Facebook Fanpages genauer betrachtet

Facebooks Fanpages erfreuen sich stetig wachsender Beliebtheit. Dafür gibt es einige Gründe. Ebenso gibt es gute Gründe sich ein paar weiter gehende Gedanken zum Thema Fanpages zu machen.

Netlog war früher dran

Facebook hat die Fanpages nicht erfunden, durch die schiere Größe des Netzwerks haben Fanpages ihre Bedeutung bei Facebook erhalten. Das Netlog dieses Marketinginstrument vor Facebook einsetzte, hat eher historische Bedeutung, zeigt aber, das es nicht mehr reicht innovativ zu sein, wenn die Reichweite fehlt, dieses Innovation zu nutzen. Dabei ist Netlog alles andere als klein. Immerhin sollen dort nach Netlogs Angaben 61 Millionen Europäer registriert sein. Allerdings wird Netlog überall von Facebook überrollt und ist nach Google Trends deutlich inaktiver.

Fanpages sind eigentlich eine Mogelpackung

Fanpages sind alles andere als Seiten, die die Fans erstellen. Fanpages sind Marketinginstrumente mit denen man Fans einer Marke, eines Unternehmens oder eines Produktes in Facebook ausfindig machen und direkt ansprechen kann. Die Fans gestalten daran recht wenig mit.  Das ist von Facebook so gewollt, wie seine Produktbeschreibung deutlich zeigt.

Was kann ich als Unternehmen eigentlich mit Fanpages machen?

Ich kann

  • Informationen auf der Wall veröffentlichen
  • dazu auch Streams einsetzen
  • Statusupdates einsetzen, die meine Fans erreichen sollen
  • der Diskussion der Fans einen Platz bieten
  • Fotos und Videos einstellen, die die Fans kommentieren können
  • den Fans erlauben eigene Fotos und Videos beizutragen
  • Events einstellen, bewerten und von Usern in deren Kalender übernehmen lassen
  • eigene Applikationen in die Fanpage einbinden

Letztlich kann die Facebook Fanpages fast so viel wie eine eigene Website. Nur eben das sie direkt in der Social Network Plattform ist.

Was bringen die Fanpages für Facebook?

Facebook lebt komplett von Werbung. Eigentlich macht ein Marketinginstrument für Facebook wenig Sinn, das es Firmen erlaubt, direkt auf den sozialen Graphen zuzugreifen – sofern der User einwilligt. Auf kurze Zeit gedacht, ersparen sich die Unternehmen mit Fanpages eigene Communitys und eine Menge nerviger Werbung.

Was die Fanpages nicht ermöglichen, ist der direkte Zugang zum Fan. Auch die direkte Ansprache ist so einfach nicht, wenn man mal von der Werbung via Fanpage als Kriterium absieht.

Facebook baut mit den Fanpages nicht nur ein Marketinginstrument für die Unternehmen auf. Die Unternehmen, die ihr Marketing stark auf solche Instrumente wie Fanpages aufsetzen machen sich damit von diesem Kanal abhängig. Diese Abhängigkeit lässt sich schnell finanziell nutzen, sobald nur genügend Unternehmen Facebooks Fanpage als Basis ihres Social Network Marketings nutzen. Natürlich scheint es einfacher über Fanpages eine Reichweite aufzubauen, als über eigene Plattformen. Das gilt für Kleinanbieter wie für Global Players. Ob es aber auf lange Sicht klüger und wirtschaftlich sinnvoller ist, kann bezweifelt werden. Auch in Facebook muss man in Zeit oder Geld investieren um Reichweite aufzubauen.

Was bringen Fanpages wirklich?

Was bei Fanpages zählt sind Reichweite und Aktivität. Betrachten wir die top 10 der global brands 2009 nach interbrand und ihre Fanpages bei Facebook.

  1. Coca Cola: 5,27 Mio Fans
  2. IBM: *
  3. Microsoft: **
  4. General Electric:***
  5. Nokia: 1 Mio ****
  6. MacDonalds: 215.Tsd *****
  7. Google: 614 Tsd+ ******
  8. Toyota: *******
  9. Intel: 69 Tsd. ********
  10. Disney: 3,3 Mio plus 1 Mio Pixxar

*einige Fanpages für bestimmte Produkte, Regionen und Organisationen mit kleiner Fanzahl

** Fanpages für Produkte und einige kleine Fanpages für das Unternehmen. Größte Fanzahl über 100.000

*** GE hat in den Rubriken Organisation, Produkte und Dienstleistungen wenige Fanpages mit Fans im unteren vierstelligen Bereich.

**** dazu kommen noch viele Nokia Produkt-Fanpages, meist im vier bis fünfstelligen Bereich

***** MacDonalds hat als Restaurant etwas mehr als 215 Tsd, Fans, die Kritik-Fanpages ist mehr als doppelt so groß.

****** Google:  neben den Fanpages der Website finden sich größere Fanpages für Funktionen wie Chrome (400 Tsd) und andere Funktionen.

******* Toyota: neben der Fanpage des Unternehmens (unter 100 Tsd Fans) finden sich viele Fanpages für einzelne Fahrzeuge und Organisationen.

********Intel: weitere kleine Fanpages

Fazit

Contra

Nach diesem ersten Eindruck gelingt es den Fanpages derzeit nicht, die schweigende Mehrzahl der Produktnutzer zu erschließen. Das Marketinginstrument Fanpages erreicht derzeit eher die hardcore Fans eines Produktes. Für Unternehmen, deren Produkte eher dem einfacheren täglichen Bedarf zuzurechnen sind, scheinen Fanpages nach diesem ersten Eindruck weniger wirksam. Auch große Marken bauen sich auf diesem Weg eine eher überschaubare Reichweite auf.

Damit die Wirkung über die eigentliche Zahl der Fans in deren privates social network ausstrahlt, ist entsprechende Investition in kreative Aktivität erforderlich. Bislang überzeugen mich die Fanpages nicht von der Alternative der eigenen Plattform mit einer Einbindung in den Sozialen Graph via Schnittstelle in die bestehenden Social Network Plattformen. Das dürfte auf längere Sicht effizienter und sicherer sein.

Pro

Ohne Facebook Fanpage wird auf absehbare Zeit kein Unternehmensmarketing auskommen. Die offene Frage ist lediglich ob es klug ist, sich ganz darauf zu verlassen oder ob es nicht besser ist dieses Instrument als Anlaufstelle innerhalb von Facebook zu nutzen und den Kern der Marketingleistungen auf sicherem Boden aufzusetzen.

IVW Visits der großen Social Network Plattformen

Der Orientierung an den Page Impressions folgte bekanntlich bei der IVW die Orientierung an den Visits. Das ist ohne Frage ein Fortschritt, auch wenn die Größe der Visits als Beurteilungskriterium dem Wesen der Social Network Plattformen nicht ausreichend gerecht wird.

Insgesamt zeigt sich bei den großen 8 von der IVW gemessenen Plattformen eine weitere Aufwärtsentwicklung bei den Inlands-Visits, die allerdings nicht ganz so eindrucksvoll ausfällt, wenn man die Monatswerte des Novembers mit berücksichtigt. Lediglich bei den Lokalisten schwächelt das Wachstum gemessen an den Visits im Januar noch ein wenig.

Nimmt man die Visits wie die unique users der agof als Informationsgröße für die Aktivität der einzelnen Plattformen, fehlt beiden Kriterien die nötige Ergänzung in Form der Online Minuten um ein aussagekräftiges Bild zu vermitteln.

  • Ein Visit von wenigen Sekunden wird von der IVW qualitativ genauso bewertet, wie ein Visit über eine halbe Stunde, in der der Besucher aktiv am Leben seiner Plattform und seines sozialen Netzes teilnimmt.
  • Ähnlich ist es beim unique user der agof. Ein Nutzer einer Plattform, der einmal im Monat für wenige Sekunden nachsieht, ob eine Nachricht für ihn eingetroffen ist, ist eher ein Risikokandidat auf dem Weg zur Karteileiche als ein aktives Mitglied.

Sterbende Geschäftsmodelle – Nokias mobile Navigation

Beispiel Nokia und mobile Navigation

Im Markt für mobile Navigation läßt sich gerade ein gutes Beispiel für das schnelle Sterben von Geschäftsmodellen verfolgen.

Nokia hatte die Absicht etwa ein Drittel der kommenden Umsätze durch mobile Navigationsdienste zu erzielen und dafür auch den Kartenhersteller Navteq für 5 Mrd. € übernommen.

Google setzt nun an mit Google Maps Navigation als kostenlosen Dienst, dieses Geschäftsmodell auszuhebeln. Im Augenblick hat Nokia zwar technisch noch die Nase vorn, weil seine Smartphones bereits weiter verbreitet sind als Googles Android, aber die erste Reaktion ließ nicht auf sich warten. Nokia bietet seine Navigation jetzt ebenfalls kostenlos an.

Apples iPhone könnte damit unter Druck geraten, diesen Dienst ebenfalls kostenlos anzubieten. Auf jeden Fall sind die Kurse der Hersteller klassischer Navigationsgeräte nach der Ankündigung von Nokia unter Druck.

Sterbende Geschäftsmodelle können zur Normalität werden

Sterbende Geschäftsmodelle sind uns auch in der Vergangenheit häufiger begegnet. Ganze Branchen und Technologien verschwanden und verschwinden. Neu ist die Dynamik und Geschwindigkeit mit der dies möglich wird.

Die eigentliche Bedrohung liegt in der Geschwindigkeit der Veränderung. Je weniger Zeit bleibt, um Investitionen zu amortisieren, desto höher das unternehmerische Risiko einer Investition und damit auch die dafür erforderliche Rendite.

Zugleich ermöglicht die zunehmende Digitalisierung von Produkten und Leistungsketten Geschäftsmodelle in kürzerer Zeit zu etablieren, aber auch sie in kürzerer Zeit zu destabilisieren.

Medien, Mobile Kommunikation – wenige Branchen sind sicher

Was dieses Beispiel eines schnell sterbenden Geschäftsmodells so interessant macht, ist das ein Hightech-Unternehmen wie Nokia davon betroffen ist. Praktisch sind Markt- und Technologieführer eher von der Gefahr schnell sterbender Geschäftsmodelle betroffen, als weniger dies angenommen wird. Genauso sind Branchen, die Innovationstreiber sind, eher Schauplatz dieser Entwicklungen als statische Branchen. Eine der Ursachen liegt im Digitalisierungsgrad von Produkten, Leistungen und Wertschöpfungsketten. Dieser ist nicht nur mit Vorteilen in der Wirtschaftlichkeit verbunden, er bietet genauso innovative Ansätze für neue Wettbewerbssituationen.

Social Media – Keyplayer in der Veränderung von Geschäftsmodellen

Neben der Digitalisierung von Produkten, Leistungen und Wertschöpfungsketten ist die Markterschließung und Marktbearbeitung ein Schlüsselelement in der Veränderung von Geschäftsmodellen:

  • Wenn Märkte einfacher zu erschließen und bearbeiten sind, wird ein Markteintritt weiterer Wettbewerber wahrscheinlicher.
  • Wenn Produkte einfacher  und wirtschaftlicher via Kommunikationsketten zu vermarkten sind, hat das nicht nur Auswirkungen auf die Medienlandschaft und Werbemittler.

Die Wahrscheinlichkeit, das der eigene Kunde zum Wettbewerber wird, steigt mit der zunehmenden Nutzung von user generated content. Die klassischen Medienunternehmen erleben diese Situation und suchen mehr oder weniger händeringend nach einem Weg, an dieser Entwicklung zu partizipieren.

Die Chancen und Risiken, die Social Media mit sich bringt und die Entwicklung von Geschäftsmodellen, die es Medienunternehmen erlauben, an dieser neuen Entwicklung zu partizipieren ist übrigens Teil eines meiner Seminare. Bei Interesse an Informationen zu dieser Seminarreihe bitte eine Mail an seminar@social-media-seminare.de senden.

Social Media Ängste

Bei der Nutzung von Social Media durch Unternehmen trifft man immer wieder auf verschiedene Formen der Furcht.

Die Angst vor Kritik in den sozialen Medien

Diese Angst mag sehr wohl gerechtfertigt sein, je nachdem wie die Leistungen des Unternehmens von dessen Kunden aufgenommen werden. Gerechtfertigter Kritik entgeht man aber nicht. Schon gar nicht, indem man seine Ohren verschließt und sich abschottet.

Diese Kritik findet weiter statt, bleibt unbeantwortet und verstärkt den negativen Eindruck von Unternehmen und Produkten weiter. Vor allem aber bleibt sie in den sozialen Medien erhalten und Google sei Dank noch über Jahre von vielen auffindbar.

Ungerechtfertigte Kritik stößt dagegen schon innerhalb der Community auf Widerspruch. Es sei denn der Ruf des Unternehmens ist so miserabel, das auch ungerechtfertigter Kritik nicht mehr widersprochen wird.

Die Angst vor einer Neuen Welt

Unbekanntes Terrain zu betreten erfordert immer etwas Mut. Die Abwägung der Risiken spricht dafür, sich auf dieses neue Feld zu begeben. Sicher kann man dort scheitern und ganz sicher wird man dort Fehler machen. Aber nicht in diesem Teil des Marktes präsent und aktiv zu sein, ist als Fehler gewichtiger einzuschätzen, als das Risiko in der Umsetzung nicht perfekt zu sein.

Die Angst vor offener Kommunikation und offenen Kommunikationsstrukturen

Social Media mit Maulkorb funktioniert nicht. Der Kunde will als Partner im Dialog ernst genommen werden. Perfekt ausgewogene Worthülsen sind wenig authentische und glaubwürdige Äußerungen und wirken eher als Versuch dem Dialog zu entgehen. Die Methode kennen die Konsumenten nicht zuletzt aus der Politik. Wenn Fragen mit stereotypen Statements beantwortet werden, fühlt sich niemand wirklich ernst genommen.

Fazit: Marken und deren Werte gewinnen ihre Bedeutung im Bewußtsein der Menschen. Hier bewirkt das Gespräch unter Gleichen mehr als Hochglanzanzeigen. Wer mit gestalten will, muss am Gespräch teilnehmen. Angst davor ist unangebracht, solange sie nicht der Indikator eines mangelnden Respekts vor dem Dialog und dem Dialogpartner ist. In allen anderen Fällen gilt die alte Faustregel, das man Angst am besten dadurch los wird, indem man sich mit ihr auseinander setzt. Der Angst entgegen zu gehen ist allemal klüger, als vor ihr fliehen.

Social Media verändert – aber wie damit umgehen?

Die Veränderungen die Social Media mit sich bringt werden mehr oder weniger dramatisch diskutiert. Die Antwort auf die Frage, wie damit umzugehen ist, sind nicht immer von der gleichen Qualität.

Hier ein interessantes wie unspektakuläres Video, das pragmatisch Antworten auf diese Frage gibt.

eMail Marketing sozial verlängert – Spam goes social

silverpopEcin berichtet über einen neuen Trend im eMail Marketing: „Social Sharing“ steht für die Verbreitung von Werbe-eMails durch oder über soziale Netze. Social Sharing soll die konsequente Weiterentwicklung der Empfehlung unter Freunden sein und strebt die Einbindung von Werbebotschaften ins Web 2.0 Profil der Empfänger an. Silverpop, ein Unternehmen aus Atlanta, Georgia, das sich mit Engagement Marketing und eMail Marketing befasst, hat sich mit dieser Methode beschäftigt und dazu eine Benchmark-Studie erstellt.

Auch wenn die Ergebnisse aus den USA nicht überraschend sind, nachfolgend die Erkenntnisse aus dem Executive Summary der Studie. Noch wichtiger als die Ergebnisse dieser Studie sind die Konsequenzen für die Betreiber der Plattformen wie für die Nutzer, die sich aus der abzusehenden Nutzung von Social Sharing eMails als eMail Marketinginstrument ergeben.  eMail Marketing sozial verlängert – Spam goes social weiterlesen

Lokalisten übernehmen Webnews

Deutsche Startups melden gestern eine interessante Übernahme: Die  Lokalisten (1,58  Mio. unique user nach agof) übernehmen Webnews (0,57  Mio unique users nach agof) eine Communitysite übernimmt die Contentsite.

webnews

Nach Jens Doka, CPO Lokalisten media GmbH, ergänzen sich beide Angebote optimal, weil sie beide einen regionalen Ansatz haben.

Webnews bleibt nach der Ãœbernahme durch Lokalisten media GmbH als Marke und als Plattform erhalten, Content von Webnews wird in die Lokalisten-Plattform integriert.

Welchen Sinn kann diese Integration machen?

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unique user nach agof als Datenbasis für Communitys

Die agof erhebt regelmäßig die Daten der Internetnutzung und die Reichweite der Websites, die sich von der agof messen lassen. Die Reichweite der Websites wird in unique users (einzelne Besucher) ausgewiesen und gilt bei Websitebetreibern wie Werbetreibenden als eine der verlässlicheren Datenquellen für die Reichweite und Nutzung von Websites.

Fast alle der größeren deutschsprachigen CommunityPlattformen werden von der agof gemessen. So interessant diese Daten sind, so wenig geeignet sind sie um ein wirklich aussagefähiges Bild von der Nutzung einer Community Plattform / social network platform zu geben.

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Aktuelle Reichweite ausgewählter Sozialen Netze in Deutschland

Als Service für registrierte Leser finden Sie die Reichweite der Social Network Plattformen innerhalb der verschiedenen Altersgruppe für die internet facts 2009/II in Form von knapp 30 Seiten mit executive summary und Diagrammen als pdf für die Altersgruppen und die erfassten Plattformen sowie die Veränderung gegenüber den internet facts 2009/I.

Die erfassten Plattformen sind im Einzelnen:

  • Mein VZ
  • StudiVZ
  • SchülerVZ
  • MySpace
  • Wer-kennt-wen?
  • Stayfriends
  • Lokalisten
  • Netlog
  • Knuddels
  • KWICK!
  • Schüler.CC

Bitte loggen Sie sich ein oder registrieren Sie sich, bevor Sie diesem Link folgen.

wkw und vodafone kooperieren

wkwJetzt auch mit wkw könnte man bei vodafone sagen. Basic thinking meldet die Zusammenarbeit von Vodafone und wer-kennt-wen. Damit ist mit wkw, Facebook und den VZs der Sprung in die mobile Nutzung der Sozialen Plattformen mit eigenen Diensten oder Tarifen nicht mehr zu übersehen.

Es macht nun mal mehr Sinn an einem Dienst zu profitieren, als ihn nur anzubieten.

Facebook plant eigenen Telefondienst

Facebook die neue Nr. 1 in Deutschland
Facebook plant eigenen Telefondienst meldet Turi2 aktuell. Das passt nicht nur gut zur Meldung das Vodafone und StudiVZ kooperieren, es passt auch in die Struktur einer Kommunikationsplattform.

Der Hinweis auf die fehlende Monetarisierung dieses Dienstes zeigt auch die besondere Problematik der Monetarisierung einer globalen Netzwerkplattform. Die Anzahl der Partner, die vergleichbar international vertreten sind, ist ausgesprochen überschaubar. Damit wird jede Zusammenarbeit zu einem internationalen Flickenteppich, den zusammen zu setzen und zu betreuen deutliche mehr an Ressourcen erfordert.

Wirft man einen Blick auf die Situation der Plattformen in Deutschland zeigen sich Alternativen, die eine Monetarisierung schneller und wirkungsvoller ermöglichen. Eigene Tarife mit entsprechender Leistung – kostenloser mobiler Nutzung des sozialen Netzes – sind längst erhältlich. Je nach Verhandlung partizipiert das soziale Netz dann nicht nur an Werbung auf den mobilen Endgeräten sondern an deren Nutzung insgesamt. Eine kluge Vertragsgestaltung und die Fähigkeit der Integration und effizienten Vermarktung dieses Angebots vorausgesetzt, haben die VZs in Sachen Monetarisierung einen Wettbewerbsvorteil.

Daily Unique Visitors nach Google Trends

googletrendsGoogle Trends misst die Daily Unique Visitors.

Beispiele für die Entwicklung von Daily Unique Visitors finden Sie hier für Facebook vs. Myspace in Europa oder die Sozialen Netzwerke in Deutschland.

Um Google Trends for Websites sinnvoll zu nutzen, sollten Sie sich mit Ihrem Google Account anmelden. Nur so werden Werte eingeblendet.

Damit können wir die aktuelle, tatsächliche Nutzung von sozialen Netzen / Communitys mit einem Blick erkennen und zugleich mit anderen vergleichen. Darüber hinaus lassen sich etwaige geografische Schwerpunkte von Communitys / Social Network Plattformen erkennen.

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Social Media Marketing – worst case Beispiel

Viele Unternehmen fürchten die Kritik und denken, das es deshalb besser ist, sich ganz aus dem Thema Social Media heraus zu halten. Das ist bekanntlich schlicht falsch. Es nützt nun mal nichts den Kopf in den Sand zu stecken, um Probleme nicht sehen zu müssen.

Allerdings kann man es auch noch schlechter machen. Auf Netzpolitik findet sich dafür ein besonders gelungenes Beispiel. Es geht um Jako, den Hersteller von Teamtrikots und dessen Umgang mit Social Media als Reaktion auf die Kritik in einem Blog. Ich bin gespannt, wer dieses Verhalten noch toppen kann.

PIs und Visits oder Onlinezeit pro Mitglied – Beispiele wichtiger deutscher Online Communitys

Robert Basic schreibt in seinem Blog im Beitrag „Wer kennt wen N.o.3“ über die neuesten IVW Zahlen wichtiger social networks. Da nicht alle größeren social networks in der IVW aufgeführt werden, hat die Rangreihe nach IVW zwangsläufig Lücken. Einige social networks sind z. B. nur bei der agof aufgelistet. Man mag auch darüber streiten ob die PIs (Page Impressions) noch für die Bedeutung und Aktivität von social networks die wichtigste Währung sind, aber damit eine Ãœbersicht über die großen deutschen social networks einigermaßen aussagekräftig ist, sollte sie möglichst vollständig sein.

Der Vergleich von Page Impressions dürfte eigentlich seit der neuen Währung unique user der agof veraltet sein. Da aber viele Anbieter den Schritt zur aussagefähigeren Messung noch scheuen, wird immer noch mit den Seitenabrufen hantiert.
Wobei auch die unique users der agof sicher nicht der Weisheit letzter Schluss sind, sondern eben ein guter Kompromiss, der die Realität in den unterschiedlichen Sites einigermaßen vergleichbar abbilden soll. Letztlich ist die Verweildauer in Onlineminuten für Vermarkter und Werbetreibende ebenfalls wichtig. Ein Besucher der einmal im Monat für einige Sekunden auf der Website ist, zählt nach agof eben genausoviel wie ein Besucher der täglich eine halbe Stunde auf der Site verbringt.

Für social networks ist zudem der Zeitraum von 30 Tagen in denen unique users einer Website gezählt werden, nicht der realen Situation entsprechend. Ein Mitglied das einmal im Monat für ein paar Sekunden in der Community vorbeisieht, trägt wenig zu deren Aktivität und Entwicklung bei und ist letztendlich kaum mehr als Zahlenkosmetik.

Community Manager oder Community Marketing Manager?

Kaum versucht man eine neue Funktion zu verstehen und sinnvoll einzusetzen, kommt schon der nächste, ähnliche klingende Begriff und verstärkt die Verwirrung.

Was unterscheidet jetzt einen Community Manager von einem Community Marketing Manager?

Auch wenn wir in Wikipedia heute weder zur einen Funktion noch zur anderen eine Begriffsdefinition finden, hat sich zumindest beim Community Manager eine einigermaßen klare Funktionsdefinition herausgearbeitet:

Ein Community Manager steuert eine Community, bearbeitet und schlichtet Konflikte, setzt organisatorische und Verhaltensregeln, sorgt für deren Einhaltung von Regeln und versucht die Community aktiv und attraktiv zu halten.

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Data Portability und Open Social

Die nächste Runde im Ringen um die social networks ist eingeläutet.
Neben Open Social heißt das Thema jetzt Data Portability und soll die Communitys vernetzen.
http://www.zdnet.de/news/tkomm/0,39023151,39160137,00.htm

Stellt sich die Frage wer vernetzt und wer wird vernetzt, oder – deutlicher formuliert – wer nutzt wessen Potenziale wofür und letztlich ist die Nutzenstiftung für das Mitglied vielleicht auch ein Danaergeschenk. Mitglieder entscheiden sich bewußt für ein social network. Die Möglichkeit mit noch mehr Menschen zu kommunizieren, ist vielleicht nicht so superinteressant.

Robert Basic beschreibt die Situation und das Problem dahinter ganz wunderbar, obwohl er für die Öffnung der social networks ist.

„Durch das Wachstum des eigenen Netzwerks nimmt die Interaktionshäufigkeit zu (1st degree = 10 Kontakte, 2nd degree = 1.000 Kontakte, 3rd degree… = na?), der User verlagert mehr und mehr Zeit fast schon gezwungenermaßen auf das SN.“

Einer der häufigsten Gründe weshalb ein Mitglied sein social network verlässt, ist das Zeitvolumen, das die Pflege des erweiterten persönlichen sozialen Netzes erfordert.
Das Zeitvolumen für die Pflege eines „explodierenden“ persönlichen sozialen Netzwerks wird ja nicht kleiner, wenn man plötzlich über die Grenzen der Communitys hinweg kommunizieren kann. Und auch so erreichbar ist.

Ich frage mal, wem die zig Millionen Mitglieder in facebook oder myspace für die Kommunikation nicht reichen.
Wenn ein bestimmter Mensch eben nicht über diesen Weg erreichbar ist, habe ich noch eMail – ja das gibt es – Messenger wie icq – den gibt es auch noch – Telefon, Fax und den guten geschriebenen Brief um mit dieser Person zu kommunizieren.

Die Frage nach dem Nutzen und den Konsequenzen für den Einzelnen wird hier vielleicht zu vordergründig und auf den wirtschaftlichen Interessen basierend beantwortet.
Vielleicht vergessen wir zu sehr, das wir das ganze Thema social networks zum Nutzen von Menschen aufführen. Deren Bedürfnisse an Kommunikation und sozialen Kontakten sind nicht unendlich skalierbar. Und eigentlich wird man um so schneller satt, je mehr man davon zu sich nimmt.

Vielleicht sollten wir uns mehr auf Nutzenstiftung für die Mitglieder als um die Optimierung der Werbevolumen bemühen. Das könnte für alle Beteiligten auf Dauer gesünder sein.
Es bleibt interessant.

T-Community und was man aus diesem Fehlschlag lernen kann

Das social network T-Community verstarb still und leise. Eine Pressemitteilung sowie der Hinweis auf der Website, das die Community zum Jahresende eingestellt wird und das war es. Den Mitgliedern wird noch der Wechsel in die Fussball-Community fussball.de angeboten. Etwas Schadenfreude mag den einen oder anderen dabei befallen haben. Immerhin fiel da nicht irgendwer auf die Nase sondern eines der größeren Unternehmens Deutschland hat Grenzen aufgezeigt bekommen.

Aber war da nicht die Erkenntnis, das man von Fehlschlägen mehr lernen kann, als von Erfolgen? Und das es klüger ist aus den Fehlschlägen anderer zu lernen, als selbst diese Fehlschläge zu produzieren? Was könnten wir also vom „Fehlschlag T-Community“ wertvolles lernen?

Das führt zur Frage, woran die T-Community letztlich gescheitert ist. Es gab und gibt sicher weniger aktuelle und attraktive Communitysites, die trotzdem noch im Markt aktiv und mehr oder weniger erfolgreich sind. Auch ein Mangel an wichtigen Features kann man nicht als Hauptursache ausmachen.

Turi2 schreibt ganz plastisch dazu „Konzerne können es einfach nicht“.

Der Corporate Media Blog zitiert dazu noch den Telekom-Sprecher, nach dessen Angabe die T-Community insgesamt nur als Test zu verstehen gewesen sei aus dem man jetzt lernen und die nötigen Schlüsse ziehen wolle.

Das Zitat von Oliver Samwer bei Turi2 zeigt einen Grund für die Misere der Telekom. Wenn ein Konzern mit diesen Ressourcen und dem Kundenpotenzial keine Community auf die Beine stellen kann, muss der Grund für das Scheitern auf der Seite der Kunden liegen. Niemand scheint in einer Community der Telekom heimisch werden zu wollen.
Wer dazu den dezenten Hinweis aus dem Hause Telekom addiert, das das alles eh nur ein Test gewesen sei, wird sich möglicherweise darin bestätigt sehen, nicht in der T-Community aktiv gewesen zu sein. Wer seine Kunden nur als Verfügungsmasse versteht, die er mal hierhin mal dorthin rangieren kann, hat vermutlich einige Zeichen der Zeit übersehen. Zumindest sollte man als Unternehmen nicht erwarten als Partner ernst genommen zu werden, wenn man seine Kunden selbst nicht wirklich ernst nimmt. Dort, wo dem Käufer nicht genügend Optionen offen stehen, wird er akzeptieren, was gemeinhin als das geringere Übel bezeichnet wird. Hat er die freie Wahl entscheidet er nach eigenem Gusto. Und da war die T-Community eben nicht die Community der Telekom-Kunden.

Auch wer seine Kunden wirklich schätzt und sich um sie kümmert, wird trotzdem nicht automatisch zum perfekten Gastgeber einer Community. Die Erwartungshaltung an eine Community und das Image und die Erfahrung mit einem Unternehmen oder einer Marke müssen nicht immer kompatibel sein, auch wenn man mit Marke / Unternehmen nur gute Erfahrungen gemacht hat. Ich bezeichne das gern als das Buchhalterphänomen. Stellen Sie sich vor, Sie haben jemanden, der Ihre Buchhaltung perfekt macht. Ein pflegeleichter Mensch, ruhig, gelassen, extrem zuverlässig und penibelst genau. Ein Juwel in seinem Metier. Aber würden Sie diesen Menschen als perfekten Begleiter für eine rauschende Party sehen?
Es reicht eben nicht, die Mittel und das Potenzial zu haben, man benötigt auch noch den einen guten Grund für die Zielgruppe mitzumachen. Und die nötige Akzeptanz als Unternehmen für eben diesen neuen Unternehmenszweck. Und wenn dann noch die Unternehmenskultur passt könnte es Sinn machen, über eine eigene Community nachzudenken. Sofern da noch Luft im Markt ist.

So gesehen kann man den Versuch als Unternehmen eine eigene Community aufzubauen auch als Stunde der Wahrheit sehen. Daran, ob König Kunde sich für Marke / Unternehmen engagiert zeigt sich nicht weniger klar, wie wichtig dem Konsumenten die eine oder andere Marke wirklich ist. Da zeigt sich schonungslos, was der Markt wirklich vom Unternehmen oder der Marke hält.

Die Zahl der großen general interest Communitys wie die Zahl der special interest Communitys ist deutlich begrenzter, als die Zahl derjenigen, die langfristig gesehen dieses Instrument für Neukundengewinnung und Kundenbindung nutzen wollen. Niemand wird zugleich in vielen Communitys aktiv sein. Und nur belebte, hochaktive Communitys sind wirklich interessant. Je später man kommt, desto härter bestraft auch hier der Markt.

Entscheidet sich der Wettbewerb zwischen den Communitys über technische Features oder über Identitäten?

Die technische Seite der Entwicklung von Communitys kennen wir. Von der Kommunikation auf der Ebene der Foren wuchs die Kommunikation über Messenger hin zum Mobiltelefon, stieg die Information über die Mitglieder durch ausgefeilte Profile und umfassende Möglichkeiten der Selbstdarstellung und findet uns jetzt wieder auf der Ebene der uploads, wo wir uns gegenseitig mit bewegten und unbewegten Bildern unterhalten und vielleicht auch beeindrucken wollen.

Bei all diesem dynamischen Wachstum an Funktionen und Leistungen geraten grundsätzliche Fragen schnell unter die Räder des Fortschritts. Unterscheiden sich Communitys durch technische Inhalte, also dadurch, was sie ihren Nutzern technisch ermöglichen oder doch eher dadurch was ihre Nutzer daraus machen?
Ist es die gemeinsam geschaffene Identität die Menschen in einer Community hält und sie nicht dem Herdentrieb folgend auf der Suche nach einem virtuellen Zuhause weiter ziehen lässt?
Wenn dem so ist, sollten wir der Gestaltung der Identität einer Community nicht gleiche Aufmerksamkeit widmen, wie der Gestaltung einer Marke? Oder sollten wir die Entwicklung dieser Identität einfach der Community an sich überlassen?

Was meinen Sie?

Letztlich stellen sich in dem Thema Community grundsätzliche Fragen, die für mein Gefühl in der täglichen Dynamik zu leicht in den Hintergrund gedrängt werden, aber das Risiko beinhalten, dem Markt mit grosser Energie in eine Sackgasse zu enteilen.

Mitgliederintegration

Heute hier, morgen dort, übermorgen fort. Die Gefahr droht jeder Community, der es nicht gelingt ihre Mitglieder fester an sich zu binden. Als Marketingpartner, der darüber nachdenkt eine Community für die eigene Kundenbindung zu nutzen, ist es sicher nicht uninteressant zu erkennen, wie weit diese Community in der Lage ist, die eigenen Mitglieder an sich zu binden.

Woran aber erkennt man, ob eine Community in der Lage ist ihre Mitglieder an sich zu binden?

Das hängt nicht zuletzt auch von der Art der Community ab. Nehmen wir zum Beispiel eine klassische General Interest Community. Da geht es thematisch um alles und um nichts.

  • Wenn ich als Mitglied alle zwei Monate mal vorbeisehe, bin ich eher nicht wirklich in das aktuelle Leben integriert.
  • Wenn ich als Mitglied täglich zweimal reinsehe und aktiv bin, lebe ich faktisch in dieser Community.

Wenn ich eine General Interest Community als Teil meines sozialen Netwerks sehe, diese Community also nutze um meine sozialen Kontakte zu pflegen, sollte ich schon etwas öfter als einmal im Monat reinblinzeln. Oder ich nutze diese Community eben nicht wirklich zu diesem Zweck. Natürlich könnte es auch sein, das ich ganz allgemein keine intensiveren sozialen Kontakte pflege, dann wäre das monatliche reinblinzeln für mich schon beachtlich.

Für den potenziellen Marketingpartner – der weiss, welche Menschen er über eine Community ansprechen und möglicherweise auch in der Kundenbindung fester an Marke oder Unternehmen binden will – fällt es leichter, eine Community als Partner einzuschätzen, wenn ihm entsprechende Informationen – wie z.B. Anzahl der täglichen Logins, Sitzungsdauer – zur Verfügung gestellt werden. Wenn dies nicht der Fall ist, kann man sich auch seinen Gedanken darüber machen.

Wilfried Schock

Volunteers

Gibt man in Wikipedia den Begriff Volunteer ein, landet man direkt beim deutschen Ehrenamt. Eigentlich war der Begriff Ehrenamt nur für wirkliche Ämter vorbehalten, die man ehrenhalber unentgeltlich ausfüllte. Seit einigen Jahren versteht sich Ehrenamt nach Wikipedia generell als unentgeltliches Handeln im gemeinnützigen Bereich und heißt zunehmend auch „Freiwilligenarbeit“, „bürgerschaftliches Engagement“ oder „zivilgesellschaftliches Engagement“.

Im Zusammenhang mit Communitys begegnen wir Volunteers in Form von freiwillig und unentgeltlich am Aufbau und Betrieb der Community mitarbeitenden Mitgliedern.

Communitys, die auf Volunteers zurückgreifen können, haben wirtschaftliche Vorteile gegenüber Communitys, die dies nicht können. Die Arbeit mit Ehrenamtlichen erfordert demgegenüber allerdings auch mehr an Aufmerksam und Betreuung, als die Arbeit mit festangestellten, eingearbeiteten und planbaren, vor allem aber weisungsgebundenen Mitarbeitern.

Letztendlich ist es eine Frage des Selbstverständnisses, des Budgets und der Fähigkeit des Communitybetreiber, ob Volunteers einen Teil der Aufgaben innerhalb einer Community übernehmen. Mit Hilfe von Volunteers lassen sich allerdings Geschäftsmodelle realisieren, die ansonsten eher an wirtschaftlichen Gegebenheiten scheitern würden. Oder eine Community gewinnt mit dem Einsatz von Volunteers einen deutliche grösseren wirtschaftlichen Spielraum, der es zum Beispiel ermöglicht bestimmte – oder alle – Leistungen kostenlos anbieten zu können.

Eine kommerzielle Community oder die Communty einer Marke kann es naturgemäss schwerer haben, auf die Unterstützung durch Volunteers aufzubauen, als eine Communty, die reiner Selbstzweck ist. Natürlich ist es nicht unmöglich eine Markencommunity mit Unterstützung von Volunteers zu betreiben. Es ist dabei allerdings zu berücksichtigen, das die Arbeit mit Volunteers etwas grundsätzlich anderes ist, als die Arbeit mit angestellten Mitarbeitern. Und das Volunteers als Gegenleistung für ihre Mitarbeit erwarten, das ihre Vorstellung von der Communty berücksichtigt wird.

Grundsätzlich ist zu beachten, das der Einsatz von Volunteers Geschäftsmodelle ermöglicht, deren Wirtschaftlichkeit ohne Volunteers nicht gegeben ist. Mit anderen Worten – Communitys die auf umfangreiche Leistungen ihrer Volunteers aufbauen können, haben einen wirtschaftlichen Wettbewerbsvorteil, der es ihnen erlauben kann, vergleichbare oder gleiche Leistungen in einer anderen Preisklasse oder komplett kostenlos anzubieten.

Wilfried Schock

Community Manager

Ein neues Berufsbild zeichnet sich ab. Der Community Manager tritt als Mischung aus Redakteur, Content Manager, Developer und Coach an um mit subtilen Mitteln eine Community ins Leben zu rufen und aktiv zu halten. Des weiteren geht es auch darum, geeigneten Content zu finden, Mitglieder zu aktivieren und zu animieren. Das dabei – je nach Zielsetzung – auch die „richtigen'“ Themen ins rechte Licht gerückt werden sollen, hängt zumindest bei Brand Communitys mit dem Zweck der Veranstaltung zusammen. In einigen aufschlussreichen Stellenanzeigen wird der Community auch als Agent der Marke in externen Communitys aktiv, tritt dort mehr oder weniger deutlich als deren Vertreter auf und dient als Ansprechpartner, Contentlieferant und Meinungsbilder.

Letztendlich ist die Funktion des Community Managers nicht ohne Logik. Wenn Marken und deren Images den Unternehmen zunehmend aus der Hand gleiten und die Meinung darüber sich in Communitys bildet, macht es Sinn auf diese Meinungsbildung direkt Einfluss zu nehmen. Nichts anderes versucht ja Werbung.

Ob sich eine Community managen lässt und ob dies durch einen vorgegebenen Vertreter eines Unternehmens der Fall ist, wird sich immer erst im Einzelfall erweisen. Das Terrain auf dem sich ein Community Manager bewegt ist zumindest kein einfaches. Die Community ist nun mal ein flüchtiges Wesen. Fühlt sie sich missbraucht oder missverstanden, straft sie mit Missachtung und – noch schlimmer – mit publizierter Kritik. Sei es in der Community, in der dies der Fall ist, sei es an ganz anderer Stelle.

Das sich Unternehmen mit Communitys auseinandersetzen, ist in Ordnung wie sinnvoll. Ob der Community Manager in vielen Fällen nichts anderes ist als ein PR-Vertreter mit spezieller Ausrichtung, wird sich auch wieder im Einzelfall erweisen.

Nielsen Netrating Average Web Usage

Nielsens Web Usage zeigt Monat für Monat an, wie intensiv ein Internetnutzer das Web von zuhause aus nutzt.

Global weisst Nielsen aus, das der durchschnittliche Webnutzer im Januar 07 das Internet 35 mal genutzt hatte (Sessions), dabei 73 Domains aufrief und in diesem Monat insgesamt 1547 Webseiten abrief. Dafür investierte diese Person 32Stunden18Minuten31Sekunden ihrer Zeit. Pro Session war der Durchschnittsuser 55 Minuten und 37 Sekunden online.
Für die BRD gibt Nielsen folgende Informationen: 37 Sessions, 90 besuchte Domains und 35Stunden52Minuten02Sekunden Zeit, die online verbracht wurden.

In einer aktiven und kommunikationsstarken deutschen Community loggen sich die jüngeren Mitglieder durchschnittlich mehr als einmal täglich in ihre Community ein und verbringen dort durchschnittlich etwas mehr als 20 Minuten pro Session. Die älteren Mitglieder loggen sich etwas weniger oft ein, bleiben dafür aber etwas länger in der Community aktiv. Am Beispiel Stuttgart schwanken die Logins/Tag zwischen 1,25 bei den U20jährigen bis 0,81 Logins/Tag bei den 30-40jährigen.

Diese intensive Nutzung gibt eine erste Vermutung, wie sehr eine Community Menschen binden – man kann auch sagen integrieren – kann. Oder wo die Internetnutzer, die Teil einer Community sind, ihre Internetzeit verbringen.

Wilfried Schock