Crowd Business und Geschäftsmodelle

Das Thema Crowd ist noch nicht so in aller Munde, wie beispielsweise das Thema Cloud, auch wenn beides ähnlich klingt. Die Veränderungen die sich aus der Ebene der Crowd für Geschäftsmodelle ergeben können, sind allerdings nicht weniger umfassend, als die Veränderungen die sich aus der Nutzung der Cloud für eine IT Infrastruktur ergeben können. Grund genug dieses Thema im Auge zu behalten um die Chance rechtzeitig zu reagieren nicht ganz zu verspielen.

Crowd Business und Shared Economy

Jeremiah_OwyangJerry Owyang ist einer der Protagonisten des Themas des Themas Shared Economy und deshalb auch sehr mit dem Thema Crowd befasst. Owyang ist auch Gründer von Crowd Companies, einer Initiative, die es sich zur Aufgabe gesetzt hat, Marken und Menschen rund um das Thema Crowd und Shared Economy zusammen zu bringen.

 Bedeutung des Themas Crowd für Social Media Strategie und Geschäftsmodelle

Welche Bedeutung das Thema Crowd für ein Geschäftsmodell haben kann, wissen wir alle aufgrund der Auswirkungen von Wikipedia auf das Geschäftsmodell Enzyklopädie. Diese plakative Erkenntnis sollte Grund genug sein, um dem Thema zumindest genügend Aufmerksamkeit zu widmen und zu überprüfen, welche Konsequenzen das Thema für das eigene Geschäftsmodell haben kann. Spielen Sie doch einfach mal die ganzen Bestandteile Ihres Geschäftsmodells darauf durch, wo es Ansatzpunkte für eine Crowd oder das Thema Shared Economy gibt, sofern Sie das noch nicht im Rahmen der Entwicklung Ihrer Social Media Strategie getan haben.

In seinem Blog Web Strategist schreibt Owyang zu den Auswirkungen von Crowd und Shared Economy auf die Geschäftsmodelle von Unternehmen. In diesem Beitrag befasst sich Owyang damit, was es für Unternehmen bedeuten kann, wenn die Crowd als Unternehmen und Wettbewerber auftritt und fasst dabei diese 5 wichtigsten Erkenntnisse zusammen.

crowd

 

Die Punkte 2 und 4 empfehle ich besonders Ihrer Aufmerksamkeit. Der Wettbewerber Crowd kann Unternehmen auf eine komplett neue Art massiv unter Druck setzen. Grob vereinfacht können aus Kunden Wettbewerber werden. Der Wechsel von der Waagschale Kunde zu Wettbewerber wirkt sich doppelt intensiv aus. Eine Reaktion darauf, wenn dieses Phänomen Realität geworden ist, kann ausgesprochen schwierig sein. Deshalb ist es sehr zu empfehlen, das eigene Geschäftsmodell vorab auf dieses Risiko zu prüfen und entsprechende Überlegungen anzustellen, wie damit proaktiv umgegangen werden kann.

 

hashtags in Social Media – Leseempfehlung

hashtags # in Social Media

Jens WieseIn allfacebook.de beschreibt Jens Wiese am Beispiel von #thisisqueensland den Einsatz von Hashtags zum Branding, ergänzt um einige Empfehlungen zur Nutzung von hashtags in den unterschiedlichen Plattformen.

Social Microsites – lesenswerter Artikel von Nick Waller

Nick Waller hat in OnetoOne einen lesenswerten Artikel über Social Microsites geschrieben, den ich schon allein deshalb für lesenswert halte, weil darin auch auf das Potenzial von Social Microsites für Profiling und Datensicherung hingewiesen wird.

Social Media Mythos „Content is King“

Wir oft haben Sie den Spruch „Content ist King“ zum Social Media schon gehört? Man nimmt ihn hin, wie schlechtes Wetter. Ohren zu und durch. Wenn Ihnen das als Reaktion zu wenig sein sollte und Sie zu den Standhaften gehören, die hinterfragen und korrigieren, hier die soziale Alternative zur möglicherweise nicht immer angebrachten Bemerkung „Bullshit“.

Wenn Ihre Geduld noch nicht überstrapaziert ist und Sie sich dem sozial in Social Media besonders verpflichtet fühlen und Sie Ihrem Gesprächspartner mit Milde und Pädagogik begegnen wollen, empfehle ich Ihnen als sanftere Alternative die Methode der dezenten Nachfrage, die durchaus bescheiden einher kommen darf.

Das kann in etwa so aussehen:

„Das ist aber interessant. Liege ich richtig wenn ich Facebook als das Unternehmen sehe, das Social Media am besten beherrscht? Ich meine, das ist deren Geschäftszweck und die haben die größte und aktivste Social Media Plattform?“

Wenn Ihr kompetenter Gesprächspartner gütig zustimmt um Sie in dieser Einschätzung – die nicht wirklich überraschend ist – zu bestätigen, dürfen Sie glücklich lächeln. Das trägt zu einer positiven Stimmung bei und ist gut fürs Karma. Nutzen Sie dann doch den Glücksfall einen echten Experten vor sich zu haben und fragen Sie weiter.

„Wenn Content in Social Media King ist, wie sieht dann eigentlich die Contentstrategie von Facebook aus?“

Sie sollten jetzt nicht unbedingt breiter lächeln. Das könnte missverstanden werden. Wenn Ihr Gesprächspartner nicht spontan antworten sollte, geben Sie ihm den Rest.

„Facebook verbreitet doch gar keinen eigenen Content, hat nicht mal eigene Inhalte. Wie kann ein Unternehmen den größten Social Media  Erfolg realisieren, ohne überhaupt eigenen Content zu nutzen?“

In dem Fall bekommen Sie vielleicht zu hören, das Facebook natürlich etwas ganz anderes ist. Facebook ist ja ein Plattformbetreiber. Was könnten Sie darauf antworten?

Das stimmt. Aber jedes Unternehmen das Social Media nutzt, bietet doch seinen Social Media Kontakten eine Plattform.  Entweder eine eigene oder aber eine gemietete, gekaufte oder kostenlos genutzte wie eine Facebook Page. 

Vielleicht bekommen Sie aber auch zu hören, das Facebook natürlich user generated content nutzt. Das ist ja auch Content. Wenn Sie blond sind und einen naiven Augenaufschlag beherrschen, wäre das jetzt die perfekte Gelegenheit dieses wertvolle Talent auch zu nutzen.

„Ach so. Wenn user generated content auch content ist, brauche ich dann eigentlich noch eigenen Content? Wo user generated content – wie Facebook das zeigt – so viel erfolgreicher ist.“

Dann lernen Sie vielleicht, das man das so nicht sehen kann, weil man ja als Unternehmen auch seine Botschaft verbreiten will. Je nachdem wie viel Ironie Sie Ihrem Gegenüber zumuten wollen und können – manche Menschen reagieren da sensibel, andere nehmen Ironie gar nicht wahr – bleibt Ihnen beispielsweise noch eine Ansatz in dieser Art

„Ah so. Social Media also ist primär zur Verbreitung von Unternehmensbotschaften gedacht. Deshalb der Begriff Social Media Audience. Damit auch alle wissen, das sie brav zuhören sollen. Da sehen Sie mal. Bislang habe ich Social Media ganz falsch verstanden. Vielen Dank für diese hilfreiche Aufklärung.“ 

oder den freundlichen Rat an Ihren Gegenüber sich einfach mal ein bisschen fundierter mit dem Thema zu befassen, bevor man einfach nachplappert.

Falls Sie aber mit der Gegenfrage konfrontiert werden, über was Unternehmen in Social Media kommunizieren sollen, wenn Content gar nicht der King / Bringer / Kracher / das Erfolgskritierium ist, raten Sie dazu, sich einmal zu fragen, warum Unternehmen sich in Social Media überhaupt als Alleinunterhalter gebärden sollen wenn sie nicht gerade Alleinunterhaltung als Geschäftsmodell haben oder aus der Medienbranche sind und sich anschliessen ganz generell mit den Erfolgsgrundlagen von Social Media auseinander zu setzen. Wenn Sie ganz, ganz nett sind, geben Sie Ihrem Gesprächspartner noch als Stichworte Vernetzung, Community Building und Partizipation mit auf den Weg. Dann besteht Hoffnung, das wenigstens eine Person sich ein neues Lieblingsschlagwort für das nächste Bullshit Bingo sucht.

So gesehen hat die etwas direktere Reaktion „So ein Bullshit – muss ich Ihnen das tatsächlich noch erklären“ zumindest den Reiz einer gewissen Zeitersparnis. Ist aber nicht wirklich sozial.

 

 

Facebook Pages – organische Reichweite bricht weg, was tun?

Die Situation

Das Thema Facebook Pages und der Einbruch der organischen Reichweite vieler Pages ist nicht mehr neu. Die Hintergründe dieser nicht ganz überraschenden Entwicklung sind:

  • Inhalte, die nicht relevant sind und deshalb den individuellen Nutzen des Newsfeeds von Facebook Usern reduzieren.
  • Die zwangsläufigen Probleme der Unternehmen relevanten Inhalt zu liefern. (Als Voraussetzung für relevante Inhalte müssten die Unternehmen ihre Fans besser kennen, also ein Interessensprofiling betreiben können.)
  • Das Geschäftsmodell von Facebook, das werbeorientiert ist. (Profiling und effizientes Community Building entspricht nicht diesem Geschäftsmodell und wird deshalb auch nicht ohne zwingende Notwendigkeit angeboten werden.)

Handlungsbedarf

Ein Unternehmen, das Social Media auch weiterhin aktiv nutzen will und bislang die Facebook Page als zentrales Element dafür vorgesehen hat, ist gut beraten seine Social Media Strategie auf die veränderte Situation einzustellen, will es nicht Gefahr laufen, in eine Sackgasse zu investieren.

Ansonsten wird in inaktive Reichweite oder in zunehmende Abhängigkeit und wachsende Kosten der Social Media Nutzung. Für Reichweite in Facebook zu bezahlen, kann im Einzelfall Sinn machen, sollte aber als Entscheidung unter Abwägung der Alternativen und der langfristig zu erwartenden Konsequenzen getroffen werden.

Relevante Inhalte als Erfolgsfaktor einer Facebook Page?

Facebooks Rezept für die erfolgreiche Nutzung einer Page klingt nicht nur plausibel, es ist auch plausibel. Nur ist es nicht realistisch und für viele Unternehmen noch weniger realisierbar.

  • Relevante, nützliche Inhalte sind immer von den Interessen der Empfänger der Inhalte abhängig und damit nur über ein funktionierendes Targeting auf der Basis von Interessensprofilen möglich. Genau dieses verweigert Facebook den Unternehmen. Das generelle Targeting von Facebook wird ein individuelles auf die Unternehmensanforderungen abgestimmtes Profiling nie wirklich ersetzen können.
  • Unternehmen sind keine Medien. Und selbst Medien scheitern an diesem Anspruch. Die Erwartung, das Unternehmen, die Medien bislang als redaktionelles Umfeld des eigenen Marketings kennen, faktisch über Nacht in der Lage sein sollten, eine mediale Qualität zu liefern, die mit den besten Medien mithalten kann, ist sehr optimistisch. Zumal dies mit beachtlichen Kosten verbunden sein würde, die nur durch Facebook Newsfeedalgorithmus begründet werden.
  • Socia Media User, die aus der aktiven Reichweite von Unternehmen gefallen sind, werden nur über andere Social Media Kontakte mit attraktiven Inhalten reaktiviert werden können. Die Vernetzung von Social Media Usern, die die gleiche Page geliked haben, ist eine Voraussetzung für diese Methode. Ansonsten bleibt dem Unternehmen nur noch die Hoffnung das der eigene Inhalt über den Freundeskreis des inaktiven Users transportiert wird. Dafür benötigt das Unternehmen eine hohe aktive Reichweite die möglichst weit in Freundeskreise hinein reicht und mehr als ein, zwei User eines persönlichen sozialen Netzwerkes (Freundeskreis).

Relevante Inhalte sind ohne Frage unverzichtbar. Aber Relevanz sollte auch realisierbar sein und relevante Inhalte nicht zuletzt die Empfänger sicher erreichen können. Beides stösst bei Facebook zunehmend an Grenzen.

Facebook und relevante Inhalte

Facebook setzt bei der Selektion von Inhalten nicht auf Relevanz von Inhalten und Empfängerinteressen, sondern auf die Reaktion von Usern auf Inhalte. Da Unternehmen in Facebook nicht auf Interessensprofile zurückgreifen können, wie Facebook dies kann, erwartet Facebook von den Unternehmen etwas, das Facebook selbst so nicht leisten will oder kann. Mit anderen Worten, Unternehmen sollten mehr über die Interessen ihren Fans wissen und nützen können, als Facebook. 

Handlungsoptionen

Betrachten wir die Handlungsoptionen für dieses Unternehmen

  • Aus der eigenen Social Media Nutzung aussteigen.
  • Aus der Nutzung der Facebook Page aussteigen.
  • Facebook Page als zentrales Element der Social Media Strategie beibehalten und für Reichweite bezahlen.
  • Facebook Page weiter als zentrales Element nutzen, aber dessen Restriktionen umgehen.
  • Social Media weiter nutzen, aber Facebook nur noch selektiv einsetzen.

und deren Auswirkungen. Nachfolgend einige kurze Erläuterungen zu den jeweiligen Handlungsoptionen. Vor- und Nachteile dieser Handlungsoptionen und nicht zuletzt die langfristig-strategischen Konsequenzen sollten ausreichend in diese Entscheidung einfliessen. Nicht zuletzt sind einzelne Entscheidungen nur schwer und mit hohem Aufwand reversibel.

Es ist allerdings nur sehr eingeschränkt möglich verlässliche Entscheidungshilfen ohne Kenntnis der individuellen Situation zu geben. Um konkrete Empfehlungen geben zu können, müsste ich die jeweilige Situation kennen. Sprechen Sie mich bei Bedarf einfach unverbindlich an. 

A –  aus der eigenen Social Media Nutzung aussteigen.

Aus der eigenen Social Media Nutzung aussteigen bedeutet nicht automatisch auf Social zu verzichten. Es bedeutet lediglich keine eigenen Social Media Präsenzen mehr zu führen. Das ist nicht gleichbedeutend mit dem Verzicht auf Social Media insgesamt. Social Media kann alternativ genutzt werden. Nachfolgend Ansätze dafür:

  • Social Media als Werbekanal: das Unternehmen würde lediglich Werbung in Social Media schalten.
  • Kooperation mit Inhabern aktiver Reichweite, Gruppen und Communities in Social Media.
  • Motivation und Partizipation von Social Media Nutzern ohne eigene Social Media Präsenz des Unternehmens.

Diese Entscheidung kann um so einfacher getroffen werden, als das Unternehmen noch keine große Reichweite aufgebaut, oder über keine nennenswerte Reichweite mehr verfügt. Diese Methode bietet Unternehmen, die dem Wettbewerb um die Aufmerksamkeit ihrer Zielgruppen in Social Media keine Erfolgschance sehen, die Möglichkeit Social Media trotzdem zum eigenen Vorteil zu nutzen.

B – aus der Nutzung einer Facebook Page aussteigen.

Social Media kann auch ohne Facebook erfolgreich betrieben werden, denn auch jenseits von Facebook bietet sich den Unternehmen immer noch ein breites Spektrum an Social Media Kanälen und Plattformen. Zudem hat Facebook schon vor dem aktuellen Reichweitenproblem bei der Gestaltung seiner Page wesentliche Erfolgsfaktoren für die Nutzung von Social Media ausgeschlossen. Die Kanalisierung der Social Media Investitionen in bezahlte Reichweite ist ein logischer Schritt in diese Richtung – auch wenn dieser Schritt auch mit der Notwendigkeit den Newsfeed attraktiv zu halten, begründet werden kann. Jenseits der Facebook Page können Unternehmen immer noch eine individuelle Social Media Architektur aus einer Palette von Kanälen zusammen stellen, die alle Nutzungsformen von Social Media erlaubt.

Auch bei der Handlungsoption Social Media ohne Facebook Page gilt in übertragenem Sinn, das der Verzicht auf eine Facebook Page nicht identisch mit dem Verzicht auf die Nutzung von Facebook steht. Wie können Unternehmen Facebook jenseits simpler Werbung nützen, ohne eine eigene Page zu betreiben?

  • Kooperation mit Inhabern aktiver Reichweite, Gruppen und Communities in Social Media.
  • Motivation und Partizipation von Social Media Nutzern ohne eigene Social Media Präsenz des Unternehmens.
  • Applikationen, die eine Facebooknutzung durch ihre Anwender beinhalten.

Diese Entscheidung fällt um so schwerer, je etablierter die Facebook Page des Unternehmens ist. Für diese Entscheidung spräche zum Beispiel die Erkenntnis nicht dauerhaft dem Wettbewerb um die Aufmerksamkeit der Social Media User gewachsen zu sein.

C – Facebook Page als zentrales Element der Social Media Strategie beibehalten und für Reichweite bezahlen.

Auf den ersten Blick die einfachste Lösung. Zumindest geht die einmal aufgebaute Reichweite damit nicht verloren, auch wenn sie nur noch formal vorhanden ist.

Was passiert, wenn dies die Regel wird? Die Newsfeeds der Facebook User würden mit deutlich mehr Werbung in Form von paid posts überrannt, was die Nützlichkeit und Attraktivität des Newsfeeds und der Facebook Nutzung insgesamt gefährden würde. Also muss Facebook diesen Anteil an Inhalten eines Newsfeeds restriktiv begrenzen. Der Preis eines Gutes steigt, wenn es zunehmend nachgefragt wird oder die verfügbare Menge reduziert wird. Bei Facebook wäre mit beiden Hebeln zu rechnen. Es ist nicht utopisch davon auszugehen, das die Bewerbung von Inhalten via paid posts teurer werden wird, als andere Formen der Online Werbung.

D – Facebook Page weiter als zentrales Element nutzen, aber dessen Restriktionen umgehen.

Ja, zumindest die Restriktionen des Facebook Newsfeed Algorithmus lassen sich smart, seriös und auch nachhaltig umgehen. Die Methode dafür ist eigentlich nicht mehr als die konsequente Social Media Nutzung. Ich gehe hier nicht auf Details ein, denn es wäre schade wenn dieser Weg durch zu exzessive Nutzung oder durch Ungeschicklichkeit verloren gehen würde. Bei Interesse sprechen Sie mich einfach an.

E – Social Media weiter nutzen, aber Facebook nur noch selektiv einsetzen.

In diesem Fall betrachten Sie Facebook als nachgeschalteten Distributionsapparat, den das Unternehmen selbst oder Partner und Social Media Nutzer für die Verbreitung von Inhalten benutzen. Für sehr viel mehr ist die Plattform aufgrund der eingeschränkten Nutzungsmöglichkeiten ja leider nicht geeignet.  

Wenn Sie die Rolle von Facebook bei der Verbreitung von Inhalten vorstellen, wird der Unterschied deutlicher:

  1. klassisch: das Unternehmen verbreitet über seine Page Inhalte an die Facebook User, die diese Page geliked haben.
  2. innovativ – klassische: das Unternehmen verbreitet seine Inhalte über die Page an Facebook User, die diese Inhalte dann teilen.
  3. innovativ – smart: das Unternehmen verbreitet Inhalte direkt an Social Media User, die diese Inhalte dann in Facebook verbreiten.

Methode 1 ist die simple Verbreitung von Inhalten an Facebook Fans. Methode 2 gelingt es Fans in Facebook zur Weiterverbreitung zu motivieren, das Unternehmen ist aber immer noch auf die Page angewiesen. In Methode 3 hat das Unternehmen einen direkten Kanal zu seinen Fans – ausserhalb von Facebook – etabliert und motiviert diese Fans, ihre Inhalte auf Facebook zu verbreiten.

Entscheidungsfindung

Die Entscheidung, mit welcher Methoden, in welchem Umfang und in welchen Kanälen Social Media künftig genutzt werden soll, ist nicht ganz einfach. Berücksichtigen Sie dabei trotzdem die Konsequenzen, die sich daraus ergeben können, wenn Wettbewerber sich durch eine andere Nutzung von Social Media Wettbewerbsvorteile sichern.

 

Facebook Page – der Einbruch der Reichweite

Eine Analyse von Ogilvy zur aktiven Reichweite von Brand Pages in Facebook zeigt einen deutlichen Rückgang der Reichweite der Posts dieser Brand Pages. Das White Paper der Studie finden Sie hier.

Diese Erkenntnis hat eine Diskussion über den Sinn der Nutzung von Facebook für Unternehmen ausgelöst. Der Artikel in Nate Elliott’s Blog (Facebook Is Still Failing Marketers) oder die Antwort von Frank Eliason in LinkedIn darauf, sind interessante Beispiele dieser Diskussion.  Wer lieber in deutscher Sprache liesst, dem darf ich meinen Beitrag hier im Blog empfehlen.

Das Thema insgesamt ist nicht nur aktuell sondern von einer nicht geringen Brisanz für die Unternehmen, die Facebook als zentrale Säule der eigenen Social Media Strategie nutzen. Deshalb hier zusammengefasst einige Punkte, die auf Unternehmensseite in Erinnerung gebracht  und besser auch in der Social Media Strategie berücksichtigt  werden sollten.

Facebook ist primär für den privaten Gebrauch gedacht.

Facebook dient primär als Social Network Plattform der Pflege der persönlichen sozialen Netzwerke seiner Nutzer. Das heisst ganz konkret: Facebook ist primär kein Social Media Marketing Kanal. Facebooks Geschäftsmodell nutzt Werbung zur Refinanzierung.

Facebook ist nicht für Social Media für Unternehmen gedacht.

In Facebooks Geschäftsmodell hat Social Media für Unternehmen keinen zentralen Stellenwert. Grob vereinfacht nutzt Facebook Werbung um Geld zu verdienen. Facebook Pages sind hier nur Mittel zum Zweck – z. B. der Informationsbeschaffung um Werbung gezielter einsetzen zu können. Das ist bewußt zugespitzt formuliert und darf durchaus kontrovers gesehen werden.

Facebook taugt nicht für Business Communities.

Der Aufbau und der Betrieb von Communities erfordern ein Mindestmaß an Features. Diese Features sind in einer Page nicht verfügbar. Auch deshalb sind Pages nicht dazu geeignet um Communities für Unternehmen aufzubauen und zu führen.

 Social Media funktioniert nicht ohne Kommunikationsstrategie – schon gar nicht in Facebook.

Unternehmen sollten Social Media insgesamt verstehen und eine klare Kommunikationsstrategie fahren , um Social Media überhaupt zielführend und mit Aussicht auf Erfolg nutzen zu können. Dies betrifft nicht nur Facebook, aber eben auch diese Plattform.

Die Nutzung von Social Media ist entweder bewußt medial – also im Sinn eines Medienunternehmens – oder bewußt sozial – im Sinn interaktiver Kommunikation und Partizipation. Oder dilettantisch – im Sinne konzeptionsloser Nutzung. Letztere Alternative ignorieren wir erst mal.

  • mediale Nutzung: Aufbau hoher Reichweite in Form vieler Fans & Follower. Direkte Information dieser Reichweite. Hier agiert das Unternehmen eher wie ein klassisches Medienunternehmen und setzt auf quantitative Reichweite.
  • soziale Nutzung: Aufbau  aktiver Reichweite. Weiterverbreitung der Inhalte durch die Aktivität der verbundenen Social Media Nutzer. Hier liegt der Schwerpunkt auf der Nutzung der sozialen Kommunikation.

In beiden Fällen sollte das Unternehmen in der Lage sein interessensbezogen zu kommunizieren, muss also die Interessen seiner Nutzer kennen und mit diesen Nutzer aus interessensbezogen selektiv kommunizieren zu können. Das ist in Facebook nicht ohne weiteres gegeben.

Der qualitative Aufbau von Reichweite ist erfolgsentscheidend.

Ein rein quantitativer Aufbau von Reichweite in einer Social Media oder Social Network Plattform führt in den meisten Fällen zu dem Ergebnissen, die in der Ogilvy Studie dargestellt sind. Ein qualitativ hochwerter Aufbau von Reichweite kann – wie einzelne Beispiele zeigen – zu einer Aktivität von mehr als 50% der Reichweite führen. Ich nutze meine Facebook Page nur peripher, spiele ab und an mit verschiedenen Stellschrauben und habe hier auch schon Ergebnisse erzielt die darüber hinausgingen.

Dieser qualitative Aufbau von Social Media Reichweite kann gezielt oder zufällig erfolgen. Letzteres geschieht z. B. wenn die Social Media Nutzer einer Page zum Beispiel ein intensives berufliches Interesse an Inhalten haben und zu einer intensiven Diskussion neigen.

Partizipation ist in Social Media nicht zu ersetzen.

Wenn wir als Unternehmen das Potenzial von Social Media nutzen wollen – damit meine ich nicht die Werbemöglichkeiten in Social Media – ist die Beteiligung der Social Media Nutzer unverzichtbar. Ohne diese Beteiligung bleibt unsere Kommunikation früh „stecken“ und erreicht nicht die Reichweite, die durch Weitergabe erzielt werden kann. Facebook bietet keine ausreichenden Möglichkeiten Partizipation über eine Page zu fördern und zu unterstützen. 

Facebook ist nicht das Problem

Facebook hat aus Unternehmenssicht Defizite was seine Wirkung als Social Media Kanal angeht. Das ist nicht überraschend. Ãœberraschend ist eher, das diese Defizite – die erkennbar sind – nicht entsprechend berücksichtigt werden.

Wer darüber klagt, das er mit einem Schraubendreher große Nägel nicht so gut in eine Wand versenkt, wie mit einem stabilen Hammer outet sich nicht als begnadeter Handwerker.

Social Media Kompetenz und Social Media Strategie

Um Social Media Tools  oder Kanäle wie Facebook erfolgreich nutzen zu können, bedarf es neben der Kompetenz um die Leistungsfähigkeit dieser Kanäle zu erkennen auch der Fähigkeit sie als Bestandteil einer Strategie sinnvoll einzubinden und nutzen zu können.

Wer Facebook als zentrales Element einer Social Media Strategie nutzt oder verwenden will, sollte dies noch einmal überdenken. Möglichst schnell, damit Ressourcen nicht vergeudet werden.

Facebook ist z.B.  dann zentrales Element Ihrer Social Media Strategie wenn Sie keinen alternativen Kommunikationskanal zu Ihren Social Media Nutzern haben (der diese Reichweite abdeckt).

 Handlungsbedarf

Prüfen Sie Ihren Handlungsbedarf und passen Sie Ihre Social Media Aktivitäten / Strategie an.

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Social Media und Politik: Facebook – Informationsquelle mit eingebautem Risiko

Haben Sie die letzte Bitkom Studie zur Nutzung von sozialen Netzwerken gelesen? Vermutlich nicht oder möglicherweise nicht ganz akribisch. Die Ergebnisse sehen auch alles andere als spektakulär aus. Alles im erwarteten Rahmen. Es sei denn man blickt etwas genauer hin und macht sich Gedanken darüber, was diese Fakten auch aussagen. Sehen Sie sich doch einfach mal die folgenden Ergebnisse der repräsentativen Studie der Bitkom an.

 

bitkom1

 

bitkom2

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Facebook als Informationsquelle?

Analysieren wir die Informationen aus der Studie auf das Thema mediale Bedeutung als Nachrichtenquelle, erkennen wir in der letzten der 3 Grafiken das die Information über das Tagesgeschehen (Nachrichten) für die Social Media User wichtiger ist als zum Beispiel die Information über Unternehmen, Marken oder Produkte.

Relevanz

Wenn 38% der 25 Mio Facebook Nutzer sich via Facebook über das Tagesgeschehen informieren, ist Facebook eine wichtige Informationsquelle über das Tagesgeschehen – und damit auch über politisch relevante Inhalte –  für knapp 10 Mio. Menschen in Deutschland.  Als intensiv genutzte Informationsplattform ist Facebook damit sehr relevant wenn es um Meinungsbildung geht. Betrachten wir die Nutzung von Facebook in der Altersgruppe der 14 – 29 jährigen dürfte dort die Bedeutung von Facebook als Anlaufstelle für Informationen zum Tagesgeschehen am höchsten sein.

Facebooks Manipulation hat Potenzial

Facebook manipuliert bereits heute unseren Informationsstrom – den Newsfeed. Dies soll dafür sorgen, das gut vernetzte User nicht von einem Informationsoverkill überflutet und verprellt werden. Die Selektion der Inhalte, die direkt wahrgenommen werden können – also im Newsfeed direkt stehen – findet nach facebook anhand unseres Verhaltens statt. Beachten wir Informationen aus einer bestimmten Quelle einfach nicht – d. h. reagieren wir nicht auf sie – werden Informationen dieser Quelle aus den Hauptmeldungen ausgelagert und sind dann nur noch über den kleinen Reiter „sortieren“ im Newsfeed erreichbar.

Was individuell klappt, dürfte auch für Gruppen, Regionen und ähnliches realsierbar sein. Wie lange wird es wohl dauern, bis unsere lieben NSAläuse – Auchtung: vorweihnachtliches Wortspiel mit Nikolaus – auf diese Idee verfallen. Der besondere Charme daran – Facebook hat die technische Grundlage ja schon geschaffen und NSA den Zugang zu den Daten.

NSA 2.0

Wie charmant ist denn die Idee die Jugend der Welt / einer Region Ihres Misstrauens auf diesem Weg zu infiltrieren? Aber im Ernst, das ist doch auch eine Form von Social Media:

  • aufmerksam zuhören und
  • Inhalt entsprechend verpackt bereitstellen über die geredet werden soll.

Betrachtet man ein Risikopotenzial dieser Qualität und wie unsere politische Führung schon mit einem deutlich weniger heiklen Fall wie dem NSA Abhörskandal umgeht, bleibt eigentlich nur noch die Flucht in die Satire.

Also liebe Mitbürger und Social Media Kollegen. Die NSA hört uns nicht ab um uns auszuspionieren. Nein, die wollen nur wissen, was sie uns wie als Inhalt servieren müssen, damit wir uns in die Richtung orientieren, die sie uns als Mehrheitsmeinung und Realität aufzeigen.

Was sagte Tucholsky so treffend: Satire darf alles. Anmerkung meinerseits dazu: nur nicht Realität werden.

Ein letzter Scherz zum Schluss: Kennen Sie den Unterschied zwischen BILD und Facebook. Nein, nicht die Reichweite. Bei BILD wissen wir sicher wer uns sagt, was wir als die Realität verstehen sollen.

Frohes Fest und eine fröhlichere Bescherung.

 

[info]Hinweis auf das Seminar Social Media in der Poltik[/info]

 

Social Media Leseempfehlungen

Attention v. relationship economy

Jeff Jarvis schreibt über den Wettbewerb um die Aufmerksamkeit versus den Wettbewerb um Beziehungen – jeweils zum Konsumenten.

Twitter bringt Katastrophen-Alarm

Twitter als Notfall-Service im Katastrophenfall: Das neue Benachrichtigungs-System Twitter Alerts des Mikrobloggingdienst Twitter, soll in Zukunft vielen Nutzern als verlässlichste Quelle für Echtzeitinformationen in Krisengebieten dienen.

Der Barilla Shitstorm

Wie Barilla sich in die Nesseln setzte und der Wettbewerb darauf reagiert.

Using Blogger and Google+ Together: The Multiplier Effect

Ãœber die effiziente Nutzung von Blog und Google+

DID FACEBOOK JUST KILL SOCIAL MEDIA MANAGEMENT?

Die Auswirkungen der letzten Veränderungen bei Facebook auf das Social Media Management. Black Hat Social Media Management und White Hat Social Media Management – analog zur Situation bei SEO.

Burda fordert Chancengleichheit im Netz

Hubert Burda und das Thema Chancengleichheit im Wettbewerb im Internet. Siehe dazu auch Hubert Burdas Bedenken.

Pinterest’s Second Attempt At Making Money Actually Sounds Smart

Ãœber Pinterest Ertragsquelle promoted pins.

Facebook-App bringt 1,2 Millarden Profilfotos an die Oberfläche

Über eine App, die Facebooks Profilfotos erschliesst und damit indirekt zeigt, das durch Apps deutlich mehr an Infos aus Facebook herausgelöst werden können.

Mark Zuckerberg: Facebook Wants To Be Friends With Your Social Apps

Interview mit Markt Zuckerberg über das Thema Apps als Verbindungsweg zwischen Usern.

Brand advocate or Influencer: Are you driving on the streets of loyalty?

Gruner + Jahrs Communities of Interests

Notwendig, mutig und richtungsweisend.

Heute hat Gruner + Jahr seine neue Organisationsstruktur vorgestellt, die Sie hier beschrieben finden. Dieses Projekt ist nicht nur für die deutsche Medienlandschaft bedeutend, es dreht sich auch um eines meiner Lieblingsthemen – Special Interest Communities wie Sie die Community Branche nenne oder Communities of Interests, wie die Medienbranche etikettiert.

Ich bin zuerst einmal begeistert davon, mit welchem Mut und Elan der Umgang des Dickschiffs G+J angegangen wird. Das dieser Umbau Jahre dauern wird, wird niemand bezweifeln. Und ganz billig ist er sicher auch nicht zu haben, aber er dürfte wie es unsere werte Kanzlerin so schon bezeichnet „alternativlos“ sein.

Betrachtet man die beschriebene neue Organisation aus der wettbewerbsstrategischer Perspektive werden nicht nur kleine Ecken und Kanten erkennbar sondern auch existenzielle Risiken. Um meinen Lesern noch längere Blogbeiträge als gewohnt zu ersparen, versuche ich mich auf wenige aber wichtige Einzelpunkte zu konzentrieren.

Reicht ein mutiger Schritt in die richtige Richtung?

Lassen Sie uns einen Blick in das Leitbild und in die Eckpfeiler dieser Strategie werfen, die Sie hier unter diesen Punkten einsehen können.

Wir sind ein Haus der Inhalte.

Das ist so knapp und klar formuliert, das ich sofort begeistert weiter gelesen habe. Um spätestens bei den Eckpunkten der Strategie ernüchtert festzustellen, das man sich mutig vor allem auf den eigenen Bauchnabel fokussiert.

Inhalte sind entscheidend.

Um die Zukunft der Inhaltebranche und der Inhaltehäuser gestalten und sichern zu können ist die Akzeptanz der Realität eine unverzichtbare Grundlage.

Es gibt 2 Arten von Inhalten. Redaktionelle Inhalte – von den Medien als Quality Content bezeichnet und nicht redaktionelle Inhalte, als user generated content bezeichnet, weil sie von den Menschen – den Lesern, Kunden, Käufern – gemacht werden.

Blenden wir bei der Zukunftsgestaltung eines Inhaltehauses die nichtredaktionellen Inhalte aus, blenden wir damit deutlich sehr viel mehr als die Hälfte der Realität aus – inklusive des Wettbewerbs, der an den Kern unserer Geschäftsmodelle geht.

Auch wenn es eigentlich überflüssig sein sollte: user generated content entscheidet nicht weniger stark über Kaufentscheidungen oder Marken als redaktioneller content. Beispiele dafür sind reichlich vorhanden.

Wer weiter von Werbung und künftig auch von Zusatzgeschäften leben will, sollte diesen Punkt nicht ganz unberücksichtigt lassen, wenn die eigene Position im Markt nicht von Beginn an prekär positioniert sein soll.

Communities of Interests von G + J

Nachfolgend finden Sie die Communities of Interests in die sich G+J thematisch gliedern will. Das Original finden Sie hier unter Organisation in der Slideshow.

Gruner + Jahr Communities of Interests Organigramm
Gruner + Jahr Communities of Interests Organigramm

Eine klare Strukturierung der eigenen Produkte nach Zielgruppen ist sicher sehr empfehlenswert. Damit daraus Communities of Interests werden könnten, bedarf es der Integration der Zielgruppen. Was sich hier als Organisationsstruktur darstellen fasse ich – hoffentlich falsch – als thematisch strukturierte Palette von Medienprodukten auf, bei denen die eigentliche Community – die User, die sich für dieses Thema interessieren – möglicherweise in Form von Kommentaren und simplen Reaktionsmöglichkeiten einbezogen wird. Trifft diese die angestrebte Realität verharrt das Inhaltehaus auf der Ebene des digitalen Leserbriefs.

Die Wettbewerbslandschaft

Ein Inhaltehaus bewegt sich in einer breiteren Wettbewerbslandschaft als die Zeitungen und Magazine vordigitaler Zeiten.  Da es für ein Unternehmen eben nicht nur um Inhalte sondern vor allem um funktionierende und zukunftsfähige Geschäftsmodelle geht, wird der Wettbewerb auch darüber definiert, was Geschäftsmodelle ermöglichen, verhindern oder zerstören kann.

Es ist letztlich nicht der Wettbewerb der Medienunternehmen untereinander, der die Zukunft der Medienunternehmen tangiert, sondern der Systemwettbewerb und der Wettbewerb um die Aufmerksamkeit (der User, Endverbraucher, Leser). Erinnern Sie sich noch an das Thema Leistungsschutzrecht? Google ist sicher nicht primär als Medienunternehmen positioniert. Analog sehe ich die existenziellere Wettbewerbssituation eines Inhaltehauses eher im Wettbewerb mit anderen Systemen als im Wettbewerb innerhalb der eigenen Branche. Der Systemwettbewerb bei Inhalten wird zu einem großen Teil zwischen Plattformen über deren Content-Mix ausgetragen werden, also aus dem Verhältnis redaktionellen Contents und nicht redaktionellen Contents.

Ross und Reiter – wer wird im Ring im Systemwettbewerb um Content stehen?

Vorab: Inhalte sind in unserer Betrachtung kein Selbstzweck. Inhalte dienen dazu den Rahmen für wirtschaftliche Leistungen zu bilden. Zum Beispiel in dem sie die Reichweite für Unternehmenskommunikation bilden. In traditioneller Form z. B. bei Magazinen, in Social Media durch den Aufbau von Reichweite für Medien, Unternehmen, Marken oder Themen.

Aus heutiger Sicht wären die Hauptwettbewerber themenorientierter Medienproduktbündel (die Communities of Interests von G+J) die Unternehmen, deren Schwerpunkt entweder bei user generated content liegt oder im eCommerce. Das wären nach heutigem Stand vor allem

  • Facebook: die Social Network Plattform ist derzeit klarer Marktführer in ihrer Branche, bindet Useraufmerksamkeit und Mediennutzungszeit, ist Sammelort des user generated contents und Basis von userbetriebenen wie unternehmensbetriebenen Special Interest Communities / Communities of Interests. Facebook kann relativ einfach
    • user generated content thematisch strukturieren.
    • relevante Erfahrungen aus user generated content extrahieren und zur Verfügung stellen (Holidaycheck-Alternative).
    • effiziente Communities of Interests bilden (was derzeit noch nicht effizient geschieht).
    • redaktionelle Inhalte einbinden (wo dies erforderlich ist).
    • präzisere Werbungs- / Verkaufsmöglichkeiten bieten (user behaviour profiling).
    • auf Volunteerähnliche Wettbewerbsvorteile zurückgreifen (Wikipedia-Effekt).
    • Marketingdienstleistungen für die Nutzung von Communities of Interests entwickeln und vermarkten.
  • Amazon: als eCommerce Plattform nutzt Amazon seit Jahren erfolgreich user generated content. Nach der Verbreiterung der Produktpalette und der Etablierung als eCommerceplattform ist die weitere „Sozialisierung“ des eCommerces naheliegend. Nicht zuletzt weil dies eine Basis des Erfolgs von Amazons ist und war. Amazon kann leicht
    • thematische Communities of Interests etablieren (user generated content und profiling sind vorhanden).
    • direktere und präzisere bedarfsorientierte Werbe- und Verkaufsmöglichkeiten anbieten.
    • relevanten redaktionellen Content einbinden.

Beide Wettbewerber sind damit in der Lage über einen entsprechenden Mix aus Inhalten (redaktionell und user generated) sowie den Vorteil sozialerer technischer Plattformen sowohl

  • die Aufmerksamkeit der User in den entsprechenden Themenfeldern als auch
  • die Nachfrage der Anbieter von Produkten und Leistungen nach Marketingdienstleistungen mit hoher Präzision und Verkaufsleistung

bei sich zu konzentrieren und damit das Geschäftsmodell von Inhaltshäusern strukturell zumindest stark zu tangieren. Dieser Systemwettbewerb wäre ausgesprochen ungleich und von einem reinen Inhaltshaus kaum zu bestehen.

Welche Wettbewerbsfaktoren entscheiden solche Systemwettbewerbe?

In einem komplexen Systemwettbewerb gibt es eine Vielzahl von Faktoren, die Wirkung haben. Einige davon verdienen aber besondere Beachtung.

  • Relevantes Profiling: zu wissen, welcher User / Konsument wann welches Produkt sucht oder suchen wird, ist eine Aufgabe des Profilings der Gegenwart wie der Zukunft. Die Methoden und Möglichkeiten dafür sind bereits vorhanden aber weitgehend wenig bekannt und genutzt. Dies wird  sich in Zukunft ändern.
    • Relevantes Profiling erfordert eine aktiv genutzte soziale Plattform oder die Möglichkeit Profiling in einer solchen zu betreiben.
    • für die dafür relevante Contentstrategie kann redaktioneller wie user generierter Inhalt genutzt werden.
  • soziale Vernetzung: soziale Vernetzung ist die Basis von Empfehlungsmarketing wie von effizienter Markterschliessung oder auch kundenunterstützter Kundenbindung.
  • Der Wikipedia Effekt: wenn Leistungen kostenlos von Usern erbracht werden, sind konventionell produzierte Leistungen wirtschaftlich stark unter Druck oder nicht mehr wettbewerbsfähig, so das die entsprechenden (konventionellen Medien-) Geschäftsmodelle zerstört werden können.

Communities of Interests

Wie könnten echte Communities of Interests für ein Inhaltshaus organisatorisch gegliedert sein? In Anlehnung an die Orginalgrafik etwa so:

coIGJ

Die Medienobjekte werden um ein Communityobjekt ergänzt, auf dem die User für die jeweiligen Themen zusammengefasst werden. Das die technische Basis der jeweiligen Communityobjekte über alle Themen hinweg reichen sollte, ist empfehlenswert. Damit handelt es sich über alle Themen hinweg um ein gemeinsam genutztes modulares Communityobjekt.

Mediendickschiffe und Strategie

„Der Weg ist lang, mehrere Jahre, aber schön und attraktiv. Das Ziel ist groß.“

So beschreibt die Führungsspitze den Umbau von G+J. Dickschiffe umzubauen heisst nun wirklich dicke Bretter zu bohren. Da das maritime Beispiel bei G+J doppelt gut passt, empfiehlt es sich Dickschiffe auch nicht auf Sicht zu steuern. Ein derartig fundamentaler Umbau macht aus einem Unternehmen über Jahre eine Baustelle. In einer Umbauphase die Baupläne verändern zu müssen, erhöht die Schwierigkeiten dieser Aufgabe noch einmal deutlich. Deshalb ist es um so wichtiger, so vorausschauend als möglich zu planen und all die Faktoren einzubeziehen, die über den künftigen Erfolg entscheiden. ‚Warum ich dies nicht ganz als final gelungen ansehe

Ich würde mir für G+J und nicht zuletzt die Medienlandschaft insgesamt wünschen, das dieser Umbau zu einem Medienunternehmen führt, das den zukünftigen Herausforderungen gewachsen sein kann. Aber wir sind natürlich nicht bei „Wünsch Dir was“, sondern in der deutschen Medienlandschaft.

Trotzdem wünsche ich diesem beachtlich mutigen Unterfangen das sowohl user generated content als auch die zu erwartende Wettbewerbsstruktur einbezogen und damit auf beiden Augen in die Zukunft geblickt wird. Sie wissen ja – auf dem zweiten Auge sieht man besser.

 

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Communities of Interests für Medien

Communities of Interest – Special Interest Communities für Medien

Was sind Communities of Interests?

Communities of Interest sind Gruppen im realen Leben wie im virtuellen Raum von Social Network und deren Plattformen, die sich um gemeinsame Interessen bilden. Sie können von Usern oder von Unternehmen, Organisationen und Institutionen initiiert werden.
Unabhängig davon, das sie von Unternehmen oder Institutionen betrieben werden, sind aktive Communities of Interests usergetriebene Gemeinschaften.

Der Hintergrund von Communities of Interests

Communities of Interests bilden sich selbst oder werden durch Instanzen wie Unternehmen und Organisationen ins Leben gerufen. Weil geografische Begrenzungen und zeitliche Präsenz für die Teilnahme als Voraussetzung wegfallen und tiefer spezialisiertere CoI praktisch realisierbar sind und aktiv gehalten werden können, sind Communities of Interests als soziale Medien für faktisch alle Themen und Interessen realisierbar.

Eine Vorstufe von Communities of Interest sind Special Interest Magazine. Dort wird durch Inhalte eine kommunikative Reichweite rund um ein oder mehrere Themen gebildet. Um daraus eine echte Community zu machen, ist u. a. die Vernetzung und Kommunikation der Menschen mit gleichen Interessen ein (zumindest rudimentäres) Bewusstsein einer Gemeinschaft erforderlich.

Wirtschaftliche Bedeutung für Medien

Das Geschäftsmodell der Medien war bislang

  • die Vermarktung von Content an (Leser-) Zielgruppen (Leser)
  • die Vermarktung dieser Reichweite für Werbung an Unternehmen.

Die Vermarktung von Content und die Vermarketung von Reichweite leiden u. a. unter den Alternativen, die sich Lesern und Unternehmen durch Internet und soziale Medien bieten.

Communities of Interests

  • bilden einen alternativen Zugang zum Marktpotenzial, das bislang über Werbung in den klassischen Medien oder in deren digitalen Plattformen angesprochen wurde – und damit auch ein alternatives Erlös- und Geschäftsmodell – und
  • sind  Chance und Risiko für Medienunternehmen zugleich.

Das Risiko besteht darin, das Communities of Interests nicht nur von Medienunternehmen gebildet werden können und damit neue Wettbewerbsstrukturen entstanden sind.

Geschäftsmodell Werbung

Damit Werbung als Geschäftsmodell der Medienunternehmen weiter erfolgreich bleibt, sind

  • ein sehr ausgefeiltes Profiling – das in der Regel nur die Betreiber einer Social Network Plattform leisten können – oder
  • Entsprechende Communities of Interests mit Profilingqualität, bzw.
  • Preise, die eine mediale Fehlstreuung ohne Profiling und Community of Interests ausgleichen

ein Thema.

Wettbewerbsstrukturen

Mit den Communities of Interests / Special Interest Communities ist eine neue Wettbewerbsstruktur entstanden, die Medienunternehmen zunehmend tangiert, weil sie einen alternativen und leistungsfähigen Marktzugang mit integrierter Marktbearbeitung ermöglicht.

Wettbewerb der Betreiber

Die Entwicklung der Communities of Interests / Special Interest Communities ist usergetrieben und hat sich in entsprechenden Schritten entwickelt:

  1. User first: zuerst suchten User Möglichkeiten, sich zu bestimmten Themen auszutauschen. Die Entwicklung von Foren sind ein Beispiel dafür.
  2. Plattformbetreiber: die Betreiber sozialer Plattformen erkannten die Bedeutung von Foren für die Aktivität und Attraktivität und integrierten Foren als wichtigen Teil von Gruppen in ihren Plattformen.
  3. Medien erkannten diese Bedeutung ebenfalls und bauten Foren als Bestandteil der Präsenzen ihrer Medienmarken im Web ein.
  4. Unternehmen nutzten und nutzen zunehmend Foren als Basis von Communities of Interest.

Die wenigsten Communities of Interests in diesen 4 Betreiberformaten nutzen derzeit alle Instrumente und Potenziale.

  • User sind weitgehend auf vorhandene Standardformate angewiesen.
  • Plattformbetreiber widmeten und widmen diesem Thema aus verschiedenen Gründen nicht die Aufmerksamkeit und Ressourcen, die angemessen wären.
  • Medienunternehmen fehlt in aller Regel ein funktionierender Communityansatz und
  • Unternehmen befinden sich in einem noch früheren Stadium und verfügen nur in wenigen Fällen über die Ressourcen und das know how für aktuelle und leistungsfähige Plattformen.

Wettbewerb um Aufmerksamkeit

Für fast alle interessanten Themen existieren bereits zumindest Foren. Das bedeutet nicht, daß diese Themen nicht mehr für Medienunternehmen wirtschaftlich interessant sind. Bereits teilweise oder weitgehend besetzte Themen erhöhen nur die Messlatte für neue Angebote.
Da User nur mit standardisierten Formaten agieren und Plattformbetreiber diesem Thema nicht die Aufmerksamkeit widmeten und widmen, die es wirtschaftlich verdient, bieten sich auch in dicht besetzt wirkenden Themenbereichen immer noch wirtschaftlich interessante Perspektiven.

Wettbewerb mit den eigenen Kunden

Allerdings haben sowohl Unternehmen als auch Medien bei Community of Interests mit dem Phänomen zu tun, das sie im Wettbewerb um Aufmerksamkeit ihrer Zielgruppen auch sehr oft in den Wettbewerb mit den eigenen Kunden treten.

  • Bei Automobilmarken gibt es schöne Beispiele dafür das Fanseiten von Marken – die von Kunden / Fans der Marke betrieben werden – in Ländern eine höhere Reichweite erzielen als die Seite der Marke für das jeweilige Land.
  • Für Medienmarken sieht dies dann so aus, das Leser zu bestimmten Themen eigene Websites, Pages oder Gruppen etablieren, die Aufmerksamkeit von der Medienmarke abziehen.

Positionierung

Bei der Positionierung von Communities of Interests sind bei Medienmarken wie Unternehmen Fehler in der Positionierung fast schon naheliegend. Klassisches Beispiel ist die unreflektierte Positionierung über die Marke.

Marken sind vertrauensstiftende Maßnahmen, die bei der Zielgruppe positive Präferenzen für die jeweilige Problemlösung bilden sollen.

Das bedeutet nicht zwangsläufig, das eine Positionierung einer Community of Interest anhand einer Marke ein strategischer Fehler ist, sondern das man sich bei der Positionierung der Konsequenzen bewusst sein sollte.

Positionierung über das Thema versus Positionierung über die Marke

  • Thema: damit ist die Community für das gesamte Marktpotenzial relevant
  • Marke: damit ist die Community nur für die Freunde und Anhänger der Marke relevant

Soll eine Community nicht nur der Kundenbindung sondern auch der Markterschliessung / Marktbearbeitung dienen, reduziert die Positionierung über die Marke im Vergleich zur Positionierung über das Thema die Reichweite und Relevanz.

BMW Motorrad Community of all brands.
BMW Motorrad Community of all brands.

Nutzenstiftung

Communites of Interest sind keine Marketingtools zum bespielen von Zielgruppen mit Informationen und Angeboten.
Auch in Communities of Interests erwarten User themenspezifische Nutzenstiftungen, die über die Nutzenstiftung hinausgeht, die das Marketing über andere Kanäle bietet. Vor allem aber erwarten User von Communites of Interest die Möglichkeit sinnvoller Partizipation.
Eine leistungsfähige Communityplattform ist eine Voraussetzung für eine erfolgreiche Community of Interests. Die Messlatte dafür definieren die jeweiligen Alternativen.

Aktivität und Motivation in einer Community of Interests

Die Useraktivität entscheidet in einer Community of Interests über Erfolg oder Misserfolg. Sie zu generieren und hoch zu erhalten erfordert eine Reihe von Voraussetzungen, wie z. B.:

  • technisch-organisatorische Leistungsfähigkeit der Plattform
  • aktuelle Kommunikationsstandards
  • Attraktive Selbstdarstellungsmöglichkeiten
  • Soziale Integration und aktive Vernetzungstool
  • Motivations- und Belohnungssysteme für Beteiligung und Aktivität

Defizite in diesen Bereichen sind nur schwer auszugleichen und auf Dauer für den Erfolg der CoI zumindest nachhaltig schädlich.

Geschäftsmodelle

Communities of Interests sind zwar usergetriebene Gemeinschaften, die von user generated content leben, bieten aber trotzdem im Prinzip die gleichen Geschäftsmodelle wie bei anderen Medienplattformen – also Erlöse von Usern und Unternehmen:

  • Freemium Mitgliedschaften für User
  • Affiliatemarketing
  • Reichweite für Werbung von Unternehmen
  • Dienstleistung Community in einer CoI oder als eigene CoI für Unternehmen

Branchenspezifische Perspektiven und Probleme

In der Vergangenheit wie in der Gegenwart sind die Versucht von Medienunternehmen aktive und zukunftsfähige Communities zu etablieren nicht sonderlich erfolgreich – gemessen an Möglichkeiten wie Notwendigkeiten. Die meisten Probleme, die dabei auftraten und auftreten sind hausgemacht.

Medienunternehmen sollten neben

  • aktuellen technischen Standards von Communityplattformen und
  • einem kompetenzen Community Management vor allem auch auf
  • Motivations- und Aktivitätskonzepte achten und
  • Vor allem dem Thema user generated content den erforderlichen Stellenwert einräumen.

Erfahrungsgemäß leidet die beste Community Plattform darunter, wenn die User zu sehr „bespasst“ oder als „Contentkonsumenten“ behandelt werden. Beide Verhaltensweisen zählen zu den probatesten und sichersten Methoden der Erfolgsvermeidung. Darüber hinaus hat sich gezeigt, das eine nicht ganz konsequente Vorgehensweise einen Markterfolg im Ansatz verhindert. Halbherzigkeit ist und bleibt der sichere Tod von Community-Projekten.

Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit

Wenige Branchen haben eine auch nur in etwa vergleichbare Dynamik wie die sozialen Medien. Marktführer können faktisch über Nacht entstehen und vergehen – sowohl auf nationaler Ebene als auch international.

Um so wichtiger ist es Communities of Interests, die ja neue Ertragspotenziale bieten sollen und damit strategischer Natur sind, auf Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit hin auszulegen. Dazu gehört u. a. die

  • vorausschauende Wahl der Art der Community und deren Inhalten. Das Beispiel der VZs zeigt z. B. plastisch das es nicht nachhaltig ist nur ein US Erfolgsmodell zu kopieren und im deutschen Markt zu installieren, bevor das Original im nationalen Markt auftritt.
  • strategische Berücksichtigung der Wettbewerbssituation – insbesondere was die Optionen von Schlüsselwettbewerbern wie z. B. Facebook und deren wahrscheinliches Verhalten betrifft. Ansonsten laufen auch eine erfolgreiche Communities of Interesses Gefahr faktisch über Nacht obsolet zu werden.

ausreichend zu berücksichtigen.

Fragen?

Ein so umfassendes Thema kann in einem Blogpost nur angerissen werden. Entsprechend sind komplexe Themen nur mit ein, zwei Aussagen dazu behandelt. Wenn Sie weitergehende Fragen – auch zur Umsetzung – haben, stehe ich Ihnen gern zur Verfügung:

 Mail an Wilfried Schock

Leseempfehlungen

Consumer Loyality

ONE BAD EXPERIENCE CAN RUIN A LIFETIME OF LOYALTY

Community Building

Women in Canada Socialize More Around Products

Marketing

Facebook oder Corporate Blog (mit Whitepaper)

HOW PINTEREST DRIVES RETAIL TRAFFIC [INFOGRAPHIC]

The Shape-Shifting Reality Of Shopping

Facebook Ads and Sponsored Stories Guide

Social Networks

Facebook’s Worst-Case Scenario: Becoming the Next Yahoo

I’m 15 and All My Friends Use Facebook – Teenager in Facebook

Leseempfehlungen Social Media

Hier finden Sie Links zu einer Reihe von Beiträgen – in deutsch und englisch – die ich für besonders lesenswert halte. Das bedeutet nicht zwingend, das ich die darin vertretene Einschätzung teile. 

Die aktuellen Leseempfehlungen werden Teil des Newsletters dieses Blogs.

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Best Social Media Campaigns for Brands (USA)

Social Media für den Einzelhandel 

älterer Beitrag von Charlene Li – immer noch empfehlenswert.

Facebook am Point of Sale

ein Beitrag von 

Erfolgreiches Community Management

ein Beitrag von Daniel Hoffmann

Warum eine Social Media Strategie so wichtig ist

ein whitepaper von Jens Wiese

Fashion – Online Recherche beliebt

Beitrag zu einer Studie des ECC Köln (Der Cross-Channel-Effekt – Eine branchenspezifische Betrachtung: Fashion & Accessoires).

Handling Negative Comments

ein Beiträg von Mitz Pantic zum Umgang mit negativen Kommentaren in Social Media.

4 Ways to Handle the Inevitable Negative Review

ein Beitrag von Jay Gierak über den Umgang mit negativen Einträgen im Netz.

Most Common Elements Missing from Your Social Media Marketing Strategy

ein Beitrag der eine simple Sicht auf Social Media Strategie deutlich macht und deshalb als Beispiel geeignet ist.

Blogs und Boards als Modeberater

Social Media Marketing: Volume Wins

ein interessanter Denkanstoss, den man aber nicht zwingend teilen muss.

Amazon imitiert Pinterest

Techcrunch  schrieb gestern über ein neues Feature mit dem Amazon eine Funktion von Pinterest integrieren will. Amazons neue Funktion Amazon Collections zeigt das folgende Bild

amazon

Amazon betritt mit diesem Feature kein Neuland. Es ist eher eine konsequente Weiterführung eines als erfolgreich erkannten Verhaltens.

Social Media Element Partizipation als Eckpfeiler wirtschaftlichen Erfolgs

Kaum ein Online Händler kennt die Bedeutung von Partizipation für den wirtschaftlichen Erfolg besser als Amazon. Die Rezensionen von Kunden waren ein Eckpfeiler des Erfolgs von Amazon als Buchhändler. Es liegt nahe diese Methode in möglichst attraktiver Form auf andere Produkte auszuweiten. Das Amazon hier sehr nahe an Pinterest heran rückt, ist zwangsläufig und auch klug. Zwangsläufig, weil Bilder eben attraktiver sind als Produkte. Klug weil es wirtschaftlich ratsamer ist. Warum  etwas Neues installieren und den User mit einem neuen handling konfrontieren, wenn er bereits eine bestimmte Methode kennt und schätzt? Das wäre wenig klug und ein größerer Nachteil als mit einem nachempfundenen Feature schneller erfolgreich zu sein. Wenn Amazon damit erfolgreich ist, hat eher Pinterest ein Problem als Amazon.

Third Party – Affiliate Marketing mit Amazon Collections.

Amazon hat dieses Feature bereits in der Zusammenarbeit mit Blogs genutzt. Damit bietet Amazon Websites einen weiteren Baustein für Affiliate Marketing und kann seine Produktpräsenz im Web auf interessante Weise erhöhen. Die optische Präsenz von Amazon – und vor allem den von Amazon vertriebenen Produkten – im Web wird mit diesem Feature sicher ein enormer Schub verliehen. Der Ansatz von Amazon Collections hat zudem das Potenzial Affiliate Marketing in eine ganz neue Ebene zu transportieren, wenn dieses Feature sein soziales Potenzial vollends ausspielt.

Wettlauf um Empfehlungsmarketing

Der große Vorteil von Pinterest gegenüber anderen Social Network Plattformen ist seine Produktorientierung. Printerest ist auch Marketingsicht eine einzige Produktempfehlungsplattform – unabhängig von einzelnen Händlern und Handelsstrukturen. Damit verfolgt Pinterest nicht  eine Variante der digitalen Landnahme die jetzt durch einen Gegenzug von Amazon gekontert werden soll.

Digitale Landnahme: Ein Unternehmen besetzt in einer Kommunikations- oder Leistungskette einen Punkt und schiebt sich damit zwischen Marktpartner. Eine beliebte Methode dafür sind Informationsleistungen, die die Marktpartner nicht leisten, aber die zumindest für den nachfragenden Teil relevant sind. Als Vater dieses Begriffs sehe ich es mit besonderem Vergnügen, wenn wieder einmal so ein plastisches Beispiel wie Pinterest mit einer Reaktion der Anbieterseite gekontert wird.

Amazon Collections, profiling und der soziale Graph

Im Augenblick stellt sich Amazon Collections als eine bunte Wand voller Produktempfehlungen von Usern dar. Das kann schon einmal sehr unterhaltsam sein. Diese bunte Wand durchsuchbar und organisierbar gestaltet, gewinnt einen neue Qualität. Amazon löst diese Aufgabe durch eine simple Navigation über der Bilderwand (View Collections by All – Books – Movies – Music – Men’s Fashion – Women’s Fashion – Featured ) Ãœber den Navigationspunkt Following den wir von Twitter auch schon kennen, wird eine sehr simple soziale Vernetzung installiert.

Soziale Reichweite, Vernetzung und Amazon Collections

Die wirtschaftliche Pointe von Collections liegt nicht nur in einer bunten, sich ständig erneuernden Bilderwand. Sie liegt vor allem in der Qualität und Quantität des Empfehlungsmarketings. Die simple Frage

Ist die Empfehlung einer mir bekannten Person / eines Freundes wirksamer als die einer unbekannten Person?

wird ganz wesentlich darüber entscheiden, wer aus wirtschaftlicher Sicht erfolgreicher ist – Amazon Collection oder Pinterest. Amazon hat – wie Pinterest – die Möglichkeit ein gutes Profiling zu installieren, wobei das wirtschaftlich relevantere Informationspotenzial für profiling im Augenblick eher im Kaufverhalten liegt, das bei Amazon zur Verfügung steht. Der wirklich wichtige weil umfassendere soziale Graph liegt allerdings in den Händen von Facebook. Auf den ersten Blick ist das Geschäftsmodell von Facebook durch diesen Zug von Amazon wie durch Pinterest nicht direkt tangiert. Aber dies eben nur auf den ersten Blick.

Amazon Collection und Pinterest

Welche Handlungsmöglichkeiten und welche Wettbewerbsvorteile kann Pinterest ins Feld führen? Pinterest ist nicht an ein Produktsortiment gebunden. Die Leute können alles mögliche pinnen. Interessant ist für die User nicht nur was auch direkt und einfach zu kaufen ist. Er kann dort auch Anregungen und Ideen finden. Die Umsetzung von Anregungen erfordert allerdings die direkte Anbindung an ein Handelssystem, an Produktdatenbanken und das der Pinterest User auch dieses Produkt erwerben kann. Ansonsten ist Pinterest eben „nur“ eine Plattform der Darstellung des eigenen Geschmacks und der eigenen Vorlieben. Das bietet an sich schon ein gutes Potezial, ist aber was das Geschäftsmodell angeht, deutlich weniger attraktiv, wenn nur an der wirtschaftlichen Vermarktung von sehr wenigen Produkten partizipiert werden kann.

Pinterests Risiko liegt nicht darin, durch Amazon Collections obsolet zu werden. Es ist das Risiko einen Schwerpunkt des Geschäftsmodells wie der Attraktivität zu verlieren und in einer Nische zu landen, frei nach dem Motto

  • wenn ich ganz allgemein den Geschmack und die Vorlieben von Freuden und Prominenten sehen will, sehe ich bei Pinterest rein.
  • wenn ich die Empfehlungen meiner Freunde und Vorbilder sehen will, die ich auch kaufen kann, gehe ich gleich zu Amazon.

Für Pinterest wird die Anbindung von Produkten an Verkaufsprozesse noch wichtiger und hier spielt die eigene Positionierung eine Rolle.

  • Pinterest muss mit dem arbeiten was die User pinnen und versuchen aktuelle Produkte zu erkennen und verfügbar zu machen.
  • Amazon stellt den Usern einen großen Baukasten an verfügbaren Produkten zur Verfügung, aus dem sie Empfehlungen zusammen stellen können.

In der Logik werden wir im Vergleich bei Pinterest eher das interessantere und buntere Bild finden, also die ausgefalleneren und kreativeren Anregungen. Bei Amazon finden wir direkt nutzbares. Denken wir daran, was wirtschaftlich interessanter ist und das im Mainstream der grössere Kuchen liegt als in der Avantgarde, hat wohl Amazon mit seinem Ansatz das bessere Blatt in Händen.

Amazon Collections und Facebook

Was für eine Rolle spielt hier eigentlich Facebook? Auf den  ersten Blick keine grosse, aber ein zweiter, genauerer Blick schadet nicht. Facebooks Geschäftsmodell ist immer noch die Werbung und eines seiner wichtigsten Assets ist der soziale Graph, zu wissen, wer mit wem vernetzt ist. Für Pinterest wie für Amazon wäre dieses know how ausgesprochen wertvoll. Beide sind aber mehr oder weniger deutlich gezwungen, sich entweder mit weniger Empfehlungsmarketing zu genügen oder ebenfalls eine ausreichende Kenntnis deer sozialen Vernetzung ihrer User aufzubauen. Das ist für beide nicht unmöglich. Für Facebook wäre es ein herber Verlust, weil dadurch eine einzigartige Alleinstellung zumindest teilweise relativiert würde.

So lange Facebook noch an seiner strikten Orientierung am Geschäftsmodell Werbung klebt, so lange haben die beiden direkten Kontrahenten Pinterest und Amazon die Zeit, das eigene Vorgehen zu optimieren. Facebook selbst gerät zudem schnell unter Druck – weniger aufgrund der Abwertung der eigenen Position – das ist für die Börse eher später erkennbar, sondern durch seine offene Struktur und innovative Third Party Akteure. Das Potenzial digitaler Landnahme steht auch anderen zur Verfügung und Facebook kann dafür auch als Baukasten genutzt werden. Deshalb wird Facebook seine Funktion Collections sicher bald etablieren.

Amazon Collections und der Handel

Fragen Sie einen Buchhändler was Amazon für den Buchhandel – nicht nur online – bedeutet hat. Amazon ist längst nicht mehr nur Buchhändler. Jetzt allerdings wird der nächste Schritt gegangen, um die Erfolgsmodelle aus dem Online Buchhandel weiter auf andere Produktbereiche zu übertragen und gleichzeitig moderner zu agieren. Die Produktbesprechung als Schwester der Buchbesprechung gibt es ja bei Amazon schon länger. Jetzt wird diese hübsche Schwester nur optisch attraktiver ins Bild gesetzt. Da nicht alle Produkte der verschiedenen Handelsbranchen gleich onlineaffin sind wie Bücher, ist der Erfolg von Amazon möglicher Weise von Branche zu Branche höchst unterschiedlich. Das Amazon damit auch in anderen Branchen zulegen wird, halte ich für sicher. Zudem bietet er anderen Händlern die Infrastruktur um selbst online zu verkaufen, was seine Attraktivität schneller stärkt als wenn man nur alleine agieren wird.

One more „little“ step

Um Empfehlungsmarketing noch effizienter zu nutzen ist die Kenntnis der sozialen Vernetzung und ein gutes Profiling wichtig. Das eine hilft dabei, das andere erfolgreicher zu machen oder aufzubauen. Mit Amazon Collections geht Amazon einen Schritt weiter in eine Richtung, in der diese Kenntnis mehr oder weniger unverzichtbar sein wird. Die Frage ist, ob es möglich ist, das Amazon sich diese Kenntnis der sozialen Vernetzung seiner User sichern kann, ist ein klares Ja. Collections kann entsprechend genutzt und mit den passenden Marketingtools versehen, diese Aufgabe mit erfüllen und dies nicht nicht nur durch die Funktion Following.

Wer und was wird gewinnen, wer verlieren?

Im Wettbewerb von Pinterest und Amazon ist das Spiel am Anfang und noch einigermaßen offen. Am Zug ist ein Amazon mit strukturellen Vorteilen, die zumindest in wirtschaftlicher Weise recht gewichtig sind.  Pinterest wird sich schnell etwas einfallen lassen müssen. Für Gegenzüge gibt es aber ausreichend Möglichkeiten.

Facebook sollte ein Auge darauf haben, was sich hier hinter seinem Rücken zusammen braut. Der Wert von Facebook liegt auch in seiner einzigartigen Stellung. Wenn man den Social Network Plattform Giganten nicht mehr in dem Maß benötigt um die sozialen Vernetzung und Empfehlungsmarketing nutzen zu können, ist das ein herber Rückschlag für das Geschäftsmodell – egal wie viele aktive User Facebook hat.Die Unternehmen sind daran interessiert Facebook entweder für Werbung zu nutzen – das ist als Geschäftsmodell einer Social Network Plattform nicht extrem lukrativ – oder das für sie relevantere Tool Empfehlungsmarketing zu nutzen. An der Nutzung der sozialen Kommunikation zwischen den Usern besteht zwar auch Interesse, aber als Ertragsmodell für Facebook ist das Thema eher marginal.

Ebenfalls beachtenswert ist der kleine Paradigmenwechsel der sich hier – recht spät – abzeichnet. Empfehlungsmarketing statt Werbung – verkaufsbezogene Ertragsmodelle statt werbeorientierten Ertragsmodellen. Die Orientierung am Umsatz ist für Anbieter eindeutig die interessantere Alternative. Wenn es dann noch für den Verkauf Online und das Marketing über Empfehlungen und soziale Netze eine nennenswerte Alternative zu Facebook gibt, wird der Zugzwang  für Facebook stärker.

Verlierer in diesem Spiel ist mit sehr, sehr hoher Wahrscheinlichkeit der Online Handel jenseits von Amazon, wenn Amazon weiter wächst. In einigen Branchen wird auch der Anteil des Online Handels zu Lasten des stationären Handels wachsen.

 

 

Facebook: Aus Unternehmenssicht eine Zeitverschwendung?

Ein Artikel von Jeff Gibbard in Social Media Today kommt zu dem Schluss, das für Unternehmen Aktivitäten in Facebook nicht die  Zeit und Mühe wert sind, die darauf verwendet werden muss. Jeff Gibbard ist kein Social Media Feind, im Gegenteil. Trotzdem hat er zu Facebook eine kritische Haltung und begründet diese im Einzelnen. Hier der Link zu diesem Artikel Facebook: Waste of Time? | Social Media Today.

Die Kritik

Gibbard nutzt als Person ein Profil und für sein Unternehmen natürlich eine Page. Er ist mit der Wirkung des Profils zufrieden, nicht aber mit der Wirkung der Page.

Der Hauptkritikpunkt zielt darauf ab, das mit der Page nur noch wenige Fans erreicht werden können und damit die Aktivität entsprechend gering ausfällt. Gibbard gibt an, das er durch den Edgerank nur noch 8-16% der Fans seiner Page erreichen kann. Um bessere Ergebnisse zu erreichen, muss letztlich Facebook für die Bewerbung von Posts bezahlt werden.

Seine Kritik betrifft das Problem, das Facebook über den Edgerank Regeln aufstellt, die den Zugang zu den eigenen Kontakten erschweren und diese Regeln willkürlich sind, sich an kleinsten gemeinsamen Nennern ausrichten und weder die Qualität des Contents, noch der Kommunikation wirklich berücksichtigen.  Dies führe dazu, das die Kommunikation platter und inhaltlich belangloser werde um einem Algorithmus gerecht zu werden, statt sich an Nutzern und Nutzenstiftung zu orientieren.

Damit wird das Thema Marke ebenso negiert, wie aktuelles Geschehen in den Unternehmen. Entscheidend ist statt dessen, was Facebook für wichtig erachtet.

Gibbard kritisiert auch, das bei dieser Methode missachtet werde, welche Zielgruppe ein Unternehmen in Facebook anspricht. Unternehmen, deren Zielgruppen eher zu den Contentproduzenten gehören, haben es dadurch leichter als Unternehmen, deren Fans eher passive Informationskonsumenten sind. Gibbard

  • sieht ein Problem für die Unternehmen die Informationen, die die Unternehmen für wichtig und wertvoll für ihre Empfänger halten, ausreichend zu verbreiten, weil sie durch den Edgerank begrenzt werden.
  • empfindet die Komplexität die Facebook durch solche Begrenzungen aufbaut, für zu hoch um auf Dauer sinnvoll genutzt zu werden.

Mein Blick auf diese Situation

Facebook macht es den Unternehmen deutlich schwerer. Sowohl was den Aufbau von Reichweite als auch deren Nutzung angeht. Das war nicht anders zu erwarten, denn die Unternehmen sind diejenigen, die Facebook finanzieren sollen.

  • Würde es nicht mehr nötig, Werbung zu schalten, wäre Facebook Pleite.
  • Wäre es ausreichend mit Posts zu agieren, würde Facebook deutlich weniger verdienen können.

Es ist sicher nicht zu erwarten, das Facebook für die Unternehmen einfacher oder preiswerter werden wird. Facebook hat Aktionäre, die mit ihrem Investment Geld verdienen wollen.

Gibbard vergleicht an verschiedenen Stellen Twitters Einfachheit mit Facebooks Komplexität. Natürlich gewinnt hier Twitter. Einfacher geht kaum. Komplexität ist aber gelegentlich auch eine Chance, wenn man sie handeln kann, was natürlich zunehmen weniger einfach ist.

Twitter befindet sich allerdings auch in einem anderen Stadium seiner Entwicklung. Ich würde nicht all zu fest davon ausgehen, das der jetzige Status quo lange Bestand hat, wenn Twitter auf die Vorstellungen von Investoren und Aktionäre stärker Rücksicht nehmen muss.

Der Kern des Problems

Facebooks Komplexität, der steigende Aufwand und die Notwendigkeit eigene Posts bewerben zu müssen, geht zu Lasten kleinerer Unternehmen. Das wird dazu führen, das Facebook für Kleinunternehmen deutlich weniger attraktiv wird. Im Augenblick besteht der Eindruck, das Social Media ohne Facebook nicht möglich ist. Das kann man so sehen, muss es aber nicht. Facebook ist ein Monolith, an dem man nicht ganz so einfach vorbei kommt, wenn man Social Media betreiben will.

Facebook aber nur auf die Nutzung von Pages zu begrenzen, ist ein Ansatz, den zu hinterfragen sich auch für Unternehmen lohnt. 

Die Nutzung von Facebook durch Unternehmen zugunsten zusätzlicher Erträge einzugrenzen ist legitim, aber nicht ganz risikolos. 

Natürlich hat Facebook die Aktivität von Unternehmen auf Pages begrenzt, aber das ist für kreative Unternehmen sicher kein unüberwindbares Problem. Probleme fördern und erfordern innovative Lösungen. Je schwieriger die Nutzung von Facebook für Unternehmen wird, desto höher wird die Notwendigkeit innovativer Lösungen.

Social Media Architektur РGibbards L̦sung

Gibbards zieht aus diesen Erfahrungen für sein Unternehmen Konsequenzen und gestaltet seine Social Media Architektur entsprechend:

  • Facebook läuft via automatische Posts als Verbreitungskanal weiter: Wenn dort Fragen gestellt wird, reagiert man, aber man investiert keine Zeit mehr in den Aufbau von Aktivität auf Facebook.
  • Social Media Schwerpunkt wird Twitter.
  • ergänzend werden Slideshare, Pinterest und Youtube genutzt.
  • Zentrale Säule ist der eigene Blog.

Facebooks offene Flanke

Facebook ist in einem Entwicklungsprozess, die Nutzung von Social Media durch Unternehmen ist es ebenfalls. Die Kritik, die angebracht wurde, trifft sicher ein nicht unwesentliches Problem, aber eben auch nur einen aktuellen Zustand eines Teils der Social Media Nutzung.

  • Je mehr es den Unternehmen erschwert wird, Reichweite in Facebook aufzubauen und diese dann erfolgreich zu nutzen, desto mehr wird Facebook als Bestandteil der Social Media Architektur an Gewicht verlieren.
  • Für Unternehmen, die weiterhin ein großes Gewicht auf Facebook in ihrer Social Media Strategie legen, gibt es auch Möglichkeiten diese Plattform aktiv zu nutzen, ohne das Gewicht auf eine Page zu legen.

Fazit

Eine berechtigte, weil nützliche Kritik, die zum Überdenken der eigenen Architektur anstossen sollte. Das Facebook seine Möglichkeiten der Monetarisierung austestet, ist legitim. Das die Unternehmen über alternative Nutzungsmöglichkeiten von Facebook nachdenken, ebenso.

Und mir fällt da einiges an Nutzungsmöglichkeiten für Unternehmen ein, das Facebook gar nicht so leicht abstellen oder herunterfahren kann.

 

Social Media in der Politik: Organizing for Action (OFA)

Mit einer eMail von Barrack Obama erhielt ich eine Einladung mich an dieser Aktion zu beteiligen. Betrachtet man den Einsatz von Social Media aus klassischer (auch deutscher) Politikperspektive macht es auf den ersten Blick wenig Sinn eine Organisation als Nachfolge der Kampagne für die eigene Wahl aufzustellen. Obama ist als Präsident schon wiedergewählt und eine erneute Wiederwahl ist für Barack Obama nicht möglich.

Ein anderer Blickwinkel macht diese Organisation aus mehreren Gründen durchaus sinnvoll wie auch zielführend. Aber sehen Sie sich doch zuerst das Video an, dann verstehen Sie einiges besser.

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Social Media in der Politik – mehr als ein Wahlkampfinstrument

Um zu verstehen, wie viel  mehr Social Media für und in der Politik leisten kann, reicht es sich zu erinnern, was Social Media vermag:

  • Social Media verbindet Menschen und
  • Social Media kann Menschen eine Stimme geben,
  • sie organisieren und aktivieren.
  • Social Media kann Meinung bilden und Meinung verändern.

Dieses Leistungspotenzial ist bei weitem nicht nur in Wahlkampfzeiten wertvoll. Im Unterschied zu den klassischen Medien geschieht dies nicht in der Einbahnstrasse Sender-Empfänger sondern als Dialog von Menschen.

Kennen Sie Campact? Unter dem Slogan „Demokratie in Aktion“ können dort Bürger ihre eigenen politischen Kampagnen aufsetzen oder sich an anderen Kampagnen beteiligen.

Barack Obama schafft sich mit Organizing for Action eine eigene Struktur, die ihm sowohl als amtierenden Präsidenten, aber auch für die Zeit danach ermöglicht, Politik zu gestalten.

Politische Strukturen jenseits etablierter Parteien

Denken Sie jetzt bitte nicht an die Piraten und deren Höhenflug und anschließenden Absturz. Der ursprüngliche Ansatz derPiraten war näher an Campact – also Plattform für Politik sein zu wollen – als an einer Partei. Nun soll aus den Piraten eine Partei werden und das führt zu einer deutlichen Reduzierung der Attraktivität.

Die Art von Struktur, für die Organizing vor Action steht, hat eine Position und hat klare Ziele, aber sie ist keine klassische Partei, sondern eine Bürgerbewegung. Gut, da haben die Grünen auch ihre Wurzeln, könnte man denken. Vielleicht wird daraus dann noch Partei. Muss es aber nicht.

Um Ziele zu verwirklichen braucht es keine weitere Partei. Es reicht die Erkenntnis der politischen Mandatsträger, das diese Ziele verwirklicht werden müssen, um an der Macht zu bleiben. Es reicht über Themen, Kommunikation und Engagement Wahlen entscheiden zu können, um Ziele voran zu bringen. Der Rahmen einer Partei ist dafür nicht nötig und eher schädlich. Social Media bietet hier ausreichend Möglichkeiten und Werkzeuge, vor allem aber beeinflusst es die Erfahrung von Social Media auch die Menschen. Da Wahlen heute immer wieder sehr knapp entschieden werden, ist dieser Ansatz zunehmend relevant.

Organizing for Action für Obama

Der amtierende Präsident hat Veränderungen als Ziel. Veränderungen, die er nicht in der ersten Legislaturperiode hat durchsetzen können und Veränderungen, die er auch in der zweiten Legislatur nicht ganz wird realisieren können. Politik ist in einer Demokratie die Kunst des Kompromisses. Es wäre naheliegend, nur umzusetzen, was in der verbleibenden Legislatur geht. Möglicherweise ist das nicht ausreichend für Barack Obama und vielleicht hält er es nicht für ausreichend für den Grad an Veränderung den er für die USA als erforderlich ansieht.

Am Ende seiner Amtszeit als Präsident wird Barrack Obamas Einflussmöglichkeit auf die Politik, werden seine direkten Gestaltungsmöglichkeiten faktisch in einem tiefen Loch verschwinden. Was bis dahin nicht geschafft wurde, kann für längere Zeit nicht realisiert werden. Und was an Veränderungen in die Wege geleitet wurde, kann manchmal auch wieder zurück genommen werden.

Eine breite und aktive und motivierte Bewegung, die groß und einflussreich genug ist, die Richtung der eigenen Partei und die Stimmung in den USA nachhaltig zu beeinflussen, ist ein Instrument, das Barrack Obama sehr wohl eine weitere Gestaltungsmöglichkeit – direkt in der ersten Reihe oder im Hintergrund – ermöglicht. Es wäre bestenfalls ein Novum, das ein US Präsident so agiert, denn diese Art von Organisation hat in den USA Tradition.

Social Media als Werkzeug für politischen Erfolg

Warum die Politik Social Media ernster nehmen sollte wird klar, wenn man das Potenzial von Social Media für die Politik betrachtet – nicht das was die Politik in Deutschland in Social Media betreibt.

Social Media kann

  • eine hohe kommunikative Reichweite für Ideen, Konzepte und Personen ermöglichen
  • Ãœberzeugungsarbeit in Form einer Graswurzelbewegung leisten, die mehr Menschen erreicht als ein Medien- und Strassenwahlkampf
  • Meinungen und Ãœberzeugungen beeinflussen, in dem Menschen, Argumente und Meinungen klug miteinander verbunden und vernetzt werden, bestimmte Positionen durch das Umfeld bestätigt, andere durch ein Umfeld in Frage gestellt werden.

Wo Parteien alle vier Jahre sich dem enormen Aufwand eines Wahlkampfs gegenüber sehen und dafür alle Kräfte mobilisieren, kann eine intelligent geführte Social Media basierte Organisation damit arbeiten, das ihre Arbeit permanent, auf der Ebene der Bürger durch die Bürger betrieben wird.

Betrachtet man die höhere Attraktivität der Mitwirkung in einer graswurzelähnlichen Bewegung – durch ihre größere Freiheit und Unverbindlichkeit – und dann noch die Potenziale des fundraisings in und über Social Media wird deutlich, das hier ein sehr ungleicher Wettbewerb den Parteien ins Haus stehen kann.

Systemwechsel im politischen Wettbewerb

Wenn ich hier einen Systemwechsel sehe, dann nicht in einem Wechsel weg von unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung oder der sozialen Marktwirtschaft. Dieser mögliche Systemwechsel im politischen Wettbewerb sieht anders aus. Von einem Wettbewerb

  • Partei(position) gegen Partei(position)

kann sich ein neuer, zusaätzlicher Wettbewerb

  • Idee gegen Idee

etablieren. Das sich Parteien auf wechselnde Stimmungen in der Bevölkerung einstellen müssen, ist nachvollziehbar.

Die GRÜNEN haben die Ökologie in die Politik getragen und dort verankert. Ihre zweite Leistung war, sich als Partei etablieren zu können und zu halten, auch wenn andere Parteien ökologischer wurden. Die zögerliche Übernahme dieser Ideen durch andere Parteien war mit ein Grund für das politische Überleben der Grünen. Sie blieben das Original, bestätigt durch das nachziehen der anderen und erforderlich durch eben ein zögerliches und weniger deutliches ökologisches Verhalten.

Machtfaktor organisierte Meinung

Wem es gelingt, Meinung in ausreichendem Mass mittels Ideen zu organisieren, der verfügt über politische Gestaltungsfähigkeit, egal ob er ein Regierungsamt bekleidet, einer Partei vorsteht oder in ein Parlament gewählt wurde.

Um dies zu verstehen, sollte man bedenken, das die „schweigende Mehrheit“ heute nicht mehr schweigen muss, wenn sie dies nicht will. Sie hat nicht weniger Medienmacht, als die etablierten Medien und sie kann mit ihren Medien schneller, direkter und nicht weniger glaubwürdig agieren.

Nicht zuletzt kann sie aber auch durch Präsenz und Organisation Einfluss nehmen – Themen setzen und Meinungen, Notwendigkeiten und Prioritäten der Mandatsträger und  Parteiverantwortlichen verändern. Es braucht kein Fukushima, um grundsätzliche Positionen zu verändern. Eine relativ sichere Erkenntnis, das die eigene Wiederwahl eine Veränderung erforderlich macht, reicht auch.

Betrachten wir die Aufmerksamkeit, die die Piraten bekamen, die nicht zu leugnende Politikerverdrossenheit und das immer noch vorhandene Interesse an Politik, könnte die Zeit auch hier schneller als erwartet reif für solche Formen der politischen Gestaltung werden. Egal, ob man das für gut oder weniger gut hält.

Organizing for Action, not Organization

Das Obama seine Struktur nicht als Organisation sondern als Organizing for Action und neben den Strukturen seiner Partei etabliert, zeigt, das Social Media in der US Politik weiter verstanden wird. Es ist leichter Menschen für eine Idee zu motivieren, als für eine Idee und eine Partei. Die Menschen eben nicht in eine Organisation einzubinden, sondern sie jenseits von Parteipositionen zu organisieren und zu aktivieren wird einer der Eckpunkte des Erfolgs von OFA (Organizing for Action) werden.

Es wollen nun mal mehr Menschen für eine ihnen wichtige Sache politisch aktiv werden, als für eine Partei, die zwangsläufig weniger attraktiv sein kann, weil ihre Positionen insgesamt grössere Filterwirkung haben.

Wenn politische Mitgestaltung auf diesem Weg Erfolg zeigt, wird dies zugleich die Position der Parteien tangieren. Wenn ich aktiv politisch gestalten kann, ohne Mitglied einer Partei zu werden, verlieren Parteien einen Teil ihrer Notwendigkeit.

Michelle, not Barack

Interessant ist, das Michelle Obama hier nach vorne tritt. Das gibt natürlicher weniger Angriffsfläche und mehr Gestaltungsfreiraum für dieses Konzept. Und vielleicht auch überraschende Optionen für die Zukunft.

Internationale Berichte über Organizing for Action

Yahoo News

„For the past six years, you’ve done something so much bigger than elect a president. You’ve given ordinary people a place in our democratic process again,“ she says. „The relationships you made, the tools you built and the lessons you’ve learned have already begun to change our politics. And in the coming years they can change our country.“

The group, which will be funded in part by corporate and individual donors, will exist independent of the Democratic National Committee, focusing primarily on progressive policy goals – Obama’s goals – rather than campaign politics, Democratic officials said.

The transition is unprecedented for a presidential campaign apparatus. Never before has any been re-imagined in this way, nor has one survived for so long or remained as active in social media. Few have had such potential influence – or a donor list of 4 million strong – to bolster the work of a sitting president.

 Global Post

Obama for America, President Barack Obama’s campaign group, is turning itself into a nonprofit organization that will advocate for issues like immigration reform, climate change, gun control, the implementation of the Affordable Care Act and middle class jobs, the Associated Press reported.

Chicago Tribune

Calling it „the next phase of this movement,“ former campaign manager Jim Messina described the new group as an extension of Obama’s successful bid for a second term, which used technology to engage volunteers at a new level in their communities.

„If we can take the enthusiasm and passion that people showed throughout the campaign and channel it into the work ahead of us, we will be unstoppable,“ Messina, who will be the chairman of the new group, wrote in an email to campaign donors early Friday morning.

The launch, which the Los Angeles Times wrote about Thursday, was the subject of chatter among Democratic activists and strategists, who predicted that it could upend the party’s power structure.

Macht vs. Recht – Social Media gegen wirtschaftliche und politische Korruption

Immer wieder unterhalte und diskutiere ich mit Kollegen und Freunden über die Bedeutung von Social Media und nicht zuletzt auch des Datenschutzes und vertrete hier als aktiver Befürworter von Social Media zugleich eine eher stärkere Gewichtung des Datenschutzes.

Dieser Widerspruch ist wie ich bemerkt habe auch eine Frage der Generationenzugehörigkeit und der Phantasie. Ich könnt mir in der Vergangenheit nicht vorstellen, das man in einer Demokratie unbegrenzt ohne Gerichtsurteil weggesperrt werden kann und habe mich eines besseren belehren lassen müssen (Beispiel USA).

Heute morgen lese ich über den Fall von Peter Sunde in dem ein Mensch für ein Verbrechen, das nicht begangen wurde und wenn es begangen worden wäre, legal gewesen wäre und das Peter Sunde nicht einmal hat nachgewiesen werden können, verurteilt wurde. In unserem demokratischen Nachbarland Schweden, Teil unserer Europäischen (Werte-)Gemeinschaft.

Die Einschläge kommen also näher, wenn man diese Beispiele, in denen sich das Recht vorhandener wirtschaftlicher oder politischer Macht beugen muss, geografisch betrachtet. Die Vorstellung das auch wir in einer „lupenreinen Demokratie“ Putinscher Qualität  enden könnten, klingt absurd. So absurd wie die Entwicklung in Staaten, in denen man Demokratie und Menschenrecht als auf ewig sicher geglaubt habe könnte. Sind sie nicht. Man muss wie diese Beispiele zeigen, immer wieder erneut für sie eintreten.

Social Media bietet uns – den Bürgern – die Möglichkeit die dafür erforderliche Macht in Form von Organisation, Reaktion und Aktion aufzubauen und schnell einzusetzen. Wir werden sie, fürchte ich zunehmen, häufiger nutzen müssen, als uns lieb sein wird.

 

Meine Bitte

Geben Sie den Link auf diesen Artikel weiter. Öffentlichkeit schaffen ist ein erster Schritt um dieser „Unsitte“ (vulgo Korruption) das Leben etwas zu erschweren. Dann kann sich zumindest jeder eine eigene Meinung zu diesem Thema machen.

Sie sind nicht betroffen? Letztlich geht es darum, das jemand dafür, das er ein Verzeichnis von Links aufgestellt hat, für deren Inhalt haften muss. Wer setzt heute im Netz keine Links?

 

[allgemein]

Social Media und Marketing – D und International

Social Media und Marketing – die Sicht deutscher Entscheider und der internationale Standard

In der aktuellen IBM Studie IBM Global Chief Executive Officer Study 2012 wird auf die wachsende Bedeutung von Social Media hingewiesen. Befragt wurden 1700 CEO in 64 Ländern.

Die Befragung von 300 Marketingentscheidern in Deutschland durch die GfK im Auftrag von Webguerillas ergab folgendes Bild:

  • Jedes zweite Unternehmen in Deutschland betreibt Social Media bzw. Community-Marketing.
  • Davon verfügen aber lediglich 40,4 Prozent über eine entsprechende Web 2.0 Strategie.
  •  8,5 Prozent der Befragten geben sogar an, dass sie keine Kenntnis darüber haben, ob eine solche Strategie in ihrem Unternehmen vorliege.

Social Media ist in Deutschland in doppelter Weise in:

  • Social Media ist in der Hälfte der  Unternehmen angekommen.
  • Dort ist die Nutzung von Social Media weitgehend inkompetent.

Hilft es darüber zu trauern und nachzudenken, warum Deutschland in wichtigen Themen einfach zurück fällt. Faktisch fehlen in diesem Bereich in Deutschland in weiten Bereichen schlichtweg die Grundlagen um die Konsequenzen dessen zu verstehen, was man tut oder unterlässt.

So gesehen trennt Social Media die deutschen Unternehmen in zwei Lager. 

  • Im einen Lager wird Social Media genutzt, aber ein großer Teil weiß  faktisch noch nicht wirklich warum und wozu.
  • Im anderen Lager wird Social Media nicht genutzt, man weiß aber nicht, was das für Auswirkungen haben kann.

Social Media ist keine Beschäftigung für Jugendliche oder Menschen mit zu viel Zeitvertreib. Social Media ist eine Infrastruktur, die Gesellschaften und Märkte weitgehend verändern kann. Wer Kunden hat ist betroffen. Wer keine Kunden hat, hat tatsächlich andere Probleme. Das alles wäre sicher höchst amüsant, denkt man nicht darüber nach wie viele Arbeitsplätze diese Ignoranz in Deutschland kosten kann und wie dieses Verhalten dem Standort insgesamt schaden wird.

Das wir uns mit diesem Verhalten einen nachhaltigen Standortnachteil einhandeln, macht jetzt sogar unserer Kanzlerin Sorgen. Schön, das die Politik in diesem Fall dem Ball schneller hinter her sieht, als die Unternehmen.

Wettbewerbs- und Standortnachteile

Bleiben wir anlässlich der aktuellen Fussballeuropameisterschaft einmal in diesem Bild. Wer Meister werden will oder bleiben will, sollte daran denken, das man um zu gewinnen zumindest auf dem Platz sein und möglichst dem Ball eben nicht nur entgeistert hinterher sehen sollte.

Social Media und Zeitungen – erst Abneigung, jetzt Zuneigung, dann Absturz?

Zuerst war Social Media des Teufels. Zumindest konnte man diesen Eindruck gewinnen, wenn man ernst nahm, wie in den traditionellen Medienhäusern über user generated content gesprochen wurden.

Jetzt ist Social Media dabei, mit liebevolleren Augen betrachtet zu werden, weil Social Media Leser bringt. So dargestellt von Statista auf den Daten von comscore und verkündet von Spiegel Online.

Nun ist ein liebevollerer Umgang miteinander immer etwas schönes. Er sollte nur nicht zu einer rosaroten Brille führen. Die wäre genauso fehl am Platz wie die Abneigung zuvor. Es geht ums Business, also um Geld und um Macht.

Zeitungen und Social Networks folgen unterschiedlichen Gesetzen

Im Zusammenhang mit Social Networks fällt immer wieder der Begriff der Netzwerkeffekte. Das klingt nicht nur langweilig, das ist auch noch mit  ein Begriff aus der Volkswirtschaftslehre. Im Zusammenhang mit Social Networks wird damit erklärt, warum manche Networks so schnell wachsen oder schrumpfen. Und auch warum es am Ende nur noch wenige bis eines geben wird. Netzwerkeffekte neigen zur Monopolbildung. Zeitungen mögen auch zu einer Monopolbildung neigen, aber dies zu realisieren hilft ihnen eben keine den Netzwerkeffekten vergleichbare Regel.

Wenn wir den Gedanken des redaktionellen Contents und der Einbindung in Social Networks Рin diesem Fall Facebook Рweiter spinnen, wird es ausgesprochen interessant zu sehen, wie viele Zeitungen, denn in einer zu Monopolen tendierenden Umgebung langfristig ben̦tigt werden.

Das liegt am Content, könnte man entgegnen. Sofern der sich grundsätzlich unterscheidet, versteht sich. Um den generellen Informationsbedarf in einer monopolistischen Struktur abzudecken, braucht es keine Vielfalt. So weit man von Vielfalt bei den Tageszeitungen überhaupt reden will.

Der Netzwerkeffekt innerhalb von Facebook betrifft auch Zeitungen

Funktioniert ein Netzwerkeffekt auch innerhalb von Facebook? Und wenn ja, in welcher Form findet er da statt und worauf basiert er? Gibt es eine Möglichkeit von den Vorteilen stärker zu profitieren und wie kann man diesen Vorteil gestalten?

Die Antworten darauf sind so einfach nicht. Grundsätzlich gibt es den Netzwerkeffekt auch innerhalb von Facebook, weil er auf den gleichen Mechanismen funktioniert, wie im Fall von Facebook und anderen Social Network Plattformen. Natürlich können Sprache und möglicherweise auch andere sozialdemokratische Kriterien zu einer Aufspaltung in eine überschaubare Vielfalt beitragen. Das würde dann bedeutend, das die Monopolbildung durch Netzwerke innerhalb dieser Potenziale stattfindet. Wer von den Tageszeitungen dann wo raus fällt, dürfte besonders interessant sein. Mit hoher Wahrscheinlichkeit sind es nicht die Tageszeitungen, die Social Media umfassender verstanden haben und nutzen können, als nur mit der Einbindung eines Like-Buttons und einer Fanpage.

Und natürlich wird die BILD vermutlich auch hier zu den Gewinnern zählen. Sie hat ja ihre ganz eigene „Nische“, die ihr in Facebook niemand so schnell streitig machen wird.

Fazit

Der Abneigung und einer darauf aufkeimenden Zuneigung wird im Fall der Tageszeitungen und ihrem Verhältnis zum Quasi-Monopolisten Facebook früher oder später ein Kampf ums nackte Ãœberleben folgen, der dann untereinander – innerhalb der Zeitungsfamilie – ausgetragen wird. Das frühzeitige ablegen von rosaroten Brillen ist da durchaus empfehlenswert.

[imn-medien]

Piraten ahoi – Social Media in der Politik in Sicht

Der Erfolg der Piratenpartei ist ein erster Anfang.

Der Erfolg der Piratenpartei bei den Wahlen in Berlin hat nicht zuletzt aufgrund seiner Höhe überrascht. 8,9% der Wähler oder 129.795 Stimmen entfielen nach dem vorläufigen Ergebnis auf die neue Partei. Dieser Erfolg ist für die politische Landschaft interessanter und relevanter als der Absturz der FDP.  Der Erfolg der Piraten ist eben kein Ergebnis einer Proteststimmung oder der kurze Erfolg einer Protestpartei. Er ist auch kein Phänomen, das auf Großstädte begrenzt ist oder bleibt und er lässt sich mit den klassischen Denkmustern der etablierten Parteien eben nicht völlig verstehen.

Die Wurzeln des Erfolgs der Piraten – Partizipation statt Protest

Die Piraten steigen deutlich höher ein als die GRÃœNEN zu Beginn ihrer politischen Laufbahn. Die Reaktionen der etablierten Parteien – inklusive der GRÃœNEN – zeigen, das sie das eigentliche Thema hinter diesem Erfolg nicht gänzlich verstanden haben. Man reklamiert wie die GRÃœNEN das die Piraten eigentlich Fleisch vom eigenen Fleisch sind und vergisst, das dies auch auf die Situation vor 30 Jahren – als man die GRÃœNEN als Fleisch der SPD missverstanden hat – nicht zutraf. Das dieser Fehler von den GRÃœNEN wiederholt wird, ist amüsant. Zeigt er doch, wie gut man sich im Parteidenken etabliert hat.

Die WELT ONLINE vergisst bei der interessanten Beschreibung der medialen Klientel der Piraten das ein wesentlicher Teil der Piraten Wähler aus dem Reservoir der Nichtwähler – also der größten Wählergruppe – stammt. Die Berliner Morgenpost bringt diesen wertvollen Beitrag für die Wahlbeteiligung – und damit nicht zuletzt für die Demokratie – deutlicher zur Geltung. Die Piraten leisteten in ihrem ersten Wahlkampf einen Beitrag für die demokratische Beteiligung, den die etablierten Parteien nicht mehr zu leisten in der Lage waren. Gibt man die Suchbegriffe „Piraten“ und „Nichtwähler“ in Google ein, stellt man fest, das sich die Piraten aktiv wie kreativ um diese größte Gruppe unter den Wahlberechtigten bemüht haben.

Piraten – Politik für alle?

Die Piraten sind angetreten mit dem Anspruch die Mitwirkung im politischen Prozess transparenter und einfacher zu machen. Dieser Ansatz ist strukturell ein anderer, weil er nicht zuletzt die politische Mitwirkung aus der Begrenzung auf die Stimmabgabe und der Voraussetzung der Mitgliedschaft in einer politischen Partei löst.

Damit gehen die Parteien nicht nur einen großen Schritt in Richtung einer „direkteren“ Demokratie. Sie ermöglichen erstmals eine einfachere Form politischer Teilhabe, die zeitgemäßer anmutet, als die herkömmliche, für unsere Demokratie vor allem bekömmlicher erscheint, als die etablierte. Zugespitzt, oder auch überspitzt formuliert, erbeuteten die etablierten Parteien den Anspruch auf ein Monopol in der politischen Gestaltung. Der Bürger hat die Wahl sich entweder fest innerhalb einer Partei zu engagieren oder seine demokratische Mitwirkung auf die Stimmabgabe zu begrenzen. Das ist ein Form von Monopol, das so im Grundgesetz sicher nicht gedacht war. Dort steht in Art. 21 Absatz 1 zur Rolle der Parteien bei der politischen Willensbildung unserer Nation lediglich der lapidare Satz:

(1) Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mit. Ihre Gründung ist frei. Ihre innere Ordnung muß demokratischen Grundsätzen entsprechen. Sie müssen über die Herkunft und Verwendung ihrer Mittel sowie über ihr Vermögen öffentlich Rechenschaft geben.

Zwischen Mitwirkung und einer Situation in der die Parteien die Spielregeln der politischen Willensbildung bestimmen, besteht nach meiner persönlichen Meinung ein deutlicher Unterschied. Dieser deutliche Unterschied – und die Attraktivität der Mitwirkungsmöglichkeiten in den etablierten Parteien trägt – auch das ist meine persönliche Meinung – zur Abstinenz vieler politisch Interessierter bei. Betrachtet man die Motivation der Nichtwähler erkennt man wie wertvoll und nötig ein strukturell anderer Ansatz für die politische Partizipation für unsere Demokratie ist. Eine Studie von dimap aus 2009 beschreibt die Situation wie folgt:

Nichtwähler haben sich nicht grundlegend von der Demokratie in Deutschland abgewendet. Sie zeigen durchaus Interesse an politischen Diskussionen und sind offen für Argumente. Was jedoch vorherrscht, ist eine ausgeprägte Verdrossenheit mit den zur Auswahl stehenden Parteien und Politikern.

Überspitzt formuliert ist die Methode der politischen Willensbildung eine der Quellen der Politikverdrossenheit, sind also die etablierten Parteien eher Teil des Problems als Teil der Lösung.

Egal ob die Piratenparteien langfristig Bedeutung haben werden, zeigt ihr Wahlergebnis, das ein deutlicher Wunsch nach Veränderung in Richtung einfacherer Partizipation und transparenten Prozessen besteht. von Prozessen besteht. Jede Verbesserung in diese Richtung wird auf positive Resonanz stoßen und aufgrund der knappen Mehrheiten unsere politischen Landschaft verändern.

Die Piraten sind kein regional begrenztes Phänomen

Die Piraten sind kein Berliner Phänomen. Berlin ist ein Anfang. Das Bedürfnis nach Veränderung ist bundesweit. Im Vergleich mit dem Erfolg der GRÜNEN zeigt sich der strukturelle Unterschied zwischen Piraten und GRÜNEN.

Der Erfolg der GRÃœNEN fiel in ihren Anfängen deutlich geringer aus. Der Unterschied zwischen etablierten Parteien und GRÃœNEN war auch deutlicher spürbar – nicht nur optisch.  Die GRÃœNEN traten mit klaren, kontroversen Themen an und stritten um und in Prozessen um ihre interne Meinungsbildung und Mehrheitsfindung.

Die Piraten treten auch mit Themen an, aber vor allem unterschieden sie sich von den GRÃœNEN durch einen Ansatz mit Prozessen, die einfachere politische Mitwirkung und Mitgestaltung und transparente Prozesse zum Ziel haben. Die GRÃœNEN waren von Anfang an Partei, was die Mitwirkung betrifft. Sie haben die Methode der etablierten Parteien – Du kannst nur als Mitglied mitgestalten – mit übernommen. Nur die Prozesse der internen Meinungsbildung waren öffentlicher – und gelegentlich chaotischer und mühsamer.

Warum die Piraten deutlich schneller wachsen können als andere Parteien

Der veränderte Ansatz der Partizipation mag für die Politik ein grundsätzlich neuer sein. Es gibt strukturelle Gründe, die das enorme Wachstumspotenzial und die Dynamik dieses Ansatzes deutlich machen und es Wert sind bedacht zu werden. Social Media bietet hier eine interessante Analogie.

Plattformstrategie und Communitystrategie

Die Communitystrategie sucht ihre Mitglieder anhand einer definierten Gemeinsamkeit und grenzt alle anderen potenziellen Mitglieder (ohne diese Gemeinsamkeit) aus. Die Plattformstrategie sucht ihre Mitglieder nur nach dem Nutzungswunsch und grenzt keine potenziellen Mitglieder nach weiteren Kriterien aus. Social Networks agierten alle in ihrer Startphase nach der Plattformstrategie. Ansonsten wäre das dynamische Wachstum, das sie aufwiesen und aufweisen, nicht realisierbar.

Analogie der Social Network Strategien und Politik

Öffnen die Piraten ihre Partei allen politisch Interessierten zur Mitwirkung und Meinungsbildung ermöglicht dies der Partei ein schnelleres Wachstum. Sie werden damit nicht nur für die größte Gruppe unter den Wahlberechtigten – die Nichtwähler – sondern auch für die Wähler anderer Parteien interessant, die jetzt eine Möglichkeit sehen, sich aktiver einzubringen ohne sich dabei auf den langen Weg durch die Gremien der etablierten Parteien zu begeben um ein Thema voran zu bringen.

Die Plattformstrategie verspricht erfahrungsgemäß dann besonders viel Erfolg, wenn  freies Potenzial vorhanden ist. In der politischen Ebene ist dies in Form der Nichtwähler wie in Form der nicht aktiv engagierten Wähler anderer Parteien der Fall,  sofern letztere die Möglichkeit finden über den Weg in einer offenen (Plattform) Partei ihren Themen schneller Gehör verschaffen zu können.

Eine nicht ganz so dichte Analogie wäre der Vergleich der Freien Wähler auf Kommunaler Ebene und der CDU in Baden Württemberg. Jahrzehntelang dominierte die CDU den Landtag in Baden-Württemberg, war aber in vielen Kommunen in Baden-Württemberg immer nur die zweitstärkste Kraft.

Social Media Kompetenz und Effizienz

Den Piraten geht es um Offenheit und Transparenz. Ihre Kernklientel kommt aus den Gruppen der Bevölkerung, die Social Media und Social Networks als nahezu selbstverständlich nutzen – den sogenannten digital natives. Damit verfügen die Piraten „naturgemäß“ über eine etwas höhere Kompetenz in Social Media, die es ermöglicht Wähler und Interessierte auf vielfältigere Weise einzubinden und mitwirken zu lassen, als es die etablierten Parteien – inklusive der GRÃœNEN dies derzeit anbieten. Mit diesem unterschiedlichen Ansatz und den Mitteln, die Internet und Social Media als Infrastruktur zur Verfügung stehen, ist es möglich, Poltik für alle zu einer für jeden interessierten erlebbaren Selbstverständlichkeit zu machen. Diesem Ansatz und einem solchen Angebot haben die etablierten Parteien derzeit nichts nennenswertes entgegen zu setzen. Allein die Neugier auf die Möglichkeit anders mit gestalten zu können, wird viele politisch Interessierte – und auch Wähler und Mitglieder anderer Parteien – motivieren, dies einfach einmal auszuprobieren.

Den etablierten Parteien werden – sofern sie nicht schnell und konsequent agieren – zumindest die Wähler unter 40 schnell abhanden kommen. Natürlich birgt eine politische Plattformstrategie auch große Risiken, aber selbst wenn diese Risiken für die Piraten fatale Folgen hätten, wären die etablierten Parteien bis dahin auf ein deutlich geringeres Maß an Wählern und Mitgliedern zurück gefahren.

Altimeter Studie: Social Media Budgets – eine Frage der Erfahrung

Die Erfahrungen aus den USA zeigen, das die Höhe der Social Media Budgets sehr stark von der Erfahrung der Unternehmen mit Social Media und der Unternehmensgröße abhängt.

Altimeter hat dazu eine Studie durchgeführt, die Sie hier lesen oder hier downloaden können und gibt Empfehlungen zu Social Media Budgets entsprechend dem Entwicklungsstadium von Social Media im Unternehmen. Die Studie basiert auf einer Umfrage bei 120 Unternehmen.

Die wichtigsten Erkenntnisse

Durchschnittlich beträgt das Social Media Budget insgesamt über alle Unternehmensgrößen hinweg US $ 833.000. Innerhalb der unterschiedlichen Unternehmensgrößen variiert das Social Media Budget beträchtlich.

Das durchschnittliche Social Media Budget nach Unternehmensgröße (entsprechend dem Umsatz in US $):

  • unter 250 Mio – Budgetdurchschnitt: $229.000
  • 250 Mio bis unter 1 Mrd. – Budgetdurchschnitt: $ 408.000
  • 1 Mrd. bis unter 10 Mrd. – Budgetdurchschnitt: $ 568.000
  • 10 Mrd. und mehr – Budgetdurchschnitt: $ 2.057.000

Budgetgröße abhängig von der Erfahrung mit Social Media

Das durchschnittliche Social Media Budget wächst mit der Erfahrung in der Nutzung von Social Media sehr deutlich. Das ist zumindest ein Indiz für die erfolgreiche Nutzung von Social Media in den Unternehmen.

Altimeter hat die Unternehmen sich selbst in 3 Erfahrungsstufen gliedern lassen. Das durchschnittliche Budget wie auch die Teamgröße der Social Media Teams variiert  diesen unterschiedlichen Erfahrungsstufen sehr deutlich

  • Anfänger in Social Media – Durchschnittswerte
    • Budget:  $66.000
    • Teamgröße 3,1
  • durchschnittlich erfahren in Social Media – Durchschnittswerte
    • Budget:   $ 1002.000
    • Teamgröße: 8,2
  • erfahren in Social Media – Durchschnittswerte
    • Budget:  $ 1.364.000
    • Teamgröße: 20,8

Diese Durchschnittswerte zeigen, das mit zunehmender Erfahrung besonders stark in Teams investiert wird.

Die Chance der Social Media Agenturen

Die Studie zeigt, das mit zunehmender Erfahrung der Unternehmen die Bereitschaft wächst, deutlich stärker in die Leistungen von spezialisierten Social Media Agenturen zu investieren. Erfahrene Unternehmen investierten das 3fache in Social Media Agenturen als in traditionelle Agenturen.

Investitionsschwerpunkte beim Start in Social Media

Die Studie zeigt die Entwicklung der Investitionsschwerpunkte der Unternehmen beim Start in Social Media und gibt für die einzelnen Erfahrungsstufen hilfreiche Empfehlungen.

Social Media und Small Business

Mashable hat sich mit der Nutzung von Social Media durch kleinere Unternehmen in den USA befasst und dazu neben einem kurzen Artikel eine sehr hübsch anzusehende und zugleich informative Grafic erstellt, die ich Ihnen nicht vorenthalten will. Basis dieser Informationen sind 20.000 User von Postling, einem Social Media Tool für Small Business

Mashable Infografik Social Media and Small Business

Facebook Pages РNeuheiten und strategische Probleml̦sung

Ein lesenswerter Artikel in Mashable befasst sich damit wie Marken Facebooks Fanpages optimal nutzen, beschreibt anschaulich die Veränderungen – Photos, Navigation, Wallfilters – der neuen Pages und gibt Empfehlungen, wie man damit umgehen sollte.

So lesenswert dieser Beitrag ist, mir fehlt ein Hinweis auf eines der Kernprobleme im Marketing via Facebooks Seiten aka Fanpages.

Die Achillesfersen der Fanpages

Damit die Inhalte einer Fanpage wirken, müssen sie vom User wahrgenommen werden. Das geschieht auf 2 verschiedenen Wegen:

  • der User besucht die Fanpage und informiert sich dort. Das setzt die Aktivität des Users voraus. Wie sich das Verhältnis von Fanpagebesuchern und Fans darstellt und entwickelt, können Sie anhand der Statistiken Ihrer Fanpage feststellen. Damit Fans eine Fanpage besuchen, braucht es in aller Regel einen Anstoss – entweder von ausserhalb des eigenen Umfelds oder aus dem eigenen Umfeld.
  • die Informationen der Fanpage kommen via Newsfeed zum User. Das setzt die Wahrnehmung dieser Informationen voraus.

Ob der User die Informationen, die Sie via Fanpage und Newsfeed transportieren, überhaupt zur Kenntnis nehmen kann, hängt nicht zuletzt davon ab, wann der User sich in Facebook einloggt und wie viele News dort bereits aufgelaufen sind.Die Chance, das die Informationen der Fanpages im Berg der aufgelaufenen News untergehen, ist um so höher, um so besser der User in Facebook vernetzt und aktiv – und damit für Unternehmen wertvoll – ist. Kaum ein User sieht sich die angezeigten 200, 300 oder mehr Neuigkeiten an, die seit seinem letzten Besuch aufgelaufen sind.

Das strategische Defizit

Die Erreichbarkeit des Users über Newsfeeds ist nicht zuletzt aus diesem Grund eingeschränkt. Facebook selbst informiert bei der Anlage von Pages darüber, das man keinesfalls garantiere, das Nachrichten der Page auch die Fans dieser Page erreichen. Für das Marketing via Fan Pages / Unternehmensseiten in Facebook ist das alles andere als eine gute Grundlage. Bislang gab es für dieses Problem keine adäquate Lösung. Das ändert sich gerade.

Die Alternative

Bislang noch im Demo / Betamodus bietet eine neue Applikation die Möglichkeit, Nachrichten direkt in den Newsfeed von Usern zu platzieren und / oder über Filter zu verhindern, das Nachrichten von Unternehmen bzw. deren Pages im Newsfeed untergehen. Schicken Sie mir eine Anfrage über Facebook, oder sprechen Sie mich auf Xing an und ich lade Sie gerne zum Test der Applikation ein.

Wie Facebook sein wirtschaftliches Potenzial erschließt

Dieser Beitrag ist der zweite Teil eines Artikels, der sich mit den Potenzialen von Social Network Plattformen am Beispiel Facebook befasst. Den ersten Teil finden finden Sie hier.

Facebooks wirtschaftliches Potenzial – innovative Ertragsquellen

Dieser Abschnitt befasst sich mit innovativen und lukrativeren Ertragsquellen als Werbung. Wer hier an die Einführung von Mitgliedsbeiträgen denken sollte, liegt komplett falsch – ist aber trotzdem auf der richtigen Spur.

Mitgliedsbeiträge sind für Facebook kein Thema – auch für die meisten anderen Social Network Plattformen nicht. Das hätte ihr sensationelles Wachstum deutlich gedämpft.

Verstehen wir Facebook als große Gemeinschaft. Der Vergleich mit Nationen ist ja geläufig. Wie finanzieren sich Nationen? Über Steuern, wie wir alle mehr oder weniger leidvoll wissen.

Wie Facebook innovativ und diskret eine Art von Steuer einführt

Unserem geschätzten Finanzminister würden möglicherweise bei dem Gedanken das ein junges amerikanisches Unternehmen in Deutschland durch die Hintertüre und an ihm vorbei Steuern erheben kann, die Gesichtszüge entgleiten. Lassen wir unsere wertgeschätzten Berliner Politikdarsteller ruhig weiterhin über Googles Bilder und Dominanz als Suchmaschine sinnieren und bewundern wir derweilen die elegante wie leerreiche Vorgehensweise von Facebook.

Testmarkt Spiele: In Facebook gibt es eine ganze Reihe von Spielen mit kommerzieller Relevanz. Da wird – wie im Spielemarkt insgesamt – Geld verdient. Das stört Facebook nicht wirklich. Man will allerdings künftig diskret an den dabei generierten Umsätzen verdienen. Dafür hat sich Facebook einen hübschen Mechanismus einfallen lassen – die eigene Währung namens Credits.

Mit der eigenen Währung lässt sich elegant und diskret an anderen Umsätzen partizipieren. Die Methode ist eigentlich simpel und trotzdem genial. Stellen Sie sich vor:

  • Alle Spiele in Facebook dürfen nur noch über Credits abgerechnet werden.
  • Beim Umtausch von Credits in andere Währungen behält Facebook einen prozentualen Anteil ein.

Wer hier spontan an eine Art von Umsatzsteuer denkt, outet sich als volkswirtschaftlich vorbelastet. Wer dagegen an Apples App Store und den Umsatz mit Apps denkt, ist möglicherweise noch mehr auf der Höhe der Zeit als er denkt. Der Unterschied der beiden Assoziationen lässt sich übrigens genau beziffern. Er beträgt 11%. Unsere gesetzliche Umsatzsteuer liegt – noch – bei 19%. Apple bescheidet sich mit seinem Anteil bei den Apps mit 30%. Raten Sie welchem Vorbild Facebook folgen wird.

eCommerce in Facebook – die nächste Ertragsquelle wird bereits angebohrt

Die Integration von Shops in Facebook betrachten Sie jetzt aus einem anderen Blickwinkel? Das ist vielleicht ein bisschen übertrieben, zumindest was die Möglichkeit von Facebook betrifft in der gleichen Höhe am Ertrag von Shops in Facebook zu partizipieren. Ob und wann sich Facebook auch hier ein kleines Stück vom Kuchen abschneiden wird, ist nur eine Frage des Markterfolgs der Shops in Facebook.

Welche Methode Facebook für seine Partizipation nutzen wird, dürfte nicht weniger interessant sein. Wird man versuchen auch die Shops auf Credits umzupolen, sobald genügend Masse da ist oder wird man einen weiteren Mechanismus entwickeln? Ich weiß es leider nicht, bin aber sehr gespannt, wie sich die Facebook Shops entwickeln werden. In Deutschland wurden in 2010via eCommerce übrigens mehr als 23 Mrd. Euro umgesetzt. Tendenz steigend. Bei einem Erfolg der Facebook Shops dürfte ein – anfangs sicher bescheidener – Anteil davon über Facebook generiert werden. Nirgendwo ist ein Anbieter ja so nahe am Kunden – und kann so viel über dessen Bedürfnisse und Wünsche erfahren, wie in einer Social Network Plattform.

Wer dürfte an dieser Option neben den Shopbetreibern wenig Freude haben? Richtig – die Affiliatemarketingbranche. Zanox, Affilinet und Co. entsteht auf diesem Weg ein Wettbewerber, gegen den sie auf konventionellem Weg relativ wenig ins Feld werden führen können. Ob man die Kompetenz für innovative Antworten auf diese Entwicklung hat, wird sich zeigen.

Der zweite dicke Fisch ist noch interessanter

Kennen Sie Groupon? Richtig, das sind die mit den Gutscheinen.  Und dieses Unternehmen soll bei einem Börsengang 15 Mrd. Dollar wert sein. Das klingt nicht nur teuer und nach neuer Blase, es hat auch einen simplen Grund. Offline wird immer noch deutlich mehr umgesetzt als online und die Methode der Wertschöpfung von Groupon ist schon recht heftig.

Behalten wir unter dem Blickwinkel der Bewertung von Facebook mit seinem gigantischen Nutzerpotenzial die Erkenntnis im Hinterkopf, das offline noch mehr Geld zu verdienen ist als online. Was läge da für Facebook näher als diese Erkenntnis in einen freundlichen Service umzusetzen. Gesagt getan – Facebook Deals heißt auch deutsche Nutzer willkommen.

LBS – nicht die Bausparkasse sondern location based services – heißt das Zauberwort. Wer sich als Facebook User via Mobile Phone an einer Location einloggt um seinen Freunden zu zeigen, wo er gerade ist, bekommt nun von Facebook gleich gesagt, wo in seiner direkten Umgebung er ein besonders interessantes Schnäppchen findet. Damit hat Facebook den ersten Schritt getan um sich den ganz normalen stationären Handel als Ertragsquelle zu erschließen. Künftig kann Otto Einzelhändler seine Sonderangebote nicht nur im Anzeigenblättchen vor Ort posten, sondern auch gleich bei Facebook eingeben, um die User die sich seinem Etablissement nähern dezent und präzise auf sein aktuelles Schnäppchen hinzuweisen. Wenn die schon mal da sind, können sie doch gleich bei ihm vorbeisehen und sich bitte auch dort einloggen um ihren Freunden zu zeigen, wo sie jetzt sind und was es da für ein tolles Angebot gibt.

Stellen Sie sich – einmal ohne Ironie – eine kleine Gruppe junger Damen auf Shoppingtour vor, die via Facebook den Kontakt zum Freundeskreis hält um ihn über ihre Entdeckungen und Käufe zu informieren oder deren Meinung einzuholen und sie gewinnen einen ersten Eindruck vom Potenzial dieser Methode.

Wem dürfte diese Entwicklung wenig Freude bereiten? Richtig – den Printmedien, insbesondere den regionalen Blättern, die für die Werbung lokaler Einzelhändler in der Vergangenheit nicht zu ersetzten waren und jetzt erneut Umsätze verlieben werden. Via Facebook bietet sich Händler künftig eine zunehmend interessante Alternative.

Damit nicht genug

Obama in Facebook

Das Potenzial von Social Network Plattformen hat nicht nur wirtschaftliche Aspekte. Um die politischen und gesellschaftlichen Auswirkungen zu erkennen und zu verstehen, wird gerne die Kandidatur von Barrack Obama zum Präsidenten der USA und der US Wahlkampf genutzt.

So richtig und beeindruckend dieses Beispiel auch ist, es deckt  nur einen kleinen Teil des Veränderungspotenzials von Social Network Plattformen ab.

Nicht weniger gewichtig sind die anderen Möglichkeiten und Auswirkungen, die ich in einem weiteren Beitrag zu dieser Serie beschreiben werde.

Nutzen Sie den Informationsservice wenn Sie sicher gehen wollen, das Sie diesen Beitrag nicht verpassen.

Lesenswert: Pragmatischer Einstieg in Social Media für Unternehmen

Der Einstieg in die kommerzielle Nutzung von Social Media ist für Unternehmen weder einfach noch risikolos.

Jerry Owyang von Altimeter empfiehlt in seinem lesenswerten Blog den hier dargestellten pragmatischen Einstieg in Social Media.

Owyang spricht in seinem Beitrag das nahezu klassische Verhalten von Unternehmen an, die mit Social Media starten, bevor sie dazu bereit und organisatorisch in der Lage sind und anschließend durch den ersten Erfolg und die damit verbundenen wachsenden Anforderungen an Kundenkommunikation und -partizipation überfordert sind.

Alternativ dazu skizziert er einen pragmatischen Einstieg, der mit dem Aufbau von Social Media Kompetenz beginnt. Die pragmatische Beschreibung dieses Prozesses in einer Matrix macht diesen Beitrag besonders lesenswert.

Social Media in Unternehmen РArtikel von Netz̦konom Holger Schmidt

In seinem Blog Netzökonom beschreibt Holger Schmidt die Ergebnisse der letzten globalen McKinsey Studie zur Nutzung von Social Media durch Unternehmen. Die im Artikel enthaltende Präsentation zum Stand von Social Media im Unternehmen ist empfehlenswert und deshalb hier gleich eingebunden.

Fazit der Studie:

Die Nutzung von Social Media rechnet sich in vielfältiger Weise und um so mehr, je intensiver / konsequenter Social Media genutzt wird.

Präsentation der wichtigsten Erkenntnisse:

2010 – kein gutes Jahr für die deutschen Social Networks I

Die Nutzerentwicklung

Die Zahlen der letzten agof haben es angedeutet. 2010 war unterm Strich kein wirklich gutes Jahr für die deutschen Social Network Plattformen.

Wirft man einen genaueren Blick auf die Branche und verzichtet auf die unique users, die mit ihrem Aktivitätskriterium eben nicht socialnetworktauglich sind, wird die Entwicklung aussagekräftiger.

Die Branche teilt sich in deutliche Verlierer, wenige Gewinner (neben Facebook) und einige Plattformen, die sich halten konnten.

Unique users und daily unique visitors

Diese beiden Messgrößen sind bei den Social Network Plattformen die Währung in der Markterfolg oder Misserfolg indirekt gemessen wird. Direkt sollte man den wirtschaftlichen Erfolg ganz grundsätzlich in Euro messen. Die agof ermittelt die User, die innerhalb von 30 Tagen auf einer Plattform aktiv waren als unique users. Die daily unique visitors sind die Besucher, die innerhalb eines Tages auf einer Plattform aktiv waren.

Beide Messmethoden bilden die Realität der Social Network Plattformen nur teilweise zutreffend ab.

Ich benutze die daily unique visitors weil sie

  • die Aktivität einer Plattform besser abbilden.
  • nur mit den täglich aktiven Usern Geld verdient werden kann.
  • die breitere Vergleichbasis bieten.

Die großen deutschen Plattformen

Von den großen deutschsprachigen Plattformen gehen nur MeinVZ.net und Wer-kennt-wen.de nach daily unique visitors besser aus dem Jahr als sie hinein gingen. Die beiden anderen VZs – StudiVZ und SchülerVZ zählen eindeutig zu den Verlieren des Jahres 2010. Ein Verlust, den auch MeinVZ nicht wirklich auffangen konnte.

Die mittelgroßen deutschen Plattformen

In der Mitte sehen wir 2 Absteiger und 1 Gewinner. Für Jappy war die Mitgliederentwicklung in 2010 ein Grund zur Freude. Lokalisten und KWICK! verlieren nach Google unterschiedlich stark. Bei der Münchner Plattform hat sich 2010 die Anzahl der daily unique visitors faktisch halbiert. KWICK! hat zwar nach agofs  in der letzten Studie deutlich an unique unsern zugelegt. Dieses Wachstum spiegelt sich aber in den daily unique visitors nicht wieder.

Die größeren ausländischen Plattformen neben Facebook

Während Netlog und MySpace deutlich verloren haben, konnte Badoo in Deutschland seine daily unique visitors in 2010 parallel zum Höhenflug von Facebook faktisch vervierfachen. Diese Entwicklung wird deutlicher, wenn wir die Grafik für Badoo isoliert betrachten.

Badoos Erfolg resultiert auf einem etwas anderen Ansatz. Während sich die Plattformen üblicherweise darauf konzentrieren primär den realen Freundeskreis abzubilden und sich der erweiterte „nichtreale“ Freundeskreis mehr oder weniger zufällig entwickelt, hat Badoo sich stark darauf fokussiert Fremde zusammen zu bringen. Das man sich hier aufs „matchmaking“ fokussierte, war naheliegend. Das große Defizit nahezu aller Plattformen – die aktive Vernetzung jenseits der wkw-Methodik – ist zugleich ein Ansatz um erfolgreich weiter zu wachsen. Facebook selbst hat hier ja auch noch deutliche Defizite abzuarbeiten.

Die 3. Liga der Social Network Plattformen

Jenseits der größeren und großen Plattformen zeichnet sich in der dritten und vierten Liga der Social Networks ein ähnlich uneinheitliches Bild für 2010 ab.

Die Verlierer

Stellvertretend für die Verlierer der 3. Liga sehen wir hier die Entwicklung von Gesichterparty, Lakeparty, Dampfer und MV-Spion. Bei allen Plattformen handelt es sich um typische ehemalige Platzhirsche, die in ihren geografischen Märkten Marktführer waren. Auch wenn die Ursachen für den Abstieg variieren, ist allen gemein, das man sich nicht oder nicht ausreichend weiter entwickelt hat und die Anforderungen der Zukunft nicht oder nicht richtig erkannt hat, bzw. ihnen nicht gewachsen war.  Die Zukunftsprognosen für diese Plattformen, bzw. für Plattformen die Entwicklungsdefizite aufweisen, sind alles andere als positiv.

Die Hartnäckigen

Auch in der 3. und 4. Liga der Social Network Plattformen gibt es nicht nur die Gruppe der Verlierer. Für die „hartnäckigen“ sind in der Grafik stellvertretend die Plattformen Team-Ulm, willstequatschen und Schüler.CC aufgeführt. Alle Plattformen haben sich nach daily unique visitors in 2010 im Markt behauptet – nicht nur gegen Facebook, sondern auch gegen andere regionale und überregionale Plattformen. Die Ursache für diesen beachtlichen Erfolg liegt in der jeweiligen besonders klaren Positionierung der Plattformen.

Facebook wuchs 2010 quantitativ und qualitativ

Es ist nicht nur das quantitative Wachstum, das den deutschen Social Network Plattformen mehr als nur gelegentliches Kopfzerbrechen bereitet. Facebook ist 2010 in mehrfacher Hinsicht gewachsen:

  • Facebooks Mitgliederbasis wuchs nicht nur in der reinen Anzahl der Accounts. Auch die sehr hohe Nutzeraktivität blieb höher als branchenüblich.
  • Facebooks Ertragsqualität hat sich enorm verbessert. Auch wenn dies vorerst nicht in gleichem Maß in Deutschland der Fall ist, wie z. B. in der USA ist davon auszugehen, das dem Userwachstum auch ein Wachstum an Werbeerlösen in Deutschland folgen wird.
  • Die Qualität der Website hat sich in 2010 deutlich verbessert – sowohl für Werbetreibende wie für User.

Für die Betreiber der deutschen Social Network Plattformen werden sich auch die beiden letzteren Entwicklungen auf Dauer sehr nachhaltig auswirken.

Die Hausaufgaben nicht gemacht

Lesen Sie im nächsten Artikel dieser Serie über die qualitativen Herausforderungen, die in 2010 offen geblieben sind und in 2011 den Plattformen im Wettbewerb mit Facebook und in ihrer Vermarktung steigende Probleme bereiten werden.

Social Media ROI – die Informationspyramide

Jerry Owyang von Altimeter veröffentlichte heute in seinem Blog Web Strategist einen  lesenswerten Artikel zum Thema Social Media ROI, deren Messgrößen und nicht zuletzt die Aggregation und Integration in Unternehmenskennzahlen.

Hier zwei Zitate aus dem Artikel Рweil sie so sch̦n treffend die Dinge auf den Punkt bringen:

The novice provide executives with engagement data.

The seasoned professional provides executives with business metrics first.

Nach den Erfahrungen von Altimeter ist diese Vorgehensweise eher die Ausnahme als die Regel:

  • 65% der Unternehmen orientieren sich primär an Engagement Data als wichtigster Orientierungsgröße
  • nur 22% messen die Ergebnisse ihrer Social Media Aktivitäten an wirtschaftlichen Ergebnissen.

Je mehr die wirtschaftliche Bedeutung von Social Media in den Unternehmen anhand von entsprechenden Fakten belegt wird, desto eher wird man dieses Instrument entsprechend seiner Chancen einsetzen.

Social Media für Unternehmen: best cases und Social Media ROI

Wann immer ich auf best cases für die Nutzung von Social Media durch Unternehmen und die Messung von Social Media Erfolg stoße, suche ich zuerst nach den Kriterien, anhand man diese Beispiele bzw. den erzielten Erfolg als best cases definiert hat.

Meist sind diese Kriterien – sofern man die harten Maßstäbe der Betriebsiwirtschaft oder zumindest einer marktwirtschaftlichen Effizienz anlegt -nicht immer „best case“. Erfolg ist eben auch relativ.

An dem Artikel von Rob Petersen34 case studies that prove social media ROI – gefällt mir der Ansatz best cases über den Return of Investment zu definieren.

Aus 100 Beispielen für den Einsatz von Social Media durch Unternehmen wählte Petersen 34 Beispiele aus, die in einem oder mehreren der folgenden Kriterien zu einem ROI geführt haben:

  • Umsatz
  • Kürzer Verkaufszyklus (also häufigere Nachkäufe)
  • Interessentengenerierung
  • verbesserte Unternehmensprozesse und optimierte Geschäftsabläufe

Bei jedem Beispiel ist angemerkt, welche Kriterien in welchem Umfang erfüllt wurden.

Diese Kriterien sind nicht zuletzt auch deshalb interessant, weil sie den Einsatz von Social Media für verbesserte / beschleunigte Unternehmensprozesse und Geschäftsabläufe berücksichtigen.

So bemerkenswert wie nachvollziehbar ist die aus diesen Fallbeispielen gewonnene Erkenntnis, das geringe Investitionen zu einem hohen ROI führen, wenn

  1. das Unternehmen eine klare Business Strategie verfolgt – also die Geschäftsprozesse und Wertschöpfung in Social Media integriert.
  2. Social Media mutig nutzen – die Formulierung „aren’t afraid to jump in“ will ich Ihnen schon deshalb nicht vorenthalten, weil sie ein Dilemma deutlich anspricht. Social Media kann man nicht halbherzig nutzen will man erfolgreich sein.
  3. Phantasievolles, kreatives Vorgehen. Das ist so selbstverständlich, das es all zu häufig vernachlässigt wird.

Jetzt will ich Sie nicht mehr weiter davon abhalten, den Orginalartikel zu lesen.

Social Media und Politik – US Midterm Elections 2010

Bestandsaufnahme Social Media und Politik in den US Midterm Elections 2010

Barack Obama - Quelle: Facebook

In Social Times las ich heute einen kurzen Artikel über die Bedeutung von Social Media in den Midterm Elections 2010.

Auch wenn hier die Bedeutung – und die Nutzung von Social Media durch die traditionellen Medien – deutlich wird, fehlt mir in der Betrachtung der langfristige Aspekt des Potenzials von Social Media in der Politik. Das mag daran liegen, das diesem Aspekt zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird, oder aber, das dieses Potenzial auch in den USA noch ungenutzt ist.

Die besondere Herausforderung des Infrastrukturcharakters von Social Media in der Politik

Social Media lässt sich nicht an- und ausschalten, wie eine Kampagne in den konventionellen Medien. Das ist eine Binsenweisheit – ja. Aber eine, deren Konsequenz immer noch auf sich warten lässt. Diese Konsequenz steht für nicht weniger als den permanenten Dialog zu pflegen. Das dieser Dialog nicht ohne entsprechendes Engagement zu haben ist, ist offensichtlich und sollte weitgehend bekannt sein. Die Bereitschaft zu einem hohen Engagement in den Dialog scheint in Zeiten des Wahlkampfes deutlich höher, als in Zeiten der „Normalität.“ Das ist nachvollziehbar, birgt aber Risiken mit sich. Wer seine Social Media Aktivitäten nach dem Wahlkampf vernachlässigt, wird im nächsten dafür büßen. Im besten Fall durch die Notwendigkeit aufgegebenen Boden und verloren gegangenes Terrain wieder erobern zu müssen. Und das dürfte schwerer fallen, als zuvor.

Die besondere Chance des Infrastrukturcharakters von Social Media in der Politik

Menschen zu überzeugen, sie mit zu nehmen, wird zunehmend zu einer strategischen Herausforderung in der Politik, gerade dort, wo Veränderung erforderlich ist. Diese Überzeugungsarbeit lässt sich in den traditionellen Medien immer weniger leisten, weil

  • darüber immer weniger Menschen erreicht werden
  • die Themen zunehmend komplexer und erklärungsbedürftiger werden, diese Komplexität aber immer weniger ausreichend umfassend behandelt wird. Wir versinken in politischem Talk und vermissen fundierte Information.
  • die traditionellen Medien zu wenig „Nachschlagequalität“ bieten.
  • ein Dialog – das klassische Nachfragen – darin eher nicht vorgesehen ist.

Social Media kann hier deutlich mehr leisten, als die klassischen Medien. Es bietet die M̦glichkeit umfassende Information dort zu installieren, wo sie gebraucht wird Рin der Diskussion innerhalb der Gesellschaft Рvulgo im sozialen Umfeld.

Hier sind nicht nur in den Midterm Elections 2010 Defizite zu erkennen. So hat sich z. B. die intensive Debatte um Veränderung nicht im Traffic von wichtigen Websites niedergeschlagen. Links sehen Sie die Entwicklung der daily unique visitors von barackobama.com und whitehouse.gov.  Wer Veränderung will, muss diesen begründen und überzeugen. Dies geht heute kaum ohne Dialog. Ein intensiver und in der Sache kontroverser Dialog über größere Veränderungen würde sich in entsprechendem traffic niederschlagen. Diese beiden zentralen Websites lassen davon wenig erkennen.

Das kann unter andere auch technische Ursachen haben. Besuchen Sie beispielsweise die Obama Pages in Facebook und finden Sie den Ansatz für den Dialog mit den Unterstützern / Fans.

Es gibt eine tatsächliche eine Diskussion innerhalb der Pages – aber aufgrund der Konstruktion der Pages ist sie optisch „unter ferner liefen“ angebunden. Hier ist die Kompetenz der Betreiber der Pages gefordert, den Dialog auch technisch auf eine sichtbarere Ebene zu heben und zu pflegen – bis Facebook hier eine sinnvollere Lösung anbietet.

In Deutschland stossen wir auf ein deutlich größeres Defizit an Information und Dialog, wie sich anhand des Kommunikationsdesasters rund um Stuttgart 21 ganz wunderbar erkennen lässt.

Natürlich birgt diese Form der Kommunikation und die rechtzeitige Nutzung von Social Media für die Politik im herkömmlichen Sinn auf den ersten Blick deutliche Risiken: Eine Politik im „Basta-Stil“ oder im „kleinen Kreis“ wird dadurch nicht mehr möglich, genauso wie die Kommunikation via glattgeschliffener und substanziell entleerter Formulierungen.

Das Politik ohne Bürgerbeteiligung zunehmend an ihre Grenzen stößt, zeigt die Reaktion auf Stuttgart 21. Wer will, das sich Stuttgart 21 nicht als neuer Standard im Verhältnis von Bürgern und Politikern etabliert, muss den Dialog rechtzeitig beginnen. Das geht am besten dort, wo er real stattfindet.

Social Media Strategie und Politik

Social Media Strategie und Politik

Jenseits des omnipräsenten Beispiel Obama, dessen Kampagne auf andere politischen Kulturen nicht uneingeschränkt übertragbar ist, bietet Social Media eine ganze Reihe von strategischen Vorteilen, die in Deutschland noch nicht erkannt werden.

Neben politischen Parteien sind vor allem NGOs und Bürgerbewegungen damit in der Lage in einer neuen Qualität nachhaltig und anhaltend Einfluss auszuüben.

Dieser Beitrag befasst sich mit den strategischen Eckpunkten von Social Media in der Politik, beschreibt die Ursachen der strukturellen Veränderungen, zeigt die Konsequenzen für die politische Landschaft auf, skizziert die Eckpunkte einer politischen Social Media Strategie, gibt Hinweise auf die Voraussetzungen einer erfolgreichen Nutzung von Social Media und die Konsequenzen die sich daraus für politische Kräfte, Parteien und Bewegungen ergeben.

Social Media und die strukturelle Veränderung der politischen Landschaft

Die Parteien wirken nach unserer Verfassung an der politischen Meinungsbildung mit. In der Praxis ist ihr Einfluss auf die politische Meinungsbildung deutlich größer als in der Verfassung angesprochen. Dies hat praktische Gründe. Um Politik zu machen, benötigt man Mehrheiten und ohne Organisation und kommunikative lassen sich Mehrheiten kaum bilden.

Social Media verändert die politische Landschaft auf zwei Ebenen. Gruppen und Gruppierungen jenseits der etablierten Parteien können sich jetzt schnell, einfach und effizient organisieren.

Zugleich ermöglicht es Social Media eine eigene kommunikative Reichweite aufzubauen und macht damit unabhängig von der Wahrnehmung und Unterstützung durch die etablierten Medien.

Beide Veränderungen beinhalten das Potenzial die politische Landschaft strukturell zu verändern, weil sie den strukturellen Vorteilen der etablierten politischen Parteien – also deren Vorsprung in Organisation, Wahrnehmung, kommunikative Reichweite über die Medien – ein gleichwertiges Instrument entgegen setzen können.

Konsequenzen dieser Veränderungen

Kleinere Gruppen können sich jetzt mit Hilfe der Möglichkeiten von Social Media sehr viel schneller und effizienter organisieren und für Mehrheiten arbeiten, ohne darauf angewiesen zu sein, das die Medien sie wahrnehmen bzw. durch Berichterstattung unterstützen. Das Monopol der Parteien auf politischen Organisation hat sich in dem Grad erledigt, in dem sich Social Media als Instrument politischer Einflussnahme etabliert.

Social Media bietet nicht nur zusätzliche Wege der Information und Kommunikation, auch neue Formen der Mitwirkung werden dadurch möglich. Wer sich bislang politisch engagieren wollte, hatte lediglich die Wahl in welcher Partei er aktiv wird und musste sich um Wirkung zu erzielen relativ langfristig binden.

Volunteering über einen kürzeren Zeitraum kommt den Vorstellung einer breiteren politisch interessierten Öffentlichkeit die Mitwirkung jenseits einer langfristig verpflichtenden Parteibindung.

Bürgerbewegungen, NGOs und Protestbewegungen profitieren von dieser Möglichkeiten stärker als die etablierten Parteien, weil sie damit den Abstand zu diesen verringern oder beenden können. Die etablierten Parteien freunden sich mit Social Media eher zögerlicher an. Wo gewachsene Kommunikationsstruktur erst an die Anforderungen von Social Media angepasst werden müssen, wird sich diese Veränderung nur aufgrund äußeren Drucks ergeben.

Eckpunkte einer politischen Social Media Strategie

Reichweite und Vernetzung: Der Aufbau einer ausreichenden Reichweite ist Teil einer Social Media Strategie. Damit diese Reichweite auch zu einer Verbreitung von Inhalten und zu einer Aktivierung von Empfängern führen kann, ist deren Vernetzung nicht weniger wichtig.

Erreicht man nur Menschen, die kein breites soziales Netz haben oder dieses Netz nur offline pflegen, ist die Wirkung ungleich geringer, als wenn viele Menschen gut vernetzt sind und diese Vernetzung in einem Social Network stattfindet. Damit können Informationen und Empfehlungswirkungen weitaus effizienter verbreitet werden.

Die Zersplitterung von Reichweiten – z. B. auf verschiedene Plattformen – ist hier ein permanentes Risiko, dessen kontraproduktive Wirkung oft unterschätzt wird. Eine Reichweite von 100.000 Menschen, die auf 10 oder 20 Sites aufgeteilt ist, bleibt wesentliche wirkungsloser als eine Reichweite, die auf einem Punkt konzentriert ist. Gemeinsam sind wir stark ist auch eine Orientierungsgröße in der Plattformstrategie.

Community Management: Neben einem überzeugenden Grund sich zu engagieren – der in der Sache gegeben sein sollte – ist die Kommunikation und Integration von Interessenten ein entscheidender Schritt um auf Informationsempfängern aktive Beteiligte oder Volunteers werden zu lassen. Es ist die Aufgabe des Community Managements die Kommunikation mit und unter den Interessenten am Leben zu erhalten und zugleich Möglichkeiten aufzuzeigen, sich sinnvoll aktiv zu beteiligen.

Partizipation: Der Königsweg zur Aktivierung liegt darin, vielen Menschen die Möglichkeit zu geben, sich entsprechend ihren Möglichkeiten an einer Sache beteiligen zu können. Je vielseitiger und individueller hier das Angebot ist, desto breiter und vielschichtiger die Beteiligung. Partizipation heißt auch, einen Teil der Entscheidungen und der Steuerung an die Community zu übertragen. Ein enges und straff gesteuertes Partizipationskonzept begrenzt seine eigene Attraktivität und Wirkung.

Die Praxis in Deutschland

Vergleicht man die Social Media Aktivitäten der politischen Parteien in Deutschland zeigt sich, wie weit man dort noch davon entfernt ist, die Potenziale von Social Media entsprechend aktuellen Standards zu nutzen. Es reicht nun mal nicht, Social Media via Link zu integrieren. Man muss diese Instrumente auch verstehen und nutzen.

Die CDU beispielsweise ist mit ihrer Aktion „Unser Land“ auf dem Weg in den Dialog mit Menschen jenseits der eigenen Mitglieder. Die Umsetzung ist noch weit vom aktuellen Stand von Social Media oder einem ernst zu nehmenden Dialog entfernt.

Bei vielen Aktionen und Bürgerbewegungen sieht es leider nicht besser aus. Man ist um Informationsverbreitung bemüht, integriert Social Media via Link auf Facebook Pages oder Twitteraccounts und scheitert daran, Menschen zu motivieren und zu integrieren um sie darüber zu aktivieren. Auf der Seite der CSU findet sich zu diesem Thema ein treffendes Beispiel.

Fazit

Social Media ist längst Mainstream. Die Fähigkeit der etablierten Parteien wie der Bürgerbewegungen diese Instrumente zu nutzen, ist unterentwickelt. Derzeit wird Social Media im Ergebnis mehr verlinkt als eingebunden. Damit befindet man sich alles andere als auf der Höhe der Zeit.

Politik, die die Menschen nicht mehr erreicht ist zum Scheitern verurteilt – egal wie richtig sie sein mag. Auf eine hocheffiziente Möglichkeit zu verzichten, Menschen zu erreichen, zu bewegen, motivieren und zu integrieren, steht für den Verzicht auf eine erfolgreiche, zukunftsfähige Politik.

Politische Konsequenzen zum Thema Social Media

Ein Politiker der seine Ideen nicht kommunizieren kann, scheitert. Gleiches gilt für Parteien und Bewegungen. Um dies zu vermeiden sollten einige grundsätzliche Regeln und Erkenntnisse beachtet werden:

  • Die Fähigkeit Social Media effizient zu nutzen, ist nicht weniger wichtig, wie die Fähigkeit Standpunkte und Inhalte in den alten Medien zu kommunizieren.
  • Die erfolgreiche Nutzung von Social Media setzt die Kenntnis der Instrumente wie der Akzeptanz der Regeln voraus.
  • Social Media hat Infrastrukturcharakter. Es ist nicht wie ein weiterer medialer Kanal zu nutzen und Social Media kann nicht an- und abgeschaltet werden.
  • Um Menschen auf Dauer erfolgreich zu erreichen ist eine leistungsfähige Social Media Infrastruktur unverzichtbar.
  • Ohne fundierte und zukunftsfähige Social Media Strategie werden die Aktivitäten in Social Media weit hinter dem möglichen Erfolg zurück bleiben.

Praktische Konsequenzen

Social Media ist so komplex und vielschichtig, das es politisch Handelnden kaum möglich sein dürfte, sich dem Thema in der nötigen Qualität und Quantität zu widmen, ohne sich von ihrer eigentlichen Aufgabe zu entfernen.

Eine Lösung in Form eines Social Media Beauftragten innerhalb der eigenen Organisation bringt nur geringe Verbesserung. Im Gegensatz zu der Nutzung der klassischen Medien hat Social Media einen Infrastrukturcharakter – d. h. es müssen die kommunikativen Infrastruktur und ihre Reichweite aufgebaut und aktiv gehalten werden – während externe Medien situativ genutzt werden können. Wo der Medienberater bei der Nutzung von externen Medien unterstützt, muss der für Social Media Verantwortliche eine mediale Infrastruktur inklusive deren Aktivität und Reichweite zur Verfügung stellen können. Das ein Teil dieser Medieninfrastruktur auf externe Plattformen aufsetzt, erleichtert diese Aufgabe nur teilweise.

Die Schaffung qualifizierter Social Media Kompetenz ist dabei eine unverzichtbare Voraussetzung für die Nutzung von Social Media. Dem Augenschein nach herrscht hier unisono ausgeprägter Nachholbedarf.

Die Notwendigkeit zu handeln, ist für Parteien wie Bürgerbewegungen gegeben. Die etablierten Parteien verlieren weiter an Kontakt zu den Menschen und damit an Mehrheits- und Gestaltungsfähigkeit, wenn sie einen wichtigen Zugang zu den Menschen nicht erfolgreich nutzen. Die Bewegungen verzichten auf Wirkung, wenn sie Social Media nicht effizient nützen können.

Sie würden sich gerne konkreter mit dem Thema Social Media befassen?

Für diesen Fall empfehle ich Ihnen an einem Seminar zu diesem Thema teilzunehmen oder einenfirmeninternen Workshop abzuhalten. Für den Aufbau von Social Media Kompetenz ist das Seminar Social Media für Unternehmen ein guter Einstieg.

Social Media und traditionelle Werbe- und PR-Agenturen

Social Media Ausblick – der Blick über den Teich

In Social Media Today findet sich ein lesenswerter Artikel der die Probleme traditioneller Werbeagenturen mit Social Media anspricht. Auch wenn sich die Aussagen auf den US-Markt beziehen – der uns in Sachen Social Media immer noch deutlich voraus ist- sind sie doch für unseren Markt interessant.

Hier einige Kernaussagen / Erkenntnisse, die auf Ergebnisse von Forrester Research basieren:

Die Unternehmen sitzen zwischen den Stühlen:

  • Die Unternehmen (in den USA) haben halten ihre Werbeagenturen nicht für wirklich kompetent für Social Media und haben noch Mühe Agenturen zu finden, die dieser Herausforderung gewachsen sind.
  • Zugleich sind die Unternehmen (in den USA) überwiegend der Meinung, das sie den interaktiven Agenturen ihre komplette Kommunikation nicht anvertrauen können.

Kurswechsel auf Agenturseite:

  • Nach einer Phase weitgehendere Abstinenz (oder Ignoranz) starten seit 2009 immer mehr Agenturen Aktivitäten in Social Media.
  • Statt einer erkennbaren Social Media Strategie dominieren Einzelaktivitäten. Das fördert nicht die nötige Kompetenz um den Unternehmenskunden bei der Entwicklung einer Social Media Strategie nützlich zu sein.

Probleme der Werbe- und PR-Agenturen mit Social Media und deren Ursachen

In Social Media Today finden sich 5 Argumente, warum sich Werbeagenturen immer noch mit Social Media schwer tun.

1. Der Nutzungsansatz von Social Media

Viele Agenturen orientieren sich mehr an der Entwicklung des Internets und von Social Media und weniger an dem Geschäftsmodell in oder für Social Media. Der Fokus liegt auf der Produktion von „Dialog“, weniger auf der Produktion von Kunden, Kundenbindung und Umsatz.

2. Der Ertragsansatz der Agenturen

Social Media ist für Agenturen weitaus weniger lukrativ als konventionelle Unternehmenskommunikation. Die Neigung, Neuland zu betreten um weniger Geld zu verdienen, ist entsprechend überschaubar. Das man dabei riskiert den Kunden zu verlieren, wird so lange als möglich in Kauf genommen.

3. Fehlende eigene Social Media Strategie

Die Agentur hat einen Blog, ist in Facebook aktiv und twittert, also ist sie für Social Media kompetent. Eine Social Media Strategie? Was man selbst nicht kennt oder versteht, wird man aber auch seinem Kunden tunlich nicht verkaufen.

4. Passivität

An SEO wurde gerade gelernt, das man seine Seiten ins Netz stellt – optimiert natürlich und dann kommen die Kunden. (Wenn das nicht klappt, wird zusätzlich eben noch in Google oder in Bannerwerbung investiert.) Das Social Media eine längere Anlaufphase braucht, in der das Unternehmen – oder seine Agentur – reichlich Aktivität investieren muss, bevor etwas passiert, entspricht nicht dem, was man bislang mit Marketing im Internet zu verbinden scheint.

5. Fehlende Anerkennung für Unterstützer

Social Media basiert auch auf den Reaktionen anderer. Wenn die Unterstützung auf der anderen Seite des Dialogs ausbleibt, funktioniert Social Media eben nicht. Wer die Unterstützung nicht angemessen würdigt, wird bald ohne sie sein. Dieses angemessen würdigen ist mental nicht Bestandteil des gelernten Vorgehens. Man fährt Kampagnen, keine Dialoge. Und wenn dann doch Dialog passiert, fehlen know how und die Ressourcen um ihn wirklich zu pflegen und auf diejenigen, auf die der Dialog und seine Wirkung aufbaut, auch entsprechend zu reagieren.

Diese Analyse würde ich um folgenden Punkt ergänzen:

Das Geschäftsmodell der Agenturen passt – noch – nicht zu Social Media

Fehlendes Social Media Verständnis

Frei nach Gandhi könnte man die Adaption von Social Media durch Agenturen mit folgendem Schema beschreiben:

  1. ignorieren: „kein Thema mit Marketingrelevanz“
  2. belächeln: „Spielereien für Kids, Freaks und Geeks“
  3. bekämpfen: „riskant und unberechenbar“
  4. probieren: „wir bloggen und twittern jetzt auch“
  5. integrieren: „wir haben jetzt einen eigenen Social Media Experten“
  6. agieren: „durch Social Media werden wir fester Bestandteil des Marketings unserer Kunden“

Das Rad neu zu erfinden, ist nicht immer ein Zeichen besonderer Kreativität. Zumindest entstehen für die Innovativen unter den Agenturen dadurch zusätzliche Chancen, den Wettbewerb in der Branche aktiv zu gestalten.

Paradigmenwechsel erforderlich

Neben dem Problem Social Media nicht strategisch zu verstehen und entsprechend anzuwenden, haben die Agenturen mit einem zweiten Problem zu kämpfen: Ihre Strukturen sind nicht auf dieses Feld ausgerichtet.

  • Erfolgreiches Social Media setzt zuerst den Aufbau einer Infrastruktur in Form von Reichweite voraus. Dies trifft auch bei der Nutzung von Facebook zu und ist weder durch Gewinnspiele, Werbung in Social Networks noch andere Gimmicks und Apps auf Dauer zu ersetzen.
  • Werbeagenturen, die in ihrem Kampagnendenken festgefahren sind, werden damit in Social Media scheitern. Sie müssen ihrem Kunden die passende Infrastruktur – in Form einer nachhaltigen Reichweite – bieten können.
  • Die Strukturen und Organisation für Community Building und Community Management sind in den meisten Agenturen noch nicht vorhanden. In den meisten Fällen, schon deshalb nicht, weil der Kunde diese Leistung noch nicht einfordert. Der wiederum traut seiner Agentur eben diese Leistung nicht / noch nicht zu.

Social Media Chance

Agenturen, die Social Media strategisch verstehen und nutzen, stehen nach dieser Entwicklung deutlich stabiler und gefestigter da:

  • Aus dem Ideen- und Kampagnenlieferanten ist ein Dienstleister geworden, der einen für das Unternehmen wichtigen Leistungsbereich abdeckt.
  • Die Agentur ist fester Bestandteil des Marketings geworden. Ein Wechsel einer Agentur die den Social Media Part komplett abdeckt ist deutlich komplexer und unwahrscheinlicher als der Wechsel einer konventionellen Agentur.

Die Intensität und Stabilität der Kundenbeziehung hat sich strukturell verbessert.

Social Media Risiko

Natürlich ist mit Social Media nicht so viel verdient wie mit konventionellen Kampagnen in Print und TV. Das ist Fakt. Dies als Argument zu nehmen, um die Integration von Social Media so weit als möglich hinaus zu schieben ist höchst riskant.

Eine Agentur, die Kunden über Social Media gewonnen hat, Social Media und den konventionellen Bereich abdecken kann, wird nicht über den Wettbewerb auf konventioneller Ebene auszuhebeln sein. Eine Agentur, die Social Media als Chance begriffen hat, wird ein fester Partner, grob vergleichbar mit dem IT-Dienstleister, bei dem man seine Datenverarbeitung outgesourct hat.

Unternehmen, die Social Media nicht in Eigenregie nutzen wollen oder können, sind damit potenzielle Partner für eine langfristige und in der Summe lukrative Kundenbeziehung. Die Agenturen solcher Unternehmen laufen Gefahr ihre Kunden früher oder später ganz oder teilweise zu verlieren. Früher, wenn ein Wettbewerber mit Social Media Kompetenz auftritt, später, wenn das Unternehmen sich zwangsläufig dazu entschließt den Social Media Part selbst zu übernehmen und die nötige Kompetenz und Organisation dazu unternehmensintern aufbaut.

Sie würden sich gerne intensiver mit Social Media befassen?

Für diesen Fall empfehle ich Ihnen an einem Seminar zu diesem Thema teilzunehmen oder einen firmeninternen Workshop abzuhalten. Für den Aufbau von Social Media Kompetenz ist das Seminar Social Media für Unternehmen ein guter Einstieg.

Falls Sie Ihr Produkt / Ihr Unternehmen in Social Media auf eine breitere, zukunftsfähigere Basis stellen wollen – fragen Sie mich. Meine Kontaktdaten finden Sie hier oder in der rechten Spalte ganz unten.

Lesenswert: Socialnomics – wie Social Media Wirtschaft und Gesellschaft verändern

Ãœber Socialnomics

Erik Qualmen beschreibt in Socialnomics wie Social Media Wirtschaft und Gesellschaft verändern. Das Buch ist ein leicht lesbares Feuerwerk an Argumenten und Beispielen dafür, wie tief der Wandel ist, den Social Media verursacht. Qualman erklärt die Auswirkungen von Social Media, in dem er den Leser fast schon wie in einem Spaziergang durch unzählige Beispiele führt, und dabei plaudernd best cases und worst cases verschiedenster Branchen und Unternehmensgrößen erläutert.

Socialnomics liefert dabei auch anschauliche Antworten auf die immer wieder gestellte Frage, ob mit Social Media wirklich Geld verdient wird. Eindeutig ja, aber nur wenn man versteht, was vor sich tut und wie man dies nutzt. Viele Unternehmen sind dabei dies zu können, noch mehr, dies zu lernen.

Socialnomics ist in deutsch bei mitp erschienen und kostet € 24,95. Probekapitel finden Sie im it-fachportal.de

Persönliche Einschätzung

Für mich ist Socialnomics Pflichtlektüre für alle die in Unternehmen und in der Gesellschaft Verantwortung tragen und Zukunft mitgestalten wollen.

Ãœber Erik Qualman

Weiterführende Information über Erik Qualman finden Sie in Qualmans Wikipediaeintrag.

Das Video zum Buch

Nachfolgendes Video bietet einen kurzen wie kurzweiligen Einblick auf die Inhalte die das Buch behandelt.

Community Building besser als Social Media Marketing

In einem kurzen Artikel formuliert Kristina Knight in BizReport warum Community Building auf längere Sicht mehr Sinn macht als Marketingkampagnen in Social Media.

Die Quintessenz: Kampagnen erzeugen bestenfalls eine einmalige Wirkungen, Community Building baut nachhaltiger auf eine längerfristige Kundenbeziehung.

Nielsens Facebook Studie über Werbung in Social Media

In Mashable wird eine Studie von Nielsen beschrieben, in der die positive Wirkung des Empfehlungsmarketings bei Facebook Nutzern im Vergleich mit reiner Anzeigenwerbung belegt wird.

Die höhere Wirksamkeit von Empfehlungsmarketing in sozialen Netzwerken ist bereits belegt. Diese Studie ist deshalb erwähnenswert, weil sie

  • mit Nielsen aus einer rennomierten, breiter bekannten Quelle stammt
  • über eine besonders breite Datenbasis verfügt – untersucht wurden 125 Kampagnen von mehr als 70 Marken und deren Wirkung bei mehr als 800.000 Facebook Nutzern.
  • mit einer Vergleichsgruppe arbeitet.

Die Kernaussagen der Studie

Wiedererkennung

  • Die Wiedererkennung liegt bei Werbung mit Empfehlung aus dem sozialen Umfeld bei 16%.
  • Bei der Vergleichsgruppe – ohne Empfehlung liegt sie bei 10%.

Bekanntheitsgrad

  • Der Bekanntheitsgrad von Werbung, die durch soziale Empfehlung unterstützt wird, liegt bei 8%,
  • in der Vergleichsgruppe liegt er bei 4%.

Kaufabsicht

  • Die Kaufabsicht liegt bei Kampagnen / Werbung mit sozialer Empfehlung bei 8%,
  • in der Vergleichsgruppe erreicht sie 2%.

Die Empfehlungen aus der Studie für die Nutzung von Social Media

  • Einsatz einer Homepage (in Facebook) mit der Möglichkeit zu interagieren
  • Aufbau einer organisschen – durch Interaktion gewachsenen – Reichweite
  • Unterstützung der Reichweite durch bezahlte Werbung.

Die Funktion bezahlter Werbung in Social Networks wird nach den Erkenntnissen von Nielsen als Katalysatorfunktion bezeichnet. Das bedeutet zusammengefasst, das Werbung dann innerhalb von Social Networks die bekannt besseren Ergebnisse erzielt, wenn sie auf eine gewachsene Reichweite – oder Fanbasis – aufbauen kann. Ohne diese Basis einer Community – in diesem Fall einer Fangroup – wird nur ein Viertel des Ergebnisses erzielt.

Praktische Erkenntnisse für erfolgreiches Marketing in Social Networks

Fanpages sind die Basis. Fanpages als Homepage eines Unternehmens in einer Social Network Plattform sind wichtig und können die Basis erfolgreicher Kampagnen sein. Ohne diese Basis bewirken Kampagnen in Form bezahlter Werbung in Social Network sehr viel weniger. Nach Nielsen liegt das Ergebnis von Kampagnen ohne soziale Unterstützung in Form von Empfehlungen des sozialen Umfelds – gemessen an der Größe Kaufabsicht – bei einem Viertel dessen was mit Empfehlungen erzielt wurde.

Community Management für Fanpages ist wichtig. Mit der Installation einer Fanpage allein wird die Basis von Empfehlungsmarketing nicht gelegt werden. Nur wenige Marken oder Produkte leisten ohne aktives Community Management die nötige Reichweite und das Engagement um eine nennenswerte Werbewirkung erzielen zu können. Es gibt bereits viele Fanpages bekannterer Marken, die aus eigener Kraft, entweder durch die geringe Motivation der Marke selbst oder aufgrund der geringen Bereitschaft für diese Produktkategorie zu engagieren, eine gemessen an ihrer Nutzerreichweite eher dürftige Fanbasis erzielen. Ein gutes Beispiel dafür ist Coca Cola. Als Marke enorm wertvoll, als Motivator in Social Networks eher schwach.

Kampagnen sind Impulsgeber. Werbung ist in Social Networks auf der Basis von Fanbases und Communitymanagement sehr erfolgreich. Ohne diese Grundlage ist ihre Wirkung ausgesprochen überschaubar. Werbung ist hier im wahrsten Sinne on top und nicht standalone zu verstehen.

Praktische Probleme des Marketing in Social Networks

Know how: Es fehlt an Social Media Kompetenz. Community Management wird zu oft immer noch mit der Moderation von Foren verwechselt. Die Erkenntnis, Social Media betreiben zu müssen, wächst erfreulicher Weise. Das know how dafür muss vieler Orts noch vertieft werden. Die nötige Social Media Kompetenz lässt sich durch entsprechende Seminare erarbeiten.

Unterstützung in technischer Ebene und im Bereich des Community Management bietet ein Team von Spezialisten, die gemeinsam das Leistungsportfolio abdecken, das selbst abzudecken für einzelne Unternehmen nicht mehr wirtschaftlich sinnvoll ist. Bei Interesse sprechen Sie mich einfach direkt an. Sie erreichen mich hier.

One Café’s Facebook Fanpage Experiment

Social Media ist nicht nur als Thema längst Mainstream. Es ist auch in seiner Wirkungsweise nicht mehr umstritten. Die Studien, Untersuchungen und Business Cases sind da. Man muss sie nur finden und zur Kenntnis nehmen.

Ein interessantes Beispiel über die Wirkung von Facebook Fanpages findet sich in der Harvard Business Review und stammt von Uptal Dhalokia – der auch an der berühmten eBay- Studie beteiligt war, in der u. a. auch die positive wirtschaftliche Wirkung von Communitys nachgewiesen wurde.

Dhalokia weißt in dieser Studie am Beispiel einer Cafe-Kette nach, das Facebook Fanpages zu einer positiven Veränderung des Kundenverhaltens geführt haben.

  • Die Ausgaben pro Cafebesuch blieben gleich, aber die Anzahl der Besuche der Fans nahmen um 20% im Vergleich mit den Nicht-Fans zu.
  • die Facebook Fans hatten eine deutlich höhere Empfehlungsrate, verglichen mit Facebook-Mitgliedern, die keine Fans waren (53%) oder Kunden, die Facebook nicht nutzen (66%).

Um die positive praktische Auswirkung von Facebooks Fanpages richtig einzuschätzen, muss man nicht nur die Veränderung des Kundenverhaltens berücksichtigen, die Dhalokia in seiner Studie festgestellt hat. Die Empfehlungswirkung im sozialen Graph, die durch den Fan-Status automatisiert im persönlichen Freundes- und Bekanntenkreis der Fans stattfindet, hat eine zumindest so hohe Bedeutung, wie die Verhaltensänderung der Fans an sich.  Verbunden mit der höheren Bereitschaft, die Cafehauskette auch aktiv zu empfehlen, zeigt sich erst der wirkliche Wert der Fanpages.

Natürlich – die Zufriedenheit der Kunden mit dem Angebot und dem Unternehmen stellt die Grundlage dieser Wirkung. Die Fanpages wären ohne diese Kundenzufriedenheit zumindest deutlich weniger wirkungsvoll. Ihre Funktion und Bedeutung liegt darin, zufriedenen Kunden ein Instrument zu geben, mit dem sie das Unternehmen und seine Produkte äußerst komfortabel und effizient weiter empfehlen können.

Das die positiven Ergebnisse dieser Studie mit der Erinnerung verbunden sind, das Unternehmen nicht von extrem hohen Fanzahlen ausgehen sollten, spricht für den Autor der Studie. Fanpages erreichen die wichtigsten Kunden, nicht die meisten.
Gerade diesen wichtigsten Kunden ein Instrumente in die Hand geben zu können, um ihre Zufriedenheit mit Unternehmen und Produkten auszudrücken, macht den Wert der Fan Pages aus und erinnert an die Wirkung von Social Media.

  • Es genügt einen kleinen Stein ins Wasser zu werfen, um weite Kreise zu erreichen.
  • Die Investition in die Ausgangswirkung ist minimal, verglichen mit der Wirkung oder den Kosten alternativer Vorgehensweise.

Schnelle Problemlösungen

Probleme mit Social Media oder der Verzicht darauf, resultieren oft aus fehlendem know how oder aus fehlenden Ressourcen. Die nötige Social Media Kompetenz lässt sich durch entsprechende Seminare. erarbeiten. Für die Unterstützung der Marktbearbeitung in technischer Ebene und im Bereich des Community Management bietet sich ein Team von Spezialisten an, die gemeinsam das Leistungsportfolio abdecken, das selbst abzudecken für die einzelne Sparkasse nicht mehr wirtschaftlich sinnvoll ist. Bei Interesse sprechen Sie mich einfach direkt an. Sie erreichen mich hier.

Lesenswert: Facebooks zunehmendes Vertrauensproblem

Martin Weigert schreibt in netzwertig über den neuesten Vorstoß von Facebook in der Nutzung der Daten seiner User.

Unter dem Strich läuft das – so der Artikel – darauf hinaus, das Facebook ohne Einverständnis des Mitglieds Informationen über diesen an andere Websites herausgeben können will.

Zitat:“ Facebook möchte sich das Recht einräumen, ausgewählten externen Sites mit Facebook Connect-Integration generelle Informationen über den Nutzer zu übermitteln, ohne dass dieser sich aktiv mit der jeweiligen Site über Facebook Connect verbunden hat.“

Stück für Stück wird die verbliebene Freiheit des Users, selbst über seine Daten zu bestimmen, beendet. Auch wenn Facebook in ein paar Monaten fünfhundert Millionen Mitglieder haben sollte, können sich diese jeden Tag überlegen, ob sie noch länger ihre sozialen Kontakte auf dieser Plattform pflegen wollen. Die schiere Größe täuscht manchmal auch Stabilität und Sicherheit vor.

Von StudiVZ waren wir in dessen Anfangs – oder sollte man besser sagen Flegel- jahren auch schon einiges gewohnt. Facebook scheint jetzt mit der Brechstange in eine Richtung der Monetarisierung zu gehen, die mir fragwürdig erscheint. Natürlich hat jeder das Recht den Ast abzusägen, auf dem er sitzt, solange es sein eigener ist. Klug ist dieses Verhalten keinesfalls. Ist das Vertrauen weg, ist es auch bald das Mitglied.

Unser Star für Oslo – die Social Media Panne dahinter

Deutschland hat mit Satellite ein Lied und mit  der Sängerin Lena Meyer-Landrut auch ein Talent für den Grand Prix de la Chanson in Oslo. Ganz subjektiv gesagt – es hätte deutlich schlechter kommen können. Mit Lena Meyer-Landrut wurde ein Talent entdeckt, das hoffentlich auch jenseits dies Mega-Events seinen Weg gehen wird.

Martin Weigert schreibt in netzwertig einen sehr lesenswerten Artikel über die Onlineseite dieser Talentsuche und über eine verpasste Chance, die zeigt, das nicht jeder der erkennbar erfolgreich crowdsourcing via Talentshow betreibt auch Social Media richtig einzuschätzen weiss. Das die Website unser star für oslo.de der Nachfrage nicht standhielt und man zugleich youtube verhindern wollte, spricht für einen Nachholbedarf im Umgang mit Social Media. Es reicht halt doch noch nicht, in facebook oder den VZs mit Gruppen und Pages vertreten zu sein, um Social Media zu betreiben.

Die gute Nachricht: heute gab es zumindest den Song Satellite wieder auf Youtube zu hören.

Social Media Beispiel: Whirlpool / Maytag und Heather Armstrong

Forbes beschreibt wie Heather Armstrong, nachdem sie mit ihrer neuen Waschmaschine und dem Kundendienst aufgrund erfolgloser Reparaturversuche und überschaubarer Anstrengungen nicht zufrieden war, Whirlpool in Bewegung setzte und für eine Lösung ihres Problems sorgte.

Heather Armstrongs Beispiel ist alles andere als das Beispiel einer typischen Hausfrau. Sie hat in Twitter weit über eine Million Followers und schreibt einen vielbeachteten Blog. Ihre kommunikative Reichweite liegt damit deutlich über dem der Durchschnittshausfrau.

Das Klischee „kommunikative Hausfrau“ setzt sich erfolgreich gegen Global Player durch, ist sicher sehr verlockend. Es mag auch genauso einfach sein, den Erfolg von Armstrong als untypisch abzutun, weil sie über eine untypisch hohe kommunikative Reichweite verfügt.

Hinter dieser Geschichte stecken zwei interessante Aspekte, die zu beleuchten sich allemal lohnt.  Einmal stellt sich die Frage nach der Nutzbarkeit und Relevanz dieses Vorgehens für Menschen ohne hohe Kommunikationsreichweite. Und es stellt sich die Frage nach der Konsequenz für Unternehmen, die sich solchen Situationen gegenüber sehen.

Kommunikative Reichweite als entscheidender Faktor

Wie kann ein Mensch ohne überdurchschnittliche kommunikative Reichweite eine vergleichbare Wirkung erzielen? Was tun, wenn BILD sich nicht für einen einsetzt und der Redakteur der heimatlichen Tageszeitung vom eigenen Problem nicht wirklich elektrisiert ist? Wie lässt sich Reichweite an den etablierten Medien vorbei herstellen?

Die Antwort darauf ergibt sich aus dem eigenen persönlichen Netzwerk. Eine gute Idee für die Verpackung, die andere motiviert und einen viralen Charakter hat, bietet einen Weg, kommunikative Reichweite aufzubauen. Wer persönlich kein großes eigenes Netzwerk hat, kann versuchen, auf die Kontakte seines Netzwerkes zurück zu greifen und damit die eigenen Reichweite zu erhöhen. Allein in Xing habe ich beispielsweise  mehr als vierhundert Kontakte und in Facebook kenne ich einige Leute, die deutlich besser vernetzt sind. Manchmal reicht es auch aus, jemand zu kennen, der jemand kennt, der einem weiterhelfen kann. Es ist eher das fehlende Bewußtsein über die Möglichkeiten und wie sie genutzt werden können, als ein Mangel an Reichweite, der verhindert, das solche Aktivitäten alltäglicher werden.

Ursache beseitigt РProblem gel̦st?

Für Unternehmen sieht die Situation unerfreulicher aus. Heather Armstrong hat in diesem Beispiel vielen Menschen nahe legen können, künftig keine Waschmaschine dieser Marke zu kaufen. Diese Empfehlung kann weiter Wirkung zeigen, auch wenn ihre Waschmaschine wieder bestens läuft. Maytag – da war doch was unerfreuliches.

Social Media kann für Unternehmen, deren Support nicht ausreichend funktioniert, eine tickende Zeitbombe sein. Je mehr Konsumenten die Möglichkeiten erkennen und ihre Probleme wirklich zum Problem des Unternehmens machen, desto schwieriger wird es für Unternehmen ihren guten Ruf im Bewußtsein der Öffentlichkeit aufrecht zu erhalten. Es ist eben keine Problemlösung, die Probleme dessen, der sich besonders laut oder kompetent äußert, zu lösen. Die negative Wirkung – und damit das Problem für das Unternehmen – ist da schon in die Welt gesetzt.

Jenseits besonders lauter Stimmen und kommunikativer Talente existieren viele Plattformen, die dem Unmut unzufriedener Kunden ein Zuhause geben können und wollen. Diese Kommunikation muß die Unternehmen nicht direkt erreichen, von ihrer Wirkung werden sie deshalb nicht verschont bleiben. Spektakuläre Beispiele lenken oft von dem eigentlichen Problem ab.

Die Chance das Social Media für Unternehmen mehr Risiken birgt, als Vorteile, diese Chance ist nicht gering. Vor diesen Risiken zu Augen zu verschließen, sichert eher ein unerfreuliches Erwachen.

Lesenswert: The day social became anti-social: Trust, Ethics and Google Buzz

In Social Media Today befasst sich Laurent Francois mit seinem ersten persönlichen Kontakt kritisch mit Google Buzz:

…while I was connecting on GMAIL, I discovered the thousands of conversations through Google Buzz. Whereas I did not mention at all that I wanted this tool. Whereas privacy settings were about to be considered as hidden.

The thing is that for the very first time, I did not control the hub I was: because Google did it for me.

Der Kritikpunkt von Laurant Francois trifft den Kern von Google Buzz und stellt sowohl Google Buzz als Social Media in Frage als auch die Eignung von Google für Social Media:

  • Social Media basiert auf der freiwilligen wie selbstbestimmten Kommunikation zwischen Menschen. Die Menschen entscheiden sowohl, mit wem sie kommunizieren und wer diese Kommunikation verfolgen darf.
  • Google installiert unter dem Begriff Social Media einen Mechanismus, in dem die Kommunikation Einzelner in und mit deren soziale Netze benutzt wird um zum Vorteil des Unternehmens Google Reichweite und Aktivität zu generieren.

Wer in die die Selbstbestimmung der Menschen über ihre Kommunikation eingreift – und zu dieser Selbstbestimmung gehört auch selbst entscheiden zu können, wer an dieser Kommunikation teilnimmt – sollte dies besser nicht unter dem Etikett Social Media praktizieren.

Das Google vor der Notwendigkeit steht, Teil der sozialen Welt im Netz zu werden und entsprechende Anstrengungen unternimmt ist logisch, verständlich und begrüßenswert. Auf diese Weise demonstriert Google allerdings eher mangelndes Verständnis für Social Media.

Lesenswert: Social Media Marketing – Beispiel Pepsi

Mashable stellt die Social Media Kampagnen von Mountain Dew – einer Division von Pepsi vor. Die Kampagnen basieren auf dem Ansatz der DEWmocracy. Dahinter steckt das Konzept die Öffentlichkeit in Form von Fans in alle Prozesse der Entwicklung neuer Getränkegeschmacksrichtungen mit einzubeziehen.

Damit erschließt sich das Unternehmen Informationen, Erkenntnisse und nicht zuletzt die Unterstützung des Marktes, die ihm ansonsten nicht zur Verfügung gestanden hätten. Eine neue Geschmacksrichtung trifft damit den Geschmack ausreichend großer Kundengruppen mit höherer Sicherheit.

“Driving consumer interest and engagement takes imagination and often a certain amount of reinvention, so it’s fair to say we’re rethinking everything we do from product development to marketing campaigns across our entire portfolio,” said Bart Casabona, a Mountain Dew spokesman.

Hier geht es direkt zu diesem Artikel auf Mashable.

Lesenswert – Warum die Verleger zum Internet schweigen sollten

Markus Beckedahl schreibt auf Carta.info über die Klagen der Verleger. Kurz, bündig, treffend. Was dem noch hinzu zu fügen wäre:

Die Klagen der Verleger über ihre schlechten Erträge im Internet sind auch ein indirektes Eingeständnis dafür, ihren Werbekunden gemessen an der Gegenleistung jahrzehntelang zu viel abgefordert zu haben.

Hier geht es zum Artikel.

Lesenswert: „Das Internet darf kein rechtsfreier Raum sein.“

Manchmal freue ich mich über einen Artikel in einem anderen Blog doppelt. Erstens weil der so gut und auf den Punkt geschrieben ist, das er zweitens mir erspart selbst etwas dazu schreiben zu müssen. Es wird der Sache völlig gerecht, auf den Kollegen zu verweisen und damit ein Kompliment zu verbinden.

Marcel Weiss schreibt in Netzwertig über die Menschen aus Politik und Wirtschaft, die mit diesem Argument („Das Internet darf kein rechtsfreier Raum sein.“) hausieren gehen, um eigene Versäumnisse zu kaschieren oder Pfründe zu sichern.

Danke, Marcel. Ich kann mir nur den Komplimenten anschließen, die dieser Text verdient hat.

Lesenswert: Facebook, Sternartikel und Titelseitenindikator

Nils Jacobson schreibt im Meedia Blog über den Facebook-Artikel des Sterns und zieht interessante Konsequenzen daraus. Er nimmt den Artikel des Sterns nicht nur als Beleg dafür, das Facebook damit endgültig in Deutschland etabliert ist – was angesichts der Mitgliederzahl und der Marktführung nicht überrascht – sondern auch anhand des Titelseitenindikators das der Netzwerkgigant damit in Deutschland auf dem Höhepunkt seiner Entwicklung ist.

Tatsächlich schwächelt die Entwickung von Facebook in Europa, wie Sie hier im Detail nachverfolgen können.