Beliebte Irrtümer 2: Communitys sind keine Jugendveranstaltung

Es liegt wohl an der Häufigkeit, mit der Communitys für Jugendliche gegründet und promotet werden, das wir sie als „Jugendveranstaltung“ verstehen. Wobei MySpace als das globale Aushängeschild der Communitys eher einem selbstverstandenen Jugendkult frönt als eine Jugendcommunity zu sein. Eine Community wird auf das getrimmt, was man selbst als cool und jugendlich versteht. Aber das ist ein anderes Thema und MySpace ist fraglich erfolgreich, auch wenn der Lack derzeit zu bröckeln beginnt.

Ein hübsches Beispiel dafür, das Communitys eben keine Jugendveranstaltung sind, findet sich in der AARP. Zu besichtigen unter aarp.org. Jeder zweite US-Bürger ab 50 ist dort zahlendes Mitglied. Die AARP nimmt mehr als eine Millarde US $ an Beiträgen und Gebühren ein und wurde 1957 gegründet. Drei grosse US Printmagazine mit Auflagen jenseits der 20 Millionen sind die ursprüngliche Kommunikationsleistung der AARP. Heute ist man ausgesprochen internetaffin.

Weitere, nicht weniger eindrucksvolle Beispiele für die Behauptung, das Communitys keine Veranstaltung für die Kids sind, liefert der US Präsidentschaftswahlkampf. Besuchen Sie die Sites der Kandidaten. Sie werden keine finden, die nicht teilweise eine Communitysite ist. Obama Barrack stützt seinen Wahlkampf komplett auf das Instrument Community. Letztendlich hat kein Kandidat eine Chance auf das mächtigste Amt der USA – und wohl auch weltweit – ohne die Unterstützung einer gut funktionierenden Community vertrauen kann.

Bedarf es weiterer Belege dafür, das das Thema Community ein sehr erwachsenes ist? Ich denke nicht.

Wilfried Schock

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Wilfried Schock

ist seit 1980 im Marketing unterwegs und hat seit 2006 seinen Schwerpunkt in Social Media. Heute bildet er Social Media Manager aus, entwickelt Methoden rund um das Thema Social Media Strategie und digitale Geschäftsmodelle und berät Unternehmen in diesen Feldern.