Smartphone Anbindung für U.S. Autokäufer eine der wichtigsten Kriterien

“What if some day a customer doesn’t change brands because of how hard it is to transfer their data?”

Für US Autokäufer ist die Einbindung ihres Smartphones bei einem Neuwagen ein zunehmend entscheidendes Kriterium. Nicht nur für die Kundenbindung kann dies interessante Konsequenzen haben. Dahinter kann man einen Ansatz für einen walled garden sehen, der so bei uns sicher noch nicht auf dem Schirm ist. Und das gilt ganz sicher nicht nur für Automarken.

via Smartphone link most important feature for U.S. car buyers, industry figure says – The Globe and Mail.

10 YouTube Channels die uns klüger machen

Das Medienkonsum klüger macht, sagte man auch vom Fernsehgerät. Jetzt soll das auch für Youtube gelten. Ob das stimmt, ist eine offene Frage. Auf jeden Fall trifft bei Youtube auch zu, was für das Fernsehen galt und gilt: letztlich funktioniert dieses Prinzip immer nur dann, wenn der User auch smarter werden will. Und dazu muss er eigentlich bereits smart sein.

10 YouTube Channels That Will Make You Smarter.

Frauen in Social Media – US Studie über die Bedeutung von Social Media für Frauen und deren Nutzung

Wer Social Network Plattformen und deren Nutzerkreise auch aus Betreibersicht kennt, wird nicht sehr überrascht sein. Frauen nutzen Social Networks stärker als Männer.

Eine Studie aus den USA – The Women of Social Media – bringt dazu einige interessante Fakten.

Nutzungsgrad von Social Media bei nordamerikanischen Frauen

  • 75% der weiblichen Internetnutzerinnen der USA nutzen Social Networking Sites (wie Facebook), bei Männern sind das nur 63%
  • Frauen nutzen Social Networking Sites deutliche aktiver (bezogen auf die Zeit, in der sie dort online sind).
  • 86% der nordamerikanischen Frauen haben einen Social Media Account / ein Social Media Profil.
  • durchschnittlich werden 2.2 Accounts / Profile geführt.
  • 81% nutzen Facebook.
  • durchschnittlich werden 12 Stunden in der Woche für Social Media Aktivitäten genutzt.
  • 19% der nordamerikanischen Frauen sagen, das sie ihren besten Freund / beste Freundin nur über Facebook oder Twitter kennen.

Social Media Attraktivität

Die Nutzung von Social Media gehört für Frauen zu den 4 wichtigsten Aktivitäten.

  1. Zeit mit Familiemitgliedern verbringen
  2. Zeit mit Freunden verbringen oder andere soziale Aktivitäten
  3. Facebook oder andere soziale Netzwerke nutzen.
  4. Zeit mit dem Partner verbringen, bzw. mit der Partnersuche.

 Interessante usp’s von Social Media für Frauen

  • 62% der nordamerikanischen Frauen mögen an Social Media besonders, das sie die Kontrolle darüber haben, mit wem sie wann kommunizieren. 
  • 24% der nordamerikanischen Frauen ziehen es vor Menschen über Social Media kennen zu lernen.

Bedeutung für das Marketing

Die Zielgruppe Frauen ist für das Empfehlungsmarketing besonders interessant. Nordamerikanische Social Media Nutzerinnen

  • empfehlen deutlich häufiger Produkte oder Dienstleistungen online.
  • erkundigen sich deutlich häufiger nach Empfehlungen anderer.
  • verbreiten Produktinformationen online nahezu doppelt zu häufig als andere Frauen.
  • empfehlen Produkte auch außerhalb von Social Media häufiger (persönliche, per eMail, am Telefon)

Medienexperten

Die nordamerikanischen Social Media Nutzerinnen sind auch in anderen Medien sehr aktiv. Der durchschnittliche wöchentliche Medienkonsum

  • 33.7 Stunden TV am Fernsehgerät
  • 6.8 Stunden TV online
  • 7 Stunden Radio Online
  • 6.0 Stunden Radion am Radiogerät oder in Fahrzeugen
  • 4 Stunden Zeitungen online oder per eReader
  • 3.2 Stunden Zeitungen auf Papier

 Nutzungsintensität

Die Nutzung von Social Networks durch Nordamerikanerinnen veränderte sich. In den letzten 6 Monaten hat sich die Nutzung wie folgt verändert.

Insgesamt gaben 38% an ihre Social Media Nutzung entweder reduziert oder eingestellt zu haben. Im Einzelnen gaben

  • 16% an, ihre Social Media Nutzung eingestellt zu haben.
  • 28% die Social Media Aktivitäten reduziert zu haben.

Bei den „Social Media Abtrünnigen“ ist die Altersgruppe der 18-24 jährigen besonders ausgeprägt. Die Gründe dafür hat die Studie nicht überprüft. These: eine Ursache für eine Nutzungsveränderung könnte auch die Bedeutung der Plattformen für die Partnersuche sein.

Die Plattformpräferenzen nordamerikanischer Frauen

  • nahezu jede nordamerikanische Social Media Nutzerin hat ein Profil bei Facebook (97).
  • Instagramm Nutzerinnen stammen häufiger aus dem Nordosten der USA.
  • Pinterest Nutzerinnen kommen eher aus dem Mittleren Westen, haben Kinder und sind Hausfrauen.
  • Frauen mit höherem Haushaltseinkommen sind stärker auf Twitter, LinkedIn, Pinterest, Blogger und Instagramm zu finden.
  • Jüngere Frauen sind besonders auf Instagramm, Google+ Youtube, Twitter, Pinterest und Blogger zu finden.

Konsequenzen für das Unternehmensmarketing

Wirtschaftliches Risiko Nutzungsrückgang

Ein Nutzungsrückgang ist nicht nur für die Betreiber von Social Network Plattformen ein Thema, sondern in zumindest gleichem Umfang für die Unternehmen.

  • Nach einer Studie von Social Code kostet die Generierung eines Facebook Fans durchschnittlich 9.56 US$. Ein Verlust an Fans durch Nutzungsreduzierung oder Nutzungseinstellung ist damit zugleich für die Unternehmen auch ein wirtschaftlicher Verlust.
  • Weniger aktive Frauen bedeutet auch weniger Empfehlungen und damit Wirkungsverluste für das Marketing und Umsatzverluste für das Unternehmen, das weniger empfohlen wird.

Sicherung von Social Media Reichweite und Fans

Die Sicherung eines zusätzlichen Kommunikationskanals zu Facebook Fans (ausserhalb der Plattform Facebook) gewinnt durch diese Erkenntnisse weitere Bedeutung. 

Die einmal aufgebaute Soziale Reichweite in Form von Fans und Followern wird nicht nur durch Regulatorien der Plattformbetreiber eingeschränkt sondern auch durch Nutzungsveränderungen gefährdet. Es ist deshalb im Unternehmensinteresse, die erzielte Reichweite in Sozialen Netzwerken möglichst durch einen weiteren, möglichst direkten Kommunikationskanal abzusichern. Dies wird derzeit von den Unternehmen zumindest in Deutschland noch deutlich vernachlässigt. Eine Social Media Architektur die soziale Reichweite für das Unternehmen und deren Daten für die Unternehmen sichert, ist in Deutschland noch eine extreme Ausnahme.

Weitere Informationen

Zu dieser Studie

Social Media Strategien und Social Media Architektur

 

 

Social Media Strategie: Facebook Pages von Unternehmen

Die Nutzung von Facebook Pages für die Unternehmenskommunikation bewegt sich in Richtung Normalität. Das die Unternehmen dabei nicht immer so erfolgreich sind, liegt nicht nur an der Informationsflut, die gut vernetzte User täglich erreicht. Auch die eigenen konzeptionellen Leistungen der Unternehmen stehen dem Unternehmenserfolg in Social Media gelegentlich im Weg. Einige kurze Hinweise zu einigen dieser Stolpersteine machen dies deutlicher. Nutzen Sie diese Punkte doch auch, um die eigene Situation zu prüfen.

Zielgruppenorientierung der Social Media Aktivitäten

Zielgruppen sind alles andere als neu. Damit arbeiten Generationen von Marketingleute. Wirft man einen Blick auf FB Pages von Unternehmen  als wichtige Social Media Präsenzen wird deren Zielgruppenorientierung nicht sofort klar. Ausnahmen sind natürlich Unternehmen, die sich überwiegend nur auf eine einzige Zielgruppe konzentrieren.

Auch ohne eine klare Zielgruppenorientierung der Page findet irgendwann jeder User mal eine relevante Information in dieser Page Рk̦nnte man denken. Nur das eben jeder User zuvor den Eindruck gewinnt, das ihm diese Page wenig relevantes zu bieten hat.

  • Ãœberprüfen Sie doch einmal Ihre Facebook Page(s) wie klar die Zielgruppenorientierung für einen User wird und welche konkrete Nutzenstiftung die Page für diese Zielgruppe liefert.
  • Denken Sie über Zielgruppencommunitys nach, bevor Sie mit Social Media starten, aber bleiben Sie dabei bitte nicht im Zielgruppendenken der „Vor-Social-Media-Phase“ hängen. Gehen Sie den Schritt weiter in Richtung Individualisierung, den Social Media und die dahinter stehende Technik längst ermöglichen.

Attraktivität und Reichweite in Social Media

Manche Themen sind in einer Zielgruppe hipp, andere nicht. Makler interessieren sich nun mal logischer Weise deutlich mehr für Immobilienthemen als Jugendliche und Justin Bieber ist eher kein Thema für den verwöhnten Freund klassischer Musik.

Was bedeutet das für Unternehmen, deren Produkte nicht wirklich sexy sind? So what, könnte man sagen. Hauptsache die Leute kommen auf uns zu, wenn unser Thema gefragt ist. Im Prinzip richtig, wenn man auf den Kernvorteil von Social Media – das Empfehlungsmarketing – verzichten will, man Social Media für eine Minderheit betreiben will und nicht dazu beitragen muss, das Marktkommuniktion, Kundenbindung und Neukundengewinnung nennenswerte Ergebnisse produzieren.

Diejenigen, die Social Media um Ergebnisse willen betreiben und über etwas Social Media Kompetenz verfügen, ist natürlich klar,

  • das eine Reichweite, die relevante Ergebnisse ermöglicht eine Grundvoraussetzung für eine wirtschaftlich erfolgreiche Nutzung von Social Media ist.
  • das diese Reichweite nur dann gut funktioniert, wenn sie aktuell ist, also vom User aktiv genutzt wird.

Wenn das eigene Thema aber zumeist kein aktuelles oder attraktives Thema ist, scheitert man auf diese Weg schnell im Aufbau von Reichweite und deren „Instandhaltung“. Ich mag in diesem Zusammenhang zwei wunderbare Beispiele, die Sie je nach Publikum gerne weiter verwenden können:

Würden Sie auf einer Party einer hübschen Frau, die Sie nicht näher kennen, direkt sagen, das Sie gerade Lust haben, mit ihr in die Kiste zu steigen?

Die große Kunst eines Theologen besteht darin, von jedem Thema die goldene Brücke zu seinem Thema zu schlagen. Als Marketer kennen Sie das Problem. In Social Media ist es ausgeprägter als in anderen Kommunikationswelten.

Die Kernkompetenz der Unternehmen liegt in aller Regeln bei ihren Produkten. Unternehmen, die über eine zweite Kernkompetenz für den Lifestyle ihrer Zielgruppen verfügen, sind eher selten. Natürlich könnte dieser Part von der Werbeagentur des Unternehmens übernommen werden, sofern diese sich schon weit genug in Social Media eingearbeitet hat und dafür auch zuminddest die passende inhaltliche Infrastruktur stellen kann.

  • Nutzen Sie dafür „fremde“ Themen und Inhalte besser externe Partner. Der Versuch Kompetenz für andere Welten im Unternehmen aufzubauen, ist wirtschaftlich nicht zu empfehlen und führt im Markt seltenst zu dem gewünschten Ergebnis. Wenn Sie hier weitere Fragen haben sprechen Sie uns gerne an: Kontakt: Alex Buchanan.

Interaktivität

Social Media funktioniert nur durch Interaktivität. Wenn meine Zielgruppe auf meine Themen nicht reagiert, wird aus Social Media ein weiterer Kommunikationskanal zum „beschallen“ von Menschen. Empfehlungsmarketing und hohe Reichweite adieu.

Interaktivität heißt aber nicht nur, das ich dem Menschen auf der anderen Seite die Gelegenheit geben sollte, zu Wort zu kommen. Ich muss ihm auch einen Grund dafür geben und dieser Grund sollte zumindest (auch) im Thema liegen. Ohne relevantes Thema keine Interaktion.

  • Denken Sie nicht nur über Ihre Themen nach. Denken Sie auch über die Nutzenstiftung ihrer Kommunikation nach.
  • Denken Sie vor allem aber darum, welchen Nutzen die Weitergabe einer Information für den User hat bzw. haben muss, damit diese Weitergabe erfolgt.
  • Drucken Sie doch mal die Kommunikation in einer Facebook Page aus und kreuzen Sie die Posts an, die einen klaren Nutzen aus der Weitergabe für den User erkennen lassen

Entwarnung: Nicht jeder Post muss diesem Anspruch genügen. Aber einige sollten dies. Je mehr, desto besser. Wenn Sie hier Alternativen suchen oder weitere Fragen haben sprechen Sie uns gerne an: Kontakt: Alex Buchanan, Wilfried Schock.

Sicherung sozialer Reichweite

Stellen Sie sich vor, Sie machen sehr, sehr erfolgreich Social Media. Bauen eine enorme Reichweite auf. Und die ist dann durch eine Richtungsänderung bei Facebook perdu. Wie erklären Sie das im Unternehmen? Damit, das Sie keinen Einfluss auf Facebook haben? Sicher, aber das ist kein Grund kein Backup der sozialen Reichweite gemacht zu haben. Letztlich haben Sie auch keinen Einfluss auf Microsoft oder den Produzenten Ihrer Rechner.

Backup von Reichweiten in Facebook?

Die schlechte Nachricht: dafür gibt es keinen Button in Facebook. Die gute Nachricht: statt dessen gibt es kompetente Social-Media und IT Architekten. Das heisst ein Backup muss dies mit eigenen Mitteln realisiert werden.

  • Das Thema ist auch technisch und konzeptionell anspruchsvoll. Wenn Sie Fragen zu den Möglichkeiten eines Backups von Reichweiten ausserhalb von Facebook haben, sprechen Sie mich bitte direkt an (wilfried.schock@brssmm.de oder 0711 620415 60)

CRM Anbindung

In Social Media ausreichende Reichweiten zu haben, Interesse zu wecken, Empfehlungsmarketing zu organisieren, all das ist gut. Besser ist, die Ergebnisse – Leads, Interessenten, Kaufwillige und Beratungsinteressierte – automatisiert in die Unternehmensprozesse einbinden zu können. Perfekt ist, Social Media so nutzen zu können, das damit – in der Hand des Unternehmens –  individuelle Profile für Kunden und Nichtkunden entstehen, die dem Verkäufer Absatzpotenziale aufzeigen. Davon sind wir allerdings noch etwas weiter entfernt, auch wenn mancherorts daran gearbeitet wird.

  • Prüfen Sie den Wissensstand in Ihrem Marketing- und Social Media Bereich für das Thema Social Media und CRM Anbindung. Es muss ja nicht die rein technisch-automatisierte und perfekte Lösung sein, die kurzfristig dazu beitragen kann, das Social Media wirtschaftlich erfolgreicher eingesetzt wird.

 Zusammenfassung

Die 3 erst genannten Themen sollten eigentlich vor dem Start von Social Media Aktivitäten nicht nur erkannt, sondern auch eine Lösung gefunden haben. Ansonsten wird ein wirtschaftlich ausreichender Social Media Erfolg sehr fragwürdig.

Wenn Sie dazu Fragen haben, beantworten diese gern Alex Buchanan (alex.buchanan@brssmm.de – 0711 620 415 54) und Wilfried Schock (wilfried.schock@brssmm.de – 0711 620 415 60).

 

Anmerkung:

Dieser Artikel ist in spezifischer Form für Sparkassen hier erschienen.

Facebook schlägt TV-Werbung – Cross Media Werbung – Case Maggi Kochstudio

Eine neue Fallstudie zur Werbewirkung in Facebook beschreibt den Wirkungsanteil der Facebook Werbeanzeigen an einer Cross Media Kampagne von Nestle für ein Produkt von Maggi.

Die Studie kann hier herunter geladen werden. 

Die wichtigsten Informationen daraus:

–      19% der von der Kampagne ausgelösten Umsätze kamen über Facebook, bei nur 8% des gesamten Kampagnen-Budgets

–      Facebook erreichte vor allem neue Konsumenten von Maggi

–      Facebook-Werbeanzeigen erreichten 30% der deutschen Internetnutzer

–      1,9 Millionen Menschen, die die Werbeanzeigen auf Facebook gesehen haben, wurden nicht über Fernsehen- oder Printwerbung erreicht

–      der ROI durch Facebook war 2,5x höher als gegenüber TV.

 

Bemerkenswert:

Der Vergleich der Wirkung von Facebook Werbung mit TV Werbung ist interessant. Die Wirkung für die Neukundengewinnung und nicht zuletzt die Skalierbarkeit und Messbarkeit der Werbung gibt Facebook im Wettbewerb mit anderen strukturelle Wettbewerbsvorteile.

 

 

Social Media Leads

Leads durch Social Media generieren

Hier finden Sie Informationen über die Methoden und Vorgehensweisen mit denen sich Leads / Interessenten in oder mit Hilfe von Social Media generieren lassen.

Um Leads in und durch Social Media zu generieren bieten sich unterschiedliche Vorgehensweisen an. Dieser Artikel befasst sich mit den 3 Methoden, die nach meiner persönlichen Einschätzung am relevantesten sind.

Leads / Interessenten aus Suchmaschinen

Mit diesem Ansatz nutzen wir Blogs um Interessenten für bestimmte Themen aus Suchmaschinen zu filtern.

Diese Methode erreicht diejenigen Menschen, die aktiv nach bestimmten Inhalten suchen und ist sowohl Alternative als auch Ergänzung zur Nutzung von Adwords. Der Löwenanteil der Suchanfragen landet nun mal in der generischen Suche – also der Trefferliste und hier bei den ersten 3 Treffern. Pech wenn Wikipedia dazu einen Eintrag liefert oder Google wissenschaftliche Ergebnisse zuerst einblendet. Um auf die ersten Plätze einer Trefferliste zu kommen, ist ein möglichst fundiertes know how in SEO (Suchmaschinenoptimierung) erforderlich, über das man entweder selbst verfügt oder sich extern beschafft.

Wie viel kostet diese Art der Interessentengewinnung?

Die Kosten hängen bei dieser Methode vor allem davon ab

  • welche Suchbegriffe man nutzen will und
  • wie wirtschaftlich wertvoll und umkämpft diese sind
  • wie viel know how man extern einkaufen muss.

Eine gute Orientierungshilfe dazu liefert Googles Keyword Tool, mit dem sich die Nachfrage nach bestimmten Keywords und der Preis für Adwords auf diese keywords – als Alternative oder Messlatte – dafür quantifizieren lassen.

Leads aus Social Network Plattformen

Bei diesem Ansatz nutzen wir eine vorhandene soziale Reichweite in Facebook oder einer anderen Social Network Plattform.

Die handwerkliche Kunst die hier gefordert ist, besteht einmal darin, eine vorhandene Reichweite optimal zu nutzen und dafür die Möglichkeiten der Kommunikation und die Distribution von Inhalten in Social Network Plattformen so weit als möglich zu kennen und auszuschöpfen.

Die Aufgabe hier ist nicht nur eine Information zu produzieren, die dazu führt das Interessenten sich zu erkennen geben und als Leads in einen Geschäftsprozess weitergeleitet werden können. Das wäre deutlich zu wenig und würde den eigentlichen Nutzen von Social Networks übersehen. Die Herausforderung der Kommunikation in Social Media ist – neben der erwähnten Grundaufgabe – die Kommunikation so zu gestalten, das sie dem Empfänger einen Grund liefert diese Information an seinen Freundeskreis weiter zu geben. Nur wenn dies erfüllt wird, sollten wir von einer Social Media Kommunikation sprechen.

Leads aus Twitter

Die Kommunikation in Twitter basiert auf dem gleichen Prinzip wie in den Social Network Plattformen. Aber natürlich können wir auch nur eine Info mit hashtags versehen und abfeuern.

Social Media Kommunikation

Bedenkt man was über die Kommunikation in Social Network Plattformen / Sozialen Netzen zuvor gesagt wurde und betrachtet man die Kommunikation der Unternehmen in den Plattformen ist die Aussage leichter nachvollziehbar, das überwiegend eben keine soziale Kommunikation betrieben wird. Die Ursachen dafür sind simpel. Nicht jede Information wird entsprechend sorgfältig und anspruchsvoll konstruiert und nicht jeder, der die sozialen Medien nutzt, kennt die Mechanismen, die dabei zu beachten sind.

Wenn Sie die Chancen von Social Media für Ihr Unternehmen besser nutzen wollen, empfehle ich Ihnen – sofern Sie nicht schon längst ein Profi in dieser Art von Kommunikation sind – ein Seminar mit den entsprechenden Inhalten. Informationen dazu finden Sie hier.

Bravo – Geschäftsführer geht beim best case für verpasste Chancen

Bei BRAVO wird der Geschäftsführer gegangen. Da drängt sich mir spontan eine hübsche Analogie zum Personalkarussell bei den VZ Netzwerken auf. Natürlich kann man das nicht ganz vergleichen. BRAVO ist für mich eines der besten Beispiele der Medienbranche für verpasste Chancen.

Hier ein paar Punkte, warum der Fall BRAVO für mich so besonders eindrucksvoll ist:

  • BRAVO verfügte in einer besonders kommunikativen Zielgruppe über eine extrem starke Position und Reichweite – über Jahrzehnte.
  • Das Aufkommen der Social Network Plattformen traf und trifft gerade bei dieser Zielgruppe auf extremes Interesse. Diese Veränderung hat man nicht schnell genug erkannt und aufgegriffen.
  • BRAVO selbst war dann nicht in der Lage, dieses Interesse in der eigenen Plattform zu befriedigen, weil man weder das Thema social networking in dieser Zielgruppe und wohl auch die Zielgruppe nicht mehr verstand. Der Community Ansatz der BRAVO zeugt heute noch von mangelnder Kompetenz in diesem Thema.
  • Die User sprechen weiter und mehr denn je über ihre Themen –  aber die Themen werden nicht mehr von Bravo gesetzt noch spielt das Medium eine Rolle bei ihrer Verbreitung.
  • Die Facebook Fanpage von BRAVO wird wohl als letzte Bastion ehemaligen Glanzes übrig bleiben.

Anzumerken ist, das der Anteil des user generated content an den Visits sich innerhalb eines Jahres verdoppelt hat. Trotz der miesen Qualität der Plattform in diesem Bereich. Letztlich bleibt die Nutzung bei Bravo.de auf einem sehr überschaubaren Wachstumskurs, der weit von dem entfernt ist, was in dieser Zielgruppe einer kompetente Einbindung von Social Media ermöglicht. Vermutlich wird man auch die Chancen einer so großen Reichweite in Facebook und die dadurch möglichen Geschäftsmodelle verpassen. Schade eigentlich.

Und die Analogie zu den VZ Netzwerken – sie stimmt nicht ganz. Hier zeigt sich der Unterschied zwischen altetablierten Medienmarken und den schneller gewachsenen Social Network Plattformen. Letztere sind zwar schneller erfolgreich und sterben aber auch genauso schnell wieder, wenn sie stehen bleiben. Medienmarken sterben auch, wenn sie sich nicht weiter entwickeln, aber das – wie man sieht -etwas langsamer.

 

 

 

 

 

Social Media und Polizei

Social Media und Polizei – die Vorteile sozialer Kommunikation zwischen Bürger und Polizei

Nach einigen Vorträgen zu diesem Thema hier ein Artikel über die Vorteile sozialer Kommunikation zwischen Bürger und Polizei in diesem Blog.

Das Thema Soziale Medien ist in Polizeikreisen zunehmend eines und führte bereits zu einigen interessanten Beispielen in denen die Polizei für ihre tägliche Arbeit auf soziale Medien zurückgreift. Erwähnenswert sind hier als Beispiele

Die Kommunikationssituation zwischen Bürger und Polizei ist belastet

Betrachtet man die Situationen, in denen man als Bürger Kontakt mit der Polizei hat, sind das in aller Regel eher weniger angenehme Situationen. Das wirkt sich über die Zeit auch genau so aus. Man bekommt ein ungutes Gefühl, wenn man die Freunde und Helfer in Uniform sieht, auch wenn es dafür keinen sachlichen Grund gibt. Im Alltag wird der Überbringer schlechter Nachrichten auch nicht mit Blumen beworfen, könnte man jetzt sagen. Und genau das Problem hat die Polizei. Über Jahre und Jahrzehnte hat sich ihre Kommunikationssituation immer mehr auf die Rolle des Überbringers schlechter Nachrichten reduziert. Dabei ist die Polizei in ihrer täglichen Arbeit auf die Unterstützung der Bürger angewiesen.

Ein Päckchen Nostalgie

In der alles andere als guten alten Zeit war der Kontakt zwischen Polizeibeamten und „seinen“ Bürgern dichter. Die Verstädterung mit ihrer Anonymisierung, die reduzierten persönlichen Kontaktmöglichkeiten wenn die Polizei im Streifenwagen unterwegs ist, die geringere soziale Verwurzelung von Polizisten in ihrem Revier und sicher noch einige andere Ursachen reduzieren die Kommunikation auf das notwendigste – und das ist dann seltener erfreulich. Ein Weg zurück zum Schupo, der in seinen Straßen aufgewachsen ist und zu Fuß Streife gehen kann, ist natürlich illusorisch.

Moderne Kommunikation via Social Media

Das Social Media für die Polizeiarbeit interessant ist, dafür sprechen die ersten Aktivitäten der Polizei. In diesem frühen Stadium, in der sich die Social Media Nutzung durch die Polizei noch befindet, ist die Nutzung als „weiteren Kommunikationskanal“ nichts überraschendes. Bislang sind wir in Deutschland eher dabei die Nutzung von Social Media in der Polizei spezialisierten Mitarbeitern zu übertragen. Das dürfte sich ändern, etabliert sich auch bei uns die Nutzung, die sich in den USA abzeichnet. Dort wird Social Media von den lokalen Polizeikräften in voller Breite genutzt. Jeder Police Officer, der in seiner Aufgabe mit Menschen kommuniziert, nutzt diesen Weg so selbstverständlich wie die gesprochene Sprache oder das Telefon. Letzteres wird ja auch nicht nur von dafür spezialisierten Mitarbeitern eingesetzt, ;-).

Eine schnelle Information der Bürger wie die frühzeitige Information der Polizei sind durch Social Media für beide Seiten leichter zu realisieren. Die klassischen Informationswege über gedrucktes Papier hängen zu schnell hinter der Dynamik von Entwicklungen her. Es macht mehr Sinn kommunikativ und gestaltend in aktuelles Geschehen eingreifen zu können, als Probleme im Nachhinein kommunikativ aufarbeiten zu müssen. So wie die Nutzung mobiler Kommunikation eine Selbstverständlichkeit ist, wird auch die Nutzung der Möglichkeiten der sozialen Medien durch die Polizei als Selbstverständlichkeit betrachtet werden. Für weite Kreise der Bevölkerung sind die sozialen Medien bereits ein fester und zentraler Bestandteil der eigenen Information und Kommunikation.

Eine direkte Kommunikation, die fest im Informations- und Kommunikationsmix der Bürger etabliert ist, hat eben nicht nur den Vorteil der schnelleren Information.Diese permanente Information bringt den „Servicecharakter“ der Polizei als Sicherheitsdienstleister für die Gesellschaft wieder stärker ins Bewusstsein. Man erlebt die Polizei kommunikativ eben nicht nur in einem persönlich-problematischem Zusammenhang. Ihre Arbeit für die Allgemeinheit wird wieder besser wahrgenommen und die Zusammenarbeit mit ihr als selbstverständlicher, positiver empfunden.

Polizei positiv erlebt

Jenseits der Ersatzhandlung in diversen TV-Serien, kann Social Media dazu beitragen, das Polizei wieder real positiv erlebbar wird. Das ist nicht nur für die Personalbeschaffung ein nicht unerhebliches Argument. Es trägt vor allem dazu bei, die Distanz zwischen Bürger und Polizei zu reduzieren. Wer miteinander kommuniziert ist sich weniger fremd und eher bereit den anderen zu unterstützen. Aus dem Weg der Verlautbarung und der Information wird daher früher oder später eine echte Kommunikation entstehen, auf die man sich so früh als möglich vorbereiten sollte.

Wenn uns Social Media eines gelehrt hat, dann das die Bürger dieses Medium schneller aufgreifen und nutzen, als sich dies Experten vorstellen konnten. Je früher sich die einzelnen Polizeidienststellen darauf einstellen, desto früher werden sie von einer besseren Verankerung in der Bevölkerung, mit der daraus resultierenden schnelleren Kommunikation und besseren Unterstützung profitieren.

Social Media Strategie der Polizei

Von einer Social Media Strategie der Polizei zu sprechen wäre wohl verfrüht. Man beschäftigt sich mit dem Medium, sammelt Erfahrungen und lotet Einsatzmöglichkeiten aus, die dann in eine Social Media Strategie einfliessen können. Das man sich dort zu erst auf Einsatzmöglichkeiten fokussiert, die eher anlassbezogen und auf einzelne Anwendungen ausgerichtet sind, liegt in der Natur dieses Prozesses. Social Media wirkt allerdings effizienter, wenn es auf einer breiten Basis in der Bevölkerung wie einer intensiveren Vernetzung vor Ort aufbaut. Der ganze Nutzen wird sich erst auf dieser Basis entfalten. Vieles kann dadurch auf der Seite der Polizei schneller gehen, aber der Bürger wird auch schnellere Antworten und Reaktionen erwarten. Auch darauf sollte man vorbereitet sein.

 

Content meets Commerce – eine empfehlenswerte Präsentation von Olaf Kolbrück

Olaf Kolbrück ist als Journalist für das Thema Internet und eBusiness bekannt. In seiner empfehlenswerten Präsentation  Content meets Commerce befasst er sich mit den Reaktionen der Verlage auf die Herausforderungen des Internets.

 

Olaf Kolbrück zeigt in der Präsentation auf, wie Verlage bereits heute Content in Verbindung mit Commerce nutzen und einsetzen und wie Content als Zubringer für Produkte und Angebote fungiert.
Die Präsentation ist schon deshalb empfehlenswert, weil sie aufzeigt, wie man die Herausforderung des Internets bereits meistern kann.
eCommerce ist allerdings nicht nur eine inhaltliche und technische Herausforderung für Verlage. Sie befinden sich hier in einem Wettbewerb mit den Betreibern von Social Network Plattformen. Für diese – insbesondere für Facebook – dürfte das Thema eCommerce nicht weniger relevant sein. Und Google wird an diesem Thema auch partizipieren wollen.

Die unterschiedlichen Ausgangssituationen im Wettbewerb

Als Vorteil gegenüber Google und Social Media Plattformen steht den Verlagen der Content zur Verfügung den sie bereits haben, bzw. die Kompetenz und Kapazität um Content zu produzieren.
Die Social Media Plattformen wiederum beherrschen die Plattformen auf denen die sozialen Interaktion zu den Produkten und Angeboten stattfindet.
Google hat – lässt man Google+ einmal außen vor – vor allem die Möglichkeit aktuelle, aktive Nachfrage über Suchanfragen auszufiltern und Anbietern zur Verfügung zu stellen.

Der Wettbewerbsvorteil der Verlage

Verlage haben dann einen Wettbewerbsvorteil wenn sie
  • Content bieten können, den andere Srtukturwettbewerber (wie Facebook) so nicht bieten können und
  • wenn sie dadurch eine eigene, unabhängige Reichweite aufbauen können, die nicht umgangen werden kann .
Content, der externe Social Media Plattformen für die Verbreitung benötigt, spielt dem Wettbewerber in die Hände. Der kann in einem solchen Fall auf seiner Plattform eCommerce-Angebote passend zu diesem Content einblenden, wie auch passend zur Kommunikation über diesen Content.
Die Krux dieser Situation: wenn einzelne Verlage ihren Content in Facebook einstellen oder via Facebook vermarkten, kann das individuell ein Vorteil sein.

Technische, kommunikative und finanzielle Herausforderungen

Um auf Dauer Wettbewerbsfähig zu sein, müssen die Verlage über die Qualität ihres Contents und eine sehr direkte Einbindung von Produkten erfolgreich sein. Das erfordert eine hohe kommunikative Reichweite und technische Standards und Schnittstellen um Produkte unterschiedlichster Anbieter integrieren oder den User nahtlos direkt zum Produkt weiter leiten zu können.
Die Attraktivität dieser Inhalte muss groß genug sein, damit die User dorthin kommen um sich zu informieren. Und die soziale Leistungsfähigkeit dieser Plattformen muss groß genug sein, um die Kommunikation über die Inhalte und Produkte dann auch auf dieser Plattform zu halten.
Es wäre ein Pyrrhussieg, wenn man die User auf der eigenen Plattform informiert, die Kommunikation über Angebote aber auf Facebook stattfindet. Damit würde man diesem Strukturwettbewerber (Facebook) den passenden Impuls liefern um diese Produkte und Angebote für den Anbieter preiswerter einblenden zu können. Die Verlage hätten die Arbeit für den Content, Facebook in diesem Beispiel die Chance daraus Werbeumsätze zu generieren.

Sind die Verlage in der Lage Kommunikation zu halten?

Unterstellen wir die Kompetenz in den Verlagen, einen wettbewerbsfähigen Content zu generieren. Unterstellen wir den Verlagen auch die Fähigkeit attraktive Onlineplattformen für Content zu erstellen. Sind sie aber auch noch in der Lage diese Inhalte und diese Plattformen nachhaltig ohne die Hilfe externer Social Media Plattformen wie Facebook an den Leser zu bringen? Teilweise sicherlich. Kommen wir dann auf den Punkt der sozialen Kommunikation, wird es finsterer. Kaum ein Verlag ist in der Lage ein wettbewerbsfähiges soziales Netzwerk an seine Onlinepräsenz anzubinden und aktiv zu halten. Damit wird immer ein Teil des Erfolges über dies soziale Kommunikation in den Taschen von Facebook landen können.
Die Wettbewerbssituation wird für die Verlage dann noch schwieriger, wenn sich ein Strukturwettbewerber wie Facebook einzelne Verlagen nutzen oder das Thema Content selbst angehen wird.

Was bedeutet die soziale Kommunikation für den Commerce und den Content?

Es geht um das berühmte Empfehlungsmarketing, die kommunikative Reichweite, die damit aufgebaut und gepflegt werden kann und auch die Kaufempfehlung aus dem Freundeskreis. Für Commerce sind diese Punkte von hoher Bedeutung. Es ist nun mal ein Unterschied ob ich 5 oder 500 User in meinen Shop bekomme. Für das Contentkonzept, das Olaf Kohlbrück aufzeigt bedeutet die soziale Kommunikation nicht weniger. Ist sie in Händen der Verlage, lässt sich auf diesem Weg die Zukunft leichter sichern. Ist sie es nicht, gerät auch dieser Weg zu einem steinigen und in eine wachsende Abhängigkeit von externen sozialen Plattformen.

Die Beispiele der Präsentation sprechen für sich.

Wie weit sind die Erfolgsbeispiele aus der Präsentation in Social Media aktiv? Werfen wir zuerst einen Blick auf die soziale Reichweite der Beispiele in Facebook
  • Zooplus steuert in Facebook auf 40 Tausend Likes zu.
  • Zalando steuert auf 360.000 Likes zu
  • Otto ist mit seiner Fanpage auf dem Weg zur halben Million
  • Stylebook steuert auf die 15 Tsd. Likes zu
  • Instyle hat die 30.000 Likes Marke übersprungen
  • Joy ist kurz vor 40.000 Likes.

Der Content und die soziale Kommunikation der Shops wie der Medienmarken sind bereits weitgehend zu Facebook gewandert.  Die Community Angebote der Medienplattformen sind eher weniger aktuell und wettbewerbsfähig.

Content als Interessentenlieferant hat Zukunft

Die Frage ist nur, wer wie weit davon profitiert und wer wie viel darin investieren muss. Die Verlage werden auf dem eingeschlagenen Kurs bestenfalls den Teil des Kuchens erhalten, der one2one realisierbar ist. Wenn sie nicht die soziale Kommunikation zurück gewinnen – und dafür spricht wenig – sind das eher die Krümel als der Löwenanteil. Die Verlage selbst wissen, das durch die Einbindung von redaktionellen Inhalten in die soziale Kommunikation deren Reichweite deutlich erhöht werden kann (sofern man diese Methode beherrscht). Diesen grösseren Teil des Kuchens kann aber der Betreiber der Social Media Plattform  –  im Beispiel wie in der Realität Facebook –  leicht für sich erschliessen und wirtschaftlich nutzen. Dafür bleiben ihnen die Kosten des Contents.

Ein Beispiel macht dies deutlich:

In einem Verlagsmedium werden Schuhe redaktionell vorgestellt. Die Schuhe sind direkt zu einem Shop verlinkt. Die soziale Kommunikation findet in Facebook statt.

Die Userin A die direkt kaufen will, kommt ganz komfortabel direkt in den Shop und kann dort kaufen, wenn ihr die Schuhe und der Preis immer noch zusagen

Die Userin B, die erst über diese Schuhe mit Freundinnen diskutiert, kann über das passende Angebot in der sozialen Plattform zum Produkt geleitet werden. Vielleicht zum gleichen Shop, vielleicht in einen anderen. Sicher aber zu preiswerteren Konditionen.

Die Userin C, die in den sozialen Medien oder über die soziale Kommunikation von den Schuhen – oder dem Bericht darüber erfahren hat, kann direkt durch die Plattform zum Produkt geleitet werden.

 In den Fällen B und C haben wir es mit ganzen Freundeskreisen zu tun. Im Fall A mit einer Einzelperson.

Die Situation der Produktanbieter

Betrachtet man die Situation der Produktanbieter, ist es realistisch davon auszugehen, das diese nicht auf Social Media verzichten werden, auch wenn Verlage eine „Direkt-Verlinkung“ aus dem Content anbieten. Damit stehen die Costs per Visitor aus beiden Quellen im Wettbewerb. Raten Sie, wer die günstigere Kostenstruktur nutzen kann – der Verlag der gezwungen ist hochwertigen Content anzubieten und technisch in eine Direktverlinkung mit möglicherweise noch zu schaffenden Schnittstellen zu investieren oder die Plattform, die das Tagging des Contents und der Kommunikation mit Datenbanken von Anbietern matchen muss.

Fazit

Die Präsentation von Olaf Kolbrück ist kurz, prägnant und sehr zutreffend. Das Problem liegt auf der Seite der Verlage. Sie werden eher nur in Ausnahmefällen in der Lage sein, diese Chance wirklich umfassend und nachhaltig zu nutzen. Liegt die soziale Kommunikation nicht mehr in ihren Händen – und das ist eher der Normalfall als die Regel – bleibt ihnen nur der kleinere Teil des Kuchens und das wachsende Risiko, das Strukturwettbewerber das Thema Content genauso aufgreifen und nutzen werden, wie die Anbieter selbst.

 

[imn-medien]

Mediensterben und mediale und soziale Realitäten

Ein plastisch-bunter Aha Effekt aus Atlanta

An manchen Tagen begegnete einem beim Lesen der Feeds unversehens ein geballtes Päckchen an Realität aus unterschiedlichen Perspektiven. Daran will ich Euch einfach mal teilhaben lassen.

In Deutschland wird über das wirtschaftliche Ende von Medien und seine Ursachen fleissig diskutiert (FR, Prinz). Das dabei der Einbruch auf der Anzeigenseite nicht gerade unwesentlich ist, fühlt sich in dieser Diskussion eher wie eine Marginalie an. Wohl weil davon eben nicht nur PRINZ und FR betroffen sind.

Die Werbetreibende Wirtschaft in Deutschland will ihre Investitionen in Print erneut deutlich reduzieren. 

Coca Colas neue

Website ist als Medienwebsite aufgemacht und bietet Lifestyleinformationen für die geschätzte Kundschaft (die ja nicht gerade gering ist).

 

Was hat das alles miteinander zu tun?

Unsere Medien – Print vorneweg, aber eben nicht nur Print allein – leben weitgehend von Werbeeinnahmen, sofern sie nicht gebührenfinanziert sind. Wir erleben gerade bunt und fröhlich nicht nur einen drastischen Einbruch bei den Ausgaben für Printwerbung (nicht nur in Deutschland, hier kommt er nur etwas später an) sondern auch des Dramas nächsten Akt.

Die ehemaligen Werbekunden werden zum Wettbewerber. Coca Cola ist einer der big spender in Sachen Werbung und wird sicher auch noch weiter viele Millionen dafür ausgeben. Aber zugleich wird die eigene soziale Reichweite genutzt und dafür ein medialer Rahmen genommen.

Sicher entspricht dieser neue Medienanbieter nicht einer hohen journalistischen Qualität, wird da sofort gekontert werden. Nein, das entspricht er derzeit sicher nicht. Ich erspare mir aber auch über die journalistische Qualität diverser deutscher Lifestylemedien nachzudenken. Was ein eine Marke wie Coca Cola als Medienmarke erreichen kann ist die Aufmerksamkeit ihrer Kunden und deren Freunde für die eigenen Inhalte. Und damit schneidet man sich ein weiteres Stück aus der für Medien verfügbaren Zeit und Aufmerksamkeit der entsprechenden Zielgruppen.

Und was hat Coca Cola, PRINZ und die FR mit Social Media zu tun?

Social Media bietet die Möglichkeit kommunikative Reichweite aufzubauen, die eigenen Kunden medial um die Marke zu scharen und darüber hinaus die Freundeskreise der eigenen Kunden medial ansprechen zu können.

Verstehen Sie Social Media also besser nicht als Trojanisches Pferd der Kommunikation um damit Märkte zu erschließen und zu sichern. Das wäre längst ein Irrtum. Social Media ist kein hübsches Holzpferdchen mehr. Es ist kommunikativer Mainstream. Mit einem Unterschied. Wo sie bei TV auf mehrere Sender  treffen, die sie teuer bespielen müssten, stehen Sie in Social Media vor einem Anbieter, der an einem „Ort“ alle versammelt und seine medialen Möglichkeiten deutlich günstiger zur Verfügung stellt.

Coca Cola kann als Marke dank Social Media in eine Vielzahl von Märkte hinein wachsen oder wuchern und sich so ganz neue Ertragsquellen erschliessen. Der Einstieg des Unternehmens bei Spotify ist sicher nur ein Schritt in diese Richtung. PRINZ ist mit durch Social Media obsolet geworden. Und die Frankfurter Rundschau starb auch deshalb weil ihre Anzeigenkunden eben ihre Marketingbudgets umschichten – erst mal rein digital und zunehmens sozial.

[imn-medien]

Shitstorms – eine Angst geht um

Wirft man einen Blick auf die Fragen zur Nutzung von Social Media ist das Thema Shitstorm besonders relevant. Das hat schon den Eindruck von German ANGST. Angst ist ein schlechter Ratgeber, sagt schon der Volksmund treffend. Und Angst ist dann besonders wirksam, wenn man nicht weiss, was auf einen zukommt und vor allem was man überhaupt machen kann. Hier deshalb einige Hinweise rund um das Thema.

Was ist ein Shitstorm?

Die Antwort findet sich in Wikipedia.

Wen betrifft das Thema Shitstorm überhaupt?

Jeden Person und jedes Unternehmen das in einem sozialen Umfeld agiert. Unabhängig davon, ob es bewußt in den sozialen Medien vertreten ist, oder nicht. Die Hoffnung, sich der Gefahr eines Shitstorms nicht auszusetzen, wenn man nicht in die sozialen Medien geht, ist so vernünftig wie die Augen zu schließen, weil man dann nicht gesehen wird.

Wie kommt ein Shitstorm zustande?

Auslöser

Die Zutaten eines Shitstorms sind ein Auslöser und die Fähigkeit zur Verbreitung von Kritik. Der Auslöser muss dabei nicht objektiv oder subjektiv dramatisch sein. Es reicht, das sich jemand geärgert hat, der weiß wie man einen Shitstorm in Gang setzt und die Möglichkeiten dazu hat.  Wikipedia nennt dazu einige Beispiele. Man kann allerdings nicht jede Mücke beliebig zum Elefanten aufblähen. Und je mehr Shitstorms durchs soziale Netz huschen, desto mehr gewöhnt sich der User daran.

Kompetenz / Erkenntnis

Auch wenn der Kunde vielleicht nicht in jedem Fall König ist, mit der Wirkungsklasse „Journalist“ kann jeder gut vernetzte Social Media User schnell gleich ziehen. Wo Journalisten noch in Redaktionen eingebettet sind, hat der Social Media User die alleinige Entscheidung, was er medial ins Rollen bringt. Entscheidend ist, das dem Social Media User zumindest vage klar ist, was er mit Social Media etwas bewegen kann.

Vernetzung und automatische Information

Ein Social Media Nutzer, der nicht wirklich vernetzt ist und die Mechanismen von Social Media nicht kennt, hat es ungleich schwerer einen Shitstorm ins Leben zu rufen, als jemand, der eine hohe soziale Reichweite und Glaubwürdigkeit besitzt und weiss, wie er seine soziale Reichweite aktivieren kann. Aus einer hohen Vernetzung und der damit einher gehenden breiten (automatischen) Information von Freundeskreisen ergibt sich geschickt genutzt schnell eine Reichweite, die der einer Tageszeitung in einer mittleren Stadt entspricht.

Ego

Wenn sich immer mehr Menschen an einer Kritik beteiligen, zieht das auch Menschen an, die sich durch Kritik profilieren und bestätigen. Je mehr bereits an sachlichen Argumenten genutzt wurde, desto schwieriger ist es sich damit noch zu profilieren. Sobald die sachliche Ebene der Kritik verlassen wird, steigert sich die unsachliche Kritik gegenseitig.

 

Wie erkenne ich einen Shitstorm rechtzeitig?

Das Zauberwort dafür ist Monitoring. Social Media aufmerksam im Blick zu haben, ist die einzige Chance auf eine rechtzeitige Vorwarnung, die es noch ermöglicht, worst cases zu vermeiden. Hier gilt die simple Faustregel, das man alle Plattformen im Blick haben sollte, die als Risikoquelle auftreten können und das man dies so zeitnah als möglich tun sollte. Je besser das Monitoring, desto höher sind allerdings auch seine Kosten. Wer diese vorher scheut, kann natürlich Glück haben. Monitoring ist in diesem Zusammenhang  ein wenig vergleichbar mit einer Versicherung oder dem Backup der Datenbestände.

Faustregel

  • Wenn Kritik im Netz aufgenommen wird, also andere Social Media User darauf reagieren, ist die erste Warnstufe erreicht.
  • Wenn der Kritiker oder die ersten reagierenden gut vernetzt sind, stehen Sie auf Stufe 2 und sollten agieren.
  • Ab Stufe 3 – die Kritik verbreitet sich – geraten Sie schon in der Defensive.

Die Shitstormskala von Graf und Schwede geht auf die Entwicklungsstufen ausführlicher ein. Deshalb überspringe ich diesen Punkt und warne lediglich davor eine Entwicklung zu lange nur zu beobachten oder aufgrund komplexer Entscheidungsstrukturen zu spät zu reagieren.

Wie kann ich mich vor einem Shitstorm schützen?

Gar nicht. Das ist wie schlechtes Wetter. Gut, es gibt windiges, naßkaltes Wetter und es gibt veritable Orkane. Und es ist ein Unterschied, ob ich das Wetter gemütlich im trockenen am warmen Kamin beobachte oder mit einem Boot auf hoher See und fernab von jedem Hafen von einem Orkan heimgesucht werde. Im letzteren Fall ist zu hoffen, das Schiff, Mannschaft und Kapitän seetüchtig und gut vorbereitet sind.

Wie bereitet man sich vor, bevor ein Shitstorm aufzieht?

Üben, üben, üben. Wie im maritimen Beispiel. Wenn jeder weiss, was er zu tun hat, und das auch blind und in schwierigsten Situationen sicher kann, ist die Lage schon mal etwas besser, als wenn alle in Panik geraten. Also befasst man sich mit den Themen

  • Shitstormplanung:
    • Welche Anlässe bietet das Unternehmen als Auslöser von Shitstorms.
    • Wo treten dazu Informationen auf?
    • Wie erkennen wir das sicher und rechtzeitig – im Unternehmen und im sozialen Netz?
    • Wer ist ein potenzielles „Shitstormrisiko“? (Teilweise prüfen Hotelketten in den USA die soziale Vernetzung von Gästen um sie als Multiplikatoren für positive Erfahrungen wie als Risiko im Fall von Kritik besser einschätzen zu können).
    • Wer reagiert im Fall A wie und wie schnell muss insgesamt reagiert werden können?
  • Shitstormübung: Wenn die „Shitstormplanung'“ zu einem Shitstorm-Notfallplan geführt hat, sollte man den einfach mal praktisch durchspielen.

Was tun, wenn ein Shitstorm aufzieht?

Schnelles, entschlossenes und vor allem kompetentes handeln ist wieder mal durch nichts zu ersetzen. Aussitzen würde ich als Strategie definitiv  nicht empfehlen.

Wenn die Früherkennung funktioniert hat.

Sobald Sie den ersten Windhauch erkennen, versuchen Sie ihm die Ursache aus den Segeln zu nehmen. Wenn Sie Probleme so schnell als möglich bereinigen und vor allem erkennbar machen, das das Problem sofort angegangen wird, sind Sie immer auf der sicheren Seite (auch wenn man nie ganz sicher sein kann). Denn damit sinkt die Anzahl derjenigen, die sich der Kritik anschließen schon mal. „Die tun ja schon was.“ Das bedeutet nicht, das die Kritik sofort ein Ende findet. Sie können damit aber einem anwachsen entgegen wirken.

Wenn nach dem Hinweis, das man etwas unternimmt, nichts erkennbares bzw. kommuniziertes passiert, ist das allerdings kontraproduktiv.

Wenn die Früherkennung nicht funktioniert hat oder zu spät gehandelt wurde.

In diesem Fall kocht das Thema schon hoch und der Storm ist nicht mehr abzuwenden. Die Devise heißt jetzt Schadenbegrenzung.

  • Der erste Schritt ist eine realistische Einschätzung der Situation. Es hilft nicht, im Recht zu sein und das auch durchzusetzen, wenn man dadurch einen größeren Schaden produziert. Die Methoden „Bis zum bitteren Ende“ und „Wir haben Vorfahrt“ sind nicht wirklich empfehlenswert.
  • Brechen Sie aus der kommunikativen Defensive aus und sei es durch eine Kapitulation. Letztlich bezahlen Sie damit „nur“ den Preis mangelnder Aufmerksamkeit und Kompetenz. Eine Gegenoffensive im Sinn eines Gegenangriffs gegen alle Kritik ist suizidal, weil Sie damit Benzin ins Feuer giessen.
  • Versuchen Sie die Kommunikationsführerschaft zurück zu bekommen. Das wird nicht in allen Fällen gelingen, aber je mehr sie aus der Defensive kommen, desto weniger „Opfer“ und „Spielball“ sind sie. Wer Fehler eingesteht, glaubhaft erklärt, wie er sie vermeiden kann und offen und auf gleicher Augenhöhe kommuniziert und damit um Verständnis und Vertrauen wirbt, hat bessere Chancen mit einem geringeren Schaden davon zu kommen.

In solchen Fällen zahlt es sich übrigens sehr aus, wenn man in Social Media längere Zeit aktiv war und sich ein Vertrauenspolster und die Unterstützung durch andere Social Media User aufgebaut hat. Das Unternehmen steht dann nicht ganz alleine da und Gegenstimmen anderer User sind sehr hilfreich wenn es darum geht, die Dimension eines Shitstorms in Grenzen zu halten. Allerdings sollte man besser nicht versuchen, diese Unterstützung über Fakes oder bezahlte Stimmen / Agenturen zu produzieren. Die Gefahr, das dies auffliegt und zu einer worst case Situation führt, ist in meinen Augen zu hoch.

Die hässliche technische Seite eines Shitstorms

Googeln Sie auch, wenn Sie etwas über eine Person, ein Unternehmen oder eine Marke wissen wollen? Wenn ein Shitstorm seinen Schwerpunkt auf Plattformen hat, die Google auswertet, kann der Shit bei Suchabfragen noch über längere Zeit wieder aufgewärmt und hochgespült werden. Und damit lästig lange nachwirken. Es macht also auch technisch Sinn, in Social Media aktiv zu sein und darauf zu achten das ein Shitstorm möglichst auf der eigenen Plattform stattfindet.

Persönliche Anmerkung

Als kleiner Trost zur Dimension des Themas Shitstorm: Gelegentlich ist die Angst vor der Gefahr gefährlicher als die Gefahr selbst. Spätestens wenn man sich auf ein Risiko ernsthaft vorbereitet, nimmt dieses kalkulierbarere Dimensionen an.

Wenn sie mehr wissen wollen oder müssen

Nutzen Sie unsere Seminare, einen Workshop für die Vorbereitung oder ein individuelles Coaching für sich oder Ihr Team. Sprechen Sie uns an.

 

[allgemein]

Social Media in der Politik – NEOS in Österreich

Thomas Thaler beschreibt in seinem webmarketingblog unter dem Titel „Österreichs erster politscher Entrepreneur“ den Start der neuen Partei NEOS in Österreich, der sich vorrangig auf Social Media stützt. NEOS steht übrigens für Das Neue Österreich.NEOS will bei den Nationalratswahlen 2013 in Österreich mindestens 10% der Stimmen erhalten.

Das interessante an diesem Artikel ist neben der klaren und auch der wirtschaftlichen Notwendigkeit geschuldeten Konzentration der Mittel auf Social Media der Einsatz von Volunteers, der in den USA eine lange Tradition und keine geringe Bedeutung hat. In Deutschland ist man davon noch etwas entfernt. Ich bin gespannt, wie diese Methode in Österreich umgesetzt wird.

In Facebook hat NEOS eine Page mit heute 516 Likes, bei Twitter nach über 300 Tweets aktuell 435 Follower. Da die Partei erst Ende Oktober diesen Jahres gegründet wurde, ist es definitiv zu früh um die Entwicklung und die Social Media Chancen einzuschätzen.

Das für mich interessante an dieser Entwicklung ist, das es sie gibt. Social Media wuchert einen Schritt weiter in seine politische Bedeutung und die damit verbundenen Gestaltungsmöglichkeiten hinein.

 

 

Alitalia und Facebook Shitstorm

Alitalia produziert Shitstorm durch Nachlässigkeit.

Alitalia hat einen Rabatt von 25% auf Flüge angeboten. Unglücklicherweise war auf der japanischen Seite von Alitalia zugleich ein Nachlass eingerichtet, der mit 25.000 Yen höher war, als sie Kosten für Inlandflüge in Italien. Damit konnten z. B.  einige Inlandsflüge in Italien über diese Seite kostenlos gebucht werden. Alitalia hat diese Möglichkeit – und die so gebuchten Flüge – storniert und erntet damit reichlich Ärger auf seiner Facebook Page und sicher auch nicht nur dort.

Das die Reaktionen der User vorhersehbar waren und Alitalia anscheinend mit der Reaktion auf diesen selbst produzierten Shitstorm überfordert scheint, ist eine Seite der Information. Die für Sie möglicher Weise interessantere liegt in der Wahrnehmung der Facebook Page von Alitalia.

Das es sich bei dieser Aktion um eine Förderung der Facebook Aktivitäten und der User handelt, ist nicht belegt. Das Angebot wird auf der Facebook Page eher diskret im Rahmen eines Postings vorgestellt. Auch auf der Alitalia Seite ist kein direkter Bezug dieses Angebots auf Facebook zu erkennen. Der Social Media Kontext des Problems bezieht sich also eher auf die Reaktion der Kunden von Alitalia, nachdem die Fluglinie die gebuchten Tickets via japanische Site storniert.

Shitstorm auf Facebook Pages ausblenden?

Vergleichen Sie doch bitte einmal diese beiden Ansichten der Facebook Page von Alitalia

Ansicht 1

Ansicht 2

Der Versuch eine Page von kritischen Anmerkungen „sauber“ zu halten, zeigt sich wenn man die beiden Wahrnehmungen des Inhalts gegenüber stellt. Ob das Sinn macht und zielführend ist, bleibt Ihrer Einschätzung überlassen. Uninformierte Besucher der Page wird der Shitstorm dadurch „erspart“. Ein souveräner Umgang mit Kritik und eine angemessene Wertschätzung von Facebook Usern stelle ich mir persönlich anders vor.

Damit Sie auch was zu schmunzeln haben, hier meine Lieblingsreaktionen von Usern.

 

 

[allgemein]

 

Facebooks „want-Button“ – Bedarf vermarkten, statt Werbung verkaufen

Facebook testet in den USA den „want-Button“. Damit können User Produkte zu einer Wunschliste hinzufügen. Für soziale Netze / Freundeskreise eine praktische Sache. Damit wird es künftig einfacher, das passende Geschenk zu finden.

Hinter diesem Button steckt allerdings mehr als eine nette kleine Hilfe bei der Frage nach dem passenden Geschenk für Freunde. Facebook geht hier – doch überraschend schnell – den nächsten Schritt in Richtung zielführender Wertschöpfung jenseits der Werbeeinblendung.

Konkreten Bedarf vermarkten statt Werbung verkaufen

Für Unternehmen ist Werbung ein Zwischenschritt um den Bedarf von Konsumenten zu erschließen. Natürlich geht es bei Werbung auch darum, als Anbieter bekannt zu werden, Vertrauen zu schaffen und Bedarf zu generieren. Aber zumindest ein zentraler Punkt ist den vorhandenen Bedarf zu adressieren und zu nutzen.

Facebook erschließt sich mit dem Want-Button die Chance, für jeden seiner User eine Art von „Bedarfs-Profil“ zu erstellen das sich natürlich prächtig vermarkten lässt. Eine simple Vermarktung wäre die Einblendung von konkreten Angeboten passend zum Bedarf – beim User und bei dessen Freunden, aber natürlich lässt sich auf der Basis vorhandener aktueller Bedarfsprofile noch einiges an Vermarktungsmöglichkeiten entwickeln, das über diesen werbeähnlichen Ansatz hinausgeht.

Laut Spiegel Online soll Facebook an den Verkäufen aus den Wunschlisten seiner User kein Geld verdienen wollen. Man fokussiert sich dabei eher auf den werbeähnlichen Vermarktungsansatz. Mit diesem Ansatz – vielleicht kombiniert durch ein Gebotssystem –  lässt sich letztlich auch schon einiges mehr an Ertrag erzielen, als mit einem klassischen Ansatz, bei dem die Empfänger „nur“ nach Zielgruppenkriterien selektiert werden.

Facebooks höher wertige Ertragsquellen

Betrachtet man die Dynamik, mit der höher wertige Ertragsquellen erschlossen werden, zeigt sich, das Facebook derzeit wieder deutlich mehr an Fahrt aufnimmt.

Die Ertragsqualität von Social Network Plattformen ist schon viel zu lange auf platte Werbung fokussiert. Mit den aktuellen Schritten von Facebook zieht endlich eine neue Qualität in der Vermarktung ein. Höhere wertige Ertragsquellen sind aus meiner Sicht die Ertragsquellen, die näher am Verkauf liegen und dem Wesen und der Leistungsqualität von Social Network Plattformen mehr entsprechen. Nachdem seit Ende August die paid posts verfügbar sind, haben die collections das Potenzial das Marketing in Social Networks erneut auf eine verkaufsnähere, und zugleich individuellere Ebene zu  heben.

  • Step 1: Werbung als Ertragsquelle für Social Network Plattform (weil es zu diesem Zeitpunkt dafür keine Alternative gab)
  • Step 2: Kommunikationsreichweite als Ertragsquelle (paid posts)
  • Step 3: Bedarfsinformationen als Ertragsquelle (collections)
  • Step 4: könnte sein, den Vermarktungsprozess noch weiter in Facebook einzubauen (z. B. durch Shopsysteme)

Facebook als strategischer Gatekeeper für das Marketing der Unternehmen

Betrachtet man die Wettbewerbssituation und deren Veränderung durch die Stufen 2 und vor allem 3 – die Bedarfssituation. Als Anbieter von Werbemöglichkeiten stand Facebook in einer Reihe mit vielen Alternativen. Als Anbieter, der Unternehmen konkreten Bedarf aufzeigen und kommunikativ zugänglich machen kann, steht Facebook schon recht solitär im Markt. Lediglich Google hat über seine Suche einen ähnlichen Mechanismus zu bieten, wenngleich auch nicht ganz so stark ausgeprägt, dafür aber mit Adword bereits gut monetarisiert.

B2C Unternehmen haben künftig die Alternative

  • klassisch Werbung zu betreiben und damit kostenintensiv einen mehr oder weniger hohen Streuverlust zu finanzieren oder verkaufsnäher zu agieren oder
  • entweder die Suche nach Produktinformationen (Google) oder
  • das geäußerte  Produktinteresse bzw eine vorhandene Bedarfssituation via Facebook

zu nutzen um in einer verkaufsnäheren Situation gezielt mit Bedarfsträgern in Kontakt zu kommen. Wo Google sich Gedanken machen wird, wie weit seine Erlöse via Adwords durch dieses Angebot tangiert werden, sollten sich die Anbieter klassischer Werbeformen noch deutlicher auf schwierigere Zeiten einstellen. Das betrifft nicht nur die Anbieter von Werbeplattformen (also vor allem die Medien) sondern auch die Branchen, deren Geschäftsmodell auf dieser Form der Werbung basiert.

Facebook hat gute Chancen sich als Gatekeeper zwischen Angebot und Nachfrage zu schieben. Wie dann auf längere Sicht die Monetarisierung dieser Situation aussieht, steht auf einem ganz anderen Blatt. Das damit die Gefahr einer steigenden Abhängigkeit  von Unternehmen von Facebook als hochwertigem Marktzugang wächst, steht für mich ausser Frage.

Für Unternehmen wird es zunehmend wichtig, sich einen eigenen, vergleichbar effizienten Marktzugang zu sichern und nicht nur die Abhängigkeit von Facebook zu erhöhen.

Für Werbeagenturen steigt der Druck, das eigenen Geschäftsmodell anzupassen und sich auf das – deutlich ertragsschwächere – Geschäft mit neuen Gegebenheiten und Wettbewerbern einzustellen.

Lernen Sie jetzt, womit Sie in Zukunft als Marketingverantwortlicher eines Unternehmens oder einer Agentur zu rechnen haben, welche Handlungsalternativen Ihnen zur Verfügung stehen und wie Sie diese Möglichkeiten optimal gestalten. Sprechen Sie uns auf einen Workshop speziell für Ihre Situation an. 

 

[allgemein]

Marketing in Facebook wird schwieriger und künftig wohl auch teurer

Warum Marketing in Facebook schwieriger und teurer wird und was Unternehmen dagegen tun können.

Social Network Plattformen wie Facebook sind sehr aktive und lebendige Gebilde, die sich ständig weiter entwickeln. Manchmal sind diese Entwicklungen nicht ganz zur Freude von einzelnen Nutzergruppen.

Unternehmen, die Facebook für ihr Marketing nutzen, machen diese Erfahrung zunehmend.

Der kommunikative Overkill und das Ertragsproblem von Facebook

Der Newsfeed oder die Timeline eines Facebook Users sind ein Kernstück der Nutzung von Social Networks. Wenn dieser Newsfeed unter einem kommunikativen Overkill leidet, sinkt der Spass an der Nutzung der ganzen Plattform und dem User kann damit die Freude an der Nutzung von Facebook vermiest werden. Das geht dann sehr deutlich gegen das Geschäftsmodell und die Interessen von Facebook.

Das ein Newsfeed zwangsläufig zu einem kräftigen Strom anschwellen kann, ergibt sich allein aus der Vernetzung der User und deren aktivem Social Networking. Wenn 150 oder mehr Freunde täglich aktiv posten, Informationen teilen, Seiten vorschlagen und fröhlich kommentieren und liken, resultiert daraus schon ein beachtlicher Strom an Neuigkeiten.

Wenn der User dann noch 30 oder mehr Seiten geliked hat – und damit die Möglichkeit gab, ihn mit Infos zu versorgen, wächst der Strom an Informationen im Newsfeed noch weiter.

Facebook hat für diesen Fall den Edgerank entwickelt, der die Relevanz von Informationen für den Empfänger ausdrücken soll und darüber entscheidet, ob und wie oft die Informationen einer Informationsquelle noch wahrgenommen oder ausgesteuert werden.

In diesem Schutzwall vor irrelevanten Informationen, Redundanz und Spam öffnet Facebook mit den paid posts einen direkten Durchgang und sichert gegen Bezahlung Unternehmen wie Privatpersonen eine größere Wahrnehmung und eine größere Reichweite für ihre Informationen.

 

Facebooks neue Ertragsquelle paid posts

Damit hat Facebook nicht nur eine sehr viel versprechende neue Ertragsquelle, die in meinen Augen noch interessanter ist als Werbung. Facebook hat damit auch elegant aufgezeigt, wie man Geschäftsmodelle aus kostenlosen Leistungen entwickelt:

  • Zuerst hat Facebook den Unternehmen mit den Pages ein kostenloses Kommunikationstool in die Hand gegeben, mit dem einige Unternehmen beachtliche kommunikative Reichweiten aufgebaut haben.
  • Im nächsten Schritt wurde die Kommunikationsmöglichkeit aus der Page heraus zu den eigenen Fans strukturell so eingeschränkt, das Unternehmen faktisch dazu gezwungen sind, auch für die Nutzung von bereits aufgebauter Reichweite zu bezahlen.

Das diese Vorgehensweise mit den paid posts ihr Ende gefunden hat, sollte niemand erwarten. Es ist eher ein Anfang. Die Integration von Erlösmodellen in die soziale Kommunikation erscheint nicht nur logischer sondern vor allem auch wirtschaftlich interessanter als die platte Werbung in Social Network Plattformen.

 

Was Unternehmen tun können

Management Summary: Sichern Sie Ihre Reichweite. Sammeln Sie nicht nur Likes in Facebook sondern sichern Sie auch die Kommunikationsfähigkeit zu Ihren Freunden (Kunden, Interessenten) durch direkte Kommunikationskanäle ausserhalb von Facebook. Damit ermöglichen Sie zugleich eine direkte Anbindung von Unternehmensprozessen an Ihre Social Media Reichweite und die entsprechende Wertschöpfung für das Unternehmen.

Die alte Methode der Kommunikation in Facebook

 Bild 1 bildet die konventionelle Kommunikation zwischen Unternehmen und Facebook User über die  Page des Unternehmens ab. Etwas kompetentere Social Media User – und die Besucher unserer Seminare – sehen hier auch den klassischen Fehler in der Nutzung von Facebook Pages abgebildet: Die Kommunikation ist auf den User ausgerichtet, der die Page „geliked“ hat, und bezieht seinen Freundeskreis nicht mit ein. Damit wird der eigentliche Effekt von Social Media / Social Network Marketing verpasst und das Unternehmen betreibt eine Sackgassenkommunikation.

Die zielführendere Organisation der Kommunikation in Facebook

Bild 2 zeigt die Organisation einer etwas zielführenderen Kommunikation via Facebook. Führen Sie die Kommunikation über Ihre eigenen Plattform, damit Sie die Reichweite in Social Media sichern können, Informationen an Geschäftsprozesse anbinden, Social Media in die Vermarktung einbinden können.

Achten Sie dabei darauf, das die Nutzenstiftung für den User im wesentlichen auf Ihrer Plattform stattfindet und nicht in Facebook. Und denken Sie bitte unbedingt daran, in die Konzeption Ihrer Kommunikation auch die Freundeskreise Ihrer Fans / Likes einzubinden. Das ist letztlich der eigentliche Grund, warum Sie Social Media nutzen. Unternehmen, deren Kommunikation nicht systematisch auch auf die Erschließung der Freundeskreise angelegt ist, sollten sich noch einmal mit den Grundlagen von Social Media auseinander setzen. Wir empfehlen dazu ein passendes Branchenseminar damit der Lerneffekt etwas höher und praxisbezogener ist.

 Unternehmensplattform: was Sie als Unternehmensplattform nutzen, liegt in Ihrem Ermessen. Das kann durchaus auch eine schlanke Anwendung sein, sofern sie damit alle Leistungsanforderungen abdecken.

Paid Posts oder hervorgehobene Beiträge haben allerdings auch den sehr beachtlichen Nutzen, das damit die bestehende Reichweite einer Page extrem erweitert werden kann. Wenn Sie dazu Fragen haben, fragen Sie  meinen Kollegen Alex Buchanan oder mich. Betrachtet man finanziellen Aufwand und Nutzen ist das Verhältnis durchaus akzeptabel.

Die eigentliche Bedeutung der Einbindung einer externen Unternehmensplattform in die Social Media Kommunikation in Facebook liegt

  • in der Reichweitensicherung (wir wollen ja die Ergebnisse unserer Arbeit abgesichert wissen)
  • in der Einbindung in Unternehmensprozesse (wir wollen ja einen wirtschaftlichen Nutzen aus Social Media ziehen).

Wenn Sie die Chancen aus aktuellen Entwicklungen in Social Media Kommunikation schnell und effizient nutzen wollen, empfehle ich Ihnen diesen Workshop zur Social Media Kommunikation.

[allgemein]

Politik – Social Media für Abgeordnete

Was kann Social Media für Abgeordnete leisten?

Jeder Politiker äußert sich gern in den Medien zu politischen Fragen, aber nicht jeder Politiker hat in gleichem Maß die Chancen dazu. Die traditionellen Medien bieten ihre Reichweite nur wenigen Politikern.

Social Media ermöglicht jedem Abgeordneten, jeder Abgeordneten die gleiche mediale Reichweite in seinem Wahlkreis – oder darüber hinaus – wie ein Fernsehsender oder die BILD Zeitung – vorausgesetzt sie oder er verstehen dieses Medium und können es nutzen.

Die Schritte dafür sind:

Aufbau einer medialen Reichweite

Auch wenn in Social Media die eigene mediale Reichweite erst aufgebaut werden muss, ist die Herausforderung daraus nicht all zu hoch:

  • Politik ist als Thema interessant und fördert die Reichweitenbildung,
  • die regionale Konzentration ist ebenfalls förderlich.

Information über die eigene Arbeit und die eigenen Positionen

Zu wissen, was der eigene Abgeordnete tut und wofür er steht, steigert die Voraussetzung für Vertrauen und Kompetenz. Abgeordnete, deren Wähler sehen, wie hoch das Arbeitspensum ihres Vertreters ist, schätzen dessen Arbeit eher, als Wähler, die diesen Einblick nicht haben.

In Social Media Politik erklären und für eigene Positionen werben 

Mit Social Media hat jeder einzelne Abgeordnete heute einen direkten Kommunikationskanal zu seinen Wählern und kann sich so eigene hohe mediale Aufmerksamkeit in seinem Wahlkreis sichern und darüber Politik und ihre Auswirkungen genauso medienwirksam aber näher an seinen Wählern erklären und vertreten, wie prominentere Politiker in den klassischen Medien oder in TV Talkshows.

Zustimmung für Person und Positionen durch Information und Dialog

Politik, die nicht vermittelt und erklärt wird, findet ungleich schwerer Zustimmung. Wer Politik vermitteln und erklären kann, erwirbt sich neben Vertrauen und Zustimmung auch Aufmerksamkeit und Beachtung, was der eigenen medialen Reichweite in Social Media zu Gute kommt. An der Wirkung gemessen bietet Social Media Abgeordneten einen relativ einfach zu nutzenden Kommunikationskanal.

Wer in Social Media für Kommunikation offen ist, erreicht auf diesem Weg mehr Menschen und erarbeitet sich damit eine breitere Vertrauensbasis als beispielsweise durch Bürgersprechstunden im Wahlkreisbüro (die natürlich trotzdem sinnvoll sein können).

Wie Sie als Abgeordneter durch Facebook eine mediale Reichweite wie die BILD bekommen

Dieser Vergleich mag auf den ersten Blick vermessen sein, ist aber durchaus realisierbar.

Ein kleines Beispiel zeigt Ihnen, wie das funktioniert.

Dazu müssen Sie folgendes wissen:

  • Ein Facebooknutzer hat durchschnittlich 130 Freunde in Facebook.
  • Die Verbreitung von Informationen und und über Freundeskreise ist von der Art der Kommunikation abhängig.
  • Alternativ wird die Verbreitung von Informationen in Bekanntenkreise hinein von Facebook durch Kommunikationsdienstleistungen massiv unterstützt.

So funktioniert es:

Angenommen

  • Ihr Wahlkreis hat 500.000 Einwohner und
  • Sie haben in Facebook selbst 2000 Kontakte aus Ihrem Wahlkreis,

können Sie nicht nur diese 2000 Kontakte direkt ansprechen sondern auch deren Kontakte – also mehr als 200.000 Personen (ab 18 Jahren), von denen der überwiegende Anteil aus Ihrem Wahlkreis sein dürfte. Wenn Sie die Kommunikation in Social Media beherrschen, steht Ihnen eine mediale Reichweite zur Verfügung, die über die Verbreitung von BILD hinausgeht. Wir zeigen Ihnen gern im Detail, wie Sie diese Möglichkeit praktisch nutzen. Diese Methode funktioniert auch, wenn Sie weniger als 2000 eigene Kontakte in Facebook haben, erfordert dann aber etwas mehr know how.

Wirkung erzielen

Die eigene Wiederwahl lässt sich durch hohe eigene Bekanntheit und Präsenz, Zustimmung und Unterstützung im Wahlkreis sichern und auch ein wenig Erfolg versprechender Listenplatz verliert mit der Beherrschung von Social Media seinen Schrecken.

Mit der Beherrschung von Social Media lassen sich aktuelle Themen besetzen oder eigene Themen und Projekte voranbringen. Wir zeigen Ihnen gern wie.

Voraussetzung für die erfolgreiche Nutzung von Social Media als Abgeordnete oder Abgeordneter

Stabile Social Media Kenntnisse, hier insbesondere die Kenntnis der genutzten Plattform und der Kommunikationstools darin, sind eine unverzichtbare Voraussetzung für die erfolgreiche Nutzung von Social Media.

Gute Kenntnisse in Social Media Kommunikation – wie man Politik als Thema interessant und so interaktiv kommuniziert, das auch die Freundeskreise der eigenen Reichweite erreicht werden – sind die zweite Voraussetzung für den Social Media Erfolg.

Ausreichende eigene Ressourcen oder die Nutzung eines kompetenten Dienstleisters sind eine weitere Voraussetzung, um in Social Media erfolgreich zu sein.

Bessere Chancen für innovative Kandidaten

Sie haben als Abgeordneter rechtzeitig zur nächsten Bundestagswahl in Ihrem Wahlkreis eine kommunikative Reichweite von mehr als einhunderttausend Wählern. Unabhängig von den Wahlkampfaktivitäten Ihre Partei. Zu Kosten, die deutlich unter denen sein dürften, die Sie sich jetzt vermutlich vorstellen. Das ist keine Utopie mehr, sondern dank Social Media sicher machbar. Nutzen Sie diese Chance, bevor andere damit an Ihnen vorbei ziehen.

Starten Sie kompetent

Wenn Sie – oder ein Mitarbeiter – die erfolgreiche Nutzung von Social Media selbst im Detail nutzen lernen wollen, helfen wir Ihnen mit dem passenden Seminar oder Coaching. Wenn Sie die Wirkung von Social Media nutzen wollen, ohne sich mit dem Thema im Detail zu befassen, sollten Sie ebenfalls Kontakt mit Wilfried Schock aufnehmen: ich biete zu diesem Thema auch passende Dienstleistungen.

[info]Hinweis auf das Seminar Social Media in der Poltik[/info]

Das Social Media Autsch – der Azubi Rap der SparDa Bank

Es gibt Beispiele, die einfach zu schön sind. Auch wenn Sie das Video schon gesehen haben dürften – sofern Sie gut vernetzt sind. Der Azubi Rap der SparDa Azubis ist ein gutes Beispiel dafür, das gut gemeint noch lange nicht gut gemacht ist. Und auch dafür was Banken und junge Bänker in spe als cool bezeichnen.

Ergänzend empfiehlt sich ein Besuch beim Azubi Blog 

 

[imn-medien]

Wann wird Facebook wieder cool? fragt die ZEIT und blamiert sich.

Vorneweg – ich lese die ZEIT seit ich sechzehn bin. Seit also mehr als dreißig Jahren. Ich mag diese Zeitung. Auch ihre unendlich langen Textwüsten. Weil sie inhaltlich wirklich gut ist. Meistens wenigstens.

Heute morgen las ich den Artikel „Wie wird Facebook wieder cool?“ – eher aus amüsierter Neugier, denn um mit fundiert zu informieren. So gut die ZEIT ist – und das ist sie wirklich – auf dem digitalen / social media relevanten Auge ist sie halbblind. Was ich sehr sehr schade finde, weil davon bei den Printmedien noch genügend andere halb und ganz blinde gibt.

„Das soziale Netzwerk begeistert zwar seine Mitarbeiter, aber die Nutzer werden müde.“ lautet die Unterzeile des Artikels von Johannes Gernert. Danke für diese Information vorab. Leider findet sich dafür im Artikel kein Wort zu dieser Aussage, geschweige denn ein Belegt. Gut, hängen wir die Messlatte für den journalistischen Qualitätsanspruch nicht zu hoch.

Was mir übrigens auch noch an diesem Artikel fehlt ist der dezente Hinweis, warum das Soziale Netzwerk Facebook nicht cool ist, und wer das wie ermittelt hat. Aber wir wollen die journalistische Sorgfaltspflicht nicht zu sehr überstrapazieren.

Facebook – Coolness und Monetarisierung einer Social Network Plattform

Einen dezenten Hinweis, warum Facebook nicht mehr cool ist, könnte im Thema Monetarisierung / Erlösquellen liegen. Wenn Werbung in Social Network Plattformen doch nicht so toll sind – und das Facebook mobil auch nicht so toll umsetzen kann, dann ist die Plattform nicht mehr wirklich cool – wirtschaftlich gesehen. Das wäre zumindest ein Rückschluss, der die Aussage im Titel erklären könnte. Und auch dazu einlädt, dezent darauf hinzuweisen, das Werbung in Social Network Plattformen deshalb bei den Plattformbetreibern so geschätzt ist, weil es zu Anfang – und bis heute – das einzig vorhandene Refinanzierungsinstrument ist, das im Markt zur Verfügung steht. Alternative Methoden müssen nicht wirklich erst noch entwickelt werden. Das ist weniger das Problem. Sie müssen vor allem von den Unternehmen zuerst verstanden werden. Das ist das eigentliche Problem. Facebook hat mit paid posts zum Beispiel einen großen Schritt in die Richtung intelligenter und systemkompatibler Erlösquellen getan. Sponsored Stories war überigens ein Versuch, Werbung und Empfehlungsmarketing – den grösseren Hebel für die Unternehmen – zu verbinden. Und das Ergebnis erinnert an den Versuch ungleiche Spezies zu kreuzen: es kommt eben immer wieder mal eine Missgeburt raus. Man lernt daraus und sucht einen anderen Weg. Diesen Umgang mit Fehlern könnte man auch cool nennen. Muss man natürlich nicht.

Mobile first und Werbedruck auf dem Smart phone

Wer heute ein Problem darin sieht, das eine Social Network sich schwer damit tut, Werbung in gleichem Maß aufs Handy zu drücken, wie auf stationären Decktops hat entweder ein Wahrnehmungsproblem oder schreibt unreflektiert ab. Oder natürlich beides.

Werbung ist auf dem smartphone noch weniger beliebt als auf dem Desktop. Das gilt auch und ganz besonders für Social Networks. Falls es der eine oder andere „Journalist“ noch nicht bemerkt hat, das Display eines Smartphones ist etwas kleiner als ein handelsüblicher Desktopmonitor und Raum deshalb kostbarer und Werbung bietet  auf dem Smart phone nicht unbedingt die direkte Nutzenstiftung, die wir uns als zunehmend app- und technologieaffine Nutzer wünschen würden.

Was die Monetarisierung und mobile angeht – dürfte das Potenzial jenseits der Werbung interessanter sein. Wer die Möglichkeiten einschätzen kann, die sich aus der Kombination Social Network User und Smartphone ergeben, kann sich auch vorstellen, das die Stufe Werbung im Vermarktungsprozess entweder inhaltlich neu definiert wird oder komplett gestrichen werden kann. Für den weniger affinen Menschen hier der Hinweis, wie das gehen kann in schlichten Worten:

  • Ãœber Profiling in sozialen Netzwerken oder ganz direkt über entsprechende Features kann aktuell vorhandener Bedarf ermittelt und Unternehmen anonymisiert zur Verfügung gestellt werden.
  • Ãœber standortbasierte Information kann dem Social Network User entsprechend seinen Präferenzen seinem Bedarf entsprechende Angebote im direkten Umfeld  zur aktuellen Nutzung angezeigt werden. (Sicher ist das auch eine Form der Werbung, wenn man das weiträumig definiert: das Produkt anzeigen, das der User aktuell sucht und das im direkten Umfeld zu einem besonders günstigen Preis verfügbar ist).

Haben Sie bitte Nachsicht, wenn ich nicht im Detail aufzähle wie so ein System aufgebaut ist, damit es auch vom kleinsten Anbieter genutzt werden kann. Das ist für 99,9% eher unnützes Detailwissen. Und der Rest kann sich das eh denken oder weiss es längst.

Was der geneigte Leser denken könnte

Da schreibt meine geliebte ZEIT einmal von einem Thema von dem ich tatsächlich ein wenig mehr verstehe, als vom Feuilleton und das ich deshalb doch einigermaßen beurteilen kann. Mir fällt es schwer zu übersehen, wie lausig die inhaltliche Qualität dieses Artikels ist. Da ich nicht in jedem Thema so tief drin bin, wie in diesem, könnte ich auf die Idee kommen, das auch die anderen Inhalte des geschätzten Mediums eigentlich nicht ganz dem hohen Standard entsprechen könnten, den mir die Marke ZEIT suggeriert. Tue ich nicht. Jeder kann mal daneben liegen. Und eines muß man dem Autor zugestehen. Er macht das nicht nur konsequent, sondern auch stilistisch ansprechend verpackt.

Hier kommt das positive.

Ich fand die Bestätigung doch recht amüsant, das auch die ITler im Silicon Valley einen speziellen Humor pflegen. Das die Räume nach einer Kombination aus Star-Wars-Begriffen und Getränken bezeichnet werden, passt. Wobei ich spontan eher an eine Inspiration durch die Simpsons gedacht hätte, aber das ist jetzt wirklich ein kompletter Insiderscherz.

[imn-medien]


	

Social Media und Politik Рwas wir von den USA lernen und was wir besser machen k̦nnen

Social Media und Politik Рwas wir von den USA lernen und was wir besser machen k̦nnen.

Nachfolgend eine Grafik, die die Social Media Nutzung im aktuellen Wahlkampf um das Amt des Präsidenten zeigt. Die unterschiedliche Nutzung der einzelnen Kanäle ist genauso interessant wie das durchaus abweichende Ergebnis. Was erst auf den zweiten Blick ins Auge fällt ist die Bedeutung der Volunteers  und deren Einbindung in den Wahlkampf.

Social Media und Volunteers

Was in der Offline-Welt in ähnlicher Form nicht ganz so neu ist – die Beteiligung von Parteimitglieder im Straßenwahlkampf hat eine lange Tradition – findet in Deutschland in Social Media nicht in gleichem Maß statt.

Der Volunteeransatz geht in seiner Wirkung deutlich über die des Strassenwahlkampfteams im Netz hinaus, weil er weitaus mehr Menschen aktivieren und mit deren Kontakten eine weit grössere Zahl von Menschen erreichen kann. Deutschland ist auch hier noch Entwicklungsland. In den USA ist das Thema Volunteers schon deshalb deutlich weiter, weil Volunteers auch wesentlich für die Finanzierung des Wahlkampfes sind.

Was wir insgesamt besser machen sollten

Wer Social Media nur zu Wahlkampfzeiten neu entdeckt, hat das Thema Social Media nur auf kurzsichtige Weise verstanden. Letztlich ist diese Art der Social Media Nutzung nicht wirklich kompatibel mit dem was Social Media ist und kann. Social Media ist eine permanente Infrastruktur und sollte entsprechend verstanden und genutzt werden. Für die Politik bedeutet dies, Social Media nicht nur zu Wahlkampfzeiten zu entdecken sondern das ganze Jahr zu nutzen um die eigene Politik, die eigenen Positionen und Handlungen zu Problemen und Herausforderungen zu erklären und um Unterstützung zu werben. Gerade auch hier sind Voluteers ein nachhaltiger und langer Hebel, der politschen Erfolg schaffen oder verhindern kann.

Meinungen bilden und Mehrheiten schaffen mit Social Media

Meinungen bilden und Mehrheiten schaffen mit Social Media

Auch wenn wir Social Media in Zusammenhang mit politischen Themen vor allem

  • in Form der Präsenzen politischer Parteien
  • als Aktivitäten für oder gegen ein konkretes Projekt

begegnen, ist damit das Potenzial von Social Media für die Politik alles andere als ausgeschöpft.

Die beiden aktuellen Erscheinungsweisen sind im ersten Fall eher grundsätzlicher und im zweiten Fall eher aktueller – anlassbezogner Natur und zählen für mich in die Kategorie „Social Media für die Lagerbildung“.

Social Media und Lagerbildung

Beiden Situationen gemeinsam ist, das sie eher als Ausdruck einer Lagerorientierung wirken. Im Fall der Parteipräsenz sammelt man die eigene Klientel oder die eigenen Mitglieder in Social Media, im Fall der Aktionspräsenz sammelt man Befürworter oder Gegner eines Projektes.

Beide Methoden sind sinnvoll und gelegentlich auch zielführend, vor allem wenn man es vermag die eigenen Anhänger zu aktivieren und zu motivieren und darüber die Freundeskreise der eigenen Anhänger zu erreichen.

Ist das politische Ziel die Meinungsbildung oder das Schaffen und halten von Mehrheiten in einem längerfristigen Prozess ist eine alternative Vorgehensweise möglicher Weise zielführender.

Social Media und Meinungs- und Mehrheitenbildung im Vorfeld und für langfristige Projekte

Wer für ein wichtiges Projekt – vor allem aber auch für ein Projekt mit langfristiger Natur – Mehrheiten schaffen und sichern will, sollte Social Media möglichst früher und deutlich breiter angelegt einsetzen um eine frühzeitige Lagerbildung zu verhindern und dabei eine argumentative gestaltbarere Situation schaffen, in der sich auch Unentschiedene wohl fühlen und informieren können.

Der Ansatz, die eigene Position nur früher in Social Media zu etablieren, würde auf wesentliche Wirkungen verzichten. Der Zeitgewinn in Social Media kann zwar wertvoll sein, der geringere Wirkungshebel dieser Vorgehensweise macht aber einen Teil der möglichen Wirkung zunichte.

Der wesentliche Unterschied dieses Ansatzes liegt darin, das man sich auf diesem Weg sowohl den Zugang zu Usern sichert, die die eigene Meinung teilen als auch zu Usern, die dabei sind, sich eine Meinung zu bilden. Und man sieht die Veränderung und kann deutlich besser gestaltend eingreifen, als in einer Lagersituation.

Dieser Ansatz ist gekennzeichnet durch eine Plattform, in der sich das gesamte Thema abbildet, also sowohl Argumente und Meinungen gegen wie für ein Anliegen oder ein Projekt ihre Platz haben. Der Vorteil dieser Methode liegt darin, das man auf diesem Weg auch den direkten Zugang sowohl zu Usern hat, die sich noch gar keine feste Meinung gebildet hat, wie zu Usern deren Meinungsbildung in eine Richtung verläuft, die dem eigenen Anliegen konträr gegenüber steht.

Die Vorteile dieser Methode:

  • Nur wenn wir mit diesen Usern in ein Gespräch kommen, können wir auf die Meinungsbildung Einfluss nehmen.
  • Mit dieser Methode erreichen wir unentschlossene User und User in der frühen Meinungsbildungsphase besser.
  • Wir können auf diesem Weg Veränderungen direkter erfassen.
  • Wir können mit dieser Methode Veränderungen leichter in Gang setzen, als mit der Lagermethode, insbesondere, wenn wir diese Methode auf der eigenen Plattform einsetzen können.

Plattformstrategie und Meinungsbildung

Weitgehend unbekannt sind die Möglichkeiten auf Meinungsbildung einzuwirken, wenn man die technischen Möglichkeiten einer Plattform umfassender nutzen kann. Dazu ist allerdings einiges an Insiderkenntnissen und technischen Gestaltungsmöglichkeiten erforderlich, die den Umfang eines Blogposts weit übersteigen.

Wer sich hier in die praktische Nutzung vertiefen und Funktionsweisen kennen lernen will, dem ist ein entsprechendes Seminar oder Coaching zu empfehlen.

Ich-will-Europa.de Рwie man die Einigung Europas besser f̦rdern k̦nnte

Vorneweg – es ist immer besser, etwas zu tun, als ein Problem nur zu beklagen. Noch besser ist es allerdings etwas zu tun, das dieses Problem lösen hilft. In diesem Sinn ist die Kampagne „Ich will Europa“ sinnvoll, aber nicht überzeugend zielführend.

Wie könnte eine problemorientiertere Alternative aussehen?

Das Problem:

Die Bundeskanzlerin spricht in ihrem Grußwort zur Kampagne einige entscheidende Punkte an:

  • eine Verunsicherung der Bürger – nicht zuletzt durch aktuelle Krisen wie durch Unklarheiten über das Ziel,
  • eine (Vertrauens-)Krise, die sich über lange Jahre hinweg aufgebaut hat und
  • einen langen, beschwerlichen Weg, der vor uns liegt.

Die europäische Einigung ist ein historisches Projekt, an dem seit Generationen gearbeitet wird. Vom einstigen Glanz und der Begeisterung ist einiges verloren gegangen: weil wir uns an Erfolge als Selbstverständlichkeit gewöhnt haben, aber auch weil wir als Bürger immer weniger aktiver Teil dieses Prozesses sind oder nicht vermittelt bekommen, wohin uns dieser Prozess denn konkret führen soll und wie dieses „Europa“ denn konkret aussehen soll. (Wer bestellt schon ein Fahrzeug, wenn er nicht eindeutig gesagt bekommt, ob es ein Cabrio oder ein Kombi ist, für den er unterschreiben soll.)

Fazit: ein Vertrauensverlust, der sich aus verschiedenen Quellen über Jahre hinweg speist, Unklarheit darüber, was das konkret Ziel des Einigungsprozesses ist und die Erfahrung, das man als Bürger so weit als möglich aus diesem Prozess herausgehalten wird, lassen sich nicht durch eine Kampagne korrigieren. Das ist so klug wie der Versuch einen Marathonlauf gewinnen zu wollen, in dem man seine Kräfte in einem Sprint auf den ersten 100m konzentriert.

Problemorientierte Alternative

Ein problemorientierter Ansatz zur Rückgewinnung von Vertrauen und Engagement für die Einigung von Europa ist der Einsatz von Social Media in einer Form, die der Natur von Social Media entspricht –  der einer permanenten, kommunikativen und partizipativen Infrastruktur.

Wer Facebook  als Unterstützung einer zeitlich begrenzten Kampagne für ein politisches Ziel einsetzen will, sollte bedenken, das er damit genau das alte Schema bedient, das Politik vor Wahlen plötzlich den Bürger als Wähler entdeckt und ihn danach bis zur nächsten Wahl „vergißt“. Dieses Verhalten wird in Social Media sehr viel deutlicher als in anderen medialen Bereichen.

Wenn das Ziel ein langer Marathon ist, ein ständiges Ringen um Unterstützung und Zustimmung, sollten die Instrumente, die genutzt werden, dieser Herausforderung gerecht werden können. Social Media kann das leisten, aber nicht als Begleitmusik einer medialen Kampagne.

Social Media hat faktisch die Spielregeln der Politik zumindest in einem Punkt verändert:

War es früher praktisch kaum möglich den Bürger kommunikativ und gestaltend einzubinden, bietet Social Media jetzt das Werkzeug dafür.

Wenn die Möglichkeit vorhanden ist, aber nicht genutzt wird, kommt dies aus Sicht der Bürger einer mehr oder weniger deutliche Absage an sie gleich. Der Bürger als Mitgestalter ist damit nicht erwünscht. Das der Bürger als Entscheider auf dieses Verhalten unangenehm reagieren kann, macht die Situation für die Politik nicht einfacher. Letztlich gibt es zwei alternative Verhaltensweisen:

  • Eine deutlich weiter gehende Einbindung der Bürger als bisher = mehr Partizipation.
  • Deutlich weniger Entscheidungsmöglichkeiten für die Bürger als bisher = weniger Demokratie.

Schlicht formuliert: wenn ich Menschen permanent bei einem Projekt ausschließe, wo ich sie beteiligen kann und sie beteiligt werden wollen, sollte ich mich nicht wundern, das sich diese Menschen eher gegen dieses Projekt entscheiden, statt dafür. 

Social Media und die Mitgestaltung der Europäischen Union

Konzentrieren wir uns erst einmal auf die positive Mitgestaltung an einer Europäischen Einigung innerhalb einer Europäischen Union. Ich vermeide das Schlagwort „Europa“ ganz bewusst. Zu Europa gehören unter anderem auch Weissrussland mit Lukaschenko und ein wesentlicher Teil von Russland mit seiner Demokratie im Putinschen Verständnis. Und beiden will ich auf absehbare Zeit nicht in meinem europäischen Staatsgebilde als Mitgestaltenden begegnen.

Hier nur 3 grundlegende Kriterien für eine zielführende Nutzung von Social Media zugunsten des EU Einigungsprozesses:

Permanent: Das Projekt Europäische Einigung ist eines von langer Dauer. Social Media ist primär eine Infrastruktur (und nicht Kampagnenplattform) ermöglicht die Installation von Infrastrukturen, in denen Bürger stetig am Prozess mitwirken – durch Diskussion, Austausch, Initiativen, Kritik und Vorschlägen.

Partizipativ: Die Mitwirkung an Europa nur auf „sich informieren“, simple allgemeine Meinungsäußerungen und eine nachträgliche Bestätigung als Wähler ist nicht mehr ausreichend und auch nicht mehr zeitgemäß. Wer sich engagieren will, soll auch aktiv werden können und dazu eigene Ideen einbringen oder sich aus einem Werkzeugkasten von Aktivitäten, Aktionen und Beteiligungsmöglichkeiten – permanent wie temporär – bedienen zu können.

Integrativ: Darunter ist sowohl die Integration der Bürger und der unterschiedlichsten Meinungen wir auch die Integration dieser Infrastruktur in den Social Media Alltag der Bürger zu verstehen. Irgend welche Initivativen auf freier Flur, die von den Bürgern weder wahrgenommen werden, noch Teil ihres Alltags werden können, sind weniger zielführend im Sinn einer Meinungsbildung pro Europa, als eine Infrastruktur, die sich zum Teil des Social Media Alltags der politisch interessierten Bürger Europas macht.

Nur der Vollständigkeit halber seien in diesem Zusammenhang erfolgsrelevante Aufgaben wie ein kompetentes Community Management und Volunteer Management erwähnt. Es handelt sich eigentlich um Selbstverständlichkeiten, aber leider auch um Seltenheiten, weil hier kompetente Ausbildung, und nachfolgend fachliche Kompetenz und erfahrenes Personal rar sind.

Wie sollte eine Social Media Infrastruktur konkret aussehen, die den Europäischen Einigungsprozess zielführend unterstützen kann? Die Art der Umsetzung und die Einbindung dieser Infrastruktur in die Social Media Landschaft und die Social Media Nutzung der Bürger ist ein komplexes wie umfassendes Thema, das nicht nur eine hohe technische Kompetenz und technologische Kenntnis der bestehenden Social Media Strukturen sondern auch eine entsprechende, gestaltende Social Media Kompetenz erfordert, die zwangsläufig weit über die Fähigkeit zur Nutzung von Facebook Fanpages hinausgeht. Leider auch sehr weit über die  Möglichkeit sie in einem Blogpost auch nur ansatzweise vernünftig darzustellen (auch dieser Post ist wieder zu lang). Deshalb bitte ich um Verständnis dafür, das ich hier keine komplette Blaupause einstelle. Es mag zynisch klingen, aber wer die 3 vorgenannten Kriterien nicht als Gestaltungsmethode und Messlatte für eine Social Media Infrastruktur übersetzen und nutzen kann, ist auch mit der qualitativ ausreichenden Umsetzung einer Gebrauchsanweisung oder Blaupause überfordert. In diesem Fall ist es empfehlenswerter sich kompetenten Rat einzuholen als zu versuchen sich mit trial and error einer funktionierenden Lösung anzunähern.

Social Media Risiken für den Europäischen Einigungsprozess

Social Media kann natürlich auch sehr effizient gegen einen Einigungsprozess genutzt werden, der zu einem unklaren und für den Bürger nicht erkennbaren Zustand führen kann. Was man nicht kennt, wird eher selten bestellt und wenn es dann an der Haustüre spontan im Stil einer Dosensuppe präsentiert wird, eher misstrauisch abgelehnt.

Die Erfahrung – auch aus dem lokalen Phänomen Stuttgart 21 hier vor Ort – zeigt nur zu deutlich, das ein Fehlen einer wirksamen Social Media Strategie und Infrastruktur in einer Wettbewerbssituation in der sich eine Seite dieser Möglichkeit etwas kompetenter bedient, doppelt ins Gewicht fällt und faktisch nicht auszugleichen ist.

Mit dem Aufbau einer Social Media Strategie und Infrastruktur abzuwarten, bis pure Notwendigkeit sie unausweichlich macht, bedeutet allerdings auf deren Wirkung zumindest teilweise zu verzichten: der Vorlauf, den eine solche Infrastruktur benötigt, bis sie ihre ganze Wirkung ausspielen kann, wird deutlich unterschätzt. Mit anderen Worten – wer beispielsweise ein Jahr vor Wahlen darüber nachdenkt, wann er mit einer „Social Media Kampagne“ starten sollte, hat nicht nur das Thema Social Media nicht ganz verstanden, sondern auch den Zug faktisch schon verpasst und wird nur noch einen Teil der möglichen Wirkung erzielen.

Im Falle des einen oder anderen Politikers mag das fürs Grosse und Ganze vielleicht sogar konstruktiv sein. Im Fall der Europäischen Union und ihres Einigungsprozesses ist das alles andere als wünschenswert und akzeptabel. So gesehen bleibt mir nur zu hoffen, das die Kampagne noch die Kurve kriegt, oder zumindest als Beispiel wie man es besser nicht machen sollte, nützlich sein wird.

 

Marketing in Facebook – promotet posts auf die Freunde von Fans

Facebook hat die Reichweite seiner promotet posts erweitert

  • Bislang konnte man lediglich sicher stellen das die eigenen Freunde eine bestimmte Nachricht bekommen.
  • Jetzt kann man auch die Freunde der Freunde mit Posts erreichen – ohne das diese zum Beispiel die eigene Page „gelinked“ haben.

Die Konsequenzen dieser Reichweitenverlängerung für werbende Unternehmen

  • Jetzt macht es noch weitaus größeren Sinn die Anzahl der Fans einer Seite zu erhöhen, weil jeder Fan für eine sehr viel höhere Anzahl von über ihn erreichbaren Facebookusern steht.
  • der kreative Aufwand den eine Kommunikation erfordert, die geteilt werden soll, damit man die Freundeskreise erreicht steht jetzt einer buchbaren Leistung gegenüber.

Die Konsequenzen der Reichweitenverlängerung für Facebook User

Die Timeline gut vernetzter User wird noch dichter gefüllt: Ein Facebook User, der gut vernetzt ist, und dessen Freunde viele Siten geliked haben, kann jetzt von diesen Seiten direkt angesprochen und mit Informationen versorgt werden, ohne das er die Seiten selbst geliked hat. Die Freunde werden sozusagen zum trojanischen Pferd von Seitenbetreibern.

Aktuell werden promotet posts noch nicht wirklich genutzt – was den deutschen Raum angeht. Sollte sich die Bedeutung dieser Veränderung in den Unternehmen herum sprechen, könnte sich das schnell ändern und die User müssten damit rechnen, deutlich mehr an Werbung in ihrer Timeline zu finden.

Sollte dies überhand nehmen, wird sich Facebook sicher völlig uneigennützig auf die Seite seiner User schlagen und ein überhand nehmen von Werbung über die Preise reguieren, ;-).

Die Konsequenzen der Reichweitenverlängerung von promotet posts für kreativ-geniale Social Media Marketer

Wer Social Media beherrscht und kreativ genug ist, diesen Mechanismus erfolgreich einzusetzen, gewinnt mit dieser buchbaren Leistung ganz überdimensional:

  1. erreichte er bislang die erste Ebene (seine Fans) und über weiter gegebene / geteilte Informationen einen Teil der zweiten Ebene (die Freunde seiner Fans)
  2. kann er jetzt die erste Ebene und die zweite Ebene komplett buchen und mit der kreativen Leistung die dritte Ebene teilweise erreichen.

Klingt abstrakt, deshalb hier eine klassische Milchmädchenrechnung mit den Beispielen:

  • Fans der Page: 1000
  • durchschnittliche Freunde eines Fans: 100
  • Weitergabeerfolg durch Nutzenstiftung: 10%

Unterstellt wird, das jeder Empfänger die Information auch zur Kenntnis nimmt.

Fall 1: der Marketer erreicht 1000 Fans und durch Weitergabe 10.000 Freunde der Fans= 11.000 Empfänger

Fall 2: der Marketer erreicht jetzt: 1000 Fans und deren 100.000 Freunde sowie 10% der Freunde der 2. Ebene, also 1000.000 Freunde von Freunden und damit insgesamt 1.101.000 Empfänger.

Das ist natürlich eine absolut platte und nicht weiter relevante Milchmädchenrechnung. Aber sie zeigt wie sich der Reichweitenhebel durch die buchbare Leistung plus eines überschaubaren Weitergabeeffekts in der nächsten Ebene auswirkt. 11.000 Empfänger oder 1.1 Mio Empfänger sind schon deutlich unterschiedliche Dimensionen.

Kreativität bleibt also weiterhin der Hebel mit dem sich Erfolg in Social Media deutlich steigern lässt. 

Facebooks Ertragsquellen werden sozialer und erfolgreicher

Mit dieser Leistung baut Facebook seine Ertragsquellen weiter in Richtung sozial um. Das Potenzial dieser Methode ist beachtlich, denn sie ist für Marketer deutlich interessanter als die klassische Buchung von Werbung in Facebook. Noch ist die Methodik die Facebook anbietet etwas grobgeschnitzt, aber der Weg den Facebook damit beschreitet, hat das Potenzial zu einem interessanten wirtschaftlichen Erfolg.

Wie Sie diese Methode optimal nutzen?

Setzen Sie sich mit uns in Verbindung, wenn Sie mehr über die Möglichkeiten erfahren oder sie optimal nutzen wollen.

 

[allgemein]

Ich-will-europa.de – Kampagne für Europa

Social Media und EU Politik

Ich-will-Europa.de ist eine Initivative, die der Europäischen Einigung wieder ein positiveres Bild verschaffen soll. Positive Nachrichten von Euro und Europa sind in letzter Zeit tatsächlich Mangelware. Nicht zuletzt weil wir uns an die positive Wirkung Europas für uns als Bürger wie für unsere Wirtschaft gewöhnt haben. Sie scheint selbstverständlich zu sein. Ist sie aber nicht. Hier geht es zu den Grussworten der Bundeskanzlerin zu dieser Kampagne.

Gut gemeint ist nicht gut gemacht.

Die Kampagne „Ich will Europa“ ist sicher gut gemeint, aber ob sie gut gemacht ist, steht aus meiner subjektiven Sicht aus einem anderen Blatt. Der Gedanke, das sich Menschen positiv über Europa äussern ist sicher etwas erfreuliches. In der Produktwerbung nennt man das Testimonials und wenn man dafür Prominente gewinnt oder bezahlt, sollen Testimonials besonders gut wirken.

Schade nur, das immer weniger Bürger der Werbung vertrauen. Und das Europa kein Akzeptanzproblem hat, das mit Waschmittelwerbung weggewaschen werden kann.

Betrachtet man die Kampagne und ihre Methoden – Testimonials und Verlage als Partner – fühlt es sich bei mir an, alsl würde man ernsthaft versuchen ein Vertrauens-, Informations-, Glaubwürdigkeits und vor allem Partizipationsproblem mit werblichen Mitteln zu lösen.

Ich-will-Europa.de illustriert das Problem

Der Bürger soll Informationen konsumieren, bekommt Vorbilder vorgeführt und soll bitte zustimmen. Partizipation, mitmachen, mitgestalten, mit Europäer sein und sich mehr als mit einem Kopfnicken respektive einem Votum an der Wahlurne zu beteiligen ist in dieser Kampagne nicht vorgesehen. Und das ist zunehmend symptomatisch für den Einigungsprozess an sich.

Wir erleben gerade eine Entwicklung des Einigungsprozesses, der sich durch den Druck der Märkte geradezu verselbständigt und in dem der Bürger bestenfalls staunender Zuschauer ist. Und in dem die Politik nach den Erfahrungen mit der Europäischen Verfassung versucht den Souverän als Risikofaktor aus der Mitwirkung so weit als möglich auszuschließen. Das sich dadurch die Akzeptanz des aktuellen Prozesses nicht unbedingt erhöht, ist nachvollziehbar. Was ich nicht verstehe, was ich nicht erklärt bekomme und was mich nicht überzeugt, das kaufe ich besser auch nicht.

Der Bürger soll Europa wollen – aber bitte nicht mitgestalten oder mitreden.

„Ich will Europa“ kommt weitgehend Social Media Part einher. (Eine Facebook Seite und gelegentliche Tweets sind kein Social Media Part. Social Media, das diesen Namen verdient, bezieht die Bürger mit ein.) Wer das als Zufall betrachtet, hofft, das die Initaitoren nicht auf der Höhe der Zeit sind. Wenn es kein Zufall ist, kann man dieses Verhalten auch als Misstrauensvotum gegenüber dem Bürger verstehen. Ein Misstrauen, das sicher kein Zutrauen in die Europapolitik produzieren und eher Widerstand und Gegenreaktionen produzieren wird. Unter #ichwilleuropa sehen Sie ein kleines Bild dieser Reaktion. Ein Blick auf die Facebook Seite  zeigt auch hier, das man Social Media zwar irgendwie machen will und muss, aber zugleich auch keinen Plan hat, wie man damit gestalten kann.

Ich will Europa – gerne, aber welches eigentlich bitte?

Wir hatten keine wirkliche Diskussion über die Art Europas, die wir anstreben – ein föderales Europa oder einen europäischen Zentralstaat? Wir haben aus meiner Sicht auch nicht wirklich intensiv über eine europäische Verfassung diskutiert. Wir dürfen sagen, das wir Europa wollen – einen Kontinent, der da ist und auch da bleiben wird, wenn wir ihn nicht wollen. Nicht aber sollen wir sagen, welche Art von Europäischer Union wir wollen und wer dort über was zu entscheiden hat.

Ja, ich will Europa und ich will eine starke und demokratische Europäische Union. Möglicherweise Sie auch. Und Frau Merkel und Herr Westerwelle ganz sicher. Aber wollen wir alle das gleiche? Solange ich nicht weiss, was in der Wundertüte drin ist, die mir unter dem falschen Etikett Europa verkauft werden soll, sollte es niemand verwundern das ich sie nicht blind kaufen. Und wenn ich das Gefühl habe, das auch der Verkäufer nicht so ganz genau weiss, was er mir da denn verkaufen will, oder er zumindest nicht mit mir darüber reden will, solange vertraue ich ihn auch nicht so ganz.

Unsere britischen Miteuropäer sind derzeit eher dafür dieses „Europa“ zu verlassen, obwohl sie das teuer zu stehen kommen könnte. Vermutlich liegt das an der Insellage und der maritimen Geschichte. In einem Schiff, dessen Kurs unklar ist und dessen Kapitäne auch nicht zu wissen scheinen, wohin sie wollen aber jeder mal gefühlt in den Nebel hinein dampfen darf, fühlt man sich nicht zwingend gut aufgehoben.

Je länger wir mit einer umfassenden und breiten Diskussion über das Europa, das wir wollen, warten, je länger Europas Bürger auf „Zustimmer“ reduziert werden, statt Mitgestalter zu sein, desto britischer droht die Stimmung zu werden. Marketingkampagnen helfen auf Dauer nicht als Ersatz dafür Politik zu erklären und über die Diskussion Mehrheiten für Europa zu schaffen. Die Menschen, die sich in dieser Kampagne für Europa aussprechen haben ihre guten Gründe dafür. Ich habe keinen Grund gefunden, den ich nicht teilen kann (aber natürlich nicht alle Gründe aller Unterstützer angesehen). Was ich nicht gefunden habe ist eine einigermaßen klare gemeinsame Vorstellung von diesem Europa. Wie es strukturiert sein soll. Wer wo wie viel zu entscheiden hat.

Europa ist ein hübsches nacktes Mädchen auf einem Stier.  Soviel zur griechischen Mythologie. Oder ein Kontinent, der da ist egal ob wir das wollen, oder nicht. Wie diese neue, andere Europäische Union aussehen soll, auf die wir gefühlt gerade von Märkten getrieben mehr oder weniger ungesteuert zutaumeln, das wäre das eigentliche Thema.  Aber das Thema ist für eine platte Kampagne sicherlich eine Nummer zu gross.

Was hat dieses Thema eigentlich mit Social Media zu tun?

Politik ohne Social Media ist ein bischen wie Demokratie ohne Wähler. Sieht auf den ersten Blick einfacher aus, funktioniert aber nicht wirklich gut und kann letztlich ganz unerfreulich enden. Social Media ist – wie Europa – da, egal ob wir das wollen oder nicht. Was wir daraus machen, ist ein anderes Thema. Wenn Social Media nicht kompetent für eine Europäische Union genützt wird, bedeutet das nicht, das Social Media nicht gegen eine undefinierte, dadurch unbekannte und deshalb unerwünschte „andere“ Europäische Union genutzt werden kann. Social Media kann politischen Realitäten drastisch und schnell verändern, wie das Beispiel des Nahen Ostens zeigt.
[imn-medien]

Shitstorm Skala von Graf und Schwede

Die Angst vor einem Shitstorm ist weit verbreitet. Damit es dem Social Media Verantwortlichen leichter fällt seine aktuelle Situation und die möglicher Weise vor ihm liegenden Eskalationsstufen einzuschätzen haben Daniel Graf und Barbara Schwede eine Art von Beaufortskala für Social Media Stürme eingerichtet. Die Skala geht übrigens bei Graf/Schwede nur bis Stärke 6.

Vorbereitung ist der halbe Erfolg in schwerem Social Media Wetter

Die Handlungsoptionen für Social Media Verantwortliche, die sich in grober, hoher oder schwerer See befinden, wären dafür eine hilfreiche Ergänzung. Beidrehen, abwettern oder gegen halten, das sollte vorab klar sein, bevor man sich in heftiger bewegtem Umfeld befindet.

Selbsttest

Wie würden Sie sich in einer Situation der Shitstorm Skala 4- 6 verhalten und wie würde Sie agieren um eine Eskalation von 3 auf 4 zu verhindern?

Wenn Sie sich über Ihr Verhalten in solchen Situationen nicht sicher sind, haben Sie folgende Optionen:

  • abwarten und hoffen (bei religiösen Social Media Verantwortlichen: beten).
  • sich selbst schlau machen – Recherche im Netz und beten, das die Infos stimmen
  • sich weiterbilden (Seminar)
  • die Telefonnummer für SOS Situationen bereitlegen (0711 620 415 60).

Ganz egal, wie Sie sich entscheiden – Mast und Schotbruch und immer eine Handvoll Wasser unterm Kiel.

 

 

[allgemein]

41 kostenlose Social Media Monitoring Tools

Wer sich professionelle mit Social Media befasst, kommt um das Thema Social Media Monitoring früher oder später nicht herum.

Entweder man landet bei ganz simplen Tools wie Googles Alert oder nutzt die dann doch recht kostspieligen großen Social Media Monitoring Services.

Unter 41 kostenlose Social Media Monitoring Tools finden Sie jetzt eine Ãœbersicht über eben die kostenlosen Social Media Monitoring Tools, die etwas mehr leisten ohne etwas zu kosten – von Ihrer Zeit einmal abgesehen.

Besuchen Sie diesen Artikel. Sie werden sicher die eine oder andere interessante Lösung finden.

 

[allgemein]

Social Media und Nachrichten

Eine Studie der Technischen Universität Dresden in Zusammenheit mit DFG und Infratest befasst sich mit der Frage, was Deutsche über aktuelle Nachrichten wissen und woher sie es wissen.

Hier finden Sie die  Presseinformation (deutsch) und die Studieninformation (englisch) dazu. Dazu gibt es auch einen interessanten Beitrag in Meedia.

Nachrichtenwissen der jungen Generation

Neben einer Reihe von interessanten Befunden werden dabei zwei aus meiner Sicht besonders relevante Erkenntnisse formuliert:

  • die 14 bis 17jährigen weissen ein deutlich niederes Nachrichtenwissen gegenüber älteren Gruppen auf.
  • Fernsehen dient über alle Altersgruppen als primäres Informationsmedium

Jugendliche informieren sich nach dieser Studie kaum über Internet-Quellen. Lassen wir diese Erkenntnis der Studie und ihrer dahinter stehenden Qualität einfach mal so stehen und akzeptieren wir auch den Schluss den Meedia daraus zieht:

Die Erkenntnis das die Nachricht durch das soziale Netz zu mir kommt, sei dadurch widerlegt.

Das mag auf den ersten Blick zutreffen, ist aber schlichtweg zu kurz gedacht. Oder versteht eine Social Media Funktion nicht ganz.

  • Wenn die ursprünglichen Nachrichtenquellen mit ihren Nachrichten bestimmte Zielgruppen nicht mehr erreichen, können sich diese Nachrichten im sozialen Netz auch nicht weiter verbreiten.
  • das persönliche soziale Netz, das ich mir als Nutzer zulege, ist als Nachrichtenfilter immer so gut, wie ich es haben will oder es gestalte. Mit anderen Worten – mein Netz informiert mich über das was ich wissen will, in dem ich die Teilnehmer dieses Netz auswähle.

Nachrichten in Social Media

Für Medienunternehmen oder Nachrichtenquellen, die soziale Netze nutzen wollen, ergeben sich daraus ganz klare, aber sicher nicht einfache Aufgaben um für die Verbreitung ihrer Nachrichten in den sozialen Netzen zu sorgen.

  • Sie müssen eine funktionierende Vernetzung in diese Zielgruppen und die darin bestehenden persönlichen sozialen Netze leisten.
  • Sie müssen den Nachrichtenfluss so weit steuern können, das die Nachricht ausreichend viele User aus ausreichend vielen persönlichen sozialen Netzen erreicht, um zu fliessen.

Beides funktioniert nicht von selbst und vor allem ist das nicht allein durch die simplen Social Media Architekturen und Kommunikationsmethoden zu realisieren, die wir auch bei guten Nachrichtenquellen antreffen.

Wenn etwas in der Praxis nicht funktioniert, sollte man zuerst prüfen, ob es denn mit den genutzten Mitteln und Methoden überhaupt funktionieren kann, bevor man die Methode insgesamt als nicht funktionierend bezeichnet. Wer seinen Toaster an die Wasserleitung anschließt sollte sich nicht wundern wenn er nasse Füsse statt eines warmen Toasts bekommt.

Interessant ist aus einer relativ gesicherten Erkenntnis – die Nachrichtenquellen erreichen jüngere Zielgruppen kaum noch – die mutige Bewertung – das dies dann ein Nichtfunktionieren der Nachrichtenverbreitung im sozialen Netz bedeutet – zu ziehen. Wäre schön, wenn man das Leistungsdefizit der klassischen Medien nicht direkt als Beleg der Leistungsdefizite der neuen Medien nehmen würde.

 

[imn-medien]

Shitstorm – das Beispiel Werder Bremen und Wiesenhof

Social Media verändert nachhaltig

Öffentliche Kritik wird durch Social Media sehr viel schneller und massiver sichtbar, wie in den Zeiten vor Social Media. Wo früher der eine oder andere Leserbrief im Lokalteil der Zeitung das Maximum war, ist heute eine schnelle und sich oft selbst belebende Wirkung jederzeit möglich. Die Vernetzung und die schnelle Kommunikation machen dies möglich.

Werder Bremen und Wiesenhof – Social Media Shitstorm en miniature

Selbst ein Fußballverein muss heute – wie dieses Beispiel zeigt – noch mehr mit dem feedback seiner Kunden rechnen, wenn diese mit einer Entscheidung des Vereins nicht einverstanden sind.

Der Shitstorm, dem Werder auf seiner Facebook Page  gerade begegnet ist nicht wirklich massiv. Es ist eher eine Unmutsbekundung, denn ein massiver Proteststurm. Ein Stürmchen, weniger ein Orkan.

Das der Verein eben auch in seinem wirtschaftlichen Verhalten mit den moralischen Vorstellungen seiner Fans rechnen sollte, ist eine Erkenntnis, an die man sich gewöhnen wird. Und das dies nicht nur Vereine und den Fußball sondern auch Unternehmen betrifft ist eine andere Erkenntnis. Vielleicht kann man auch von einer Faustregel ausgehen, das dieser Anspruch um so wichtiger genommen wird, je mehr sich Menschen mit der Organisation identifizieren und sich für sie einsetzen. Fans sind zugleich die strengsten Kritiker, könnte eine Erkenntnis sein. Risiko Fan sozusagen.

Social Media erhöht den Anspruch an das Verhalten von Organisationen und Unternehmen

Wer sich dem Risiko eines Shitstorms nicht aussetzen will, ist gut beraten auch diesen Aspekt in seine Entscheidungen einzubeziehen. Dabei ist nicht zu unterschätzen, das Missfallensäußerungen von wenigen ausreichend sind, um zu einer Welle heranzuwachsen. Die Vernetzung fördert solche Wellen nun mal.

Wie ist mit solchen Situationen umzugehen?

Eine Möglichkeit ist abwarten, die andere ist schnell in die Kommunikation einzusteigen. Wenn das Problem nicht gross ist, kann der Shitstorm schnell in sich zusammen fallen. Ist es ein ernst zu nehmendes Problem, das die Menschen stärker bewegt, kann Schweigen alles andere als ratsam werden.

Den Unterschied rechtzeitig zu erkennen und richtig einzuschätzen erfordert einiges an kommunikativer Kompetenz.

Vorbereitung ist sehr empfehlenswert

Generelle Risiken zu erkennen und bei aktuellen Themen auch die Social Media Risiken vorab zu beleuchten und sich rechtzeitig darauf einzustellen, ermöglicht den Zeitgewinn, der zwischen rechtzeitiger Handlungsfähigkeit und Handlungsunfähigkeit in der Außenwirkung entscheidet. Die für Entscheidungen verantwortlichen sollten Social Media selbst kennen oder zumindest ausreichend kompetent beraten werden.

Nehmen Sie doch diesen Beitrag zum Anlass und werfen einen Blick darauf, wie man sich auf dieses Problem in Ihrem Haus vorbereitet hat.

Check der erkennbaren Risiken

Prüfen Sie doch welche potenziellen Risikofelder für Ihr Unternehmen und seine Marken besteht. Wo könnte Kritik aufkommen und wie schnell würden Sie davon erfahren? Erst wenn die Kritik direkt bei Ihnen gelandet ist oder auch früher?

Welche absehbaren Entscheidungen und Verhaltensweisen könnten Anlass für Kritik geben?

Check des eigenen Notfallplans

Wie schnell sind Sie über Kritik oder kritischen Äusserungen im Umfeld Ihres Unternehmens oder Ihrer Marken informiert (Monitoring) und wie sieht der Aktionsplan für diese Fälle aus?

Wie schnell können Sie auf solche Entwicklungen reagieren? Ist dafür eine umfassende interne Abstimmung erforderlich, die kostbare Zeit kostet, oder sind die Aktionen für solche Fälle vorab abgestimmt?

Wer sind innerhalb Ihrer sozialen Reichweite die Schnittstellen, die für eine schnelle Verbreitung von Kritik oder deren Eindämmung entscheidend sind? Wie können Sie diese Meinungsführer schnell ins Boot bekommen?

Shitstormbeauftrager?

Wie wäre es mit einem Shitstormbeauftragten im Kommunikationsbereich Ihres Unternehmens? Nein, nicht jemand, der auf Shitstorms zu reagieren hat, sondern vor allem jemand, der in der Lage ist das potenzielle Shitstormrisiko und die Auswirkungen auf die Marke vorab einzuschätzen und entsprechende Vorbereitungen durchzusetzen.

Fazit: vorbereiten oder leiden

Social Media hat seine Risiken, egal ob Sie aktiv daran teilnehmen oder nur dabei sind, weil alle dabei sind. Wer sich auf Kritik nicht rechtzeitig einstellt, wird zwangsläufig von ihr überrascht und ist damit immer in Nachteil. Vor allem erhöht er durch mangelnde Vorbereitung ohne Not die Risiken von Social Media.

Wenn Sie dazu Fragen haben, sprechen Sie uns einfach an.

 

[allgemein]

Risiko Social Media – wie Sie damit umgehen

Das größte Risiko im Umfeld von Social Media besteht darin, sich nicht damit zu befassen. Das zweitgrößte, es zu tun und nicht zu verstehen, was man tut.

Darüber hinaus ist es sicher hilfreich sich rechtzeitig und strukturiert mit möglichen Risiken zu befassen, bevor diese eintreten.

Von Altimeter gibt es dazu eine Empfehlung zum Thema Social Media Risk Management, die Sie hier herunterladen können.[wpdm_file id=1]

Wenn Sie sich ausführlich mit dem Thema Social Media und seinen Risiken und Chancen befassen wollen, empfehle ich Ihnen ein Seminar, abgestimmt auf den Informationsstand Ihres Unternehmens, Ihre Branche und die Möglichkeiten und Ressourcen Ihres Unternehmens. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.

 

[allgemein]

Soziale Reichweite in Facebook – Fanbase und Likes richtig verstehen

 

Soziale Reichweite wird zu einem gern zitierten Kriterium für den Erfolg von Social Media Aktivitäten. Besondere Aufmerksamkeit erhält dabei die Anzahl der Likes für Facebook Pages.

Unter Likes versteht man die einmalige Betätigung des „gefällt mir“- Buttons für eine Facebook Page. Facebook User, die den Like-Button für eine Page gedrückt haben, erhalten Informationen aus dieser Page in ihren Newsfeed.

Über das Thema Fans / Likes wird in Social Media immer wieder gern diskutiert. Letztlich kann man sich für sehr wenig Geld Tausende von Fans / Likes leisten. Ob diese Methode der Produktion sozialer Reichweite sinnvoll ist, steht auf einem anderen Blatt. Wer einfach nur eine Zahl in Facebook produzieren will, kann damit durchaus glücklich werden.

Soziale Reichweite – wozu?

Um es kurz zu machen – soziale Reichweite ist kein Selbstziel. Soziale Reichweite ist eine Stufe auf dem Weg zum wirtschaftlichen Erfolg. Wenn dahinter kein Geschäftsmodell angebunden ist, kein Weg zur wirtschaftlichen Nutzung steht, trägt soziale Reichweite wenig messbares zum wirtschaftlichen Erfolg bei.

Geschäftsmodelle für soziale Reichweiten

Die Bandbreite an möglichen sinnvollen Geschäftsmodellen zur Nutzung von sozialen Reichweiten zeichnet sich erst ab, wird also noch weitgehend wenig genutzt. Aufmerksamkeit für eine Leistung zu schaffen und Leads generieren sind bereits häufiger genutzte Methoden.

Wie kann ich meine soziale Reichweite messen?

Am einfachsten macht man es sich, wenn man die Anzahl der Likes nimmt. Das kann gar nicht so schlecht sein, wenn die Likes alle von wirklich interessierten Menschen kommen, die die Page anschliessend aufmerksam im Auge behalten. Die Methode kann aber auch so relevant sein, wie die Anzahl der Menschen zu messen, in Sichtweite eines Plakats unterwegs sind und waren um die kommunikative Reichweite dieses Plakats zu messen (zugegeben, ein hinkender Vergleich).

Um soziale Reichweite sinnvoll zu beurteilen hilft es sich die Ziele sozialer Reichweite anzusehen. Nicht zuletzt weil diese Ziele sehr unterschiedlich verstanden werden:

  • Ziel A: Ich will viele Fans / Likes, damit ich meine Informationen an diese Fans weiterleiten und vielleicht sogar mit ihnen interagieren kann.
  • Ziel B: Ich will viele Fans / Likes, damit ich so meine Informationen an diese User und an deren Freundeskreise weitergeben und mit ihnen kommunizieren kann.

Ziel A steht auch für die Sackgassenkommunikation. D. h. Kommunikation die darauf angelegt ist, beim Fan zu enden, die Weitergabe und kommunikative Erschließung von Freundeskreisen nicht einbaut.

Wo ist der Unterschied zwischen Ziel A und B?

Sehen wir uns mal die Pages von Stern und Spiegel Online auf Facebook an.

  • Stern: 71.966 Likes, 9.152 sprechen darüber (12,7%)
  • Spiegel Online: 237.588 Likes, 12.873 sprechen darüber (5,4%)

Um den Unterschied zwischen Methode A und B zu verstehen, bedenken wir, das Facebook User Freundeskreise haben und nehmen da eine durchschnittliche Größe von 150 Freunden an. Unterstellen wir den reichlich theoretischen Ansatz, das bei einer Information alle Fans und alle Freunde der Fans, die darüber geredet haben, erreicht würden und das es zwischen den Freundeskreisen keine Überschneidungen gibt, ergäbe sich für die beiden Medien folgendes Ergebnis:

  • Stern: 71996 User aus den Likes plus 1.372.800 Usern aus den Freundeskreisen derer, die darüber gesprochen haben: 1.444.766 User
  • Spiegel: 237.588 User aus Likes plus 1.930.950 Usern aus den Freundeskreisen derer, die darüber gesprochen haben: 2.168.5s8 User

Spiegel Online bleibt bei dieser Rechnung immer noch vorne mit 2.168 Tsd zu 1.444. Tsd. steht aber im Verhältnis deutlich besser da, als bei der reinen Betrachtung der Likes.

Und in der Praxis?

Real werden niemals alle User, die einer Seite ein „Gefällt mir“ gegeben haben, anschließend alle Informationen dieser Seite wahrnehmen. Dafür müssten die Unternehmen entsprechende Tools einsetzen, was aber nicht der Fall ist.

Die Chance, das man Informationen wahrnimmt, die aus dem Freundeskreis kommen, gilt als etwas höher, als bei Informationen, die aus Pages allein kommen. Wie jede Verallgemeinerung ist auch diese mit Vorsicht zu geniessen, weil sich dafür bestätigende wie widerlegende Beispiele finden lassen. Ein Ultrafussballfan wird der Info seines Vereins möglicherweise mehr Aufmerksamkeit schenken, als ein flüchtiger Gelegenheitstrinker einer Brause der Info der Brauseseite.

Eine feste Quintessenz sollte aber sein, die Freundeskreise in der Kommunikation der Page mit anzusprechen. Ansonsten droht die Sackgassenkommunikation, die man all zu häufig in den Pages sieht.

 Wie baue ich eine soziale Reichweite auf, die nachhaltig wirksam ist und wie nutze ich sie wirtschaftlich?

Diese Frage ist nicht ganz so einfach zu beantworten, weil diese Antwort nicht zuletzt die Möglichkeiten und Ressourcen Ihres Unternehmens berücksichtigen sollte. Eine Lösung oder Empfehlung, die nicht realisierbar ist, hat keinen wirklichen Nutzung. Deshalb empfehle ich Ihnen zu dieser Frage ein Seminar, das diese und andere Fragen auf Ihre Branche und Ihr Unternehmen abgestimmt beantwortet.

 

[allgemein]

Macht vs. Recht – Social Media gegen wirtschaftliche und politische Korruption

Immer wieder unterhalte und diskutiere ich mit Kollegen und Freunden über die Bedeutung von Social Media und nicht zuletzt auch des Datenschutzes und vertrete hier als aktiver Befürworter von Social Media zugleich eine eher stärkere Gewichtung des Datenschutzes.

Dieser Widerspruch ist wie ich bemerkt habe auch eine Frage der Generationenzugehörigkeit und der Phantasie. Ich könnt mir in der Vergangenheit nicht vorstellen, das man in einer Demokratie unbegrenzt ohne Gerichtsurteil weggesperrt werden kann und habe mich eines besseren belehren lassen müssen (Beispiel USA).

Heute morgen lese ich über den Fall von Peter Sunde in dem ein Mensch für ein Verbrechen, das nicht begangen wurde und wenn es begangen worden wäre, legal gewesen wäre und das Peter Sunde nicht einmal hat nachgewiesen werden können, verurteilt wurde. In unserem demokratischen Nachbarland Schweden, Teil unserer Europäischen (Werte-)Gemeinschaft.

Die Einschläge kommen also näher, wenn man diese Beispiele, in denen sich das Recht vorhandener wirtschaftlicher oder politischer Macht beugen muss, geografisch betrachtet. Die Vorstellung das auch wir in einer „lupenreinen Demokratie“ Putinscher Qualität  enden könnten, klingt absurd. So absurd wie die Entwicklung in Staaten, in denen man Demokratie und Menschenrecht als auf ewig sicher geglaubt habe könnte. Sind sie nicht. Man muss wie diese Beispiele zeigen, immer wieder erneut für sie eintreten.

Social Media bietet uns – den Bürgern – die Möglichkeit die dafür erforderliche Macht in Form von Organisation, Reaktion und Aktion aufzubauen und schnell einzusetzen. Wir werden sie, fürchte ich zunehmen, häufiger nutzen müssen, als uns lieb sein wird.

 

Meine Bitte

Geben Sie den Link auf diesen Artikel weiter. Öffentlichkeit schaffen ist ein erster Schritt um dieser „Unsitte“ (vulgo Korruption) das Leben etwas zu erschweren. Dann kann sich zumindest jeder eine eigene Meinung zu diesem Thema machen.

Sie sind nicht betroffen? Letztlich geht es darum, das jemand dafür, das er ein Verzeichnis von Links aufgestellt hat, für deren Inhalt haften muss. Wer setzt heute im Netz keine Links?

 

[allgemein]

Bundestagswahl 2013 und Social Media

Frühestens am 28. August 2013 und spätestens am 27. Oktober 2013 ist nach Angabe des Bundeswahlleiters die nächste Bundestagswahl, sofern der Bundestag nicht vorher aufgelöst wird. Diese Bundestagswahl hat mit Weihnachten gemeinsam das auch dieses Ereignis für manchen politisch Verantwortlichen zumindest was Social Media angeht recht plötzlich und überraschend kommt – eben wie Weihnachten. Von der Bescherung wollen wir hier erst mal nicht reden. Bei Weihnachten können wir uns vor dem herannahenden Fest auch kurzfristig mit Geschenken auszurüsten. Um Social Media für einen Wahlkampf erfolgreich zu nutzen, bedarf es eines zeitlichen Vorlaufs von einem Jahr oder mehr.

Social Media und Wahlkampf

Social Media kann in diesem Wahlkampf eine wichtigere Rolle als in der Vergangenheit übernehmen. Dafür sprechen die vielzitierten Erfolge von Obama genauso wie die Irritation der Parteien im Bundestag durch die Piratenpartei, die – Stand heute – immer noch vor einem Einzug in den nächsten Bundestag steht.

Betrachtet man die relativ erfolgreiche Nutzung von Social Media im letzten US Präsidentschaftswahlkampf und bedenkt welche Möglichkeiten und Potenziale Social Media für das Thema Wahlen insgesamt bietet, wird eine Fehleinschätzung besonders deutlich:

Die Wirkung von Social Media innerhalb des US Wahlkampfs ist nicht einfach auf deutsche Verhältnisse zu übertragen: wo in den USA das Charisma des Kandidaten wirken konnte, muss dies in Deutschland Infrastruktur und Organisation ausgleichen. Der deutsche Wahlkampf kann auch deshalb deutlich stärker von der Infrastruktur Social Media profitieren als ein Wahlkampf in den USA.

Damit das so sein kann, muss eine Partei über die entsprechende Social Media Infrastruktur verfügen. Deren Aufbau erfordert neben der nötigen fachlichen Kompetenz auch einiges an Zeit. Zeit, die allen Parteien gerade zwischen den Fingern zerrinnt, wenn man die Social Media Aktivitäten von

betrachtet. Überspringen wir den desaströsen Vergleich von sozialer Reichweite und Parteimitglieder und auch die Art der Kommunikation in den sozialen Medien.

Wer in einer Partei heute noch soziale Medien als Ergänzung des Presseverteilers nutzt und meint mit einer Facebook Page und einigen Teilen-Buttons in Social Media erfolgreich sein zu können ist Teil des Problems und nicht der Lösung.

Auch wenn einzelne Parteien Parteiexternen (Beispiel Gründe – Meine Kampagne – ) die Teilnahme an Aktionen erleichtern ist die Diskrepanz zu einer echten Volunteerstrategie und dem entsprechenden Volunteermanagement beachtlich. Zeitgemäße Volunteerstrategien sehen nicht nur anders aus, vor allem erschließen und aktivieren sie potenzielle Unterstützer, deren Kreativität und nicht zuletzt deren Umfeld und Freundeskreise.

Der Einsatz von Kampagnen und kurzfristig aufgefahrenen Aktivitäten sind in Social Media kein wirkliches Erfolgsrezept. Damit Social Media spürbar zu einem (Wahl-)Erfolg beitragen kann, müssen einige Komponenten gesichert funktionieren, die kurzfristig nicht mehr auf die Beine gestellt werden können.

Social Media Infrastruktur

Social Media funktioniert nicht im luftleeren Raum. Der erfolgreiche Einsatz von Social Media basiert auf einer durchdachte Social Media Strategie, die eine ausreichende Reichweite, Qualität und Aktivität sichert und der Social Media Architektur, die dafür die richtigen Tools in der richtigen Plattform bereitstellt. Natürlich kann man auch einfach nur Pages einrichten, bloggen, twittern und posten. Politische Parteien sind auf den Wahlkampf auf der Straße, in Bürgerzentren und auf Plätzen über Jahrzehnte vertraut und auf etwas Aufmerksamkeit in den

Twittern und posten ist keine Social Media Strategie

Für alle die netten Menschen, die gelernt oder gehört haben, das Social Media aus twittern und posten besteht, sei hier gesagt, das diese beiden Aktivitäten auch zu Social Media gehören, aber nicht Social Media ausmachen. Das ist so passend wie den Zeitungsverkäufer mit dem Medienhaus gleichzusetzen, dessen Produkte er verkauft. Um Social Media erfolgreich nutzen zu können, benötigt eine politische Partei eine Social Media Strategie, die

  • die erforderliche Reichweite bei den Social Media Usern sichert
  • die Aktivität dieser Reichweite und die Reichweite insgesamt sichert,
  • den Freundeskreis der User dieser Reichweite zu erreichen ermöglicht
  • die User, die man in Social Media erreicht (soziale Reichweite) aktiviert und motiviert.

Die Social Media Architektur – Abbild der Social Media Strategie

Wo in der klassischen Architektur die Social Media in Form des Bauplans und der Bauplanung vorliegt, ist die Social Media Architektur die Kombination der eingesetzten und aufeinander abgestimmt genutzten Social Media Tools, die genutzt werden um die Social Media Ziele zu erreichen.

Wer erkannt hat, das eine Social Media Strategie, die diesen Namen auch verdient einen Wahlsieg zumindest ermöglichen oder nachhaltig unterstützen kann, wird ihr deutlich mehr Aufmerksamkeit widmen, als es bei den Parteien derzeit erkennbar ist. Unerfreulicher Weise nützt es nichts mehr, ein halbes Jahr vor der Wahl eine Social Media Strategie entwickeln zu wollen, wenn die dafür nötige Infrastruktur – die Social Media Architektur – nicht bereits in ausreichendem Maß vorhanden ist.

Was benötigt eine politische Partei damit Social Media nachhaltig und wesentlich zu einem Wahlerfolg beitragen kann?

Ein Blick auf einige zentrale Elemente der Social Media Architektur beantwortet diese Frage.

Plattformstrategie für politische Parteien

Würde man einen Politiker Stand heute zu den Plattformen befragen, die eine Partei für Social Media nutzen sollte, bekäme man bei den etwas informierteren Damen und Herrn mit hoher Wahrscheinlichkeit Facebook und Twitter genannt. Das ist nicht ganz falsch. Über diese beiden Plattformen werden derzeit Informationen verbreitet. Mehr aber auch nicht. Um Social Media wirklich nachhaltig erfolgreich nutzen zu können, sollten diese Plattformen genutzt werden, um soziale Reichweite aufzubauen und Kommunikation anzustoßen.

Was in diesen Plattformen (Facebook und Twitter) nicht oder nicht ausreichend funktioniert, aber für den Erfolg letztlich mit entscheidend ist:

Community Management für politische Parteien

Die Aktivierung und Motivation von Interessenten und Unterstützen, deren Vernetzung und die Sicherung dieser Kontakte und der sozialen Reichweite insgesamt ist in den wichtigsten externen sozialen Medien der politischen Parteien nicht oder nicht ausreichend möglich. Dazu fehlen dort einfach die erforderlichen Tools, nicht zuletzt, weil dies nicht im Interesse der Plattformbetreiber ist. Zudem lassen die Pages einzelner Parteien vermuten, das das Thema Community Management dort insgesamt noch gar nicht angekommen ist.

Plattformstrategie

Wer soziale Medien nur als die schlichte Nutzung von Plattformen wie Facebook und Twitter versteht, verfehlt die Chancen die Social Media bietet. Dieses Verhalten macht nicht nur von externen Plattformen abhängig, man verzichtet auch auf den Aufbau einer Infrastruktur, die Social Media Erfolge ermöglicht. Das ist so verantwortlich wie auf eine Datensicherung bei den eigenen Parteidaten zu verzichten.

Kommunikationsstrategie für politische Parteien

Ein Blick auf die Kommunikationsstrategie der politischen Parteien zeigt, wie sehr man soziale Medien vor allem als Ergänzung der klassischen Medien missversteht. Less Media, more social wäre hier sehr angebracht. Wer Social Media erfolgreich nutzen will, muss seine Kommunikationsstrategie und die Kommunikation, die daraus resultiert, so aufbauen das die Empfänger eingebunden und für die Weitergabe aktiviert werden. Das ist kommunikativ anspruchsvoller als Social Media platt als zusätzlichen Verteiler für Information zu nutzen, aber es ist eine unverzichtbare Voraussetzung für den Erfolg in und mit Social Media.

Volunteer Management für politische Parteien

Wer will das sich Menschen engagieren muss ihnen sinnvolle Beteiligungsmöglichkeiten bieten. Das sollte das über die Möglichkeit hinaus gehen, Mailformulare abschicken zu können. Volunteerstrategien und Volunteermanagement sind extrem erfolgreiche Methoden um Menschen dazu veranlassen sich – auch ohne Parteimitgliedschaft – für ein Thema einzusetzen und den eigenen Freundeskreis dafür zu aktivieren oder davon zu überzeugen. Vergleichen wir die Wirkung in den Vereinigten Staaten – wo sie Wahlkämpfe entscheiden – mit dem was wir hierzulande nicht tun, stehen wir vor einer kaum begründbaren Diskrepanz. Nur ein grundlegendes Misstrauen den eigenen Wählern und Unterstützern gegenüber könnte dieses Verhalten erklären.

Fazit

Es ist für einen erfolgreichen Einsatz von Social Media für die nächste Bundestagswahl fünf vor zwölf. Der Aufbau einer Erfolg ermöglichenden Social Media Infrastruktur und eines leistungsfähigen Community Managements, inklusive Volunteer Management – mit allen erforderlichen Tools – kostet Zeit und Vorlauf und braucht nach seiner Etablierung auch Zeit um Wirkung zu zeigen. Ein Jahr Vorlauf ist ausgesprochen sportlich, selbst wenn die Organisation, die Social Media nutzen will, über die nötige fachliche Kompetenz verfügen würde. Nach Lage der Dinge sind es einzig die Piraten, die wirklich von Social Media profitieren werden. Aber auch bei ihnen ist das Optimierungspotenzial immer noch sensationell hoch.

Ist Facebooks nächstes Geschäftsmodell eine schlechte Nachricht für Vermarkter und Google?

Am Sonntag berichtete der Business Insider über das nächste potenzielle Geschäftsmodell von Facebook. Ob es sich dabei um mehr als nur die Einschätzung eines Brancheninsiders aus der US Werbewirtschaft handelt, wird die Zeit zeigen. Die Überlegung als solche ist aber interessant genug, um sie und die daraus resultierenden möglichen Folgen näher zu betrachten.

Facebook lebt von Werbung

Werbung ist immer noch die größte Einnahmequelle von Facebook. Auf dem Gebiet der Online Werbung ist das Unternehmen kompetent. Was läge also tatsächlich näher, als die Werbeschaltung auch auf andere Websites auszudehnen? Das Login via Facebook hat sich in vielen Websites etabliert. Facebook als Lieferant passender Werbung wäre damit für diese Websites nicht nur ein Partner, der Werbeumsätze generiert, Facebook wäre auch relativ schnell als internationaler Vermarkter etabliert.

Schlechte Nachrichten für Vermarkter und für Google?

Für etablierte Vermarkter ist das vielleicht nicht auf kurze Sicht eine schlechte Nachricht, aber ein steter Verlust von Umsatztropfen tut auch weh und Veränderungen in der digitalen Welt finden schneller statt. Facebook als Werbekanal für Social Media und Websites wäre zumindest ein interessantes Angebot. Verbindet man das know how das sich in einem Social Network über die User ansammelt, mit der Funktion des Logins via Facebook erhält man die Möglichkeit auch auf externen Websites genau so passgenaue Werbung einzublenden wie auf Facebook selbst. Das Facebook damit wieder einen weiteren Schritt in Richtung von Googles Kerngeschäft Adsense unternimmt, überrascht weniger.

 Wie real ist diese Einschätzung?

Aktuell bietet Facebook nur Werbung auf der eigenen Plattform an, arbeitet aber an einem Marktplatz für Werbung. Dies ist zumindest ein Schritt in diese Richtung. Wie genau dieser Marktplatz aussehen wird, ob es eine Eigenentwicklung oder ein eingekauftes Produkt werden wird, ist derzeit nicht bekannt.  Facebooks Umsätze mit Werbung liegen bei 4 Mrd. US Dollar und erleiden gerade eine Wachstumsschwäche. Insider schätzen, das ein als FaceSense bezeichnetes Produkt ein Umsatzvolumen vom ca 10 Mrd. US Dollar erschließen könnte. Für die Kasse von Facebook, vor allem aber für den Börsenkurs wäre dieses Volumen ein schönes Geschenk. Die Nutzung dieses Potenzials ist aufgrund der Ausgangssituation, wie der Notwendigkeit neue Ertragsquellen zu erschließen eher naheliegend.

Ein Schritt weiter gedacht

Facebook verfügt bei vielen Websites über die Daten von Nutzern externer Websites (Connect, Likes). Sicher werden damit viele, aber eben nicht alle Nutzer einer Website erfasst. Was läge in diesem Fall näher als die eigentliche Kernkompetenz von Facebook ins Spiel zu bringen und externen Websites die Möglichkeit des Community Buildings innerhalb von Facebook oder an Facebook angelehnt als Plug In anzubieten? Auch das könnte Facebook in Userwachstum und Aktivität ein weiteres Mal voran bringen. Ein Vermarkter mit der möglicher Weise auch noch kostenlosen Dienstleistung Userbindung durch eigene Community hätte bei einigen Websites einen Wettbewerbsvorteil gegenüber dem „Nur-Werbevermarkter.“

[allgemein]

BRAVO – verpasste Chancen und wachsende Risiken

Bravo – das Urgestein der Jugendkommunikation – gibt es immer noch. Das Bild das Bravo abgibt hat zwei sehr unterschiedliche Gesichter.

  • Print schrumpft dynamisch: ein Minus von -20% im Vergleich des 1 Quartals 2011 mit dem 1. Quartal 2012 spricht für sich. (Quelle IVW).
  • Digital wächst: ein Wachstum von 33% bei den Visits (Inland) und 50% bei den PIs Inland im Vergleich von Mai 2011 mit Mai 2012 ist erst mal sehr beachtlich.

Die gute Nachricht ist allerdings nur eine halb erfreuliche. Geld wird bei den Verlagen immer noch mit gedrucktem Papier verdient.

Bravo – digitales Wachstum mit angezogener Handbremse

Würde man annehmen, das eine geringere Ertragsqualität auf digitalen Plattformen bedeutet, das Verlage digitale Ertragspotenziale so umfassend als möglich nutzen, man würde sich zumindest bei bravo.de täuschen. Die Plattform bietet ein Bild ungenutzter Chancen und wachsender Risiken. Man kann das so interpretieren, das die geringe Ertragsqualität auf digitalem Sektor zu einer Vernachlässigung führt. Das man damit die Marke Bravo schwächt und ein Stück Zukunft verspielt, scheint man zu übersehen.

Das digitale Wachstum von Bravo.de sollte nicht über verpasste Chancen und steigenden Risiken hinweg täuschen. 

Bravo wendet sich mit seinen Inhalten an eine Zielgruppe, die mehr als nur ein wenig internetaffin ist. Auf der einen Seiten treten als Leser die „Digital Natives“ auf, auf der anderen Seite steht ein Angebot das gefühlt den 80ern oder 90ern, vielleicht auch der Frühzeit des Webs entspringt. Das mag optisch gesehen Geschmacksfrage sein. Strukturell sieht es leider nicht besser aus.

Verpasstes Wachstum – verschenkte Chancen – ungenutztes Ertragspotenzial

Wirft man einen Blick auf die Entwicklung der Nutzung von redaktionellen Inhalten und von user generated content zeigt sich ein weiteres beachtliches Wachstum.

  • Redaktioneller Content Inland: Wachstum an Visits von knapp 27%, von PIs von 44% (Mai 2011 auf Mai 2012 nach IVW)
  • User generated Content Inland: Wachsum Visits 218% bei den PIs 560% (Mai 2011 auf Mai 2012 nach IVW)

Natürlich wird im redaktionellen Umfeld deutlich mehr Geld mit Werbung verdient, als bei user generated content. Sollte das davon abhalten vorhandene Potenziale auszuschöpfen? Die Wachstumszahlen bei user generated content könnten zu der Annahme führen, das BRAVO hier alles richtig gemacht hat. Diese Einschätzung kann man teilen, kennt man die Potenziale nicht, die sich aus und mit einer qualitativ ausreichend gepflegten Community ergeben.

Wirft man einen Blick auf die Optik der Community, die in Bravo gut versteckt ist, kann man das Erscheinungsbild noch als Geschmacksfrage abtun. Inhaltlich ist das, was die Community ihren Nutzern bietet, deutlich in den ganz, ganz frühen Anfangstagen von Internet, Websites und Foren hängen geblieben und heute alles andere als wettbewerbsfähig.

Geht man in der Bravo Community nach der Startseite tiefer, stößt man auf die Notwendigkeit sich anzumelden und danach auf eine der lieblosesten Profile, die ich in den letzten zehn Jahren der Entwicklung von Social Network Plattformen zu Gesicht bekommen habe. Wer die Bedeutung von Profilqualität gerade in dieser Altersstufe kennt, wird dies nicht glauben. Gönnen Sie sich deshalb diese Erfahrung und besuchen Sie dieses Negativbeispiel. Mehr ist dazu einfach nicht zu sagen.

Welches Potenzial hat ein eigenes Social Network in Zeiten Facebooks?

Betrachten wir diese Frage aus zwei Blickwinkeln.

  • Was entgeht dem Verlag durch diese Vernachlässigung?
  • Welche Bedeutung hat ein eigenes Social Network für die Zukunft?

Vergeudetes Potenzial, verspielte Zukunft

Was ein Verlag aus PIs und Visits an Erträgen generiert, hängt nicht zuletzt vom Vermarktungsgeschick des Unternehmens ab. Was Bravo an PIs und Visits durch die Lieblosigkeit seines Communityansatzes entgeht, lässt sich nur schätzen. Wirft man einen Blick auf wettbewerbsfähige junge Communitys und Social Network Plattformen und unterstellt eine einigermaßen zeitgemäße Social Network Plattform bei Bravo, ignoriert dabei die sicher nicht zu unterschätzende Marke und ihren Content, bleibt immer noch eine Größe von 5-10 Mio Visits und vielleicht 200 Mio PIs im Monat, auf die man verzichtet. Volumen dieser Größe werden im Markt erzielt. Ein Blick in die IVW genügt, um sich selbst zu überzeugen. Dabei ist die Rückläufigkeit der Nutzung durch Facebooks Dominanz berücksichtigt. Wir sprechen bei erfolgreicher Vermarktung und einem angenommenen TKP von 0,5€  von einer Größe von bis zu 50 Tsd. Euro, auf die man verzichtet.

Natürlich stehen diesen Größen auch Investitionen gegenüber, die aber mit etwas fachlicher Kompetenz durchaus im Rahmen bleiben und zugleich Optionen für intelligenter erzielte Erträge als durch Werbung eröffnen. Letztlich ist die Werbung nicht die einzig interessante Vermarktungsmöglichkeit sozialer Reichweite. Wer die Branche kennt, weiss schließlich warum Werbung in sozialen Netzwerken und Communitys deutlich schlechter bezahlt wird. Dafür bieten aktive, gepflegte Communitys weitaus kompatiblere und wirtschaftlich relevantere Ertragsquellen. Es wird in der Branche allerdings auch niemanden wirklich überraschen, wenn sich Facebook auch hier den Markt sichern wird, weil den deutschen Social Network Plattformen die erforderlichen Ressourcen und den Verlagen die nötige unternehmerische Initiative fehlt. Die Konsequenzen für die deutschen Social Network Plattformen sind augenscheinlich.

Zukunft mit Facebook statt in Facebook

Bravo ist natürlich auch auf Facebook erfolgreich mit einer Page vertreten. Stolze 400 Tausend Facebookusers haben Bravo ihr Like geschenkt.  Die agof nennt für Bravo.de 660 Tsd Unique Users als Nutzer. Auch wenn beide Gruppen nicht identisch sein werden, spricht doch einiges dafür, das sich die Bravouser auch in Facebook befinden. Diesen dorthin zu folgen, ist auf den ersten Blick einleuchtend. Eine zunehmende Verlagerung der Kommunikation in Facebook ohne eigenes Backup führt allerdings in eine selbstgewählte, zunehmende, stabile Abhängigkeit von Facebook. Mit allen Risiken der Veränderung der Pages durch Facebook und eingeschränkten Gestaltungsmöglichkeiten für die wirtschaftliche Nutzung.

Müssen wir dann irgend wann damit rechnen, das die Verlage unserer Kanzlerin mit dem Wunsch nach einem Kundenschutzrecht zu Leibe rücken, das ihnen die Rechte an den Erträgen sichert, die Facebook mit ihren Kunden (Likes) generiert? Ich bin mir nicht sicher, ob dieser satirische Gedanke nicht reale Wünsche erzeugt. (Liebe Verleger, Verlagsverantwortliche und Verlagsmitarbeiter: das war ein Scherz. Bitte sofort vergessen!)

Hat eine Community außerhalb von Facebook überhaupt eine Chance?

Das glauben zunehmend mehr Unternehmen: Neben der schieren Notwendigkeit sich nicht in die Abhängigkeit von Facebook zu begeben sind nicht zuletzt die Defizite von Facebook, die eigene Stärke der Marke und des Angebots sowie eine ausreichende Social Media Kompetenz die Grundlagen um eine erfolgreiche Community außerhalb von Facebook zu realisieren. FC Bayern München, Zynga, Lady Gaga, sind aktuelle Beispiele dieses Verhaltens. Alle diese Anbieter sind ausgesprochen erfolgreich – auch in Facebook. Und gerade deshalb hat man sich entschlossen, diesen Erfolg in Sicherheit zu bringen. Zur Sicherung eines Social Media Erfolgs ist die eigene Plattform, angebunden an Facebook, die konsequenteste aber auch anspruchsvollste Methode. Mit einer starken Marke im Rücken ist man hier leichter erfolgreich. Natürlich gibt es darüber hinaus auch andere Methoden, den Erfolg in Social Media zu sichern und auch wirtschaftlich nutzen zu können.  Für Bravo allerdings kann man die noch starke Marke als wichtige Starthilfe unterstellen und verfügt zugleich über den Content über einen besonders effizienten Hebel für den erfolgreichen Aufbau einer wettbewerbsfähigen Community. Das digitale Wachstum von bravo.de spricht deutlich für diese Annahme.

Wachsende Risiken

Facebook braucht keine Unterstützung um sich in den Altersgruppen von Bravo zu etablieren. Die Freundeskreise der jüngeren Social Network User sind bei Facebook oder werden dort etabliert und auch dort genutzt. Bravo wird um so stärker dazu gezwungen den eigenen Usern zu folgen, je schwächer die Interaktivität im Freundeskreis auf Bravo.de ist. Ein großes Leistungsdefizit in der Bravo Community – wie es z. B. die unzureichenden Profile für die Selbstdarstellung sind – beschleunigt diese Entwicklung. Die wachsende Bedeutung der Facebook Page ist ein eher zwangsläufiger Schritt in dieses Richtung,

  • schwächt aber weiter die Nutzung der eigenen Plattform
  • erhöht die Abhängigkeit von Facebook,
  • reduziert die Möglichkeit Erträge aus und mit diesen Usern zu erzielen.

Gerade wer sieht, wie ihm Print unter den Händen zerrinnt, sollte rechtzeitig die eigene Marke digital stärken und über neue Geschäftsmodelle nachdenken. Eine Facebook Page wird weder auf die Marke Bravo einzahlen noch zu Verlagserträgen beitragen und kann nur eingeschränkt als Basis eines Geschäftsmodells dienen. Dazu wäre die Abhängigkeit von Facebook zu groß , ebenso die Unsicherheit, wie lange die Facebook Page überhaupt so genutzt werden kann. Veränderungen bei den Pages können Geschäftsmodelle, die auf Pages aufbauen leicht tangieren oder obsolet machen.

Je länger man bei Bravo die eigene Social Media Architektur vernachlässigt und bruchstückhaft gestaltet, desto schwieriger und teurer wird es diesen Fehler später auszubügeln. All die Fans und Likes von Facebook wieder für eigene Inhalte zu erreichen und auf eigener soziale Präsenz mit Freunden über Inhalte diskutieren zu lassen, ist nicht unmöglich, aber um so schwerer, je später damit begonnen wird. Die Entscheidung für ein oder mehrere Social Networks fällt in dieser Altersgruppe immer wieder neu. Jahr für Jahr. Content, Marke, eine bessere Usability und eine spezifischere und höhere Lifestylekompetenz können hier als Wettbewerbsvorteile von BRAVO genutzt werden. Im Augenblick schenkt man ohne Not Umsätze, Kunden und Märkte her.

Zukunft wird heute gestaltet

Um die Marke sicher und wirtschaftlich erfolgreich für die digitale Zukunft aufzustellen, reicht es nicht aus, Printcontent digital darzustellen. Da auch in der schnellen digitalen Welt der Aufbau von Infrastruktur zeitintensiv ist, ist jede Medienmarke gut beraten, sich rechtzeitig auf die neuen Herausforderungen einzustellen und auch deren Chancen zu verstehen und zu erschließen.

Wie könnte ein Stufenplan aussehen, der die Marke Bravo digital und sozial zukunftsfähig aufstellt?

Ich bin mir sicher, das dieser Stufenplan zumindest eine Social Media Strategie, die

  • die eigenen Stärken besser nutzt und Potenziale dort entstehen lässt, wo sie auch genutzt werden können – auf eigenen Plattformen
  • Facebook als Plattform für die Informationsverbreitung und die Erschließung von Freundeskreisen einsetzt, aber die soziale Reichweite extern absichert
  • vorhandene Ertragspotenziale für Werbung nicht ungenutzt lässt
  • neue Geschäftsmodelle jenseits der Werbung erkennt und erschließt

enthalten sollte, um funktionieren zu können.

Zu Gunsten der Verantwortlichen bei Bravo / Bauer ist hier anzumerken, das diese Strategie auch bei anderen Medienhäusern nicht auf den ersten Blick erkennbar ist. Unternehmerische Social Media Kompetenz will nun mal erarbeitet werden.

Unternehmerische Social Media Kompetenz ist etwas anderes als die Fähigkeit Facebook für die Kommunikation zu nutzen und Twitter einzusetzen. Unternehmerische Social Media Kompetenz gestaltet Social Media Strategien und Infrastrukturen, die Wachstums- und Ertragspotenziale über dazu passende Geschäftsmodelle erschließt. Die Anlage einer Facebook Fanpage und das Einstellen von Inhalten mag ein Schritt in diese Richtung sein. Darunter schon unternehmerische Social Media Kompetenz zu verstehen, hat etwas von der rührenden Naivität eines Menschen, der nach den ersten Trainerstunden im Tennis fest davon ausgeht, das nächste Endspiel in Wimbledon zu bestreiten.

Für die grundsätzlichen Skeptiker in den Verlagen: Wer mit dem Zug reisen und ganz sicher gehen will ob der Zug auf fährt, sollte trotzdem einsteigen. Ansonsten fährt der Zug ohne sie ab.

Für die Skeptiker aus Erfahrung:  Es ist Gott sei Dank nicht nur das möglich, was man selbst zustande bringt.

 

[imn-medien]

Social Media Strategie, Social Media Architektur und Facebook

Social Media findet auf den unterschiedlichsten Tools statt. Neben Social Network Plattformen wie Facebook nutzen Unternehmen Twitter, Blogs, Foren und versuchen diese Tools mit den eigenen Webpräsenzen in einer Struktur (Social Media Architektur) zusammen zu fassen, die es ermöglicht, Social Media auch wirtschaftlich erfolgreich und nachhaltig zu nutzen. Nicht zuletzt Facebook stellt da besondere Anforderungen an den Social Media Architekten, der diese Struktur aufbauen soll.

Socia Media Architektur und Facebook

Eine Aufgabe der Social Media Architektur ist, erreichte Leistungen und Werte sichern zu können. Kein Mensch würde auf die Idee kommen, wichtige Unternehmensdaten auf einem Rechner zu verwalten und zu nutzen, bei dem kein Backup möglich ist. Betrachtet man Facebooks Leistungen für Unternehmen etwas genauer, wird die Bedeutung einer durchdachten Social Media Architektur noch deutlicher.

Facebook bietet Unternehmen als Tool für deren Social Media Aktivitäten – neben der kostenpflichtigen Werbung – eine kostenfreie Fanpage. Deren Nutzungsmöglichkeiten sind durch die technischen Rahmenbedingungen des Systems von Facebook und der Geschäftspolitik von Facebook begrenzt.  Bei letzterer ist das Augenmerk des Plattformbetreibers naturgemäß nicht primär auf die Interessen des Unternehmens sondern auf die Wünschen der User ausgerichtet. Eine auf den ersten Blick kleine Veränderungen macht ganz beispielhaft deutlich, wie schnell das Tool Facebook Fanpage für Unternehmen an Wirkung verlieren kann und was daraus als Konsequenz folgen sollte.

Fans sind nicht mehr individuell erkennbar

Wo früher noch die einzelnen Fans einer Fanpage individuell angezeigt wurden, findet sich heute eine Zahl. Der einzelne Fan wird dann ansprechbar, wenn er selbst aktiv wird. Das Unternehmen muss darauf bauen, das der Fan selbst wieder auf der Page aktiv wird. Letztlich werden die individuellen Kommunikationsmöglichkeiten der Unternehmen mit Ihren Fans dadurch deutlich reduziert. Faktisch wurde ein wesentlicher Bestandteil von Social Media Kommunikation – die Kommunikation 1 zu 1 – dadurch gestrichen und die Social Media Kommunikation stärker auf eine Sender-Empfänger-Sitation reduziert.

Handlungsbedarf für Ihr Unternehmen?

Unternehmen, für die Facebook nur ein weiterer Abspielkanal für Informationen darstellt, können mit diesen reduzierten Möglichkeiten sicher leben. Für diese Unternehmen ändert sich nicht viel. Sie werden möglicherweise eine geringere Reaktion im Sinne eines direkten feedbacks erfahren – sofern sie dieses prüfen.  Für Unternehmen, die Social Media im eigentlichen Sinn nutzen wollen, ergibt sich aus dieser Situation ein Handlungsbedarf. Wer Social Media mit dem Ziel eines Dialogs und eines Informationsaustausches oder gar einer besseren Einbindung der eigenen Nutzer, Käufer und Anwender nutzt oder nutzen will, kann mit diesen Einschränkungen nicht wirklich einverstanden sein. Ihm wird dadurch eine echte Social Media Kommunikation deutlich schwieriger gemacht. Facebook als Basis oder zumindest als wichtiger Bestandteil einer Kundenbindung durch und in Social Media wird dadurch ohne zusätzliche Anpassungen zumindest fragwürdig.

Handlungsalternativen für Unternehmen

Wenn Sie Facebook als zentrales Kommunikationselement in Ihrer Social Media Kommunikation und als Basis Ihrer Social Media Architektur nutzen wollen, bieten sich verschiedene Handlungsalternativen um zumindest die beschriebenen Kommunikationseinschränkungen auszugleichen. Natürlich lassen sich dabei im Einzelfall und je nach praktischer Ausgestaltung auch weitere Vorteile für Kommunikation, Marketing, Vertrieb, Profiling oder die Anbindung von Geschäftsmodellen erzielen, aber darauf einzugehen, würde den Rahmen dieses Textes deutlich sprengen. Sprechen Sie mich bei Interesse an weiteren Informationen einfach an. An Handlungsalternativen bieten sich diesen Unternehmen zum Beispiel an:

  • Eingebettete Applikationen: durch in Facebook eingebettete Applikationen lassen sich Kommunikationskanäle etablieren, die eine stabilere Kommunikationssituation in Freundeskreise hinein und zum einzelnen User / Fan ermöglichen bzw. eine gesicherten Kommunikationsweg darstellen.
  • Externe Applikationen: Applikationen, die ausserhalb von Facebook – zum Beispiel auf mobilen Endgeräten oder anderen Websites laufen – ermöglichen eine Kommunikationssituation und -qualität, die der von Social Media deutlich mehr entspricht, als die aktuelle Leistungsqualität von Facebook.
  • eigene Social Networks: nicht für jedes Unternehmen mag ein eigenes Social Network eine echte Alternative sein. Nicht zuletzt der Anspruch an Kompetenz und Ressourcen ist beachtlich. Die Vorstellung, das es jenseits von Facebook keinen Platz mehr für andere Social Networks gibt, mehr als irreführend. Die Leistungsqualität von Facebook öffnet intelligenten Special Interest Angeboten eher Tür und Tor, statt sie zu verbinden. Eine Anbindung solcher Special Interest Plattformen oder Communitys an Facebook ist nicht nur selbstverständlich sondern auch mit für den Erfolg entscheidend.

Facebooks Bedeutung in der Social Media Architektur

Solange die Nutzung von Facebook als zentraler Plattform für die Pflege der persönlichen sozialen Kontakte einer Mehrheit der Internetnutzer ein Fakt ist, wird Facebook immer eine bedeutende Funktion in der Social Media Architektur haben. Dies sollte nicht darüber hinweg täuschen, das Unternehmen, die Social Media nicht nur als weiteren Kanal einer Einwegkommunikation  nutzen wollen, gut beraten sind, die eigene Social Media Architektur und Strategie so zu gestalten, das sie sich

  • nicht in eine absolute Abhängigkeit begeben,
  • ihre Kommunikationsmöglichkeiten nicht zu weit einschränken lassen,
  • sich in ihren Möglichkeiten für Geschäftsmodelle und -prozesse in und mit Social Media begrenzen lassen.

Natürlich ist es leicht möglich, das Facebook den Unternehmen wieder wirklich ausreichende oder gar gute Kommunikationskanäle bieten wird. Aber genauso möglich ist, es, das die Einschränkungen bleiben oder verstärkt werden.

Social Media Strategie und Social Media Architektur

Eine zukunftsfähige Social Media Strategie eines Unternehmens erfordert eine Social Media Architektur, die Abhängigkeiten so weit als möglich verhindert oder begrenzt, die Chancen von Social Media so weit als es die Ressourcen erlauben nutzt und hier insbesondere die wirtschaftlichen Potenziale die Social Media bietet,erschließt. Da viele Unternehmen erst noch an ihrer Social Media Strategie arbeiten, ist eine durchdachte Social Media Architektur als nachfolgender Schritt noch seltener anzutreffen, als eine durchdachte, zukunftsfähige Social Media Strategie. Allerdings sollte man spätestens nach der Entwicklung der eigenen Social Media Strategie auch über die Kompetenz verfügen, die dazu passende Social Media Architektur abzuleiten und umzusetzen. Sonst wird der Erfolg auch der besten Social Media Strategie deutlich hinter deren Möglichkeiten zurück bleiben.

Informationsbedarf?

Bei weiterem Informationsbedarf zum Thema Social Media Strategie und Social Media Architektur oder auch bei Fragen zu konkreten Situationen Ihres Unternehmens stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

 

[allgemein]

Social Media und Marketing – D und International

Social Media und Marketing – die Sicht deutscher Entscheider und der internationale Standard

In der aktuellen IBM Studie IBM Global Chief Executive Officer Study 2012 wird auf die wachsende Bedeutung von Social Media hingewiesen. Befragt wurden 1700 CEO in 64 Ländern.

Die Befragung von 300 Marketingentscheidern in Deutschland durch die GfK im Auftrag von Webguerillas ergab folgendes Bild:

  • Jedes zweite Unternehmen in Deutschland betreibt Social Media bzw. Community-Marketing.
  • Davon verfügen aber lediglich 40,4 Prozent über eine entsprechende Web 2.0 Strategie.
  •  8,5 Prozent der Befragten geben sogar an, dass sie keine Kenntnis darüber haben, ob eine solche Strategie in ihrem Unternehmen vorliege.

Social Media ist in Deutschland in doppelter Weise in:

  • Social Media ist in der Hälfte der  Unternehmen angekommen.
  • Dort ist die Nutzung von Social Media weitgehend inkompetent.

Hilft es darüber zu trauern und nachzudenken, warum Deutschland in wichtigen Themen einfach zurück fällt. Faktisch fehlen in diesem Bereich in Deutschland in weiten Bereichen schlichtweg die Grundlagen um die Konsequenzen dessen zu verstehen, was man tut oder unterlässt.

So gesehen trennt Social Media die deutschen Unternehmen in zwei Lager. 

  • Im einen Lager wird Social Media genutzt, aber ein großer Teil weiß  faktisch noch nicht wirklich warum und wozu.
  • Im anderen Lager wird Social Media nicht genutzt, man weiß aber nicht, was das für Auswirkungen haben kann.

Social Media ist keine Beschäftigung für Jugendliche oder Menschen mit zu viel Zeitvertreib. Social Media ist eine Infrastruktur, die Gesellschaften und Märkte weitgehend verändern kann. Wer Kunden hat ist betroffen. Wer keine Kunden hat, hat tatsächlich andere Probleme. Das alles wäre sicher höchst amüsant, denkt man nicht darüber nach wie viele Arbeitsplätze diese Ignoranz in Deutschland kosten kann und wie dieses Verhalten dem Standort insgesamt schaden wird.

Das wir uns mit diesem Verhalten einen nachhaltigen Standortnachteil einhandeln, macht jetzt sogar unserer Kanzlerin Sorgen. Schön, das die Politik in diesem Fall dem Ball schneller hinter her sieht, als die Unternehmen.

Wettbewerbs- und Standortnachteile

Bleiben wir anlässlich der aktuellen Fussballeuropameisterschaft einmal in diesem Bild. Wer Meister werden will oder bleiben will, sollte daran denken, das man um zu gewinnen zumindest auf dem Platz sein und möglichst dem Ball eben nicht nur entgeistert hinterher sehen sollte.

Leistungsschutzrecht der Verlage und Social Media

Das Leistungsschutzrecht der Verlage geht in Richtung Konkretisierung. Dazu empfehle ich einen Blick in den Blogbeitrag von Stefan Niggemeier und in die anschließende lange Kommentarreihe oder einen Besuch bei Udo Vetters Lawblog.

Noch ist nichts Gesetz, aber ein Blick auf die möglichen Konsequenzen für die Unternehmen, die Social Media betreiben, lässt hoffen, das dieser Gesetzeswunsch im Nirwana endet.

Leistungsschutzrecht schadet der Nutzung von Social Media durch Unternehmen

Unternehmen, die in Social Media auf Informationen von Verlagen verlinken, weil sie für ihre Kontakte hilfreich sind, laufen Gefahr damit gegen das Leistungsschutzrecht zu verstoßen.

Wer als Unternehmen in Social Media aktiv ist, handelt grundsätzlich kommerziell und hat damit schnell Probleme mit dem LSR und entsprechende Abmahnungen zu fürchten.

Zitat aus Niggemeiers Blogbeitrag als Erklärung dazu:

Deshalb behauptet Axel-Springer-Außenminister Christoph Keese, normale Blogger müssten das Leistungsschutzrecht nicht fürchten. Er unterschlägt, dass ein großer Teil der Arten, wie im Internet auf interessante Inhalte verwiesen wird, gar nicht durch das Zitatrecht geschützt ist. Tweets zum Beispiel, die nur die Überschrift eines Beitrags und den Link dorthin enthalten. Links auf Facebook, die automatisch Überschrift und Beginn des verlinkten Textes bekommen. Und Listen, wie sie zum Beispiel Felix Schwenzel gerne veröffentlicht, die mit je einem Link und einem kurzen Textausschnitt, nicht immer aber einem zusätzlichen Kommentar, auf lesenswerte Artikel verweisen.

Diese Nutzungen sind nicht durch das Zitatrecht gedeckt, weil die eigene Auseinandersetzung mit dem Zitierten fehlt. Sie sind aber nach geltendem Gesetz erlaubt, solange die Textmenge unterhalb der urheberrechtlichen Schöpfungshöhe liegt.

Verlage gegen eigene Unternehmenskunden

Die Anzahl der Unternehmen, die Social Media betreiben und dabei ganz selbstverständlich hilfreiche Links twittern und posten, ist alles andere als marginal. Diesen Unternehmen eine preiswerte Methode Nutzen stiftender Kommunikation zu erschweren oder unmöglich zu machen, könnte man als unklug bezeichnen. Letztlich laufen diese Verlage Gefahr den gleichen Unternehmen eine Abmahnung schicken zu müssen, wenn sie ihr Leistungsschutzrecht durchsetzen wollen, von denen sie Werbung akquirieren wollen. Es wird interessant, ob die Unternehmen bereit sind dafür eine Lizenz zu erwerben, das sie auf Inhalte ihrer Dienstleister hinweisen.

Prüfen Sie Ihre Kommunikation und werden Sie gegebenenfalls aktiv

Wie oft setzen Sie z. B. in Facebook einen Link in dem Teile eines Inhalts oder einer Ãœberschrift enthalten sind? Oder wie oft verweisen Sie in einem Tweed mit Ãœberschrift oder Teilen daraus auf Verlagsinhalte?
Das könnte in Zukunft teuer werden oder zusätzliche Arbeit erfordern. Wenn Sie dies verhindern wollen, werden Sie besser jetzt aktiv. Googlen Sie die Möglichkeiten sich gegen das LSR auszusprechen oder prüfen Sie ob sie bei IGEL dagegen aktiv wollen.
[imn-medien]

Social Network Marketing in Facebook – Paid Posts

Paid Posts in Facebook geben Usern und Unternehmen die Möglichkeit ihre Informationen in der Timeline sichtbarer zu machen. Der Hintergrund dieser Maßnahme ist einfach. 12% der Statusmeldungen eines Users werden von seinen Freunden durchschnittliche wahrgenommen. Bei Unternehmen sieht es mit durchschnittlich 16% der Infos, die die Fans erreichen, kaum besser aus. Das kann auf Dauer Unternehmen nicht wirklich befriedigen. Natürlich könnte man jetzt mit Öffnungsraten im eMail Marketing und den Clickraten von Onlinewerbung argumentieren.

Facebooks Paid Posts – Lösung für 2 Probleme

Werbung ist immer noch Facebooks wichtigste Ertragsquelle und die Timeline / der Newsfeed der User ist der wichtigste Kommunikationskanal der Unternehmen in Facebook. Beide leiden unter einer deutlichen Wahrnehmungsschwäche. Das die Klickraten von Werbung in Social Network Plattformen sehr, sehr deutlich unter denen in anderen Websites liegen, ist ein offenes Geheimnis. Die Wahrnehmung von Posts in der Timeline liegen mit 12% (private User) bzw. 16% (Unternehmen) zwar Welten besser, als die Wahrnehmung der Werbung, sind aber m. E. immer noch kein Grund für Jubelstürme und beeinträchtigen die Qualität des Marketings in Social Networks.

Mit den Paid Posts löst Facebook zwei Probleme. Die Unternehmen können ihren Posts eine höhere Wahrnehmung in der Timeline der User sichern und Facebook erhält eine zusätzliche Ertragsquelle, die qualitativ deutlich besser der Kommunikationssituation in Social Networks entspricht, als Displaywerbung.

Paid Posts = mehr Spam in der Timeline?

Das die Unternehmen Paid Posts nutzen werden, um die Timeline der User mit penetranter Werbung voll zu müllen, mag der eine oder andere befürchten. Natürlich ist dieses Risiko nicht in jedem Fall auszuschließen. Gegen Dummheit gibt es nun mal keine Versicherung. Unternehmen die Paid Posts derart nutzen, werden sehr schnell erfahren, das die User immer noch entscheiden, wer in ihre Timeline posten darf. Den Fanstatus oder das Like lässt sich schnell wieder korrigieren und schon hat man seine Ruhe.

Paid Posts unterstützen seriöses Social Network Marketing

Die Informationsflut in einer Timeline ist nichts anderes als ein bescheidenes Abbild der Informationsflut in der Realität jenseits von Facebook. Dort wahrgenommen zu werden, ist ebenfalls alles andere als einfach. Und kann zudem ziemlich schnell kostenintensiv werden. Die Möglichkeit die Wahrnehmung der eigenen Information mit etwas Nachdruck – manche werden jetzt sagen Penetranz – in der Timeline zu fördern, wird sicher die Anzahl der Informationen in der Timeline nicht reduzieren.

Ich habe jedoch die Hoffnung, das sie zu einer qualitativen Verbesserung führen kann. Wer für die Verbreitung einer Information bezahlen wird, macht sich möglicherweise mehr Gedanken um deren Nutzen und Informationsgehalt.

Wenn die Möglichkeit besteht, einzelne Informationen zu einer höheren Wahrnehmung zu verhelfen, reduziert sich die Notwendigkeit möglichst viele Informationen der gleichen Art abzufeuern, damit wenigstens eine davon wahrgenommen wird.

Wird Social Network Marketing in Facebook teurer?

Nach meiner Einschätzung eher nicht. Die Kosten werden lediglich transparenter. Wenn wir Paid Posts als neues Standardtool des Social Network Marketing in Facebook betrachten, werden die Kosten der Kommunikation aus der Unternehmenspage in die Timeline deutlicher. Mit Paid Posts bezahlen wir für weniger Zeitaufwand – für eine Vielzahl von Informationen um wahrgenommen zu werden – und für etwas weniger Komplexität durch das Feintuning des Timings unserer Posts. Das macht die Nutzung des Tools Timeline auch für diejenigen wieder interessanter, die damit nicht viel Zeit verbringen können. Nach meiner persönlichen Einschätzung bringen die Paid Posts den Unternehmen damit mehr Vorteile als Nachteile.

Paid Posts – ein großer Gewinn für das Social Network Marketing in Facebook

Der Ausstieg von General Motors aus der Werbung in Facebook war ein klares Signal. Werbung in Social Networks ist systemfremd. Mit den Paid Posts verhindert Facebook zumindest teilweise, das die Unternehmen eine ähnliche Erfahrung mit den Pages in Facebook machen.

Pages dienen

  • dem Aufbau von Reichweite und
  • der Kommunikation mit den Usern und
  • der Erschließung der Freundeskreise via Timeline (Nutzung der sozialen Reichweite der Fans).

Der letzte Punkt wird in der Kommunikation gern vernachlässigt (Stichwort Sackgassenkommunikation). Wenn die Freunde und Likes einer Page aber über deren Timeline nur noch in geringem Maß (16% nach Aussage von Facebook) erreicht werden, entwertet das die Bedeutung von Pages in Facebook. Nun hat aber Facebook für die Unternehmen nichts anderes als eben diese Pages zu bieten. Nachdem sich die Erkenntnis über die lausige Wirkung von Werbung in Social Network Plattformen durchsetzt, wären als nächstes die Unternehmensseiten in Facebook fragwürdig. Deshalb sind Paid Posts ein dringend nötiges Tool für die Unternehmen in Social Networks. Ansonsten würde die Kommunikation dort auf die Page selbst reduziert.

Paid Posts – die bessere Alternative zur Ertragsquelle Werbung

Für Facebook sind Paid Posts die bessere Alternative zur Werbung – sowohl was die Qualität der Kommunikation betrifft, als auch was die Qualität als Ertragsquelle betrifft.

Facebook ist als Unternehmen immer noch in weitem Maß von einer systemfremden und im Kern ungeeigneten Ertragsquelle abhängig. Jeder Schritt in die Richtung einer systemkompatiblen Ertragsquelle ist nicht nur eine Verbesserung der Ertragslage insgesamt, sondern vor allen ein wichtiges Stück wirtschaftlicher Zukunftssicherung.

Facebook vermarktet die Timeline seiner User

Ein kurzer Bericht in Golem beschreibt, wie Facebook die Timeline seiner User vermarktet. Dieser Zug von Facebook überrascht nicht wirklich. Letztlich ist dieses Angebot die Konsequenz aus der sich verbreitenden Erkenntnis in den Unternehmen, das Facebook Werbung nicht wirklich empfehlenswert ist.

Wer Social Network Marketing mit der Schaltung von Werbung verwechselt, montiert Holzräder auf einen Sportwagen.

Mit General Motors hat sich ein großes US Unternehmen sehr deutlich – und zu einem für Facebook recht unerfreulichen Zeitpunkt – aus der Werbung in Facebook verabschiedet. Das Facebook auf die Vermarktung der Timeline zurück greift, zeigt nur, wie weit der Netzwerkgigant hinter seinen Möglichkeiten zurück liegt.

Facebook vermarktet die Timeline

Die Vermarktung der Timeline durch hervorgehobene Posts von Unternehmen ist keine Ãœberraschung, denn Facebook braucht überzeugendere Marketingtools für seien Werbekunden. Ob die Nutzung der Timeline für hervorgehobene Posts hier die perfekte Lösung ist, bleibt fraglich. Die Timeline ist ein für die User besonderes sensibler Bereich, kommerzielle Eingriffe dort sind heikel. Die Notwendigkeit für Facebook mehr Geld zu verdienen ist sicher nachvollziehbar. Ãœber den Weg dorthin kann man durchaus unterschiedlicher Meinung sein. Facebook verfügt als Social Network Plattform eine ganze Reihe interessanter Monetarisierungsmöglichkeiten. Das man jetzt auf die Timeline zurückgreift und auch wie man das macht, legt – neben anderen – auch den Schluss nahe, das man in der Erschließung dieser Möglichkeiten noch weit hinter einer Marktreife zurückliegt und deshalb diesen heikleren Schritt unternimmt.

Facebooks Achillesferse Monetarisierung

Vorneweg zwei Hinweise:

  • Das Problem der Monetarisierung betrifft nicht nur Facebook. Es handelt sich um ein Problem der ganzen Social Network Branche. Facebook ist als prominenteste Plattform nur deutlich stärker im Blickwinkel der öffentlichen Wahrnehmung vertreten.
  • Monetarisierung ist genauso wenig die einzige Achillesferse des Plattformgiganten. Dies gefährdet Facebook aus einem Grund nicht: der Netzwerkeffekt sichert die Zukunft von Facebook solange, wie er im positiven Sinn – zu Gunsten von Facebook – wirkt. Das kann sich auch ändern.

Facebooks ungenutzte Chancen in der Monetarisierung sind beachtlich. Wir sollten allerdings nicht davon ausgehen, das diese Chancen auf Dauer ungenutzt bleiben. Wie viele andere Unternehmen, die extrem schnell sehr groß geworden sind, muss Facebook bei jeder Veränderung erst einmal sicher stellen, das sie technisch auch unter extremen Belastungen funktioniert. In einem früheren Beitrag habe ich die Ertragspotenziale von Facebook alternativ zur Werbung bereits skizziert. 

Mobile Vermarktung – Stunde der Wahrheit nicht nur für Facebook

Facebooks Chance aus einem derzeit eher schwächeren Bereich – der mobilen Nutzung – in dem sich die Zukunft mit entscheiden wird, eine Stärke in der Monetarisierung zu generieren, stehen nicht einmal schlecht.  Mit Places bewegt sich Facebook in die Ebene geografisch definierter Nutzung. Der Schritt danach, eine geografisch definierte Nutzung (location bases service) durch die Zusammenführung von Produkt- und Kaufinteressen mit realen Point of Sales vor Ort zu einem effizienten Marketingtool zu machen, wird allerdings nicht nur von Facebook angestrebt. Das Thema ist derzeit eines der heißesten, was Ertragsqualität und wirtschaftliche Bedeutung betrifft und hat eine pikante Note:

  • Facebooks Vorteil ist hier einen Netzwerkeffekt in Form seines Uservolumens ausspielen zu können.
  • Facebooks Nachteil ist exakt der gleiche. Jeder kompetente Anbieter kann das Uservolumen von Facebook für den gleichen Zweck nutzen.

Die mobile Vermarktung von Reichweite ist die Stunde der Wahrheit – nicht nur für Facebook sondern für alle Unternehmen die Social Media und insbesondere Social Networks nutzen. Wer hier noch auf einen Werbeansatz setzt, schraubt erneut am Holzrad für den Ferrari.

Wer in Facebook soziale Reichweite über seine Page aufbaut, sollte spätestens jetzt daran denken, wie er diese Reichweite auch wirtschaftlich nutzt. Wer sich um diesen Punkt zu spät bemüht, muss möglicherweise mit ansehen, wie sein Erfolg im Aufbau sozialer Reichweite von Facebook und anderen wirtschaftlich genutzt wird, anstatt selbst davon profitieren zu können. Wer sich noch fragt, warum die mobile Nutzung / Vermarktung – und hier ist bitte nicht Werbung gemeint – so wichtig ist, dem helfen zwei  Aspekte.

  • die mobile Nutzung des Internets  – und von Social Networks – überholt gerade die stationäre.
  • gekauft wird immer noch überwiegend in einem geografischen Kontext – sprich in Geschäften – die am besten durch mobiles Marketing erschlossen werden und agieren.

Marketing mit Facebook Pages: Kleine Änderung mit großer Wirkung für

Facebook Pages: kleine Anpassung mit großer Wirkung

Bislang scheint das Thema noch nicht ganz so publik zu sein, zumindest ist mir dazu noch kein Beitrag ins Auge gefallen. Weil diese kleine Veränderung für das Marketing mit Facebook Pages grössere Auswirkungen haben kann hier ein kurzer Hinweis.

Die Anpassung

Facebook hat die Anzeige im Newsfeed dahin gehend angepasst, das ein Eintrag, der schon „durchgelaufen“ ist, noch einmal nach vorne geholt wird, wenn dazu ein erneuter Kommentar entstanden ist. Das betrifft auch Informationen vom Vortag, die bereits diskutiert worden waren.

Vielleicht soll damit den Inhalten des Newsfeeds grössere Bedeutung gegeben werden, über die intensiver oder länger diskutiert wird. Auf jeden Fall hat diese Änderung eine Reihe von interessanten Konsequenzen, die jeden betreffen, der Facebook Pages für sein Marketing nutzt.

Die Auswirkungen

Hier zuerst die für das Community Management wichtigste Information.

Wiederbelebung von Informationen aus Pages

Mit Hilfe nachgeschobener Kommentare kann der Community Manager eine Information, die bereits durch die Newsfeeds der Fans gerauscht ist, wieder auf eine Top Position im Newsfeed der Fans zurückholen. 

Damit wird die Kommunikationsmöglichkeit von der Fanpage in den Newsfeed des Users deutlich verbessert.

Risiko negativer Verstärkung

Dieses für das Marketing positive Instrument hat natürlich auch eine negative Seite. Wenn sich User länger über einen negativen Inhalt austauschen und der immer wieder kommentiert wird, kommt der auch öfter nach vorne und reizt damit wieder zu neuen Kommentaren.

Konsequenz

Das Community Management ist damit noch mehr gefordert, aktuelle Entwicklungen im Auge zu haben.

Das Facebook Phone – was ist davon zu halten?

Aus verschiedenen Medien erreicht mich die Information, das Facebook an einem eigenen Telefon arbeiten soll: von Business Insider, über die New York Times wird jenseits des großen Teichs über dieses wieder belebte Projekt berichtet.

Die Motivation  dieser Neuauflage ist nach New York Times und Aussagen aus  Facebook klar. Facebook muss seine Ertragskraft verbessern. Zudem befürchtet man bei der mobilen Nutzung abgehängt zu werden.

“Mark is worried that if he doesn’t create a mobile phone in the near future that Facebook will simply become an app on other mobile platforms,” a Facebook employee said.

Mit dem Börsengang und den damit verbundenen Schwierigkeiten wächst wohl der Druck auf Facebook. Ist „Buffy“ – so der Projektname des Facebook Mobile Phones – die Lösung auf der Ertragsklemme? Nicht alle Beobachter sind von diesem Gedanken überzeugt, wie eine Ãœberschrift in Business Insider plakativ beschreibt:

If Facebook Really Goes Into The Mobile Hardware Business, Investors Should Run Away Screaming

Ein Blick auf die Ertragspotenziale von Social Network Plattformen und die Voraussetzung für einen Markterfolg des Facebook Phones hilft diese Entwicklung besser einzuschätzen.

Ertragspotenziale von Social Network Plattformen wie Facebook

Vor einigen Tagen habe ich das Thema Ertragspotenziale schon einmal angesprochen. Deshalb verweise ich hier auf diesen Artikel.  Die mobile Nutzung des Internets schreitet dynamisch voran. Kein Anbieter kann sich auf Dauer leisten, hier nicht dabei zu sein. Ist dazu erforderlich, die technische Infrastruktur – die Mobilphones – zu beherrschen? Wenn es so wäre, wäre dieser Zug zwangsläufig für viele abgefahren, nicht nur für Facebook. Aber ist Facebook von der mobilen Nutzung abgehängt? Nichts spricht im Augenblick dafür.

In den wirtschaftlich entwickelten Nationen ist die Nutzung von Mobiltelefonen längst eine Selbstverständlichkeit und in weniger entwickelten Regionen wird die mobile Kommunikation als Ersatz für den Aufbau einer kostenintensiveren Festnetztelefonie genutzt.

Technische Infrastruktur oder kommunikative Reichweite?

Womit wird die Zukunft abgesichert, womit wird eher Geld verdient? Betrachten wir die Punkte Schritt für Schritt und beginnen mit dem ersten.

  • Die Hardware der Smart Phones wird bereits durch eine relativ kleine Gruppe von Anbietern dominiert.
  • Die Bedeutung der Netzwerkbetreiber ist eher sinkend. Sie partizipieren derzeit nicht am interessanteren Kuchen und stehen in einem harten Preiswettbewerb.

Wie könnte die mobile Zukunft von Facebook gefährdet werden? Durch die Ausgrenzung auf den Betriebssystemen oder eine andere Form der Benachteiligung? Unwahrscheinlich. Das wäre zu deutlich und zu riskant und würde den beiden Anbietern, die davon am ehesten profitieren können, mehr schaden als nützen.

Würde ein eigenes Mobiltelefon für die Sicherung der mobilen Zukunft von Facebook Sinn machen? Nur durch einen nennenswerten Marktanteil. Facebook müßte also beachtliche Marktanteile von Apple oder Google abjagen. Dieser Anspruch ist nicht klein. Zumindest soll Facebook Ingenieure von Apple angeworben haben.

Der Erfolg von Facebook basiert auf der kommunikativen Reichweite

Facebooks Erfolg ist in weiten Teilen dem Netzwerkeffekt geschuldet. Dieser Effekt steht im Wettbewerb mit den Mobilphones bislang nicht zur Verfügung. Facebook müsste z. B. anderen Anbietern die mobile Nutzung der eigenen Plattform erschweren, um von seinem Netzwerk profitieren zu können. Dies wäre mit beachtlichem Risiko nicht zuletzt in rechtlicher Hinsicht verbunden, abgesehen von den Problem mit den eigenen Nutzern. Die Stärke von Facebook ist die hohe Anzahl der Nutzer, also die kommunikative Reichweite innerhalb der Freundeskreise der Nutzer. Namhafte Teile dieser Freundeskreise auszugrenzen wäre unklug. Alles was die kommunikative Reichweite begrenz ist daher nicht im Sinn Facebooks.

Facebook Mobilphone im Wettbewerb  mit iPhone und Android

Besser zu sein als Apple oder Googles Android ist ein sportlicher Anspruch für ein Unternehmen, das komplett neu in diesem Geschäft ist. Was wäre für den User gewonnen, würde man diesen sehr beachtlichen Anspruch realisieren? Er hätte mehr Auswahl. Wie hoch in diesem Fall eine Marktführerschaft aus dem Stand ausfiele, ist mehr als verwegene Spekulation. Viele Kunden sind durch zweijährige Verträge gebunden und würden bestenfalls sukzessive wechseln können. Ein längerer Atem ist also gefordert, der durch Anfangsinvestitonen zu Beginn nicht mit positiven wirtschaftlichen Erträgen verbunden ist. Das Ziel einer verbesserten Ertragslage wäre damit möglicherweise zu erreichen – aber das Risiko und der Preis sind hoch. Nichts was zunehmend skeptische Aktionäre begeistert.

Kann Facebook zur reinen App auf dem Mobiltelefon „schrumpfen“?

Die Angst Zuckerbergs scheint zu sein, als App auf fremder Infrastruktur an Bedeutung zu verlieren. Allerdings ist Facebook im stationären Internet auch nicht mehr als eine Anwendung. Eine ausgesprochen erfolgreiche, natürlich. Dieser Erfolg basiert auf der Nutzung durch die User, die andere vergleichbare Anwendungen weniger intensiv nutzen oder ignorieren.

Die mobile Nutzung stellt andere Anforderungen als die stationäre. Wer auf dieser technischen Basis (Mobiltelefon und Tablett PCs) nicht erfolgreich ist, gibt sich zwangsläufig gefährliche Blößen. Die eigene mobile Plattform mag hier im einen oder anderen Fall hilfreich sein, die Grundprobleme mobiler Internetnutzung und Kommunikation bleiben aber auch auf der eigenen Plattform.

Das eigentliche „App-Risiko“ hängt also von Facebooks Fähigkeit ab, auch im mobilen Umfeld ein positives Kommunikationsumfeld zu schaffen. Diese Fähigkeit ist auf fremden wie auf eigenen mobilen Plattformen erforderlich.

Facebook Phone – Panik oder Strategie?

Facebooks Börsengang ist nicht ganz so glanzvoll ausgefallen, wenngleich sehr ertragreich für diejenigen, die verkauft haben. Um für neue Aktionäre wieder interessant zu werden und die alten zu halten, ist mehr Ertragsphantasie sicher hilfreich. Dafür auf bereits verworfene Ideen zurück zu greifen, mag in einer Stresssituation verständlich sein, aus der Distanz sieht sie doppelt fragwürdig aus. Leicht wird der Eindruck von Managementschwäche und mangelnder Perspektive, was die Entwicklung von interessanten Ertragspotenzialen betrifft, erweckt.

Social Network Plattformen sind gut beraten sich nicht von der Position einer möglichst für alle offenen Plattform zu entfernen. Die Ausgrenzung von Zielgruppen durch die Fokussierung auf bestimmte Nutzungsthemen ist für Facebook keine Option. Die Reduzierung der Möglichkeiten von mobilen Endgeräten anderer Anbieter um eigenen Geräten Vorteile zu schaffen, wäre für Facebook ebenfalls nicht zu empfehlen.

Nennenswerte Marktanteile gegenüber Apple und Android zu erobern, wäre damit zwar eine beachtliche Leistung, würde aber für das Ziel Ertragsqualität kurzfristig nicht unbedingt zielführend wirken.

Mit dem Schritt zu einer eigenen mobilen Infrastruktur träte Facebook auch in Wettbewerb mit einem Erfolgsfaktor, der die Plattform in die Vergangenheit gefördert hat. Drittanbietern würde ein interessantes Feld entzogen wenn Facebook auf mobiler Ebene alles selbst machen würde und Facebook würde damit seine Drittentwickler darauf fokussieren auf Apple- und Androidsystemen zu arbeiten. Dies wäre für Facebook dringend zu vermeiden, denn es schwächte die eigene Position und stärkte seine Wettbewerber.

Womit wird mobil Geld verdient?

Das mobile Endgeräte beachtliche Erträge generieren können, zeigt Apple. Die Annahme, das dieser ausgesprochen lukrative Markt in Zukunft noch härter umkämpft sein wird, überrascht niemand. Wie viel die Anbieter jenseits von Apple in diesem Markt auf Dauer verdienen werden, ist weitgehend offen, zumal wenn sich chinesische Anbieter stärker etablieren. Dann wird der eigene Lieferant zum Wettbewerber etablierter Anbieter.

Die Frage für eine Infrastruktur wie Facebook ist, ob es Ziel sein sollte, alle zwei Jahre in einem hart umkämpften Bereich, in dem man keine wirklichen Wettbewerbsvorteile generieren wird, seine Erträge zu suchen, oder doch besser täglich auf den vielen Feldern, in denen die Wettbewerber sich schwerer tun und Facebook enorme Vorteile ausspielen kann, Umsätze zu generieren. Das Werbung hier auch in Zukunft nicht die erste Wahl ist, dürfte branchenbekannt sein. 

Der Einstieg ins Mobil Phone Business wird Facebook auf dem Weg zu einem ertragstarken Unternehmen eher  Zeit und Ressourcen kosten, selbst dann wenn man sich in diesem Wettbewerb behaupten kann, als das es die Plattform wirklich voran bringt.

Fazit

Natürlich ist es nicht möglich alle Aspekte dieser Entscheidung aus der Sicht eines distanzierten Betrachters zu erkennen. Dazu fehlen dem Aussenstehenden sicher einige wichtige Informationen.

Betrachtet man aber was Facebook mit einem eigenen Mobil Phone gewinnen würde und was man dafür an Ertragspotenzialen möglicher Weise vernachlässigt oder zurück stellt, fällt die Bilanz noch einmal fragwürdiger aus. Das Unternehmen würde sich von seinen Stärken – der Positionierung als Infrastruktur –  entfernen, mit seinem Produktansatz auf einem neuem Feld einem enorm starken Wettbewerb stellen und darauf verzichten, die beachtlichen ungenutzten eigenen Potenziale, auf denen man Wettbewerbern deutlich überlegen ist, massiv anzugehen.

 

Community Management – der Aufbau von Reichweite in Social Media

Social Media unterscheidet sich von den traditionellen Medien unter anderem auch dadurch, das wir eine eigene Reichweite für die Kommunikation aufbauen müssen, bevor wir kommunizieren können. Ohne mit anderen Social Media Nutzern vernetzt / verbunden zu sein, funktioniert die Kommunikation in Social Media nicht. Wenn niemand da ist, mit dem wir kommunizieren können, gibt es keine Kommunikation.

Was in der privaten Nutzung ganz selbstverständlich ist und auch ganz selbstverständlich durch die Vernetzung mit Freunden gelöst wird, erfordert im kommerziellen Umfeld schon die ersten, recht grundsätzlichen Entscheidungen. Da kann es hilfreich sein, sich die unterschiedlichen Vorgehensweisen und Ansätze etwas genauer anzusehen.

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Wie baue ich in Social Networks Reichweite auf?

Dieser Beitrag handelt nicht alle Aspekte des Reichweitenaufbaus in Social Networks ab. Er fokussiert sich auf die Wahl der Ansätze, die dabei genutzt werden können. Vorausgesetzt werden die Kenntnisse der Funktionsweisen von Social Network Plattformen und ihrer Kommunikationstools.

Zwei grundsätzliche Ansätze stehen für den Aufbau von Reichweite zur Wahl:

  • der schnelle Reichweitenaufbau für eine große Breitenwirkung
  • ein intensiverer Reichweitenaufbau der auf eine intensivere Wirkung im Sinne der Kommunikationsintensität, Bindung und Partizipation angelegt ist.

 Der schnelle Reichweitenaufbau

Ziel des schnellen Reichweitenaufbaus ist eine möglichst hohe Zahl an Internetnutzer zu erreichen. Möglichst viele Fans sollen angesprochen werden können, möglichst viele Likes sind das Ziel. Die Intensität der Kommunikation ist weniger wichtig.

Pro (+) und Contra (-)

Nachfolgend die aus meiner Sicht wichtigsten Unterschiede dieses Ansatzes.

+ Information kann damit schneller verbreitet werden.

–  Die Fans werden nur über die Timeline erreicht. Die Freundeskreise der jeweiligen Fans werden nur erreicht, wenn der Fan eine Information kommentiert, mag oder teilt. Das Problem einer dynamischen Timeline – viele neue Inhalte – ist die Wahrnehmung von Informationen, die über die Timeline zum Facebook Fan kommen. Wer nicht ständig ein Fenster offen hat, läuft Gefahr Informationen zu übersehen. Und reagiert der Fan längere Zeit nicht auf Informationen einer Page, laufen diese Informationen Gefahr von Facebook ausgesteuert zu werden.

Der intensive Reichweitenaufbau

Dieser Ansatz steht für den Aufbau eines intensiveren Kontakts mit entsprechender regelmäßiger und inhaltlich wertiger Kommunikation.

Pro (+) und Contra (-)

Nachfolgend die aus meiner Sicht wichtigsten Unterschiede dieses Ansatzes.

+ Der gewonnene Fan ist eher aktiv und ermöglicht über diese Aktivität den kommunikativen Zugriff auf den mit ihm verbundenen Freundeskreis. Das Problem der Sackgassenkommunikation wird damit reduziert.

– Dieser Ansatz erfordert qualitativ hochwertigere Kommunikation und höhere Kommunikationsfrequenz und ist auf die Partizipation des Fans angewiesen. Der Ansatz ist damit deutlich anspruchsvoller und mit einem längeren Zeitbedarf für den Aufwand verbunden.

Strategische Aspekte

Die Frage, wofür das Unternehmen Social Media und insbesondere Social Network Plattformen nutzen will, findet sich in der Entscheidung für eine dieser beiden Ansätze wieder.

Der schnelle Aufbau von Reichweite wird wohl eher von Unternehmen gewählt, die Social Media als einen weiteren Kanal für die Distribution Ihrer Informationen sehen. Das man sich dafür nicht gleich der Werbung in Social Networks bedient, könnte zumindest der Erkenntnis geschuldet sein, das Werbung in Social Networks eine extrem geringe Reaktion bewirkt und man deshalb die etwas aufwändigere Methode wählt, ohne gleich an ein echtes, aufwändiges Community Building zu denken.

So viel Reichweite als möglich und so wenig Kommunikation als nötig, so könnte man die Quintessenz dieser Methode bezeichnen.

Wer die Kommunikation in den Pages von Facebook beobachtet, wird feststellen, das diese Methode eher überwiegt als das sie die Ausnahme ist. Das diese oberflächliche Nutzung die riskantere Methode der Kommunikation in Social Media ist, liegt nicht nur an der Notwendigkeit von Facebook einem kommunikativen Overkill in den Timelines der User entgegen wirken zu müssen. Diese Methode ist für den Empfänger so wenig Nutzen stiftend, das sie sich selbst kastriert.

  • Einmal scheitert sie daran, die Freundeskreise der Fans informativ zu erschließen. Man gibt nun mal nur sinnvolle oder wirklich unterhaltsame Inhalte weiter.
  • Der Aufwand, Reichweite durch „Bespassung“ aktiv zu halten, wird unterschätzt. Letztlich ist diese Form der Kommunikation auf längere Sicht teuerer und schafft zudem einen unnötigen Engpass in der Social Media Nutzung.
  • Community Building wird mit diesem Kommunikationsansatz erschwert. Wo die User, die die Community darstellen, an Inaktivität gewöhnt wurden, ist Community Building faktisch schon zu Ende, bevor es begonnen hat.

Der auf Intensität ausgerichtete Aufbau von Reichweite wird deutlich seltener gewählt. Nicht zuletzt weil dieser Ansatz eine fundierte Community Strategie mit der entsprechenden Kompetenz und die entsprechenden Ressourcen eines Community Managements erfordert. Das mit diesem Ansatz ein höherer Ressourcenaufwand für eine Kommunikation mit weniger Fans verbunden ist, lässt sie in den Augen vieler Marketingverantwortlichen wohl als zweite Wahl wenn nicht als unnötige Spielerei dastehen. Letztlich ist dieser nicht zu unterschätzendes höhere Aufwand aber nicht weniger als die Initialinvestition, die Social Media erst zu einem für Unternehmen wirklich erfolgreich macht.

 So viel Kommunikation und Nutzenstiftung als nötig um Menschen zu bewegen für die eigenen Ziele aktiv zu werden, lautet hier die Quintessenz dieses Ansatzes.

Aus den erwähnten Gründen ist dieser Ansatz immer noch ein eher exotischer. Das ist um so bedauerlicher, weil damit in einer frühen Phase der Nutzung von Social Media, möglicher Weise ohne die entsprechenden Kenntnisse, Entscheidungen gefällt werden, die die Erfolgschancen für das jeweilige Unternehmen deutlich beeinflussen.

  • Der höhere Aufwand ist die Investition um Community Building betreiben und die Freundeskreise von Fans erreichen zu können.
  • Der Aufwand in die Kommunikation reduziert sich – relativ gesehen – in dem Maß, in dem die Fans selbst aktiv werden. Damit wird dieser Ansatz relativ betrachtet mit zunehmendem Wachstum wirtschaftlicher, während sein Gegenstück mit zunehmendem Erfolg relativ und absolut teurer wird.

 Vor dem Start in Social Media oder schon mitten drin?

Der erfolgreiche Aufbau von kommunikativer Reichweite von Social Network Plattformen ist mit einer ganzen Reihe von weiteren Entscheidungen verbunden, die sowohl die technischen Kenntnisse der Funktionsweise von Social Networks als auch die strategisch-konzeptionellen Hintergründe voraussetzen. Um einen Erfolg ermöglichenden Start in Social Media abzusichern, ist deshalb eine fundierte Social Media Strategie erforderlich, die dem Aufbau von Fanpages oder anderen Social Media Aktivitäten vorausgehen sollte, will man nicht das Risiko eingehen, die Social Media Aktivitäten des Unternehmens faktisch neu starten zu müssen.

Kleiner Selbstversuch

Wenn Sie zu den kurzen Zeilen oben offene Fragen haben oder Ihnen die Hintergründe nicht bekannt sind, ist das ein verlässliches Indiz dafür, den Themen Social Media Kompetenz und Social Media Strategie mehr Aufmerksamkeit angedeihen zu lassen. Natürlich besser, wenn Sie das vor dem Start in Social Media tun. Sollten Sie aber schon unterwegs sein, erhöht die eher die Dringlichkeit die eigenen Social Media Aktivitäten darauf zu überprüfen, ob damit nicht der Weg in einen Sackgasse eingeschlagen wurde, bzw. welche Risiken man unbewusst einging.

Was tun, wenn die Fragezeichen überwiegen?

Für den Kompetenzaufbau rate ich zu den passenden Seminare. Je nachdem wo das Unternehmen steht, ist ein Einsteigerseminar sinnvoll, oder aber ein Workshop für da jeweilige Thema. Wenn es sich um ein update von Einzelpersonen handelt, ist ein zielgerichtetes Coaching möglicherweise die bessere Alternative.

Sie können es sich aber auch noch einfacher machen. Rufen Sie mich einfach an, wenn Sie eine fundierte Empfehlung für Ihre individuelle Situation suchen.

 

Sackgassenkommunikation in Social Media?!?

Kann die Kommunikation in Social Media zu einer Sackgassenkommunikation werden? Die Frage ist berechtigt. Letztlich ist das eine Frage danach, wie wir Social Media als Unternehmen nutzen.

  • Verstehen wir die Kommunikation in Social Media rein als den Dialog auf Augenhöhe – zwischen Unternehmen und User – kann es eigentlich keine Sackgassenkommunikation geben, wenn wir davon absehen, das die Kommunikation selbst zu einem inhaltlichen Ende kommt.
  • Nutzen wir Social Media für mehr als den direkten Dialog – Stichwort Empfehlungsmarketing – beabsichtigen wir damit nicht zuletzt die sozialen Freundeskreise der User, mit denen wir den erwähnten Dialog pflegen, zu erreichen. Wenn die Kommunikation in diesem Fall nicht über den Dialog mit dem einen User hinaus wirkt, ist sie bildlich wie praktisch gesehen in eine Sackgasse geraten.

Viele Unternehmen sehen Social Media als Möglichkeit darüber die Freundeskreise von Social Media Nutzern erreichen zu können und dadurch Empfehlungsmarketing zu bewirken. Wer als Unternehmen zu dieser Gruppe gehört, sollte sich die eigene Kommunikation unter diesem Gesichtspunkt genauer betrachten. Wie viel ist davon geeignet vom direkten Empfänger an dessen soziales Netzwerk weiter gegeben zu werden? Welche Inhalte sind darauf hin ausgelegt?

Social Media Kommunikation ohne Sackgasse  =  Empfehlungsmarketing integrieren

Natürlich ist nicht jede Information, die wir über Social Media verteilen, so Nutzen stiftend, das die User sie von selbst weiter tragen. Dafür sehen wir immer wieder auch Inhalte, die mit etwas konzeptioneller Sorgfalt durchaus das Potenzial in sich tragen, durch Weitergabe zusätzlichen Nutzen zu stiften. Messen wir unsere Kommunikation daran, welchen Nutzen sie wie stiften kann und wie diese Nutzenstiftung durch Weitergabe gewinnen kann. Das reduziert möglicherweise einiges an kommunikativer Redundanz und trägt dazu bei die eigenen Social Media Aktivitäten erfolgreicher zu gestalten.

Natürlich erfordert diese Form von Social Media Kommunikation etwas mehr Aufmerksamkeit und konzeptionelle Kompetenz, aber beides aufzufrischen ist kein Ding der Unmöglichkeit. Wenn Sie dazu auf externe Unterstützung zurückgreifen wollen, haben Sie die Wahl zwischen einem Workshop zu diesem Thema oder einem individuellen Coaching. Sprechen Sie uns bei Interesse an.

Social Media Kompetenz in der Außenwirkung

Hat das Thema Sackgassenkommunikation zu einem Denkanstoß geführt? Wunderbar. Dann nutzen Sie doch die Chance eines relevanten Themas in Verbindung mit einem plakativen Begriffs um die eigene Social Media Kompetenz in der Außenwirkung aufzufrischen. Der Facebook Button und der Tweetbutton unterhalb dieses Beitrags machen das einfach und komfortabel möglich. Daneben finden Sie eine Möglichkeit per eMail direkt den auf diesen Artikel hinzuweisen. Das macht natürlich deutlich mehr her.

Damit kennen Sie schon eine der wesentlichen nichtmonetären Motivationen gegen die Sackgassenkommunikation.

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Das Facebook Modell – Zukunft jenseits von Werbung

Das Facebook Modell – oder wie Monetarisierung jenseits von Werbung geht

Im Netzökonomieblog von Focus wurde gestern über das Wachstumsproblem von Facebooks Umsatz geschrieben. Der Börsengang der Social Network Plattform steht bevor. Da ist es nur natürlich wenn man das Geschäftsmodell des Unternehmens gerne auch kritisch betrachtet. Und für eine kritische Betrachtung gibt es ausreichend Anlass.

Das Prinzip digitaler Geschäftsmodelle

Um das Geschäftsmodell von Facebook und Co. zu verstehen muss man zuerst das Prinzip digitaler Geschäftsmodelle und deren historischeZusammenhänge verstehen. .

Zuerst Reichweite (also Ertragspotenzial) dann Umsatz.

Der Aufbau eines Ertragspotenzials steht in aller Regel bei einem neuen Unternehmen vor dem Umsatz mit diesem Ertragspotenzial. Zuerst braucht das Unternehmen ein Produkt, das es vermarkten kann. Das Produkt das Facebook vermarktet ist die Reichweite und Wirkung der Plattform für Unternehmen, nicht die Plattform für die Nutzer. Die Nutzer von Facebook nutzen Facebook bekanntlich kostenlos.

Warum Werbung noch die wichtigste Ertragsquellen von Facebook und Co. ist.

Werbung in Social Networks leidet unter extrem geringen Klickraten. Das ist nicht neu, das war schon vor Facebook so. Und es wird auch nicht wirklich besser werden. In keinerm anderen Sektor des Internets wird so wenig auf Werbung geklickt wie in Social Network Plattformen. Wer die Branche gut genug kennt um zu wissen wovon er spricht, weiss das. Werbung ist die ineffizienteste und inkompatibelste Ertragsquelle von Social Network Plattformen. Nur der Mangel an seinerzeit funktionierenden Alternativen hat dazu geführt, das Werbung die wichtigste Ertragsquelle von Social Network Plattformen ist.

Facebook ist eine Infrastruktur keine Werbeplattform – auch für die Börsenbewertung

Es wäre völlig absurd Facebook nach seinen Umsätzen mit Werbung in der Vergangenheit zu bewerten. Börsen bewerten letztlich nicht Ergebnisse der Vergangenheit sondern das Potenzial für die Zukunft.

Die Akzeptanz von Werbung oder die Erträge daraus als Messlatte für die Zukunftsfähigkeit von Facebook zu nehmen, ist genauso fundiert, wie einen Chiphersteller danach zu beurteilen, wie viele Kartoffeln er rund um das Produktionsgebäude angepflanzt hat.

Facebook wurde nicht für Werbung entwickelt. Facebook ist eine Infrastruktur, die sich notgedrungen der Werbung als „Zwischenlösung“ zur Refinanzierung bedient, bis das Unternehmen funktionierende Produkte entwickelt hat. Facebook nutzt Werbung als Refinanzierungsquelle, weil es dafür bis dato keine Alternative gab. Als Startup kann man nur mit der Nutzung funktionierender Refinanzierungsstrukturen arbeiten, egal wie effizient die wirklich sind. Mit anderen Worten, Werbung ist die lausigste Refinanzierungsquelle  für Social Network Plattformen, es gab aber dazu keine Alternative.

Produkte für eine Social Network Plattform wie Facebook

Um die absurd hoch erscheinende Bewerbung von Facebook verstehen zu können, hilft es einen Blick auf die Palette möglicher Produkte / Geschäftsmodelle zu werfen. Nur zur Erinnerung – es geht nicht darum, ob, in welcher Form und wann Facebook welche Möglichkeit nutzen wird. Es geht bei dieser Ãœbersicht nur darum, welche Möglichkeiten sich aus dem Besitz einer Infrastruktur wie Facebook ergeben.

 

Vermarktungsplattform für Produkte

Sie kennen Apple. Das Unternehmen zählt zu den erfolgreichsten und profitabelsten der Welt. Apple demonstriert wie man eine vorhandene Marktreichweite erfolgreich für die Vermarktung von „unternehmensfremden“ Produkten nutzen kann – iTunes. Dem Beispiel folgten Vermarktungsplattformen für Büchern, Software etc.

Facebook kann seine Plattforminfrastruktur für die Vermarktung von Musik nutzen – z. B. im Stil von Spotify wo der User kostenlos Musik hören darf. Und natürlich bei Gefallen auch erwerben kann. Immer eingebunden in die soziale Kommunikation.

Wie könnte so ein Szenario für Musik aussehen?

Man hört kostenlos Musik, dafür werden die Titel, die man hört auf der Facebook Pinnwand gepostet. Freunde werden damit auf Musiktitel hingewiesen und können die Musik auch hören. Und am download wird dann verdient. Das man an eine solche Methode noch ein soziales Affiliatemarketing anhängen könnte, ist nur ein weiterer Aspekt. Das gleiche Modell kann man auch bei Videofilmen fahren oder anderen digitalen Produkten.

Vermarktungsplattform für Dienstleistungen

Auch Dienstleistungen sind ein Thema für die Monetarisierung. Reisen bucht man bereits zunehmend im Internet. Facebook hat das Wissen um die Reisepräferenzen von Freundeskreisen und kann Usern vorschlagen, wohin sie reisen könnten, ihnen die Reiseziele anbieten, die Freunde empfohlen haben – oder andere User, deren Bewertungen und Bilder zur Entscheidungsfindung heranziehen und bei gemeinsamer Buchung auch noch soziale Vorteilskonditionen anbieten.

Wie könnte so ein Szenario für Reisen aussehen?

Ãœber Statusmeldungen, Bilder und Diskussionen ist es relativ einfach, Reiseprofile für User anzulegen und diese Profile – anonymisiert – als Kommunikationskanal zur Verfügung zu stellen. Damit kann man Usern rechtzeitig passende Reisevorschläge machen, Bewertungen und Bilder von Freunden dafür zur Entscheidungsfindung zur Verfügung stellen, Freundeskreisen einen kleinen Bonus einräumen, wenn sie zusammen buchen, Reisenden andere User vorschlagen, die zur gleichen Zeit in der Region, im Club oder im Hotel Urlaub machen, etc. etc. etc.

Die Summe der Möglichkeiten ist vielfältig, der Informations- und Leistungsvorsprung gegenüber traditionellen Reiseplattformen ist beachtlich. Die Markterschließungskosten sind bei einer gut strukturierten Profildatenbank verglichen zu konventionellen Methoden sehr überschaubar.

eCommerce Plattform

Die Integration von Freundeskreisen in Shoppingprozesse gilt als erfolgreiche Form der Verkaufsförderung. Unternehmen versuchen auch in ihren eCommerce Shops auf Produkte hinzuweisen, die von Freunden als gut bewertet oder gekauft werden. Damit werden aus Freunden kostenlose Verkäufer mit einer höheren Glaubwürdigkeit als jeder angestellte Verkäufer. Die Möglichkeiten die Freundeskreise von Usern so zu nutzen sind einfacher und umfassender wenn der ganze eCommerce Shop direkt in Facebook eingebunden ist. Das dieses Thema für Facebook ein aktuelles ist, dürfte dem einen oder anderen bereits zu Ohren gekommen sein.

Weitere Beispiele für Wertschöpfung

Offline Marketing vor Ort: Places ist ein Ansatz, über den eine Infrastruktur wie Facebook in Verbindung mit der mobilen Nutzung in die Vermarktung von Leistungen für den klassischen Einzelhandel, die Gastronomie oder von Dienstleistungen einsteigen kann. Damit kann dann jeder noch so kleine Laden Facebook als Vermarktungstool wie als Tool der Kundenbindung nutzen – ohne das Facebook dafür eine zusätzliche Infrastruktur für die Marktbearbeitung vor Ort benötigt.

Kennen Sie Credits? Wer in Facebook Spiele mit kostenpflichtigen Anteilen oder Inhalten anbietet, muss diese Kosten in Credits – der Währung von Facebook – abrechnen. Facebook partizipiert am Umtausch der Credits in eine andere Währung. Das ist einer Art von Umsatzsteuer ähnlich. Warum sollte Facebook diese Währung nicht in einem weiteren Schritt für die Ãœbertragung von kleinen und mittleren Beträgen von User zu User nutzen? Mit einer eigenen Währung ist das Unternehmen schon faktisch im Bankgeschäft angekommen. Verbindet man die Idee des eCommerces innerhalb von Facebook mit einer eigenen Währung, ergeben sic daraus weitere interessante Ertragspotenziale.

Facebook – Infrastrukturbesitzer statt Vermarkter

Denken Sie jetzt besser nicht, das Facebook sich mit der Vermarktung von konkreten Produkten oder dem Ziel der Eroberung von lukrativen Branchen befassen wird. Das wäre systemfremd. Facebook wäre gut beraten, sich weiterhin auf die Bereitstellung einer möglichst perfekten Infrastruktur und einer hohen Nutzenstiftung für seine User zu konzentrieren. Damit sichert man sich den Markt. Refinanzieren wird sich das Unternehmen einfach über den Marktzugang und die Beteiligung an der Marktnutzung. Facebook ist eine Infrastruktur und wer sie in den beschriebenen Formen nutzen will, wird dafür bezahlen müssen. Pages sind kostenlos, werden Sie einwenden. Das macht ja auch Sinn. Durch Pages steigen die Unternehmen in die Vermarktung via Facebook ein.

Was wird kommen?

Was wann kommen wird, weiß man in den engsten Führungskreisen von Facebook und bei den Entwicklern, die daran arbeiten. Auf welche Potenziale glauben Sie wird Facebook am längsten verzichten? Das Thema eCommerce ist bekanntlich in der Pipeline, Credits sind schon Realität, Places und mobile Nutzung ebenfalls. Oft fehlt nur noch die Verbindung von Funktionen durch entsprechende Geschäftsmodelle. Das zu realisieren ist ein relativ geringer Aufwand – verglichen mit dem Aufbau der eigentlichen Infrastruktur.

Risiken und Chancen für Branchen und Unternehmen

Risiken sich nicht zu übersehen

Sie verkaufen weder Musik, noch Videos oder Reisen? Glauben Sie nicht, das Sie damit nicht in der Gefahrenzone dieser Veränderungen sind. Es geht um digitalisierbare Produkte und Prozesse. Um Marktbearbeitung, die von Empfehlungen profitiert. Und denken Sie dabei – auch bei Facebook -nicht nur an b2c Branchen. Es macht Sinn, das eigene Risiko und die eigenen Chancen aus diesen Veränderungen etwas ausführlicher zu analysieren. Wenn Sie dazu know how benötigen, sprechen Sie mich gerne an.

Netzwerkeffekt – the winner takes it all

Facebook ist in einer Branche in der der Netzwerkeffekt von großer Bedeutung ist. Die Nutzung von Social Network Plattformen wie Facebook macht diesen Netzwerkeffekt auch für nutzende Unternehmen und Branchen relevant – nicht nur was die Frage nach Facebooks Zukunft und Wachstum betrifft. Die Facebook nutzenden Unternehmen selbst werden als Teil dieser Plattforminfrastruktur in in doppelter Hinsicht vom Netzwerkeffekt tangiert: einmal was die Plattform angeht, das andere mal betrifft der Netzwerkeffekt auch die eigenen Aktivitäten in Facebook. Die Neigung des Netzwerkeffekts monopolartige Strukturen zu fördern, kann an sich schon ganze Branchen verändern:

  • Die Unternehmen, die Facebook nicht nutzen werden, erleiden einen substanziellen Wettbewerbsnachteil gegenüber den Unternehmen, die in Facebook erfolgreich agieren.
  • Unter den Unternehmen, die in Facebook aktiv sind, wird durch den Netzwerkeffekt schnell ein Primus stärker als die anderen gefördert werden.

Dieser Entwicklung – und auch einigen anderen Risiken – entgegen zu wirken, ist Aufgabe der Social Media Architektur. Unter Social Media Architektur verstehen wir das Zusammenspiel von Social Media Tools und Plattformen um ein für ein Unternehmen zielführendes und nachhaltiges Ergebnis zu erzielen. Zu einem nachhaltigen Ergebnis zählt unter anderem auch die Möglichkeit die in Social Media erzielten Reichweiten und Potenziale langfristig für das Unternehmen sichern zu können. Ohne sich dafür von Facebook abhängig zu machen.

Facebook und Social Media sind definitiv risikobehaftet. Dies zu überspielen wäre unredlich. Die beiden größten Risiken sind die mangelnde Kompetenz die Risiken und Chancen zu erkennen und die Fehler die bei der Nutzung dieser Erkenntnisse begangen werden. Abgesehen von der absurden Vorstellung, sich ganz aus Social Media heraus halten zu können, versteht sich.

Chancen nicht zu erkennen, ist fatal

Auch wenn Sie keine Musik, keine Videos oder Reisen verkaufen, bietet Ihnen Social Media insgesamt und Facebook ganz konkret einige Chancen den Wettbewerb in Ihrer Branche zu Ihren Gunsten zu gestalten. Wir befinden uns an einer Art von Zeitenwende. Unternehmen, die hier den Anschluß verpassen finden sich in einem Wettbewerbsnachteil mit zeitgemäßer agierenden Unternehmen wieder, die sie kaum noch ausgleichen können. Um eine schiefen Vergleich aus der Medienwelt zu bemühen – das eine Unternehmen nutzt Computer, eMail und moderne Telekommunikation, das andere produziert immer noch im schönen Bleisatz und schreibt mit modernsten Kugelkopfschreibmaschinen.

Des es solche Ungleichgewichte in einer Branche nicht auf Dauer geben kann ist nachvollziehbar. Das es zu solchen Ungleichgewichten kommen kann, ist unwahrscheinlich. So unwahrscheinlich, wie die Entwicklung von Infrastrukturen, die hunderte von Millionen Menschen umfassen und nutzen in wenigen Jahren.

Sie nutzen Social Media als Unternehmen erfolgreich?

Dann prüfen Sie wo Sie als Unternehmen wirklich stehen – mit 2 einfachen Fragen:

  1. Wie verdienen Ihr Unternehmen mit seiner Reichweite in Facebook und Co. wirklich Geld?
  2. Wie sichern Sie diese Reichweite technisch und marketingmäßig gegen Verlust und Veralterung ab?
Wenn Sie auf eine dieser Fragen keine Antwort haben sollten wir uns zu einem Seminar oder Coaching treffen, bevor der Markt an Ihnen vorbei geht oder Sie Teil des Problems und nicht der Lösung sind. 
[imn-medien]

Social Media für Krankenkassen

Social Media für Krankenkassen

Das Social Media ein Thema für Krankenkassen ist, zeigt ein Blick auf die Geschichte der Kassen. Das Prinzip der gesetzlichen Krankenkassen ist die Solidarität, gemeinschaftlich für die Kosten im Fall der Krankheit des Einzelnen aufzukommen.

Social Media ist in Deutschland längst breit etabliert. Betrachtet man z. B. die Nutzung von Social Networks nach Altersklassen wird deutlich, das Social Media beim Endverbrauchter zu einer mehr oder weniger intensiv genutzten Selbstverständlichkeit aller geworden ist. Nimmt man die Präsenz und Art der Einbindung von Social Media in den Websites der gesetzlichen Krankenkassen (12 Krankenkassen) und der Ersatzkassen (6 Krankenkassen) als Messlatte, steht die Nutzung von Social Media durch und für Krankenkassen in Deutschland noch weit am Anfang. Social Media zu ignorieren stellt die Fähigkeit zur Zukunftsgestaltung in Frage.

Da AOKs und gesetzliche Ersatzkassen zusammen knapp 50 Mio Versicherte in Deutschland auf sich vereinen findet sich unter deren Versicherten zwangsläufig auch der Löwenanteil der Social Media Nutzer in Deutschland. Deshalb begrenze ich den Blick auf die Nutzung von Social Media auf diese beiden Gruppen.

Die Nutzung von Social Media durch gesetzliche Krankenkassen und Ersatzkassen

Die 12 AOK Krankenkassen in Deutschland

Auf die AOKs in Deutschland entfallen laut Wikipedia etwas mehr als 24 Mio. Versicherte und  mehr als 50Tsd Mitarbeiter (ohne die AOKs RP/Saar und Rheinland/Hamburg).

Bei den 12 Gesetzlichen Krankenkassen der AOK in Deutschland besteht die Nutzung von Social Media in der Möglichkeit Links auf Facebook, Twitter und Bookmarkingdiensten zu teilen.

Die Webpräsenz der AOKs wird durch wdv betreut. Dort nimmt man in Anspruch für diesen Kunden alle relevanten Medien und Kanäle für die AOKs zu nutzen. Social Media scheint noch nicht als relevanter Kommunikationskanal erkannt zu sein.

Die 6 Ersatzkassen in Deutschland:

Barmer GEK

Die Barmer GEK hat nach Wikipedia ca 8.6 Mio Versicherte und ca 19.500 Mitarbeiter und betreibt

DAK Gesundheit

Nach Wikipedia hat die DAK Gesundheit ca 6,8 Mio Versicherte und über 14 Tsd Mitarbeiter.

HEK

Die HEK ( lt Wikipedia ca 400 Tsd. Versicherte und 640 Mitarbeitern) ist auf

  • Twitter mit 28 Follwern und gemäß ihrem Anspruch als Business Class
  • in Xing  mit 76 Mitarbeitern und 111 Abonnenten vertreten

HKK

Die hkk hat 240 Tsd zahlende Mitglieder und ca 334 Tsd Versicherte bei ca 600 Mitarbeitern. Auf ihrer Website  hkk.de ist Social Media noch nicht angekommen.

KKH Allianz

Die KKH Allianz hat ca 1,9 Mio Versicherte und über 4000 Mitarbeiter. Auf ihrer Websites http://www.kkh-allianz.de/ ist Social Media in Form einer

Techniker Krankenkasse

5,7 Mio Mitglieder und 8 Mio Mitglieder gesamt bei knapp 12 Tausend Mitarbeitern machen die TK zu einer der großen Ersatzkassen. In Social Media ist die TK mit einer

breiter in Social Media vertreten.

Fazit: Die gesetzlichen Krankenkassen befinden sich bei der Nutzung von Social Media noch in einem sehr frühen Experimentierstadium. Der Umfang und die Art der Social Media Nutzung deuten darauf hin, das die Präsenzen im sozialen Web eher darauf angelegt sind, die erforderliche Social Media Kompetenz durch learning by doing aufzubauen.

Welchen Nutzen bietet Social Media für Krankenkassen?

Der Nutzen von Social Media für Krankenkassen ist deutlich umfangreicher, als dies der erste Blick vermuten lässt. Der Übersichtlichkeit wegen begrenzen wir uns auf die wichtigsten betriebswirtschaftlich relevanten Vorteile, die sich durch die Nutzung von Social Media für Krankenkassen erschließen lassen. Wenn Sie die Vorteile von Social Media für Krankenkassen genauer kennen lernen wollen und auch die dahinter liegenden Nutzungsansätze verstehen wollen, sprechen Sie mich an.

Mitgliedergewinnung

Für die Generierung neuer Mitglieder einer Krankenkasse sind die Empfehlungen zufriedener Mitglieder wichtig. Empfehlungsmarketing steht nicht umsonst für die erfolgreichste Marketingmethode der Neukundengewinnung und Social Media ist bekanntlich die eine effiziente Plattform für Empfehlungsmarketing.

Kundenbindung

Die Kundenbindung der Mitglieder lässt sich durch die Vernetzung der Mitglieder auf eine neue (Qualitäts-)Ebene heben. Im Fall von Krankheiten finden wir diese Wirkung bereits als festen Bestandteil der Realität – z. B. in Form von Selbsthilfegruppen im Netz wie von Diskussionforen. Hier haben die Kassen bereits einiges an Chancen verpasst. Innovative Kassen können aber immer noch immense Wirkungen durch entsprechende (kostengünstige) Angebote erzielen.

Kommunikationskanal

Gesundheitsthemen sind im Netz bereits reichlich vertreten und sorgen für nicht weniger Diskussion und Beteiligung. Die damit verbundenen Themen sind für die Kassen all zu oft als Kostenfaktoren relevant. Hier qualitativ und konzeptionell durchdacht Themen aufzugreifen, anzubieten und zur Partizipation einzuladen bietet sich für eine große Bandbreite beginnend mit gesundem Lifestyle bis hin zu Selbsthilfegruppen an.

Was ist bei der Nutzung von Social Media vorab zu beachten?

Social Media Kompetenz

All zu oft wird die Nutzung von Social Media durch mangelnde Social Media Kompetenz gebremst. Das Problem des Umgangs mit Kritik ist eines der Argumente, die in diesem Zusammenhang immer wieder fallen. Entsprechend der Erkenntnis, das negative Folgen von Kritik nicht vermieden werden, indem man die Kritik ignoriert sondern indem man sich damit auseinander setzt, ist gerade die Sorge vor Kritik eines der wichtigsten Argumente für die aktive und breite Beteiligung in den sozialen Medien. Ein Start in die Nutzung von Social Media ohne ausreichende Social Media Kompetenz empfiehlt sich so wenig wie die Gründung einer Versicherung ohne Fachkompetenz.

Für den Aufbau von Social Media Kompetenzen empfehle ich möglichst branchenspezifische Seminare und Workshops. Das es beim Aufbau von Social Media Kompetenz mit dem Besuch eines einzelnen Seminars oder Workshops in aller Regel nicht getan ist, liegt in der Natur der Sache.

Social Media Strategie und Organisation

Dabei sein ist auch bei Olympia nicht alles. Social Media ohne Ziel zu nutzen ist alles andere als zielführend. Social Media kann nachhaltig zum Unternehmenserfolg beitragen. Dafür sind allerdings entsprechende Strategien und Strukturen erforderlich, die zum Beginn der Nutzung von Social Media klar sein müssen. Social Media ohne klare Strategie und ohne Methoden zur Umwandlung von Social Media Reichweite in wirtschaftliche Erfolge zu nutzen ist ein Zeichen mangelnder Kompetenz.

Social Media Architektur erfordert fundiertes know how – von Anfang an

Neben dem Aufbau der Basiskompetenz ist die Unterstützung durch kompetente Berater zumindest in der Anfangsphase sehr zu empfehlen. Dadurch lassen sich nicht nur die sofort erkennbaren und leichter korrigierbaren Anfängerfehler vermeiden. Vor allem lassen sich damit die im nach hinein schwer zu korrigierenden Strukturfehler vermeiden, die eine wirtschaftlich erfolgreiche Nutzung von Social Media deutlich erschweren oder unmöglich machen. Es ist nun mal nicht Sinn der Nutzung von Social Media Likes und Fans zu sammeln.

Die aktuellen Risiken der in Social Media aktiveren Krankenkassen

Beide Probleme sind übrigens in der aktuellen Situation der Branche deutlich erkennbar. Damit laufen die Kassen Gefahr sich nach der Experimentierphase in einer Situation wieder zu finden, die entweder einen Neuanfang erforderlich macht oder die Nutzung von Social Media auf Strukturen weiter zu führen, die einen nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg erschweren oder gefährden.

 

 

Piraten, Politik und Social Media Рwarum die Piratenpartei noch erfolgreicher sein k̦nnte

Warum die Piratenpartei erfolgreich ist

Die Piratenpartei glänzt neben den überraschenden klaren Erfolgen in zwei Landtagswahlkämpfen vor allem durch diese „Phänomene“:

  • Erfolg trotz Fehlens eines Parteiprogramms und organisatorischen Startproblemen.
  • Reaktivierung von Nichtwählern als Piratenwähler.
  • Minimaler Wahlkampf offline und hohe Zustimmung online
  • Hohe Akzeptanz nicht nur bei den jungen Internetnutzern
Es hat den Eindruck, das es genügt, das die Piraten existieren und schon springen sie flink über die 5% Hürde. Natürlich ist dieser Eindruck falsch. Es gibt genügend andere Parteien, die anders sein wollen als die etablierten, ohne das diese Parteien über diese Hürde kommen. Die Piratenpartei hat allerdings zwei Pluspunkte gegenüber den „sonstigen Parteien“. Sie hat mit einem Thema den Nerv einer Zielgruppe getroffen und nutzt Umfeld, in dem sich die Menschen selbst organisieren und vernetzt kommunizieren. Das ermöglicht schnell den Aufbau von Reichweite und nutzt ein automatisiertes Empfehlungsmarketing, das es in dieser Wirkung eben nur im sozialen Netz gibt. Dabei nutzen die Piraten das Potenzial des sozialen Netzes noch lange nicht umfassend. Sie sind nur etwas besser als die etablierten Parteien (und wirken frischer).

Politische Parteien und ihre Reichweite in Facebook

Die Reichweite an Fans in Facebook ist natürlich nur ein Punkt, der die Nutzung des sozialen Netzes beschreibt, aber er erscheint mir symptomatisch. Hier die Fanzahlen der offiziellen (zentralen) Pages der jeweiligen Parteien:
  • Piratenpartei: 46,5 Tsd. Fans
  • CDU 18 Tsd. Fans
  • SPD 26 Tsd. Fans
  • FDP 16 Tsd. Fans
Die Bedeutung der Fans einer Fanpages liegt in ihrer Aktivität und in der Möglichkeit sie für das Empfehlungsmarketing zu nutzen. Für letzteres ist der Grad der Vernetzung der eigenen Fans (in der relevanten Zielgruppe / den relevanten Zielgruppen) entscheidend. Fans die in den Zielgruppen weniger stark vernetzt sind, helfen nicht dabei diese Zielgruppen zu erreichen. Fans, die in den Zielgruppen sehr stark vernetzt und aktiv sind, bilden einen kommunikativen Wettbewerbsvorteil, der mit anderen Methoden kaum auszugleichen ist.
Ein FDP Fan, der vor allem mit anderen FDP Fans vernetzt ist, wird keine Nichtwähler erreichen und auch keine Wähler aus anderen Spektren. Ein Fan der Piratenpartei, der breit vernetzt ist, trägt deutlich mehr zu einer positiven Wahrnehmung dieser Partei und zu ihrem Erfolg in seinem Umfeld bei.

Piratenpartei – Symptom einer interessanten Entwicklungsrichtung

Das eigentlich interessante an der Piratenpartei ist nicht ihr Programm, das sich erst noch herauskristallisiert. Es ist – aus meiner Sicht – das man Politik etwas offener versucht, den Menschen etwas mehr an Mitwirkungsmöglichkeiten zu geben und nicht mit einer vorgefertigten ideologischen Sicht seine Vorstellungen umzusetzen versucht und dafür Mehrheiten zu bilden versucht. Letzteres kennen die Wähler zur Genüge und haben zunehmend Vertrauen in diese Form der Politik verloren, wie die Wahlbeteiligungen zeigen. Wir haben bekanntlich keine Krise der Politik oder der Demokratie, sondern eine Krise der etablierten Parteien.
Der Erfolg der Piratenpartei wäre ohne das Internet und das Eintreten der Piraten für die Freiheit im Netz sicher nicht möglich gewesen. Betrachten wir diesen Erfolg nicht als etwas einzigartiges erstaunliches sondern als Symptom und wir erkennen dahinter das Potenzial einer Entwicklung das die Politik weitaus mehr verändern kann, als es das Auftreten der Piraten auch nach einem Einzug in den Bundestag mit einem Wahlergebnis  in einer Höhe von 8 bis 15% wird.

Der Netzbürger macht Politik

Nachdem Wutbürger muss sich die Politik auf eine neue Erscheinung einstellen – den Netzbürger. Der Netzbürger  ist politisch interessiert und informiert. Es fehlen ihm nicht die Informationsmöglichkeiten, die Kommunikationsmöglichkeiten oder die Organisationsmöglichkeiten der „Vor-Internet-Ära“ die den Bürger damals vor die Alternative stellten seine politische Partizipation alle 4 Jahre durch das Kreuzchen seiner Wahl abzuarbeiten oder sich auf einen zeitraubenden, langwierigen Weg durch Parteiinstanzen zu quälen.
Der Netzbürger weiss, das es anders gehen kann, er will das Politik anderes funktioniert und vor allem er bekommt zunehmend das Wissen, wie man dies realisiert. Die dafür nötigen Instrumente stehen ihm bereits zur Verfügung. Jetzt probiert er sie einfach mal aus. Zum Beispiel mit einer neuen Partei, die einen amüsanten Namen trägt.

Was ist da passiert?

Das Vertrauen in die Leistungskraft der etablierten politischen Parteien ist geschrumpft und der technische Fortschritt in Form des Internets hat eine Infrastruktur bereitgestellt, die Alternativen zur etablierten Parteienlandschaft ermöglicht.
Der Netzbürger erkennt zunehmend die Möglichkeiten von Social Media als Gestaltungselement und die damit verbundenen Möglichkeiten dadurch Einfluss zu nehmen. In unserer Demokratie ist diese Einflussnahme nur in Parteireform möglich. Auch deshalb findet hat eine Partei mit einer unvoreingenommenen Offenheit für neue Formen der Partizipation jenseits alter Prozesse und festgelegter Positionen schnell Anhänger.

Parteien – ein Konstrukt und seine Entwicklung

Bislang verstehen wir eine Partei als einen Zusammenschluss von Menschen mit gleichen Ansichten und dem Wunsch, diese politisch umzusetzen. Das hat konstruktionsbedingte Konsequenzen:
  • Jeder, der diese Ansicht nicht teilt, gehört nicht in diese Partei.
  • Damit die Partei etwas bewirken kann, braucht sie Mehrheiten.
  • Mehrheiten finden sich nur durch Kompromisse.
Der Erfolg der früheren Volksparteien lag mit darin, das sie es vermochten, verschiedenste Richtungen und Flügel zusammen zu halten. Die heutigen Volksparteien haben diese Klebekraft zunehmend verloren. Die SPD verlor die Linke und im linksbürgerlichen Lager entstanden die Grünen. Die CDU hatte bislang das Glück das sich die Freien Wähler nicht bundes- oder landespolitisch engagierten.
Betrachten wir das Modell klares geschärftes Parteiprofil aus dem Blickwinkel der Erfahrungen, die uns Social Media gelehrt hat und dem Erfolg der Piratenpartei, erhalten wir vom Wähler die Bestätigung, das es auch möglich ist, mit dem Gegenteil des klaren Profils einer Partei aus dem Stand erfolgreich zu sein. Nennen wir dieses Gegenstück der Einfachheit halber das offene Bürgerforum und betrachten, welche Chancen und Vorteile diese Form im Wettbewerb mit den etablierten Parteien für sich nutzen könnte.

Social Network neben Vereinen

Auch wenn es keinen Grund gibt, sich um aktive Vereine in Deutschland Sorgen zu machen, ist der schnelle Aufstieg der Social Networks ein Phänomen, das der Politik Gedanken machen sollte. Die Vernetzung und das gemeinsame verfolgen von Interessen findet jetzt in den Social Network Plattformen und ihren Communitys eine neue Alternative zur traditionellen Vereinsform. Man braucht  heute für bestimmte Formen der gemeinsamen Aktivität keinen Vereinsrahmen mehr. Diese Alternative ist von den Menschen schnell und nachhaltig aufgenommen worden.
Parteien als politische Vereine sollten sich darüber Gedanken machen, wie sich diese Entwicklung auf ihrem Feld auswirken kann. Die Antwort darauf sollte sich nicht in Twitteraccounts und Facebook Pages erschöpfen, will man nicht die Verpackung mit dem Inhalt verwechseln. Politische Konstrukte mit der Möglichkeit der offenen Partizipation (wie sie auch die Piraten heute noch nicht bieten) sind ansonsten die nächsten, deutlicheren Überraschungen für die etablierte Parteien. Die Folgen daraus, können auch für Volksparteien annähernd  so bitter sein wie das Ergebnis im Saarland für die FDP.

Die Piratenpartei und ihre Erfolgsbremse

Der Erfolg der Piratenpartei wird durch die eigene „parteinahe“ Vorgehensweise dieser Partei reduziert. Betrachtet man den Reiz der Piratenpartei als „nicht vorgefertigte“ und daher offene Politikplattform insbesondere für Nichtwähler und wirft einen Blick auf das Kernstück der Piratenpartei – die Diskussionsplattform Liquid Feedback fallen einige deutlich erfolgsreduzierende Punkte auf:
  • die Diskussion und Entscheidungsfindung findet im geschlossenen Rahmen und nur für Mitglieder zugänglich statt.
  • die Qualität der Plattform Liquid Feedback und die Entscheidungsfindung hat reichlich Entwicklungspotenzial auf dem Weg zu einer wirklichen Attraktivität für breite Kreise.
Eine Öffnung des Parteiansatzes in Richtung eines offenen Bürgerforums würde die Piraten für mehr Nichtwähler wie für weitere Kreise interessant machen. Diese Öffnung würde zugleich den Status als Partei im ausschließenden Sinn reduzieren. Damit sind de Wachstum der Piraten deutlich weniger Grenzen gesetzt und die Entwicklung zu einer Volkspartei wäre in relativ kurzem Zeitraum absolviert: Bei kluger Nutzung der Erfahrungen mit Social Media kommt einem offenen Forum der Vorteil des Netzwerkeffekts zu Hilfe. D. h. diese Partei wächst exponentiell zu Lasten von Parteien, die diesen Vorteil nicht mehr nutze können.
Ob die Piratenpartei diesen Ansatz verfolgen wird, steht auf einem anderen Blatt. Dafür das vergleichbare Ansätze Politik auf lokaler Ebene seit Jahren erfolgreich gestalten können, stehen die Freien Wähler. Das dies auf Bundesebene möglich ist und wahrscheinlicher wird, hat durch den Erfolg der Piraten eine weitere Bestätigung erhalten.

Social Networks

Social Networks verändern die Welt.

Social Networks zählen zu den Treibern der Internetnutzung und verändern die Welt – sowohl auf wirtschaftlicher, gesellschaftlicher wie politischer Ebene. Die dahinter liegenden Strukturen zu erkennen und zu verstehen ist damit für jeden interessant, der in unserer Zeit lebt, insbesondere dann wenn er wirtschaftliche, gesellschaftliche oder politische Verantwortung trägt. Dem Einsteiger in dieses Thema sollen die folgenden Zeilen ein wenig mehr Orientierung in einem komplexen und sich extrem schnell verändernden Umfeld bieten.

Social Networks – die wichtigsten Strukturen auf einen Blick

Social Networks

Soziale Netze oder Social Networks sind im eigentlichen Sinn die Freundes- und Bekanntenkreise der Menschen. Sie werden des öfteren mit den technischen Plattformen gleichgesetzt, auf denen sie aktiv sind. Soziale Netze oder Social Networks dienen sich selbst. Sie nutzen technische Plattformen, stehen aber in aller Regel in keiner weiteren Beziehung zu dieser Plattform.

Social Network Plattformen

Facebook zum Beispiel ist eine Social Network Plattform. Facebook steht symptomatisch für die Social Network Plattformen und ist letztlich eine kostenlos erbrachte technische Dienstleistung für die Pflege sozialer Kontakte, die sich aus Werbung und künftig wohl auch weiteren Ertragsquellen finanziert.

Die User können faktisch problemlos ohne Facebook leben. Die Dienstleistung an sich ist relativ leicht austauschbar, wenn das die User wollen. Die eigentliche Bindung an eine Social Network Plattform basiert auf dem bestehenden Freundeskreis – dem eigentlichen Social Network. Facebook selbst ist auf die aktive Nutzung durch möglichst viele seiner User angewiesen. Das Abhängigkeitsverhältnis ist hier ähnlich wie bei einer Zeitung, die täglich neue am Kiosk gekauft werden muss. Dieser Vorgang kann zu einer festen Routine werden, aber auch dann durch Ereignisse unterbrochen werden. Die Social Network Plattformen hoffen auf die Kundenbindung durch das soziale Umfeld und die eingestellten Inhalte. Das diese Bindung nicht sonderlich stabil sein muss, zeigt der Niedergang der deutschen Social Network Plattformen.

Communitys

Communitys sind Organisationen oder mehr oder weniger lose Zusammenschlüsse von Menschen mit gleichen Interessen, Zielen oder Werten. Sie basieren nicht auf vorhandenen sozialen Netzen sondern bilden sich innerhalb einer Plattform. Hier tauschen sich Menschen aus, die sich nicht zwingend im realen Leben kennen oder Teil eines gemeinsamen Social Networks sind.

Communitys sind unter bestimmten Voraussetzungen durchaus geeignet den Verbleib auf einer Social Network Plattform zu unterstützen.

Fancommunitys können auch jenseits einer großen Social Network Plattform entstehen oder aufgebaut werden. Einige Beispiele sprechen dafür, das eine alleinstehende Plattform unter Umständen für den Community Betreiber auf lange Sicht sinnvoller ist, als eine komplette Integration in eine große Social Network Plattform wie Facebook.

Social Networks – ein Muss für die Kommunikation

Wer viele Menschen bewegen will – egal für welchen Zweck – kommt immer weniger um das Thema Soziale Netze / Social Networks und Social Network Plattformen herum. Die Bedeutung wird die Veränderung der Massenkommunikation durch die Einführung des Fernsehens schon deshalb weit übertreffen, weil das Fernsehen aus technischen und wirtschaftlichen Gründen immer in den Händen einer Minderheit lag. Social Networks können heute vergleichbare Reichweite aufbauen, aber darüber hinaus auch Massen organisieren. Vor allem aber können sie von jedem und jederzeit für alle möglichen Zwecke – oder auch dagegen – genutzt werden. Das wir damit noch keine wirklich große Erfahrung haben, wird diesen Prozess nicht verhindern. Es gibt uns nur etwas mehr Zeit uns darauf einzustellen.

Social Networks in Deutschland

Die Social Networks in Deutschland – hier meine ich die Social Network Plattformen – sind mehr als nur im Wandel. Hier finden Sie eine Liste der wichtigsten sozialen Netzwerke respektive Social Network Plattformen in Deutschland.

Deutsche Social Network Plattformen behaupten sich eher mäßig erfolgreich gegen den Social Network Giganten Facebook. Eine Ursache des nicht zu übersehenden Niedergangs der deutschen Social Network Branche ist der Netzwerkeffekt, der für die Entwicklung der Social Networks und Social Network Plattformen von großer Bedeutung ist.

Dieser Netzwerkeffekt allein reicht nicht aus um den drastischen Niedergang so gut wie aller Social Network Plattformen zu erklären. Der Netzwerkeffekt ist keine unveränderliche Größe. Der Netzwerkeffekt beschreibt lediglich, dass der Nutzen an einem Standard oder Netzwerk wächst, wenn dessen Nutzerzahl größer wird. Das wiederum setzt voraus, das alle Nutzer für dieses Netzwerk einen Beitrag leisten, der für den einzelnen Nutzer relevant ist.

Ãœbertragen wir diesen Gedanken auf die Social Networks – also die Social Network Plattformen – und betrachten wir die Wirkung anhand eines kleinen Vergleichs.

Für einen User aus Stuttgart ist ein Social Network mit einer hohen Nutzerdichte in seinem für ihn relevanten sozialen Umfeld deutlich nutzenstiftender als ein Social Network mit einem deutlich höheren Nutzervolumen, dessen Nutzer sich aber alle in China befinden.

Der Erfolg von Facebook gegenüber den deutschen Plattformen resultiert auch daran, das man keine ausreichend alleinstellende Leistung aufzuweisen hatte. Damit war der Wettbewerb um die Vormacht – man kann auch sagen um das Monopol – der Social Network Plattformen faktisch entschieden.

Die strategische Alternative – ein Ausweichen auf die Ebene der Communitys hat bislang kaum eine deutsche Social Network Plattform versucht. Für die meisten dürfte es dafür auch zu spät sein.

Social Network Architektur

Wer Social Networks professionell für wirtschaftliche, gesellschaftliche oder politische Ziele einsetzen will, muss nicht nur ausgesprochen langfristig und strategisch denken. Er sollte zugleich über möglichst fundierte Erfahrungen aus der Betreiberebene der Social Network Plattformen verfügen, damit sein Projekt erfolgreich werden kann.

Die Kombination von eigener Plattform und externen Plattformen wie Facebook auf der einen Seite und die Ausgestaltung der Strukturen und Partizipationsmöglichkeiten spezifischer Social Network Plattformen sind eine nicht zu unterschätzende Herausforderung, die zu meistern einige Erfahrung erfordert.

Sprechen Sie mich an, wenn Sie hier ergänzende Informationen suchen oder konkrete Fragen beantwortet haben wollen.

Telefon 0711 620 415 60 oder eMail

 

Social Network Marketing: FC Bayern startet eigenes Social Network

Der FC Bayern München ist in Facebook alles andere als erfolglos. Mehr als 3,3 Mio. Facebook Usern gefällt der Verein und dessen Präsenz auf Facebook. Das ist auch hier eine Klasse für sich.

Und trotz dieses Erfolgs auf Facebook entschied man sich die Fancommunity auf eigene Beine zu stellen und aus der Präsenz bei der Telekom und in Facebook in einer eigenen Community  – myFCB.de – zusammengeführt zu pflegen.

Ab 19. 3. beginnt die Testphase der neuen Community, nach Meedia soll die neue Plattform dann am 28. 3. 2012 ihren Dienst offiziell aufnehmen.

Eigene Social Network Plattformen für Marken, Stars und Vereine

Das dieser Wechsel auf eine eigene Plattform Sinn macht, ist ganz einfach nachvollziehbar:

  • In Facebook ist der Rekordmeister nicht Herr auf eigenem Platz sondern bestenfalls geduldeter Gast. Die Gestaltungsmöglichkeiten – nicht nur in geschäftlicher Hinsicht – sind begrenzt und nicht zuletzt ist man der Gestaltungs- und Veränderungsfreude des Gastgebers Facebook relativ willkürlich ausgeliefert.
  • Allein die fehlende Möglichkeit, eine einmal aufgebaute Fanbeziehung in Facebook vernünftig pflegen und sichern zu können, macht diesen Schritt mehr oder weniger unumgänglich.

Natürlich steht ein Aufbau einer eigenen Community nicht im Widerspruch damit, die erfolgreiche eigene Fanpage in Facebook weiter zu nutzen. Damit lässt sich ja immer noch ein Kanal in die Freundeskreise der Fans aufrecht erhalten, auch wenn Facebook hier zunehmend wenig freundlich agiert und den direkten Kontakt zwischen Fan und Verein nicht wirklich zielführend unterstützt.

Der Entscheidung von Madonna folgt sicher nicht nur eine ähnliche Entscheidung des FC Bayern München. Dort ist mal letztlich nur etwas schneller als der Rest der Liga.

Auch auf Unternehmensseite sieht man Beispiele für eine zielführende und nachhaltige Nutzung der Social Network Plattform Facebook. Entweder die Plattform wird ihre Leistungen für die Unternehmen ganz wesentlich nachbessern oder zumindest die großen und erfolgreichen Unternehmen, Vereine und Stars werden Facebook früher oder später den Rücken zukehren.

MySpace verlor zuerst User, Facebook wird für Unternehmen zunehmend unattraktiv

Kann eine Abwanderung von Unternehmensaktivitäten die Nutzung von Facebook negativ beeinflussen? Sicher nicht in einem vergleichbaren Maß, wie es die Abwanderung von Usern für MySpace darstellte. Betrachtet man die Leistungsbereiche, die eine Social Network Plattform abdecken sollte, wird das Risiko für Facebook klarer.

  • Pflege des vorhandenen sozialen Netzes: Facebook bietet hier eine ausreichende Leistungsqualität um nicht zu leicht von einem Wettbewerber ausgehebelt werden zu können.
  • Ausbau des vorhandenen sozialen Netzes: hier hat der Netzwerkgigant noch ein gerüttelt Maß an Defiziten abzuarbeiten. Auf Dauer kann dies zu einer Schwachstelle werden, die Wettbewerber gezielt nutzen könnten.
  • Gastgeber der Online Communitys der User: hier hängt Facebook wie alle anderen mir bekannten Plattformen deutlich hinter dem zurück, was man als zufrieden stellende und zeitgemäße Leistung bezeichnen kann.

Unternehmen, die Social Media nachhaltig betreiben wollen, sind auch in absehbarer Zeit gut beraten, sich nicht in die Abhängigkeit von Facebook zu begeben, sofern sie dies aufgrund eigener Kompetenz und Ressourcen verhindern können. Eine breite Abwanderung von Unternehmen mit attraktiven Angeboten und aktiven Communitys würde deutlich zu Lasten der Nutzung von Facebook gehen.

Abstieg fängt mit dem Rückgang an Onlinezeit an

In den bisherigen Szenarien war der Rückgang an Onlinezeit durch die Nutzung weiterer Social Network Plattformen verursacht. Das Thema Online Communitys fand bislang ein eher ungemütliches Zuhause in den jeweiligen Plattformen und war von überschaubarer Bedeutung. Nachdem sich die User in einer Plattform etabliert haben und vernetzt sind, ist in aller Regel mit einem ersten, normalen Rückgang an Aktivität zu rechnen, der bei einer wachsenden Plattform in aller Regel von der hohen Aktivität neuer User überdeckt wird.

Nachdem der Reiz des Neuen verfliegt, zählt die Substanz. Social Networks, die nur der Pflege der bestehenden eigenen sozialen Kontakte taugen, fehlt ein zunehmend wichtiger Leistungsbestandteil. Das mag sich noch nicht so deutlich auswirken, solange es ausserhalb der Plattform keine attraktiven Angebote gibt. Sobald dies sich ändert, wird ein spürbarer Anteil an Aktivität exportiert.

Wirft man einen Blick auf die Onlinezeiten von Facebook wird der Rückgang an Onlinezeit sicher noch über längere Zeit aufgrund des Wachstums und des „frischen“ Nutzerbestands nicht messbar sein. Dazu sind auch die Werte, die uns zur Verfügung stehen zu global. Wenn in dieser Datenakkumulation Veränderungen erkennbar werden, hat die Dynamik schon Dimensionen angenommen, die ein Gegensteuern sehr schwierig machen.

Die beiden aktuellen – großen – Beispiele Madonna und FC Bayern München haben zumindest das Potenzial um Aktivität aus Facebook heraus auf eigene Communitys zu verlagern. Wenn ein großer Wettbewerber für Facebook nicht in Aussicht ist – einem Piranha-Wettbewerb der kleinen Bisse ins Aktivitätsvolumen von Facebook dürfte für den Netzwerkgiganten nicht einfacher zu begegnen sein.

 

[imn-medien]

Lady Gagas eigene Webcommunity – next step eines Social Media Erfolgs

Lady Gaga – ein Social Media Marketingerfolg

Blickt man im Social Web auf Lady Gaga sieht man einen der beeindruckendsten Social Media Erfolge. Zwei Zahlen zeigen die Dimensionen dieses Erfolges:

  • In Twitter folgen mehr als 20,5 Millionen Menschen den Tweeds von Lady Gaga.
  • Die Facebook Fanpage hat knapp 50 Millionen Fans. Das ist mehr als bekannte internationale Webcommunity nach einem gelungenen Start aufzuweisen haben.

Gleichzeitig steht eine eigene Gaga-Community mit Namen LittleMonsters.com vor ihrem öffentlichen Start. Dieser Schritt – der Aufbau einer eigenständigen Community – ausserhalb der eigenen Website und neben der vorhandenen enormen Reichweite in Facebook und Twitter ist interessant genug um einige Aspekte heraus zustellen, die auch für Unternehmen und Personen interessant sind, die in Social Media deutlich kleinere Brötchen backen.

LittleMonsters.com – die neue Webcommunity von Lady Gaga

Was macht die Gründung einer eigenen Webcommunity jenseits von Facebook und Twitter und zusätzlich zur eigenen Website sinnvoll? Wir kennen die Inhalte der neuen Webcommunity nicht in Detail.  Media beschreibt einige der Funktionen, die wir von der neuen Online Community zu erwarte haben. Hinter der Plattform steht The Backplane, ein Unternehmen, das vom Lady Gagas Manager mit begründet wurde und das weitere Themen- und personenzentrierte Webcommunitys an den Start bringen soll (Zitat Media). Little Monsters ist damit der Testballon, dem bei einem Erfolg weitere Online Communitys folgen werden.

Auf den ersten Blick ist nicht wirklich spektakuläres an Social Networking Features in der neuen Webcommunity zu finden. Warum sollte sie also ein Erfolg werden (wovon ich einigermaßen überzeugt bin)?

Der strategische Hintergrund und die Grundlage des Erfolgs von LittleMonsters und Co.

Der wichtigste Promoter von Online Communitys außerhalb von Facebook ist Facebook selbst. Der Social Media Gigant hat beim Community Building und Management so viele Defizite, das es für Stars wie Unternehmen durchaus Sinn macht, auf eine eigene Online Community (angebunden an Facebook) zu setzen.

Facebooks riskante strategische Schwäche im Community Business

Als Social Network Plattform ist Facebook derzeit nicht zu schlagen. Seine Reichweite und Anziehungskraft setzen Fakten, die nicht wegzudiskutieren sind. Um zu verstehen, worin Facebooks Schwäche begründet liegt, erinnern wir uns an die drei Ebenen, auf denen das Social Network Business stattfindet und die eine Folie aus einer unserer Social Media Seminare kurz beschreibt.

Social Media Basics

Facebooks Stärken liegen in seiner Grösse als Social Network Plattform und teilweise auch auf der Ebene der sozialen Netze (in den Tools, die die Plattform den Usern zur Pflege ihres sozialen Netzes zur Verfügung stellt).

In der Mitte des Social Network Business – bei den Communitys hat Facebook bis heute einen deutlichen Nachholbedarf – wie anderer Plattformen übrigens auch. Die Vernetzung von Usern mit gleichen Interessen innerhalb einer Gruppe (oder Fanpage) ist faktisch nicht gegeben. Damit ist das Community Building (für private wie kommerzielle Interessen) in Facebook (und anderen Social Network Plattformen) nur sehr unzureichend und wenig zufriedenstellend möglich. Wer in Facebook mittels einer Gruppe (nicht kommerziell) oder einer Fanpage (kommerziell) Communitys aufbauen will, wird von Facebook nicht ausreichend unterstützt.

Die Vernetzung von Usern mit gleichen Interessen (die nicht zu einem gemeinsamen sozialen Netz gehören) ist ein Kernstück des Community Buildings. Es ist ja Sinn einer Community Menschen zusammen zu führen, die z. B. ein gemeinsames Ziel eint. Diese Menschen nicht adäquat vernetzen zu können, verhindert faktisch den Aufbau einer aktiven, funktionierenden und damit attraktiven Community. Facebook hat hier seine Hausaufgaben definitiv noch nicht gemacht, steht damit aber auch nicht allein da.

Online Communitys sind Potenziale

Viele Online Communitys sind mehr als nur der lose Zusammenschluss von Menschen mit Gemeinsamkeiten. Sie sind Рoft, aber nicht immer Рauch interessante wirtschaftliche Potenziale. Wer im Zusammenhang mit Fancommunitys eines Musikers an die direkte Vermarktungsm̦glichkeit von digitalisierter Musik, Merchandising und Veranstaltungen denkt, liegt nicht falsch. Eine eigene Webcommunity bietet deutlich bessere und sichere Vermarktungsm̦glichkeiten als diese in Facebook realisierbar sind.

Gegen die Vermarktung in Facebook sprechen zwei gewichtige Argumente: 

  • Wer in den Aufbau eines Marktpotenzials investiert, ist gut beraten, dieses auch absichern zu können. In Facebook gibt es dafür keine Möglichkeiten. Die Möglichkeiten der Fanpages können jederzeit verändert werden oder das Tool Fanpage gar komplett gestrichen werden. Ein Backup der eigenen Reichweite wird von Facebook nicht angeboten.
  • Das Beispiel der Spieleanbieter in Facebook erinnert daran, das Facebook jederzeit an den Ergebnissen einer Vermarktung innerhalb seiner Plattform partizipieren kann. Spieleanbieter müssen in Credits abrechnen, bei deren Umtausch Facebook kräftig am Umsatz der Anbieter partizipiert.

Wer langfristig denkt, was beim Aufbau von Potenzialen selbstverständlich sein sollte, kommt kaum darum herum, über Alternativen nachzudenken. Natürlich ist eine so enorme Popularität wie die von Lady Gaga in Social Media eine besonders privilegierte Ausgangsposition. Jenseits dieser besonderen Ausgangssituation stehen ganz normale Unternehmen vor der Frage, wie sie ihre Social Media Architektur gestalten und welche Risiken sie einzugehen bereit sind. Aus meiner Sicht ist eine Fanpage in Facebook ohne entsprechende Einbindung in eine nachhaltige Social Media Architektur so verantwortungsvoll wie der Betrieb eines Rechenzentrums ohne Backuplösung.

Eine weitere verpasste Chance der Musikindustrie

Keine Wettbewerbssituation für Facebook?

Meedia beschreibt dieses Projekt richtig nicht als Versuch Facebook Konkurrenz zu machen. Das wäre unsinnig und ist auch völlig unnötig. Facebook wird auch von dieser Webcommunity durch eine entsprechende Anbindung genutzt werden. Trotzdem setzt die neue Webcommunity von Lady Gaga für Facebook einen Meilenstein. LittleMonsters macht deutlich, wo der Netzwerkgigant seine Hausaufgaben nicht gemacht hat. Das dies in einem wichtigen und wirtschaftlich sehr relevanten Bereich der Fall ist, macht die Notwendigkeit zu reagieren für Facebook nicht geringer.

Der Wettbewerb um die Zeit – und damit auch um die möglichen Werbeeinblendungen – die User auf Facebook verbringen, wird durch eine neue Generation reiner Online Communitys verändert werden. Je zahlreicher und erfolgreicher diese Online Communitys sein werden, desto mehr wird Facebook für seine bisherigen Versäumnisse den Preis bezahlen.

Die Musikindustrie rutscht weiter ins Abseits

Online Communitys ermöglichen Musikern die Direktvermarktung in umfassender und effizienter Form. Damit werden sie wieder ein Stück weit weniger auf die „Musikindustrie“ angewiesen sein. Das sieche diese Branche sukzessive vom alles entscheidenden Player hin zum Convinience Dienstleister entwickelt, ist absehbar.

Ein weiteres Versäumnis – das Potenzial von Online Communitys nicht richtig erkannt und genutzt zu haben – wird in seinen Konsequenzen Schritt für Schritt zu einem weiteren Verlust an Bedeutung und Umsatz führen. Die Zeit, durch Innovation dieser Entwicklung entgegen zu steuern, wird wieder ein Stück knapper. LittleMonsters wir auch dafür ein Meilenstein in der Abwärtsentwicklung der Musikindustrie.

Mehr als iTunes

Eine Fancommunity kann für ihre User deutlich mehr an Möglichkeiten und Identifikation bieten, als iTunes. Das ermöglicht ein Stück weit Unabhängigkeit von zentralen Musikvermarktungsplattformen und die Chance sich ein größeres Stück vom Umsatz zu sichern. Durch eine Generation erfolgreicher Online Communitys wird iTunes und Co sicher nicht sofort das Wasser abgegraben, aber einige Umsatzströme werden an diesen Plattformen vorbei gehen können.

Fazit

Verfolgen wir wie erfolgreich sich diese Webcommunity etabliert. Die Ausgangsbedingungen sind eigentlich so gut, das nur durch eigene grundsätzliche Fehler ein Erfolg verhindert werden kann.

Interessant wird, ob und wie Facebook auf diese Entwicklung reagieren wird und ob sich die Musikindustrie noch zu einer Nutzung der Chancen von Online Communitys für ihre Zukunftssicherung aufraffen kann.

Wenn Sie sich für Chancen und Risiken von Social Media für bestehende Geschäftsmodelle interessieren, empfehle ich Ihnen entweder eines meiner Seminare zu besuchen oder sich in einem Einzelcoaching fit machen zu lassen. Sprechen Sie mich bei Interesse einfach darauf an.

Social Media Strategie: Partizipation – der unterschätzte Erfolgsfaktor

Social Media Strategie – Partizipation ist der unterschätzte Erfolgsfaktor

Social Media wird unter anderem auch als „Mitmachweb“ tituliert und wie immer steckt in jeder groben Vereinfachung auch ein zutreffender Kern. Partizipation ist nicht zuletzt ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die erfolgreiche Nutzung von Social Media. Trotzdem wird dieser eigentlich unverzichtbare Teil einer Social Media Strategie eher beiläufig oder gar nicht behandelt. Was nicht ohne Auswirkungen auf den Erfolg bleibt.

Partizipation steht natürlich für eine breite Palette an Möglichkeiten, beginnend mit der Möglichkeit zu kommentieren, weiter zu empfehlen und zu teilen, bis hin zum Thema Crowd Sourcing. Während dieser Instrumente der Partizipation zunehmend Eingang in die Wahrnehmung und Umsetzung finden, ist ein Teil für viele Unternehmen immer noch ausserhalb des Wahrnehmungsradars.

Deshalb widmet sich dieser Beitrag dem Thema Volunteer Management als Teil des Community Managements.

Volunteer Management als Teil der Social Media Strategie

Volunteers sind alles andere als eine neue Entdeckung. Die blühende Vereinslandschaft in Deutschland ist ein Beispiel dafür. Der Aussetzung des Wehrdienstes und der damit einher gehenden Aussetzung des Zivildienstes wurde mit dem Bundesfreiwilligendienst ein erfolgreicher Nachfolger beschert. Volunteers haben Barack Obama ins Amt gebracht und sind zum Beispiel das wirtschaftliche Rückgrat verschiedener Social Network Plattformen.

Der Begriff der Brand Evangelists steht für Fans, die sich aktiv für ihre Marke einsetzen oder einsetzen wollen. Auch ohne Volunteermanagement werden Brand Evangelists für ihre Marke eintreten und sie vertreten. Ob sie dies in eigener Regie genauso erfolgreich und in einer erwünschten Form machen, ist dabei eine andere Frage.

Brand Evangelists als Wettbewerber ihrer Marke um die Aufmerksamkeit der Fans sind ebenfalls kein wirklich neues Thema. In den Social Networks werden und wurden Gruppen von Markenfans gegründet und aufgebaut, lange bevor die Unternehmen dies überhaupt wahrgenommen haben. Damit war die Aufmerksamkeit der Markenfans schon mal von mehr als einer Anlaufstelle in Anspruch genommen. Ohne Volunteer Management droht hier ein Wettbewerb der im Endergebnis zu Lasten der Marke und ihres Unternehmens geht.

Volunteer Management ist nicht gleich Volunteer Organisation

Volunteer Management hat sich als fester Bestandteil des Community Management etabliert oder sollte das zumindest haben. Eine Volunteer Organisation ist ihr sichtbarer Ausdruck und organisiert – immer noch als Teil des Community Managements – die Partizipation von Brand Evangelists und Hardcore Fans um ihnen klare Beteiligungsstrukturen zu geben, um ihnen die Möglichkeit zu geben, sich als Fan wirklich Teil des Ganzen zu fühlen und eine erkennbare und anerkannte Rolle zu übernehmen und nicht zuletzt um Aufmerksamkeitsverluste für die Marke zu vermeiden und Synergieeffekte zu nutzen.

Volunteermanagement erhöht nicht nur die Wirkung der Fans durch eine koordiniertere Wirkung. Es macht die Social Media Strategie der Fans wie der Kunden und Interessenten des Unternehmens um ein vielfaches erlebbarer und vor allem glaubhafter. Nicht zuletzt hat es darüber hinaus gehende wirtschaftliche Bedeutung. Volunteers können als Bestandteil einer Volunteerorganisation zum Beispiel qualifizierte und in der Qualität abgesicherte Supportleistungen erbringen. Viele Social Networks haben hier beachtlich effiziente und vor allem wirtschaftlich wertvolle Strukturen aufgebaut. Strukturen, die einen erstaunlich hohen Grad an zielführender Selbststeuerung aufweisen, den wir uns so aus der Sichtweise der klassischen Unternehmensorganisationen nicht so einfach vorstellen können.

Der Aufwand für den Aufbau einer Volunteer Organisation geht über das einfache Volunteer Management hinaus, erschafft aber ein Instrument, das der eigenen Social Media Strategie und der Marktwirkung eine hohe Hebelwirkung ermöglicht und zugleich das Volunteer Management entlasten und, last but not least, wirtschaftliche Potenziale – durch Marktwirkung und Kosteneinsparung – erzielen kann, die deutlich über das Investment hinaus gehen.

Fazit: Auch wenn der Anspruch an Volunteer Management und vor allem den Aufbau und die Betreuung einer Volunteer Organisation nicht gering sind, gerechtfertigt Ihr wirtschaftlicher Wert und vor allem ihre Marktwirkung diesen Aufwand mehr als nur einmal. Volunteermanagement, vor allem aber Volunteer Organisation bauen Wettbewerbsvorteile auf, die nachhaltiger und langfristiger Natur sind und messbar zum Unternehmenserfolg beitragen.

Wenn Sie das Thema vertiefen wollen, bieten wir Ihnen dazu passende Seminare und eine beratende Begleitung beim Aufbau von Volunteer Management und Volunteerorganisation an. Nehmen Sie  unverbindlich Kontakt mit uns auf um mehr über die Potenziale von Volunteer Management und Volunteer Organisation für Ihr Unternehmen zu erfahren.

 

 

 

Reichen 5 goldene Regeln für Medien-Apps?

Reichen 5 goldene Regeln für Medien-Apps wirklich?

Ein insgesamt lesenswerter Artikel von Stefan Winterbauer auf meedia.de befasst sich mit den wichtigsten Regeln für Medien – Apps. Sicher kann man diese Regeln so stehen lassen. Vielleicht sollte man sie aber auch ergänzen oder weiter denken. Medien Apps sind nun mal nicht für das iPad gedruckte Ausgaben eines Printmediums. Oder sollten es zumindest nicht sein.

Medienapps sind keine Druckerschwärze fürs Internet

Apps sind eigenständige Softwareprogramme. Das ist sicher nicht wirklich überraschend. Es wäre aber überraschend, wenn man sich darüber Gedanken machen würde, was eigenständige Softwareprogramme denn wirklich können und was sich daraus für mehr oder weniger innovative Ansätze für eine Medien-App ergeben.

Darüber nachzudenken hieße aber auch sich Gedanken über das eigene Geschäftsmodell (im Internet) zu machen und möglicherweise auch dieses in Frage zu stellen. Wer eigentlich nur im Internet drucken will, ist mit den genannten goldenen Regeln schon ein gutes Stück voran gekommen, nutzt aber möglicherweise die Leistungsfähigkeit von Apps als Ersatzstoff für die Druckerschwärze im Internet. Gut – es sind sicher auch mehr bunte Farben und Bilder dabei als in diesem Text.

 Appomanie ist ansteckend

Apps sind in und wer modern ist hat eine App. Für alles mögliche. Also auch für den Druck im Internet. Deshalb sind Apps auch gerade die Lieblinge der Medienunternehmen. Jedes Unternehmen und auf jeden Fall jede Medienplattform scheint eine App haben zu müssen. Die scheinbare Beliebtheit der Apps wird leider schnell zum Problem. Wenn die Anzahl der Apps die Darstellung auf dem Handy überfordert, wenn man für jeden kleinen Pups plötzlich eine App nutzen soll, sind Apps die Pest. Und dumm. Dumm, weil damit ganz schnell die Appaversion auf Userseite der Appomanie auf Anbieterseite folgt. Weil der genervte User zum Selbstschutz den Rollo vor seinem Handy runterlässt. Dumm auch im wahrsten Sinn des Wortes, weil die Möglichkeiten einer softwarebasierten Lösung all zu oft teilweise oder komplett ignoriert werden und der User mit einer Vielzahl von Apps traktiert wird, die nur wenig (Nutzen stiften) können. Und die deshalb vielleicht oder hoffentlich auch nur selten genutzt werden.

Wozu braucht man denn eigentlich eine Medienapp?

Eigentlich braucht man sie gar nicht, zumindest nicht, wenn die Onlineplattform des Printmediums auch für die Darstellung auf mobilen Geräten taugt. Dann braucht man eine App nur, um vom User dafür Geld zu nehmen, das er ein iPad benutzt statt ein anderes Gerät und nicht weiss oder wissen sollte, wie er per iPad, iPhone und co die mobile Version der kostenlosen Website nutzt. Es sei denn die App bietet zusätzliche Nutzen, die online nicht zur Verfügung stehen. Ohne spezifischen Mehrnutzen ist eine solche App nichts anderes als eine Dummensteuer, die sich im Zeitalter schneller Kommunikation nicht ewig aufrecht erhalten lässt.

Wäre es nicht die Aufgabe des kritischen oder zumindest aufklärenden Journalismus, der redaktionellen Content wertvoll macht, gegen diese Form von Abzocke anzuschreiben?

Was sollte eine Medienapp jenseits von der Abbildung von redaktionellem Content können?

Wie könnte ein Mehrnutzen einer redaktionellen App aussehen, die eben mehr kann als redaktionellen Content abbilden, zielgruppenspezifische Werbung einblenden, vielleicht ein Nutzerprofil für die Werbung aufbauen, Videos abspielen, Kommentare ermöglichen, die an zentraler Stelle zusammengefasst werden und / oder durch teilen, sharen und liken in die sozialen Netzwerke der User einfließen?

Ohne gute Antworten darauf, sollten Sie das Projekt App noch einmal überdenken. Und wenn in Ihrem Unternehmen darauf keine innovativen Antworten gefunden werden, sollten Sie mit jemanden darüber reden, der eine andere Perspektive hat, als im Internet drucken zu wollen.

 

[imn-medien]

Social Media und Medienplattformen – grundsätzliche konzeptionelle Probleme verstehen

Social Media und Medienplattformen – konzeptionelle Probleme verstehen

Die Einbindung von redaktionellem Content in Social Networks macht Sinn. Ein Blick auf die Trafficquellen macht das deutlich. Wer seinen Content effizient in die sozialen Netze seiner Leser integriert, kann dessen Nutzung und Reichweite deutlich erhöhen und neue Leser generieren.

So weit so gut. Leider stehen diesem Gedanken der Nutzung von Social Media durch die bei klassischen – man kann derzeit auch noch sagen redaktionell geprägten – Medien einige nicht gerade kleine konzeptionelle Probleme gegenüber.

Das Dilemma mit den medialen Geschäftsmodellen

Das Dilemma der Geschäftsmodelle ist nicht, das es den Medienhäusern schwer fällt funktionierende Geschäftsmodelle für Internet und Social Media zu entwickeln. Das ist nur eine Frage der Zeit und des Aufbaus der erforderlichen Kompetenz. Das Dilemma dahinter ist die zunehmende Abhängigkeit, die aus diesen Geschäftsmodellen resultiert.

Mediale Geschäftsmodelle in Facebook

Wer Social Media für Geschäftsmodelle nutzen will und sich dafür in die Social Network Plattformen begibt, begibt sich zugleich eine eine hohe Abhängigkeit von der Infrastruktur dieser Plattform und von dessen Betreiber. Mit anderen Worten, wer in Facebook Geschäfte machen will, hat sich nach den Spielregeln von Facebook zu richten. Und die sind eher Variable als Konstante. Bislang beschränkt sich diese Abhängigkeit auf die Funktion als Trafficquelle. Bei der Integration von Geschäftsmodellen in Facebook wird sich dies nachhaltig ändern. Facebook kann dann die Spielregeln für die Integration von Content wie seinen Grad an Partizipation an den damit erwirtschafteten Erträgen frei definieren.

Die Nutzung von sozialen Netzen für Geschäftsmodelle außerhalb von Facebook

Medienhäuser, die ihren Content durch eigene Social Network Plattformen oder durch die Anbindung des Contents und der eigenen Plattform an Facebook in soziale Netzwerke integrieren wollen, behalten auf den ersten Blick deutlich mehr an Gestaltungsmöglichkeiten. Dafür bezahlen sie allerdings einen hohen Preis, der diesen Ansatz auf Dauer in Frage stellen kann und wohl auch in Frage stellen wird. Jenseits der vorhandenen aber lösbaren handwerklichen Schwächen im Community Management stellen diese Faktoren den externen Ansatz in dieser Konstruktion in Frage:

Das funktionale Problem der Mediencommunitys: die Kernfunktion einer Social Network Plattform ist es den Usern die Pflege und den Auf- oder Ausbau von persönlichen sozialen Netzen zu ermöglichen und zu erleichtern. Diese Kernfunktion wird in Mediencommunitys nicht geleistet, nicht zuletzt, weil Mediencommunitys nicht das soziale Netzwerk ihrer User beherbergen. Die beachtlichen und aus den konzeptionellen Schwächen resultierenden Wirkungsverluste aufgrund der Vernetzungsdefizite der Mediencommunitys sind gegenüber diesem Problem zweitrangig, obwohl sie den Wert und die Wirkung der Mediencommunity deutlich reduzieren.

Das Problem des Netzwerkeffekts: Netzwerkeffekte definieren das Wachsen oder Sterben von Social Network Plattformen. Mediencommunitys sind von diesen Netzwerkeffekten mit betroffen. Nicht nur was die Plattformen betrifft, an denen sie angebunden sind, sondern auch was die Entwicklung der eigenen Communitys betrifft. Dies führt zwangsläufig zu einer permanenten Gefährdung auch der erfolgreichsten Mediencommunity.

Erfolg auf Abruf: Der Kombination aus beiden vorgenannten Faktoren ist es geschuldet, das auch erfolgreiche Mediencommunitys einem permanenten doppelten Risiko unterliegen. Dem durch substituierende Communitys innerhalb der Social Network Plattform der User unterlaufen zu werden und dem Schnittstellenrisiko durch die Abhängigkeit in der Anbindung an die Social Network Plattform, die die User der Mediencommunity für die Pflege ihres sozialen Netzes nutzen. De facto als von Facebook. Facebooks Interesse externe Plattformen zu unterstützen, die einen Teil der Aufmerksamkeit und der zur Verfügung stehenden Zeit der User an sich binden, dürfte überschaubar sein und macht verständlich, das die Integration von Facebook in diese Plattformen eher weniger im Interesse von Facebook liegt. Dort ist man eher daran interessiert, Aktivität in Facebook zu integrieren. Bei substituierenden Communitys nicht nur an die Fans der eigenen Medienplattform als Gründer und User einer Fangruppe oder Community in Facebook zu denken, wäre in diesem Zusammenhang klug.

 In diesem Zusammenhang ist es sicher auch hilfreich sich als Medienunternehmen mit dem Ziel einer eigenen Social Network Plattform mit dem Thema Community Building und dem erforderlichen Community Management nicht nur auf der klassisch-handwerklichen Ebene zu befassen, will man nicht Gefahr laufen, erfolgreich in eine Sackgasse zu investieren. Hier sollte auch an die Special Interest Falle gedacht sein, die sich aus der beschriebenen Konstellation – Communityfunktion in der Medienplattform und soziales Netz in Facebook – ergibt.

Special Interest Falle – Segmentierung: die präzisiere Segmentierung innerhalb der eigenen allgemeinen SN Plattform ist interessanter als eine weniger grobe und grössere und aktivere ausserhalb der eigenen SN Plattform, auch wenn sie weniger aktiv genutzt wird.

 Lösungsansätze

Auch wenn diese Situation nicht wirklich erfreulich klingt und sich auch nicht so entwickelt, bedeutet dies nicht zwangsläufig das es nicht auch hier Gestaltungsmöglichkeiten gibt, die Medienunternehmen eine erfolgreiche Nutzung von Social Media für eigene Geschäftsmodelle in- und außerhalb von Facebook erlauben.

Die Crux dabei ist der Anspruch an technische Kompetenz und strategisch-architektonische Social Media Kompetenz. Und das es sich auch hier um ein Spiel gegen die Zeit handelt. Lösungsansätze wie eine weitergehende Integration von Facebook vice versa und parallel installierte Social Media Strukturen, um die Abhängigkeit von Facebook zu reduzieren erfordern ein sehr hohes Maß an Innovation, die sich derzeit bei den Medienunternehmen noch nicht abzeichnet. Der Likebutton ist nun mal nicht die Krönung der Social Media Integration sondern für einen kompetenten Betrachter eher Symptom der Hilflosigkeit.

Wenn Sie sich weitergehender mit diesem Thema befassen wollen, sollten Sie nicht nur auf den nächsten Artikel dazu hoffen, sondern die Gelegenheit nutzen und das Thema ausführlicher zu diskutieren, als es im Rahmen dieses Blogs möglich ist. Dazu sind Sie herzlich eingeladen.

 

 

[imn-medien]

Reuters Social Media Nachrichten – oder halb mutig ist halt nicht mutig.

Reuters wird zwonulliger – so lese ich es in turi2 zumindest und schon die ersten 3 Wörter zeigen die Krux dieser Nachricht auf. Web 2.0 steht für das „Mitmachweb“ und was Reuter darunter versteht ist das eher „mitmachen in eigenen elitären Zirkel und unter Ausschluss der eigenen Leser.  Verschwenden wir nicht zu viele Gedanken über diese intellektuelle Konstruktion. Der eine oder andere wird sich noch daran erinnern, das mitmachen auch bedeutet, dem anderen auch das Schäufelchen und den Sandeimer benutzen zu lassen. Oder aus dem samstäglicheren Blickwinkel formuliert: Wenn nur einer den Ball haben darf, wird kein Spiel daraus.

 Social Media nach Medienart – ein gutes Beispiel für ein schlechtes Beispiel

Was zu diesem Ansatz positives zu vermerken ist, lässt sich in zwei Punkten zusammen fassen. Dieser halbherzige Versuch ist vielleicht besser als gar nichts zu machen und ein halbherziges Beispiel ist immerhin noch ein gutes Beispiel für ein schlechtes Beispiel.

Zweinullig – um bei diesem merkwürdigen Terminus zu bleiben – heisst mitmachen lassen. Social Media als Abspielstation ist ein fröhlicher Traum der traditionellen Medien, trifft aber nicht den Kern von Social Media. Social Media ist mehr als die Alternative, nicht nur der zusätzliche Kanal.

Social Pulse – am eigenen Puls gefühlt

„What people we follow are reading“ nach diesem Motto stellen User jetzt in Socal Pulse – der sozialen Seite von Reuters – Nachrichten zusammen. Das ist etwas weniger als ein bewusstes Bewertungstool und etwas mehr als gar nicht sozial zu sein. Betrachtet man dabei, das es sich hier die User von Twitter handelt, denen Reuters folgt, ist der soziale Ansatz schon sehr viel reduzierter um nicht zu sagen unsozialer. Reuters hat in Twitter etwas mehr als 800 Menschen, denen man folgt. Mehr als 1,4 Mio. Menschen folgen Reuters auf Twitter. Eine kleine, handverlesene Schar von Meinungsführern die auf den ersten Blick vor allem aus den Journalisten von Reuters besteht, legt durch ihren Medienkonsum fest, was auf der sozialen Nachrichtenseite von Reuters mit welcher Gewichtung vorgestellt wird. Damit will Reuters dann die Hand am sozialen Puls der Zeit haben. Mit dieser Methode fühlt man bestenfalls den eigenen zittrigen Puls. Die Redaktionskonferenz wird dadurch auf andere Medien ausgeweitet, nicht mehr. Reuters goes Potemkin statt social.

Social Media ist mehr als eine Sortierfunktion

Reuters läßt die User die Homepage nach dem Prinzip der meistgelesenen Artikel beeinflussen. Das ist besser als gar nichts, auch wenn ich mich da wiederhole. Aber Social Media ist nun mal mehr als eine Sortier- oder Kommentierfunktion.

Wenn man wie bei turi erwähnt, als Hauptziel sieht, die eigenen Stories besser zu verkaufen und die eigenen Journalisten sichtbarer zu machen, ist darin so viel Social Media wie in einem Plakat an einer Ausfallstrasse. Traurig – oder besser symptomatisch – wie wenig versucht wird, Social Media zu verstehen und zu gebrauchen, statt zu missbrauchen. Peinlich die Hoffnung, das der User diese Mogelpackung goutieren wird. Noch peinlicher ist der Ansatz über die Follower aus den eigenen Reihen. Wir selbst sind die User deren Meinung zählt, sagt uns dieser Ansatz. Die anderen, die Leser, von denen wir leben, interessieren uns eigentlich nicht.

 

[imn-medien]

Social Networks – Trafficgeneratoren mit Netzwerkeffekt

Nachrichtenportale wuchsen in 2011 kräftig – auch dank der Social Networks

Die Nachrichtenportale legten 2011 kräftig an Traffic zu. Sie zählen zu den Gewinnern dieses Jahres. Die IVW ermittelt für die 10 grössten Nachrichtenwebsites ein Wachstum von 17% gegenüber dem Vorjahr. Nach Bitkom landet mehr als die Hälfte der Besuche bei Bild.de und Spiegel.de.

Das Social Network Plattformen nicht ganz unerheblich zum Traffic beitragen hat eine Untersuchung von comScore festgestellt. Davon handelt ein früherer Beitrag. 

Wenn Social Networks bzw. Social Network Plattformen eine zunehmend wichtige Quelle des traffics der Nachrichtenportale darstellen, stellt sich die Frage ob und wie weit der bei den Social Network Plattformen entscheidende Netzwerkeffekt sich auch auf die Nachrichtenplattformen – stellvertretend für Medienportale insgesamt -auswirkt.

Wirken sich Netzwerkeffekte der Social Networks bei Nachrichtenportale aus?

Das Netzwerkeffekte ein ganz wesentlicher Faktor für das Wachstum – oder den Rückgang – in Social Networks und deren Plattform darstellen, gilt als belegt. Der Nutzen einer Social Network Plattform steigt für den Einzelnen in dem Umfang in dem für ihn sein soziales Netzwerk darüber kommuniziert und agiert. Netzwerkeffekte werden auch bei Standards festgestellt. Da es sich bei Medienplattformen nicht um Netzwerke handelt, stellt sich die Frage ob der Ansatz über Standards hier zutreffen könnte. Das sehe ich als eher fraglich an.

Welche Bedeutung hätten Netzwerkeffekte für Nachrichtenportale?

Netzwerkeffekte fördern die Bildung von Monopolen. Das heisst, Netzwerkeffekte sind nicht neutrale Wachstumsbeschleuniger. Sie unterstützen vor allem das Wachstum der Großen. Würden sich Netzwerkeffekte von Social Networks auf die Medienplattformen auswirken, könnte das eine Wachstumsförderung der großen Anbieter bedeuten. Betrachtet man die Besuche der großen Nachrichtenplattforme nach Bitkom, zeigt sich zwar ein etwas überdurchschnittliches Wachstum bei Bild, aber kein Gesamtbild, das auf einen Netzwerkeffekt zu Gunsten von Bild oder Spiegel im Vergleich zu den anderen Top 10 der Nachrichtenportale hinweisen würde. Das wäre auch vermutlich zu einfach. Spiegel und Bild werden sich kaum gegenseitig kannibalisieren. Dazu sind sie inhaltlich zu unterschiedlich. Und zwischen Kicker und Computerbild dürfte der Wettbewerb bestenfalls ein sehr genereller – der um die Zeit der Leser – sein.

Wo und wie könnten Netzwerkeffekte für Nachrichtenportale entstehen?

Wo lässt sich am einfachsten beantworten. In Facebook. Der Quasimonopolist ist nicht zuletzt durch Netzwerkeffekte zu dem herangewachsen, was er heute ist: die Plattform für Social Networks. Wenn nur eine Plattform für die Nachrichtenportale wirklich interessant ist, wie sollten in Facebook Netzwerkeffekte entstehen, die sich unterschiedlich auf die einzelnen Nachrichtenportale auswirken können?

Netzwerkeffekte entstehen in den persönlichen Social Networks nicht in der Social Network Plattform

Netzwerkeffekte entstehen nicht in den Social Network Plattformen, sondern in den Social Networks – also den Freundes- und Bekanntenkreisen der Nutzer. Die Nutzensteigerung einer Social Network Plattform wie Facebook entsteht ja nicht daraus, das da sehr viele Leute sind, sondern daraus, das darin sehr viele für mich als User relevante Menschen aktiv sind. Der Netzwerkeffekt basiert also auf der Nutzung innerhalb von persönlichen sozialen Netzen. Wäre dies nicht so, hätte Facebook als Newcomer kaum gegen das deutlich ältere und größere MySpace wachsen oder den grösseren Facebook Klon VZs in Deutschland überholen können. Weil dies so ist, besteht das grösste Risiko einer Social Network Plattform auch im schleichenden Nutzungsschwund innerhalb von persönlichen sozialen Netzen.

Medien produzieren traffic indem ihr Content in die Sozialen Netze hineinstrahlt und dort Wirkung erzielt oder direkt dort integriert wird. Dafür stehen einige Methoden zur Verfügung. Der traffic, der damit in Form von Besuchen erzielt werden kann, hängt nicht nur von diesen Methoden und ihrer Umsetzung ab, sondern auch von der Qualität der persönlichen Netzwerke, die damit erreicht werden.

Netzwerkqualität und Trafficwirkung in Social Networks

Zwei von mehreren möglichen Beispielen zeigen, welche Auswirkungen unterschiedliche Qualitäten eines persönlichen sozialen Netzes (Social Network) auf den Traffic aus einem Social Network für eine Nachrichtenplattform haben kann.

Schwach vernetztes Social Network.

Der Inhaber des Social Networks nutzt sein Netzwerk in dieser Plattform nicht intensiv. Die Kommunikation mit Mitgliedern seines Netzwerks ist eher sporadischer Natur und nicht wirklich intensiv. Kommunikation findet mit einigen Teilnehmer seines Netzwerks gar nicht statt. Erreicht eine Medienplattform diesen Inhaber eines Social Networks, ist die Trafficwirkung in Form von Empfehlung oder Weitergabe bei gleichem Interesse an der Nachricht sicher geringer, als bei einem intensiv gepflegten Social Network.

Heterogenes Social Network

In diesem Social Network finden sich die unterschiedlichsten Interessen und Interessensausprägungen. Die Relevanz einer Nachricht und die mögliche Reaktion darauf, hängt nicht zuletzt auch von diesen Interessensausprägungen ab. Auch in einem intensiv genutzten Social Network wird eine Information über ein Fußballspiel keine Trafficwirkung erzielen, wenn der Inhaber dieses Social Networks der einzige ist, den Fußball interessiert.

Wann könnten sich Netzwerkeffekte in Social Networks bei Nachrichtenportalen negativ auswirken?

Negativer Netzwerkeffekt durch schleichende Abwanderung

In diesem Fall verliert die Plattform innerhalb der Social Networks (also der persönlichen sozialen Netze) Mitgliederaktivität durch Abwanderung wichtiger Mitglieder zu anderen Plattformen. Dadurch sinkt die Kommunikationsaktivität im jeweiligen Netzwerk, fällt der traffic aus diesem Netzwerk geringer aus. Aus der Sicht auf die Plattform kann diese Entwicklung durch ein starkes Wachstum überdeckt werden. Daher wird diese Entwicklung (Userwachstum bei gleichzeitigem Rückgang der Useraktivität) auch als schleichender Tod bezeichnet.

Reduzierung der Netzwerknutzung insgesamt

Eine Social-Network-Müdigkeit insgesamt und eine teilweise Verlagerung der Kommunikation zurück ins real life würde nicht zuletzt auch zu Lasten des traffics in Medien- und Nachrichtenplattformen gehen. Real life Kommunikation verbreitet sich nicht so schnell wie online Kommunikation in Social Networks. Empfehlungen verlieren darin deutlich an Reichweite.

Verlagerung relevanter Kommunikation in special interest Bereiche

Hiervon sind besonders special interest bezogene Nachrichtenportale gefährdet. Wenn sich die Kommunikation über Fußballspiele ausserhalb des Freundeskreis in Facbook verlagert, fällt die Verbreitungsfunktion in das soziale Netz weg, sofern dies nicht technisch korrigiert wird. Mit anderen Worten: wenn der Fußballfreund bevorzugt in einer Fußballcommunity ausserhalb von Facebook über das Thema Fußball kommuniziert, wird damit sein Freundeskreis auf Facebook für das Fußballnachrichtenportal Kicker schwerer zugänglich.

Fazit

Netzwerkeffekte von Social Networks wirken sich auf Nachrichtenportale – und andere Medienportale, die in größerem Umfang traffic von Social Networks beziehen in ähnlichem Maß aus, wie für die Plattform. Diese Netzwerkeffekte in positivem Sinn zu gestalten, wie negative Auswirkungen zu reduzieren, ist grundsätzlich möglich, erfordert aber ein kompetentes Community Management sowohl in die Social Network Plattform Facebook hinein, wie über Facebook hinaus. Insbesondere beim Thema Netzwerkqualität stößt man hier vor allem auf Nachholbedarf. Testen Sie doch Ihr Community Management mit der Frage, wie es die Netzwerkqualität von persönlichen Netzwerken in Facebook unterstützt.

[imn-medien]

Was ist Social Media?

Eine recht umfassende Antwort auf die immer noch häufig gestellte Frage: Was ist Social Media? gibt Wikipedia. Über die Bedeutung von Social Media gibt es zudem eine Reihe teilweise recht gut gemachter Filmchen in Youtube.

Die Frage was Social Media ist, lässt sich auf so vielfältige Weise beantworten, das auch die sehr gute Definition und ihre Erklärung in Wikipedia nicht allumfassend sein kann – insbesondere wenn mit dieser Frage (Was ist Social Media?) auch die Frage nach dem Wesen von Social Media gestellt wird.

Hier einige Anmerkungen, die mir subjektiv als sinnvoll und wichtig erscheinen um die Frage nach dem Wesen von Social Media mit zu beantworten.

Was ist Social Media? – der egalitäre Charakter sozialer Medien

Um Social Media zu verstehen, hilft es einige Wesensarten besonders zu beachten. Wo die klassischen Medien einem hierarchischen Modell folgen, basiert Social Media im Grundsatz auf Gleichheit. Dies wird oft auch mit der Formulierung „Kommunikation auf Augenhöhe“ umschrieben. Social Media stellt Sender und Empfänger in der Kommunikation auf eine Höhe. Das ist nicht wirklich ungewöhnlich, wenn man sich daran erinnert, das Social Media primär für den Austausch unter Gleichen genutzt wird. Social Media ist bottum-up, dezentral und von ungewöhnlicher Dynamik, nicht zuletzt, weil sich Ideen, Impulse durch eine hohe Reichweite schnell verbreiten und weiter entwickeln können. Engpässe in der klassischen hierarchischen Organisation werden in Social Media schlichtweg umgangen. Hier funktioniert Social Media wie das Internet an sich: Ist ein Kanal für eine Information blockiert, „sucht“ sich die Information einen anderen Weg. Informationen und Wissen werden damit für immer mehr Menschen zugänglich und dies entkräftet Strukturen die auf „Informationsvorsprung“ und „Herrschaftswissen“ oder „selektive Information“ aufgebaut sind.

Was ist Social Media? – die technische Seite sozialer Medien

Die technische Seite von Social Media wird bei Wikipedia recht ausführlich gewürdigt. Wir finden hier eine ganze Reihe sehr unterschiedlicher Tools mit individueller Leistungsart und Qualität. Da sich diese Tools unabhängig voneinander entwickelt haben, bedarf es – nicht nur allein aus diesem Grund, aber auch deshalb – einer durchdachten Social Media Architektur, die eine sinnvolle wie zielführende Nutzung der einzelnen Medien definiert und auf eine Abstimmung ihrer Wirkung achtet. Dies ist um so wichtiger, weil sich auch in der technischen Entwicklung die Dynamik von Social Media niederschlägt. D. h. das hier mit einer hohen Veränderungsdynamik zu rechnen ist.

Social Media Verständnis – was ist wichtig um soziale Medien zu verstehen?

Social Media beschreibe ich erst einmal als eine Infrastruktur, bestehend aus viel Technik und aus miteinander verbundenen – oder auch vernetzten – Menschen. Die technische Infrastruktur ist eine grundlegende Voraussetzung, reicht aber allein nicht. Darauf aufbauend muss eine soziale Infrastruktur – bestehend aus vernetzten Menschen geschaffen werden, damit Social Media „vorhanden“ ist und funktionieren kann. Wer Plattformen wie Facebook betritt, kann zwar eine vorhandene technische Infrastruktur nutzen, muss aber erst einmal seine eigene soziale Infrastruktur etablieren, sich also vernetzen.

Social Media key player – Social Networks

Social Networks sind die Bereiche in Social Media, die landläufig als die key player gelten. Facebook hat nicht nur unter den Social Network Plattformen eine herausragende Stellung, es beeinflusst auch die Wahrnehmung von Social Media. In diesem Zusammenhang werden gerne verschiedene Ebenen aus der Welt der Social Networks synonym benutzt ohne das sie den gleichen Inhalt darstellen.

Social Networks sind das was wir landläufig als Bekannten- und Freundeskreis bezeichnen. In Facebook die Freunde, in anderen Netzwerken auch als Buddys und ähnliches bezeichnet.

Social Network Plattformen sind die technischen Plattformen, in denen wir unser Profil haben, mit Freunden vernetzt sind und kommunizieren – also zum Beispiel Facebook.

Communitys sind Gruppen aus Individuen, die sich um ein gemeinsames Interesse, ein Ziel, eine Werthaltung oder ähnliches gebildet haben und meist auf einer gemeinsamen Plattform aktiv sind.

Wer mit Social Networks arbeitet, sollte sich einigen wichtigen Themen fundiert auseinander setzen, wie z. B. dem Netzwerkeffekt, der Bedeutung von individueller Vernetzung und den Vernetzungsmethoden von Plattformen, Profilqualitäten und -strukturen und nicht zuletzt den Motivationen und Motivationstechniken innerhalb von Social Networks, Communitys und Plattformen.

Social Media Nutzung – wie einfach lassen sich soziale Medien nutzen?

Für den privaten User lässt sich Social Media recht einfach nutzen. Er erlernt die Nutzung einer Plattform, vernetzt sich, kommuniziert und lernt learning by doing, unterstützt von seinem Freundeskreis und möglicher Weise auch der Infrastruktur der genutzten Plattform. Letztlich findet seine Kommunikationswelt auf einer anderen technischen Basis statt. Für ihn ist die egalitäre Kommunikation und der Dialog selbstverständlich.

Für Unternehmen die Social Media nutzen wollen, beginnt eine nicht ganz einfache und problemlose Lernphase, die sie bestenfalls im Vorfeld ihrer öffentlichen Aktivitäten absolvieren. Hierarchiefreie Kommunikation und Interaktion, offene Kommunikation und kritischer ungefilterter Dialog sind neben einem hohen Maß an Transparenz die Welten, in die man sich erst einleben muss. Und die nicht mit jeder Unternehmenskultur von Anfang an harmonieren.

Die Nutzung von Social Media für und durch Unternehmen lässt sich zumindest nicht an einem Tag erlernen. Ein Tag reicht um einen ersten Ãœberblick zu gewinnen. Die praktische Nutzung durch Unternehmen erfordert schon etwas mehr Zeit. Der Aufbau von konzeptioneller Kompetenz für die Entwicklung von Social Media Konzepten und Strategien oder einer Social Media Architektur für Unternehmen ist noch etwas anspruchsvoller – sowohl was den inhaltlichen Anspruch als auch den zeitlichen Aufwand betrifft. Erfolgreiche Nutzung von Social Media setzt in vielen Fällen ein grundlegendes Umdenken und eine Veränderung von Kommunikationsstrukturen voraus. Learning by doing empfiehlt sich für Unternehmen weniger. Ein Start in Social Media ohne ausreichende Kenntnisse, durchdachter Social Media Strategie und der Kompetenz eine Social Media Architektur aus gestalten zu können, hat viel damit gemeinsam einen Hausbau zu beginnen, bei dem die Funktion des Hauses und seine Form und Nutzung nicht definiert sind. Es ist sicher gut Social Media damit zu beginnen, zuzuhören. Denken Sie daran: Wer Maurern ausdauernd zugehört hat, kann noch lange keine Brücke oder Fabrikhalle errichten.

Social Media Relevanz – wen gehen soziale Medien eigentlich an?

Gern wird hier der Vergleich mit anderen Telekommunikationskanälen wie Telefon und eMail bemüht, um deutlich zu machen, das Social Media eigentlich alle angeht. Das ist richtig. Unternehmen – gerade auch b2b – aber auch andere Organisationen und gesellschaftliche Gruppen sind ganz grundsätzlich von Social Media betroffen. Ãœberall wo es um Menschen geht, wo Menschen teilhaben, mit dabei sind oder angesprochen und erreicht werden sollen, ist Social Media ein unverzichtbares Thema.

Facebook – Wirtschaftsfaktor für Europa

Im Rahmen der DLD ging CEO Sheryl Sandberg auch auf die Bedeutung von Facebook als Wirtschaftsfaktor für Europa ein. Eine Studie von Deloitte beziffert den Beitrag von Facebook zum zum europäischen Bruttoinlandsprodukt auf ca 15.3 Mrd. Euro. Europäische Unternehmen generierten durch Aktivitäten in oder mit Facebook einen Umsatz von 32 Milliarden Euro.

„Der Erfolg von Social Media bedeutet Wachstum und Arbeitsplätze“, sagt Sheryl Sandberg. „Die Ergebnisse der Deloitte-Studie sind eindeutig: Soziale Netzwerke bieten besondere Möglichkeiten für kleine und mittelständische Unternehmen – das Rückgrat der europäischen Wirtschaft. Social Media ist ein Lichtblick in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten, aber Wachstum passiert nicht von alleine. Nur wenn wir in die richtige Aus- und Weiterbildung, die notwendigen Technologien und Netzwerke investieren, kann Social Media weiterhin Innovationen und Wirtschaftswachstum fördern.“

Nach Angaben des BITKOM gaben in einer Studie unter kleinen und mittelständischen Unternehmen 38% der Teilnehmer an, über Facebook ihren Umsatz gesteigert zu haben. 69% gaben an ihren Bekanntheitsgrad erhöht zu haben.

Als ein Beispiel für diese Entwicklung nannte Sandberg das bayerische Trachtenhaus Angermaier. Dort hat sich der Umsatz um 20% erhöht. Dadurch konnten 8 neue Mitarbeiter eingestellt werden.

Dilemma und Chance deutscher Social Network Plattformen

Einen Blick auf die Entwicklung der Social Network Plattformen in den internet facts zu werfen, erübrigt sich fast. Eigentlich ist die Situation ziemlich klar. Es geht abwärts. Aber eigentlich ist eben oft nur vordergründig. Wenn man einen zweiten – oder wenigstens noch einen halben Blick mehr riskiert, fällt auf, das es nicht überall gleich schnell abwärts geht. Und das macht schon mal neugierig.

Natürlich könnten die Unterschiede in den Entwicklungen alle möglichen Ursachen haben. Betrachtet man die Situation der deutschen Social Network Plattformen, sollte es für diese Sinn machen, sich jeden Erfolg versprechenden Ansatz genauer anzusehen. Und das möglichst frühzeitig. Veränderungen kosten auch in einem so dynamischen Umfeld wie Social Media ihre Zeit.

Ãœberleben ist nicht zuletzt auch eine Frage der Positionierung

Wer Lust und Zeit investieren will, sollte sich doch mal die Social Network Plattformen ansehen, die sich nicht mehr als „General Interest“ Plattformen sondern als Special Interest Plattformen positioniert haben.

In der Boomzeit der Social Networks gab es  nur die Alternative General Interest Positionierung und schnelles Wachstum (weil keine Fokussierung und damit für alle relevant) oder Special Interest und damit langsames Wachstum (weil das Potenzial durch eine Special Interest Positionierung deutlich reduziert wird).

Die General Interest Positionierung profitiert stärker von Netzwerkeffekten – leidet aber auch stärker unter ihnen. Netzwerkeffekte haben u. a. auch die Tendenz zu monopolartigen Ergebnissen. Da die Frage nach dem Netzwerk, das den Markt dominiert für absehbare Zeit beantwortet ist, bleibt den deutschen Netzwerken die Alternative ihre Strategie anzupassen und zu überleben oder so weiter zu machen, bis das wirtschaftliche Aus den Schlusspunkt setzt. Basicthinking hat so eine Entwicklung am Beispiel der VZ Netzwerke auf der Basis der IVW Zahlen grafisch als Trendverlängerung dargestellt. Wer Lust hat kann sich die aktuelle Entwicklung der meisten Social Network Plattformen in Deutschland nach Google Trends hier ansehen.

Letztlich sterben die deutschen Netzwerke nicht nur wegen des Erfolgs von Facebook ab, sondern zumindest in gleichem Maß aufgrund der eigenen Problem umzusteuern und sich strategisch Erfolg versprechend neu aufzustellen.

 

 

Social Networks – Abspielstationen für Verlagsinhalte?

Horizont schrieb gestern über den ersten offiziellen Auftritt von Stephan Scherzer – seit Beginn des Jahres Hauptgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) in dieser Funktion. Herr Scherzers Kernbotschaft war nach Horizont der Wettbewerb um die Aufmerksamkeit, in dem sich die Verlage befinden.

Nach seiner Sicht haben die Verlage aufgrund ihrer Inhalte eine starke Basis um im Wettbewerb mit digitalen Medienplattformen wie Google, Facebook und Co zu bestehen. Vor allem deshalb weil Google, Facebook und Co. „hervorragende Abspielstationen für Verlagsinhalte“ seien.

Diese Passage ist so nahezu wörtlich aus dem Artikel des Horizonts übernommen. Ich kann nicht garantieren, das diese Aussagen so gefallen sind. Unterstellen wir einmal das es so ist und gehen wir einfach einen Schritt weiter auf den eigentlichen Kern der Aussage zu und fassen ihn so konstruktiv auf, wie er fraglos gemeint ist – zumal wenn man den Rest des Artikels im Horizont liesst.

Facebook und Google – was sind das noch mal?

Ãœbersehen wir, das Google im eigentlichen Sinn eine Suchmaschine ist, und damit weniger geeignet als Abspielstation für Verlagscontent. Das ist womöglich spitzfindig gedacht. Google kann natürlich ein wunderbarer Zubringer von Besuchern für Verlagscontent sein. Das beginnt sich auch bei den Zeitungsverlegern herum zu sprechen. Der Hinweis von Herrn Scherzer ist sicher hilfreich, um dieses Umdenken – vom Feinbild zum Freundbild – zu unterstützen.

Facebook ist übrigens auch keine Abspielstation für Verlagsinhalte sondern eine Social Network Plattform. Was Herr Scherzer damit möglicherweise etwas zugespitzt ausdrücken wollte, ist, das man bei einer intelligenten Einbindung von redaktionellem Content – vulgo Verlagsinhalten – in Social Network Plattformen und Social Networks eine deutlich intensivere Nutzung von Verlagscontent erreichen kann. Dafür gibt es übrigens auch in Deutschland interessante Beispiele. Eines davon kenne ich aus meiner eigenen Arbeit. Es ist in aller Regel etwas weniger zielführend, wenn man Social Media Tools immer nur aus der „Marketingperspektive“ oder der Nutzenstiftung für Unternehmen betrachtet. Das engt nicht nur das denken sondern vor allem den Erfolg ein. Erfahrungsgemäß gerade dann, wenn es um die Einbindung von redaktionellem Content in Social Media angeht.

Tageszeitungen und Social Media

Getrost mit einem schönen Ausrufezeichen versehen, darf man die Hoffnung von Herrn Scherzer, das der Technik in den Verlagen mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird. Sie sollte noch um den kleinen Zusatz ergänzt werden, das auch etwas mehr Social Media Kompetenz in den Verlagshäusern dringend angeraten wäre, weil diese nicht zuletzt ertragsfördernd sein kann. Damit werden Google oder Facebook zwar immer noch keine Abspielstationen für Verlagsinhalte, aber zumindest besteht dann etwas mehr Hoffnung, das die Zeitungsverlage nicht glauben mit der Einbindung eines „Gefällt mir“ Buttons auf ihren Websites und einer Fanpage in Facebook in Social Media angekommen zu sein. Davon ist man in dieser Branche noch weit entfernt.

Leitmedien – Leitmarken

Die Hoffnung, das man als Leitmarke erfolgreicher als als Leitmedium sein wird, halte ich für interessant. Dieser Gedanke entspringt nach meiner subjektiven Einschätzung einem Koordinatensystem aus der Zeit vor Internet und Social Media. Als Leitmedien haben die Tageszeitungen bei jüngeren Zielgruppen sicher einen schweren Stand. Als Leitmarken sehe ich sie in einer noch weniger komfortableren Situation. Wer Jugendliche und junge Erwachsene nach ihren Leitmarken befragt, wird sehr lange fragen müssen um irgendwann einmal möglicherweise auf eine Tageszeitung zu stossen. Die User, die Tageszeitungen täglich nutzen, verstehen den Gedanken „Leitmarke statt Leitmedium“  fürchte ich noch weniger. Für sie ist ihre Tageszeitung wohl eher zwischen Informationsquelle, Informationsfilter und Orientierungshilfe im Informationsdschungel zu finden – was natürlich nur meine subjektive persönliche Einschätzung darstellt.

Auf die Stärke der medialen Leitmedien bin ich erst kürzlich anhand des Beispiels großer regionaler Tageszeitungen gestoßen. Einer relativ starken Reichweite (nach agof) bei jüngeren Zielgruppen stand leider auch eine relativ geringe aktive Nutzung (für eine Tageszeitung) gegen über. Betrachten wir Facebook als Medienplattform  – das es definitiv nicht ist – finden wir dort eine deutlich intensivere Plattformnutzung als bei den ehemaligen Leitmedien. Der Gedanke Verlagscontent in Facebook einzubinden – weil dort die User zu finden sind – ist damit naheliegend und wie Erfahrungen vermuten lassen in der Sache auch Erfolg versprechend. Die Methoden, die man dazu als erfolgreich kennt, machen die Zeitungsverlage aber nicht weniger abhängiger von Facebook und Co.

Persönliches Fazit

Die Frage nach Schwanz und Hund kann sicher kontrovers diskutiert werden. Damit wedelt der Schwanz aber noch lange nicht mit dem Hund. Mit anderen Worten – Google, Facebook und Co. könnten problemlos auf Verlagsinhalte verzichten. Umgekehrt würden viele Verlagspräsenzen im Netz sicher sehr ungern auf die Besucher von Google, Facebook und Co. verzichten. Und damit sind wir wieder beim Thema Realitätsbezug, Social Media Verständnis und Kompetenz angelangt. Strategie ist auch immer noch die Ökonomie der Kräfte und hat damit auch viel mit einer realistischen Einschätzung der eigenen und anderer marktgestaltenden Kräfte zu tun.

Ob es ausreicht Top Journalisten mit Top Technikern zusammen zu setzen, um Top Produkte zu generieren, wage ich zu bezweifeln. Es ist aber sicher interessant, wenn diese beiden Gruppen versuchen sich auf gemeinsame Realitäten und Prioritäten zu einigen.

 

 

[imn-medien]

Facebook – 1 Milliarde User bis September 2012

Facebook – 1 Milliarde User bis September 2012

Unterstellt man, das sich das bisheriger Wachstum weiter in gleichem Maß fortsetzt soll Facebook im September 2012 die Marke von einer Milliarde (in Zahlen 1.000.000.000) User erreichen. Wenn die Aktivitätsquote der User weiter gleichbleibt, wären das dann täglich eine halbe Milliarde User, die Facebook nutzen.

Quelle: iCrossing / businessinsider.com

Auch wenn diese Annahme immer an die Voraussetzung gebunden ist, das sich das Wachstum weiter fortsetzt, ist diese Zahl  auf der einen Seite mehr als beeindruckend. Strukturen dieser Größe haben ein enormes Veränderungspotenzial, das uns sicher nicht in allen Punkten und auf allen gesellschaftlichen Ebenen bewußt ist.

Auf der anderen Seite erinnern mich diese Darstellungen immer ein wenig an eine besondere Form der Gläubigkeit. Auch wenn ich ein Freund großer Bäume bin, weiss ich trotzdem, das sie nicht unendlich in den Himmel wachsen. Wer einen Blick auf den größten Baum der Erde werfen will, kann das übrigens hier.

Social Networks und Baggerwiesen Рdas existenzielle Problem der Partnerb̦rsen

Am Wochenende schrieb der Focus über einen gescheiterten Versuch der Holtzbrinckgruppe für seine Online-Partner-Börse Parship einen Käufer zu finden. Das Problem: Parship hat aus der Sicht des Focus seinen Zenit überschritten. Der nachfolgende Vergleich mit StudiVZ ist nicht wirklich schmeichelhaft und vielleicht auch nicht ganz zutreffend, führt aber trotzdem in eine richtige Richtung.

Existenzielle Risiken von Partnerbörsen

Parships Anspruch als Partnerbörse ist sicher elitär.  Die Qualität seiner Leistung mag ich nicht beurteilen, da ich seit sehr langer Zeit glücklich in festen Händen bin. Die Bedeutung der Social Network Plattformen für die Partnersuche im weitesten Sinne kenne ich allerdings aus dem Betreiberblickwinkel.

Das Geschäftsmodell der Online-Partnerbörsen steht in der Nachfolge der klassischen Partnervermittlung. Man versucht mit möglichst vielen relevanten Kriterien passende Kandidaten zusammen zu führen und einander vorzustellen. Dieser Methode stehen die Social Network Plattformen – quasi als Nachfolge der Real-Life-Baggeerwiesen – gegenüber.

Wo die Möglichkeit besteht eine große Anzahl potenzieller Partner aufgrund mehr oder weniger aussagefähiger Profile kostenfrei ansprechen zu können, sinkt nach meiner Einschätzung der Bedarf an einem kostenintensiveren Vermittler, der einem diese Aufgabe erleichtern kann, aber dafür mit einem deutlich geringeren Pool an potenziellen Partnern aufwarten kann.

Partnerbörsen – das ist jetzt meine ganz persönliche Einschätzung – haben mit einem permanenten Risiko zu kämpfen. Ihre Existenz basiert eher auf einem Leistungsdefizit bestehender Social Network Plattformen, als auf einem eigenen stabilen Fundament. Je mehr es bestehende Social Network Plattform erleichtern interessante neue Menschen kennen zu lernen, desto mehr wird das Geschäftsmodell der Partnerbörsen obsolet. Derzeit schwächen die vorhandenen Social Network Plattformen noch, was diesen Punkt angeht, aber der Wettbewerb mit Facebook – der schon entschieden ist – zwingt zunehmend sich eine hübsche Nische mit einer Existenzberechtigung zu suchen. Facebook hilft dabei bestehende Freunde zu pflegen, aber es hat Schwächen wenn es darum geht interessante und relevante neue Leute kennen zu lernen.

Fazit

Je mehr diese Schwäche von anderen Social Network Plattformen aufgegriffen und mit sinnvollen Möglichkeiten und Angeboten genutzt wird, desto schwerer wird es für die Betreiber von Partnerbörsen sich in einem so veränderten Umfeld wirtschaftlich zu behaupten. Wer eine Online Partnerbörse wie Parship zu Geld machen will oder damit Geld verdienen will, sollte sich auf diese Aussichten möglichst schnell und kreativ einstellen.

Chancen

Risiken sind immer auch nur eine Seite der Medaille. Wo Risiken sind, lassen sich auch Chancen finden. Die intelligente Nutzung von Social Network Plattformen kann – bei entsprechender Social Media Kompetenz und Architektur auch ein Beschleuniger für das Vermittlungsangebot sein.

 Dementi

Aktuell dementiert Holtzbrinck, das Parship rote Zahlen schreibt.

Social Media und Produkte

Social Media und Produkte

Warum Empfehlungsmarketing unnötig auf der Strecke bleibt

 

Produkte sind nicht sozial – lautet eines der etwas gängigeren Erklärungsmuster, warum die positive Wirkung von Social Media für Produkte – sei es Information oder Empfehlung – ausbleibt. Nur wer auf die soziale Wirkung von Produkten setzt oder hofft, hat weder Social Media noch die Aufgabe darin nicht ganz verstanden.

Produkte sollen nicht sozial sein. Sie müssen in einen sozialen Kontext eingebunden werden. Oder – mit anderen Worten – wer hofft, das allein der Hinweis auf ein Produkt nachhaltige Wirkung zeigt, hofft leicht vergebens. Empfehlungsmarketing – ein Grund warum Unternehmen auch Social Media nutzen – braucht eine klare Motivation. Wer keinen Grund sieht, ein Produkt zu empfehlen, wird das auch nicht tun. Und wer allein auf LIKES setzt, sollte bedenken, das diese in der Flut der LIKES aus dem sozialen Umfeld schnell an Wahrnehmung und damit auch an Wirkung verlieren.

Sozialer Kontext muss geschaffen werden. Die Motivation Produkte weiter zu empfehlen liegt im persönlichen Nutzen desjenigen, der empfehlen soll. Und das sind vor allem Status- und Nutzenüberlegungen, wie diese:

  • Braucht mein Freund das?
  • Welchen Vorteil hat es für ihn?
  • Welchen Vorteil hat die Empfehlung für mich?

Niemand sollte zum sozialen Spammen motiviert werden, das versteht sich von selbst und wird auch nicht funktionieren.

Motivation Unternehmen und Marken zu folgen oder Fan zu werden

Eine Studie von Nielsen zeigt die regionalen Unterschiede in der Motivation aber auch über alle Unterschiede hinweg die Gemeinsamkeiten in der Motivation. Auf der einen Seite ist da nicht zu übersehen, das der User als Fan und Follower konkrete Vorteile erwartet (das ist das blaue Segment) oder zumindest einen Informationsvorsprung, der für ihn relevant ist (das dunkelgraue Segment).

Die Empfehlung wie die Wahrnehmung das ein Freund Fan / Follower wurde, erweisen sich in allen globalen Regionen als minimale Anstösse und deutlich weniger wichtig als Werbung. Ich würde das nicht als Beleg dafür sehen, das Produkte nicht in den sozialen Kontext passen – sonst würden die anderen Motivationen nicht so ausgeprägt sein. Für mich ist das ein Hinweis darauf, das es bislang kaum gelungen ist, die Motivation für die Weiterempfehlung zu nutzen.

So prüfen Sie die eigene Situation

Ein paar einfache Fragen helfen Ihnen einen ersten Eindruck über die eigene Qualität des Empfehlungsmarketings in sozialen Netzen zu gewinnen.

  • Welche Motivation bieten Sie Ihren Fans / Followern damit sie Informationen weiter tragen und Produkte empfehlen?
  • Sind diese Motivationen geeignet, den Freunden Vorteile und dem Empfehlenden einen erkennbaren Statusgewinn oder einen anderen Vorteil zu sichern?
  • Wird diese soziale Interaktion festgehalten und über den Freundeskreis hinaus belohnt?

Fanpages, die nicht hilfreich sind, sind nicht nachhaltig. Und hilfreich steht hier im Sinne von für den User / Fan / Follower hilfreich. Welche Art von Vorteilen der User gern hätte, zeigt die Nielsen Studie deutlich. Wie diese Vorteile und Nutzenstiftung sozial effektiv verpackt wird ist die Aufgabe des Social Media Spezialisten. Oder unsere – wenn Sie dafür Unterstützung brauchen können.

Community Management: liken, kommentieren und teilen ist nicht genug.

Community Management: liken, kommentieren und teilen ist nicht genug.

Warum viele Social Media Aktivitäten zum Scheitern verurteilt sind.

Ausgangssituation

Das Marketing von Unternehmen in Social Networks findet, wenn man von der Schaltung von Werbung einmal absieht, vor allem auf Fanpages statt. Dort hat der Fan die Möglichkeit Fanpages zu liken und deren Inhalte zu kommentieren und zu teilen. Dies gilt als Standard des Social Network Marketings und dient der Erschließung der Freundeskreise der Fans in Form eines automatisierten Empfehlungsmarketings.

Problem

Abgesehen davon, das dieses automatisierte Empfehlungsmarketing in Facebook durch die Flut der Informationen beim User zunehmend neutralisiert und durch die Einstellungen von Facebook ausgesteuert wird, hat dieser „Standard“ strukturell bedingte Schwächen, die diese Methode auf Dauer und als einzigen Weg zur Userpartizipation zum Scheitern verurteilen.

Die Ursache dieses schleichenden Scheiterns liegt eben – nicht nur – am Overkill der Likes und Facebooks Gegensteuerung. Die Ursache liegt in der grundsätzlichen Motivation der User für die Nutzung von Social Network Plattformen und in der leicht missverstandenen Aufgabe des Community Buildings innerhalb von Social Network Plattformen.

Warum werden Social Network Plattformen genutzt?

Betrachten wir einmal die beiden wichtigsten Motive dafür.

Menschen wollen primär mit Freunden auf eine zusätzliche, ihnen praktisch erscheinende Weise in Kontakt bleiben, bzw. den Kontakt intensivieren.

An Kommunikationsmitteln herrschte schon vor dem Auftreten der Social Network Plattformen kein größerer Mangel. Diese Form der Kommunikation unterscheidet sich aber durch die damit aufbaubare persönliche Reichweite und Bedeutung von allen anderen. Es ist der Reichweitengewinn des Einzelnen, der die Plattformen besonders attraktiv macht.

Menschen stellen sich und ihr Leben über ihr Profil dar.

Dafür gab es bislang noch keine vergleichbare Möglichkeit. Diese neue Möglichkeit der Selbstdarstellung – in Verbindung mit einer größeren kommunikativen Reichweite und Bedeutung – ließ das Wachstum der Social Network Plattformen explodieren. Man kann sein Leben mit anderen auf eine anderen Ebene und in einer neuen größeren Dimension teilen und am Leben anderer – Freunde wie Fremde – teilhaben.

Der schnelle Erfolg der Social Network Plattformen beruhte darauf, das sie für alle und jeden offen waren und jeder Nutzer seinen Freundeskreis mitbrachte.

Die Aktivierung von Usern basiert auf deren Eigennutzen und Motivation.

Die Plattform musste lediglich die Infrastruktur stellen. Der Inhalt wird von den Usern komplett selbst erstellt. Partizipation ist keine primäre Aufgabe der Plattform, weil es sich bei Freundeskreisen um ein existierendes, etabliertes Peer-to-Peer-System handelt, das in seinem Kern weitgehend auf Partizipation aufgebaut ist.

Warum die meisten Fanpages auf Dauer scheitern

Betrachten wir die Fanpages in Facebook als Tool um Communitys für Unternehmen und Marken in der Social Network Plattform aufzubauen, fällt auf, das hier der Stand des Community Managements deutlich hinter den Anforderungen eines erfolgreichen Community Managements zurück bleibt. Natürlich haben einige Fanpages eine beachtliche Anzahl an Fans. Betrachten wir aber, wie die Resonanz der Fans auf die Aktivitäten ausfällt, kann die Diskrepanz zwischen Fans und deren Aktivität und Partizipation kaum übersehen werden. Letztlich erziehen Unternehmen auch unter ihren Fans mit ihren Social Network Aktivitäten derzeit eine ausgesprochen geringe Resonanz.

Bedeutet dies, das Communitys keine effizienten Instrumente sein k̦nnen? Ganz sicher nicht. Es zeigt auf, das hier sowohl der Plattformbetreiber РFacebook in diesem Beispiel Рals auch die Unternehmen die Aufgabe nicht ganz wahrnehmen, die mit dem Community Building und Management verbunden ist.

Was  im Community Management der Unternehmen unterschätzt oder missachtet wird

Comunity Building ist die Aufgabe, die Unternehmen bewußt oder weniger bewußt meistern müssen, wollen sie in Social Network Plattformen erfolgreich sein. Community Management ist aber auch etwas komplett anderes als die Aufgabe aus dem Betrieb einer Social Network Plattformen. Das wird anhand verschiedener Fakten deutlich:

  • Es existieren keine Beziehungen zwischen den Mitgliedern,
  • der Content ist nicht automatisch vorhanden und
  • die Partizipation muss erst aufgebaut und ermöglicht werden.

Daraus ergibt sich eine nicht ganz unwesentliche Konsequenz für das Unternehmen, das Communitys nutzen will:

Communitys müssen aktiv vom Betreiber aufgebaut werden

Da Communitys per se Gruppen mit gemeinsamen Zielen und Aktiviäten sind, ist die Bedeutung der Aktivität und Partizipation in und aus der Gruppe erfolgsentscheidend. Im Gegensatz zu den Freundeskreisen wird bei (Unternehmens-) Communitys weder die Vernetzung der Communitymitglieder untereinander noch die gemeinsame Aktivität und Partizipation mitgebracht. Und auch nicht durch die Betätigung des Like-Buttens automatisch installiert.

Vernetzung der Communitymitglieder, sinnvolle und nutzenstiftende Partizipation und Initiierung von gemeinsamen Aktivitäten sind damit wesentliche wie über den Erfolg entscheidende Aufgaben des Community Managements einer (Unternehmens-) Community. Nutzt das Unternehmen eine externe, fremde Plattform wie Facebook, muss es diese Aufgabe mit den dort zur Verfügung gestellten Mitteln und eigenen Mitteln bewältigen. Das ist insbesondere was die Vernetzungstools angeht, derzeit nicht nur in Facebook ausgesprochen unzufriedenstellend möglich.

Community Management – Ressourcen und Kompetenzfrage

Betrachten wir die Fanpages auf Facebook als Beispiel, erkennen wir, das es beim Lösen dieser Aufgabe noch reichlich Entwicklungspotenzial wie Kompetenzbedarf zu geben scheint. In vielen Fanpages kann der Fan erst mal Fan werden und dann gerade noch Inhalte Teilen oder kommentieren bzw. liken. Dieses reduzierte Angebot an Möglichkeiten geht sowohl an der Motivation der User für die Beteiligung an einer Community, wie an den Anforderungen an den Betrieb einer Community vorbei. Damit bleibt auf längere Dauer der Erfolg der Online Communitys für das Unternehmen aus, weil die Fangruppe auf dem Weg zur Community verloren geht, inaktiv wird und nicht mehr erreicht werden kann.

Community Management will gelernt sein.

Die Möglichkeiten Community Management unter realen Bedingungen zu erlernen sind gering. Dazu müsste man über eine Community verfügen oder zumindest über die Erfahrung im Community Building. Betrachtet man die Anzahl der funktionierenden Social Network Plattformen in Deutschland und sucht nach Communitys in Facebook, die über ein nachhaltig funktionierendes Community Management neben der simplen Anhäufung von Fans verfügt, wird das Problem deutlich: es mangelt an ausreichender Social Media Kompetenz in den Unternehmen und damit auch an der Kompetenz ein leistungsfähiges Community Management zu installieren.

 Unser Beitrag dazu

BRS bietet Unternehmen den Aufbau von Social Media Kompetenz in Form von Inhouse Seminaren und Coachings. Speziell für Verantwortliche in Marketing und Unternehmenskommunikation bietet sich situationsbezogenes Coaching an, um schnell die erforderliche individuelle Social Media Kompetenz aufzubauen.

Wir unterstützen das Community Building und Management von Unternehmen durch Weiterbildung und Coaching, durch praktische Unterstützung im Alltag und beim der Beschaffung eines fachlich kompetenten Community Managements und bei der Überbrückung von Ressourcendefiziten.

Informieren Sie sich unverbindlich:

 

 

D64 – Zentrum für digitalen Fortschritt

Hat Deutschland jetzt ein Zentrum für digitalen Fortschritt?

D64 – Zentrum für digitalen Fortschritt ist der Name eines neuen Vereins. Vereinszweck ist – Zitat – die substanzielle Unterstützung der öffentlichen Debatte um die gesellschaftliche Veränderung durch das Internet, insbesondere im Hinblick auf die politische Entwicklung der Demokratie in Deutschland -/ Zitatende.

Aufmerksam auf diesen neuen Verein wurde ich durch eine Statusmeldung von Nico Lumma in Facebook. Auch ein schönes Beispiel dafür, was ein sozialer Filter in News Overkill ist. Nico informiert über D64 auch auf seinem Blog Lummaland, der einigen sicher ein Begriff ist. Nico spricht die SPD-Nähe des Vereins direkt an. Das erspart Nachfragen, nicht aber Nachdenken.

Soweit die trockenen Fakten. Des Pudels Kern ist nicht die politisch dringend nötige Debatte, die in Deutschland eh peinlich sparsam – das ist meine persönliche Meinung – ausfällt. Das muss so sein – das peinlich sparsame – weil sich unter denen die ich persönlich kenne und die an der digitalen Entwicklung in Social Media aktiv mitgestalten – und nur davon spreche ich her erst mal –   nur die allerwenigsten die Zeit nehmen wollen oder können eine politische Debatte mit zu führen. Zumal bei den politischen Gestaltungsmechanismen und ihren Gestaltern noch einiges an Aufklärungsarbeit zu leiten ist. Auch wenn die Hälfte der Bundestagsabgeordneten über ein iPad verfügen soll, macht sie das noch nicht automatisch zu kompetenten Gestaltern digitaler Rahmenbedingungen.

Gutes wird nicht automatisch richtig

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: der Zweck des Vereins – Bewusstsein und Debatte über eine wichtige politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderung zu schaffen – ist von großer Bedeutung. Ohne gut informiertes Bewusstsein wird auch noch der letzte Rest an eigenen Gestaltungsmöglichkeiten verspielt, den unsere Gesellschaft hat. Deshalb ist jeder Initiative in dieser Sache Erfolg zu wünschen.

Ein Verein als Zentrum des digitalen Fortschritts in Deutschland. Ich war da für die eine oder andere Nanosekunde sprachlos. Hildebrandt, Nuhr und Pelzig wären das vermutlich auch. Darauf muss man erst einmal kommen. Sich als Verein als Zentrum des digitalen Fortschritts auszurufen spricht aber möglicher Weise auch von einem gerüttelt Maß an Selbstironie. Vereine haben zwar in der Vergangenheit die gesellschaftliche Veränderung mit vorangebracht, aber dieser Rückgriff auf einen Teil der Wurzeln sozialdemokratischer Geschichte läßt die Mundwickel fröhlich zucken.

D64 – der Name des Vereins leitet sich vom Urgestein C64 ab. Denjenigen, die wir heute als digital natives bezeichnen und die ihr Leben weitgehend durch den digitalen Fortschritt mit beeinflusst leben werden, sei gesagt, das dies der Computer war, den ihr Eltern bekamen. Nicht mobil, nicht gerade leistungsfähig, mit merkwürdigen Spielen aber ein echter musealer Hingucker. Ja, so was lief mal.

Wer gestaltet für wen?

Wenn wir also die gesellschaftliche Diskussion über den digitalen Fortschritt, der vor allem unsere Kinder / Enkel betrifft, angehen, sollten wir uns besser nicht vornehmen, die Zukunft der digital natives aus unserer Warte zu gestalten. Das ist in der Substanz nach meiner Meinung keinen Deut besser, als wenn Menschen ohne Smart Phone, PC und Internetanschluß  und ohne Kenntnis von Social Networks wie Facebook und Suchmaschinen wie Google dies tun würden.

Das Ziel von D64 ist die Diskussion um die Konsequenzen der digitalen Entwicklung  in Bewegung zu setzen und die Gestaltungskräfte aufzuwecken und zu befähigen. So zumindest verstehe ich das Ziel des Vereins. Wäre es nicht peinlich, hier die Situation der politischen Elite wieder zu spiegeln, und ebenfalls aus einer nicht ganz realitätsnahen Distanz zu agieren?

Wie die öffentliche Diskussion eines digitalen Fortschritts gestalten?

Wenn wir einen Blick in die FAQ von D64 werfen, erfahren wir, wie der Verein eine öffentliche Diskussion befördern will:

Zitat

Wir werden durch Gespräche, Veranstaltungen, Positionspapiere und Kampagnen dafür sorgen, dass digitale Themen ausreichend Gehör finden und dabei immer die Debatte mit der Netzgemeinde und anderen gesellschaftlichen Gruppen suchen.

/Zitatende

Vielleicht wäre es klüger die Diskussion über den digitalen Fortschritt und die digitale Zukunft auf die Ebene der digitalen Gegenwart zu heben? Positionspapiere, Veranstaltungen, Gespräche und Kampagnen klingt für mich nach Web 0,5. Ich fürchte die digitale Revolution in diesem Umfeld kollabiert in der Frage nach einem WLan-Zugang um in den Sitzungen twittern zu können.

Öffentliche Diskussion?

Wäre es für eine öffentliche Diskussion des digitalen Fortschritts nicht wichtig

– zuerst diejenigen einzubeziehen, die mit den Ergebnissen leben sollten und die vor allem die aktuelle Realität kennen?

–  parteifern oder übergreifend, um so überhaupt für Initiativen und Themen Reichweite und damit Relevanz generieren zu können?

–  die Transparenz der Diskussion für jeden, der interessiert ist, barrierefrei möglichst dort herzustellen wo er sich informiert oder digital befindet?

– Partizipation so einfach, offen und nahe zu gestalten, das jeder ohne Mitgliedschaft auch von da mitreden und mitgestalten kann, wo er sich digital befindet?

All das vermisse ich ein wenig zu sehr in dem was ich von D64 wahrnehme. Obwohl oder gerade weil es sich hier um den Anspruch dreht, den digitalen Fortschritt und seine Konsequenzen und Auswirkungen ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu tragen und eine öffentliche Diskussion darüber zu bewegen und zu befördern.

Ich denke, das unsere lieben jungen digital natives von einer digitalen Elite, die solche wichtigen Prozesse voran treiben will, deutlich mehr erwartet und auch erwarten sollte. Ansonsten wird die wichtigste Zielgruppe – diejenige, die mir ihrem Handeln mehr Realität gestaltet, als dies der Gesetzgeber mit seinen langen Prozessen heute kann – diesen Ansatz einfach nicht wahrnehmen.

Zum Thema ̦ffentliche Diskussion fallen mir dazu spontan Рund das ist wieder mal ein sehr spontaner Beitrag Рzwei Eckpunkte ein:

  • Wer heute über den digitalen Fortschritt eine öffentliche Diskussion führen will, sollte das tunlichst nicht jenseits von Social Media tun.
  • Wer Social Media nutzen will, ist gut beraten zuerst die Themen Plattformen Reichweite, Akzeptanz, Aktivität und Partizipation zu verstehen und zu beherrschen.

Warum ich eher kein Mitglied bei D64 werde.

Sicher nicht weil ich das Ziel des Vereins nicht unterstützungswürdig befinde. Auch nicht, weil ich bei allen Fragezeichen den Verein nicht als grundsätzlich unterstützungswürdig einschätze, und auch nicht, weil ich die politische Arbeit in Gremien nicht für wichtig halte. Die Gründe sind einfacher und liegen vor allem in meiner Natur:

  • Als Mensch habe ich keine Geduld für sehr lange, zähe Prozesse, die sich mit einer Materie befassen, die sich extrem schnell verändert.
  • Als erfolgsorientierter Mensch scheue ich mich, Zeit in ein Projekt einzubringen, das scheitern muss, auch wenn es erfolgreich ist.

Bei der Dynamik des digitalen Fortschritts wären zumindest  dem digitalen Fortschritt adäquate Methoden und Formen der Diskussion angebracht. Schade, das D64 zu diesem erfolgsentscheidenden Punkt nichts zu sagen weiß. Aber diese Methoden stammen eben doch nicht aus der Ära des C64, ;-).

Auch wenn ich damit einigen von mir sehr geschätzten Mitgründern auf die Füße trete: Ihr hättet es deutlich besser machen können und wenn Ihr irgend etwas bewegen wollt, werdet Ihr das auch tun müssen. Irgendwie erinnert mich der Ansatz von D64 ein wenig zu sehr an ein Gremium zur Gestaltung des Straßenverkehrs mit Lokomobilen. Man findet möglicherweise in vielen Sitzungen und nach unendlich vielen Strategie- und Positionspapieren geniale Lösungen, allein draußen bevölkern längst Ottomotor und Diesel die Straßen.

Wenn das Projekt D64 so läuft, wie es bei mir ankam, wird sich nicht viel an Diskussions- und Denkanstößen in den sozialen Filtern der „normalen“ Internetnutzern finden. Schade eigentlich. Aber Gott sei Dank kann ich mich irren. 

Hoffen wir also das der Weg von D64 zum echten Zentrum für digitalen Fortschritt nicht sehr schnell und vorzeitig zu Ende ist.

Community Building in Social Network Plattformen wie Facebook

Community Building in Social Network Plattformen wie Facebook

Die Nutzung von Social Network Plattformen erfreut sich bei Unternehmen zunehmender Beliebtheit. Fanpages in Facebook haben Konjunktur. Der Aufbau einer Fanpages zählt zu den ersten Schritten, um Social Network Plattformen erfolgreich zu nutzen. Ohne ausreichend große Community (Fans) fehlt jeder Aktivität das Fundament des Erfolgs.

Entscheidende Erfolgskriterien des Community Buildings 

Wer in Social Network Plattformen agiert und Communitys aufbaut und betreut, sollte diese Besonderheit des Community Buildings, die über Erfolg und Misserfolg, über Nachhaltigkeit und Kurzlebigkeit entscheidet, verstehen und gestalten können.

Der Aufbau einer Community unterscheidet sich vom Aufbau eines Social Networks oder einer Social Network Plattformen. Beide bauen primär auf sozialen Freundeskreisen auf, also auf bestehenden sozialen Beziehungen.

Eine Community bildet sich rund um ein gemeinsames Interesse, ein Ziel oder eine Wertschätzung oder Werthaltung auf, basiert aber primär nicht auf bereits vorhandenen sozialen Beziehungen.

Damit eine Community erfolgreich sein kann, ist damit neben der Anhäufung von Fans oder Communitymitgliedern der Aufbau neuer sozialer Beziehungen über und durch diese Community erforderlich. Letzteres wird all zu oft unterschätzt und unterlassen. Die Folge sind aufwändige Aktivitäten des Betreibers, die Community durch Impulse am Leben zu erhalten. Man spricht bei diesem Verhalten vom „bespaßen“ von Mitgliedern.

Die zweite Herausforderung erfolgreichen Community Buildings liegt in der Aktivität der Mitglieder für das gemeinsame Interesse. Gruppen, die ein gemeinsames Interesse verbindet, die aber inaktiv bleiben, bleiben lediglich Zielgruppen. Hier ist nicht zuletzt die Frage einer ausreichenden Partizipationsmöglichkeit von Communitymitgliedern – sowohl im technischen Sinn als auch im konzeptionellen – entscheidend.

Informationskanal oder Community

Vor der Einrichtung einer Fanpage sollte die Social Media Strategie klar sein, also zumindest geklärt ob das Unternehmen dieses Instrument als Informationskanal oder als Weg zur Community nutzen will. Letztlich ergeben sich aus dieser Entscheidung unterschiedliche Anforderungen und Aufgaben für das Community Management / die Betreuung der Fanpage und nicht zuletzt auch für die Social Media Architektur.

Fazit

Erfolgreiches Communitybuilding erfordert ein Community Management mit der Kompetenz stabile neue soziale Beziehung zwischen den Community Mitgliedern zu etablieren und auf das gemeinsame Ziel oder Interesse ausgerichtete Aktivitäten erfolgreich zu initiieren. Betrachtet man die Realität in vielen Fanpages, ist Optimierung- wie Kompetenzbedarf erkennbar.

Community Management  Kompetenz und Seminare

Wenn Sie den Erfolg Ihrer  Social Media Aktivitäten absichern und  die Community Management Kompetenz in Ihrem Unternehmen vertiefen oder erweitern wollen, empfehle ich Ihnen zu diesem Thema ein Inhouse Seminar oder ein one2one Seminar (Einzelseminar), das auf die spezielle Situation und die Erfordernisse Ihres Unternehmens abgestimmt ist. Sprechen Sie mich einfach darauf an, wenn Sie weitere Informationen brauchen oder konkreten Bedarf haben:

 

 

Bitkoms Top 10 der Online Communitys

Bitkoms Top 10 der Online Communitys

Bitkom als Verband der Kommunikationsindustrie sollte es besser wissen. Eigentlich. Wer den Bundesverband der Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. nicht näher kennt, hier dessen Selbstdarstellung:

Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. vertritt mehr als 1.600 Unternehmen, davon über 1.000 Direktmitglieder mit etwa 135 Milliarden Euro Umsatz und 700.000 Beschäftigten. Hierzu zählen Anbieter von Software & IT-Services, Telekommunikations- und Internetdiensten, Hersteller von Hardware und Consumer Electronics sowie Unternehmen der digitalen Medien. Der BITKOM setzt sich insbesondere für eine Modernisierung des Bildungssystems, eine innovationsorientierte Wirtschaftspolitik und eine zukunftsfähige Netzpolitik ein.

Als Ergebnis einer Umfrage der Forsa präsentiert die Bitkom in einer Pressemitteilung die Top 10 der Online Communitys grafisch hübsch aufbereitet.

Eine Runde Besserwissen: es ist zu verschmerzen, das es sich bei den hier aufgelisteten Netzwerkplattformen eben systembedingt nicht um  „Online Communitys“ sondern um Social Network Plattformen handelt. Das wird sich auch bei der Bitkom früher oder später herum sprechen.

Weniger amüsant ist die Vorgehensweise Rangreihen anhand von Mitgliederprofilen aufzustellen, auch wenn diese Information durch eine Befragung erstellt wird. Nicht genutzte Mitgliederprofile – branchenintern auch als Karteileichen bekannt – sind nicht wirklich geeignet, die aktuelle Bedeutung einer Social Network Plattform abzuleiten.

An belastbareren Daten herrscht wenig Mangel

Amüsanter Weise stehen der Bitkom alternative Daten zum Vergleich zur Verfügung. Wer der IVV nicht traut, kann immer noch auf die agof bauen. Dort wird zumindest durch der Besuch einer Website innerhalb von 30 Tagen eine Form von Aktivität vorausgesetzt.

Wer nur „auf die Schnelle“ einen realistischeren Blick auf die aktuelle Bedeutung verschiedener Social Network Plattformen werfen will, dem sei Googles Adplaner oder Trends for Websites empfohlen.

Der Einfachheit halber anbei ein kleiner Screenshot von Googles Trends for Websites mit dem Vergleich der daily unique visitors einiger aufgeführter Social Network Plattformen.

 

Google Trends for Websites und Bitkom Top 10

Jappy wird bei der Bitkom mit 3% der Internetnutzer als Schlusslicht unter den Top 10 geführt. MySpace, Lokalsten und Xing rangieren in der Bedeutung deutlich darüber.

Betrachten wir die aktive Nutzung anhand der täglichen Nutzung nach Google – der daily unique visitors – dreht sich das Bild:

Jappy zeigt ein mehrfaches an Leben als vor ihm aufgeführten Plattformen MySpace und Lokalsten und auch vor Xing.

Wer die Branche auch nur grob kennt, ist davon alles andere als überrascht. Solche verzerrenden Darstellungen können unter anderem dadurch entstehen, das man die regional unterschiedliche Verbreitung von Social Network Plattformen nicht im Blick hat oder kennt.

Mein persönliches Fazit

Ein Branchenverband, der unter anderem auch für die Neuen Medien sprechen will, sollte wichtige Teile dieser Branche etwas fundierter kennen. Eine kompetente Vertretung der Kommunikationsbranche nach außen ist unverzichtbar. Eine kompetente Information nach innen nicht weniger wichtig. Wer seine 1600 Mitgliedsunternehmen auf einem für die meisten Unternehmen neuen und heiklen Feld nicht ganz hilfreich informiert, trägt zur Verwirrung bei, statt verlässlich für Klarheit zu sorgen. Ein update der Social Media Kompetenz in der Bitkom wäre überdenkenswert.

Marketing in Facebook wird anspruchsvoller

Marketing in Facebook wird anspruchsvoller

Vor nicht allzu langer Zeit hat Facebook entschieden, das Benachrichtigungen von Pages an deren Fans nicht mehr in den Hauptfeed gelangen, wenn der Kontakt zwischen Fans und Page eingeschlafen war. Für die Unternehmen war dies ein erster Rückschlag im Marketing in Facebook. Den Kontakt von Unternehmen zu Fans aufrecht zu erhalten, ist eine zentrale Aufgabe des Community Managements, aber sie wird deutlich schwieriger, wenn die Belebung durch Benachrichtigungen ins Leere läuft. Damit werden aus beeindruckenden Fanzahlen einer Page leicht Potemkinsche Dörfer, Karteileichen ohne positive Wirkung für das Unternehmen.

Jetzt werden die Fans von Pages bis auf 5 Fans nicht mehr angezeigt. Das ist auf den ersten Blick nur eine weitere Entwicklung die das Marketing in Facebook erschwert. Ein zweiter Blick auf die möglichen Ursachen macht deutlich, das diese Entwicklung eher am Anfang steht.

Facebooks Problem

Werbung in Social Network Plattformen ist nicht grundlos preiswert

Werbung in Social Network Plattformen zählt zu den preiswertesten Werbemöglichkeiten, weil die Clickraten, die sich damit erzielen lassen, eher sehr übersichtlich sind. Als Lösung dafür gibt es die Fanpage. Damit lässt sich der Kontakt mit den Fans direkter und gezielter pflegen. So zumindest war das gedacht. Die Realität sieht leider nicht ganz so rosig aus, was aber eben nicht nur am oft durchwachsenen Community Management der Fanpagebetreiber liegt. Der Unterschied liegt in der Wahrnehmung. Vor vielen Jahren las ich in einer Fachzeitschrift, das die Aufnahmefähigkeit des Menschen für Werbung begrenzt sei und der durchschnittliche Konsument schon mehr als zehntausend Werbekontakten pro Tag ausgesetzt sei. Damit sei die Aufnahmefähigkeit des Menschen schon überfordert. Ich wage das nicht zu bezweifeln, bezweifle aber, das der durchschnittliche Konsument alle Werbekontakte, denen er ausgesetzt ist, überhaupt wahrnimmt. Die menschliche Natur ist schon seit Jahrtausenden auf die Ausblendung von Wahrnehmung trainiert. Betrachtet man die Wahrnehmung von Werbung in Social Network Seiten, erkennt man diese Fähigkeit an der Wirkung einer veränderten Positionierung von Werbung in der Seite.

Ein Werbeoverkill im Newsfeed gefährdet die Akzeptanz der Plattform

Werbung oder als Werbung verstandene Kommunikation im persönlichen Newsfeed der User kann so einfach nicht ausgeblendet werden. Das macht sie ja so Interessent für die Unternehmen. Je öfter der User den Likebutton einer Page gedrückt hat und sich damit als Fan ortete, desto mehr Informationen der Seite finden sich in seinem Newsfeed. Der Overkill an aktuell weniger relevanten Inhalten ist abzusehen. Damit würde eine Kernfunktion einer Social Network Plattform nachhaltig beschädigt. Der User würde schnell die Lust an der Pflege seiner Kontakte auf dieser Plattform verlieren. Dies zu riskieren kann sich auch Facebook nicht erlauben. Zudem profitiert Facebook derzeit nicht von den Aktivitäten der Unternehmen in Form von Fanpages. Facebook lebt immer noch von Werbung und erfolgreiche Fanpages ermöglichen es auf Werbung in Facebook zu verzichten.

Die Beschädigung einer Kernfunktion, die zudem auch noch Umsatz schädigend wirkt, ist für Facebook auf Dauer nicht tragbar.

Die Konsequenz für Unternehmen

Betrachtet man die Bedeutung von Facebook für das Marketing von Unternehmen in Social Networks jenseits von Hype und Halbwissen, bleibt die „soziale Lautsprecherfunktion“ übrig. Also die Nutzung von persönlichen sozialen Netzwerken im Sinne von Empfehlungsmarketing für die Unternehmenskommunikation. Für alle anderen Themen ist die Plattform eher weniger geeignet oder empfehlenswert.

Bosch z. B. hat hieraus die Konsequenz für seine Professional Zielgruppe gezogen und benutzt Facebook nur noch zu diesem Zweck.

Facebook Marketing für Fortgeschrittene

Diese Methode Facebook etwas nachhaltiger und sicherer zu nutzen basiert darauf,

  • alle Interessenten und Freunde der Marke erst einmal über Facebook zu leiten und dort zu Fans zu machen,
  • um die jeweiligen sozialen Netze auf dem Weg ansprechen zu können und
  • den Erfahrungsaustausch zwischen den Usern,
  • die Informationsgewinnung für das Unternehmen und
  • die Einbindung von weiteren Unternehmensprozessen aus Marketing und Vertrieb

auf eigenen Seiten zu realisieren. Diese Methode erschließt die sozialen Netze der Fans, reduziert die Abhängigkeit von Facebook und ermöglicht nicht nur eine intensivere und effizientere Einbindung von Unternehmensprozessen in Social Media sondern auch ein Backup der erzielten Reichweite.

Empfehlungen

Wer für Social Media Verantwortung trägt, sollte sich frühzeitig damit auseinander setzen, das sein Handlungsmöglichkeiten in Facebook in Zukunft eher geringer ausfallen könnten und entsprechende Alternativen aufbauen.

Das reine bespaßen von Fans ist eine fragwürdige Methode und wird künftig noch weniger erfolgreich sein. Die Alternative – nachhaltige Nutzenstiftung und vor allem Partizipation stößt bei Facebook schnell an technische wie konzeptionelle Grenzen. Zudem ist es weder hilfreich noch erforderlich die Abhängigkeit von Facebook zu erhöhen, will man die Plattform nachhaltig erfolgreich nutzen.

Ohne strategisch durchdachte, integrierte Social Media Architektur bleiben Einzelmaßnahmen wie Fanpages Insellösungen mit eingeschränkter Zukunftsfähigkeit.

 Feedback

Für Fragen oder Diskussionen zu diesem Thema können Sie die Kommentarfunktion nutzen oder mich direkt ansprechen.

Politik und Social Media – das unterschätzte Veränderungspotenzial

Politik und Social Media – das unterschätzte Veränderungspotenzial

Auch wenn sich Politiker nur zögerlich mit dem Thema Social Media befassen, ist Politik als Bereich von Social Media nicht weniger tangiert, als die Wirtschaft. Das betrifft nicht nur „aussergewöhnliche“ Situationen wie den arabischen Frühling. Das Potenzial für weniger spektakuläre aber dafür strukturelle Veränderung in unserem politischen System ist nicht weniger beeindrucend, auch wenn es noch nicht als revolutionär wahrgenommen wird.

Auch für Deutschland gilt, das zu den Verlierern zählen wird, wer sich nicht rechtzeitig auf Veränderungen einstellt und die daraus resultierenden Chancen frühzeitig und konstruktiv nutzt. Die etablierten Parteien in Deutschland agieren hier gemessen an der Nutzung von Social Media in der Bevölkerung mehr als nur zögerlich, eröffnen damit nicht nur Chancen für neue Parteien  sondern gefährden auch die eigene Machtbasis.

Ursachen des Veränderungspotenzials von Social Media in der Politik

Der Bürger will mitgestalten und nicht nicht nur alle paar Jahre eine Vollmacht erteilen.

Wir sind von „Phänomenen“ wie Stuttgart21 überrascht. Das ist das eigentlich überraschende. Die Verdrossenheit der Bürger über ihre Politiker ist seit Jahren bekannt. Diese Politkerverdrossenheit ist eben keine Politikverdrossenheit. Man ist mit dem Ergebnis und den Handelnden unzufrieden und sieht sich gezwungen, deshalb selbst aktiv zu werden. Dieser Wunsch nach Mitgestaltungsmöglichkeiten wird von den Parteien weitgehend ignoriert. Wer mitgestalten will, möge sich bitte auf den Weg durch die Parteiinstanzen und damit auch in die Abhängigkeit der Parteien begeben. Das ist für immer weniger Bürger relevant, wie die Mitgliederzahlen der ehemaligen Volksparteien belegen.

Konsequenzen aus dem Mitgestaltungswunsch für Politik, Parteien und Abgeordnete

Auf Dauer kann keine Politik gegen Mehrheiten in der Bevölkerung oder gegen gut organisierte große Minderheiten durchgesetzt werden. Dazu ist unser politisches System  und die Mehrheitsverhältnisse darin nicht nicht geeignet. Aus dieser Situation resultieren unterschiedliche neue Chancen und Möglichkeiten, die von Social Media besonders stark profitieren können oder davon beeinflussbar sind:

Chancen für neue Parteien, wie die Piratenpartei oder die Freien Wähler mit ihrem angestrebten Auftritt als Bundespartei zeigen. Diese Entwicklung findet bereits statt und wird bei einem derzeit absehbaren Erfolg das Parteienspektrum beleben und das Verhalten der Parteien verändern. Parteien, die sich dem Wunsch nach flexiblerer Mitgestaltung verschließen, werden dabei schneller an Macht verlieren, als sie das befürchten. Parteien, die dem Bürger die Möglichkeit flexibler Mitgestaltungsmöglichkeiten bieten und dafür Social Media erfolgreich nutzen, können schnell eine breite Unterstützerbasis aufbauen.

Chancen für neue Formen der politischen Mitgestaltung: Politik handelt davon Mehrheiten für Positionen, Aktivitäten, Projekte oder Weltanschauungen zu beschaffen. Social Media erleichtert nicht nur die schnelle Kommunikation und Vernetzung und damit den Aufbau von Verhinderungsmehrheiten. Social Media kann genauso gut für den Aufbau von Mehrheiten genutzt werden. Nur wenige Politiker haben nun mal das persönliche Format Entscheidungen gegen eine Mehrheit durchzusetzen. Die Alternative der Einbindung neuer Formen der politischen Mitgestaltung ist die Chancen der eigenen Wiederwahl als Partei oder als Politiker zu reduzieren. Diese Veränderung zeichnet sich bereits in ersten vorsichtigen Schritten ab. Die SPD beginnt nicht ohne Not damit, nicht nur Parteimitglieder mitgestalten zu lassen. Es geht bei diesen Schritten letztlich darum, frühzeitiger die Akzeptanz derjenigen zu sichern, die später als Wähler über Parteientscheidungen entscheiden.

Chancen für Akteure in der bestehenden politischen Struktur: Ein Rückgang der Macht der Parteien kann zu einem erstarken der Bedeutung der einzelnen Abgeordneten führen, sofern sich diese stärker vom Einfluss ihrer Parteien emanzipieren können. Diese Entwicklung ist noch nicht absehbar, weil die meisten Abgeordneten Ergebnisse ihrer Parteikarriere sind und zugleich die Möglichkeiten die ihnen Social Media für die Absicherung ihrer Position als Abgeordneter bieten kann, noch nicht erkannt haben. Deshalb hier einige ergänzenden Informationen dazu.

Social Media für Abgeordnete

Wer als Abgeordneter gewählt werden will, muss erst einmal als Kandidat dafür aufgestellt werden. Wer seriöse Wahlchancen haben will, braucht die Wahlmaschinierie einer Partei. So war es zumindest bislang. In den USA prüfen die Parteien durch Vorwahlen, wer die besten Chancen als Kandidat hat. Dort kann faktisch jeder kandidieren. Er oder sie muss nur in der Lage sein, seine Wahl zu finanzieren und zu organisieren. Über den Einfluss von Social Media auf die Wahl von Barack Obama ist genügend geschrieben und spekuliert worden. Ohne die Möglichkeiten des Internets und die erfolgreiche Einbindung sehr vieler Freiwilliger sowie die Möglichkeiten via Internet effizient Geld zu sammeln, wäre Obama nicht Präsident geworden. In den USA ist die erfolgreiche Nutzung von Social Media und Internet zumindest mit wahlkampfentscheidend. In Deutschland sind wir hinter dieser Entwicklung zurück und halten sie für nicht übertragbar, nicht zuletzt weil es hier noch keine öffentlichen Kandidatenwahlen der Parteien gibt. Dieser Unterschied beginnt zu bröckeln.

 Was kann Social Media für Abgeordnete leisten?

Social Media kann auf einfache und vor allem sehr wirtschaftliche Weise dazu beitragen Mehrheiten für Kandidaten zu schaffen. Mit oder oder Parteirückendeckung.

Hier einige Beispiele die den Nutzen von Social Media für Abgeordnete illustrieren:

Social Media kann den Abgeordneten stärker in seinem Wahlkreis verankern und präsent halten und für die Zustimmung zu seiner Person und seiner Arbeit stärken. Der Bürger wird Teil der Arbeit, der Abgeordnete präsent und ansprechbar. Die Kommunikation zwischen Repräsentant und Repräsentierten ist direkt und breiter möglich. Jenseits der Parteikanäle.

Je offener, transparenter und für den Bürger beeinflussbarer die Kandidatenkür und die Vergabe der Listenplätze einer Partei wird, desto wichtiger wird die erfolgreiche Nutzung von Social Media im Wettbewerb um chancenreiche Listenplätze.

Je personalisierter die Wahlmöglichkeiten einer Wahl sind, der Bürger also aus einer Kandidatenliste gezielt einzelne Personen wählen kann, desto grösser wird die erfolgreiche Nutzung von Social Media für den einzelnen Kandidaten. Stichworte dazu sind panaschieren und kumulieren von Stimmen bei Wahlen.

 Konsequenzen für Kandidaten und Abgeordnete

Für den eigenen Erfolg als Politiker und vor allem als Abgeordneter ist der direkte Zugriff auf eine erfolgreiche eigene Social Media Infrastruktur und Basis – jenseits der Parteieninfrastrutkur – unverzichtbar. Damit kann der eigene Erfolg und ein Stück Unabhängigkeit von Parteiinteressen nachhaltig aufgebaut und gesichert werden.

Konsequenzen für Parteien

Die Einbindung von Bürgern mit dem Wunsch nach Mitgestaltung jenseits der Parteimitgliedschaft und die dazu nötigen Strukturen zu schaffen, wird mit über die Machtbasis und Zukunftsfähigkeit der Parteien entscheiden. Diese Herausforderung ist nicht ohne innovative und konsequente Nutzung von Social Media zu meistern.

 

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Facebook Links in Google – Social Media SEO

Facebook Links in Google – Social Media SEO

Artikel über die Beachtung von Facebook Kommentaren in Google führen mich zum Thema Linkpopularität durch Social Media. Eine möglicherweise weit gespannte Brücke, aber keine völlig unerhebliche. Externe Links auf die eigene Seite werden als Mittel genutzt, wenn die SEO Optimierung Onpage ausgereizt ist.

Facebook und SEO

Facebook bietet einige Möglichkeiten Links auf die eigene, externe Website zu produzieren. Zum Beispiel automatisiert in den Profilen der User.

Sind Links von Facebook auf andere Seiten wichtig?

Link Popularität gehört zu den frühen Systemen der Bewertung von Websites durch Suchmaschinen. Der erste Ansatz der Linkpopularität war simpel: je mehr Links auf eine Website verweisen, desto wichtiger ist sie. Später wurde dieser Ansatz durch Google zum PageRank verfeinert. Hierbei wird u. a. auch die Bedeutung der linkgebenden Website berücksichtigt. Facebook ist als Website im Internet nicht ganz unwichtig.

Social Media SEO = Spam in Facebook?

Wo fängt Spam an, wo wird glaubwürdige Begeisterung für die Bewertung von Websites  gebraucht oder missbraucht? Die Frage ist nicht so einfach zu beantworten. Betrachten wir die Realität einfach anhand eines kleinen Beispiels, das Sie gerne für andere Fälle abwandeln und benutzen können.

SEO muss sich lohnen

Deshalb fokussieren wir uns auf eine im Internet aktive Branche – die Reisebranche – und wählen den beliebten Suchbegriff lastminute reisen – der uns zu einer überschaubaren Trefferliste von heute 11 Mio Umfang führt. Ich habe mir die Nummer 2 der generischen Suche angesehen – das ist www.5vorflug.de und lasse mir mit der Suchabfrage link:5vorflug.de site:facebook.com die Links anzeigen, die aus Facebook heraus auf 5vorflug.de verweisen. Das waren erfreulich übersichtliche 189 Links.

Links auf die eigene Website zu generieren ist arbeitsintensiv – oder user generated content

Beim durchblättern landete ich auf einigen Profilen und sah mir dort die „Quelle“ des Links auf 5vorflug.de an – die war in den Profilen unter Aktivitäten – sonstige zu finden. Bei vielen Facebook Usern sammelt sich dort eine lange, lange Latte an Links auf externe Websites. Tausende Links pro Profil sind durchaus möglich, sofern der User Facebook aktiv nutzt und ein Freund des Like-Buttons ist. Ich stieß bei dieser kurzen Recherche auf mehrere Facebook User, von deren Profilen aus mehrere Tausend Links auf externe Websites verwiesen.

Liken ist auch linken

Wir klicken auf einen Like Button, weil wir eine Marke, ein Produkt, eine Fanpage oder eine Information schätzen, aber vielleicht auch nur, weil wir in einem Preisausschreiben gewinnen wollen. Damit produzieren wir –  in den sonstigen Aktivitäten unseres Profils – auch einen Link auf eine externe Website, ohne das uns dies im Augenblick des „likens“ bewußt ist.. Tausende von externen Websites erhalten damit im Laufe der Zeit Links. Von einer Person.

Sind Likes als Auslöser für Links von Facebook auf die externe Seite Spam oder gewollte Empfehlungen?

Auf diese Frage gibt es für mich zwei klare Antworten:

1. Ich weiss es nicht.

2. Es kommt darauf an.

Die dritte Antwortmöglichkeit wäre noch, das dies eigentlich egal ist weil es den meisten FB Usern auch egal ist, was ein Klick auf den LIKE Button bewirkt. Aber das setzt die Kenntnis dieser Zusammenhänge bei den Facebook Usern auf breiter Ebene voraus und so weit würde ich nicht spekulieren.

Fanpages als Linkgeneratoren

Facebook Fanpages als eine wichtige Quelle der Likes und als Schnittstelle der direkten Kommunikationsmöglichkeit gewinnen durch diesen Zusammenhang weitere Bedeutung. Das könnte die gute Nachricht sein. Die möglicherweise weniger gute Nachricht ist, das damit das SEO Thema und der Aufbau von Linkvolumen mit zu einer Aufgabe von Social Media wird. Likes produzieren bis das Netz glüht passt als neue Aufgabenstellung für Social Media nicht wirklich gut zum Gedanken des Dialogs, den ewige Idealisten in Social Media auch sehen. Der schnelle Erfolg im Aufbau von Fans mit allen Mitteln hat mit diesem Zusammenhang zumindest eine Argumentation mehr.

SEO goes Facebook

Wenn Links von Facebook in großem Umfang durch Social Network Marketing produziert werden und diese Links auch noch den Nutzen von Facebooks hohem PageRank transportieren können, wird dies für die SEO Branche nicht ohne Konsequenzen bleiben. Für die Offpage-Optimierung (also die Optimierung ausserhalb der Website) ist die Nutzung von Likes und deren automatisierten Links dann ein nicht mehr zu vernachlässigendes Muss. Sofern Google hieran nichts ändert. Z. B. in Form der Bewertung von Links von Facebook. Oder so lange genügend User ihre Profile in Facebook öffentlich sichtbar – und damit für Google zugänglich halten.

 

Relaunches, Features, Selbstverständnis – deutsche Plattformen im Wettbewerb mit Facebook

Relaunches, neue Features, neues Selbstverständnis – wie deutsche Plattformen im Wettbewerb mit Facebook agieren.

Facebook blüht und gedeiht auf hohem Niveau während die deutschen Social Network Plattformen mehr oder weniger schnell dahin schwinden. Eigentlich sollte dies Anlass genug sein, um sich grundsätzliche Gedanken darüber zu machen, wie dem zunehmenden Nutzerschwund und dem damit einher gehenden Abstieg in Bedeutungslosigkeit und wirtschaftliches Aus zu begegnen ist.

Nun wird das auch sicher gemacht. Zumindest wird es versucht. Betrachten wir die Ergebnisse dieser Ãœberlegungen, soweit sie von außen erkennbar sind, bleibt der Vergleich mit einer „Vogel Strauß Politik“ nicht fern.

Die VZs

Eigentlich befindet man sich nicht mehr im Wettbewerb mit Facebook – so die Erkenntnis der VZs. Was ja nichts anderes bedeutet, als das man den Wettbewerb aufgegeben hat. In einem System das dezente Neigung zum Monopol nicht verbergen kann, steht diese Aufgabe des Wettbewerbs für eine Vorstufe der Selbstaufgabe. Wenn man selbst den Wettbewerb aufgibt, ist das nun mal kein Ende des Wettbewerbs, lediglich der Beginn des eigenen Ende durch den Wettbewerb.

Natürlich ist auch diese Einsicht der VZs nicht final, sondern beta. Schließlich gibt es da noch einen Investor, der ungern zusehen wird, wie sein Investment sanft die Spree hinunter geigt und eine neue CEO.

Der Relaunch der VZs, oder das was davon bislang zu sehen ist, wirkt wie eine dezente Verbesserung der Usability und ist davon weit entfernt nachhaltig zur Existenzsicherung beizutragen.

 

Wer-kenn-wen

Der Versuch sich stärker am Alltag der User zu orientieren, ist für eine Social Network Plattform eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Im Fall von wkw besteht diese stärkere Orientierung an der Realität in einer Anbindung von Gruppen an bestehende Vereine.  Eine Verbindung von Gruppen mit Vereinen und ein für mich ausgesprochen gekonnt spießig wirkendes Vereinsheim als Hoffnungsträger für eine Trendwende im Abstieg? Da wo User wkw aktiv nutzen und zugleich Vereinsmitglied sind, ist die Etablierung entsprechender Gruppen sicher längst erfolgt. Was aber, wenn die Aktivität der Vereinskollegen bereits auf anderem Boden stattfindet? Dann kommt dieser Ansatz zu spät. Und das wkw von der Abwanderung nicht längst betroffen ist,  wird niemand bezweifeln.

Auch wenn der Ansatz der Userbindung über deren reales soziales Umfeld in der Sache richtig gedacht ist, wird das Vereinsheim in wkw nicht wirklich dazu beitragen, der Abwanderung Herr zu werden. Gut angedacht, aber leider nicht zu Ende gedacht.

 

Jappy

Die am meisten übersehene wie unterschätzte Plattform steht ebenfalls vor einem Relaunch. Die Version 4 von Jappy soll dieses Jahr an den Start gehen. Informationen über die Veränderungen gibt es hier.

Soweit man von diesen Informationen ausgehen kann, wird das neue Jappy an Usability und an Kommunikationsqualität zulegen. Ob dies ausreicht um dem Sog des großen blauen Lochs mit Namen Facebook erfolgreich entgegen zu wirken, ist mehr als nur fraglich. Hilfreich für Jappy ist der etwas höhere Altersdurchschnitt. Dadurch könnte der Abstieg etwas langsamer und später stattfinden.

Ansonsten fehlen erkennbare Ideen, wie der Herausforderung Facebook zu begegnen ist und man verfällt gemeinsam mit anderen überlebenswilligen deutschen Plattformen auf den gleichen Fehler – sich ausschließlich auf die eigene Plattform zu konzentrieren.

 

Fazit

Natürlich ist es richtig und empfehlenswert, die Qualität der eigenen Plattform systematisch zu verbessern. Leider wird die beste Qualität nicht ausreichen um den Netzwerkeffekt auszugleichen. Durch die Fokussierung auf die eigene Plattform bleibt als bestmögliches Ergebnis nur der etwas langsamere Abstieg, das verzögern des längst nicht mehr leise schleichenden Tods.

Die Chance für die deutschen Plattform liegt sicher nicht in einer ziellosen Konfrontation im Sinne eines entweder – oder für die User. Sie haben – im Gegensatz zu Facebook – die Möglichkeit ein zielführendes sowohl als auch intelligent gestalten und durch eigene Wettbewerbsvorteile zu stärken. Es wird Zeit diese Chancen zu nutzen, solange den deutschen Plattformen dafür noch Ressourcen zur Verfügung stehen. Der schleichende Rückgang an aktiven Usern geht letztlich auch mit einem Rückgang an wirtschaftlichen Ressourcen einher.

Für die Sicherung der Plattformexistenz ist die Fokussierung auf einen immer geringer werdenden Userstamm alles andere als ausreichend. Um User von Facebook zurück zu holen, ist eine offensivere Beschäftigung mit den Stärken und Schwächen von Facebook und Ansatzpunkten um diese zum eigenen Vorteil zu nutzen, nicht zu vermeiden.

Fürchtet Euch nicht, könnte man ein klassisches Zitat benutzen. Was immer ihr in den direkten Wettbewerb und die Nutzung von Facebook zu Eurem Vorteil investiert, ist besser getan, als in einen eleganteren schleichenden eigenen Untergang zu investieren.

Sack Reis?

Nico Lumma hat seine Meinung über die Bedeutung der deutschen Social Network Plattformen mit der Bedeutung des berühmten Sack Reis verglichen, der irgendwo in China umfällt. Das klingt ausgesprochen nachvollziehbar, trotzdem teile ich diese Einschätzung nicht ganz. Mit den Social Network Plattformen entsteht eine Infrastruktur, deren Bedeutung für Gesellschaft und Wirtschaft erst langsam erkannt wird.

Man könnte es so sehen: Wir haben uns an die Monokultur von Windows gewöhnt und an dessen Folgen. Wir werden auch mit einer Monokultur bei Social Network Plattformen zurecht kommen. Allerdings geht die Bedeutung von Social Network Plattformen über die eines Betriebssystems von PCs hinaus. Windows hat meines Wissens nach nicht nachhaltig zu politischen Umstürzen beigetragen. Und Social Networks verfügen über das grundsätzliche Potenzial einigen Branchen – auch in Deutschland – die wirtschaftliche Basis zu entziehen.

Verschwinden alle leistungsfähigen deutschen Social Network Plattformen aus dem Markt, laufen wir Gefahr, das damit auch eine Kompetenz verschwindet. Auch wenn diese gerade nicht wirklich durch Innovationskraft beeindruckt.

 

Google vs. Facebook – wie Facebook geschlagen werden kann

Um eine aktuelle Wettbewerbsstrategie gegen Facebook zu entwickeln, ist es wichtig die Natur des Wettbewerbs bei Social Network Plattformen und vor allem die Veränderung und Entwicklung dieses Wettbewerbs zu verstehen.

Die kalte Dusche veränderter Wettbewerbssituation

In den Anfängen der Social Network Plattformen war es wichtig möglichst schnell im Markt zu sein. Der Markt war jung, die User noch nicht etablliert und erst dabei sich eine Plattform zu suchen, das Wachstum explodierte in dieser Phase faktisch von selbst. Diese Phase ist definitiv vorüber. Facebook war wohl die letzte Plattform die noch von dieser Phase des Wettbewerbs profitierte.

Den Sprung vom automatischen Wachstum ins kalte Wasser des Verdrängungswettbewerbs hat viele Plattformbetreiber „eiskalt“ erwischt. Wer die Grundlagen seines Erfolgs nicht kennt oder richtig einschätzt, wird ihn kaum verteidigen können. Für einige Plattformbetreiber liegt die Chance im Wettbewerb mit Facebook in besserer Usability und interessanteren, nützlicheren Features. Der Ansatz wird bestenfalls Zeit gewinnen. Viele Plattformbetreiber betreiben nicht nur zum ersten Mal eine Socia Network Plattform, für viele ist es auch das erste Unternehmen in dem sie überhaupt arbeiten. Diesen abrupten Wechsel von komfortabel-berauschender Wachstumseuphorie zum harten existenziellen Verdrängungswettbewerb mit einem übergroßen Wettbewerber zu verarbeiten und dann entsprechend strategisch zu agieren, ist auch für erfahrenere Unternehmer eine extreme Herausforderung-

Die User nutzen Social Network Plattformen primär dafür, sich mit vorhandenen Freunden auszutauschen, an deren Leben teilzuhaben und neue Freunde zu gewinnen. Dazu sind für die Plattform eine Reihe grundsätzlicher Kommunikationsdienste – als Standard – schlichtweg unverzichtbar. Deren Vorhandensein ist jetzt nicht mehr die Erfolgsgarantie der Vergangenheit, sondern lediglich Voraussetzung um überhaupt am Markt als Anbieter ernst genommen zu werden. Die Voraussetzung für den Markterfolg heißt auch für Plattformen Reichweite und Aktivität. Es werden nur noch die Plattformen überleben, in denen genügend User mit ihren Freunden online kommunizieren können. Das heißt, es werden nur die Plattformen überleben, in denen die Freunde der meisten User aktiv (online) sind.

Für newcomer ist dies eine Hürde, die mit konventionellen Standardleistungen – auch wenn sie besser und innovativer sind als die vohandener Wettbewerber – nicht zu nehmen ist. Das lernt gerade Google.

Eine Ursache von Googles aktuellem Scheitern

Die Versuche die Entwicklung von Google mit der Entwicklung von Facebook an dessen Beginn zu vergleichen, greifen zu kurz. Seither hat sich der Markt entscheidend verändert: es gibt kaum offenes oder freies Marktpotenzial mehr.  Wer heute antritt muss sich sein Potenzial vom Wettbewerb holen. Und das funktioniert nicht mit einem Userzentrierten Ansatz allein. Es geht nicht mehr darum einzelne User zu Google zu holen. Es geht darum komplette Freundeskreise zu Google (oder anderen Plattformen) zu schaufeln.

Was passiert, wenn einzelne innovative User bei Google aktiv sind? Sie finden unter den 43 Millionen Usern keine 43 Millionen aktive User. Und ob 43 Millionen oder 430 Millionen User ist im Prinzip egal. Für den einzelnen User geht es darum, wieviele seiner Freunde gerade in Google aktiv sind, wenn er dort aktiv ist. Und das sind naturgemäß wenige bis keine.

Google wie auch andere Wettbewerber werden nicht zuletzt deshalb so lange scheitern, wie sie für dieses Problem keine sinnvolle Lösung gefunden haben.

Wie ist Facebook zu schlagen?

Nicht durch einen direkten Wettbewerb an Features. Der Netzwerkgigant verfügt über ausreichende Ressourcen um selbst oder mit Hilfe von 3rd Party Anbietern existenziell bedeutsame Wettbewerbsvorteile eines Gegners durch kopieren oder verbessern zu neutralisieren. Um Facebook zu schlagen, muss man

  • Facebooks strategische Achillesferse erkennen und nutzen können
  • die Prioritäten in der Nutzung von Social Network Plattformen verstehen und nutzen können
  • die Natur des Wettbewerbs verstehen
  • den Wettbewerb gestalten können
  • strategisch, schnell und konsequent handeln.

Wie könnte dies in den einzelnen Punkte aussehen?

Eine von Facebooks strategischen Achillesfersen ist zugleich auch sein Wettbewerbsvorteil: das offene System hat die Facebook für Drittanbieter interessant gemacht und damit die Ressourcen des Unternehmens fakisch verfielfacht. Nun kann man kann kein offenes System verteidigen, ohne es ganz oder teilweise zu schließen. Als Wettbewerber kann man dieses offene System strategisch nutzen, um dort Reichweite für die eigene Plattform zu generieren und Freundeskreise für die Nutzung der eigenen Plattform zu erschließen.

Die Herausforderungen von Social Network Plattformen im Wettbewerb mit Facebook

Abwanderung entgegen wirken

In dieser Situation ist ein Teil der Freunde des eigenen Users bereits zu Facebook abgewandert. Der User steht vor der Wahl einen zweiten Account bei Facebook zu führen, wenn er den Kontakt aufrecht erhalten will – was ja der Grund ist eine Social Network Plattform zu nutzen. Die meisten seiner Freunde sind noch nicht bei Facebook.

Abgewanderte User wieder erreichen

In dieser Situation ist der User bereits der Mehrzahl seiner Freunde gefolgt und nutzt den Account in der ursprünglichen Plattform nur noch sporadisch. Die meisten seiner Freunde sind bereits bei Facebook. Hier ist die Kreativität rund um die Kernnutzenstiftung von Social Network Plattformen gefragt. Facebook bietet hier ausreichend Ansatzpunkte um mit intelligenteren und attraktiveren Möglichkeiten zu punkten. Entscheidend ist, das die Nutzung dieser Leistungen auch aus Facebook heraus möglich ist.

Neue User und deren Freundeskreise in Facebook erschließen

In dieser Situation geht es darum eine Nutzenstiftung aufzubauen, die in Facebook nicht schnell oder gar nicht kopiert werden kann und die für Facebook Nutzer interessant ist. Dabei ist darauf zu achten, das der Facebook Nutzer dieses Angebot auch aus Facebook heraus zumindest in Teilen nutzen kann – schon um Informationen darüber in seinen Freundeskreis zu schicken.

Google vs. Facebook

Google hat sich mit Google+ an Facebook orientiert, ohne dabei Facebook konstruktiv für den Aufbau von Reichweite und Aktivität zu nutzen. Um die Chancen auf den Aufbau einer nachhaltig erfolgreichen Social Network Plattform sollte neben den vorgenannten Ansätzen bei den Kommunikationsmöglichkeiten nachgebessert und eine eigenständigere Nutzenstiftung aufgebaut werden.

Fazit

Das Ende der klassischen Usergenerierung – die letztlich nur darauf basierte, das Freunde ihre Freunde zur Plattform brachten – ist einer der Schlüssel für den Erfolg im Wettbewerb mit Facebook. Diese Form der klassischen Nutzergenerierung unterstützt jetzt Facebook. Wer im Wettbewerb bestehen will, muss eine Abwanderung zu Facebook verhindern oder besser noch, auch neue User von Facebook akquirieren können.

Wer antritt eine neue Social Network Plattform zu etablieren, muß zwangsläufig seine User von Facebook holen. Wie wir nicht zuletzt auch am Beispiel von Google+ sehen, ist dies nicht einfach. Google+ ist zwar bislang die qualitativ beste Social Network Plattform. Für einen Erfolg gegen Facebook reicht dieser Ansatz nicht aus.  Die fehlende aktive Wettbewerbsstrategie ist zwar nicht das einzige Defizit, aber sie trägt nachhaltig dazu bei, das Wachstum zu dämpfen und Aktivität zu vermeiden.

Weiterer Informationsbedarf?

Für weitere Informationen und eine Konkretisierung der Möglichkeiten für Social Network Plattformen stehe ich gern zur Verfügung.

 

VZs unter neuer Führung – Stefanie Waehlert folgt auf Clemens Riedl

Die VZs mit neuer Führung und der Hoffnung auf eine Stabilisierung der Nutzerzahlen

w & v berichtet über den Wechsel an der Führungsspitze der VZ Netzwerke. Mit Clemens Riedl verlässt einer der langjährigen CEOs das Unternehmen. Riedl war seit 8/2008 Geschäftsführer der VZ Netzwerke. Nach Angaben von w & v wollte er das Unternehmen bereits im Frühjahr verlassen.

Stefanie Waehlert kann bei ihrer Aufgabe auf die Erfahrung als Geschäftsführerin der ProSiebenSat.1 Media AG aufbauen. Dort war sie auch für die Lokalisten zuständig, dem großen regionalen Netzwerk aus Bayern. Deren Entwicklung ist ja nahezu typisch für Social Network Plattformen, die den Strategiewechsel nicht geschafft haben.

Relaunch der VZs angekündigt

Noch unter alter Führung kündigten die VZs einen stufenweisen Relaunch unter Mitwirkung der User an, der in netzwertig in einem Interview mit Riedl vorgestellt wurde. Hier deshalb nur die wichtigsten Inhalte:

  • die Trennung der Netzwerke bleibt erhalten
  • Fokussierung auf Kommunikationstools.

Auch wenn sich alle erfolgreichen Social Network Plattformen durch Usability und Kommunikations- und Nutzungsstandards angleichen, wird ein rotes, grünes oder orangenes Facebook keine Lösung für die Probleme der VZs sein. Ob der Ansatz der „Vertikalisierung“, der laut Riedls Interview an Googles Circles erinnert, ausreicht einen ausreichenden Mehrnutzen zu bieten, um die User, die nach Riedl auch bei Facebook sind, für die VZs zu reaktivieren, ist eine sehr offene Spekulation. Zumindest soll der Relaunch State-of-the-Art-Technologie bieten, für die 70 Entwickler und Produktmanager ein Jahr gearbeitet hätten.

Das strategische Problem der Social Network Plattformen

The winner takes it all – so könnte man den Trend zum Quasimonopol auch bei den Social Network Plattformen bezeichnen. Die Ursachen dieses Prinzips liegen im Netzwerkeffekt. Dieser Effekt erklärt auch, warum Märkte, die auf Netzwerkeffekte reagieren, zur Monopolbildung neigen.

In einer Plattform mit Netzwerkeffekten führt der Rückgang der Nutzer analog zum Wachsen zu einem entsprechenden Wertverlust der Plattform in Form geringerer Attraktivität, damit sinkender Nutzung und entsprechend weiterem absinken der Attraktivität.

Bislang ist es niemandem gelungen ein rückläufiges Netzwerk durch bessere Kommunikationstools zu neuer Attraktivität zu führen, wie vereinzelte Versuche zeigen.

Die Lösung des Problems liegt nicht mehr in den rückläufigen Plattformen

So grausam das auch klingen mag – ein Rückgang der vom Netzwerkeffekt beeinflusst wird, ist auch durch die beste State-of-the-art-Technologie und wettbewerbsfähige Kommunikationsdienste nicht aufzuhalten. Vielleicht kann dadurch die Dynamik des Abwanderns etwas verringert werden, aber dieserAnnahme basiert – immer unter der Voraussetzung, das die Netzwerkeffekte weiterbestehen – mehr auf Hoffnung als begründete Fakten.

Facebooks Stärke bereuht nicht auf einer State-of-the-Art-Technologie oder brillanten Kommunikationstools. Da gab es deutlich früher schon besseres. Facebooks Glück waren und sind die Netzwerkeffekte, die immer noch zu seinen Gunsten wirken.

Keine Chance gegen Facebook?

Im direkten Wettbewerb haben die VZs auch nach dem Relaunch sicher keine Chance gegen Facebook. Aber einem direkten Wettbewerb auszuweichen ist ihnen ebenfalls nicht möglich.

Das bedeutet aber nicht zwangsläufig das es keine Chance gibt im Wettbewerb mit Facebook zu bestehen.

Die Kunst wird darin bestehen, die Netzwerkeffekte, von denen Facebook als Plattform profitiert, ebenfalls – und zum eigenen Vorteil – zu nutzen. Das mag für den einen oder anderen merkwürdig klingen. In dem Fall denken Sie an die Methode des Aikido. Dort lehrt man, wie in der Defensive agierend die Kraft des Gegners zum eigenen Vorteil genutzt werden kann. Facebook ist für die VZs der Markt – der Ort wo ihr Potenzial zu finden ist. Dort – in Facebook – muss angesetzt werden, will man überleben.

Wer Facebook als offenes System zu nutzen versteht und die Chancen des Strategiewechsels vom Plattformwachstum zum Community Wachstum erkennt und die Schwächen von Facebook in seinen Leistungen für die smarte Pflege des persönlichen Social Networks sieht und konstruktiv nutzt, hat eine reale Chance, sich zu behaupten. Einfach ist dies allerdings nicht und die (auch technische) Komplexität die hinter dieser Social Media Architektur steckt in ein simples Nutzungserlebnis zu überführen kostet mehr als ein wenig Kreativität und nicht zuletzt auch einiges an Ressourcen.

Überlebensfrage = Ressourcenfrage

Wer über geringe eigene Unternehmensressourcen – wie die meisten deutschen Social Network Plattformen – verfügt, muss diese zwangsläufig klüger einsetzen, als ein besser gestellter Wettbewerber. Facebook verdankt auch einen Teil seines Erfolgs dem frühen Öffnen seiner Plattform und der daraus resultierenden Vervielfältigung der Ressourcen die an der Entwicklung der Attraktivität der Plattform und deren Promotion. Auch diese Strategie zum eigenen Vorteil zu nutzen, wäre ein interessanter Schachzug im Kampf um das Ãœberleben der VZs.

Fazit

Wünschen wir der neuen Chefin eine glückliche Hand. Nicht weil die VZs sich bislang als schützenswertes Kulturgut bewiesen haben, sondern weil ein Monopol bei den Social Network Plattformen in Deutschland nicht im Sinne der Allgemeinheit sein kann. Dazu ist das Potenzial einer Social Network Plattform sowohl in wirtschaftlicher wie in gesellschaftlicher Sicht zu bedeutend.

Marketing in Facebook – Abhängigkeit vermeiden

Marketing in Facebook ohne strategisch riskante Abhängigkeit

Fish where the fish is – nach diesem Motto wird das Marketing in Facebook für viele Unternehmen zunehmend zwangsläufig. Dagegen ist erst mal nichts einzuwenden, vorausgesetzt man setzt Marketing nicht mit Anzeigenschaltung gleich.

Die Freude über die Möglichkeit auf effiziente und wirtschaftliche Weise einen sehr innovativen Draht zu Kunden und Interessenten aufbauen und nutzen zu können, überdeckt allerdings leicht das Risiko der Abhängigkeit.

Risikoverminderung für erfolgreiches Marketing in Facebook

Je erfolgreicher das Marketing in Facebook ist, desto dringender ist es diesen Erfolg auch absichern zu können. Auch wenn die meisten Unternehmen mit ihren Fanpages noch von einem deutlichen Marketingerfolg entfernt sind, macht es großen Sinn, sich möglichst früh über eine Absicherungs- oder Backup-Strategie Gedanken zu machen. Hier gilt die gleiche Regel wie beim Backup für den PC oder das Rechenzentrum des Unternehmens. Vorbereitet sein kann überlebenswichtig werden. Gerade dann, wenn Erfolg eintritt.

Beispiel Zynga

Zynga, das Unternehmen, das die Facebook User mit Farmville beglückt hat, ist in Facebook unbestreitbar erfolgreich: insgesamt spielen täglich 59 Millionen Menschen eines der Spiele des Unternehmens. Und fast alle Spieler spielen diese Spiele in Facebook. Ein Erfolg der einen Preis hat: Facebook erhält 30 Prozent der Umsätze von Zynga.

Diese Abhängigkeit ist dem Unternehmen, das kurz vor seinem Börsengang steht, zu hoch. Zynga plant daher eine eigene Plattform, um dies Abhängigkeit verringern zu können.

Beispiel Bosch

Bosch ist in Facebook mit mehreren Geschäftsfeldern aktiv. Eines davon sind die Profiwerkzeuge. Bosch nutzt Facebook lediglich als Erschließungstool für die soziale Reichweite seiner Kunden um damit Menschen zu erreichen, die auf anderen Kanälen gar nicht oder nur mit höherem Aufwand erreicht werden können.

Die Social Media Architektur von Bosch ist dabei simpel und durchdacht:

  • Man führt im ersten Schritt alle User aus den unterschiedlichsten Kommunikationskanälen auf die Facebook Fanpage für die Profiwerkzeuge und löst dort Aktionen aus, die in das soziale Umfeld der User ausstrahlen. Damit wird das passive Empfehlungsmarketing zur Interessentengewinnung aktiviert.
  • Im zweiten Schritt werden diese User wieder auf die Website von Bosch geleitet. Dort wird der Erfahrungsaustausch und das Empfehlungsmarketing innerhalb der Anwender installiert.

Damit werden die wichtigen Informationen aus den Erfahrungen der Anwender wie die aufgebaute Reichweite unter den Anwendern der Profiwerkzeuge auf der eigenen Plattform festgehalten. Die Abhängigkeit von Facebook ist damit relativ gering. Die mögliche Wertschöpfung – aus den Erfahrungen der Anwender und deren Empfehlungen – ist deutlich gestaltbarer, weil man sich auf der eigenen Plattform bewegt.

Social Media Architektur statt isolierte Nutzung von Standardtools

Der Einsatz einer durchdachten Social Media Architektur statt der isolierten Nutzung von Standardtools sollte eine Selbstverständlichkeit sein, zumal wenn sich Unternehmen mit professionellem Anspruch in Social Media engagieren.

Leider sind auch hier gerade die offensichtlichen Selbstverständlichkeiten eben nicht selbstverständlich, wie die Beispiele verschiedener Unternehmen mehr oder weniger plakativ erkennen lassen.

So prüfen Sie diesen Punkt Ihrer Social Media Strategie

Wenn Sie bereits eine Facebook Fanpage nutzen, prüfen Sie, wie Sie die Reichweite und die in dieser Fanpage erkennbaren Erfahrungen und Empfehlungen von Anwendern sichern.

Wenn Sie kurz vor dem Aufbau von Fanpage und dazugehöriger Reichweite an Fans stehen, sollten sie dies möglichst ebenso (schnell) tun. Damit Sie im Fall des Falles wie im Fall eines nachträglichen Aufbaus von Backup Systemen nicht wieder bei Null anfangen.

Haben Sie eine Agentur beauftragt, nutzen Sie doch die Gelegenheit um sich von der Kompetenz der Agentur überzeugen zu lassen und bitten Sie darum, das Ihnen die Backup Methode für die Fanpage erklärt wird.

Haben Sie dazu Fragen?

Bei offenen Fragen hilft nur fragen:

  • Ganz diskret direkt – telefonisch oder per eMail.
  • Ganz öffentlich per Kommentar.

 

agof 06/2011 – wer braucht noch regionale Social Network Plattformen?

Wer braucht noch regionale Social Network Plattformen?

Die Frage stellt sich – nicht nur den Usern, sondern vor allem den Betreibern dieser Plattformen. Deren Stern sinkt in Deutschland stetig weiter, blickt man auf die Ergebnisse der Agof für den Juni 2011.

Die regionale Dichte fällt als Argument zunehmend weg. Hier hat Facebook die regionalen Plattformen längst überholt. Statt dies als letzten Aufruf zu verstehen, sich der Existenzfrage konstruktiv zu stellen, wird weiter gearbeitet, als wäre alles im tiefgrünen Bereich.

Die einzig logische Erklärung dafür heißt, das man die eigene Position im Wettbewerb nicht mehr als gestaltbar versteht und einfach so lange weitermacht, wie es sich eben irgendwie rechnet. Und dann wird eben das Licht ausgemacht.

Wo sich die Betreiber der Plattformen dieser Frage nicht mehr konstruktiv zu stellen scheinen, handeln die User um so klarer: Der Rückgang an unique usern setzt sich bei den meisten Plattform unerbittlich weiter fort. Wirft man einen Blick auf die internationalen Social Network Plattformen, die in der agof gemessen werden, fällt auf, das in der Ausweisung für Juni 2011 sowohl bei MySpace als auch bei Netlog der Abwärtstrend zumindest eine Pause eingelegt hat. Bei den deutschen Plattformen ist dies eindeutig nicht der Fall, sieht man mal von den Knuddels ab.

Braucht der Markt regionale Social Network Plattformen?

Nicht zuletzt um nicht gänzlich von einer Plattform abhängig zu sein, sind regionale Social Network Plattformen wichtig. Zu viel Monokultur ist schädlich – nicht nur, wenn das jeweilige Unternehmen seinen Sitz weit entfernt hat und in vielen rechtlichen Normen eher lästiges Lokalkolorit sieht. Beachtet man das wirtschaftliche wie politisch – gesellschaftliche Potenzial einer Social Network Plattform, ist dieses Argument nicht zu unterschätzen.  Monopole widersprechen unserer wirtschaftlichen Verfassung. Egal ob sie künstlich oder im Markt geschaffen werden. Und bei Social Network Plattformen handelt es sich eben um deutlich mehr als um reine wirtschaftliche Konstrukte. Das zu begründen genügt z. B. der Hinweis auf den sogenannten arabischen Frühling.

Die Existenzfrage der regionalen deutschen Plattformen bleibt unbeantwortet. Nicht zuletzt weil die Betreiber nicht in der Lage sind, auf die Herausforderungen eines globalen Anbieters konstruktive Antworten zu geben. Es fehlt am Willen und am Glauben an den eigenen Erfolg. Es fehlt an Strategien und an Vorstellungskraft um einer Herausforderung konzeptionell zu begegnen. Facebook ist nicht übermächtig. Im Gegenteil. Diese Plattform ist durch ihre eigenen Schwächen angreifbar.

Strategische Antworten sind gefordert

MySpace hat sich neu positioniert. Ob die Atempause im Rückgang der unique users von MySpace anhält und Grund zur Hoffnung gibt ist eine andere Frage. Die Konsequenz aus der Erkenntnis zu ziehen, das die alte Plattformstrategie nicht mehr funktionieren kann, ist entscheidend. MySpace kann immer noch scheitern. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist immer noch hoch. Aber man arbeitet daran, der Plattform durch eine neue Positionierung eine Zukunft zu sichern. Unsere regionale Plattformen sind von diesen Überlegungen überfordert. Die Chance, das aus diesen Ruinen neue Ideen für innovative Plattformen entstehen bleiben entsprechend gering. Wenn sich einmal das Bewußtsein fest gesetzt hat, das diese Branche verloren ist, geht sie auch verloren.

Das dahinter verborgene Problem mag im Augenblick unerheblich wirken. Wir versuchen schließlich gerade Griechenland zu retten. Aber wir könnten auf lange Sicht mehr auf diesem Feld verlieren, als wir uns das heute vorstellen. Das Veränderungspotenzial der Social Network Plattformen kann viele Branchen auf den Kopf stellen und uns mehr Geld und Arbeitsplätze kosten als die Griechenland- und Finanzkrise. Wir werden diese Entwicklung nach aller Voraussicht nicht von der Gewinnerseite aus erleben, wenn wir keine ausreichenden Alternativen mehr haben.

Piraten ahoi – Social Media in der Politik in Sicht

Der Erfolg der Piratenpartei ist ein erster Anfang.

Der Erfolg der Piratenpartei bei den Wahlen in Berlin hat nicht zuletzt aufgrund seiner Höhe überrascht. 8,9% der Wähler oder 129.795 Stimmen entfielen nach dem vorläufigen Ergebnis auf die neue Partei. Dieser Erfolg ist für die politische Landschaft interessanter und relevanter als der Absturz der FDP.  Der Erfolg der Piraten ist eben kein Ergebnis einer Proteststimmung oder der kurze Erfolg einer Protestpartei. Er ist auch kein Phänomen, das auf Großstädte begrenzt ist oder bleibt und er lässt sich mit den klassischen Denkmustern der etablierten Parteien eben nicht völlig verstehen.

Die Wurzeln des Erfolgs der Piraten – Partizipation statt Protest

Die Piraten steigen deutlich höher ein als die GRÃœNEN zu Beginn ihrer politischen Laufbahn. Die Reaktionen der etablierten Parteien – inklusive der GRÃœNEN – zeigen, das sie das eigentliche Thema hinter diesem Erfolg nicht gänzlich verstanden haben. Man reklamiert wie die GRÃœNEN das die Piraten eigentlich Fleisch vom eigenen Fleisch sind und vergisst, das dies auch auf die Situation vor 30 Jahren – als man die GRÃœNEN als Fleisch der SPD missverstanden hat – nicht zutraf. Das dieser Fehler von den GRÃœNEN wiederholt wird, ist amüsant. Zeigt er doch, wie gut man sich im Parteidenken etabliert hat.

Die WELT ONLINE vergisst bei der interessanten Beschreibung der medialen Klientel der Piraten das ein wesentlicher Teil der Piraten Wähler aus dem Reservoir der Nichtwähler – also der größten Wählergruppe – stammt. Die Berliner Morgenpost bringt diesen wertvollen Beitrag für die Wahlbeteiligung – und damit nicht zuletzt für die Demokratie – deutlicher zur Geltung. Die Piraten leisteten in ihrem ersten Wahlkampf einen Beitrag für die demokratische Beteiligung, den die etablierten Parteien nicht mehr zu leisten in der Lage waren. Gibt man die Suchbegriffe „Piraten“ und „Nichtwähler“ in Google ein, stellt man fest, das sich die Piraten aktiv wie kreativ um diese größte Gruppe unter den Wahlberechtigten bemüht haben.

Piraten – Politik für alle?

Die Piraten sind angetreten mit dem Anspruch die Mitwirkung im politischen Prozess transparenter und einfacher zu machen. Dieser Ansatz ist strukturell ein anderer, weil er nicht zuletzt die politische Mitwirkung aus der Begrenzung auf die Stimmabgabe und der Voraussetzung der Mitgliedschaft in einer politischen Partei löst.

Damit gehen die Parteien nicht nur einen großen Schritt in Richtung einer „direkteren“ Demokratie. Sie ermöglichen erstmals eine einfachere Form politischer Teilhabe, die zeitgemäßer anmutet, als die herkömmliche, für unsere Demokratie vor allem bekömmlicher erscheint, als die etablierte. Zugespitzt, oder auch überspitzt formuliert, erbeuteten die etablierten Parteien den Anspruch auf ein Monopol in der politischen Gestaltung. Der Bürger hat die Wahl sich entweder fest innerhalb einer Partei zu engagieren oder seine demokratische Mitwirkung auf die Stimmabgabe zu begrenzen. Das ist ein Form von Monopol, das so im Grundgesetz sicher nicht gedacht war. Dort steht in Art. 21 Absatz 1 zur Rolle der Parteien bei der politischen Willensbildung unserer Nation lediglich der lapidare Satz:

(1) Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mit. Ihre Gründung ist frei. Ihre innere Ordnung muß demokratischen Grundsätzen entsprechen. Sie müssen über die Herkunft und Verwendung ihrer Mittel sowie über ihr Vermögen öffentlich Rechenschaft geben.

Zwischen Mitwirkung und einer Situation in der die Parteien die Spielregeln der politischen Willensbildung bestimmen, besteht nach meiner persönlichen Meinung ein deutlicher Unterschied. Dieser deutliche Unterschied – und die Attraktivität der Mitwirkungsmöglichkeiten in den etablierten Parteien trägt – auch das ist meine persönliche Meinung – zur Abstinenz vieler politisch Interessierter bei. Betrachtet man die Motivation der Nichtwähler erkennt man wie wertvoll und nötig ein strukturell anderer Ansatz für die politische Partizipation für unsere Demokratie ist. Eine Studie von dimap aus 2009 beschreibt die Situation wie folgt:

Nichtwähler haben sich nicht grundlegend von der Demokratie in Deutschland abgewendet. Sie zeigen durchaus Interesse an politischen Diskussionen und sind offen für Argumente. Was jedoch vorherrscht, ist eine ausgeprägte Verdrossenheit mit den zur Auswahl stehenden Parteien und Politikern.

Überspitzt formuliert ist die Methode der politischen Willensbildung eine der Quellen der Politikverdrossenheit, sind also die etablierten Parteien eher Teil des Problems als Teil der Lösung.

Egal ob die Piratenparteien langfristig Bedeutung haben werden, zeigt ihr Wahlergebnis, das ein deutlicher Wunsch nach Veränderung in Richtung einfacherer Partizipation und transparenten Prozessen besteht. von Prozessen besteht. Jede Verbesserung in diese Richtung wird auf positive Resonanz stoßen und aufgrund der knappen Mehrheiten unsere politischen Landschaft verändern.

Die Piraten sind kein regional begrenztes Phänomen

Die Piraten sind kein Berliner Phänomen. Berlin ist ein Anfang. Das Bedürfnis nach Veränderung ist bundesweit. Im Vergleich mit dem Erfolg der GRÜNEN zeigt sich der strukturelle Unterschied zwischen Piraten und GRÜNEN.

Der Erfolg der GRÃœNEN fiel in ihren Anfängen deutlich geringer aus. Der Unterschied zwischen etablierten Parteien und GRÃœNEN war auch deutlicher spürbar – nicht nur optisch.  Die GRÃœNEN traten mit klaren, kontroversen Themen an und stritten um und in Prozessen um ihre interne Meinungsbildung und Mehrheitsfindung.

Die Piraten treten auch mit Themen an, aber vor allem unterschieden sie sich von den GRÃœNEN durch einen Ansatz mit Prozessen, die einfachere politische Mitwirkung und Mitgestaltung und transparente Prozesse zum Ziel haben. Die GRÃœNEN waren von Anfang an Partei, was die Mitwirkung betrifft. Sie haben die Methode der etablierten Parteien – Du kannst nur als Mitglied mitgestalten – mit übernommen. Nur die Prozesse der internen Meinungsbildung waren öffentlicher – und gelegentlich chaotischer und mühsamer.

Warum die Piraten deutlich schneller wachsen können als andere Parteien

Der veränderte Ansatz der Partizipation mag für die Politik ein grundsätzlich neuer sein. Es gibt strukturelle Gründe, die das enorme Wachstumspotenzial und die Dynamik dieses Ansatzes deutlich machen und es Wert sind bedacht zu werden. Social Media bietet hier eine interessante Analogie.

Plattformstrategie und Communitystrategie

Die Communitystrategie sucht ihre Mitglieder anhand einer definierten Gemeinsamkeit und grenzt alle anderen potenziellen Mitglieder (ohne diese Gemeinsamkeit) aus. Die Plattformstrategie sucht ihre Mitglieder nur nach dem Nutzungswunsch und grenzt keine potenziellen Mitglieder nach weiteren Kriterien aus. Social Networks agierten alle in ihrer Startphase nach der Plattformstrategie. Ansonsten wäre das dynamische Wachstum, das sie aufwiesen und aufweisen, nicht realisierbar.

Analogie der Social Network Strategien und Politik

Öffnen die Piraten ihre Partei allen politisch Interessierten zur Mitwirkung und Meinungsbildung ermöglicht dies der Partei ein schnelleres Wachstum. Sie werden damit nicht nur für die größte Gruppe unter den Wahlberechtigten – die Nichtwähler – sondern auch für die Wähler anderer Parteien interessant, die jetzt eine Möglichkeit sehen, sich aktiver einzubringen ohne sich dabei auf den langen Weg durch die Gremien der etablierten Parteien zu begeben um ein Thema voran zu bringen.

Die Plattformstrategie verspricht erfahrungsgemäß dann besonders viel Erfolg, wenn  freies Potenzial vorhanden ist. In der politischen Ebene ist dies in Form der Nichtwähler wie in Form der nicht aktiv engagierten Wähler anderer Parteien der Fall,  sofern letztere die Möglichkeit finden über den Weg in einer offenen (Plattform) Partei ihren Themen schneller Gehör verschaffen zu können.

Eine nicht ganz so dichte Analogie wäre der Vergleich der Freien Wähler auf Kommunaler Ebene und der CDU in Baden Württemberg. Jahrzehntelang dominierte die CDU den Landtag in Baden-Württemberg, war aber in vielen Kommunen in Baden-Württemberg immer nur die zweitstärkste Kraft.

Social Media Kompetenz und Effizienz

Den Piraten geht es um Offenheit und Transparenz. Ihre Kernklientel kommt aus den Gruppen der Bevölkerung, die Social Media und Social Networks als nahezu selbstverständlich nutzen – den sogenannten digital natives. Damit verfügen die Piraten „naturgemäß“ über eine etwas höhere Kompetenz in Social Media, die es ermöglicht Wähler und Interessierte auf vielfältigere Weise einzubinden und mitwirken zu lassen, als es die etablierten Parteien – inklusive der GRÃœNEN dies derzeit anbieten. Mit diesem unterschiedlichen Ansatz und den Mitteln, die Internet und Social Media als Infrastruktur zur Verfügung stehen, ist es möglich, Poltik für alle zu einer für jeden interessierten erlebbaren Selbstverständlichkeit zu machen. Diesem Ansatz und einem solchen Angebot haben die etablierten Parteien derzeit nichts nennenswertes entgegen zu setzen. Allein die Neugier auf die Möglichkeit anders mit gestalten zu können, wird viele politisch Interessierte – und auch Wähler und Mitglieder anderer Parteien – motivieren, dies einfach einmal auszuprobieren.

Den etablierten Parteien werden – sofern sie nicht schnell und konsequent agieren – zumindest die Wähler unter 40 schnell abhanden kommen. Natürlich birgt eine politische Plattformstrategie auch große Risiken, aber selbst wenn diese Risiken für die Piraten fatale Folgen hätten, wären die etablierten Parteien bis dahin auf ein deutlich geringeres Maß an Wählern und Mitgliedern zurück gefahren.

Wiederbelebungsversuch: U-Boot reloaded?

Das Uboot taucht wieder auf. Schreibt zumindest die Gründerszene am 9. 11. 2011. Das Thema Wiederbelebung ist besonders interessant, wenn man die Entwicklung der deutschen Social Networkplattformen berücksichtigt. Aber U-Boot? Was oder wer war das noch mal?

Den jüngeren Social Networkern unter uns sei dazu zitiert: „Zur Zeit der Jahrtausendwende und in den Jahren danach war uboot.com das größte soziale Netzwerk im deutschsprachigen Raum und eines der bekanntesten und größten weltweit. Es läutete somit das Social-Community-Zeitalter noch lange vor dem Aufkommen von MySpace, Facebook und StudiVZ ein.“ Quelle des Zitats ist Wikipedia.

Die großen Zeiten von Uboot.com sind eigentlich schon längst Geschichte ist. Einstmals stolze 6 Millionen User stark, zeigte die Plattform in Deutschland in den letzten Jahren kaum noch Anzeichen von Aktivität – gemessen an eben jenen Userzahlen.

Jetzt soll das Uboot neue Fahrt aufnehmen. Ein Rettungsplan, ein neues Team unter der Leitung von Marlis Rumler und Stefan Unterberg, Stefan Schmerzting, eine inhaltliche Neuausrichtung und Daniel Mattes als Investor sollen es richten.

Social Gaming soll das U-Boot wieder flott machen

U-Boot will den Gedanken der Sozial Network Plattform beibehalten, aber durch Social Gaming an Attraktivität gewinnen. Ob Social Gaming als Erfolgsansatz ausreicht um die mehr als in die Jahre gekommene Sozial Network Plattform wieder attraktiv zu machen, ist eine sehr offene Wette.

Für eine erfolgreiche Wiederbelebung als Social Gaming Plattform sprechen könnte ein sehr innovativer Ansatz in Sachen Social Gaming und / oder eine sehr intuitiv-einfach zu bedienende Plattform. Ob die verbliebenen Reste des U-Boots dazu beitragen, um als kritische Masse eine Neubelebung zu beflügeln kann bezweiflelt werden. Dazu ist zu wenig Aktivität erkennbar wenn wir Google Adwords Angaben folgen und der Veränderungsbedarf zu groß. Die Plattform bedarf einer faktischen Neuentwicklung und Gestaltung und kann damit auch sicher nicht auf die noch verbliebenen User aufbauen. U-Boot steht faktisch vor einem Neustart.

Ob Social Gaming einer Social Network Plattform nachhaltig neue User beschert, kann bezweifelt werden. Wer wegen des Spielens kommt, wird deshalb noch kein aktives Mitglied. Bislang war die Integration eines Social Gaming Bereiches in einer Sozial Network Plattform eher ein Weg die Monetarisierung der Plattform zu verbessern und vorhandene User etwas länger auf der Plattform zu halten. Als Instrument einer nennenswerten Generierung von neuen Usern für eine Social Network Plattform ist Social Gaming meines Wissens nach noch nicht aufgefallen.

Wettbewerbsvorteil Privatsphäre?

Um als Social Network Plattform wettbewerbsfähig zu gestalten ist eine Aufrüstung des U-Boots an aktuelle Standards allein nicht ausreichend. Dazu sind die Märkte zu weit verteilt und die Wettbewerber mit Facebook und in Zukunft möglicherweise auch Google+ in einer ganz anderen Ausgangsposition, sowohl was Marktstellung als auch die unternehmerischen Ressourcen betrifft. Der Versuch als Social Network Plattform eine ehemals vorhandene Vorreiterrolle zurück gewinnen zu wollen, ist mehr als nur mutig und erfordert eine extrem hohe Kompetenz in der Entwicklung und Gestaltung innovativer Social Network Plattformen. Die Zeiten, in denen es für den Erfolg ausreichte, im Markt anwesend zu sein, sind längst vorbei. Im Interview wird in Sachen Innovation allerdings eher auf die Social Gaming Schiene verwiesen.

In einem früheren Artikel zur Wiederbelebung des Uboots  war das Thema Privatsphäre als Wettbewerbsvorteil gegenüber Facebook und Co. ein Argument. Im Interview der Gründerszene hält man sich bedeckt, um Copycats nicht zu motivieren.

Große Ziele

Neben dem Anspruch wieder eine Vorreiterrolle bei den Social Network Plattformen erreichen zu wollen, hat man sich weitere anspruchsvolle Ziele gesetzt. Nachdem das neue Konzept in einer geschlossenen Usergruppe bestätigt ist, will man damit von den USA ausgehend – mit Hilfe eines noch zu gewinnenden US-Investors – einen Platz im internationalen Social Network Markt erobern.

Die Chancen für eine Wiederbelebung des Uboots sind nicht überragend. Auch wenn sich einige noch an die Plattform erinnern, hat die Abkehr der User von Uboot über lange Jahre Gründe. Zumal Uboot User verlor, als Facebook in seinem Märkten noch kein Thema war.

Die Wiederbelebung als Social Network Plattform wird interessant zu beobachten sein. Für ein Proof of Concept in Richtung Wettbewerbsfähigkeit ist eben nicht nur ein attraktives Gaming Angebot erforderlich.

 

Nestle und social Commerce

Nestle startet Social Commerce Plattform

Horizont und off the record sind die Quellen, über die mich diese Nachricht erreicht. Und natürlich neugierig gemacht hat. Da war doch mal was mit Nestle und Social Media. Egal. Sehen wir uns doch die Plattform für Social Commerce einfach mal an.

Tag 1 der Plattform nach off the record

Das für Tag 1 dann doch schon reichlich viel an Kommentaren für die Produkte aufgelaufen ist, kann nicht zuletzt an Betaphasen und vorgeschalteten Kampagnen liegen. Das muss einen nicht nachdenklich machen. Immerhin wird die Fanpage des Nestle-Marktplatzes auf FB ganz flott genutzt.  Ein Blick zurück auf Horizont erklärt mehr:

Im Vorfeld des Launchs hatte Nestle in den letzten Augustwochen 80 Menschen in Hamburg, Berlin, Düsseldorf und Frankfurt als „Vorkoster“ der neuen Plattform eingeladen.

Was mir so beim flüchtigen Besuch auffällt, ist das die kommentierenden Besucher zwar mit Nicks genannt werden, aber nirgends vernetzt sind. Was eigentlich ganz einfach wäre – z. B. über eigene Profile, die man ja auch auf Nestle-Marktplatz anlegen kann – und eigentlich unter Social das Thema Vernetzung nicht fehlen sollte.

Flugs gemacht das Profil schnell und einfach angelegt – dickes Lob dafür – und -Peng – wo bitte ist denn mein Profil. Ich meine ein richtiges Profil. Muss ja nicht die Qualität einer Social Network Plattform sein. Es reicht eine rudimentäre, winzige Selbstdarstellung und eine bescheidene Vernetzungsmöglichkeit mit andern – um wenigstens ein bisserl social zu sein. Isst aber nicht da. Ich kann mich nur als Vorkoster bewerben. Sozusagen als Beafeater des Hauses Nestle. Mehr Profil ist für mich nicht erkennbar. Und das ist – für meine ganz persönliche Meinung „für social“ nicht genug. Wenn man schon in eigenen Profilen qualitativ abstinent ist, könnte man ja Facebook als Lückenbüßer nehmen. Immerhin hat man ja eine Facebook Fanpage und generiert dort Fans.

Mein persönlicher trauriger Eindruck: Schade, schade, schade, aber leider, leider, hat es hiermit dem Social Makeup dann doch nicht gereicht um mehr als ein dünnes fadenscheiniges Angebot auf den Weg zu bringen. Ob das am Budget gelegen ist? Der gute Ruf von Nestle ist letztlich einiges wert. Hat man bei Nestle etwa irgendeine xklassige Wald-Wiesen-Hinterhof-Klitschen-Agentur beauftragt?

Social Commerce ist nicht Social Makeup für eCommerce

Machen wir Nestle dafür mal keinen Vorwurf. Vermutlich hat man sich im Hause Nestle mangels eigener Social Media Kompetenz komplett auf externe Berater verlassen. Das Nestle bewußt eine Mogelpackung anbieten wollte, weigere ich mich einfach zu glauben. In dubio pro reo.

Der Blick zurück – zur Quelle Horizont – schafft erneut Klarheit:

Das Markplatz-Projekt betreuen von der konzeptionellen Entwicklung bis zur Social-Media-Kommunikation die WPP-Agenturen Argonauten G2 und JWT.

Das also ist der Social Commerce Ansatz dieser edlen Blüten unter den deutschen Agenturen. Ähm, ich bitte um Nachsicht, aber diese kreative Erektion erinnert mich zu deutlich an die Phallus impudicus.

Wer diese Einschätzung als unverhältnismäßig geißeln will, mag sogar recht haben. Ich bin gerade nur eben ausgesprochen ungnädig, und kann dafür entschuldigend die Extraktion diverser Dentes serotini anführen, die mich zugegebener Maßen nur eingeschränkt objektiv. Was aber wird man wohl von Seiten der Agentur gegenüber dem Auftraggeber entschuldigend ins Feld führen können? Ich weiss es nicht und hoffe auch nicht, das alle betroffenen Teammitglieder mit dicken Backen umher eilen. Zumindest nicht aufgrund von Extraktionen diverser Gebissbestandteile.

Was soll man davon halten – von Nestles Marktplatz aka Social Commerce?

Hoffen und beten, das wäre die christliche Seite. Ich denke bei diesem Anblick gerade eher in Zitaten des so überaus wunderbaren Gernot Hassknecht, der mir ob seines sanften Gemüts in der Tagesshow so warm ans Herz gewachsen ist und bewundere mich für meine edle stoische Haltung, nicht weiter auf diesen Punkt einzugehen.

Fazit  –  in dubio pro reo

Ach wenn dem Einen oder anderen bei diesem bescheidenen Social Makeup der Yoghurt sauer wird, wünschen wir dem Haus Nestle mit seinem Versuch eines Social Commerce Makeups trotzdem viel Erfolg. Man kann ja nichts für seine Agenturen. Man sucht sie sich ja schließlich nur selbst aus. Und manchmal wird man auf einem Marktplatz so auch ein kleines bisserl seines guten Rufs los.

Sollten Sie übrigens nach in Social Media kompetenten Agenturen gefragt werden, machen Sie es richtig: empfehlen Sie den Bösen die Miesen. Das passt dann schon wieder.  Üsch hätt‘ Ihnä dazu grad zwai exorbitande Empfählungen, ächt.

Ach ja – wer wissen will, wie Social Commerce wirklich aussehen kann, sehe sich z. B. Levis USA an.

 

 

 

agof if 2011/5 – Absturz der deutschen Social Networks

Sterben a la carte – die Gemeinsamkeit der deutschen Plattformen

So zumindest könnte man die Entwicklung bezeichnen, die sich seit geraumer Zeit bei den deutschen Social Network Plattformen abzeichnet. Jede ist anders und jede stirbt auf eigene Weise. Es gibt keine wirklichen Gewinner, lediglich einen mehr oder weniger dynamischen Absturz, betrachtet man die Entwicklung der deutschen Social Network Plattfomen. Keine kann sich dem Sog von Facebook entziehen, das wie ein blaues Loch die Nutzerbasis der deutschen Plattformen aussaugt.

Wo noch die Hoffnung lebte, das mit den Werten aus April 2011 der Boden erreicht sei, dürfte erneut Ernüchterung angesagt sein.

Die Talfahrt geht dynamisch weiter

Die agof liefert uns nicht nur Monatswerte sondern auch sogenannte Durchschnittswochenwerte aus den letzten 90 Tagen. Stellt man diese Durchschnittswochen den Monatswerten gegenüber fällt eine recht deutliche Diskrepanz auf.

Lesebeispiel:

Bei den VZs wurden im Mai 9,31 Mio unique users ermittelt. Wöchentlich wurden die VZs im Durchschnitt der letzten 3 Monate von 5,95 Mio unique users genutzt.

Was bedeutet dieser Unterschied?

Der schleichende Tod: Social Network Plattformen leben von der regelmäßigen Nutzung. Eine gelegentliche Nutzung ist ein sicheres Symptom für ein absterben einer Plattform als Social Network. Die User haben sich faktisch abgewendet und schauen nur noch mehr oder weniger gelegentlich herein.

Der Unterschied zwischen monatlichen unique usern und wöchentlichen unique usern kann so als Gradmesser für den Zustand einer Social Network gesehen werden. Je näher die Anzahl der wöchentlich nutzenden unique users der Anzahl der monatlichen Nutzer kommt, desto gesünder ist die Plattform.

Hier als nackte Zahlen die durchschnittliche wöchentliche Nutzung in % der Monatswerte Mai und April 2011

VZ Netzwerke

  • 5/2011: 63,9%
  • 4/2011: 60,7%

wer-kennt-wen

  • 5/2011: 62,1%
  • 4/2011: 60,9%

Stayfriends

  • 5/2011: 40,5%
  • 4/2011: 37,3%

MySpace

  • 5/2011: 34,9%
  • 4/2011: 33,3%

Lokalisten

  • 5/2011: 37,0%
  • 4/2011: 41,4%

KWICK!

  • 5/2011: 75,0%
  • 4/2011: 37,1%

Knuddels

  • 5/2011: 49,5%
  • 4/2011: 49,5%

Netlog Deutschland

  • 5/2011: 33,8%
  • 4/2011: 32,9%

Was uns diese Zahlen sagen:

  • Richtig gesund ist keine der Plattform, aber die unterschiedlich aktive Nutzung ist schon sehr beachtlich.
  • Der Absturz geht – mit individueller Dynamik – weiter.
  • Die positiv erscheinende Entwicklung bei KWICK! basiert auf einem drastischen Einbruch bei den unique users im Mai 2011. Dadurch hat sich die Anzahl der monatlichen User von KWICK! faktisch halbiert. Deshalb entsprechen die verbliebenen wöchentlichen User – sozusagen der bislang verbliebene harte Kern – dreiviertel der monatlichen Nutzern. Bleibt abzuwarten, ob nach dem Einbruch von April auf Mai ein Kern an Usern übrig bleibt, der auch – über den Sommer hinweg – im Herbst noch auf KWICK! aktiv ist.

Keine Hoffnung auf ein Happy End?

Betrachtet man die Zahlen, sieht es eher düster aus. Zugleich sehen wir, das die Absturzdynamik doch Unterschiede aufzeigt, die Hinweise auf Überlebensstrategien geben können.

Strategisch richtig positionieren sichert das Ãœberleben

Die Knuddels schleichen sich z. B. durch ihre Altersgruppe unterhalb der Sogwirkung des „blauen Lochs“ Facebook durchs Leben. Diese Strategie lässt sich allerdings von den anderen Plattformen nicht nutzen.

Für die anderen General Interest Plattformen mit breiterer Altersstruktur stellt sich die Frage nach der rettenden Nutzenstiftung für ihre Mitglieder. Das hier einzelne technische Features nicht auf Dauer helfen werden, liegt in der Natur der Dinge. Nichts ist nun mal so schnell kopiert.

Die General Interest Positionierung ist als Option tot.

Wer überleben will braucht Nischen, die für Facebook nicht ganz so einfach zu besiedeln sind. Auf dem flachen Feld von General Interest ist für die deutschen Social Network Plattformen nicht mehr viel zu holen. Community Building ist in Verbindung mit einer Multiplattformstragie eine der Chancen, die bislang nicht wirklich genutzt werden.

Der besondere Reiz dieser Option: damit lässt sich Facebook als Infrastruktur nutzen. Aus dem Gegner, der die eigene Existenzgrundlage aufsaugt, kann damit eine Infrastruktur werden, die dazu beiträgt die eigene Existenz zu sichern.

Das diese Option der strategischen Neupositionierung nicht genutzt wird, hat nachvollziehbare Gründe. Es fehlt in den meisten Betreiberplattformen die Kompetenz diesen Strategiewechsel durchzuführen und sich neu zu positionieren und an den Ressourcen, den Konsequenzen dieses Strategiewechsels auf der Ebene von Technik und Management gerecht zu werden. Je weiter die Ausdünnung der Userbasis voran schreitet, desto schwieriger wird es für Betreiberunternehmen die Anstrengung einer strategischen Neuorientierung zu bewältigen.

Fazit

Die deutschen Social Network Plattformen siechen dynamisch weiter. Dies allein auf den Erfolg von Facebook zurück zu führen, ist nicht ganz zutreffend. Facebook ist deshalb in Deutschland so erfolgreich, weil die deutschen Anbieter so wenig wettbewerbsfähig waren und sind. Sie beharren in dem Verhalten, das sie erfolgreich machte, als noch kein nennenswerter Wettbewerb stattfand.