichen Vorteile des Internets für die Kommunikation wären Communitys auf Print und Telefon, auf Mailings und TV angewiesen und die meisten Geschäftsmodelle für Communitys unter diesen Umständen nicht realisierbar. Nicht zuletzt gäbe es auch keine Investoren, die in Communitys Risikokapital pumpen würden.

Frühe Formen der Communitys waren von einer spärlichen Form der Kommunikation zwischen den Mitgliedern geprägt. Weil es dafür die passenden Tools nicht gab. Dafür war die reale Orientierung deutlich höher. Weil der virtuelle Raum noch nicht existierte.

Vereine zum Beispiel sind nicht anderes als Communitys. Menschen arbeiten zusammen, tauschen sich aus, lernen voneinander und verfolgen ein gemeinsames Ziel, finden eine gemeinsame Identität.

Betrachten wir den ADAC als Beispiel für diese frühe Form erkennen wir auch, worin die Schwachstellen solcher Organisationen liegen, wenn sie die Chancen des Internets nicht schnell verstehen. Sie wirken versteinert im Selbstverständnis der eigenen Unsterblichkeit. Dies wird sich frühestens dann ändern, wenn das Geschäftsmodell des ADAC von aggressiveren und kommunikativeren Alternativen unter Druck gesetzt wird. Die Zeit dafür wäre reif. Die Strukturen dafür sind zumindest vorhanden. Wie heftig ehemalige Monopolisten unter Druck geraten können, zeigt uns das Beispiel der Telekom.

Wilfried Schock

Artenvielfalt

Wenn wir von Communitys sprechen, sprechen wir all zu oft nicht wirklich vom gleichen Inhalt. Wikipedia liefert zwar eine Definition dessen was aktuell als Community verstanden wird, aber die wird in der Praxis eher selten als Messlatte für die Verwendung dieses Begriffs verstanden.

Die Artenvielfalt in der uns das junge Pflänzchen Community begegnet ist zumindest schon mal beachtlich und lässt auf eine kräftige Ausbreitung hoffen.

Wir kennen Expertencommunitys. Hier klärt der Begriff den Inhalt.

Online Communitys oder virtuelle Communitys sind als Begriff ebenfalls häufig anzutreffen. Beiden Begriffen ist zumindest gemeinsam, das sie ausschliesslich im virtuellen Raum stattfinden, also auf das Internet begrenzt sind.

Special Interest Communitys treten ebenfalls zunehmend häufiger in Erscheinung. Diese Gattung erkennt man wie der Begriff schon sagt, das sie rund um ein bestimmtes Thema herum entstanden sind und sich auch ganz überwiegend damit befassen. Eigentlich können Special Interest Communitys sowohl Online Communitys als auch reale Communitys sein.

Reale Communitys oder Offline Communitys erkennt man daran, das sie sich vor allem auf Aktivitäten ausserhalb des virtuellen Raumes konzentrieren. Sie suchen ihre Verankerung im realen Leben ihrer Mitglieder.

Wenn es Special Interest Communitys gibt, sollte es auch General Interest Communitys geben. Im Gegensatz zu den Spezialisten widmen sich die Generalisten einer breiten Vielzahl an Themen- und Interessengebieten.

Damit nicht genug, fügen wir der Kategorisierung der Communitys eine weitere Dimension hinzu. Independent Communitys zeichnen sich dadurch aus, das sie unabhängig sind – wie der Name schon sagt – und damit Selbstzweck. Mit anderen Worten, diese Communitys dienen keinem externen Zweck.

Das Gegenteil von Independent Communitys sind Branded Communitys. Darunter fasst man alle Communitys zusammen, die einem Marken- oder Unternehmenszweck dienen. Sei es als Community aller Harley Biker oder als Freunde amerikanischer Limonade, hier dreht sich alles um die Marke und was man daraus macht oder davon hat.

Falls Ihnen das Thema noch nicht komplex genug ist, füge ich sicherheitshalber noch den Terminus Social Network bei. Darunter werden Communitys subsummiert, die sich als soziale Netzwerke verstehen.

Für die ganz peniblen bleibt noch die feingliedrige Unterscheidung zwischen Social Network und Social Network Tool. Letzteres sieht zwar genauso aus wie das Social Network, ist aber eigentlich nur ein Werkzeug um eine Community aufzubauen und zu betreiben.

Wilfried Schock

Mitgliederintegration

Heute hier, morgen dort, übermorgen fort. Die Gefahr droht jeder Community, der es nicht gelingt ihre Mitglieder fester an sich zu binden. Als Marketingpartner, der darüber nachdenkt eine Community für die eigene Kundenbindung zu nutzen, ist es sicher nicht uninteressant zu erkennen, wie weit diese Community in der Lage ist, die eigenen Mitglieder an sich zu binden.

Woran aber erkennt man, ob eine Community in der Lage ist ihre Mitglieder an sich zu binden?

Das hängt nicht zuletzt auch von der Art der Community ab. Nehmen wir zum Beispiel eine klassische General Interest Community. Da geht es thematisch um alles und um nichts.

  • Wenn ich als Mitglied alle zwei Monate mal vorbeisehe, bin ich eher nicht wirklich in das aktuelle Leben integriert.
  • Wenn ich als Mitglied täglich zweimal reinsehe und aktiv bin, lebe ich faktisch in dieser Community.

Wenn ich eine General Interest Community als Teil meines sozialen Netwerks sehe, diese Community also nutze um meine sozialen Kontakte zu pflegen, sollte ich schon etwas öfter als einmal im Monat reinblinzeln. Oder ich nutze diese Community eben nicht wirklich zu diesem Zweck. Natürlich könnte es auch sein, das ich ganz allgemein keine intensiveren sozialen Kontakte pflege, dann wäre das monatliche reinblinzeln für mich schon beachtlich.

Für den potenziellen Marketingpartner – der weiss, welche Menschen er über eine Community ansprechen und möglicherweise auch in der Kundenbindung fester an Marke oder Unternehmen binden will – fällt es leichter, eine Community als Partner einzuschätzen, wenn ihm entsprechende Informationen – wie z.B. Anzahl der täglichen Logins, Sitzungsdauer – zur Verfügung gestellt werden. Wenn dies nicht der Fall ist, kann man sich auch seinen Gedanken darüber machen.

Wilfried Schock

Volunteers

Gibt man in Wikipedia den Begriff Volunteer ein, landet man direkt beim deutschen Ehrenamt. Eigentlich war der Begriff Ehrenamt nur für wirkliche Ämter vorbehalten, die man ehrenhalber unentgeltlich ausfüllte. Seit einigen Jahren versteht sich Ehrenamt nach Wikipedia generell als unentgeltliches Handeln im gemeinnützigen Bereich und heißt zunehmend auch „Freiwilligenarbeit“, „bürgerschaftliches Engagement“ oder „zivilgesellschaftliches Engagement“.

Im Zusammenhang mit Communitys begegnen wir Volunteers in Form von freiwillig und unentgeltlich am Aufbau und Betrieb der Community mitarbeitenden Mitgliedern.

Communitys, die auf Volunteers zurückgreifen können, haben wirtschaftliche Vorteile gegenüber Communitys, die dies nicht können. Die Arbeit mit Ehrenamtlichen erfordert demgegenüber allerdings auch mehr an Aufmerksam und Betreuung, als die Arbeit mit festangestellten, eingearbeiteten und planbaren, vor allem aber weisungsgebundenen Mitarbeitern.

Letztendlich ist es eine Frage des Selbstverständnisses, des Budgets und der Fähigkeit des Communitybetreiber, ob Volunteers einen Teil der Aufgaben innerhalb einer Community übernehmen. Mit Hilfe von Volunteers lassen sich allerdings Geschäftsmodelle realisieren, die ansonsten eher an wirtschaftlichen Gegebenheiten scheitern würden. Oder eine Community gewinnt mit dem Einsatz von Volunteers einen deutliche grösseren wirtschaftlichen Spielraum, der es zum Beispiel ermöglicht bestimmte – oder alle – Leistungen kostenlos anbieten zu können.

Eine kommerzielle Community oder die Communty einer Marke kann es naturgemäss schwerer haben, auf die Unterstützung durch Volunteers aufzubauen, als eine Communty, die reiner Selbstzweck ist. Natürlich ist es nicht unmöglich eine Markencommunity mit Unterstützung von Volunteers zu betreiben. Es ist dabei allerdings zu berücksichtigen, das die Arbeit mit Volunteers etwas grundsätzlich anderes ist, als die Arbeit mit angestellten Mitarbeitern. Und das Volunteers als Gegenleistung für ihre Mitarbeit erwarten, das ihre Vorstellung von der Communty berücksichtigt wird.

Grundsätzlich ist zu beachten, das der Einsatz von Volunteers Geschäftsmodelle ermöglicht, deren Wirtschaftlichkeit ohne Volunteers nicht gegeben ist. Mit anderen Worten – Communitys die auf umfangreiche Leistungen ihrer Volunteers aufbauen können, haben einen wirtschaftlichen Wettbewerbsvorteil, der es ihnen erlauben kann, vergleichbare oder gleiche Leistungen in einer anderen Preisklasse oder komplett kostenlos anzubieten.

Wilfried Schock

dead or alive?

Stand diese Alternative früher nicht auf Steckbriefen? Egal, auch wenn es im Communityhype 2.0 ein wenig nach Wildwest aussieht, geht es diesmal nicht um eine Fahndung nach Bösewichtern sondern lediglich darum ob eine Community nicht nur aus mehr oder weniger schönem Schein besteht.

Wir reden davon ob eine Community lebendig und aktiv ist, oder ob sie sich auf dem absteigenden Ast befindet und real nur noch ein Schatten dessen ist, was sie darzustellen versucht.

Für das Marketing geht es letztendlich darum ob man in den Kontakt zu Karteileichen investiert oder eher in eine hochaktive Gemeinschaft. Natürlich – Werbung wird immer noch per view oder click abgerechnet, aber die reine Werbebotschaft ist in Sachen Community eben nur eine Seite der Medaille. Schliesslich schätzen wir Communitys eben nicht nur als Plattform für Webebotschaften sondern auch wegen ihrer Fähigkeit in den Feldern Kundenbindung und Neukundengewinnung. Und da ist es nicht ganz unerheblich ob eine Community hochaktiv ist oder einem sanften Dämmerzustand entgegenschwebt.

Da auch jeder Euro nur einmal investiert werden kann, sollte er nun mal dort investiert werden, wo die Gesamtwirkung am vielversprechendsten ist.

Woran aber erkennt man, ob eine Community wirklich aktiv ist?

An der Nutzung, lautet die einfache Anwort, auf eine gar nicht so einfache Frage. An der Nutzung im Verhältnis zum Potenzial bestehend aus den Mitgliederprofilen, um ganz genau zu sein. Dazu sollten Sie einfach die Zahl der Mitglieder einer Community kennen und sie mit der Anzahl der zeitgleich aktiven Mitglieder vergleichen. Möglichst über einen oder mehrere Tage und im Vergleich der Alternativen, die Sie überprüfen wollen.

Das klingt jetzt komplizierter und ist doch einfacher. Sie haben die Angaben von Community A und von Community B. Dann vergleichen Sie einfach wieviele Mitglieder in % zum Bestand sagen wir um 15.00 Uhr bei beiden Communities online sind und wieviele beispielsweise um 19.00 Uhr. Und das praktischerweise an unterschiedlichen Wochentagen. Dann bekommen Sie sehr schnell ein Gefühl dafür womit Sie es in diesen beiden Fällen wirklich zu tun haben.

Das beliebte Kriterium Seitenabrufe oder Page Impressions verliert mit der Nutzung von Ajaxx zunehmend an Bedeutung. Durch Ajaxx werden in einer bestehenden Seite eben nur Inhalte aktualisiert oder individuell ergänzt, ohne das dadurch ein komplett neuer Seitenabruf entsteht. Die Nutzung in Form von Seitenabrufen wird damit zunehmend ungenauer.

Wilfried Schock

Community Manager

Ein neues Berufsbild zeichnet sich ab. Der Community Manager tritt als Mischung aus Redakteur, Content Manager, Developer und Coach an um mit subtilen Mitteln eine Community ins Leben zu rufen und aktiv zu halten. Des weiteren geht es auch darum, geeigneten Content zu finden, Mitglieder zu aktivieren und zu animieren. Das dabei – je nach Zielsetzung – auch die „richtigen'“ Themen ins rechte Licht gerückt werden sollen, hängt zumindest bei Brand Communitys mit dem Zweck der Veranstaltung zusammen. In einigen aufschlussreichen Stellenanzeigen wird der Community auch als Agent der Marke in externen Communitys aktiv, tritt dort mehr oder weniger deutlich als deren Vertreter auf und dient als Ansprechpartner, Contentlieferant und Meinungsbilder.

Letztendlich ist die Funktion des Community Managers nicht ohne Logik. Wenn Marken und deren Images den Unternehmen zunehmend aus der Hand gleiten und die Meinung darüber sich in Communitys bildet, macht es Sinn auf diese Meinungsbildung direkt Einfluss zu nehmen. Nichts anderes versucht ja Werbung.

Ob sich eine Community managen lässt und ob dies durch einen vorgegebenen Vertreter eines Unternehmens der Fall ist, wird sich immer erst im Einzelfall erweisen. Das Terrain auf dem sich ein Community Manager bewegt ist zumindest kein einfaches. Die Community ist nun mal ein flüchtiges Wesen. Fühlt sie sich missbraucht oder missverstanden, straft sie mit Missachtung und – noch schlimmer – mit publizierter Kritik. Sei es in der Community, in der dies der Fall ist, sei es an ganz anderer Stelle.

Das sich Unternehmen mit Communitys auseinandersetzen, ist in Ordnung wie sinnvoll. Ob der Community Manager in vielen Fällen nichts anderes ist als ein PR-Vertreter mit spezieller Ausrichtung, wird sich auch wieder im Einzelfall erweisen.

Brand Communitys – nah am Fehlgriff gebaut.

Eigentlich ist nichts zwangsläufiger und verständlicher, als das sich Freunde einer guten Marke an dieser Gemeinsamkeit erkennen wollen und sich darin bestätigen. Drückt man dadurch das man sich bekennt nicht zuletzt auch aus, das man sich auskennt, möglicherweise einen bestimmten Status in Anspruch nimmt, sich zumindest aber in seiner individuellen Kennerschaft als Teil einer Gruppe fühlt? Schon haben wir die Basis einer stabilen Community, könnte man damit meinen.

Natürlich ist nicht jeder dessen Schlüsselbund auf dem Kneipentresen von einem plakativen Anhänger einer Sportwagenmarke mehr oder weniger geziert wird, gleich der perfekte Markenbotschafter. Fan ist er auf jeden Fall, egal was er tatsächlich für ein Fahrzeug fährt. Und in seinem Umfeld wird er die Marke hochhalten, soweit es ihm eben möglich ist.

Wie stark diese Identifikation mit der Marke wirklich ist haben gerade die Gralshüter der automobilen Nobelmarken vom Markt lernen dürfen. Die Kunden schlossen sich zusammen, ohne das sie dabei auf den Segen der Hersteller warteten. So kam es, das es zum Beispiel weltweit Porscheclubs gibt, in der die Enthusiasten sich in ihrer Entscheidung bestärken, das Marketing des Herstellers aber bestenfalls gelegentlich zu Gast sein darf. Dies ging nicht nur Porsche so, auch alle anderen Marken haben diese Entwicklung mehr oder weniger konsequent verschlafen. Natürlich weiss man heute in Herstellerkreisen, welch Schatz eine treue und gepflegte Community für die eigene Marke und nicht zuletzt für Image und Absatz sein können. Man ist allerdings mit den eigenen Versuchen durch die Existenz bestehender Communitys heftig gebremst.

Jenseits der Welt der Automobile finden wir nicht weniger interessante und beachtete Marken. Allein die Tabakindustrie hat über die Jahrzehnte Unsummen in die Zugkraft ihrer Marken gesteckt. Wer kennt sie nicht – den Marlboroughman, die beiden goldenen Bögen die für den Fastfoodtempel stehen oder diesen simplen Haken, der allen möglichen Produkten Sportlichkeit verleiht. Ganz zu schweigen von der braunen Brause aus Atlanta. Bildeten sich dafür Consumercommunitys? Eher nicht. Und wenn von Seiten der Industrie etwas in Sachen Communitys unternommen wird, dann bleibt es meist ein Gag, eine Eintagsfliege wie eben die Möglichkeit sich mit einer Codenummer im Kronkorken einer Coca Cola Flasche zu registrieren, um damit möglicherweise irgendwelche give-aways zu erhalten. Gibt es ein schöneres Beispiel dafür, wie der König Kunde wirklich gesehen wird? Nicht als ernstgenommener Partner von dessen Entscheidung man lebt sondern als Empfänger von Gimmicks – den modernen Almosen sparsamer Marketingmanager. Gut, das solche Massnahmen eh nur als Aktion gedacht sind und dem entsprechend schnell klang- und sanglos aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwinden. Es wäre letztendlich doch schade, wenn eine gute Marke durch solch gedankenloses Handeln Schaden nehmen würde.

Wilfried Schock

Communities und Medienhäuser – das unverstandene Objekt der Begierde

Blättert man durch die einschlägigen Jobbörsen, ist kaum zu übersehen, das die Medienhäuser zunehmend auf der Suche nach Fachkräften für den Ausbau ihrer Onlinepräsenzen sind. Welches Printmedium hat denn heute noch keine Website, fragt man sich unwillkürlich und wirft neugierig einen Blick auf die Onlinepräsenzen, die neuen Schwung benötigen.

Dem ersten Blick folgt Erstaunen. Leistungsfähigen Printmagazine stehen – wenn man die Integration der Leser über die Website als Mass nimmt – eher kümmerliche Resultate gegenüber. Flagschiffe der Zielgruppenmedienlandschaft wie Bravo oder Brigitte erweisen sich mehr oder weniger als Fehlanzeige, wenn es darum geht, die mediale Kompetenz im Print in Kundenbindung online umzusetzen.

Da zumindest in den jüngeren Konsumentengruppen Printmedien zunehmend als weniger attraktiv empfunden werden (JIM Studie 2006), die Zahl der Leser durch den bekannten Geburtenrückgang eh schon drastisch zurückgegangen ist, ist dies keine sehr erfreuliche Perspektive. Dafür eben um so erstaunlicher. Onlinecommunitys ohne den Startvorteil einer vor Content strotzenden Printpublikation boomen, während Websites die nicht an Contentmangel leiden, vor sich hindümpeln.

Woran liegt dies, fragt man sich und wirft einen weiteren Blick auf das, was dem geneigten Leser als Communitycontent geboten wird. Schuster, bleib bei Deinen Leisten, forumuliert sich darauf die Antwort. Was über Jahrzehnte sich an redaktioneller Qualität in den Verlagen angesammelt hat, scheint nicht wirklich kommunikationsfähig zu sein. Content wird wohl als Kommunikation in Form der berühmten Einbahnstrasse verstanden. Und wenn man dem Leser dann eine klitzekleine Möglichkeit gibt, sich zu artikulieren, dann bitte doch nur dort, wo es erwünscht ist und zu den Themen die vorgegeben werden. Warum nicht gleich abgefragt wird, ob der Leser auch alles brav gelesen und so verstanden hat, wie es gemeint war, ist offen. Das sich auf dieser Ebene keine Community bilden wird, leuchtet zumindest denen ein, die sich etwas intensiver mit dem Thema befassen. Die Standards dessen, was ein User erwartet, bevor er sich überhaupt Gedanken darüber macht, ob er Mitglied wird, haben sich online schneller entwickelt als dies den Kollegen im Printbereich bewusst scheint.

Gutenbergs Nachfahren scheinen den Draht zu ihren Lesern verloren zu haben.

 

Nielsen Netrating Average Web Usage

Nielsens Web Usage zeigt Monat für Monat an, wie intensiv ein Internetnutzer das Web von zuhause aus nutzt.

Global weisst Nielsen aus, das der durchschnittliche Webnutzer im Januar 07 das Internet 35 mal genutzt hatte (Sessions), dabei 73 Domains aufrief und in diesem Monat insgesamt 1547 Webseiten abrief. Dafür investierte diese Person 32Stunden18Minuten31Sekunden ihrer Zeit. Pro Session war der Durchschnittsuser 55 Minuten und 37 Sekunden online.
Für die BRD gibt Nielsen folgende Informationen: 37 Sessions, 90 besuchte Domains und 35Stunden52Minuten02Sekunden Zeit, die online verbracht wurden.

In einer aktiven und kommunikationsstarken deutschen Community loggen sich die jüngeren Mitglieder durchschnittlich mehr als einmal täglich in ihre Community ein und verbringen dort durchschnittlich etwas mehr als 20 Minuten pro Session. Die älteren Mitglieder loggen sich etwas weniger oft ein, bleiben dafür aber etwas länger in der Community aktiv. Am Beispiel Stuttgart schwanken die Logins/Tag zwischen 1,25 bei den U20jährigen bis 0,81 Logins/Tag bei den 30-40jährigen.

Diese intensive Nutzung gibt eine erste Vermutung, wie sehr eine Community Menschen binden – man kann auch sagen integrieren – kann. Oder wo die Internetnutzer, die Teil einer Community sind, ihre Internetzeit verbringen.

Wilfried Schock

Communityhype 2.0

Der zweite Schub an Kaufrausch ist wiederum daran zu erkennen, das der Preis für eine Community in keinem wirtschaftlichen Verhältnis zu dem Wert steht, das diese Community erwirtschaftet oder erwirtschaften kann. YouTube z. B. wurde für umgerechnet 1,28 Mrd. Euro an Google verkauft, ohne das diese Plattform je Erträge erwirtschaftet hätte oder das sie über ein Geschäftsmodell verfügt, mit dem Erträge erwirtschaftet werden sollten. MySpace dagegen hat seinen Kaufpreis durch den Googledeal binnen dreier Jahre mehr als erwirtschaftet.

Holtzbrinck hat StudiVZ für angeblich mehr als 80 Millionen Euro übernommen, ohne das diese Community über ein wirtschaftliches Geschäftsmodell verfügte. Wenn an dieses Investment die gleichen Ansprüche an Rendite gelegte werden würden, wie dies derzeit üblich ist, sollten aus diesen Profilen jährlich deutlich mehr als zehn Millionen Euro Ertrag erwirtschaftet werden. Bei knapp zweieinhalb Millionen Profile müssten damit allein vier Euro pro Profil und Jahr für den Kapitaldienst erwirtschaftet werden. Davon dürfte man auch mit einem funktionierenden Geschäftsmodell zur Deckung der Betriebskosten noch sehr lange entfernt sein.
Wilfried Schock

Communitys und Marketing

Wenig im Marketing wird so sehr unterschätzt, wie dies bei Communitys der Fall ist. Und wenig wird das Marketing so sehr verändern, als dies Communitys in der Lage zu tun sind. Diese Website befasst sich aus dem Blickwinkel von Unternehmen und hier insbesondere des Marketings mit dem Thema Community.

Natürlich geht es dabei auch um die berühmten amerikanischen Vorbilder und deren mehr oder weniger geglückten deutschsprachigen Clones. Es geht aber auch um die weniger bekannten – oder sollte man besser sagen, im Windschatten des Hypes 2.0 wirtschaftlich erfolgreich agierenden Phänomene.

Ich bringe dazu – neben einem recht lang anhaltenden Interesse an diesen Phänomenen und dem Internet – Erfahrung aus gut zwei Jahrzehnten Marketing und Communityphänomenen mit. Wer jetzt aufmerkt und daran denkt, das das Internet nicht ganz so alt ist, liegt natürlich richtig. Und hat erkannt, das es sich bei dem Thema Community nicht um ein Kind des Internets handelt. Dieses Medium hat sich durch die wirtschaftliche Form der Kommunikation und seine Interaktion lediglich als Geburtshelfer und Beschleuniger für Communitys erwiesen.

Jetzt hoffe ich, das Sie die eine oder andere nützliche Information und Anregung finden und lade Sie dazu ein Ihre – gerne gegensätzliche – Meinung mit in eine Diskussion einzubringen.

Ihr

Wilfried Schock