Facebook vermarktet die Timeline seiner User

Ein kurzer Bericht in Golem beschreibt, wie Facebook die Timeline seiner User vermarktet. Dieser Zug von Facebook überrascht nicht wirklich. Letztlich ist dieses Angebot die Konsequenz aus der sich verbreitenden Erkenntnis in den Unternehmen, das Facebook Werbung nicht wirklich empfehlenswert ist.

Wer Social Network Marketing mit der Schaltung von Werbung verwechselt, montiert Holzräder auf einen Sportwagen.

Mit General Motors hat sich ein großes US Unternehmen sehr deutlich – und zu einem für Facebook recht unerfreulichen Zeitpunkt – aus der Werbung in Facebook verabschiedet. Das Facebook auf die Vermarktung der Timeline zurück greift, zeigt nur, wie weit der Netzwerkgigant hinter seinen Möglichkeiten zurück liegt.

Facebook vermarktet die Timeline

Die Vermarktung der Timeline durch hervorgehobene Posts von Unternehmen ist keine Ãœberraschung, denn Facebook braucht überzeugendere Marketingtools für seien Werbekunden. Ob die Nutzung der Timeline für hervorgehobene Posts hier die perfekte Lösung ist, bleibt fraglich. Die Timeline ist ein für die User besonderes sensibler Bereich, kommerzielle Eingriffe dort sind heikel. Die Notwendigkeit für Facebook mehr Geld zu verdienen ist sicher nachvollziehbar. Ãœber den Weg dorthin kann man durchaus unterschiedlicher Meinung sein. Facebook verfügt als Social Network Plattform eine ganze Reihe interessanter Monetarisierungsmöglichkeiten. Das man jetzt auf die Timeline zurückgreift und auch wie man das macht, legt – neben anderen – auch den Schluss nahe, das man in der Erschließung dieser Möglichkeiten noch weit hinter einer Marktreife zurückliegt und deshalb diesen heikleren Schritt unternimmt.

Facebooks Achillesferse Monetarisierung

Vorneweg zwei Hinweise:

  • Das Problem der Monetarisierung betrifft nicht nur Facebook. Es handelt sich um ein Problem der ganzen Social Network Branche. Facebook ist als prominenteste Plattform nur deutlich stärker im Blickwinkel der öffentlichen Wahrnehmung vertreten.
  • Monetarisierung ist genauso wenig die einzige Achillesferse des Plattformgiganten. Dies gefährdet Facebook aus einem Grund nicht: der Netzwerkeffekt sichert die Zukunft von Facebook solange, wie er im positiven Sinn – zu Gunsten von Facebook – wirkt. Das kann sich auch ändern.

Facebooks ungenutzte Chancen in der Monetarisierung sind beachtlich. Wir sollten allerdings nicht davon ausgehen, das diese Chancen auf Dauer ungenutzt bleiben. Wie viele andere Unternehmen, die extrem schnell sehr groß geworden sind, muss Facebook bei jeder Veränderung erst einmal sicher stellen, das sie technisch auch unter extremen Belastungen funktioniert. In einem früheren Beitrag habe ich die Ertragspotenziale von Facebook alternativ zur Werbung bereits skizziert. 

Mobile Vermarktung – Stunde der Wahrheit nicht nur für Facebook

Facebooks Chance aus einem derzeit eher schwächeren Bereich – der mobilen Nutzung – in dem sich die Zukunft mit entscheiden wird, eine Stärke in der Monetarisierung zu generieren, stehen nicht einmal schlecht.  Mit Places bewegt sich Facebook in die Ebene geografisch definierter Nutzung. Der Schritt danach, eine geografisch definierte Nutzung (location bases service) durch die Zusammenführung von Produkt- und Kaufinteressen mit realen Point of Sales vor Ort zu einem effizienten Marketingtool zu machen, wird allerdings nicht nur von Facebook angestrebt. Das Thema ist derzeit eines der heißesten, was Ertragsqualität und wirtschaftliche Bedeutung betrifft und hat eine pikante Note:

  • Facebooks Vorteil ist hier einen Netzwerkeffekt in Form seines Uservolumens ausspielen zu können.
  • Facebooks Nachteil ist exakt der gleiche. Jeder kompetente Anbieter kann das Uservolumen von Facebook für den gleichen Zweck nutzen.

Die mobile Vermarktung von Reichweite ist die Stunde der Wahrheit – nicht nur für Facebook sondern für alle Unternehmen die Social Media und insbesondere Social Networks nutzen. Wer hier noch auf einen Werbeansatz setzt, schraubt erneut am Holzrad für den Ferrari.

Wer in Facebook soziale Reichweite über seine Page aufbaut, sollte spätestens jetzt daran denken, wie er diese Reichweite auch wirtschaftlich nutzt. Wer sich um diesen Punkt zu spät bemüht, muss möglicherweise mit ansehen, wie sein Erfolg im Aufbau sozialer Reichweite von Facebook und anderen wirtschaftlich genutzt wird, anstatt selbst davon profitieren zu können. Wer sich noch fragt, warum die mobile Nutzung / Vermarktung – und hier ist bitte nicht Werbung gemeint – so wichtig ist, dem helfen zwei  Aspekte.

  • die mobile Nutzung des Internets  – und von Social Networks – überholt gerade die stationäre.
  • gekauft wird immer noch überwiegend in einem geografischen Kontext – sprich in Geschäften – die am besten durch mobiles Marketing erschlossen werden und agieren.

Merkels Internetgipfel und die deutsche Schieflage in der new economy

Das Handelsblatt berichtet über die Initiative der Bundeskanzlerin um gegen eine Schieflage Deutschlands in der new economy durch bessere Rahmenbedingungen für Unternehmensgründungen anzugehen. Montag, den 4. Juni will die Kanzlerin die IT Elite Deutschlands zum Krisengipfel um sich versammeln und Lösungen suchen.

An Krisengipfeln mangelt es nun wirklich nicht. Wohl eher an vorausschauender Politik und vor allem auch an der Bereitschaft vorausschauend zu handeln.

Ist Deutschland Entwicklungsland in der New Economy?

Woran liegt es, das Deutschland bei dieser Zukunftsbranche der Entwicklung hinter her sieht? Fehlen uns die schlauen Köpfe, fehlt es an Geld, oder schlichtweg an Ideen?

Natürlich gibt es kein deutsches Facebook von internationaler Bedeutung, nicht einmal eines von nationaler Bedeutung, kein Amazon, kein Google, Youtube und schon gar kein Apple. In Sachen New Economy laufen wir eben nicht in der Spitze mit sondern im mittleren bis hinteren Teil des Hauptfelds. Um die Zukunft der digitalen Wirtschaft in Deutschland muss es deshalb nicht schlecht stehen. Sie wird nur nicht in schwarz-rot-gold gefärbt sondern unter stars and stripes stattfinden.

Netzwerkeffekte fördern monopolistische Strukturen

Vergleichen wir einfach die Situation bei den Social Network Plattformen. Dort sind wir nicht später gestartet als andere. Im Gegenteil. Deutschland hatte hier schon sehr früh wettbewerbsfähige Angebote auf dem Markt. Allerdings fokussiert auf den deutschen Markt. Der Sprung in die englischsprachige Welt war für die meisten kleinen Unternehmen entweder auf wirtschaftlich-organisatorischen Gründen oder aus mangelndem Selbstvertrauen kein Thema.

Facebook war zu seinem frühen Beginn nicht wirklich besser als die deutschen Anbieter, aber es konnte sich auf einem großen Markt (definiert durch die englische Sprache) frei entfalten und wachsen, bevor es sich dem internationalen Wettbewerb stellte. Da bei Social Network Plattformen der Netzwerkeffekt durchschlägt, startete der Newcomer in Deutschland – und in allen anderen Ländern, in denen er antrat – auf einem höheren Level, das ihm deutlich mehr Aufmerksamkeit einbrachte, als vergleichbaren nationalen Anbietern.

Dynamische Märkte brauchen dynamische Kunden um sich zu entwickeln

Die zweite Achillesferse der new economy in Deutschland sind die eigenen Märkte. Die reagieren relativ träger und langsamer auf die schnellen Veränderungen. Damit fehlen in Deutschland die Kunden für innovative Leistungen und für neue Ideen. Man könnte es auch zugespitzt so formulieren: Mit einer guten Startup-Idee startest Du besser in den USA als in Deutschland. Und dies nicht wegen bürokratischer Hindernisse, wohlgemerkt.

Politik als Entwicklungsbeschleuniger?

So richtig das Problem erkannt wurde, so spät wurde es auch erkannt. Jetzt noch schnell ein weiteres Gipfelchen mit schönem Bild von Kanzlerin in deutschen IT Größen – das klingt schnell nach Aktionismus. Noch eine Chefsache, die ja nichts anderes demonstriert, als das Eingeständnis die Realität verpasst zu haben und nicht über das ministerielle Personal für eine wichtige Aufgabe zu verfügen.

Netzpolitik ist – von vereinzelnd twistenden Parteigranden abgesehen – doch eher in Form der Piraten in die Politik eingezogen und hat damit die etablierten Parteien erst mal aufgeschreckt. Folgte nach dem Beispiel Obama ein Aufbruch der Parteien ins Netz? Bestenfalls hat sich die Tonlage der Schlafgeräusche etwas verändert.

Kann man von einem Internetgipfel der Kanzlerin einen digitalen Ruck durch die deutsche Wirtschaft erwarten? Es geht ja letztlich nicht nur um Neugründungen und die damit verbundene Hoffnung auf einen internationalen deutschen Erfolg in der New Economy. Es geht auch um die Unternehmen, die durch ihr Defizite in der Nutzung neuer Technologien – und darum handelt es sich auch und nicht zuletzt bei Social Media – ins Hintertreffen geraten können.

Industriepolitik – wenn nicht von Merkel, von wem dann?

Man könnte darauf hoffen, das die Kanzlerin erfolgreich Impulse setzt. Wenn nicht von ihr, von wem dann? Vom neuen aktuellen Wirtschaftsminister Philipp Rösler? Dessen kleinerer Internetgipfel war schon vor einigen Monaten. Für aktive Industriepolitik ist zwischen FDP Existenzängsten mit Machtspielen, Energiewendenschleuderkursen und Subventionsabbaudemonstrationen a la Hotellobby, parteiinfantilem Koalitionsgezeter und blindem Glauben, das es der Markt schon richten wird, eher wenig Zeit übrig geblieben.

Und Merkel – nach Finanzkrise, Euro(pa)krise, Bankenkrise, Energiewende und diversen Koalitionskrisen und den entsprechenden Gipfeln macht jetzt auch noch die deutsche New Economy Krise zur Chefsache. Richtig erkannt, heisst noch nicht richtig gemacht. Und in dem Fall ist zu spät erkannt das halbe Scheitern.

Merkel sucht das deutsche Facebook

So titelt die Gründerszene zu dieser Veranstaltung und trifft damit möglicherweise des Pudels Kern. Die Frage nach der globalen Marktführung bei den Social Network Plattformen ist vorerst entschieden. Damit steht fest, wessen Infrastruktur nicht nur Maß aller Dinge in dieser Welt ist, sondern auch welche Infrastruktur der Rest der Welt – China ausgenommen – nutzen muss. Sollte diese Infrastrukturfrage erneut neu entschieden werden,  wie im Beispiel MySpace-Facebook, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, das das Ergebnis aus bereits beschriebenen Gründen wieder aus den USA kommt. Die Suche nach dem deutschen Facebook könnte deshalb den Blick auf die nächste entscheidende Frage versperren: wie sichern wir uns die wirtschaftliche Nutzung der vorhandenen Infrastrukturen a la Facebook, ohne und dabei abhängig zu machen.

Was ist von dieser Initiative erst einmal zu erwarten?

Schlagzeilen – die in Richtung Wirtschaft positiv wirken können. Macher, die an einem Tisch zusammen geführt werden. Ein offener Austausch von Ideen und Erkenntnissen. Und vielleicht auch eine kleine Inflation an Internetgipfelchen aller Parteien und Gremien und tangierter Ministerien, immer getragen in der Hoffnung modern und aktiv zu wirken bzw. sich nicht aus dem Thema heraufdrängen zu lassen.

Stellt sich die Frage nach der Dynamik. Wir haben den ersten Teil des Spiels verschlafen. Jetzt kommt ein Gipfel, dann vermutlich eine Arbeitsgruppe oder ein Ausschuss und irgendwann dann auch ein Papier zum Thema Zukunft Deutschlands und New Economy.

Meine grösste Sorge liegt in den unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Notwendigkeiten werden erkannt, wenn Probleme erkennbar sind. Gehandelt wird, wenn die Not groß genug ist. Die Veränderungsdynamik in der Politik hält derzeit sicher nicht mit der Veränderungsdynamik im Netz Schritt. Und wer deutlich später startet, sollte schneller sein um mit zur Realität aufzuschließen.

Von politisch bedrucktem Altpapier würde ich für die  digitale Wirtschaft keine allzu dynamische Beschleunigung erwarten.  Trotzdem würde ich nur zu gern erleben, das ich mich mit dieser Einschätzung völlig getäuscht habe.

 

Marketing mit Facebook Pages: Kleine Änderung mit großer Wirkung für

Facebook Pages: kleine Anpassung mit großer Wirkung

Bislang scheint das Thema noch nicht ganz so publik zu sein, zumindest ist mir dazu noch kein Beitrag ins Auge gefallen. Weil diese kleine Veränderung für das Marketing mit Facebook Pages grössere Auswirkungen haben kann hier ein kurzer Hinweis.

Die Anpassung

Facebook hat die Anzeige im Newsfeed dahin gehend angepasst, das ein Eintrag, der schon „durchgelaufen“ ist, noch einmal nach vorne geholt wird, wenn dazu ein erneuter Kommentar entstanden ist. Das betrifft auch Informationen vom Vortag, die bereits diskutiert worden waren.

Vielleicht soll damit den Inhalten des Newsfeeds grössere Bedeutung gegeben werden, über die intensiver oder länger diskutiert wird. Auf jeden Fall hat diese Änderung eine Reihe von interessanten Konsequenzen, die jeden betreffen, der Facebook Pages für sein Marketing nutzt.

Die Auswirkungen

Hier zuerst die für das Community Management wichtigste Information.

Wiederbelebung von Informationen aus Pages

Mit Hilfe nachgeschobener Kommentare kann der Community Manager eine Information, die bereits durch die Newsfeeds der Fans gerauscht ist, wieder auf eine Top Position im Newsfeed der Fans zurückholen. 

Damit wird die Kommunikationsmöglichkeit von der Fanpage in den Newsfeed des Users deutlich verbessert.

Risiko negativer Verstärkung

Dieses für das Marketing positive Instrument hat natürlich auch eine negative Seite. Wenn sich User länger über einen negativen Inhalt austauschen und der immer wieder kommentiert wird, kommt der auch öfter nach vorne und reizt damit wieder zu neuen Kommentaren.

Konsequenz

Das Community Management ist damit noch mehr gefordert, aktuelle Entwicklungen im Auge zu haben.

Das Facebook Phone – was ist davon zu halten?

Aus verschiedenen Medien erreicht mich die Information, das Facebook an einem eigenen Telefon arbeiten soll: von Business Insider, über die New York Times wird jenseits des großen Teichs über dieses wieder belebte Projekt berichtet.

Die Motivation  dieser Neuauflage ist nach New York Times und Aussagen aus  Facebook klar. Facebook muss seine Ertragskraft verbessern. Zudem befürchtet man bei der mobilen Nutzung abgehängt zu werden.

“Mark is worried that if he doesn’t create a mobile phone in the near future that Facebook will simply become an app on other mobile platforms,” a Facebook employee said.

Mit dem Börsengang und den damit verbundenen Schwierigkeiten wächst wohl der Druck auf Facebook. Ist „Buffy“ – so der Projektname des Facebook Mobile Phones – die Lösung auf der Ertragsklemme? Nicht alle Beobachter sind von diesem Gedanken überzeugt, wie eine Ãœberschrift in Business Insider plakativ beschreibt:

If Facebook Really Goes Into The Mobile Hardware Business, Investors Should Run Away Screaming

Ein Blick auf die Ertragspotenziale von Social Network Plattformen und die Voraussetzung für einen Markterfolg des Facebook Phones hilft diese Entwicklung besser einzuschätzen.

Ertragspotenziale von Social Network Plattformen wie Facebook

Vor einigen Tagen habe ich das Thema Ertragspotenziale schon einmal angesprochen. Deshalb verweise ich hier auf diesen Artikel.  Die mobile Nutzung des Internets schreitet dynamisch voran. Kein Anbieter kann sich auf Dauer leisten, hier nicht dabei zu sein. Ist dazu erforderlich, die technische Infrastruktur – die Mobilphones – zu beherrschen? Wenn es so wäre, wäre dieser Zug zwangsläufig für viele abgefahren, nicht nur für Facebook. Aber ist Facebook von der mobilen Nutzung abgehängt? Nichts spricht im Augenblick dafür.

In den wirtschaftlich entwickelten Nationen ist die Nutzung von Mobiltelefonen längst eine Selbstverständlichkeit und in weniger entwickelten Regionen wird die mobile Kommunikation als Ersatz für den Aufbau einer kostenintensiveren Festnetztelefonie genutzt.

Technische Infrastruktur oder kommunikative Reichweite?

Womit wird die Zukunft abgesichert, womit wird eher Geld verdient? Betrachten wir die Punkte Schritt für Schritt und beginnen mit dem ersten.

  • Die Hardware der Smart Phones wird bereits durch eine relativ kleine Gruppe von Anbietern dominiert.
  • Die Bedeutung der Netzwerkbetreiber ist eher sinkend. Sie partizipieren derzeit nicht am interessanteren Kuchen und stehen in einem harten Preiswettbewerb.

Wie könnte die mobile Zukunft von Facebook gefährdet werden? Durch die Ausgrenzung auf den Betriebssystemen oder eine andere Form der Benachteiligung? Unwahrscheinlich. Das wäre zu deutlich und zu riskant und würde den beiden Anbietern, die davon am ehesten profitieren können, mehr schaden als nützen.

Würde ein eigenes Mobiltelefon für die Sicherung der mobilen Zukunft von Facebook Sinn machen? Nur durch einen nennenswerten Marktanteil. Facebook müßte also beachtliche Marktanteile von Apple oder Google abjagen. Dieser Anspruch ist nicht klein. Zumindest soll Facebook Ingenieure von Apple angeworben haben.

Der Erfolg von Facebook basiert auf der kommunikativen Reichweite

Facebooks Erfolg ist in weiten Teilen dem Netzwerkeffekt geschuldet. Dieser Effekt steht im Wettbewerb mit den Mobilphones bislang nicht zur Verfügung. Facebook müsste z. B. anderen Anbietern die mobile Nutzung der eigenen Plattform erschweren, um von seinem Netzwerk profitieren zu können. Dies wäre mit beachtlichem Risiko nicht zuletzt in rechtlicher Hinsicht verbunden, abgesehen von den Problem mit den eigenen Nutzern. Die Stärke von Facebook ist die hohe Anzahl der Nutzer, also die kommunikative Reichweite innerhalb der Freundeskreise der Nutzer. Namhafte Teile dieser Freundeskreise auszugrenzen wäre unklug. Alles was die kommunikative Reichweite begrenz ist daher nicht im Sinn Facebooks.

Facebook Mobilphone im Wettbewerb  mit iPhone und Android

Besser zu sein als Apple oder Googles Android ist ein sportlicher Anspruch für ein Unternehmen, das komplett neu in diesem Geschäft ist. Was wäre für den User gewonnen, würde man diesen sehr beachtlichen Anspruch realisieren? Er hätte mehr Auswahl. Wie hoch in diesem Fall eine Marktführerschaft aus dem Stand ausfiele, ist mehr als verwegene Spekulation. Viele Kunden sind durch zweijährige Verträge gebunden und würden bestenfalls sukzessive wechseln können. Ein längerer Atem ist also gefordert, der durch Anfangsinvestitonen zu Beginn nicht mit positiven wirtschaftlichen Erträgen verbunden ist. Das Ziel einer verbesserten Ertragslage wäre damit möglicherweise zu erreichen – aber das Risiko und der Preis sind hoch. Nichts was zunehmend skeptische Aktionäre begeistert.

Kann Facebook zur reinen App auf dem Mobiltelefon „schrumpfen“?

Die Angst Zuckerbergs scheint zu sein, als App auf fremder Infrastruktur an Bedeutung zu verlieren. Allerdings ist Facebook im stationären Internet auch nicht mehr als eine Anwendung. Eine ausgesprochen erfolgreiche, natürlich. Dieser Erfolg basiert auf der Nutzung durch die User, die andere vergleichbare Anwendungen weniger intensiv nutzen oder ignorieren.

Die mobile Nutzung stellt andere Anforderungen als die stationäre. Wer auf dieser technischen Basis (Mobiltelefon und Tablett PCs) nicht erfolgreich ist, gibt sich zwangsläufig gefährliche Blößen. Die eigene mobile Plattform mag hier im einen oder anderen Fall hilfreich sein, die Grundprobleme mobiler Internetnutzung und Kommunikation bleiben aber auch auf der eigenen Plattform.

Das eigentliche „App-Risiko“ hängt also von Facebooks Fähigkeit ab, auch im mobilen Umfeld ein positives Kommunikationsumfeld zu schaffen. Diese Fähigkeit ist auf fremden wie auf eigenen mobilen Plattformen erforderlich.

Facebook Phone – Panik oder Strategie?

Facebooks Börsengang ist nicht ganz so glanzvoll ausgefallen, wenngleich sehr ertragreich für diejenigen, die verkauft haben. Um für neue Aktionäre wieder interessant zu werden und die alten zu halten, ist mehr Ertragsphantasie sicher hilfreich. Dafür auf bereits verworfene Ideen zurück zu greifen, mag in einer Stresssituation verständlich sein, aus der Distanz sieht sie doppelt fragwürdig aus. Leicht wird der Eindruck von Managementschwäche und mangelnder Perspektive, was die Entwicklung von interessanten Ertragspotenzialen betrifft, erweckt.

Social Network Plattformen sind gut beraten sich nicht von der Position einer möglichst für alle offenen Plattform zu entfernen. Die Ausgrenzung von Zielgruppen durch die Fokussierung auf bestimmte Nutzungsthemen ist für Facebook keine Option. Die Reduzierung der Möglichkeiten von mobilen Endgeräten anderer Anbieter um eigenen Geräten Vorteile zu schaffen, wäre für Facebook ebenfalls nicht zu empfehlen.

Nennenswerte Marktanteile gegenüber Apple und Android zu erobern, wäre damit zwar eine beachtliche Leistung, würde aber für das Ziel Ertragsqualität kurzfristig nicht unbedingt zielführend wirken.

Mit dem Schritt zu einer eigenen mobilen Infrastruktur träte Facebook auch in Wettbewerb mit einem Erfolgsfaktor, der die Plattform in die Vergangenheit gefördert hat. Drittanbietern würde ein interessantes Feld entzogen wenn Facebook auf mobiler Ebene alles selbst machen würde und Facebook würde damit seine Drittentwickler darauf fokussieren auf Apple- und Androidsystemen zu arbeiten. Dies wäre für Facebook dringend zu vermeiden, denn es schwächte die eigene Position und stärkte seine Wettbewerber.

Womit wird mobil Geld verdient?

Das mobile Endgeräte beachtliche Erträge generieren können, zeigt Apple. Die Annahme, das dieser ausgesprochen lukrative Markt in Zukunft noch härter umkämpft sein wird, überrascht niemand. Wie viel die Anbieter jenseits von Apple in diesem Markt auf Dauer verdienen werden, ist weitgehend offen, zumal wenn sich chinesische Anbieter stärker etablieren. Dann wird der eigene Lieferant zum Wettbewerber etablierter Anbieter.

Die Frage für eine Infrastruktur wie Facebook ist, ob es Ziel sein sollte, alle zwei Jahre in einem hart umkämpften Bereich, in dem man keine wirklichen Wettbewerbsvorteile generieren wird, seine Erträge zu suchen, oder doch besser täglich auf den vielen Feldern, in denen die Wettbewerber sich schwerer tun und Facebook enorme Vorteile ausspielen kann, Umsätze zu generieren. Das Werbung hier auch in Zukunft nicht die erste Wahl ist, dürfte branchenbekannt sein. 

Der Einstieg ins Mobil Phone Business wird Facebook auf dem Weg zu einem ertragstarken Unternehmen eher  Zeit und Ressourcen kosten, selbst dann wenn man sich in diesem Wettbewerb behaupten kann, als das es die Plattform wirklich voran bringt.

Fazit

Natürlich ist es nicht möglich alle Aspekte dieser Entscheidung aus der Sicht eines distanzierten Betrachters zu erkennen. Dazu fehlen dem Aussenstehenden sicher einige wichtige Informationen.

Betrachtet man aber was Facebook mit einem eigenen Mobil Phone gewinnen würde und was man dafür an Ertragspotenzialen möglicher Weise vernachlässigt oder zurück stellt, fällt die Bilanz noch einmal fragwürdiger aus. Das Unternehmen würde sich von seinen Stärken – der Positionierung als Infrastruktur –  entfernen, mit seinem Produktansatz auf einem neuem Feld einem enorm starken Wettbewerb stellen und darauf verzichten, die beachtlichen ungenutzten eigenen Potenziale, auf denen man Wettbewerbern deutlich überlegen ist, massiv anzugehen.

 

Community Management – der Aufbau von Reichweite in Social Media

Social Media unterscheidet sich von den traditionellen Medien unter anderem auch dadurch, das wir eine eigene Reichweite für die Kommunikation aufbauen müssen, bevor wir kommunizieren können. Ohne mit anderen Social Media Nutzern vernetzt / verbunden zu sein, funktioniert die Kommunikation in Social Media nicht. Wenn niemand da ist, mit dem wir kommunizieren können, gibt es keine Kommunikation.

Was in der privaten Nutzung ganz selbstverständlich ist und auch ganz selbstverständlich durch die Vernetzung mit Freunden gelöst wird, erfordert im kommerziellen Umfeld schon die ersten, recht grundsätzlichen Entscheidungen. Da kann es hilfreich sein, sich die unterschiedlichen Vorgehensweisen und Ansätze etwas genauer anzusehen.

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Wie baue ich in Social Networks Reichweite auf?

Dieser Beitrag handelt nicht alle Aspekte des Reichweitenaufbaus in Social Networks ab. Er fokussiert sich auf die Wahl der Ansätze, die dabei genutzt werden können. Vorausgesetzt werden die Kenntnisse der Funktionsweisen von Social Network Plattformen und ihrer Kommunikationstools.

Zwei grundsätzliche Ansätze stehen für den Aufbau von Reichweite zur Wahl:

  • der schnelle Reichweitenaufbau für eine große Breitenwirkung
  • ein intensiverer Reichweitenaufbau der auf eine intensivere Wirkung im Sinne der Kommunikationsintensität, Bindung und Partizipation angelegt ist.

 Der schnelle Reichweitenaufbau

Ziel des schnellen Reichweitenaufbaus ist eine möglichst hohe Zahl an Internetnutzer zu erreichen. Möglichst viele Fans sollen angesprochen werden können, möglichst viele Likes sind das Ziel. Die Intensität der Kommunikation ist weniger wichtig.

Pro (+) und Contra (-)

Nachfolgend die aus meiner Sicht wichtigsten Unterschiede dieses Ansatzes.

+ Information kann damit schneller verbreitet werden.

–  Die Fans werden nur über die Timeline erreicht. Die Freundeskreise der jeweiligen Fans werden nur erreicht, wenn der Fan eine Information kommentiert, mag oder teilt. Das Problem einer dynamischen Timeline – viele neue Inhalte – ist die Wahrnehmung von Informationen, die über die Timeline zum Facebook Fan kommen. Wer nicht ständig ein Fenster offen hat, läuft Gefahr Informationen zu übersehen. Und reagiert der Fan längere Zeit nicht auf Informationen einer Page, laufen diese Informationen Gefahr von Facebook ausgesteuert zu werden.

Der intensive Reichweitenaufbau

Dieser Ansatz steht für den Aufbau eines intensiveren Kontakts mit entsprechender regelmäßiger und inhaltlich wertiger Kommunikation.

Pro (+) und Contra (-)

Nachfolgend die aus meiner Sicht wichtigsten Unterschiede dieses Ansatzes.

+ Der gewonnene Fan ist eher aktiv und ermöglicht über diese Aktivität den kommunikativen Zugriff auf den mit ihm verbundenen Freundeskreis. Das Problem der Sackgassenkommunikation wird damit reduziert.

– Dieser Ansatz erfordert qualitativ hochwertigere Kommunikation und höhere Kommunikationsfrequenz und ist auf die Partizipation des Fans angewiesen. Der Ansatz ist damit deutlich anspruchsvoller und mit einem längeren Zeitbedarf für den Aufwand verbunden.

Strategische Aspekte

Die Frage, wofür das Unternehmen Social Media und insbesondere Social Network Plattformen nutzen will, findet sich in der Entscheidung für eine dieser beiden Ansätze wieder.

Der schnelle Aufbau von Reichweite wird wohl eher von Unternehmen gewählt, die Social Media als einen weiteren Kanal für die Distribution Ihrer Informationen sehen. Das man sich dafür nicht gleich der Werbung in Social Networks bedient, könnte zumindest der Erkenntnis geschuldet sein, das Werbung in Social Networks eine extrem geringe Reaktion bewirkt und man deshalb die etwas aufwändigere Methode wählt, ohne gleich an ein echtes, aufwändiges Community Building zu denken.

So viel Reichweite als möglich und so wenig Kommunikation als nötig, so könnte man die Quintessenz dieser Methode bezeichnen.

Wer die Kommunikation in den Pages von Facebook beobachtet, wird feststellen, das diese Methode eher überwiegt als das sie die Ausnahme ist. Das diese oberflächliche Nutzung die riskantere Methode der Kommunikation in Social Media ist, liegt nicht nur an der Notwendigkeit von Facebook einem kommunikativen Overkill in den Timelines der User entgegen wirken zu müssen. Diese Methode ist für den Empfänger so wenig Nutzen stiftend, das sie sich selbst kastriert.

  • Einmal scheitert sie daran, die Freundeskreise der Fans informativ zu erschließen. Man gibt nun mal nur sinnvolle oder wirklich unterhaltsame Inhalte weiter.
  • Der Aufwand, Reichweite durch „Bespassung“ aktiv zu halten, wird unterschätzt. Letztlich ist diese Form der Kommunikation auf längere Sicht teuerer und schafft zudem einen unnötigen Engpass in der Social Media Nutzung.
  • Community Building wird mit diesem Kommunikationsansatz erschwert. Wo die User, die die Community darstellen, an Inaktivität gewöhnt wurden, ist Community Building faktisch schon zu Ende, bevor es begonnen hat.

Der auf Intensität ausgerichtete Aufbau von Reichweite wird deutlich seltener gewählt. Nicht zuletzt weil dieser Ansatz eine fundierte Community Strategie mit der entsprechenden Kompetenz und die entsprechenden Ressourcen eines Community Managements erfordert. Das mit diesem Ansatz ein höherer Ressourcenaufwand für eine Kommunikation mit weniger Fans verbunden ist, lässt sie in den Augen vieler Marketingverantwortlichen wohl als zweite Wahl wenn nicht als unnötige Spielerei dastehen. Letztlich ist dieser nicht zu unterschätzendes höhere Aufwand aber nicht weniger als die Initialinvestition, die Social Media erst zu einem für Unternehmen wirklich erfolgreich macht.

 So viel Kommunikation und Nutzenstiftung als nötig um Menschen zu bewegen für die eigenen Ziele aktiv zu werden, lautet hier die Quintessenz dieses Ansatzes.

Aus den erwähnten Gründen ist dieser Ansatz immer noch ein eher exotischer. Das ist um so bedauerlicher, weil damit in einer frühen Phase der Nutzung von Social Media, möglicher Weise ohne die entsprechenden Kenntnisse, Entscheidungen gefällt werden, die die Erfolgschancen für das jeweilige Unternehmen deutlich beeinflussen.

  • Der höhere Aufwand ist die Investition um Community Building betreiben und die Freundeskreise von Fans erreichen zu können.
  • Der Aufwand in die Kommunikation reduziert sich – relativ gesehen – in dem Maß, in dem die Fans selbst aktiv werden. Damit wird dieser Ansatz relativ betrachtet mit zunehmendem Wachstum wirtschaftlicher, während sein Gegenstück mit zunehmendem Erfolg relativ und absolut teurer wird.

 Vor dem Start in Social Media oder schon mitten drin?

Der erfolgreiche Aufbau von kommunikativer Reichweite von Social Network Plattformen ist mit einer ganzen Reihe von weiteren Entscheidungen verbunden, die sowohl die technischen Kenntnisse der Funktionsweise von Social Networks als auch die strategisch-konzeptionellen Hintergründe voraussetzen. Um einen Erfolg ermöglichenden Start in Social Media abzusichern, ist deshalb eine fundierte Social Media Strategie erforderlich, die dem Aufbau von Fanpages oder anderen Social Media Aktivitäten vorausgehen sollte, will man nicht das Risiko eingehen, die Social Media Aktivitäten des Unternehmens faktisch neu starten zu müssen.

Kleiner Selbstversuch

Wenn Sie zu den kurzen Zeilen oben offene Fragen haben oder Ihnen die Hintergründe nicht bekannt sind, ist das ein verlässliches Indiz dafür, den Themen Social Media Kompetenz und Social Media Strategie mehr Aufmerksamkeit angedeihen zu lassen. Natürlich besser, wenn Sie das vor dem Start in Social Media tun. Sollten Sie aber schon unterwegs sein, erhöht die eher die Dringlichkeit die eigenen Social Media Aktivitäten darauf zu überprüfen, ob damit nicht der Weg in einen Sackgasse eingeschlagen wurde, bzw. welche Risiken man unbewusst einging.

Was tun, wenn die Fragezeichen überwiegen?

Für den Kompetenzaufbau rate ich zu den passenden Seminare. Je nachdem wo das Unternehmen steht, ist ein Einsteigerseminar sinnvoll, oder aber ein Workshop für da jeweilige Thema. Wenn es sich um ein update von Einzelpersonen handelt, ist ein zielgerichtetes Coaching möglicherweise die bessere Alternative.

Sie können es sich aber auch noch einfacher machen. Rufen Sie mich einfach an, wenn Sie eine fundierte Empfehlung für Ihre individuelle Situation suchen.

 

Sackgassenkommunikation in Social Media?!?

Kann die Kommunikation in Social Media zu einer Sackgassenkommunikation werden? Die Frage ist berechtigt. Letztlich ist das eine Frage danach, wie wir Social Media als Unternehmen nutzen.

  • Verstehen wir die Kommunikation in Social Media rein als den Dialog auf Augenhöhe – zwischen Unternehmen und User – kann es eigentlich keine Sackgassenkommunikation geben, wenn wir davon absehen, das die Kommunikation selbst zu einem inhaltlichen Ende kommt.
  • Nutzen wir Social Media für mehr als den direkten Dialog – Stichwort Empfehlungsmarketing – beabsichtigen wir damit nicht zuletzt die sozialen Freundeskreise der User, mit denen wir den erwähnten Dialog pflegen, zu erreichen. Wenn die Kommunikation in diesem Fall nicht über den Dialog mit dem einen User hinaus wirkt, ist sie bildlich wie praktisch gesehen in eine Sackgasse geraten.

Viele Unternehmen sehen Social Media als Möglichkeit darüber die Freundeskreise von Social Media Nutzern erreichen zu können und dadurch Empfehlungsmarketing zu bewirken. Wer als Unternehmen zu dieser Gruppe gehört, sollte sich die eigene Kommunikation unter diesem Gesichtspunkt genauer betrachten. Wie viel ist davon geeignet vom direkten Empfänger an dessen soziales Netzwerk weiter gegeben zu werden? Welche Inhalte sind darauf hin ausgelegt?

Social Media Kommunikation ohne Sackgasse  =  Empfehlungsmarketing integrieren

Natürlich ist nicht jede Information, die wir über Social Media verteilen, so Nutzen stiftend, das die User sie von selbst weiter tragen. Dafür sehen wir immer wieder auch Inhalte, die mit etwas konzeptioneller Sorgfalt durchaus das Potenzial in sich tragen, durch Weitergabe zusätzlichen Nutzen zu stiften. Messen wir unsere Kommunikation daran, welchen Nutzen sie wie stiften kann und wie diese Nutzenstiftung durch Weitergabe gewinnen kann. Das reduziert möglicherweise einiges an kommunikativer Redundanz und trägt dazu bei die eigenen Social Media Aktivitäten erfolgreicher zu gestalten.

Natürlich erfordert diese Form von Social Media Kommunikation etwas mehr Aufmerksamkeit und konzeptionelle Kompetenz, aber beides aufzufrischen ist kein Ding der Unmöglichkeit. Wenn Sie dazu auf externe Unterstützung zurückgreifen wollen, haben Sie die Wahl zwischen einem Workshop zu diesem Thema oder einem individuellen Coaching. Sprechen Sie uns bei Interesse an.

Social Media Kompetenz in der Außenwirkung

Hat das Thema Sackgassenkommunikation zu einem Denkanstoß geführt? Wunderbar. Dann nutzen Sie doch die Chance eines relevanten Themas in Verbindung mit einem plakativen Begriffs um die eigene Social Media Kompetenz in der Außenwirkung aufzufrischen. Der Facebook Button und der Tweetbutton unterhalb dieses Beitrags machen das einfach und komfortabel möglich. Daneben finden Sie eine Möglichkeit per eMail direkt den auf diesen Artikel hinzuweisen. Das macht natürlich deutlich mehr her.

Damit kennen Sie schon eine der wesentlichen nichtmonetären Motivationen gegen die Sackgassenkommunikation.

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Das Facebook Modell – Zukunft jenseits von Werbung

Das Facebook Modell – oder wie Monetarisierung jenseits von Werbung geht

Im Netzökonomieblog von Focus wurde gestern über das Wachstumsproblem von Facebooks Umsatz geschrieben. Der Börsengang der Social Network Plattform steht bevor. Da ist es nur natürlich wenn man das Geschäftsmodell des Unternehmens gerne auch kritisch betrachtet. Und für eine kritische Betrachtung gibt es ausreichend Anlass.

Das Prinzip digitaler Geschäftsmodelle

Um das Geschäftsmodell von Facebook und Co. zu verstehen muss man zuerst das Prinzip digitaler Geschäftsmodelle und deren historischeZusammenhänge verstehen. .

Zuerst Reichweite (also Ertragspotenzial) dann Umsatz.

Der Aufbau eines Ertragspotenzials steht in aller Regel bei einem neuen Unternehmen vor dem Umsatz mit diesem Ertragspotenzial. Zuerst braucht das Unternehmen ein Produkt, das es vermarkten kann. Das Produkt das Facebook vermarktet ist die Reichweite und Wirkung der Plattform für Unternehmen, nicht die Plattform für die Nutzer. Die Nutzer von Facebook nutzen Facebook bekanntlich kostenlos.

Warum Werbung noch die wichtigste Ertragsquellen von Facebook und Co. ist.

Werbung in Social Networks leidet unter extrem geringen Klickraten. Das ist nicht neu, das war schon vor Facebook so. Und es wird auch nicht wirklich besser werden. In keinerm anderen Sektor des Internets wird so wenig auf Werbung geklickt wie in Social Network Plattformen. Wer die Branche gut genug kennt um zu wissen wovon er spricht, weiss das. Werbung ist die ineffizienteste und inkompatibelste Ertragsquelle von Social Network Plattformen. Nur der Mangel an seinerzeit funktionierenden Alternativen hat dazu geführt, das Werbung die wichtigste Ertragsquelle von Social Network Plattformen ist.

Facebook ist eine Infrastruktur keine Werbeplattform – auch für die Börsenbewertung

Es wäre völlig absurd Facebook nach seinen Umsätzen mit Werbung in der Vergangenheit zu bewerten. Börsen bewerten letztlich nicht Ergebnisse der Vergangenheit sondern das Potenzial für die Zukunft.

Die Akzeptanz von Werbung oder die Erträge daraus als Messlatte für die Zukunftsfähigkeit von Facebook zu nehmen, ist genauso fundiert, wie einen Chiphersteller danach zu beurteilen, wie viele Kartoffeln er rund um das Produktionsgebäude angepflanzt hat.

Facebook wurde nicht für Werbung entwickelt. Facebook ist eine Infrastruktur, die sich notgedrungen der Werbung als „Zwischenlösung“ zur Refinanzierung bedient, bis das Unternehmen funktionierende Produkte entwickelt hat. Facebook nutzt Werbung als Refinanzierungsquelle, weil es dafür bis dato keine Alternative gab. Als Startup kann man nur mit der Nutzung funktionierender Refinanzierungsstrukturen arbeiten, egal wie effizient die wirklich sind. Mit anderen Worten, Werbung ist die lausigste Refinanzierungsquelle  für Social Network Plattformen, es gab aber dazu keine Alternative.

Produkte für eine Social Network Plattform wie Facebook

Um die absurd hoch erscheinende Bewerbung von Facebook verstehen zu können, hilft es einen Blick auf die Palette möglicher Produkte / Geschäftsmodelle zu werfen. Nur zur Erinnerung – es geht nicht darum, ob, in welcher Form und wann Facebook welche Möglichkeit nutzen wird. Es geht bei dieser Ãœbersicht nur darum, welche Möglichkeiten sich aus dem Besitz einer Infrastruktur wie Facebook ergeben.

 

Vermarktungsplattform für Produkte

Sie kennen Apple. Das Unternehmen zählt zu den erfolgreichsten und profitabelsten der Welt. Apple demonstriert wie man eine vorhandene Marktreichweite erfolgreich für die Vermarktung von „unternehmensfremden“ Produkten nutzen kann – iTunes. Dem Beispiel folgten Vermarktungsplattformen für Büchern, Software etc.

Facebook kann seine Plattforminfrastruktur für die Vermarktung von Musik nutzen – z. B. im Stil von Spotify wo der User kostenlos Musik hören darf. Und natürlich bei Gefallen auch erwerben kann. Immer eingebunden in die soziale Kommunikation.

Wie könnte so ein Szenario für Musik aussehen?

Man hört kostenlos Musik, dafür werden die Titel, die man hört auf der Facebook Pinnwand gepostet. Freunde werden damit auf Musiktitel hingewiesen und können die Musik auch hören. Und am download wird dann verdient. Das man an eine solche Methode noch ein soziales Affiliatemarketing anhängen könnte, ist nur ein weiterer Aspekt. Das gleiche Modell kann man auch bei Videofilmen fahren oder anderen digitalen Produkten.

Vermarktungsplattform für Dienstleistungen

Auch Dienstleistungen sind ein Thema für die Monetarisierung. Reisen bucht man bereits zunehmend im Internet. Facebook hat das Wissen um die Reisepräferenzen von Freundeskreisen und kann Usern vorschlagen, wohin sie reisen könnten, ihnen die Reiseziele anbieten, die Freunde empfohlen haben – oder andere User, deren Bewertungen und Bilder zur Entscheidungsfindung heranziehen und bei gemeinsamer Buchung auch noch soziale Vorteilskonditionen anbieten.

Wie könnte so ein Szenario für Reisen aussehen?

Ãœber Statusmeldungen, Bilder und Diskussionen ist es relativ einfach, Reiseprofile für User anzulegen und diese Profile – anonymisiert – als Kommunikationskanal zur Verfügung zu stellen. Damit kann man Usern rechtzeitig passende Reisevorschläge machen, Bewertungen und Bilder von Freunden dafür zur Entscheidungsfindung zur Verfügung stellen, Freundeskreisen einen kleinen Bonus einräumen, wenn sie zusammen buchen, Reisenden andere User vorschlagen, die zur gleichen Zeit in der Region, im Club oder im Hotel Urlaub machen, etc. etc. etc.

Die Summe der Möglichkeiten ist vielfältig, der Informations- und Leistungsvorsprung gegenüber traditionellen Reiseplattformen ist beachtlich. Die Markterschließungskosten sind bei einer gut strukturierten Profildatenbank verglichen zu konventionellen Methoden sehr überschaubar.

eCommerce Plattform

Die Integration von Freundeskreisen in Shoppingprozesse gilt als erfolgreiche Form der Verkaufsförderung. Unternehmen versuchen auch in ihren eCommerce Shops auf Produkte hinzuweisen, die von Freunden als gut bewertet oder gekauft werden. Damit werden aus Freunden kostenlose Verkäufer mit einer höheren Glaubwürdigkeit als jeder angestellte Verkäufer. Die Möglichkeiten die Freundeskreise von Usern so zu nutzen sind einfacher und umfassender wenn der ganze eCommerce Shop direkt in Facebook eingebunden ist. Das dieses Thema für Facebook ein aktuelles ist, dürfte dem einen oder anderen bereits zu Ohren gekommen sein.

Weitere Beispiele für Wertschöpfung

Offline Marketing vor Ort: Places ist ein Ansatz, über den eine Infrastruktur wie Facebook in Verbindung mit der mobilen Nutzung in die Vermarktung von Leistungen für den klassischen Einzelhandel, die Gastronomie oder von Dienstleistungen einsteigen kann. Damit kann dann jeder noch so kleine Laden Facebook als Vermarktungstool wie als Tool der Kundenbindung nutzen – ohne das Facebook dafür eine zusätzliche Infrastruktur für die Marktbearbeitung vor Ort benötigt.

Kennen Sie Credits? Wer in Facebook Spiele mit kostenpflichtigen Anteilen oder Inhalten anbietet, muss diese Kosten in Credits – der Währung von Facebook – abrechnen. Facebook partizipiert am Umtausch der Credits in eine andere Währung. Das ist einer Art von Umsatzsteuer ähnlich. Warum sollte Facebook diese Währung nicht in einem weiteren Schritt für die Ãœbertragung von kleinen und mittleren Beträgen von User zu User nutzen? Mit einer eigenen Währung ist das Unternehmen schon faktisch im Bankgeschäft angekommen. Verbindet man die Idee des eCommerces innerhalb von Facebook mit einer eigenen Währung, ergeben sic daraus weitere interessante Ertragspotenziale.

Facebook – Infrastrukturbesitzer statt Vermarkter

Denken Sie jetzt besser nicht, das Facebook sich mit der Vermarktung von konkreten Produkten oder dem Ziel der Eroberung von lukrativen Branchen befassen wird. Das wäre systemfremd. Facebook wäre gut beraten, sich weiterhin auf die Bereitstellung einer möglichst perfekten Infrastruktur und einer hohen Nutzenstiftung für seine User zu konzentrieren. Damit sichert man sich den Markt. Refinanzieren wird sich das Unternehmen einfach über den Marktzugang und die Beteiligung an der Marktnutzung. Facebook ist eine Infrastruktur und wer sie in den beschriebenen Formen nutzen will, wird dafür bezahlen müssen. Pages sind kostenlos, werden Sie einwenden. Das macht ja auch Sinn. Durch Pages steigen die Unternehmen in die Vermarktung via Facebook ein.

Was wird kommen?

Was wann kommen wird, weiß man in den engsten Führungskreisen von Facebook und bei den Entwicklern, die daran arbeiten. Auf welche Potenziale glauben Sie wird Facebook am längsten verzichten? Das Thema eCommerce ist bekanntlich in der Pipeline, Credits sind schon Realität, Places und mobile Nutzung ebenfalls. Oft fehlt nur noch die Verbindung von Funktionen durch entsprechende Geschäftsmodelle. Das zu realisieren ist ein relativ geringer Aufwand – verglichen mit dem Aufbau der eigentlichen Infrastruktur.

Risiken und Chancen für Branchen und Unternehmen

Risiken sich nicht zu übersehen

Sie verkaufen weder Musik, noch Videos oder Reisen? Glauben Sie nicht, das Sie damit nicht in der Gefahrenzone dieser Veränderungen sind. Es geht um digitalisierbare Produkte und Prozesse. Um Marktbearbeitung, die von Empfehlungen profitiert. Und denken Sie dabei – auch bei Facebook -nicht nur an b2c Branchen. Es macht Sinn, das eigene Risiko und die eigenen Chancen aus diesen Veränderungen etwas ausführlicher zu analysieren. Wenn Sie dazu know how benötigen, sprechen Sie mich gerne an.

Netzwerkeffekt – the winner takes it all

Facebook ist in einer Branche in der der Netzwerkeffekt von großer Bedeutung ist. Die Nutzung von Social Network Plattformen wie Facebook macht diesen Netzwerkeffekt auch für nutzende Unternehmen und Branchen relevant – nicht nur was die Frage nach Facebooks Zukunft und Wachstum betrifft. Die Facebook nutzenden Unternehmen selbst werden als Teil dieser Plattforminfrastruktur in in doppelter Hinsicht vom Netzwerkeffekt tangiert: einmal was die Plattform angeht, das andere mal betrifft der Netzwerkeffekt auch die eigenen Aktivitäten in Facebook. Die Neigung des Netzwerkeffekts monopolartige Strukturen zu fördern, kann an sich schon ganze Branchen verändern:

  • Die Unternehmen, die Facebook nicht nutzen werden, erleiden einen substanziellen Wettbewerbsnachteil gegenüber den Unternehmen, die in Facebook erfolgreich agieren.
  • Unter den Unternehmen, die in Facebook aktiv sind, wird durch den Netzwerkeffekt schnell ein Primus stärker als die anderen gefördert werden.

Dieser Entwicklung – und auch einigen anderen Risiken – entgegen zu wirken, ist Aufgabe der Social Media Architektur. Unter Social Media Architektur verstehen wir das Zusammenspiel von Social Media Tools und Plattformen um ein für ein Unternehmen zielführendes und nachhaltiges Ergebnis zu erzielen. Zu einem nachhaltigen Ergebnis zählt unter anderem auch die Möglichkeit die in Social Media erzielten Reichweiten und Potenziale langfristig für das Unternehmen sichern zu können. Ohne sich dafür von Facebook abhängig zu machen.

Facebook und Social Media sind definitiv risikobehaftet. Dies zu überspielen wäre unredlich. Die beiden größten Risiken sind die mangelnde Kompetenz die Risiken und Chancen zu erkennen und die Fehler die bei der Nutzung dieser Erkenntnisse begangen werden. Abgesehen von der absurden Vorstellung, sich ganz aus Social Media heraus halten zu können, versteht sich.

Chancen nicht zu erkennen, ist fatal

Auch wenn Sie keine Musik, keine Videos oder Reisen verkaufen, bietet Ihnen Social Media insgesamt und Facebook ganz konkret einige Chancen den Wettbewerb in Ihrer Branche zu Ihren Gunsten zu gestalten. Wir befinden uns an einer Art von Zeitenwende. Unternehmen, die hier den Anschluß verpassen finden sich in einem Wettbewerbsnachteil mit zeitgemäßer agierenden Unternehmen wieder, die sie kaum noch ausgleichen können. Um eine schiefen Vergleich aus der Medienwelt zu bemühen – das eine Unternehmen nutzt Computer, eMail und moderne Telekommunikation, das andere produziert immer noch im schönen Bleisatz und schreibt mit modernsten Kugelkopfschreibmaschinen.

Des es solche Ungleichgewichte in einer Branche nicht auf Dauer geben kann ist nachvollziehbar. Das es zu solchen Ungleichgewichten kommen kann, ist unwahrscheinlich. So unwahrscheinlich, wie die Entwicklung von Infrastrukturen, die hunderte von Millionen Menschen umfassen und nutzen in wenigen Jahren.

Sie nutzen Social Media als Unternehmen erfolgreich?

Dann prüfen Sie wo Sie als Unternehmen wirklich stehen – mit 2 einfachen Fragen:

  1. Wie verdienen Ihr Unternehmen mit seiner Reichweite in Facebook und Co. wirklich Geld?
  2. Wie sichern Sie diese Reichweite technisch und marketingmäßig gegen Verlust und Veralterung ab?
Wenn Sie auf eine dieser Fragen keine Antwort haben sollten wir uns zu einem Seminar oder Coaching treffen, bevor der Markt an Ihnen vorbei geht oder Sie Teil des Problems und nicht der Lösung sind. 
[imn-medien]

Social Media für Krankenkassen

Social Media für Krankenkassen

Das Social Media ein Thema für Krankenkassen ist, zeigt ein Blick auf die Geschichte der Kassen. Das Prinzip der gesetzlichen Krankenkassen ist die Solidarität, gemeinschaftlich für die Kosten im Fall der Krankheit des Einzelnen aufzukommen.

Social Media ist in Deutschland längst breit etabliert. Betrachtet man z. B. die Nutzung von Social Networks nach Altersklassen wird deutlich, das Social Media beim Endverbrauchter zu einer mehr oder weniger intensiv genutzten Selbstverständlichkeit aller geworden ist. Nimmt man die Präsenz und Art der Einbindung von Social Media in den Websites der gesetzlichen Krankenkassen (12 Krankenkassen) und der Ersatzkassen (6 Krankenkassen) als Messlatte, steht die Nutzung von Social Media durch und für Krankenkassen in Deutschland noch weit am Anfang. Social Media zu ignorieren stellt die Fähigkeit zur Zukunftsgestaltung in Frage.

Da AOKs und gesetzliche Ersatzkassen zusammen knapp 50 Mio Versicherte in Deutschland auf sich vereinen findet sich unter deren Versicherten zwangsläufig auch der Löwenanteil der Social Media Nutzer in Deutschland. Deshalb begrenze ich den Blick auf die Nutzung von Social Media auf diese beiden Gruppen.

Die Nutzung von Social Media durch gesetzliche Krankenkassen und Ersatzkassen

Die 12 AOK Krankenkassen in Deutschland

Auf die AOKs in Deutschland entfallen laut Wikipedia etwas mehr als 24 Mio. Versicherte und  mehr als 50Tsd Mitarbeiter (ohne die AOKs RP/Saar und Rheinland/Hamburg).

Bei den 12 Gesetzlichen Krankenkassen der AOK in Deutschland besteht die Nutzung von Social Media in der Möglichkeit Links auf Facebook, Twitter und Bookmarkingdiensten zu teilen.

Die Webpräsenz der AOKs wird durch wdv betreut. Dort nimmt man in Anspruch für diesen Kunden alle relevanten Medien und Kanäle für die AOKs zu nutzen. Social Media scheint noch nicht als relevanter Kommunikationskanal erkannt zu sein.

Die 6 Ersatzkassen in Deutschland:

Barmer GEK

Die Barmer GEK hat nach Wikipedia ca 8.6 Mio Versicherte und ca 19.500 Mitarbeiter und betreibt

DAK Gesundheit

Nach Wikipedia hat die DAK Gesundheit ca 6,8 Mio Versicherte und über 14 Tsd Mitarbeiter.

HEK

Die HEK ( lt Wikipedia ca 400 Tsd. Versicherte und 640 Mitarbeitern) ist auf

  • Twitter mit 28 Follwern und gemäß ihrem Anspruch als Business Class
  • in Xing  mit 76 Mitarbeitern und 111 Abonnenten vertreten

HKK

Die hkk hat 240 Tsd zahlende Mitglieder und ca 334 Tsd Versicherte bei ca 600 Mitarbeitern. Auf ihrer Website  hkk.de ist Social Media noch nicht angekommen.

KKH Allianz

Die KKH Allianz hat ca 1,9 Mio Versicherte und über 4000 Mitarbeiter. Auf ihrer Websites http://www.kkh-allianz.de/ ist Social Media in Form einer

Techniker Krankenkasse

5,7 Mio Mitglieder und 8 Mio Mitglieder gesamt bei knapp 12 Tausend Mitarbeitern machen die TK zu einer der großen Ersatzkassen. In Social Media ist die TK mit einer

breiter in Social Media vertreten.

Fazit: Die gesetzlichen Krankenkassen befinden sich bei der Nutzung von Social Media noch in einem sehr frühen Experimentierstadium. Der Umfang und die Art der Social Media Nutzung deuten darauf hin, das die Präsenzen im sozialen Web eher darauf angelegt sind, die erforderliche Social Media Kompetenz durch learning by doing aufzubauen.

Welchen Nutzen bietet Social Media für Krankenkassen?

Der Nutzen von Social Media für Krankenkassen ist deutlich umfangreicher, als dies der erste Blick vermuten lässt. Der Übersichtlichkeit wegen begrenzen wir uns auf die wichtigsten betriebswirtschaftlich relevanten Vorteile, die sich durch die Nutzung von Social Media für Krankenkassen erschließen lassen. Wenn Sie die Vorteile von Social Media für Krankenkassen genauer kennen lernen wollen und auch die dahinter liegenden Nutzungsansätze verstehen wollen, sprechen Sie mich an.

Mitgliedergewinnung

Für die Generierung neuer Mitglieder einer Krankenkasse sind die Empfehlungen zufriedener Mitglieder wichtig. Empfehlungsmarketing steht nicht umsonst für die erfolgreichste Marketingmethode der Neukundengewinnung und Social Media ist bekanntlich die eine effiziente Plattform für Empfehlungsmarketing.

Kundenbindung

Die Kundenbindung der Mitglieder lässt sich durch die Vernetzung der Mitglieder auf eine neue (Qualitäts-)Ebene heben. Im Fall von Krankheiten finden wir diese Wirkung bereits als festen Bestandteil der Realität – z. B. in Form von Selbsthilfegruppen im Netz wie von Diskussionforen. Hier haben die Kassen bereits einiges an Chancen verpasst. Innovative Kassen können aber immer noch immense Wirkungen durch entsprechende (kostengünstige) Angebote erzielen.

Kommunikationskanal

Gesundheitsthemen sind im Netz bereits reichlich vertreten und sorgen für nicht weniger Diskussion und Beteiligung. Die damit verbundenen Themen sind für die Kassen all zu oft als Kostenfaktoren relevant. Hier qualitativ und konzeptionell durchdacht Themen aufzugreifen, anzubieten und zur Partizipation einzuladen bietet sich für eine große Bandbreite beginnend mit gesundem Lifestyle bis hin zu Selbsthilfegruppen an.

Was ist bei der Nutzung von Social Media vorab zu beachten?

Social Media Kompetenz

All zu oft wird die Nutzung von Social Media durch mangelnde Social Media Kompetenz gebremst. Das Problem des Umgangs mit Kritik ist eines der Argumente, die in diesem Zusammenhang immer wieder fallen. Entsprechend der Erkenntnis, das negative Folgen von Kritik nicht vermieden werden, indem man die Kritik ignoriert sondern indem man sich damit auseinander setzt, ist gerade die Sorge vor Kritik eines der wichtigsten Argumente für die aktive und breite Beteiligung in den sozialen Medien. Ein Start in die Nutzung von Social Media ohne ausreichende Social Media Kompetenz empfiehlt sich so wenig wie die Gründung einer Versicherung ohne Fachkompetenz.

Für den Aufbau von Social Media Kompetenzen empfehle ich möglichst branchenspezifische Seminare und Workshops. Das es beim Aufbau von Social Media Kompetenz mit dem Besuch eines einzelnen Seminars oder Workshops in aller Regel nicht getan ist, liegt in der Natur der Sache.

Social Media Strategie und Organisation

Dabei sein ist auch bei Olympia nicht alles. Social Media ohne Ziel zu nutzen ist alles andere als zielführend. Social Media kann nachhaltig zum Unternehmenserfolg beitragen. Dafür sind allerdings entsprechende Strategien und Strukturen erforderlich, die zum Beginn der Nutzung von Social Media klar sein müssen. Social Media ohne klare Strategie und ohne Methoden zur Umwandlung von Social Media Reichweite in wirtschaftliche Erfolge zu nutzen ist ein Zeichen mangelnder Kompetenz.

Social Media Architektur erfordert fundiertes know how – von Anfang an

Neben dem Aufbau der Basiskompetenz ist die Unterstützung durch kompetente Berater zumindest in der Anfangsphase sehr zu empfehlen. Dadurch lassen sich nicht nur die sofort erkennbaren und leichter korrigierbaren Anfängerfehler vermeiden. Vor allem lassen sich damit die im nach hinein schwer zu korrigierenden Strukturfehler vermeiden, die eine wirtschaftlich erfolgreiche Nutzung von Social Media deutlich erschweren oder unmöglich machen. Es ist nun mal nicht Sinn der Nutzung von Social Media Likes und Fans zu sammeln.

Die aktuellen Risiken der in Social Media aktiveren Krankenkassen

Beide Probleme sind übrigens in der aktuellen Situation der Branche deutlich erkennbar. Damit laufen die Kassen Gefahr sich nach der Experimentierphase in einer Situation wieder zu finden, die entweder einen Neuanfang erforderlich macht oder die Nutzung von Social Media auf Strukturen weiter zu führen, die einen nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg erschweren oder gefährden.

 

 

Piraten, Politik und Social Media Рwarum die Piratenpartei noch erfolgreicher sein k̦nnte

Warum die Piratenpartei erfolgreich ist

Die Piratenpartei glänzt neben den überraschenden klaren Erfolgen in zwei Landtagswahlkämpfen vor allem durch diese „Phänomene“:

  • Erfolg trotz Fehlens eines Parteiprogramms und organisatorischen Startproblemen.
  • Reaktivierung von Nichtwählern als Piratenwähler.
  • Minimaler Wahlkampf offline und hohe Zustimmung online
  • Hohe Akzeptanz nicht nur bei den jungen Internetnutzern
Es hat den Eindruck, das es genügt, das die Piraten existieren und schon springen sie flink über die 5% Hürde. Natürlich ist dieser Eindruck falsch. Es gibt genügend andere Parteien, die anders sein wollen als die etablierten, ohne das diese Parteien über diese Hürde kommen. Die Piratenpartei hat allerdings zwei Pluspunkte gegenüber den „sonstigen Parteien“. Sie hat mit einem Thema den Nerv einer Zielgruppe getroffen und nutzt Umfeld, in dem sich die Menschen selbst organisieren und vernetzt kommunizieren. Das ermöglicht schnell den Aufbau von Reichweite und nutzt ein automatisiertes Empfehlungsmarketing, das es in dieser Wirkung eben nur im sozialen Netz gibt. Dabei nutzen die Piraten das Potenzial des sozialen Netzes noch lange nicht umfassend. Sie sind nur etwas besser als die etablierten Parteien (und wirken frischer).

Politische Parteien und ihre Reichweite in Facebook

Die Reichweite an Fans in Facebook ist natürlich nur ein Punkt, der die Nutzung des sozialen Netzes beschreibt, aber er erscheint mir symptomatisch. Hier die Fanzahlen der offiziellen (zentralen) Pages der jeweiligen Parteien:
  • Piratenpartei: 46,5 Tsd. Fans
  • CDU 18 Tsd. Fans
  • SPD 26 Tsd. Fans
  • FDP 16 Tsd. Fans
Die Bedeutung der Fans einer Fanpages liegt in ihrer Aktivität und in der Möglichkeit sie für das Empfehlungsmarketing zu nutzen. Für letzteres ist der Grad der Vernetzung der eigenen Fans (in der relevanten Zielgruppe / den relevanten Zielgruppen) entscheidend. Fans die in den Zielgruppen weniger stark vernetzt sind, helfen nicht dabei diese Zielgruppen zu erreichen. Fans, die in den Zielgruppen sehr stark vernetzt und aktiv sind, bilden einen kommunikativen Wettbewerbsvorteil, der mit anderen Methoden kaum auszugleichen ist.
Ein FDP Fan, der vor allem mit anderen FDP Fans vernetzt ist, wird keine Nichtwähler erreichen und auch keine Wähler aus anderen Spektren. Ein Fan der Piratenpartei, der breit vernetzt ist, trägt deutlich mehr zu einer positiven Wahrnehmung dieser Partei und zu ihrem Erfolg in seinem Umfeld bei.

Piratenpartei – Symptom einer interessanten Entwicklungsrichtung

Das eigentlich interessante an der Piratenpartei ist nicht ihr Programm, das sich erst noch herauskristallisiert. Es ist – aus meiner Sicht – das man Politik etwas offener versucht, den Menschen etwas mehr an Mitwirkungsmöglichkeiten zu geben und nicht mit einer vorgefertigten ideologischen Sicht seine Vorstellungen umzusetzen versucht und dafür Mehrheiten zu bilden versucht. Letzteres kennen die Wähler zur Genüge und haben zunehmend Vertrauen in diese Form der Politik verloren, wie die Wahlbeteiligungen zeigen. Wir haben bekanntlich keine Krise der Politik oder der Demokratie, sondern eine Krise der etablierten Parteien.
Der Erfolg der Piratenpartei wäre ohne das Internet und das Eintreten der Piraten für die Freiheit im Netz sicher nicht möglich gewesen. Betrachten wir diesen Erfolg nicht als etwas einzigartiges erstaunliches sondern als Symptom und wir erkennen dahinter das Potenzial einer Entwicklung das die Politik weitaus mehr verändern kann, als es das Auftreten der Piraten auch nach einem Einzug in den Bundestag mit einem Wahlergebnis  in einer Höhe von 8 bis 15% wird.

Der Netzbürger macht Politik

Nachdem Wutbürger muss sich die Politik auf eine neue Erscheinung einstellen – den Netzbürger. Der Netzbürger  ist politisch interessiert und informiert. Es fehlen ihm nicht die Informationsmöglichkeiten, die Kommunikationsmöglichkeiten oder die Organisationsmöglichkeiten der „Vor-Internet-Ära“ die den Bürger damals vor die Alternative stellten seine politische Partizipation alle 4 Jahre durch das Kreuzchen seiner Wahl abzuarbeiten oder sich auf einen zeitraubenden, langwierigen Weg durch Parteiinstanzen zu quälen.
Der Netzbürger weiss, das es anders gehen kann, er will das Politik anderes funktioniert und vor allem er bekommt zunehmend das Wissen, wie man dies realisiert. Die dafür nötigen Instrumente stehen ihm bereits zur Verfügung. Jetzt probiert er sie einfach mal aus. Zum Beispiel mit einer neuen Partei, die einen amüsanten Namen trägt.

Was ist da passiert?

Das Vertrauen in die Leistungskraft der etablierten politischen Parteien ist geschrumpft und der technische Fortschritt in Form des Internets hat eine Infrastruktur bereitgestellt, die Alternativen zur etablierten Parteienlandschaft ermöglicht.
Der Netzbürger erkennt zunehmend die Möglichkeiten von Social Media als Gestaltungselement und die damit verbundenen Möglichkeiten dadurch Einfluss zu nehmen. In unserer Demokratie ist diese Einflussnahme nur in Parteireform möglich. Auch deshalb findet hat eine Partei mit einer unvoreingenommenen Offenheit für neue Formen der Partizipation jenseits alter Prozesse und festgelegter Positionen schnell Anhänger.

Parteien – ein Konstrukt und seine Entwicklung

Bislang verstehen wir eine Partei als einen Zusammenschluss von Menschen mit gleichen Ansichten und dem Wunsch, diese politisch umzusetzen. Das hat konstruktionsbedingte Konsequenzen:
  • Jeder, der diese Ansicht nicht teilt, gehört nicht in diese Partei.
  • Damit die Partei etwas bewirken kann, braucht sie Mehrheiten.
  • Mehrheiten finden sich nur durch Kompromisse.
Der Erfolg der früheren Volksparteien lag mit darin, das sie es vermochten, verschiedenste Richtungen und Flügel zusammen zu halten. Die heutigen Volksparteien haben diese Klebekraft zunehmend verloren. Die SPD verlor die Linke und im linksbürgerlichen Lager entstanden die Grünen. Die CDU hatte bislang das Glück das sich die Freien Wähler nicht bundes- oder landespolitisch engagierten.
Betrachten wir das Modell klares geschärftes Parteiprofil aus dem Blickwinkel der Erfahrungen, die uns Social Media gelehrt hat und dem Erfolg der Piratenpartei, erhalten wir vom Wähler die Bestätigung, das es auch möglich ist, mit dem Gegenteil des klaren Profils einer Partei aus dem Stand erfolgreich zu sein. Nennen wir dieses Gegenstück der Einfachheit halber das offene Bürgerforum und betrachten, welche Chancen und Vorteile diese Form im Wettbewerb mit den etablierten Parteien für sich nutzen könnte.

Social Network neben Vereinen

Auch wenn es keinen Grund gibt, sich um aktive Vereine in Deutschland Sorgen zu machen, ist der schnelle Aufstieg der Social Networks ein Phänomen, das der Politik Gedanken machen sollte. Die Vernetzung und das gemeinsame verfolgen von Interessen findet jetzt in den Social Network Plattformen und ihren Communitys eine neue Alternative zur traditionellen Vereinsform. Man braucht  heute für bestimmte Formen der gemeinsamen Aktivität keinen Vereinsrahmen mehr. Diese Alternative ist von den Menschen schnell und nachhaltig aufgenommen worden.
Parteien als politische Vereine sollten sich darüber Gedanken machen, wie sich diese Entwicklung auf ihrem Feld auswirken kann. Die Antwort darauf sollte sich nicht in Twitteraccounts und Facebook Pages erschöpfen, will man nicht die Verpackung mit dem Inhalt verwechseln. Politische Konstrukte mit der Möglichkeit der offenen Partizipation (wie sie auch die Piraten heute noch nicht bieten) sind ansonsten die nächsten, deutlicheren Überraschungen für die etablierte Parteien. Die Folgen daraus, können auch für Volksparteien annähernd  so bitter sein wie das Ergebnis im Saarland für die FDP.

Die Piratenpartei und ihre Erfolgsbremse

Der Erfolg der Piratenpartei wird durch die eigene „parteinahe“ Vorgehensweise dieser Partei reduziert. Betrachtet man den Reiz der Piratenpartei als „nicht vorgefertigte“ und daher offene Politikplattform insbesondere für Nichtwähler und wirft einen Blick auf das Kernstück der Piratenpartei – die Diskussionsplattform Liquid Feedback fallen einige deutlich erfolgsreduzierende Punkte auf:
  • die Diskussion und Entscheidungsfindung findet im geschlossenen Rahmen und nur für Mitglieder zugänglich statt.
  • die Qualität der Plattform Liquid Feedback und die Entscheidungsfindung hat reichlich Entwicklungspotenzial auf dem Weg zu einer wirklichen Attraktivität für breite Kreise.
Eine Öffnung des Parteiansatzes in Richtung eines offenen Bürgerforums würde die Piraten für mehr Nichtwähler wie für weitere Kreise interessant machen. Diese Öffnung würde zugleich den Status als Partei im ausschließenden Sinn reduzieren. Damit sind de Wachstum der Piraten deutlich weniger Grenzen gesetzt und die Entwicklung zu einer Volkspartei wäre in relativ kurzem Zeitraum absolviert: Bei kluger Nutzung der Erfahrungen mit Social Media kommt einem offenen Forum der Vorteil des Netzwerkeffekts zu Hilfe. D. h. diese Partei wächst exponentiell zu Lasten von Parteien, die diesen Vorteil nicht mehr nutze können.
Ob die Piratenpartei diesen Ansatz verfolgen wird, steht auf einem anderen Blatt. Dafür das vergleichbare Ansätze Politik auf lokaler Ebene seit Jahren erfolgreich gestalten können, stehen die Freien Wähler. Das dies auf Bundesebene möglich ist und wahrscheinlicher wird, hat durch den Erfolg der Piraten eine weitere Bestätigung erhalten.

Social Networks

Social Networks verändern die Welt.

Social Networks zählen zu den Treibern der Internetnutzung und verändern die Welt – sowohl auf wirtschaftlicher, gesellschaftlicher wie politischer Ebene. Die dahinter liegenden Strukturen zu erkennen und zu verstehen ist damit für jeden interessant, der in unserer Zeit lebt, insbesondere dann wenn er wirtschaftliche, gesellschaftliche oder politische Verantwortung trägt. Dem Einsteiger in dieses Thema sollen die folgenden Zeilen ein wenig mehr Orientierung in einem komplexen und sich extrem schnell verändernden Umfeld bieten.

Social Networks – die wichtigsten Strukturen auf einen Blick

Social Networks

Soziale Netze oder Social Networks sind im eigentlichen Sinn die Freundes- und Bekanntenkreise der Menschen. Sie werden des öfteren mit den technischen Plattformen gleichgesetzt, auf denen sie aktiv sind. Soziale Netze oder Social Networks dienen sich selbst. Sie nutzen technische Plattformen, stehen aber in aller Regel in keiner weiteren Beziehung zu dieser Plattform.

Social Network Plattformen

Facebook zum Beispiel ist eine Social Network Plattform. Facebook steht symptomatisch für die Social Network Plattformen und ist letztlich eine kostenlos erbrachte technische Dienstleistung für die Pflege sozialer Kontakte, die sich aus Werbung und künftig wohl auch weiteren Ertragsquellen finanziert.

Die User können faktisch problemlos ohne Facebook leben. Die Dienstleistung an sich ist relativ leicht austauschbar, wenn das die User wollen. Die eigentliche Bindung an eine Social Network Plattform basiert auf dem bestehenden Freundeskreis – dem eigentlichen Social Network. Facebook selbst ist auf die aktive Nutzung durch möglichst viele seiner User angewiesen. Das Abhängigkeitsverhältnis ist hier ähnlich wie bei einer Zeitung, die täglich neue am Kiosk gekauft werden muss. Dieser Vorgang kann zu einer festen Routine werden, aber auch dann durch Ereignisse unterbrochen werden. Die Social Network Plattformen hoffen auf die Kundenbindung durch das soziale Umfeld und die eingestellten Inhalte. Das diese Bindung nicht sonderlich stabil sein muss, zeigt der Niedergang der deutschen Social Network Plattformen.

Communitys

Communitys sind Organisationen oder mehr oder weniger lose Zusammenschlüsse von Menschen mit gleichen Interessen, Zielen oder Werten. Sie basieren nicht auf vorhandenen sozialen Netzen sondern bilden sich innerhalb einer Plattform. Hier tauschen sich Menschen aus, die sich nicht zwingend im realen Leben kennen oder Teil eines gemeinsamen Social Networks sind.

Communitys sind unter bestimmten Voraussetzungen durchaus geeignet den Verbleib auf einer Social Network Plattform zu unterstützen.

Fancommunitys können auch jenseits einer großen Social Network Plattform entstehen oder aufgebaut werden. Einige Beispiele sprechen dafür, das eine alleinstehende Plattform unter Umständen für den Community Betreiber auf lange Sicht sinnvoller ist, als eine komplette Integration in eine große Social Network Plattform wie Facebook.

Social Networks – ein Muss für die Kommunikation

Wer viele Menschen bewegen will – egal für welchen Zweck – kommt immer weniger um das Thema Soziale Netze / Social Networks und Social Network Plattformen herum. Die Bedeutung wird die Veränderung der Massenkommunikation durch die Einführung des Fernsehens schon deshalb weit übertreffen, weil das Fernsehen aus technischen und wirtschaftlichen Gründen immer in den Händen einer Minderheit lag. Social Networks können heute vergleichbare Reichweite aufbauen, aber darüber hinaus auch Massen organisieren. Vor allem aber können sie von jedem und jederzeit für alle möglichen Zwecke – oder auch dagegen – genutzt werden. Das wir damit noch keine wirklich große Erfahrung haben, wird diesen Prozess nicht verhindern. Es gibt uns nur etwas mehr Zeit uns darauf einzustellen.

Social Networks in Deutschland

Die Social Networks in Deutschland – hier meine ich die Social Network Plattformen – sind mehr als nur im Wandel. Hier finden Sie eine Liste der wichtigsten sozialen Netzwerke respektive Social Network Plattformen in Deutschland.

Deutsche Social Network Plattformen behaupten sich eher mäßig erfolgreich gegen den Social Network Giganten Facebook. Eine Ursache des nicht zu übersehenden Niedergangs der deutschen Social Network Branche ist der Netzwerkeffekt, der für die Entwicklung der Social Networks und Social Network Plattformen von großer Bedeutung ist.

Dieser Netzwerkeffekt allein reicht nicht aus um den drastischen Niedergang so gut wie aller Social Network Plattformen zu erklären. Der Netzwerkeffekt ist keine unveränderliche Größe. Der Netzwerkeffekt beschreibt lediglich, dass der Nutzen an einem Standard oder Netzwerk wächst, wenn dessen Nutzerzahl größer wird. Das wiederum setzt voraus, das alle Nutzer für dieses Netzwerk einen Beitrag leisten, der für den einzelnen Nutzer relevant ist.

Ãœbertragen wir diesen Gedanken auf die Social Networks – also die Social Network Plattformen – und betrachten wir die Wirkung anhand eines kleinen Vergleichs.

Für einen User aus Stuttgart ist ein Social Network mit einer hohen Nutzerdichte in seinem für ihn relevanten sozialen Umfeld deutlich nutzenstiftender als ein Social Network mit einem deutlich höheren Nutzervolumen, dessen Nutzer sich aber alle in China befinden.

Der Erfolg von Facebook gegenüber den deutschen Plattformen resultiert auch daran, das man keine ausreichend alleinstellende Leistung aufzuweisen hatte. Damit war der Wettbewerb um die Vormacht – man kann auch sagen um das Monopol – der Social Network Plattformen faktisch entschieden.

Die strategische Alternative – ein Ausweichen auf die Ebene der Communitys hat bislang kaum eine deutsche Social Network Plattform versucht. Für die meisten dürfte es dafür auch zu spät sein.

Social Network Architektur

Wer Social Networks professionell für wirtschaftliche, gesellschaftliche oder politische Ziele einsetzen will, muss nicht nur ausgesprochen langfristig und strategisch denken. Er sollte zugleich über möglichst fundierte Erfahrungen aus der Betreiberebene der Social Network Plattformen verfügen, damit sein Projekt erfolgreich werden kann.

Die Kombination von eigener Plattform und externen Plattformen wie Facebook auf der einen Seite und die Ausgestaltung der Strukturen und Partizipationsmöglichkeiten spezifischer Social Network Plattformen sind eine nicht zu unterschätzende Herausforderung, die zu meistern einige Erfahrung erfordert.

Sprechen Sie mich an, wenn Sie hier ergänzende Informationen suchen oder konkrete Fragen beantwortet haben wollen.

Telefon 0711 620 415 60 oder eMail

 

Social Network Marketing: FC Bayern startet eigenes Social Network

Der FC Bayern München ist in Facebook alles andere als erfolglos. Mehr als 3,3 Mio. Facebook Usern gefällt der Verein und dessen Präsenz auf Facebook. Das ist auch hier eine Klasse für sich.

Und trotz dieses Erfolgs auf Facebook entschied man sich die Fancommunity auf eigene Beine zu stellen und aus der Präsenz bei der Telekom und in Facebook in einer eigenen Community  – myFCB.de – zusammengeführt zu pflegen.

Ab 19. 3. beginnt die Testphase der neuen Community, nach Meedia soll die neue Plattform dann am 28. 3. 2012 ihren Dienst offiziell aufnehmen.

Eigene Social Network Plattformen für Marken, Stars und Vereine

Das dieser Wechsel auf eine eigene Plattform Sinn macht, ist ganz einfach nachvollziehbar:

  • In Facebook ist der Rekordmeister nicht Herr auf eigenem Platz sondern bestenfalls geduldeter Gast. Die Gestaltungsmöglichkeiten – nicht nur in geschäftlicher Hinsicht – sind begrenzt und nicht zuletzt ist man der Gestaltungs- und Veränderungsfreude des Gastgebers Facebook relativ willkürlich ausgeliefert.
  • Allein die fehlende Möglichkeit, eine einmal aufgebaute Fanbeziehung in Facebook vernünftig pflegen und sichern zu können, macht diesen Schritt mehr oder weniger unumgänglich.

Natürlich steht ein Aufbau einer eigenen Community nicht im Widerspruch damit, die erfolgreiche eigene Fanpage in Facebook weiter zu nutzen. Damit lässt sich ja immer noch ein Kanal in die Freundeskreise der Fans aufrecht erhalten, auch wenn Facebook hier zunehmend wenig freundlich agiert und den direkten Kontakt zwischen Fan und Verein nicht wirklich zielführend unterstützt.

Der Entscheidung von Madonna folgt sicher nicht nur eine ähnliche Entscheidung des FC Bayern München. Dort ist mal letztlich nur etwas schneller als der Rest der Liga.

Auch auf Unternehmensseite sieht man Beispiele für eine zielführende und nachhaltige Nutzung der Social Network Plattform Facebook. Entweder die Plattform wird ihre Leistungen für die Unternehmen ganz wesentlich nachbessern oder zumindest die großen und erfolgreichen Unternehmen, Vereine und Stars werden Facebook früher oder später den Rücken zukehren.

MySpace verlor zuerst User, Facebook wird für Unternehmen zunehmend unattraktiv

Kann eine Abwanderung von Unternehmensaktivitäten die Nutzung von Facebook negativ beeinflussen? Sicher nicht in einem vergleichbaren Maß, wie es die Abwanderung von Usern für MySpace darstellte. Betrachtet man die Leistungsbereiche, die eine Social Network Plattform abdecken sollte, wird das Risiko für Facebook klarer.

  • Pflege des vorhandenen sozialen Netzes: Facebook bietet hier eine ausreichende Leistungsqualität um nicht zu leicht von einem Wettbewerber ausgehebelt werden zu können.
  • Ausbau des vorhandenen sozialen Netzes: hier hat der Netzwerkgigant noch ein gerüttelt Maß an Defiziten abzuarbeiten. Auf Dauer kann dies zu einer Schwachstelle werden, die Wettbewerber gezielt nutzen könnten.
  • Gastgeber der Online Communitys der User: hier hängt Facebook wie alle anderen mir bekannten Plattformen deutlich hinter dem zurück, was man als zufrieden stellende und zeitgemäße Leistung bezeichnen kann.

Unternehmen, die Social Media nachhaltig betreiben wollen, sind auch in absehbarer Zeit gut beraten, sich nicht in die Abhängigkeit von Facebook zu begeben, sofern sie dies aufgrund eigener Kompetenz und Ressourcen verhindern können. Eine breite Abwanderung von Unternehmen mit attraktiven Angeboten und aktiven Communitys würde deutlich zu Lasten der Nutzung von Facebook gehen.

Abstieg fängt mit dem Rückgang an Onlinezeit an

In den bisherigen Szenarien war der Rückgang an Onlinezeit durch die Nutzung weiterer Social Network Plattformen verursacht. Das Thema Online Communitys fand bislang ein eher ungemütliches Zuhause in den jeweiligen Plattformen und war von überschaubarer Bedeutung. Nachdem sich die User in einer Plattform etabliert haben und vernetzt sind, ist in aller Regel mit einem ersten, normalen Rückgang an Aktivität zu rechnen, der bei einer wachsenden Plattform in aller Regel von der hohen Aktivität neuer User überdeckt wird.

Nachdem der Reiz des Neuen verfliegt, zählt die Substanz. Social Networks, die nur der Pflege der bestehenden eigenen sozialen Kontakte taugen, fehlt ein zunehmend wichtiger Leistungsbestandteil. Das mag sich noch nicht so deutlich auswirken, solange es ausserhalb der Plattform keine attraktiven Angebote gibt. Sobald dies sich ändert, wird ein spürbarer Anteil an Aktivität exportiert.

Wirft man einen Blick auf die Onlinezeiten von Facebook wird der Rückgang an Onlinezeit sicher noch über längere Zeit aufgrund des Wachstums und des „frischen“ Nutzerbestands nicht messbar sein. Dazu sind auch die Werte, die uns zur Verfügung stehen zu global. Wenn in dieser Datenakkumulation Veränderungen erkennbar werden, hat die Dynamik schon Dimensionen angenommen, die ein Gegensteuern sehr schwierig machen.

Die beiden aktuellen – großen – Beispiele Madonna und FC Bayern München haben zumindest das Potenzial um Aktivität aus Facebook heraus auf eigene Communitys zu verlagern. Wenn ein großer Wettbewerber für Facebook nicht in Aussicht ist – einem Piranha-Wettbewerb der kleinen Bisse ins Aktivitätsvolumen von Facebook dürfte für den Netzwerkgiganten nicht einfacher zu begegnen sein.

 

[imn-medien]

Lady Gagas eigene Webcommunity – next step eines Social Media Erfolgs

Lady Gaga – ein Social Media Marketingerfolg

Blickt man im Social Web auf Lady Gaga sieht man einen der beeindruckendsten Social Media Erfolge. Zwei Zahlen zeigen die Dimensionen dieses Erfolges:

  • In Twitter folgen mehr als 20,5 Millionen Menschen den Tweeds von Lady Gaga.
  • Die Facebook Fanpage hat knapp 50 Millionen Fans. Das ist mehr als bekannte internationale Webcommunity nach einem gelungenen Start aufzuweisen haben.

Gleichzeitig steht eine eigene Gaga-Community mit Namen LittleMonsters.com vor ihrem öffentlichen Start. Dieser Schritt – der Aufbau einer eigenständigen Community – ausserhalb der eigenen Website und neben der vorhandenen enormen Reichweite in Facebook und Twitter ist interessant genug um einige Aspekte heraus zustellen, die auch für Unternehmen und Personen interessant sind, die in Social Media deutlich kleinere Brötchen backen.

LittleMonsters.com – die neue Webcommunity von Lady Gaga

Was macht die Gründung einer eigenen Webcommunity jenseits von Facebook und Twitter und zusätzlich zur eigenen Website sinnvoll? Wir kennen die Inhalte der neuen Webcommunity nicht in Detail.  Media beschreibt einige der Funktionen, die wir von der neuen Online Community zu erwarte haben. Hinter der Plattform steht The Backplane, ein Unternehmen, das vom Lady Gagas Manager mit begründet wurde und das weitere Themen- und personenzentrierte Webcommunitys an den Start bringen soll (Zitat Media). Little Monsters ist damit der Testballon, dem bei einem Erfolg weitere Online Communitys folgen werden.

Auf den ersten Blick ist nicht wirklich spektakuläres an Social Networking Features in der neuen Webcommunity zu finden. Warum sollte sie also ein Erfolg werden (wovon ich einigermaßen überzeugt bin)?

Der strategische Hintergrund und die Grundlage des Erfolgs von LittleMonsters und Co.

Der wichtigste Promoter von Online Communitys außerhalb von Facebook ist Facebook selbst. Der Social Media Gigant hat beim Community Building und Management so viele Defizite, das es für Stars wie Unternehmen durchaus Sinn macht, auf eine eigene Online Community (angebunden an Facebook) zu setzen.

Facebooks riskante strategische Schwäche im Community Business

Als Social Network Plattform ist Facebook derzeit nicht zu schlagen. Seine Reichweite und Anziehungskraft setzen Fakten, die nicht wegzudiskutieren sind. Um zu verstehen, worin Facebooks Schwäche begründet liegt, erinnern wir uns an die drei Ebenen, auf denen das Social Network Business stattfindet und die eine Folie aus einer unserer Social Media Seminare kurz beschreibt.

Social Media Basics

Facebooks Stärken liegen in seiner Grösse als Social Network Plattform und teilweise auch auf der Ebene der sozialen Netze (in den Tools, die die Plattform den Usern zur Pflege ihres sozialen Netzes zur Verfügung stellt).

In der Mitte des Social Network Business – bei den Communitys hat Facebook bis heute einen deutlichen Nachholbedarf – wie anderer Plattformen übrigens auch. Die Vernetzung von Usern mit gleichen Interessen innerhalb einer Gruppe (oder Fanpage) ist faktisch nicht gegeben. Damit ist das Community Building (für private wie kommerzielle Interessen) in Facebook (und anderen Social Network Plattformen) nur sehr unzureichend und wenig zufriedenstellend möglich. Wer in Facebook mittels einer Gruppe (nicht kommerziell) oder einer Fanpage (kommerziell) Communitys aufbauen will, wird von Facebook nicht ausreichend unterstützt.

Die Vernetzung von Usern mit gleichen Interessen (die nicht zu einem gemeinsamen sozialen Netz gehören) ist ein Kernstück des Community Buildings. Es ist ja Sinn einer Community Menschen zusammen zu führen, die z. B. ein gemeinsames Ziel eint. Diese Menschen nicht adäquat vernetzen zu können, verhindert faktisch den Aufbau einer aktiven, funktionierenden und damit attraktiven Community. Facebook hat hier seine Hausaufgaben definitiv noch nicht gemacht, steht damit aber auch nicht allein da.

Online Communitys sind Potenziale

Viele Online Communitys sind mehr als nur der lose Zusammenschluss von Menschen mit Gemeinsamkeiten. Sie sind Рoft, aber nicht immer Рauch interessante wirtschaftliche Potenziale. Wer im Zusammenhang mit Fancommunitys eines Musikers an die direkte Vermarktungsm̦glichkeit von digitalisierter Musik, Merchandising und Veranstaltungen denkt, liegt nicht falsch. Eine eigene Webcommunity bietet deutlich bessere und sichere Vermarktungsm̦glichkeiten als diese in Facebook realisierbar sind.

Gegen die Vermarktung in Facebook sprechen zwei gewichtige Argumente: 

  • Wer in den Aufbau eines Marktpotenzials investiert, ist gut beraten, dieses auch absichern zu können. In Facebook gibt es dafür keine Möglichkeiten. Die Möglichkeiten der Fanpages können jederzeit verändert werden oder das Tool Fanpage gar komplett gestrichen werden. Ein Backup der eigenen Reichweite wird von Facebook nicht angeboten.
  • Das Beispiel der Spieleanbieter in Facebook erinnert daran, das Facebook jederzeit an den Ergebnissen einer Vermarktung innerhalb seiner Plattform partizipieren kann. Spieleanbieter müssen in Credits abrechnen, bei deren Umtausch Facebook kräftig am Umsatz der Anbieter partizipiert.

Wer langfristig denkt, was beim Aufbau von Potenzialen selbstverständlich sein sollte, kommt kaum darum herum, über Alternativen nachzudenken. Natürlich ist eine so enorme Popularität wie die von Lady Gaga in Social Media eine besonders privilegierte Ausgangsposition. Jenseits dieser besonderen Ausgangssituation stehen ganz normale Unternehmen vor der Frage, wie sie ihre Social Media Architektur gestalten und welche Risiken sie einzugehen bereit sind. Aus meiner Sicht ist eine Fanpage in Facebook ohne entsprechende Einbindung in eine nachhaltige Social Media Architektur so verantwortungsvoll wie der Betrieb eines Rechenzentrums ohne Backuplösung.

Eine weitere verpasste Chance der Musikindustrie

Keine Wettbewerbssituation für Facebook?

Meedia beschreibt dieses Projekt richtig nicht als Versuch Facebook Konkurrenz zu machen. Das wäre unsinnig und ist auch völlig unnötig. Facebook wird auch von dieser Webcommunity durch eine entsprechende Anbindung genutzt werden. Trotzdem setzt die neue Webcommunity von Lady Gaga für Facebook einen Meilenstein. LittleMonsters macht deutlich, wo der Netzwerkgigant seine Hausaufgaben nicht gemacht hat. Das dies in einem wichtigen und wirtschaftlich sehr relevanten Bereich der Fall ist, macht die Notwendigkeit zu reagieren für Facebook nicht geringer.

Der Wettbewerb um die Zeit – und damit auch um die möglichen Werbeeinblendungen – die User auf Facebook verbringen, wird durch eine neue Generation reiner Online Communitys verändert werden. Je zahlreicher und erfolgreicher diese Online Communitys sein werden, desto mehr wird Facebook für seine bisherigen Versäumnisse den Preis bezahlen.

Die Musikindustrie rutscht weiter ins Abseits

Online Communitys ermöglichen Musikern die Direktvermarktung in umfassender und effizienter Form. Damit werden sie wieder ein Stück weit weniger auf die „Musikindustrie“ angewiesen sein. Das sieche diese Branche sukzessive vom alles entscheidenden Player hin zum Convinience Dienstleister entwickelt, ist absehbar.

Ein weiteres Versäumnis – das Potenzial von Online Communitys nicht richtig erkannt und genutzt zu haben – wird in seinen Konsequenzen Schritt für Schritt zu einem weiteren Verlust an Bedeutung und Umsatz führen. Die Zeit, durch Innovation dieser Entwicklung entgegen zu steuern, wird wieder ein Stück knapper. LittleMonsters wir auch dafür ein Meilenstein in der Abwärtsentwicklung der Musikindustrie.

Mehr als iTunes

Eine Fancommunity kann für ihre User deutlich mehr an Möglichkeiten und Identifikation bieten, als iTunes. Das ermöglicht ein Stück weit Unabhängigkeit von zentralen Musikvermarktungsplattformen und die Chance sich ein größeres Stück vom Umsatz zu sichern. Durch eine Generation erfolgreicher Online Communitys wird iTunes und Co sicher nicht sofort das Wasser abgegraben, aber einige Umsatzströme werden an diesen Plattformen vorbei gehen können.

Fazit

Verfolgen wir wie erfolgreich sich diese Webcommunity etabliert. Die Ausgangsbedingungen sind eigentlich so gut, das nur durch eigene grundsätzliche Fehler ein Erfolg verhindert werden kann.

Interessant wird, ob und wie Facebook auf diese Entwicklung reagieren wird und ob sich die Musikindustrie noch zu einer Nutzung der Chancen von Online Communitys für ihre Zukunftssicherung aufraffen kann.

Wenn Sie sich für Chancen und Risiken von Social Media für bestehende Geschäftsmodelle interessieren, empfehle ich Ihnen entweder eines meiner Seminare zu besuchen oder sich in einem Einzelcoaching fit machen zu lassen. Sprechen Sie mich bei Interesse einfach darauf an.

Social Media und Automobilmarken – Beispiel BMW

A Klasse und Social Media

Gestern verfolge ich anlässlich der 12 Social Media Night in Stuttgart interessiert und angetan einen Vortrag von Olaf Schmitz im Mercedes Benz Museum. Mercedes nähert sich dem Thema Social Media mit der neuen A-Klasse in gewohnt perfekter Verpackung. Schöne Bilder, schönes Fahrzeug und erste Ansätze dem potenziellen Kunden Kommentare zu ermöglichen. Ganz realistisch gesehen ist das für Mercedes Benz ein großer Schritt. Ab einer gewissen Unternehmensgröße unterliegt die Gewichtung von Aussenwahrnehmung und internen Prozessen nun mal eigenen Gesetzen.

Es wäre jetzt sicher einfach eine gut umgesetzte Arbeit anhand von Optimierungsmöglichkeiten zu zerpflücken, aber sicher nicht ganz fair gegenüber denjenigen, die versuchen so dynamische Prozesse wie Social Media in einem konservativen Umfeld zu etablieren. In großen Konzernen kommt Innovation jenseits der gewohnten Materie eben in kleinen Schritten voran. Auch das ist Fortschritt. Geben wir frei nach Shakespeare („Schöne Blumen wachsen langsam, nur das Unkraut hat es eilig.“) den Nachfahren der Erfinder des Automobils noch ein paar Jährchen um auch auf diesem Feld auf Ballhöhe zu kommen. Neugierig wie ich bin stell sich mir die Frage was eigentlich der betont dynamische Wettbewerber aus München in Social Media macht.

BMW und Social Media

Natürlich hat auch BMW Deutschland eine Fansite in Facebook, die optisch einen sehr ansprechenden Eindruck macht. Alles andere wäre wirklich überraschend.

Die Fanpage von BMW Deutschland verdient aber nicht nur wegen des Designs der Fahrzeuge besondere Beachtung. Sie kann auch ein interessantes Beispiel für die Nutzung von Social Media.

Was kann ich als User auf dieser Fanpage tun?

Die Etappe nach London

Ich kann an einer Etappe des neuen BWM 3ers auf den Weg nach London teilnehmen. Das klingt interessant, auch wenn man dort auf der anderen Strassenseite fährt. Natürlich Fan werden. Also angeklickt und – was begeistert mein Herz:

Not Found

The requested URL /bmw/welcome2011/www.bmw.de/de/de/newvehicles/3series/sedan/2011/london/index.jsp was not found on this server.

Das passiert mir auch manchmal mit meinem kleinen Blog. Da habe ich sogar Verständnis dafür. Solange die Fahrzeuge funktionieren, ist das kein Problem. Schon gar keines, das sich nicht schnell lösen lassen würde. Sofern man es bemerkt. Und das ist ganz sicher demnächst der Fall.

Gut – lassen wir London. Sicher auch besser so. Wie gesagt, man fährt dort auf der anderen Seite der Strasse. Wäre schade um den neuen 3er. Wo wir schon mal da sind – was kann ich denn noch bei BMW Deutschland auf Facebook?

Eine BMW Limousine konfigurieren

Machen wir doch gern. Zuvor müssen wir aber Fan werden. Ups. Das passt nicht ganz zu den Nutzungsbedingungen von Facebook, aber was soll es. Ein Klick mehr oder weniger. Dafür darf ich doch mit Farben und Felgen spielen. Das erfreut das männliche Autofahrerherz. Danke dafür. Und wenn ich dann mein Werk sichern will, kann ich das auch auf dem Desktop machen. Sofern ich BMW an meine Userdaten lasse und erlaube, das dafür  in meinem Namen in meinen Freundeskreis hinein gepostet werden darf. So schön sind die Felgen dann doch nicht. Sehen wir mal weiter. Was kann ich denn noch?

Broschüren anfordern und Kosten erreichnen

Schön, das man Social Media als Prospektverteiler erkannt hat. Spricht für die innovative Agentur, der BMW hier sein Vertrauen geschenkt hat. Sicher erkennt man bald auch, das Social Media machen nicht gleich bedeutend damit ist, das man jetzt auch einen Website in Facebook hat. Hoffe ich zumindest.

BMW Laufsport Plus

Eigentlich wollte ich ja fahren und nicht laufen. Aber gut, Sport ist wichtig. Und man weiss ja nie, wozu man eine gute Laufkondition brauchen kann. Wenngleich – auf der Fanseite eines Automobilherstellers für den Laufsport zu werben, erscheint mir eine etwas ironische Form der Prophylaxe. Humor haben sie die Bayern. Aber ganz so schlecht ist es ja doch nicht mit der Zuverlässigkeit des blauweissen Premiumprodukts bestellt.

Amüsanter Weise bringt mich der erste Laufsportlink auf die Laufsportgruppe von BMW bei Runnersworld. Man lässt seine werten Kunden beim externen Dienstleister laufen. Cool, mach Deine Besucher zu Fans und schick sie dann mal weg. Ja, wo laufen sie denn, könnte man da nostalgisch anmerken.

Irgend wem scheint da ein kleiner Widerspruch aufgefallen zu sein, denn unterhalb des BMW Laufsport Plus – der in Runnersworld läuft, gibt es dann noch das Angebot „Deutschland läuft“ – das wiederum aber in einer App von BMW. Damit ich da mitlaufen darf, muss ich meine Daten freigeben.

Manch innere Logik bleibt einem schlichtem Geist einfach verwehrt.

 Videowall und Fotos

Gut, ich kann schöne Bilder von schönen Autos gucken. Das schadet ja nicht. Kann ich aber – wie Broschüren bestellen und Kosten errechnen auch – auf einer normal guten Website eines Automobilherstellers. Natürlich darf man das auch in Social Media können. Aber sollte Social Media nicht mehr sein, als noch ein Grund für eine Website und der Versuch in meinem Namen Infos zu posten? Ãœberspringen wir den Punkt einfach. Da kommt man sicher noch selbst drauf. Manche Dinge brauchen Zeit, wie Shakespeare so schön umschrieb. Bei manchen mehr, bei anderen weniger. War es das jetzt mit Social Media und BWM? Nein, Samet Öztürk sei Dank.

Wie, Sie kennen Samet Öztürk nicht?

Der Herr hat die Leidenschaft zum schönen Automobil im Blut. Vermute ich mal. Denn er betreibt unter anderem den BMW Clup. Natürlich nicht nur. Auch Mercedes hat es ihm angetan, wenngleich auch mit deutlich weniger Erfolg. Da steht es 299 zu 17 für BMW (Fans in Tsd).

Herr Öztürk und mit ihm viele hunderte begeisterter Fans diverser Automobile und Automobilmarken aus aller Herren Länder haben Fanclubs gegründet – in Form von Pages, Gruppen, Foren, Clubs und w.d.T. sonst noch. Mitten in Social Media. Von ganz allein, bevor die Inhaber der Marken und Hersteller der Automobile das erkannt und verstanden haben.

Automobile Tradition beinhaltet gelegentlich auch das wiederholen des gleichen Fehlers

Mir kommt das bekannt vor. Das gab es schon mal in den Fünfziger und folgenden des letzten Jahrhunderts. Schon damals hat man verpasst sich diese Liebe zum Automobil und zur eigenen Marke zu Nutze zu machen und stand mit mehr oder weniger langen Gesichtern vor abgefahrenen Zügen. Tradition verpflichtet. Deshalb wiederholt sich der gleiche Prozess ein paar Jahrzehnte später. Mit nicht weniger bedauerlichen Konsequenzen.

Suchen Sie doch mal nach BMW Gruppen, Foren und Fanclubs, nach BMW Communitys, die von Usern (Fans) gegründet und betrieben werden. Sie werden reichlich fündig und treffen gelegentlich im simplen technischen Gewand und in schlichtester Optik auf hohes Engagement und beachtlichen Zuspruch – jenseits und ohne das Unternehmen, das die Marke zu pflegen als Aufgabe hat. So werden die größten Fans zum Wettbewerber um die Aufmerksamkeit des gewünschten Publikums und sind gelegentlich mit kleinsten Mitteln erfolgreicher.

Social Media ist mehr und kann mehr.

Social Media ist und kann deutlich mehr als die schöne Fanpage von BMW (und anderen) leistet. Social Media für Marken findet statt – selbst wenn die Markeninhaber das noch nicht selbst betrieben haben und auch weiter, wenn man dort das Thema noch nicht zur Gänze versteht. Social Media kann aber auch mehr als das Marketing vergangener Jahrzehnte, denn Social Media kann diesen Fehler in 2. Generation elegant korrigieren und zu einem Wettbewerbsvorteil umgestalten. Wie das gemacht wird erkläre ich Ihnen bei Interesse gern. 

 

Leistungsschutzrecht für Verlage – Medienkartell statt cool media

Das geplante Leistungsschutzrecht für Verlage geisterte schon länger durch die politische Landschaft. Jetzt soll aus dem Geist Leben eingehaucht werden – aber ich fürchte daraus wird lediglich ein lebensunfähiger Zombie werden.

Das einzig konstruktive am Leistungsschutzrecht für Verlage dürfte sein, das damit die Kanzlerin eine alte Zusage erfüllt. Funktionieren wird das Leistungsschutzrecht eher nicht. Im schlimmsten Fall wird damit das Gegenteil dessen erreicht, was angestrebt wird.

Leistungsschutzrecht und digitale Welt

Leistungsschutzrecht klingt ja schon mal sehr nachvollziehbar. Da sollen – einfach formuliert –  jetzt Google und Co. dafür bezahlen, das in ihren Suchergebnissen die Inhalte unserer Verlage angeteasert werden. Letztlich geht es darum, das die Verlage dringend funktionierende Geschäftsmodelle für das Internet brauchen und die wenigsten den Mut haben, auf ihre eigene Leistung zu vertrauen und dafür vom User Geld zu verlangen.

In den USA gibt es die Erkenntnis, das Verlage für jeden Dollar, den sie im Internet verdienen, 7 US $ in Print verlieren. Für Deutschland ist mir keine entsprechende Studie bekannt, aber ich gehe davon aus, das die Verhältnisse vergleichbar unerfreulich sind.

Die seit Jahren anhaltende und zunehmend verzweifelter erscheinende Suche nach funktionierenden Geschäftsmodellen im Internet leidet vor allem unter dem handicap, das diese neuen Geschäftsmodelle zumindest so ertragreich sein sollten, wie die gewohnten. Das kann und wird nicht in einer digitalisierten Wirtschaft nicht funktionieren. Also brauchen die Verlage Unterstützung vom Staat. Das bitte aber möglichst gut und diskret verpackt. Hartz IV für Verlage zu Lasten Dritter klingt nun mal nicht ganz so gut wie Leistungsschutzrecht.

Der Begriff Leistungsschutzrecht gibt vor, das die Verlage die eigene Leistung nur durch dieses Recht schützen können. Das ist in der Sache irreführend. Ginge es den Verlagen darum, ihre Inhalte nicht in den Trefferlisten von Google und Co oder in Newsreaders zu finden, ist das technisch leicht zu realisieren. Es geht den Verlagen auch nicht darum, mit Google und anderen ein gemeinsames Geschäftsmodell zu entwickeln. Die Verlage können ihr von Print gewohntes Geschäftsmodell nach dessen besonderen Konditionen im digitalen Umfeld nicht realisieren und versuchen deshalb an existierenden fremden Geschäftsmodellen zu partizipieren.

Realsatire pur

„Niemand hat die Absicht eine (digitale) Mauer zu bauen“*, aber ein kleines Gesetz zum Schutz der eigenen Erträge wäre als Unterstützung für Not leidende Verlage schon nett. Unerfreulicher Weise dürfte diesem digitalen Mäuerchen nicht ganz die Lebensdauer des realen Vorgängermodells vergönnt sein. Da Axel Springer und Co. meinen ihre Mauer zu brauchen, zieht Merkel sie brav hoch. Ãœber Wert und Haltbarkeit dieses Konstrukts muss sie sich keine Gedanken machen, Hauptsache Merkel hat geliefert.

Hässliche Alternativen für Verlage

Angenommen, das Leistungsschutzrecht wird wie angedacht Gesetz und Google müsste beispielsweise dafür bezahlen, das es in seiner Trefferliste auf die News von Zeitungsverlagen verweist. Warum sollte Google dann noch auf diese Inhalte verweisen? Weil es die Verlage wünschen? Weil der User diesen Hinweis braucht? Weil es keine Alternativen dazu gibt?

Der User der googelt will einfach  nur Nachrichten und nicht zwingend Nachrichten von XYZ. Sonst würde er direkt zu XYZ gehen und dort suchen. Auch in der Nachrichtenbranche gibt es anscheinend Menschen, die keine (Nachrichten-) Marke brauchen. Denen die Quelle dann egal ist, wenn sie ihren Ansprüchen genügt. Das wird auch kein Leistungsschutzrecht ändern. Ausreichende Qualität – da dürfte es keinen Zweifel geben- bieten im Nachrichtengeschäft z. B. die öffentlich-rechtlichen Medien.

Die Kick out Variante

Das niemand einen Anspruch darauf hat, in der Trefferliste von Google aufgeführt zu werden, ist sicher auch den Verlagen bekannt. Das es nicht unmöglich ist, bestimmte Domains aus einer Trefferliste auszuschließen, sicher ebenfalls. Das die Verlage einen wesentlichen Teil ihres Traffics von Google beziehen, ist dort sicher auch bekannt. Den Wegfall dieses Traffics durch andere Maßnahmen auszugleichen, kostet sowohl Zeit als auch Geld.

Die öffentlich-rechtliche Variante

Nachrichten sind eine sehr verderbliche Ware und zugleich breit erhältlich. Wie viel davon bereits mit den Leistungen der öffentlich-rechtlichen Medien ausreichend abgedeckt werden ist eine interessante Frage. Würde es dem durchschnittlichen user nicht reichen, wenn er bei seiner Suche von Google und Co. statt auf die  Websites der privaten Verlage zu den Websites der öffentlich-rechtlichen Medien weitergeleitet würde? In diesem Fall stärkte das Leistungsschutzrecht nicht ganz diejenigen, für die es eigentlich gemacht werden soll.

 Quellenwechsel

Wo der Nachrichteneinzelhandel nicht mehr Content via Suchmaschinen liefern will, gibt es noch die Alternativen aus dem Großhandel – sprich von Nachrichtenagenturen – oder aus anderen Quellen. Im Bereich der internationalen Nachrichten könnten dies neben den öffentlich-rechtlichen auch internationale Quellen sein, für die sich der deutsche Markt über diese Konsequenz des Leistungsschutzrechtes öffnen kann. Für den lokalen Bereich könnten dadurch die Entwicklung von Blogs mit regionalen Informationen oder den Ansätzen des Bürgerjournalismus gefördert werden. Natürlich kommt hier sofort die Frage nach der Qualität und dem Qualitätsjournalismus. Eine Frage die sich gelegentlich auch bei den Blättern stellt, die diesen Anspruch gerne für sich erheben. Die Antwort darauf wird vom Markt gegeben.

Wettbewerb und Leistungsschutzrecht

Eine Kette ist immer so stark wie ihr schwächstes Glied. Ähnliches gilt für Kartelle. Das Unternehmen, das sich eben nicht an diese Verabredung zu Lasten Dritter hält, könnte als lächelnder Gewinner aus diesem Versuch hervor gehen. Der Ansatz, einer Organisation die Vermarktung zu übergeben, muss nicht von Misstrauen den eigenen Kartellkollegen gegenüber zeugen, sondern kann auch einer realen Einschätzung entstammen. Einer tanzt immer aus der Reihe, zumal wenn es sich für ihn lohnen könnte und man diesen Alleingang mit hehren Idealen verkaufen kann.

Quid pro quo

Wenn Google daran verdient, das die Inhalte von Verlagen in seinen Trefferlisten auftauchen und dafür künftig Erlöse abzugeben hat, dann müssen auch die Verlage Google an ihren Umsätzen beteiligen, denn Google verschafft ihnen einen Teil des dafür erforderlichen Traffics. Diese beiden Ansprüche gegeneinander aufzurechnen dürfte teuer werden, bietet aber eine schöne Beschäftigungsgarantie für Anwälte, Gerichte und die zu schaffende Organisation, die diese Erlöse eintreiben soll.

Digitale Geschäftsmodelle für Medienunternehmen

Natürlich sind wirtschaftlich erfolgreiche digitale Geschäftsmodelle für Medienunternehmen möglich. Um sie zu entwickeln sollte man lediglich ausreichende Kompetenz für die digitale Welt aufweisen und sich von der guten alten Zeit verabschieden. Ersteres scheint leichter zu realisieren als letzteres. Dort wo der technische Fortschritt in der Medienwelt die Wirtschaftlichkeit und Produktivität verbesserte, ist das den Unternehmen dieser Wandel gut gelungen. Wenn es an heilige Ertragsstrukturen geht, fällt Wandel sichtbar schwerer. Das wiederum trübt oder verhindert den Blick auf die Möglichkeiten die sich den Verlagen bieten.

Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit. Dieser Erkenntnis ist im Fall der Zeitungsverlage nur noch anzufügen, das dieses Leistungsschutzrecht kaum mehr als eine weitere Zeitvergeudung ist und Zeit scheint man immer noch sehr viel zu haben.

By the way

Was hätte eigentlich Axel Springer zum Weg des (digitalen) Mauerbaus gesagt? Was dazu, das man sich als freie vierte Gewalt im Staat für die Gewinnsicherung von diesem Staat ein Stück abhängig macht? Wenn über Wulf zurecht gelästert werden kann, was müsste ein verantwortungsvoller Journalismus über die Preisgabe eines Stücks der eigenen Unabhängigkeit schreiben?

Unabhängige vierte Gewalt und Leistungsschutzrecht?

Natürlich brauchen wir eine vom Staat unabhängige vierte Gewalt in unserer Demokratie. Das diese verantwortungsvolle Aufgabe von den Vertretern eines Leistungsschutzrechts unter den Fittichen des Staates zweifelsfrei geschultert werden kann, darf nach einer versteckten Subvention und der damit einher gehenden Abhängigkeit hinterfragt werden.

Man braucht keinen Berlusconi um in einer Demokratie eine freie Presse abzuschaffen. Das geht auch in Eigenregie. Das Argument von der gesellschaftlichen Bedeutung einer vom Staat unabhängigen Presse wird diskret wie preiswert verramscht – mit bleibendem Schaden für die Glaubwürdigkeit der Presse.

Eine Signora Merkelusconi bekäme mit einem Leistungsschutzrecht für Verlage ein Werkzeug, mit dem sie auch die Verlage an die Kandare nehmen kann. Deshalb bin ich für die Verlage sehr froh, das dieses angedachte Leistungsschutzrecht alle Chancen hat, ein veritabler wirtschaftlicher Flop zu werden.

Beruhigender wäre es wenn Frau Merkel das Leistungsschutzrecht als das erkannte, was es ist – ein Schaden für das Land ohne Nutzen für den Empfänger dieser Subvention – und diesem Versuch ein schnelles Ende setzte. Die Verlage könnten sich wieder darauf konzentrieren am Markt Geld zu verdienen statt sich durch die Hintertüre subventionieren zu lassen und dabei ein Stück ihrer wirtschaftlichen Unabhängigkeit  und ihre Glaubwürdigkeit zu verramschen.

*zweckentfremdetes historisches Zitat. Urheber änderte kurzfristig seine Meinung.

Social Media Strategie: Partizipation – der unterschätzte Erfolgsfaktor

Social Media Strategie – Partizipation ist der unterschätzte Erfolgsfaktor

Social Media wird unter anderem auch als „Mitmachweb“ tituliert und wie immer steckt in jeder groben Vereinfachung auch ein zutreffender Kern. Partizipation ist nicht zuletzt ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die erfolgreiche Nutzung von Social Media. Trotzdem wird dieser eigentlich unverzichtbare Teil einer Social Media Strategie eher beiläufig oder gar nicht behandelt. Was nicht ohne Auswirkungen auf den Erfolg bleibt.

Partizipation steht natürlich für eine breite Palette an Möglichkeiten, beginnend mit der Möglichkeit zu kommentieren, weiter zu empfehlen und zu teilen, bis hin zum Thema Crowd Sourcing. Während dieser Instrumente der Partizipation zunehmend Eingang in die Wahrnehmung und Umsetzung finden, ist ein Teil für viele Unternehmen immer noch ausserhalb des Wahrnehmungsradars.

Deshalb widmet sich dieser Beitrag dem Thema Volunteer Management als Teil des Community Managements.

Volunteer Management als Teil der Social Media Strategie

Volunteers sind alles andere als eine neue Entdeckung. Die blühende Vereinslandschaft in Deutschland ist ein Beispiel dafür. Der Aussetzung des Wehrdienstes und der damit einher gehenden Aussetzung des Zivildienstes wurde mit dem Bundesfreiwilligendienst ein erfolgreicher Nachfolger beschert. Volunteers haben Barack Obama ins Amt gebracht und sind zum Beispiel das wirtschaftliche Rückgrat verschiedener Social Network Plattformen.

Der Begriff der Brand Evangelists steht für Fans, die sich aktiv für ihre Marke einsetzen oder einsetzen wollen. Auch ohne Volunteermanagement werden Brand Evangelists für ihre Marke eintreten und sie vertreten. Ob sie dies in eigener Regie genauso erfolgreich und in einer erwünschten Form machen, ist dabei eine andere Frage.

Brand Evangelists als Wettbewerber ihrer Marke um die Aufmerksamkeit der Fans sind ebenfalls kein wirklich neues Thema. In den Social Networks werden und wurden Gruppen von Markenfans gegründet und aufgebaut, lange bevor die Unternehmen dies überhaupt wahrgenommen haben. Damit war die Aufmerksamkeit der Markenfans schon mal von mehr als einer Anlaufstelle in Anspruch genommen. Ohne Volunteer Management droht hier ein Wettbewerb der im Endergebnis zu Lasten der Marke und ihres Unternehmens geht.

Volunteer Management ist nicht gleich Volunteer Organisation

Volunteer Management hat sich als fester Bestandteil des Community Management etabliert oder sollte das zumindest haben. Eine Volunteer Organisation ist ihr sichtbarer Ausdruck und organisiert – immer noch als Teil des Community Managements – die Partizipation von Brand Evangelists und Hardcore Fans um ihnen klare Beteiligungsstrukturen zu geben, um ihnen die Möglichkeit zu geben, sich als Fan wirklich Teil des Ganzen zu fühlen und eine erkennbare und anerkannte Rolle zu übernehmen und nicht zuletzt um Aufmerksamkeitsverluste für die Marke zu vermeiden und Synergieeffekte zu nutzen.

Volunteermanagement erhöht nicht nur die Wirkung der Fans durch eine koordiniertere Wirkung. Es macht die Social Media Strategie der Fans wie der Kunden und Interessenten des Unternehmens um ein vielfaches erlebbarer und vor allem glaubhafter. Nicht zuletzt hat es darüber hinaus gehende wirtschaftliche Bedeutung. Volunteers können als Bestandteil einer Volunteerorganisation zum Beispiel qualifizierte und in der Qualität abgesicherte Supportleistungen erbringen. Viele Social Networks haben hier beachtlich effiziente und vor allem wirtschaftlich wertvolle Strukturen aufgebaut. Strukturen, die einen erstaunlich hohen Grad an zielführender Selbststeuerung aufweisen, den wir uns so aus der Sichtweise der klassischen Unternehmensorganisationen nicht so einfach vorstellen können.

Der Aufwand für den Aufbau einer Volunteer Organisation geht über das einfache Volunteer Management hinaus, erschafft aber ein Instrument, das der eigenen Social Media Strategie und der Marktwirkung eine hohe Hebelwirkung ermöglicht und zugleich das Volunteer Management entlasten und, last but not least, wirtschaftliche Potenziale – durch Marktwirkung und Kosteneinsparung – erzielen kann, die deutlich über das Investment hinaus gehen.

Fazit: Auch wenn der Anspruch an Volunteer Management und vor allem den Aufbau und die Betreuung einer Volunteer Organisation nicht gering sind, gerechtfertigt Ihr wirtschaftlicher Wert und vor allem ihre Marktwirkung diesen Aufwand mehr als nur einmal. Volunteermanagement, vor allem aber Volunteer Organisation bauen Wettbewerbsvorteile auf, die nachhaltiger und langfristiger Natur sind und messbar zum Unternehmenserfolg beitragen.

Wenn Sie das Thema vertiefen wollen, bieten wir Ihnen dazu passende Seminare und eine beratende Begleitung beim Aufbau von Volunteer Management und Volunteerorganisation an. Nehmen Sie  unverbindlich Kontakt mit uns auf um mehr über die Potenziale von Volunteer Management und Volunteer Organisation für Ihr Unternehmen zu erfahren.

 

 

 

Reichen 5 goldene Regeln für Medien-Apps?

Reichen 5 goldene Regeln für Medien-Apps wirklich?

Ein insgesamt lesenswerter Artikel von Stefan Winterbauer auf meedia.de befasst sich mit den wichtigsten Regeln für Medien – Apps. Sicher kann man diese Regeln so stehen lassen. Vielleicht sollte man sie aber auch ergänzen oder weiter denken. Medien Apps sind nun mal nicht für das iPad gedruckte Ausgaben eines Printmediums. Oder sollten es zumindest nicht sein.

Medienapps sind keine Druckerschwärze fürs Internet

Apps sind eigenständige Softwareprogramme. Das ist sicher nicht wirklich überraschend. Es wäre aber überraschend, wenn man sich darüber Gedanken machen würde, was eigenständige Softwareprogramme denn wirklich können und was sich daraus für mehr oder weniger innovative Ansätze für eine Medien-App ergeben.

Darüber nachzudenken hieße aber auch sich Gedanken über das eigene Geschäftsmodell (im Internet) zu machen und möglicherweise auch dieses in Frage zu stellen. Wer eigentlich nur im Internet drucken will, ist mit den genannten goldenen Regeln schon ein gutes Stück voran gekommen, nutzt aber möglicherweise die Leistungsfähigkeit von Apps als Ersatzstoff für die Druckerschwärze im Internet. Gut – es sind sicher auch mehr bunte Farben und Bilder dabei als in diesem Text.

 Appomanie ist ansteckend

Apps sind in und wer modern ist hat eine App. Für alles mögliche. Also auch für den Druck im Internet. Deshalb sind Apps auch gerade die Lieblinge der Medienunternehmen. Jedes Unternehmen und auf jeden Fall jede Medienplattform scheint eine App haben zu müssen. Die scheinbare Beliebtheit der Apps wird leider schnell zum Problem. Wenn die Anzahl der Apps die Darstellung auf dem Handy überfordert, wenn man für jeden kleinen Pups plötzlich eine App nutzen soll, sind Apps die Pest. Und dumm. Dumm, weil damit ganz schnell die Appaversion auf Userseite der Appomanie auf Anbieterseite folgt. Weil der genervte User zum Selbstschutz den Rollo vor seinem Handy runterlässt. Dumm auch im wahrsten Sinn des Wortes, weil die Möglichkeiten einer softwarebasierten Lösung all zu oft teilweise oder komplett ignoriert werden und der User mit einer Vielzahl von Apps traktiert wird, die nur wenig (Nutzen stiften) können. Und die deshalb vielleicht oder hoffentlich auch nur selten genutzt werden.

Wozu braucht man denn eigentlich eine Medienapp?

Eigentlich braucht man sie gar nicht, zumindest nicht, wenn die Onlineplattform des Printmediums auch für die Darstellung auf mobilen Geräten taugt. Dann braucht man eine App nur, um vom User dafür Geld zu nehmen, das er ein iPad benutzt statt ein anderes Gerät und nicht weiss oder wissen sollte, wie er per iPad, iPhone und co die mobile Version der kostenlosen Website nutzt. Es sei denn die App bietet zusätzliche Nutzen, die online nicht zur Verfügung stehen. Ohne spezifischen Mehrnutzen ist eine solche App nichts anderes als eine Dummensteuer, die sich im Zeitalter schneller Kommunikation nicht ewig aufrecht erhalten lässt.

Wäre es nicht die Aufgabe des kritischen oder zumindest aufklärenden Journalismus, der redaktionellen Content wertvoll macht, gegen diese Form von Abzocke anzuschreiben?

Was sollte eine Medienapp jenseits von der Abbildung von redaktionellem Content können?

Wie könnte ein Mehrnutzen einer redaktionellen App aussehen, die eben mehr kann als redaktionellen Content abbilden, zielgruppenspezifische Werbung einblenden, vielleicht ein Nutzerprofil für die Werbung aufbauen, Videos abspielen, Kommentare ermöglichen, die an zentraler Stelle zusammengefasst werden und / oder durch teilen, sharen und liken in die sozialen Netzwerke der User einfließen?

Ohne gute Antworten darauf, sollten Sie das Projekt App noch einmal überdenken. Und wenn in Ihrem Unternehmen darauf keine innovativen Antworten gefunden werden, sollten Sie mit jemanden darüber reden, der eine andere Perspektive hat, als im Internet drucken zu wollen.

 

[imn-medien]

Social Media und Medienplattformen – grundsätzliche konzeptionelle Probleme verstehen

Social Media und Medienplattformen – konzeptionelle Probleme verstehen

Die Einbindung von redaktionellem Content in Social Networks macht Sinn. Ein Blick auf die Trafficquellen macht das deutlich. Wer seinen Content effizient in die sozialen Netze seiner Leser integriert, kann dessen Nutzung und Reichweite deutlich erhöhen und neue Leser generieren.

So weit so gut. Leider stehen diesem Gedanken der Nutzung von Social Media durch die bei klassischen – man kann derzeit auch noch sagen redaktionell geprägten – Medien einige nicht gerade kleine konzeptionelle Probleme gegenüber.

Das Dilemma mit den medialen Geschäftsmodellen

Das Dilemma der Geschäftsmodelle ist nicht, das es den Medienhäusern schwer fällt funktionierende Geschäftsmodelle für Internet und Social Media zu entwickeln. Das ist nur eine Frage der Zeit und des Aufbaus der erforderlichen Kompetenz. Das Dilemma dahinter ist die zunehmende Abhängigkeit, die aus diesen Geschäftsmodellen resultiert.

Mediale Geschäftsmodelle in Facebook

Wer Social Media für Geschäftsmodelle nutzen will und sich dafür in die Social Network Plattformen begibt, begibt sich zugleich eine eine hohe Abhängigkeit von der Infrastruktur dieser Plattform und von dessen Betreiber. Mit anderen Worten, wer in Facebook Geschäfte machen will, hat sich nach den Spielregeln von Facebook zu richten. Und die sind eher Variable als Konstante. Bislang beschränkt sich diese Abhängigkeit auf die Funktion als Trafficquelle. Bei der Integration von Geschäftsmodellen in Facebook wird sich dies nachhaltig ändern. Facebook kann dann die Spielregeln für die Integration von Content wie seinen Grad an Partizipation an den damit erwirtschafteten Erträgen frei definieren.

Die Nutzung von sozialen Netzen für Geschäftsmodelle außerhalb von Facebook

Medienhäuser, die ihren Content durch eigene Social Network Plattformen oder durch die Anbindung des Contents und der eigenen Plattform an Facebook in soziale Netzwerke integrieren wollen, behalten auf den ersten Blick deutlich mehr an Gestaltungsmöglichkeiten. Dafür bezahlen sie allerdings einen hohen Preis, der diesen Ansatz auf Dauer in Frage stellen kann und wohl auch in Frage stellen wird. Jenseits der vorhandenen aber lösbaren handwerklichen Schwächen im Community Management stellen diese Faktoren den externen Ansatz in dieser Konstruktion in Frage:

Das funktionale Problem der Mediencommunitys: die Kernfunktion einer Social Network Plattform ist es den Usern die Pflege und den Auf- oder Ausbau von persönlichen sozialen Netzen zu ermöglichen und zu erleichtern. Diese Kernfunktion wird in Mediencommunitys nicht geleistet, nicht zuletzt, weil Mediencommunitys nicht das soziale Netzwerk ihrer User beherbergen. Die beachtlichen und aus den konzeptionellen Schwächen resultierenden Wirkungsverluste aufgrund der Vernetzungsdefizite der Mediencommunitys sind gegenüber diesem Problem zweitrangig, obwohl sie den Wert und die Wirkung der Mediencommunity deutlich reduzieren.

Das Problem des Netzwerkeffekts: Netzwerkeffekte definieren das Wachsen oder Sterben von Social Network Plattformen. Mediencommunitys sind von diesen Netzwerkeffekten mit betroffen. Nicht nur was die Plattformen betrifft, an denen sie angebunden sind, sondern auch was die Entwicklung der eigenen Communitys betrifft. Dies führt zwangsläufig zu einer permanenten Gefährdung auch der erfolgreichsten Mediencommunity.

Erfolg auf Abruf: Der Kombination aus beiden vorgenannten Faktoren ist es geschuldet, das auch erfolgreiche Mediencommunitys einem permanenten doppelten Risiko unterliegen. Dem durch substituierende Communitys innerhalb der Social Network Plattform der User unterlaufen zu werden und dem Schnittstellenrisiko durch die Abhängigkeit in der Anbindung an die Social Network Plattform, die die User der Mediencommunity für die Pflege ihres sozialen Netzes nutzen. De facto als von Facebook. Facebooks Interesse externe Plattformen zu unterstützen, die einen Teil der Aufmerksamkeit und der zur Verfügung stehenden Zeit der User an sich binden, dürfte überschaubar sein und macht verständlich, das die Integration von Facebook in diese Plattformen eher weniger im Interesse von Facebook liegt. Dort ist man eher daran interessiert, Aktivität in Facebook zu integrieren. Bei substituierenden Communitys nicht nur an die Fans der eigenen Medienplattform als Gründer und User einer Fangruppe oder Community in Facebook zu denken, wäre in diesem Zusammenhang klug.

 In diesem Zusammenhang ist es sicher auch hilfreich sich als Medienunternehmen mit dem Ziel einer eigenen Social Network Plattform mit dem Thema Community Building und dem erforderlichen Community Management nicht nur auf der klassisch-handwerklichen Ebene zu befassen, will man nicht Gefahr laufen, erfolgreich in eine Sackgasse zu investieren. Hier sollte auch an die Special Interest Falle gedacht sein, die sich aus der beschriebenen Konstellation – Communityfunktion in der Medienplattform und soziales Netz in Facebook – ergibt.

Special Interest Falle – Segmentierung: die präzisiere Segmentierung innerhalb der eigenen allgemeinen SN Plattform ist interessanter als eine weniger grobe und grössere und aktivere ausserhalb der eigenen SN Plattform, auch wenn sie weniger aktiv genutzt wird.

 Lösungsansätze

Auch wenn diese Situation nicht wirklich erfreulich klingt und sich auch nicht so entwickelt, bedeutet dies nicht zwangsläufig das es nicht auch hier Gestaltungsmöglichkeiten gibt, die Medienunternehmen eine erfolgreiche Nutzung von Social Media für eigene Geschäftsmodelle in- und außerhalb von Facebook erlauben.

Die Crux dabei ist der Anspruch an technische Kompetenz und strategisch-architektonische Social Media Kompetenz. Und das es sich auch hier um ein Spiel gegen die Zeit handelt. Lösungsansätze wie eine weitergehende Integration von Facebook vice versa und parallel installierte Social Media Strukturen, um die Abhängigkeit von Facebook zu reduzieren erfordern ein sehr hohes Maß an Innovation, die sich derzeit bei den Medienunternehmen noch nicht abzeichnet. Der Likebutton ist nun mal nicht die Krönung der Social Media Integration sondern für einen kompetenten Betrachter eher Symptom der Hilflosigkeit.

Wenn Sie sich weitergehender mit diesem Thema befassen wollen, sollten Sie nicht nur auf den nächsten Artikel dazu hoffen, sondern die Gelegenheit nutzen und das Thema ausführlicher zu diskutieren, als es im Rahmen dieses Blogs möglich ist. Dazu sind Sie herzlich eingeladen.

 

 

[imn-medien]

Reuters Social Media Nachrichten – oder halb mutig ist halt nicht mutig.

Reuters wird zwonulliger – so lese ich es in turi2 zumindest und schon die ersten 3 Wörter zeigen die Krux dieser Nachricht auf. Web 2.0 steht für das „Mitmachweb“ und was Reuter darunter versteht ist das eher „mitmachen in eigenen elitären Zirkel und unter Ausschluss der eigenen Leser.  Verschwenden wir nicht zu viele Gedanken über diese intellektuelle Konstruktion. Der eine oder andere wird sich noch daran erinnern, das mitmachen auch bedeutet, dem anderen auch das Schäufelchen und den Sandeimer benutzen zu lassen. Oder aus dem samstäglicheren Blickwinkel formuliert: Wenn nur einer den Ball haben darf, wird kein Spiel daraus.

 Social Media nach Medienart – ein gutes Beispiel für ein schlechtes Beispiel

Was zu diesem Ansatz positives zu vermerken ist, lässt sich in zwei Punkten zusammen fassen. Dieser halbherzige Versuch ist vielleicht besser als gar nichts zu machen und ein halbherziges Beispiel ist immerhin noch ein gutes Beispiel für ein schlechtes Beispiel.

Zweinullig – um bei diesem merkwürdigen Terminus zu bleiben – heisst mitmachen lassen. Social Media als Abspielstation ist ein fröhlicher Traum der traditionellen Medien, trifft aber nicht den Kern von Social Media. Social Media ist mehr als die Alternative, nicht nur der zusätzliche Kanal.

Social Pulse – am eigenen Puls gefühlt

„What people we follow are reading“ nach diesem Motto stellen User jetzt in Socal Pulse – der sozialen Seite von Reuters – Nachrichten zusammen. Das ist etwas weniger als ein bewusstes Bewertungstool und etwas mehr als gar nicht sozial zu sein. Betrachtet man dabei, das es sich hier die User von Twitter handelt, denen Reuters folgt, ist der soziale Ansatz schon sehr viel reduzierter um nicht zu sagen unsozialer. Reuters hat in Twitter etwas mehr als 800 Menschen, denen man folgt. Mehr als 1,4 Mio. Menschen folgen Reuters auf Twitter. Eine kleine, handverlesene Schar von Meinungsführern die auf den ersten Blick vor allem aus den Journalisten von Reuters besteht, legt durch ihren Medienkonsum fest, was auf der sozialen Nachrichtenseite von Reuters mit welcher Gewichtung vorgestellt wird. Damit will Reuters dann die Hand am sozialen Puls der Zeit haben. Mit dieser Methode fühlt man bestenfalls den eigenen zittrigen Puls. Die Redaktionskonferenz wird dadurch auf andere Medien ausgeweitet, nicht mehr. Reuters goes Potemkin statt social.

Social Media ist mehr als eine Sortierfunktion

Reuters läßt die User die Homepage nach dem Prinzip der meistgelesenen Artikel beeinflussen. Das ist besser als gar nichts, auch wenn ich mich da wiederhole. Aber Social Media ist nun mal mehr als eine Sortier- oder Kommentierfunktion.

Wenn man wie bei turi erwähnt, als Hauptziel sieht, die eigenen Stories besser zu verkaufen und die eigenen Journalisten sichtbarer zu machen, ist darin so viel Social Media wie in einem Plakat an einer Ausfallstrasse. Traurig – oder besser symptomatisch – wie wenig versucht wird, Social Media zu verstehen und zu gebrauchen, statt zu missbrauchen. Peinlich die Hoffnung, das der User diese Mogelpackung goutieren wird. Noch peinlicher ist der Ansatz über die Follower aus den eigenen Reihen. Wir selbst sind die User deren Meinung zählt, sagt uns dieser Ansatz. Die anderen, die Leser, von denen wir leben, interessieren uns eigentlich nicht.

 

[imn-medien]

Social Networks – Trafficgeneratoren mit Netzwerkeffekt

Nachrichtenportale wuchsen in 2011 kräftig – auch dank der Social Networks

Die Nachrichtenportale legten 2011 kräftig an Traffic zu. Sie zählen zu den Gewinnern dieses Jahres. Die IVW ermittelt für die 10 grössten Nachrichtenwebsites ein Wachstum von 17% gegenüber dem Vorjahr. Nach Bitkom landet mehr als die Hälfte der Besuche bei Bild.de und Spiegel.de.

Das Social Network Plattformen nicht ganz unerheblich zum Traffic beitragen hat eine Untersuchung von comScore festgestellt. Davon handelt ein früherer Beitrag. 

Wenn Social Networks bzw. Social Network Plattformen eine zunehmend wichtige Quelle des traffics der Nachrichtenportale darstellen, stellt sich die Frage ob und wie weit der bei den Social Network Plattformen entscheidende Netzwerkeffekt sich auch auf die Nachrichtenplattformen – stellvertretend für Medienportale insgesamt -auswirkt.

Wirken sich Netzwerkeffekte der Social Networks bei Nachrichtenportale aus?

Das Netzwerkeffekte ein ganz wesentlicher Faktor für das Wachstum – oder den Rückgang – in Social Networks und deren Plattform darstellen, gilt als belegt. Der Nutzen einer Social Network Plattform steigt für den Einzelnen in dem Umfang in dem für ihn sein soziales Netzwerk darüber kommuniziert und agiert. Netzwerkeffekte werden auch bei Standards festgestellt. Da es sich bei Medienplattformen nicht um Netzwerke handelt, stellt sich die Frage ob der Ansatz über Standards hier zutreffen könnte. Das sehe ich als eher fraglich an.

Welche Bedeutung hätten Netzwerkeffekte für Nachrichtenportale?

Netzwerkeffekte fördern die Bildung von Monopolen. Das heisst, Netzwerkeffekte sind nicht neutrale Wachstumsbeschleuniger. Sie unterstützen vor allem das Wachstum der Großen. Würden sich Netzwerkeffekte von Social Networks auf die Medienplattformen auswirken, könnte das eine Wachstumsförderung der großen Anbieter bedeuten. Betrachtet man die Besuche der großen Nachrichtenplattforme nach Bitkom, zeigt sich zwar ein etwas überdurchschnittliches Wachstum bei Bild, aber kein Gesamtbild, das auf einen Netzwerkeffekt zu Gunsten von Bild oder Spiegel im Vergleich zu den anderen Top 10 der Nachrichtenportale hinweisen würde. Das wäre auch vermutlich zu einfach. Spiegel und Bild werden sich kaum gegenseitig kannibalisieren. Dazu sind sie inhaltlich zu unterschiedlich. Und zwischen Kicker und Computerbild dürfte der Wettbewerb bestenfalls ein sehr genereller – der um die Zeit der Leser – sein.

Wo und wie könnten Netzwerkeffekte für Nachrichtenportale entstehen?

Wo lässt sich am einfachsten beantworten. In Facebook. Der Quasimonopolist ist nicht zuletzt durch Netzwerkeffekte zu dem herangewachsen, was er heute ist: die Plattform für Social Networks. Wenn nur eine Plattform für die Nachrichtenportale wirklich interessant ist, wie sollten in Facebook Netzwerkeffekte entstehen, die sich unterschiedlich auf die einzelnen Nachrichtenportale auswirken können?

Netzwerkeffekte entstehen in den persönlichen Social Networks nicht in der Social Network Plattform

Netzwerkeffekte entstehen nicht in den Social Network Plattformen, sondern in den Social Networks – also den Freundes- und Bekanntenkreisen der Nutzer. Die Nutzensteigerung einer Social Network Plattform wie Facebook entsteht ja nicht daraus, das da sehr viele Leute sind, sondern daraus, das darin sehr viele für mich als User relevante Menschen aktiv sind. Der Netzwerkeffekt basiert also auf der Nutzung innerhalb von persönlichen sozialen Netzen. Wäre dies nicht so, hätte Facebook als Newcomer kaum gegen das deutlich ältere und größere MySpace wachsen oder den grösseren Facebook Klon VZs in Deutschland überholen können. Weil dies so ist, besteht das grösste Risiko einer Social Network Plattform auch im schleichenden Nutzungsschwund innerhalb von persönlichen sozialen Netzen.

Medien produzieren traffic indem ihr Content in die Sozialen Netze hineinstrahlt und dort Wirkung erzielt oder direkt dort integriert wird. Dafür stehen einige Methoden zur Verfügung. Der traffic, der damit in Form von Besuchen erzielt werden kann, hängt nicht nur von diesen Methoden und ihrer Umsetzung ab, sondern auch von der Qualität der persönlichen Netzwerke, die damit erreicht werden.

Netzwerkqualität und Trafficwirkung in Social Networks

Zwei von mehreren möglichen Beispielen zeigen, welche Auswirkungen unterschiedliche Qualitäten eines persönlichen sozialen Netzes (Social Network) auf den Traffic aus einem Social Network für eine Nachrichtenplattform haben kann.

Schwach vernetztes Social Network.

Der Inhaber des Social Networks nutzt sein Netzwerk in dieser Plattform nicht intensiv. Die Kommunikation mit Mitgliedern seines Netzwerks ist eher sporadischer Natur und nicht wirklich intensiv. Kommunikation findet mit einigen Teilnehmer seines Netzwerks gar nicht statt. Erreicht eine Medienplattform diesen Inhaber eines Social Networks, ist die Trafficwirkung in Form von Empfehlung oder Weitergabe bei gleichem Interesse an der Nachricht sicher geringer, als bei einem intensiv gepflegten Social Network.

Heterogenes Social Network

In diesem Social Network finden sich die unterschiedlichsten Interessen und Interessensausprägungen. Die Relevanz einer Nachricht und die mögliche Reaktion darauf, hängt nicht zuletzt auch von diesen Interessensausprägungen ab. Auch in einem intensiv genutzten Social Network wird eine Information über ein Fußballspiel keine Trafficwirkung erzielen, wenn der Inhaber dieses Social Networks der einzige ist, den Fußball interessiert.

Wann könnten sich Netzwerkeffekte in Social Networks bei Nachrichtenportalen negativ auswirken?

Negativer Netzwerkeffekt durch schleichende Abwanderung

In diesem Fall verliert die Plattform innerhalb der Social Networks (also der persönlichen sozialen Netze) Mitgliederaktivität durch Abwanderung wichtiger Mitglieder zu anderen Plattformen. Dadurch sinkt die Kommunikationsaktivität im jeweiligen Netzwerk, fällt der traffic aus diesem Netzwerk geringer aus. Aus der Sicht auf die Plattform kann diese Entwicklung durch ein starkes Wachstum überdeckt werden. Daher wird diese Entwicklung (Userwachstum bei gleichzeitigem Rückgang der Useraktivität) auch als schleichender Tod bezeichnet.

Reduzierung der Netzwerknutzung insgesamt

Eine Social-Network-Müdigkeit insgesamt und eine teilweise Verlagerung der Kommunikation zurück ins real life würde nicht zuletzt auch zu Lasten des traffics in Medien- und Nachrichtenplattformen gehen. Real life Kommunikation verbreitet sich nicht so schnell wie online Kommunikation in Social Networks. Empfehlungen verlieren darin deutlich an Reichweite.

Verlagerung relevanter Kommunikation in special interest Bereiche

Hiervon sind besonders special interest bezogene Nachrichtenportale gefährdet. Wenn sich die Kommunikation über Fußballspiele ausserhalb des Freundeskreis in Facbook verlagert, fällt die Verbreitungsfunktion in das soziale Netz weg, sofern dies nicht technisch korrigiert wird. Mit anderen Worten: wenn der Fußballfreund bevorzugt in einer Fußballcommunity ausserhalb von Facebook über das Thema Fußball kommuniziert, wird damit sein Freundeskreis auf Facebook für das Fußballnachrichtenportal Kicker schwerer zugänglich.

Fazit

Netzwerkeffekte von Social Networks wirken sich auf Nachrichtenportale – und andere Medienportale, die in größerem Umfang traffic von Social Networks beziehen in ähnlichem Maß aus, wie für die Plattform. Diese Netzwerkeffekte in positivem Sinn zu gestalten, wie negative Auswirkungen zu reduzieren, ist grundsätzlich möglich, erfordert aber ein kompetentes Community Management sowohl in die Social Network Plattform Facebook hinein, wie über Facebook hinaus. Insbesondere beim Thema Netzwerkqualität stößt man hier vor allem auf Nachholbedarf. Testen Sie doch Ihr Community Management mit der Frage, wie es die Netzwerkqualität von persönlichen Netzwerken in Facebook unterstützt.

[imn-medien]

Was ist Social Media?

Eine recht umfassende Antwort auf die immer noch häufig gestellte Frage: Was ist Social Media? gibt Wikipedia. Über die Bedeutung von Social Media gibt es zudem eine Reihe teilweise recht gut gemachter Filmchen in Youtube.

Die Frage was Social Media ist, lässt sich auf so vielfältige Weise beantworten, das auch die sehr gute Definition und ihre Erklärung in Wikipedia nicht allumfassend sein kann – insbesondere wenn mit dieser Frage (Was ist Social Media?) auch die Frage nach dem Wesen von Social Media gestellt wird.

Hier einige Anmerkungen, die mir subjektiv als sinnvoll und wichtig erscheinen um die Frage nach dem Wesen von Social Media mit zu beantworten.

Was ist Social Media? – der egalitäre Charakter sozialer Medien

Um Social Media zu verstehen, hilft es einige Wesensarten besonders zu beachten. Wo die klassischen Medien einem hierarchischen Modell folgen, basiert Social Media im Grundsatz auf Gleichheit. Dies wird oft auch mit der Formulierung „Kommunikation auf Augenhöhe“ umschrieben. Social Media stellt Sender und Empfänger in der Kommunikation auf eine Höhe. Das ist nicht wirklich ungewöhnlich, wenn man sich daran erinnert, das Social Media primär für den Austausch unter Gleichen genutzt wird. Social Media ist bottum-up, dezentral und von ungewöhnlicher Dynamik, nicht zuletzt, weil sich Ideen, Impulse durch eine hohe Reichweite schnell verbreiten und weiter entwickeln können. Engpässe in der klassischen hierarchischen Organisation werden in Social Media schlichtweg umgangen. Hier funktioniert Social Media wie das Internet an sich: Ist ein Kanal für eine Information blockiert, „sucht“ sich die Information einen anderen Weg. Informationen und Wissen werden damit für immer mehr Menschen zugänglich und dies entkräftet Strukturen die auf „Informationsvorsprung“ und „Herrschaftswissen“ oder „selektive Information“ aufgebaut sind.

Was ist Social Media? – die technische Seite sozialer Medien

Die technische Seite von Social Media wird bei Wikipedia recht ausführlich gewürdigt. Wir finden hier eine ganze Reihe sehr unterschiedlicher Tools mit individueller Leistungsart und Qualität. Da sich diese Tools unabhängig voneinander entwickelt haben, bedarf es – nicht nur allein aus diesem Grund, aber auch deshalb – einer durchdachten Social Media Architektur, die eine sinnvolle wie zielführende Nutzung der einzelnen Medien definiert und auf eine Abstimmung ihrer Wirkung achtet. Dies ist um so wichtiger, weil sich auch in der technischen Entwicklung die Dynamik von Social Media niederschlägt. D. h. das hier mit einer hohen Veränderungsdynamik zu rechnen ist.

Social Media Verständnis – was ist wichtig um soziale Medien zu verstehen?

Social Media beschreibe ich erst einmal als eine Infrastruktur, bestehend aus viel Technik und aus miteinander verbundenen – oder auch vernetzten – Menschen. Die technische Infrastruktur ist eine grundlegende Voraussetzung, reicht aber allein nicht. Darauf aufbauend muss eine soziale Infrastruktur – bestehend aus vernetzten Menschen geschaffen werden, damit Social Media „vorhanden“ ist und funktionieren kann. Wer Plattformen wie Facebook betritt, kann zwar eine vorhandene technische Infrastruktur nutzen, muss aber erst einmal seine eigene soziale Infrastruktur etablieren, sich also vernetzen.

Social Media key player – Social Networks

Social Networks sind die Bereiche in Social Media, die landläufig als die key player gelten. Facebook hat nicht nur unter den Social Network Plattformen eine herausragende Stellung, es beeinflusst auch die Wahrnehmung von Social Media. In diesem Zusammenhang werden gerne verschiedene Ebenen aus der Welt der Social Networks synonym benutzt ohne das sie den gleichen Inhalt darstellen.

Social Networks sind das was wir landläufig als Bekannten- und Freundeskreis bezeichnen. In Facebook die Freunde, in anderen Netzwerken auch als Buddys und ähnliches bezeichnet.

Social Network Plattformen sind die technischen Plattformen, in denen wir unser Profil haben, mit Freunden vernetzt sind und kommunizieren – also zum Beispiel Facebook.

Communitys sind Gruppen aus Individuen, die sich um ein gemeinsames Interesse, ein Ziel, eine Werthaltung oder ähnliches gebildet haben und meist auf einer gemeinsamen Plattform aktiv sind.

Wer mit Social Networks arbeitet, sollte sich einigen wichtigen Themen fundiert auseinander setzen, wie z. B. dem Netzwerkeffekt, der Bedeutung von individueller Vernetzung und den Vernetzungsmethoden von Plattformen, Profilqualitäten und -strukturen und nicht zuletzt den Motivationen und Motivationstechniken innerhalb von Social Networks, Communitys und Plattformen.

Social Media Nutzung – wie einfach lassen sich soziale Medien nutzen?

Für den privaten User lässt sich Social Media recht einfach nutzen. Er erlernt die Nutzung einer Plattform, vernetzt sich, kommuniziert und lernt learning by doing, unterstützt von seinem Freundeskreis und möglicher Weise auch der Infrastruktur der genutzten Plattform. Letztlich findet seine Kommunikationswelt auf einer anderen technischen Basis statt. Für ihn ist die egalitäre Kommunikation und der Dialog selbstverständlich.

Für Unternehmen die Social Media nutzen wollen, beginnt eine nicht ganz einfache und problemlose Lernphase, die sie bestenfalls im Vorfeld ihrer öffentlichen Aktivitäten absolvieren. Hierarchiefreie Kommunikation und Interaktion, offene Kommunikation und kritischer ungefilterter Dialog sind neben einem hohen Maß an Transparenz die Welten, in die man sich erst einleben muss. Und die nicht mit jeder Unternehmenskultur von Anfang an harmonieren.

Die Nutzung von Social Media für und durch Unternehmen lässt sich zumindest nicht an einem Tag erlernen. Ein Tag reicht um einen ersten Ãœberblick zu gewinnen. Die praktische Nutzung durch Unternehmen erfordert schon etwas mehr Zeit. Der Aufbau von konzeptioneller Kompetenz für die Entwicklung von Social Media Konzepten und Strategien oder einer Social Media Architektur für Unternehmen ist noch etwas anspruchsvoller – sowohl was den inhaltlichen Anspruch als auch den zeitlichen Aufwand betrifft. Erfolgreiche Nutzung von Social Media setzt in vielen Fällen ein grundlegendes Umdenken und eine Veränderung von Kommunikationsstrukturen voraus. Learning by doing empfiehlt sich für Unternehmen weniger. Ein Start in Social Media ohne ausreichende Kenntnisse, durchdachter Social Media Strategie und der Kompetenz eine Social Media Architektur aus gestalten zu können, hat viel damit gemeinsam einen Hausbau zu beginnen, bei dem die Funktion des Hauses und seine Form und Nutzung nicht definiert sind. Es ist sicher gut Social Media damit zu beginnen, zuzuhören. Denken Sie daran: Wer Maurern ausdauernd zugehört hat, kann noch lange keine Brücke oder Fabrikhalle errichten.

Social Media Relevanz – wen gehen soziale Medien eigentlich an?

Gern wird hier der Vergleich mit anderen Telekommunikationskanälen wie Telefon und eMail bemüht, um deutlich zu machen, das Social Media eigentlich alle angeht. Das ist richtig. Unternehmen – gerade auch b2b – aber auch andere Organisationen und gesellschaftliche Gruppen sind ganz grundsätzlich von Social Media betroffen. Ãœberall wo es um Menschen geht, wo Menschen teilhaben, mit dabei sind oder angesprochen und erreicht werden sollen, ist Social Media ein unverzichtbares Thema.

Facebook – Wirtschaftsfaktor für Europa

Im Rahmen der DLD ging CEO Sheryl Sandberg auch auf die Bedeutung von Facebook als Wirtschaftsfaktor für Europa ein. Eine Studie von Deloitte beziffert den Beitrag von Facebook zum zum europäischen Bruttoinlandsprodukt auf ca 15.3 Mrd. Euro. Europäische Unternehmen generierten durch Aktivitäten in oder mit Facebook einen Umsatz von 32 Milliarden Euro.

„Der Erfolg von Social Media bedeutet Wachstum und Arbeitsplätze“, sagt Sheryl Sandberg. „Die Ergebnisse der Deloitte-Studie sind eindeutig: Soziale Netzwerke bieten besondere Möglichkeiten für kleine und mittelständische Unternehmen – das Rückgrat der europäischen Wirtschaft. Social Media ist ein Lichtblick in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten, aber Wachstum passiert nicht von alleine. Nur wenn wir in die richtige Aus- und Weiterbildung, die notwendigen Technologien und Netzwerke investieren, kann Social Media weiterhin Innovationen und Wirtschaftswachstum fördern.“

Nach Angaben des BITKOM gaben in einer Studie unter kleinen und mittelständischen Unternehmen 38% der Teilnehmer an, über Facebook ihren Umsatz gesteigert zu haben. 69% gaben an ihren Bekanntheitsgrad erhöht zu haben.

Als ein Beispiel für diese Entwicklung nannte Sandberg das bayerische Trachtenhaus Angermaier. Dort hat sich der Umsatz um 20% erhöht. Dadurch konnten 8 neue Mitarbeiter eingestellt werden.

Social Media und Zeitungen – erst Abneigung, jetzt Zuneigung, dann Absturz?

Zuerst war Social Media des Teufels. Zumindest konnte man diesen Eindruck gewinnen, wenn man ernst nahm, wie in den traditionellen Medienhäusern über user generated content gesprochen wurden.

Jetzt ist Social Media dabei, mit liebevolleren Augen betrachtet zu werden, weil Social Media Leser bringt. So dargestellt von Statista auf den Daten von comscore und verkündet von Spiegel Online.

Nun ist ein liebevollerer Umgang miteinander immer etwas schönes. Er sollte nur nicht zu einer rosaroten Brille führen. Die wäre genauso fehl am Platz wie die Abneigung zuvor. Es geht ums Business, also um Geld und um Macht.

Zeitungen und Social Networks folgen unterschiedlichen Gesetzen

Im Zusammenhang mit Social Networks fällt immer wieder der Begriff der Netzwerkeffekte. Das klingt nicht nur langweilig, das ist auch noch mit  ein Begriff aus der Volkswirtschaftslehre. Im Zusammenhang mit Social Networks wird damit erklärt, warum manche Networks so schnell wachsen oder schrumpfen. Und auch warum es am Ende nur noch wenige bis eines geben wird. Netzwerkeffekte neigen zur Monopolbildung. Zeitungen mögen auch zu einer Monopolbildung neigen, aber dies zu realisieren hilft ihnen eben keine den Netzwerkeffekten vergleichbare Regel.

Wenn wir den Gedanken des redaktionellen Contents und der Einbindung in Social Networks Рin diesem Fall Facebook Рweiter spinnen, wird es ausgesprochen interessant zu sehen, wie viele Zeitungen, denn in einer zu Monopolen tendierenden Umgebung langfristig ben̦tigt werden.

Das liegt am Content, könnte man entgegnen. Sofern der sich grundsätzlich unterscheidet, versteht sich. Um den generellen Informationsbedarf in einer monopolistischen Struktur abzudecken, braucht es keine Vielfalt. So weit man von Vielfalt bei den Tageszeitungen überhaupt reden will.

Der Netzwerkeffekt innerhalb von Facebook betrifft auch Zeitungen

Funktioniert ein Netzwerkeffekt auch innerhalb von Facebook? Und wenn ja, in welcher Form findet er da statt und worauf basiert er? Gibt es eine Möglichkeit von den Vorteilen stärker zu profitieren und wie kann man diesen Vorteil gestalten?

Die Antworten darauf sind so einfach nicht. Grundsätzlich gibt es den Netzwerkeffekt auch innerhalb von Facebook, weil er auf den gleichen Mechanismen funktioniert, wie im Fall von Facebook und anderen Social Network Plattformen. Natürlich können Sprache und möglicherweise auch andere sozialdemokratische Kriterien zu einer Aufspaltung in eine überschaubare Vielfalt beitragen. Das würde dann bedeutend, das die Monopolbildung durch Netzwerke innerhalb dieser Potenziale stattfindet. Wer von den Tageszeitungen dann wo raus fällt, dürfte besonders interessant sein. Mit hoher Wahrscheinlichkeit sind es nicht die Tageszeitungen, die Social Media umfassender verstanden haben und nutzen können, als nur mit der Einbindung eines Like-Buttons und einer Fanpage.

Und natürlich wird die BILD vermutlich auch hier zu den Gewinnern zählen. Sie hat ja ihre ganz eigene „Nische“, die ihr in Facebook niemand so schnell streitig machen wird.

Fazit

Der Abneigung und einer darauf aufkeimenden Zuneigung wird im Fall der Tageszeitungen und ihrem Verhältnis zum Quasi-Monopolisten Facebook früher oder später ein Kampf ums nackte Ãœberleben folgen, der dann untereinander – innerhalb der Zeitungsfamilie – ausgetragen wird. Das frühzeitige ablegen von rosaroten Brillen ist da durchaus empfehlenswert.

[imn-medien]

In eigener Sache: 600.000 Seitenabrufe und 75.000 Besuche

Abgesehen davon, das es heute überraschend Schnee gab, was im Januar eher nicht überraschen sollte, begrüßte mich der Morgen nicht nur mit der Aufgabe, den Wagen freizukehren, sondern auch mit dem Hinweis, das dieser Blog heute sehr, sehr früh den 600.000 Seitenabruf erreicht hat. Sozusagen im Schlaf und nach etwas mehr als 400 Posts.

Heute nachmittag mittag werden es dann 75.000 Besuche – nicht unique visitors, leider – sein, die den Blog seit der Installation im März 2007 aufgesucht haben. Quelle: interne Zählung mit statpress.

Google Analytics gibt übrigens monatlich 2000+ unique users für den Blog an. Was mich bei dem sehr speziellen Thema immer noch überrascht.

Dilemma und Chance deutscher Social Network Plattformen

Einen Blick auf die Entwicklung der Social Network Plattformen in den internet facts zu werfen, erübrigt sich fast. Eigentlich ist die Situation ziemlich klar. Es geht abwärts. Aber eigentlich ist eben oft nur vordergründig. Wenn man einen zweiten – oder wenigstens noch einen halben Blick mehr riskiert, fällt auf, das es nicht überall gleich schnell abwärts geht. Und das macht schon mal neugierig.

Natürlich könnten die Unterschiede in den Entwicklungen alle möglichen Ursachen haben. Betrachtet man die Situation der deutschen Social Network Plattformen, sollte es für diese Sinn machen, sich jeden Erfolg versprechenden Ansatz genauer anzusehen. Und das möglichst frühzeitig. Veränderungen kosten auch in einem so dynamischen Umfeld wie Social Media ihre Zeit.

Ãœberleben ist nicht zuletzt auch eine Frage der Positionierung

Wer Lust und Zeit investieren will, sollte sich doch mal die Social Network Plattformen ansehen, die sich nicht mehr als „General Interest“ Plattformen sondern als Special Interest Plattformen positioniert haben.

In der Boomzeit der Social Networks gab es  nur die Alternative General Interest Positionierung und schnelles Wachstum (weil keine Fokussierung und damit für alle relevant) oder Special Interest und damit langsames Wachstum (weil das Potenzial durch eine Special Interest Positionierung deutlich reduziert wird).

Die General Interest Positionierung profitiert stärker von Netzwerkeffekten – leidet aber auch stärker unter ihnen. Netzwerkeffekte haben u. a. auch die Tendenz zu monopolartigen Ergebnissen. Da die Frage nach dem Netzwerk, das den Markt dominiert für absehbare Zeit beantwortet ist, bleibt den deutschen Netzwerken die Alternative ihre Strategie anzupassen und zu überleben oder so weiter zu machen, bis das wirtschaftliche Aus den Schlusspunkt setzt. Basicthinking hat so eine Entwicklung am Beispiel der VZ Netzwerke auf der Basis der IVW Zahlen grafisch als Trendverlängerung dargestellt. Wer Lust hat kann sich die aktuelle Entwicklung der meisten Social Network Plattformen in Deutschland nach Google Trends hier ansehen.

Letztlich sterben die deutschen Netzwerke nicht nur wegen des Erfolgs von Facebook ab, sondern zumindest in gleichem Maß aufgrund der eigenen Problem umzusteuern und sich strategisch Erfolg versprechend neu aufzustellen.

 

 

Social Networks – Abspielstationen für Verlagsinhalte?

Horizont schrieb gestern über den ersten offiziellen Auftritt von Stephan Scherzer – seit Beginn des Jahres Hauptgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) in dieser Funktion. Herr Scherzers Kernbotschaft war nach Horizont der Wettbewerb um die Aufmerksamkeit, in dem sich die Verlage befinden.

Nach seiner Sicht haben die Verlage aufgrund ihrer Inhalte eine starke Basis um im Wettbewerb mit digitalen Medienplattformen wie Google, Facebook und Co zu bestehen. Vor allem deshalb weil Google, Facebook und Co. „hervorragende Abspielstationen für Verlagsinhalte“ seien.

Diese Passage ist so nahezu wörtlich aus dem Artikel des Horizonts übernommen. Ich kann nicht garantieren, das diese Aussagen so gefallen sind. Unterstellen wir einmal das es so ist und gehen wir einfach einen Schritt weiter auf den eigentlichen Kern der Aussage zu und fassen ihn so konstruktiv auf, wie er fraglos gemeint ist – zumal wenn man den Rest des Artikels im Horizont liesst.

Facebook und Google – was sind das noch mal?

Ãœbersehen wir, das Google im eigentlichen Sinn eine Suchmaschine ist, und damit weniger geeignet als Abspielstation für Verlagscontent. Das ist womöglich spitzfindig gedacht. Google kann natürlich ein wunderbarer Zubringer von Besuchern für Verlagscontent sein. Das beginnt sich auch bei den Zeitungsverlegern herum zu sprechen. Der Hinweis von Herrn Scherzer ist sicher hilfreich, um dieses Umdenken – vom Feinbild zum Freundbild – zu unterstützen.

Facebook ist übrigens auch keine Abspielstation für Verlagsinhalte sondern eine Social Network Plattform. Was Herr Scherzer damit möglicherweise etwas zugespitzt ausdrücken wollte, ist, das man bei einer intelligenten Einbindung von redaktionellem Content – vulgo Verlagsinhalten – in Social Network Plattformen und Social Networks eine deutlich intensivere Nutzung von Verlagscontent erreichen kann. Dafür gibt es übrigens auch in Deutschland interessante Beispiele. Eines davon kenne ich aus meiner eigenen Arbeit. Es ist in aller Regel etwas weniger zielführend, wenn man Social Media Tools immer nur aus der „Marketingperspektive“ oder der Nutzenstiftung für Unternehmen betrachtet. Das engt nicht nur das denken sondern vor allem den Erfolg ein. Erfahrungsgemäß gerade dann, wenn es um die Einbindung von redaktionellem Content in Social Media angeht.

Tageszeitungen und Social Media

Getrost mit einem schönen Ausrufezeichen versehen, darf man die Hoffnung von Herrn Scherzer, das der Technik in den Verlagen mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird. Sie sollte noch um den kleinen Zusatz ergänzt werden, das auch etwas mehr Social Media Kompetenz in den Verlagshäusern dringend angeraten wäre, weil diese nicht zuletzt ertragsfördernd sein kann. Damit werden Google oder Facebook zwar immer noch keine Abspielstationen für Verlagsinhalte, aber zumindest besteht dann etwas mehr Hoffnung, das die Zeitungsverlage nicht glauben mit der Einbindung eines „Gefällt mir“ Buttons auf ihren Websites und einer Fanpage in Facebook in Social Media angekommen zu sein. Davon ist man in dieser Branche noch weit entfernt.

Leitmedien – Leitmarken

Die Hoffnung, das man als Leitmarke erfolgreicher als als Leitmedium sein wird, halte ich für interessant. Dieser Gedanke entspringt nach meiner subjektiven Einschätzung einem Koordinatensystem aus der Zeit vor Internet und Social Media. Als Leitmedien haben die Tageszeitungen bei jüngeren Zielgruppen sicher einen schweren Stand. Als Leitmarken sehe ich sie in einer noch weniger komfortableren Situation. Wer Jugendliche und junge Erwachsene nach ihren Leitmarken befragt, wird sehr lange fragen müssen um irgendwann einmal möglicherweise auf eine Tageszeitung zu stossen. Die User, die Tageszeitungen täglich nutzen, verstehen den Gedanken „Leitmarke statt Leitmedium“  fürchte ich noch weniger. Für sie ist ihre Tageszeitung wohl eher zwischen Informationsquelle, Informationsfilter und Orientierungshilfe im Informationsdschungel zu finden – was natürlich nur meine subjektive persönliche Einschätzung darstellt.

Auf die Stärke der medialen Leitmedien bin ich erst kürzlich anhand des Beispiels großer regionaler Tageszeitungen gestoßen. Einer relativ starken Reichweite (nach agof) bei jüngeren Zielgruppen stand leider auch eine relativ geringe aktive Nutzung (für eine Tageszeitung) gegen über. Betrachten wir Facebook als Medienplattform  – das es definitiv nicht ist – finden wir dort eine deutlich intensivere Plattformnutzung als bei den ehemaligen Leitmedien. Der Gedanke Verlagscontent in Facebook einzubinden – weil dort die User zu finden sind – ist damit naheliegend und wie Erfahrungen vermuten lassen in der Sache auch Erfolg versprechend. Die Methoden, die man dazu als erfolgreich kennt, machen die Zeitungsverlage aber nicht weniger abhängiger von Facebook und Co.

Persönliches Fazit

Die Frage nach Schwanz und Hund kann sicher kontrovers diskutiert werden. Damit wedelt der Schwanz aber noch lange nicht mit dem Hund. Mit anderen Worten – Google, Facebook und Co. könnten problemlos auf Verlagsinhalte verzichten. Umgekehrt würden viele Verlagspräsenzen im Netz sicher sehr ungern auf die Besucher von Google, Facebook und Co. verzichten. Und damit sind wir wieder beim Thema Realitätsbezug, Social Media Verständnis und Kompetenz angelangt. Strategie ist auch immer noch die Ökonomie der Kräfte und hat damit auch viel mit einer realistischen Einschätzung der eigenen und anderer marktgestaltenden Kräfte zu tun.

Ob es ausreicht Top Journalisten mit Top Technikern zusammen zu setzen, um Top Produkte zu generieren, wage ich zu bezweifeln. Es ist aber sicher interessant, wenn diese beiden Gruppen versuchen sich auf gemeinsame Realitäten und Prioritäten zu einigen.

 

 

[imn-medien]

Facebook – 1 Milliarde User bis September 2012

Facebook – 1 Milliarde User bis September 2012

Unterstellt man, das sich das bisheriger Wachstum weiter in gleichem Maß fortsetzt soll Facebook im September 2012 die Marke von einer Milliarde (in Zahlen 1.000.000.000) User erreichen. Wenn die Aktivitätsquote der User weiter gleichbleibt, wären das dann täglich eine halbe Milliarde User, die Facebook nutzen.

Quelle: iCrossing / businessinsider.com

Auch wenn diese Annahme immer an die Voraussetzung gebunden ist, das sich das Wachstum weiter fortsetzt, ist diese Zahl  auf der einen Seite mehr als beeindruckend. Strukturen dieser Größe haben ein enormes Veränderungspotenzial, das uns sicher nicht in allen Punkten und auf allen gesellschaftlichen Ebenen bewußt ist.

Auf der anderen Seite erinnern mich diese Darstellungen immer ein wenig an eine besondere Form der Gläubigkeit. Auch wenn ich ein Freund großer Bäume bin, weiss ich trotzdem, das sie nicht unendlich in den Himmel wachsen. Wer einen Blick auf den größten Baum der Erde werfen will, kann das übrigens hier.

Social Networks und Baggerwiesen Рdas existenzielle Problem der Partnerb̦rsen

Am Wochenende schrieb der Focus über einen gescheiterten Versuch der Holtzbrinckgruppe für seine Online-Partner-Börse Parship einen Käufer zu finden. Das Problem: Parship hat aus der Sicht des Focus seinen Zenit überschritten. Der nachfolgende Vergleich mit StudiVZ ist nicht wirklich schmeichelhaft und vielleicht auch nicht ganz zutreffend, führt aber trotzdem in eine richtige Richtung.

Existenzielle Risiken von Partnerbörsen

Parships Anspruch als Partnerbörse ist sicher elitär.  Die Qualität seiner Leistung mag ich nicht beurteilen, da ich seit sehr langer Zeit glücklich in festen Händen bin. Die Bedeutung der Social Network Plattformen für die Partnersuche im weitesten Sinne kenne ich allerdings aus dem Betreiberblickwinkel.

Das Geschäftsmodell der Online-Partnerbörsen steht in der Nachfolge der klassischen Partnervermittlung. Man versucht mit möglichst vielen relevanten Kriterien passende Kandidaten zusammen zu führen und einander vorzustellen. Dieser Methode stehen die Social Network Plattformen – quasi als Nachfolge der Real-Life-Baggeerwiesen – gegenüber.

Wo die Möglichkeit besteht eine große Anzahl potenzieller Partner aufgrund mehr oder weniger aussagefähiger Profile kostenfrei ansprechen zu können, sinkt nach meiner Einschätzung der Bedarf an einem kostenintensiveren Vermittler, der einem diese Aufgabe erleichtern kann, aber dafür mit einem deutlich geringeren Pool an potenziellen Partnern aufwarten kann.

Partnerbörsen – das ist jetzt meine ganz persönliche Einschätzung – haben mit einem permanenten Risiko zu kämpfen. Ihre Existenz basiert eher auf einem Leistungsdefizit bestehender Social Network Plattformen, als auf einem eigenen stabilen Fundament. Je mehr es bestehende Social Network Plattform erleichtern interessante neue Menschen kennen zu lernen, desto mehr wird das Geschäftsmodell der Partnerbörsen obsolet. Derzeit schwächen die vorhandenen Social Network Plattformen noch, was diesen Punkt angeht, aber der Wettbewerb mit Facebook – der schon entschieden ist – zwingt zunehmend sich eine hübsche Nische mit einer Existenzberechtigung zu suchen. Facebook hilft dabei bestehende Freunde zu pflegen, aber es hat Schwächen wenn es darum geht interessante und relevante neue Leute kennen zu lernen.

Fazit

Je mehr diese Schwäche von anderen Social Network Plattformen aufgegriffen und mit sinnvollen Möglichkeiten und Angeboten genutzt wird, desto schwerer wird es für die Betreiber von Partnerbörsen sich in einem so veränderten Umfeld wirtschaftlich zu behaupten. Wer eine Online Partnerbörse wie Parship zu Geld machen will oder damit Geld verdienen will, sollte sich auf diese Aussichten möglichst schnell und kreativ einstellen.

Chancen

Risiken sind immer auch nur eine Seite der Medaille. Wo Risiken sind, lassen sich auch Chancen finden. Die intelligente Nutzung von Social Network Plattformen kann – bei entsprechender Social Media Kompetenz und Architektur auch ein Beschleuniger für das Vermittlungsangebot sein.

 Dementi

Aktuell dementiert Holtzbrinck, das Parship rote Zahlen schreibt.

Social Media Strategie Medien: das Problem der Tageszeitungen

Social Media Strategie Medien: das Problem der Tageszeitungen

Social Media wird für Unternehmen zu einem festen Bestandteil ihrer Kommunikationswelt, wo es das nicht längst ist. Für eine erfolgreiche Nutzung von Social Media definiert die Social Media Strategie eines Unternehmens die Rahmenbedingungen.

Social Media Strategie und Ausgangssituation Tageszeitungen

Tageszeitungen sehen sich beim Thema Social Media Strategie in einer besonders anspruchsvollen Ausgangssituation, in der auf den ersten Blick die Probleme überwiegen und den möglichen Social Media Erfolg deutlich erschweren können. Ursache dafür ist nicht alleine die gegebene Ausgangssituation, sondern vor allem eine die Handlungsalternativen begrenzende Vorgehensweise.

Social Media Strategie und Kompetenz

Eine Social Media Strategie lebt von der Kompetenz dessen, der sie erarbeitet. Ihr Erfolg beruht nicht zuletzt auf seiner Kenntnis der Chancen und Risiken, einer realistischen Einschätzung von Ressourcen und Gegebenheiten, wie zum Beispiel die Wettbewerbssituation. Mit anderen Worten: ohne kompetente Kenntnis der Chancen und Gestaltungsmöglichkeiten von und in Social Media ist kaum eine erfolgreiche Social Media Strategie zu gestalten.

Ausgangssituation und Realität in Social Media

Der Ausgangssituation einer typischen Tageszeitung

  • Tageszeitungen verfügen in aller Regel über ein geografisch sehr begrenztes Verbreitungs- und Geschäftsgebiet (begrenztes Marktpotenzial),
  • das dazu zwingt in diesem Marktpotenzial für viele potenzielle Kunden etwas anbieten zu können um dem begrenzten Marktpotenzial eine hohe Marktausschöpfung entgegensetzen zu können,
  • die mit einer hohen Wertschöpfung einher gehen muss (hohe Anzeigenpreise, bezahlter Content).

steht eine neue Realität gegenüber:

  • kostenloser Content zur Reichweitengenerierung
  • geringe Wertschöpfung durch Werbung (online und in Social Media)
  • Wegfall geografischer Wettbewerbsgrenzen
  • Wettbewerb um Aufmerksamkeit mit neuen Wettbewerbern
Eine Fixierung auf die bestehenden Geschäftsmodelle und der Versuch diese möglichst ins Internet / in Social Media zu übertragen ist unter dem Blickwinkel lieb gewordener Ertragsqualitäten mehr als verständlich, trägt aber der Realität wenig Rechnung und verhindert erfolgreiche Zukunftsgestaltung.

Strategiemodell Vergangenheit

Wie fatal eine Orientierung an in der Vergangenheit bewährtem in Social Media wird, macht der Ansatz einer Übertragung der klassischen Tageszeitung auf Social Media jenseits des Thema bezahlten / unbezahlten Contents deutlich.

Tageszeitungen bieten eine so breite Palette an aktuellem Content, das für jeden etwas zu finden sein soll. In Social Media entspricht dieser Ansatz der Plattformstrategie.

Die Plattformstrategie zeichnet sich u. a. dadurch aus, das sie für alle User offen ist. Facebook ist das typische Beispiel eines Anwenders der Plattformstrategie. Jeder ist eingeladen, dort aktiv zu sein, unabhängig von seinen Interessen, Einstellungen, Werthaltungen, etc. Die Plattformstrategie ermöglicht das schnellste Wachstum, weil sie keine User ausgrenzt.

Auch in Social Media ist der Markt für Plattformen begrenzt. Betrachtet man das Kernstück von Social Media – die Social Network Plattformen – wird deutlich, wie schwierig eine Plattformstrategie für regionale Tageszeitungen ist. Auch bei einem Markterfolg in ihrem Marktgebiet sind Tageszeitungen mit einer reinen Plattformstrategie aufgrund des Netzwerkeffekts kaum dauerhaft wettbewerbsfähig. 

Die nächste Ebene in Social Networks besteht in den eigentlichen Communitys, das sind Gruppen mit gemeinsamen Zielen, Werthaltungen und Aktivitäten. In den Communitys finden wir den eigentlichen Wert von Social Network Plattform. Der Vergleich von Allgemeinheit (Plattform) mit Zielgruppen (Communitys) macht dies deutlicher. Sowohl konkrete Nutzenstiftungen als auch Vermarktung und Kommunikation sind bei Zielgruppen effizienter zu realisieren.

Eine Multicommunitystrategie für Tageszeitungen stößt auf das Problem (aufgrund geografisch begrenzter Geschäftsgebiete)  begrenzter Marktpotenziale und damit automatisch kleinerer Communitys. Diese benötigen für das Community Management trotzdem ein Mindestmaß an Ressourcen. Kleinere Communitys auf Dauer aktiv zu halten ist anspruchsvoller und aufwändiger. Diese Kombination ist besonders ressourcenintensiv.

Fazit Strategieorientierung

Eine Selbstbeschränkung bei der Entwicklung einer Social Media Strategie durch eine Orientierung an alten Geschäftsmodelle ist nicht hilfreich. Für einen nachhaltigen Erfolg in Social Media – und damit auch für eine erfolgreiche Zukunftssicherung des Unternehmens – ist ein deutlich breiterer, offener Strategieansatz unvermeidlich, der sich primär an Chancen und neuen Potenzialen orientiert.

Dynamik und Handlungsoptionen

Die Situation der Tageszeitungen wird um so schwieriger, je länger eine zukunftsfähige Social Media Strategie auf sich warten lässt. In Social Media haben wir es zudem mit Märkten zu tun, in denen der Netzwerkeffekt wirkt. Märkte mit aktiven Netzwerkeffekt neigen zu einer Monopolbildung, wie es die Beispiele Amazon und Facebook zeigen. Unternehmen mit regional begrenzten Geschäftsgebieten starten in einem solchen Umfeld mit einem deutlichen Handicap, das nicht geringer wird, wenn sie später in diesem Wettbewerb aktiv werden.

Wie läßt sich eine zukunftsfähige Social Media Strategien für Tageszeitungen entwickeln?

Wie die Social Media Strategie einer Tageszeitung aussieht oder aussehen sollte, kann nur im Einzelfall erarbeitet werden. Letztlich setzen die Ressourcen des Unternehmens wesentliche Rahmenbedingungen.

Die Basis einer zukunftsfähigen Social Media Strategie kennen Sie spätestens jetzt:

  • Hohe gestalterische Social Media Kompetenz
  • konsequente Orientierung an Chancen, Risiken und Ressourcen
Die Dynamik der Entwicklung macht es nicht einfach sich langfristig auszurichten. Je später eine ausreichend zukunftsfähige Social Media Strategie zur Verfügung steht und im Markt umgesetzt wird, desto geringer sind die verbliebenen Spielräume und Ertragspotenziale.
Ohne architektonische Social Media Kompetenz und die Kenntnis der Chancen und Risiken von Social Media für Tageszeitungen und deren aktuellen Geschäftsmodelle, wie auch das Potenzial an künftigen Geschäftsmodellen, wird die Entwicklung von Social Media Strategien zu einer besonders riskanten Angelegenheit. Auf der einen Seite ist es nicht ratsam länger abzuwarten, auf der anderen Seite muss erst die nötige Kompetenzen aufgebaut werden, um erfolgreiche Strategien zu entwickeln und umsetzen zu können.

Unser Beitrag dafür

Für Interessenten an diesem Thema bieten wir eine kleine Palette an Leistungen um die Entwicklung und Umsetzung von zukunftsfähigen Social Media Strategien zu unterstützen und zu beschleunigen.

  • Wir bieten auf das Thema Social Media Strategie für Tageszeitungen zugeschnittene Seminare und Workshops an. Hier legen wir neben dem Aufbau von Social Media Kompetenz ein besonderes Augenmerk auf das Erkennen von Chancen und Risiken.
  • Für die Anwender bieten wir umsetzungsorientierte Seminare mit Fokus auf die praktische Nutzung von Social Media Tools.
  • In Workshops erarbeiten und über wir die Entwicklung von Social Media Strategien.
  • Auf Wunsch begleiten wir die Entwicklung und Umsetzung von Strategien mit Rat und Tat bis hin zum Outsourcing von Aufgabenbereichen.
Gerne stellen wir Ihnen zu diesen Leistungen weitere Informationen zur Verfügung. Sprechen Sie uns einfach an. Ihre Ansprechpartner sind

 

[imn-medien]

Social Media und Produkte

Social Media und Produkte

Warum Empfehlungsmarketing unnötig auf der Strecke bleibt

 

Produkte sind nicht sozial – lautet eines der etwas gängigeren Erklärungsmuster, warum die positive Wirkung von Social Media für Produkte – sei es Information oder Empfehlung – ausbleibt. Nur wer auf die soziale Wirkung von Produkten setzt oder hofft, hat weder Social Media noch die Aufgabe darin nicht ganz verstanden.

Produkte sollen nicht sozial sein. Sie müssen in einen sozialen Kontext eingebunden werden. Oder – mit anderen Worten – wer hofft, das allein der Hinweis auf ein Produkt nachhaltige Wirkung zeigt, hofft leicht vergebens. Empfehlungsmarketing – ein Grund warum Unternehmen auch Social Media nutzen – braucht eine klare Motivation. Wer keinen Grund sieht, ein Produkt zu empfehlen, wird das auch nicht tun. Und wer allein auf LIKES setzt, sollte bedenken, das diese in der Flut der LIKES aus dem sozialen Umfeld schnell an Wahrnehmung und damit auch an Wirkung verlieren.

Sozialer Kontext muss geschaffen werden. Die Motivation Produkte weiter zu empfehlen liegt im persönlichen Nutzen desjenigen, der empfehlen soll. Und das sind vor allem Status- und Nutzenüberlegungen, wie diese:

  • Braucht mein Freund das?
  • Welchen Vorteil hat es für ihn?
  • Welchen Vorteil hat die Empfehlung für mich?

Niemand sollte zum sozialen Spammen motiviert werden, das versteht sich von selbst und wird auch nicht funktionieren.

Motivation Unternehmen und Marken zu folgen oder Fan zu werden

Eine Studie von Nielsen zeigt die regionalen Unterschiede in der Motivation aber auch über alle Unterschiede hinweg die Gemeinsamkeiten in der Motivation. Auf der einen Seite ist da nicht zu übersehen, das der User als Fan und Follower konkrete Vorteile erwartet (das ist das blaue Segment) oder zumindest einen Informationsvorsprung, der für ihn relevant ist (das dunkelgraue Segment).

Die Empfehlung wie die Wahrnehmung das ein Freund Fan / Follower wurde, erweisen sich in allen globalen Regionen als minimale Anstösse und deutlich weniger wichtig als Werbung. Ich würde das nicht als Beleg dafür sehen, das Produkte nicht in den sozialen Kontext passen – sonst würden die anderen Motivationen nicht so ausgeprägt sein. Für mich ist das ein Hinweis darauf, das es bislang kaum gelungen ist, die Motivation für die Weiterempfehlung zu nutzen.

So prüfen Sie die eigene Situation

Ein paar einfache Fragen helfen Ihnen einen ersten Eindruck über die eigene Qualität des Empfehlungsmarketings in sozialen Netzen zu gewinnen.

  • Welche Motivation bieten Sie Ihren Fans / Followern damit sie Informationen weiter tragen und Produkte empfehlen?
  • Sind diese Motivationen geeignet, den Freunden Vorteile und dem Empfehlenden einen erkennbaren Statusgewinn oder einen anderen Vorteil zu sichern?
  • Wird diese soziale Interaktion festgehalten und über den Freundeskreis hinaus belohnt?

Fanpages, die nicht hilfreich sind, sind nicht nachhaltig. Und hilfreich steht hier im Sinne von für den User / Fan / Follower hilfreich. Welche Art von Vorteilen der User gern hätte, zeigt die Nielsen Studie deutlich. Wie diese Vorteile und Nutzenstiftung sozial effektiv verpackt wird ist die Aufgabe des Social Media Spezialisten. Oder unsere – wenn Sie dafür Unterstützung brauchen können.

Community Management: liken, kommentieren und teilen ist nicht genug.

Community Management: liken, kommentieren und teilen ist nicht genug.

Warum viele Social Media Aktivitäten zum Scheitern verurteilt sind.

Ausgangssituation

Das Marketing von Unternehmen in Social Networks findet, wenn man von der Schaltung von Werbung einmal absieht, vor allem auf Fanpages statt. Dort hat der Fan die Möglichkeit Fanpages zu liken und deren Inhalte zu kommentieren und zu teilen. Dies gilt als Standard des Social Network Marketings und dient der Erschließung der Freundeskreise der Fans in Form eines automatisierten Empfehlungsmarketings.

Problem

Abgesehen davon, das dieses automatisierte Empfehlungsmarketing in Facebook durch die Flut der Informationen beim User zunehmend neutralisiert und durch die Einstellungen von Facebook ausgesteuert wird, hat dieser „Standard“ strukturell bedingte Schwächen, die diese Methode auf Dauer und als einzigen Weg zur Userpartizipation zum Scheitern verurteilen.

Die Ursache dieses schleichenden Scheiterns liegt eben – nicht nur – am Overkill der Likes und Facebooks Gegensteuerung. Die Ursache liegt in der grundsätzlichen Motivation der User für die Nutzung von Social Network Plattformen und in der leicht missverstandenen Aufgabe des Community Buildings innerhalb von Social Network Plattformen.

Warum werden Social Network Plattformen genutzt?

Betrachten wir einmal die beiden wichtigsten Motive dafür.

Menschen wollen primär mit Freunden auf eine zusätzliche, ihnen praktisch erscheinende Weise in Kontakt bleiben, bzw. den Kontakt intensivieren.

An Kommunikationsmitteln herrschte schon vor dem Auftreten der Social Network Plattformen kein größerer Mangel. Diese Form der Kommunikation unterscheidet sich aber durch die damit aufbaubare persönliche Reichweite und Bedeutung von allen anderen. Es ist der Reichweitengewinn des Einzelnen, der die Plattformen besonders attraktiv macht.

Menschen stellen sich und ihr Leben über ihr Profil dar.

Dafür gab es bislang noch keine vergleichbare Möglichkeit. Diese neue Möglichkeit der Selbstdarstellung – in Verbindung mit einer größeren kommunikativen Reichweite und Bedeutung – ließ das Wachstum der Social Network Plattformen explodieren. Man kann sein Leben mit anderen auf eine anderen Ebene und in einer neuen größeren Dimension teilen und am Leben anderer – Freunde wie Fremde – teilhaben.

Der schnelle Erfolg der Social Network Plattformen beruhte darauf, das sie für alle und jeden offen waren und jeder Nutzer seinen Freundeskreis mitbrachte.

Die Aktivierung von Usern basiert auf deren Eigennutzen und Motivation.

Die Plattform musste lediglich die Infrastruktur stellen. Der Inhalt wird von den Usern komplett selbst erstellt. Partizipation ist keine primäre Aufgabe der Plattform, weil es sich bei Freundeskreisen um ein existierendes, etabliertes Peer-to-Peer-System handelt, das in seinem Kern weitgehend auf Partizipation aufgebaut ist.

Warum die meisten Fanpages auf Dauer scheitern

Betrachten wir die Fanpages in Facebook als Tool um Communitys für Unternehmen und Marken in der Social Network Plattform aufzubauen, fällt auf, das hier der Stand des Community Managements deutlich hinter den Anforderungen eines erfolgreichen Community Managements zurück bleibt. Natürlich haben einige Fanpages eine beachtliche Anzahl an Fans. Betrachten wir aber, wie die Resonanz der Fans auf die Aktivitäten ausfällt, kann die Diskrepanz zwischen Fans und deren Aktivität und Partizipation kaum übersehen werden. Letztlich erziehen Unternehmen auch unter ihren Fans mit ihren Social Network Aktivitäten derzeit eine ausgesprochen geringe Resonanz.

Bedeutet dies, das Communitys keine effizienten Instrumente sein k̦nnen? Ganz sicher nicht. Es zeigt auf, das hier sowohl der Plattformbetreiber РFacebook in diesem Beispiel Рals auch die Unternehmen die Aufgabe nicht ganz wahrnehmen, die mit dem Community Building und Management verbunden ist.

Was  im Community Management der Unternehmen unterschätzt oder missachtet wird

Comunity Building ist die Aufgabe, die Unternehmen bewußt oder weniger bewußt meistern müssen, wollen sie in Social Network Plattformen erfolgreich sein. Community Management ist aber auch etwas komplett anderes als die Aufgabe aus dem Betrieb einer Social Network Plattformen. Das wird anhand verschiedener Fakten deutlich:

  • Es existieren keine Beziehungen zwischen den Mitgliedern,
  • der Content ist nicht automatisch vorhanden und
  • die Partizipation muss erst aufgebaut und ermöglicht werden.

Daraus ergibt sich eine nicht ganz unwesentliche Konsequenz für das Unternehmen, das Communitys nutzen will:

Communitys müssen aktiv vom Betreiber aufgebaut werden

Da Communitys per se Gruppen mit gemeinsamen Zielen und Aktiviäten sind, ist die Bedeutung der Aktivität und Partizipation in und aus der Gruppe erfolgsentscheidend. Im Gegensatz zu den Freundeskreisen wird bei (Unternehmens-) Communitys weder die Vernetzung der Communitymitglieder untereinander noch die gemeinsame Aktivität und Partizipation mitgebracht. Und auch nicht durch die Betätigung des Like-Buttens automatisch installiert.

Vernetzung der Communitymitglieder, sinnvolle und nutzenstiftende Partizipation und Initiierung von gemeinsamen Aktivitäten sind damit wesentliche wie über den Erfolg entscheidende Aufgaben des Community Managements einer (Unternehmens-) Community. Nutzt das Unternehmen eine externe, fremde Plattform wie Facebook, muss es diese Aufgabe mit den dort zur Verfügung gestellten Mitteln und eigenen Mitteln bewältigen. Das ist insbesondere was die Vernetzungstools angeht, derzeit nicht nur in Facebook ausgesprochen unzufriedenstellend möglich.

Community Management – Ressourcen und Kompetenzfrage

Betrachten wir die Fanpages auf Facebook als Beispiel, erkennen wir, das es beim Lösen dieser Aufgabe noch reichlich Entwicklungspotenzial wie Kompetenzbedarf zu geben scheint. In vielen Fanpages kann der Fan erst mal Fan werden und dann gerade noch Inhalte Teilen oder kommentieren bzw. liken. Dieses reduzierte Angebot an Möglichkeiten geht sowohl an der Motivation der User für die Beteiligung an einer Community, wie an den Anforderungen an den Betrieb einer Community vorbei. Damit bleibt auf längere Dauer der Erfolg der Online Communitys für das Unternehmen aus, weil die Fangruppe auf dem Weg zur Community verloren geht, inaktiv wird und nicht mehr erreicht werden kann.

Community Management will gelernt sein.

Die Möglichkeiten Community Management unter realen Bedingungen zu erlernen sind gering. Dazu müsste man über eine Community verfügen oder zumindest über die Erfahrung im Community Building. Betrachtet man die Anzahl der funktionierenden Social Network Plattformen in Deutschland und sucht nach Communitys in Facebook, die über ein nachhaltig funktionierendes Community Management neben der simplen Anhäufung von Fans verfügt, wird das Problem deutlich: es mangelt an ausreichender Social Media Kompetenz in den Unternehmen und damit auch an der Kompetenz ein leistungsfähiges Community Management zu installieren.

 Unser Beitrag dazu

BRS bietet Unternehmen den Aufbau von Social Media Kompetenz in Form von Inhouse Seminaren und Coachings. Speziell für Verantwortliche in Marketing und Unternehmenskommunikation bietet sich situationsbezogenes Coaching an, um schnell die erforderliche individuelle Social Media Kompetenz aufzubauen.

Wir unterstützen das Community Building und Management von Unternehmen durch Weiterbildung und Coaching, durch praktische Unterstützung im Alltag und beim der Beschaffung eines fachlich kompetenten Community Managements und bei der Überbrückung von Ressourcendefiziten.

Informieren Sie sich unverbindlich:

 

 

D64 – Zentrum für digitalen Fortschritt

Hat Deutschland jetzt ein Zentrum für digitalen Fortschritt?

D64 – Zentrum für digitalen Fortschritt ist der Name eines neuen Vereins. Vereinszweck ist – Zitat – die substanzielle Unterstützung der öffentlichen Debatte um die gesellschaftliche Veränderung durch das Internet, insbesondere im Hinblick auf die politische Entwicklung der Demokratie in Deutschland -/ Zitatende.

Aufmerksam auf diesen neuen Verein wurde ich durch eine Statusmeldung von Nico Lumma in Facebook. Auch ein schönes Beispiel dafür, was ein sozialer Filter in News Overkill ist. Nico informiert über D64 auch auf seinem Blog Lummaland, der einigen sicher ein Begriff ist. Nico spricht die SPD-Nähe des Vereins direkt an. Das erspart Nachfragen, nicht aber Nachdenken.

Soweit die trockenen Fakten. Des Pudels Kern ist nicht die politisch dringend nötige Debatte, die in Deutschland eh peinlich sparsam – das ist meine persönliche Meinung – ausfällt. Das muss so sein – das peinlich sparsame – weil sich unter denen die ich persönlich kenne und die an der digitalen Entwicklung in Social Media aktiv mitgestalten – und nur davon spreche ich her erst mal –   nur die allerwenigsten die Zeit nehmen wollen oder können eine politische Debatte mit zu führen. Zumal bei den politischen Gestaltungsmechanismen und ihren Gestaltern noch einiges an Aufklärungsarbeit zu leiten ist. Auch wenn die Hälfte der Bundestagsabgeordneten über ein iPad verfügen soll, macht sie das noch nicht automatisch zu kompetenten Gestaltern digitaler Rahmenbedingungen.

Gutes wird nicht automatisch richtig

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: der Zweck des Vereins – Bewusstsein und Debatte über eine wichtige politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderung zu schaffen – ist von großer Bedeutung. Ohne gut informiertes Bewusstsein wird auch noch der letzte Rest an eigenen Gestaltungsmöglichkeiten verspielt, den unsere Gesellschaft hat. Deshalb ist jeder Initiative in dieser Sache Erfolg zu wünschen.

Ein Verein als Zentrum des digitalen Fortschritts in Deutschland. Ich war da für die eine oder andere Nanosekunde sprachlos. Hildebrandt, Nuhr und Pelzig wären das vermutlich auch. Darauf muss man erst einmal kommen. Sich als Verein als Zentrum des digitalen Fortschritts auszurufen spricht aber möglicher Weise auch von einem gerüttelt Maß an Selbstironie. Vereine haben zwar in der Vergangenheit die gesellschaftliche Veränderung mit vorangebracht, aber dieser Rückgriff auf einen Teil der Wurzeln sozialdemokratischer Geschichte läßt die Mundwickel fröhlich zucken.

D64 – der Name des Vereins leitet sich vom Urgestein C64 ab. Denjenigen, die wir heute als digital natives bezeichnen und die ihr Leben weitgehend durch den digitalen Fortschritt mit beeinflusst leben werden, sei gesagt, das dies der Computer war, den ihr Eltern bekamen. Nicht mobil, nicht gerade leistungsfähig, mit merkwürdigen Spielen aber ein echter musealer Hingucker. Ja, so was lief mal.

Wer gestaltet für wen?

Wenn wir also die gesellschaftliche Diskussion über den digitalen Fortschritt, der vor allem unsere Kinder / Enkel betrifft, angehen, sollten wir uns besser nicht vornehmen, die Zukunft der digital natives aus unserer Warte zu gestalten. Das ist in der Substanz nach meiner Meinung keinen Deut besser, als wenn Menschen ohne Smart Phone, PC und Internetanschluß  und ohne Kenntnis von Social Networks wie Facebook und Suchmaschinen wie Google dies tun würden.

Das Ziel von D64 ist die Diskussion um die Konsequenzen der digitalen Entwicklung  in Bewegung zu setzen und die Gestaltungskräfte aufzuwecken und zu befähigen. So zumindest verstehe ich das Ziel des Vereins. Wäre es nicht peinlich, hier die Situation der politischen Elite wieder zu spiegeln, und ebenfalls aus einer nicht ganz realitätsnahen Distanz zu agieren?

Wie die öffentliche Diskussion eines digitalen Fortschritts gestalten?

Wenn wir einen Blick in die FAQ von D64 werfen, erfahren wir, wie der Verein eine öffentliche Diskussion befördern will:

Zitat

Wir werden durch Gespräche, Veranstaltungen, Positionspapiere und Kampagnen dafür sorgen, dass digitale Themen ausreichend Gehör finden und dabei immer die Debatte mit der Netzgemeinde und anderen gesellschaftlichen Gruppen suchen.

/Zitatende

Vielleicht wäre es klüger die Diskussion über den digitalen Fortschritt und die digitale Zukunft auf die Ebene der digitalen Gegenwart zu heben? Positionspapiere, Veranstaltungen, Gespräche und Kampagnen klingt für mich nach Web 0,5. Ich fürchte die digitale Revolution in diesem Umfeld kollabiert in der Frage nach einem WLan-Zugang um in den Sitzungen twittern zu können.

Öffentliche Diskussion?

Wäre es für eine öffentliche Diskussion des digitalen Fortschritts nicht wichtig

– zuerst diejenigen einzubeziehen, die mit den Ergebnissen leben sollten und die vor allem die aktuelle Realität kennen?

–  parteifern oder übergreifend, um so überhaupt für Initiativen und Themen Reichweite und damit Relevanz generieren zu können?

–  die Transparenz der Diskussion für jeden, der interessiert ist, barrierefrei möglichst dort herzustellen wo er sich informiert oder digital befindet?

– Partizipation so einfach, offen und nahe zu gestalten, das jeder ohne Mitgliedschaft auch von da mitreden und mitgestalten kann, wo er sich digital befindet?

All das vermisse ich ein wenig zu sehr in dem was ich von D64 wahrnehme. Obwohl oder gerade weil es sich hier um den Anspruch dreht, den digitalen Fortschritt und seine Konsequenzen und Auswirkungen ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu tragen und eine öffentliche Diskussion darüber zu bewegen und zu befördern.

Ich denke, das unsere lieben jungen digital natives von einer digitalen Elite, die solche wichtigen Prozesse voran treiben will, deutlich mehr erwartet und auch erwarten sollte. Ansonsten wird die wichtigste Zielgruppe – diejenige, die mir ihrem Handeln mehr Realität gestaltet, als dies der Gesetzgeber mit seinen langen Prozessen heute kann – diesen Ansatz einfach nicht wahrnehmen.

Zum Thema ̦ffentliche Diskussion fallen mir dazu spontan Рund das ist wieder mal ein sehr spontaner Beitrag Рzwei Eckpunkte ein:

  • Wer heute über den digitalen Fortschritt eine öffentliche Diskussion führen will, sollte das tunlichst nicht jenseits von Social Media tun.
  • Wer Social Media nutzen will, ist gut beraten zuerst die Themen Plattformen Reichweite, Akzeptanz, Aktivität und Partizipation zu verstehen und zu beherrschen.

Warum ich eher kein Mitglied bei D64 werde.

Sicher nicht weil ich das Ziel des Vereins nicht unterstützungswürdig befinde. Auch nicht, weil ich bei allen Fragezeichen den Verein nicht als grundsätzlich unterstützungswürdig einschätze, und auch nicht, weil ich die politische Arbeit in Gremien nicht für wichtig halte. Die Gründe sind einfacher und liegen vor allem in meiner Natur:

  • Als Mensch habe ich keine Geduld für sehr lange, zähe Prozesse, die sich mit einer Materie befassen, die sich extrem schnell verändert.
  • Als erfolgsorientierter Mensch scheue ich mich, Zeit in ein Projekt einzubringen, das scheitern muss, auch wenn es erfolgreich ist.

Bei der Dynamik des digitalen Fortschritts wären zumindest  dem digitalen Fortschritt adäquate Methoden und Formen der Diskussion angebracht. Schade, das D64 zu diesem erfolgsentscheidenden Punkt nichts zu sagen weiß. Aber diese Methoden stammen eben doch nicht aus der Ära des C64, ;-).

Auch wenn ich damit einigen von mir sehr geschätzten Mitgründern auf die Füße trete: Ihr hättet es deutlich besser machen können und wenn Ihr irgend etwas bewegen wollt, werdet Ihr das auch tun müssen. Irgendwie erinnert mich der Ansatz von D64 ein wenig zu sehr an ein Gremium zur Gestaltung des Straßenverkehrs mit Lokomobilen. Man findet möglicherweise in vielen Sitzungen und nach unendlich vielen Strategie- und Positionspapieren geniale Lösungen, allein draußen bevölkern längst Ottomotor und Diesel die Straßen.

Wenn das Projekt D64 so läuft, wie es bei mir ankam, wird sich nicht viel an Diskussions- und Denkanstößen in den sozialen Filtern der „normalen“ Internetnutzern finden. Schade eigentlich. Aber Gott sei Dank kann ich mich irren. 

Hoffen wir also das der Weg von D64 zum echten Zentrum für digitalen Fortschritt nicht sehr schnell und vorzeitig zu Ende ist.

Gastbeitrag: Robert Nabenhauer

Liebe Leser,

Die nachfolgenden Inhalte stellen keine Empfehlung von mir bzw dem Fachblog dar. Es handelt sich bei diesem Inhalt um einen Gastbeitrag von Robert Nabenhauer zum Thema Pre Sales Strategie am Beispiel von Xing, den ich Ihnen nicht vorenthalten will.  

Bitte bilden Sie sich ihre eigene Meinung.

 

Gastbeitrag von Robert Nabenhauer zum Thema PreSales Strategie

PreSales Marketing ist die Strategie, die Ihnen langfristigen Unternehmenserfolg sichert. Kernpunkt ist dabei die automatisierte Vertriebsanbahnung, die lästige Routinearbeiten übernimmt und Ihnen die Möglichkeit an die Hand gibt, Ihren Fokus auf die direkte Kundenansprache und das eigentliche Verkaufsgespräch zu legen.

Ich habe Ihnen hier einen Auszug aus meinem Ratgeber „Der PreSales Marketing Praxisleitfaden“ zusammen gestellt.

Gründen Sie selbst Gruppen, um Mitglieder anzusprechen

Neben der Möglichkeit, Personen anzusprechen, mit denen Sie gemeinsam Gruppenmitglied sind, können Sie bei XING natürlich auch eine eigene Gruppe gründen. Auch das ist eine hervorragender Möglichkeit, hochwertige Kontakte herzustellen.

Und so laden Sie Ihre XING-Kontakte in die von Ihnen moderierte Gruppe ein:

  1. Möglichkeit: Einladung über „Gruppen“/„Gruppen-Einladungen“

Geben Sie einfach den Namen der einzuladenden Person in das Feld „Ihre bestätigten Kontakte“ ein. Nach Anklicken der Gruppe wird automatisch eine Einladungs-Mail generiert.

  1. Möglichkeit: Einladung über „Kontakte“/„Meine Kontakte“

Sie besuchen das Profil des Einzuladenden über „Kontakte“/„Meine Kontakte“ und klicken dann auf die Option „in eine Gruppe einladen“. Diese Vorgehensweise hat den Vorteil, dass nicht nur die Einladungs-Mail generiert wird, sondern dem Adressaten auch als Besucher seines Profils angezeigt werden. Somit erzeugen Sie einen stärkeren Erinnerungs-Effekt.

  1. Möglichkeit: Einladung über das Gästebuch

Noch mehr Aufmerksamkeit erzeugen Sie mit einer Einladung in eine Gruppe über das Gästebuch Ihres Ansprechpartners. Gehen Sie auf das Profil des XING-Mitglieds, das Sie einladen möchten, und formulieren den Einladungstext im Eingabefenster des Gästebuchs. Der Vorteil: Ihr Gästebuch-Eintrag wird auch von anderen gelesen, die Interesse an der Gruppe haben könnten. Da dieser Weg aber sehr offensiv ist, findet er nicht bei jedem Eingeladenen Anklang.

  1. Möglichkeit: Einladung über die Event-Funktion

Unter dem Menüpunkt „Event“ / „Event anlegen“ können Sie sämtliche Kontakte besonders schnell erreichen. Der Vorteil: Die Nachricht mit der Einladung ist weniger aufdringlich als eine direkte Einladung. Der Nachteil: Durch das Verpacken der Einladung zum Gruppenbeitritt unter dem Deckmantel eines Events geht der Charakter einer persönlichen Einladung etwas verloren. Von daher können Sie hier nur im Einzelfall abwägen, was für Sie unter dem Strich wichtiger ist.

Wie verfassen Sie aber am besten eine Einladungs-Mail? Der Formulierungs-Vorschlag von XING lautet wie folgt:

Einladung in die Gruppe „xyz“

Hallo Herr X,

ich möchte Sie gerne in diese interessante Gruppe auf XING einladen. Zusammen mit allen Mitgliedern freue ich mich auf Sie und wünsche viel Spaß beim Entdecken der Gruppe.

Viele Grüße

Robert Nabenhauer

Die von XING angebotenen Mustertexte für die Einladung sind sicher nicht schlecht. Gleichwohl macht auch hier etwas Feintuning Sinn, um von der Wortwahl und von der Tonalität her noch persönlicher zu wirken. Insbesondere sollten Sie darauf hinweisen, dass Sie der Gruppenmoderator sind. Mit geringfügigen Veränderungen wird aus dem Standard-Text folgende Einladung:

Einladung in die Gruppe „Folienverpackungen“

Hallo Herr X,

gerne möchte ich Sie in diese Gruppe einladen, die für Sie von Nutzen sein könnte.

Was uns auszeichnet? In 13 Foren bekommen Sie gebündeltes Knowhow aus dem Bereich der Verpackungsfolien. Die Gruppe hat über 1.700 Mitglieder, so dass Sie sicherlich interessante Kontakte für Ihr Business finden.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Entdecken der Gruppe und würde mich sehr freuen, wenn Sie beitreten.

Viele Grüße

Robert Nabenhauer

Moderator

Die Einladungen in Ihre Gruppe müssen übrigens nicht immer über eine E-Mail erfolgen. Der Aufmerksamkeitswert einer Einladung auf dem Postwege kann durchaus höher sein als über die E-Mail-Schiene. Insbesondere wenn Sie diesem Schreiben noch einen informativen und gut gemachten Flyer über die Gruppe beilegen. So transportieren Sie eine gewisse Wertigkeit und Bedeutung, die Sie Ihrer Gruppe beimessen.

TIPP Nutzen Sie die Gelegenheit und legen Sie dem Brief auch einen Flyer Ihres Unternehmens bei!

Wenn Sie eine interessante Gruppe anbieten und aktiv neue Mitglieder akquirieren, wird es Ihnen nicht an Anmeldungen zu Ihrer Gruppe fehlen. Nun geht es darum, wie Sie diese XING-Mitglieder systematisch und vollständig in Ihr PreSales Marketing integrieren. Nebenbei gesagt sollten Sie nicht vergessen, diese Personen auch in die Adresspools Ihres konventionellen Marketings zu übernehmen.

Von den Mitgliedern Ihrer Gruppe werden Ihnen nur die Firma und der Ort inklusive Postleitzahl angezeigt. Es fehlt die E-Mail-Adresse, um z. B. einen elektronischen Newsletter zusenden zu können. Aber auch die postalische Zusendung von regelmäßigen Informationen ist aufgrund der fehlenden Straßen-Angabe nicht möglich. Die Komplettierung der Adressangaben ist zwar grundsätzlich möglich, doch sie erweist sich in den meisten Fällen als sehr aufwendig.

Daher empfehle ich Ihnen, Ihre Gruppenmitglieder zum offiziellen Kontakt zu machen. Damit werden Ihnen dann auch die E-Mail-Adressen angezeigt, die Sie auch in einer Excel-Datei zusammenstellen und diese dann in Ihre bestehenden konventionellen Adresspools importieren sollten.

Wichtiger Hinweis Verwenden Sie diese E-Mail-Adressen für den Versand eines elektronischen Newsletters, so beachten Sie bitte unbedingt das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb. Dort ist in § 7 UWG geregelt, dass Sie vorab die Einwilligung des Empfängers einholen müssen. Einzige Ausnahme: Sie haben eine bestehende Geschäftsbeziehung.

Hat Ihnen dieser Auszug Lust auf mehr gemacht? Dann stöbern Sie doch in meinem Blog unter www.presalesmarketing-blog.com oder fordern Sie unter http://shop.nabenhauer-consulting.com/ weitere Leseproben an!

 

Community Building in Social Network Plattformen wie Facebook

Community Building in Social Network Plattformen wie Facebook

Die Nutzung von Social Network Plattformen erfreut sich bei Unternehmen zunehmender Beliebtheit. Fanpages in Facebook haben Konjunktur. Der Aufbau einer Fanpages zählt zu den ersten Schritten, um Social Network Plattformen erfolgreich zu nutzen. Ohne ausreichend große Community (Fans) fehlt jeder Aktivität das Fundament des Erfolgs.

Entscheidende Erfolgskriterien des Community Buildings 

Wer in Social Network Plattformen agiert und Communitys aufbaut und betreut, sollte diese Besonderheit des Community Buildings, die über Erfolg und Misserfolg, über Nachhaltigkeit und Kurzlebigkeit entscheidet, verstehen und gestalten können.

Der Aufbau einer Community unterscheidet sich vom Aufbau eines Social Networks oder einer Social Network Plattformen. Beide bauen primär auf sozialen Freundeskreisen auf, also auf bestehenden sozialen Beziehungen.

Eine Community bildet sich rund um ein gemeinsames Interesse, ein Ziel oder eine Wertschätzung oder Werthaltung auf, basiert aber primär nicht auf bereits vorhandenen sozialen Beziehungen.

Damit eine Community erfolgreich sein kann, ist damit neben der Anhäufung von Fans oder Communitymitgliedern der Aufbau neuer sozialer Beziehungen über und durch diese Community erforderlich. Letzteres wird all zu oft unterschätzt und unterlassen. Die Folge sind aufwändige Aktivitäten des Betreibers, die Community durch Impulse am Leben zu erhalten. Man spricht bei diesem Verhalten vom „bespaßen“ von Mitgliedern.

Die zweite Herausforderung erfolgreichen Community Buildings liegt in der Aktivität der Mitglieder für das gemeinsame Interesse. Gruppen, die ein gemeinsames Interesse verbindet, die aber inaktiv bleiben, bleiben lediglich Zielgruppen. Hier ist nicht zuletzt die Frage einer ausreichenden Partizipationsmöglichkeit von Communitymitgliedern – sowohl im technischen Sinn als auch im konzeptionellen – entscheidend.

Informationskanal oder Community

Vor der Einrichtung einer Fanpage sollte die Social Media Strategie klar sein, also zumindest geklärt ob das Unternehmen dieses Instrument als Informationskanal oder als Weg zur Community nutzen will. Letztlich ergeben sich aus dieser Entscheidung unterschiedliche Anforderungen und Aufgaben für das Community Management / die Betreuung der Fanpage und nicht zuletzt auch für die Social Media Architektur.

Fazit

Erfolgreiches Communitybuilding erfordert ein Community Management mit der Kompetenz stabile neue soziale Beziehung zwischen den Community Mitgliedern zu etablieren und auf das gemeinsame Ziel oder Interesse ausgerichtete Aktivitäten erfolgreich zu initiieren. Betrachtet man die Realität in vielen Fanpages, ist Optimierung- wie Kompetenzbedarf erkennbar.

Community Management  Kompetenz und Seminare

Wenn Sie den Erfolg Ihrer  Social Media Aktivitäten absichern und  die Community Management Kompetenz in Ihrem Unternehmen vertiefen oder erweitern wollen, empfehle ich Ihnen zu diesem Thema ein Inhouse Seminar oder ein one2one Seminar (Einzelseminar), das auf die spezielle Situation und die Erfordernisse Ihres Unternehmens abgestimmt ist. Sprechen Sie mich einfach darauf an, wenn Sie weitere Informationen brauchen oder konkreten Bedarf haben:

 

 

Bitkoms Top 10 der Online Communitys

Bitkoms Top 10 der Online Communitys

Bitkom als Verband der Kommunikationsindustrie sollte es besser wissen. Eigentlich. Wer den Bundesverband der Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. nicht näher kennt, hier dessen Selbstdarstellung:

Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. vertritt mehr als 1.600 Unternehmen, davon über 1.000 Direktmitglieder mit etwa 135 Milliarden Euro Umsatz und 700.000 Beschäftigten. Hierzu zählen Anbieter von Software & IT-Services, Telekommunikations- und Internetdiensten, Hersteller von Hardware und Consumer Electronics sowie Unternehmen der digitalen Medien. Der BITKOM setzt sich insbesondere für eine Modernisierung des Bildungssystems, eine innovationsorientierte Wirtschaftspolitik und eine zukunftsfähige Netzpolitik ein.

Als Ergebnis einer Umfrage der Forsa präsentiert die Bitkom in einer Pressemitteilung die Top 10 der Online Communitys grafisch hübsch aufbereitet.

Eine Runde Besserwissen: es ist zu verschmerzen, das es sich bei den hier aufgelisteten Netzwerkplattformen eben systembedingt nicht um  „Online Communitys“ sondern um Social Network Plattformen handelt. Das wird sich auch bei der Bitkom früher oder später herum sprechen.

Weniger amüsant ist die Vorgehensweise Rangreihen anhand von Mitgliederprofilen aufzustellen, auch wenn diese Information durch eine Befragung erstellt wird. Nicht genutzte Mitgliederprofile – branchenintern auch als Karteileichen bekannt – sind nicht wirklich geeignet, die aktuelle Bedeutung einer Social Network Plattform abzuleiten.

An belastbareren Daten herrscht wenig Mangel

Amüsanter Weise stehen der Bitkom alternative Daten zum Vergleich zur Verfügung. Wer der IVV nicht traut, kann immer noch auf die agof bauen. Dort wird zumindest durch der Besuch einer Website innerhalb von 30 Tagen eine Form von Aktivität vorausgesetzt.

Wer nur „auf die Schnelle“ einen realistischeren Blick auf die aktuelle Bedeutung verschiedener Social Network Plattformen werfen will, dem sei Googles Adplaner oder Trends for Websites empfohlen.

Der Einfachheit halber anbei ein kleiner Screenshot von Googles Trends for Websites mit dem Vergleich der daily unique visitors einiger aufgeführter Social Network Plattformen.

 

Google Trends for Websites und Bitkom Top 10

Jappy wird bei der Bitkom mit 3% der Internetnutzer als Schlusslicht unter den Top 10 geführt. MySpace, Lokalsten und Xing rangieren in der Bedeutung deutlich darüber.

Betrachten wir die aktive Nutzung anhand der täglichen Nutzung nach Google – der daily unique visitors – dreht sich das Bild:

Jappy zeigt ein mehrfaches an Leben als vor ihm aufgeführten Plattformen MySpace und Lokalsten und auch vor Xing.

Wer die Branche auch nur grob kennt, ist davon alles andere als überrascht. Solche verzerrenden Darstellungen können unter anderem dadurch entstehen, das man die regional unterschiedliche Verbreitung von Social Network Plattformen nicht im Blick hat oder kennt.

Mein persönliches Fazit

Ein Branchenverband, der unter anderem auch für die Neuen Medien sprechen will, sollte wichtige Teile dieser Branche etwas fundierter kennen. Eine kompetente Vertretung der Kommunikationsbranche nach außen ist unverzichtbar. Eine kompetente Information nach innen nicht weniger wichtig. Wer seine 1600 Mitgliedsunternehmen auf einem für die meisten Unternehmen neuen und heiklen Feld nicht ganz hilfreich informiert, trägt zur Verwirrung bei, statt verlässlich für Klarheit zu sorgen. Ein update der Social Media Kompetenz in der Bitkom wäre überdenkenswert.

Marketing in Facebook wird anspruchsvoller

Marketing in Facebook wird anspruchsvoller

Vor nicht allzu langer Zeit hat Facebook entschieden, das Benachrichtigungen von Pages an deren Fans nicht mehr in den Hauptfeed gelangen, wenn der Kontakt zwischen Fans und Page eingeschlafen war. Für die Unternehmen war dies ein erster Rückschlag im Marketing in Facebook. Den Kontakt von Unternehmen zu Fans aufrecht zu erhalten, ist eine zentrale Aufgabe des Community Managements, aber sie wird deutlich schwieriger, wenn die Belebung durch Benachrichtigungen ins Leere läuft. Damit werden aus beeindruckenden Fanzahlen einer Page leicht Potemkinsche Dörfer, Karteileichen ohne positive Wirkung für das Unternehmen.

Jetzt werden die Fans von Pages bis auf 5 Fans nicht mehr angezeigt. Das ist auf den ersten Blick nur eine weitere Entwicklung die das Marketing in Facebook erschwert. Ein zweiter Blick auf die möglichen Ursachen macht deutlich, das diese Entwicklung eher am Anfang steht.

Facebooks Problem

Werbung in Social Network Plattformen ist nicht grundlos preiswert

Werbung in Social Network Plattformen zählt zu den preiswertesten Werbemöglichkeiten, weil die Clickraten, die sich damit erzielen lassen, eher sehr übersichtlich sind. Als Lösung dafür gibt es die Fanpage. Damit lässt sich der Kontakt mit den Fans direkter und gezielter pflegen. So zumindest war das gedacht. Die Realität sieht leider nicht ganz so rosig aus, was aber eben nicht nur am oft durchwachsenen Community Management der Fanpagebetreiber liegt. Der Unterschied liegt in der Wahrnehmung. Vor vielen Jahren las ich in einer Fachzeitschrift, das die Aufnahmefähigkeit des Menschen für Werbung begrenzt sei und der durchschnittliche Konsument schon mehr als zehntausend Werbekontakten pro Tag ausgesetzt sei. Damit sei die Aufnahmefähigkeit des Menschen schon überfordert. Ich wage das nicht zu bezweifeln, bezweifle aber, das der durchschnittliche Konsument alle Werbekontakte, denen er ausgesetzt ist, überhaupt wahrnimmt. Die menschliche Natur ist schon seit Jahrtausenden auf die Ausblendung von Wahrnehmung trainiert. Betrachtet man die Wahrnehmung von Werbung in Social Network Seiten, erkennt man diese Fähigkeit an der Wirkung einer veränderten Positionierung von Werbung in der Seite.

Ein Werbeoverkill im Newsfeed gefährdet die Akzeptanz der Plattform

Werbung oder als Werbung verstandene Kommunikation im persönlichen Newsfeed der User kann so einfach nicht ausgeblendet werden. Das macht sie ja so Interessent für die Unternehmen. Je öfter der User den Likebutton einer Page gedrückt hat und sich damit als Fan ortete, desto mehr Informationen der Seite finden sich in seinem Newsfeed. Der Overkill an aktuell weniger relevanten Inhalten ist abzusehen. Damit würde eine Kernfunktion einer Social Network Plattform nachhaltig beschädigt. Der User würde schnell die Lust an der Pflege seiner Kontakte auf dieser Plattform verlieren. Dies zu riskieren kann sich auch Facebook nicht erlauben. Zudem profitiert Facebook derzeit nicht von den Aktivitäten der Unternehmen in Form von Fanpages. Facebook lebt immer noch von Werbung und erfolgreiche Fanpages ermöglichen es auf Werbung in Facebook zu verzichten.

Die Beschädigung einer Kernfunktion, die zudem auch noch Umsatz schädigend wirkt, ist für Facebook auf Dauer nicht tragbar.

Die Konsequenz für Unternehmen

Betrachtet man die Bedeutung von Facebook für das Marketing von Unternehmen in Social Networks jenseits von Hype und Halbwissen, bleibt die „soziale Lautsprecherfunktion“ übrig. Also die Nutzung von persönlichen sozialen Netzwerken im Sinne von Empfehlungsmarketing für die Unternehmenskommunikation. Für alle anderen Themen ist die Plattform eher weniger geeignet oder empfehlenswert.

Bosch z. B. hat hieraus die Konsequenz für seine Professional Zielgruppe gezogen und benutzt Facebook nur noch zu diesem Zweck.

Facebook Marketing für Fortgeschrittene

Diese Methode Facebook etwas nachhaltiger und sicherer zu nutzen basiert darauf,

  • alle Interessenten und Freunde der Marke erst einmal über Facebook zu leiten und dort zu Fans zu machen,
  • um die jeweiligen sozialen Netze auf dem Weg ansprechen zu können und
  • den Erfahrungsaustausch zwischen den Usern,
  • die Informationsgewinnung für das Unternehmen und
  • die Einbindung von weiteren Unternehmensprozessen aus Marketing und Vertrieb

auf eigenen Seiten zu realisieren. Diese Methode erschließt die sozialen Netze der Fans, reduziert die Abhängigkeit von Facebook und ermöglicht nicht nur eine intensivere und effizientere Einbindung von Unternehmensprozessen in Social Media sondern auch ein Backup der erzielten Reichweite.

Empfehlungen

Wer für Social Media Verantwortung trägt, sollte sich frühzeitig damit auseinander setzen, das sein Handlungsmöglichkeiten in Facebook in Zukunft eher geringer ausfallen könnten und entsprechende Alternativen aufbauen.

Das reine bespaßen von Fans ist eine fragwürdige Methode und wird künftig noch weniger erfolgreich sein. Die Alternative – nachhaltige Nutzenstiftung und vor allem Partizipation stößt bei Facebook schnell an technische wie konzeptionelle Grenzen. Zudem ist es weder hilfreich noch erforderlich die Abhängigkeit von Facebook zu erhöhen, will man die Plattform nachhaltig erfolgreich nutzen.

Ohne strategisch durchdachte, integrierte Social Media Architektur bleiben Einzelmaßnahmen wie Fanpages Insellösungen mit eingeschränkter Zukunftsfähigkeit.

 Feedback

Für Fragen oder Diskussionen zu diesem Thema können Sie die Kommentarfunktion nutzen oder mich direkt ansprechen.

Politik und Social Media – das unterschätzte Veränderungspotenzial

Politik und Social Media – das unterschätzte Veränderungspotenzial

Auch wenn sich Politiker nur zögerlich mit dem Thema Social Media befassen, ist Politik als Bereich von Social Media nicht weniger tangiert, als die Wirtschaft. Das betrifft nicht nur „aussergewöhnliche“ Situationen wie den arabischen Frühling. Das Potenzial für weniger spektakuläre aber dafür strukturelle Veränderung in unserem politischen System ist nicht weniger beeindrucend, auch wenn es noch nicht als revolutionär wahrgenommen wird.

Auch für Deutschland gilt, das zu den Verlierern zählen wird, wer sich nicht rechtzeitig auf Veränderungen einstellt und die daraus resultierenden Chancen frühzeitig und konstruktiv nutzt. Die etablierten Parteien in Deutschland agieren hier gemessen an der Nutzung von Social Media in der Bevölkerung mehr als nur zögerlich, eröffnen damit nicht nur Chancen für neue Parteien  sondern gefährden auch die eigene Machtbasis.

Ursachen des Veränderungspotenzials von Social Media in der Politik

Der Bürger will mitgestalten und nicht nicht nur alle paar Jahre eine Vollmacht erteilen.

Wir sind von „Phänomenen“ wie Stuttgart21 überrascht. Das ist das eigentlich überraschende. Die Verdrossenheit der Bürger über ihre Politiker ist seit Jahren bekannt. Diese Politkerverdrossenheit ist eben keine Politikverdrossenheit. Man ist mit dem Ergebnis und den Handelnden unzufrieden und sieht sich gezwungen, deshalb selbst aktiv zu werden. Dieser Wunsch nach Mitgestaltungsmöglichkeiten wird von den Parteien weitgehend ignoriert. Wer mitgestalten will, möge sich bitte auf den Weg durch die Parteiinstanzen und damit auch in die Abhängigkeit der Parteien begeben. Das ist für immer weniger Bürger relevant, wie die Mitgliederzahlen der ehemaligen Volksparteien belegen.

Konsequenzen aus dem Mitgestaltungswunsch für Politik, Parteien und Abgeordnete

Auf Dauer kann keine Politik gegen Mehrheiten in der Bevölkerung oder gegen gut organisierte große Minderheiten durchgesetzt werden. Dazu ist unser politisches System  und die Mehrheitsverhältnisse darin nicht nicht geeignet. Aus dieser Situation resultieren unterschiedliche neue Chancen und Möglichkeiten, die von Social Media besonders stark profitieren können oder davon beeinflussbar sind:

Chancen für neue Parteien, wie die Piratenpartei oder die Freien Wähler mit ihrem angestrebten Auftritt als Bundespartei zeigen. Diese Entwicklung findet bereits statt und wird bei einem derzeit absehbaren Erfolg das Parteienspektrum beleben und das Verhalten der Parteien verändern. Parteien, die sich dem Wunsch nach flexiblerer Mitgestaltung verschließen, werden dabei schneller an Macht verlieren, als sie das befürchten. Parteien, die dem Bürger die Möglichkeit flexibler Mitgestaltungsmöglichkeiten bieten und dafür Social Media erfolgreich nutzen, können schnell eine breite Unterstützerbasis aufbauen.

Chancen für neue Formen der politischen Mitgestaltung: Politik handelt davon Mehrheiten für Positionen, Aktivitäten, Projekte oder Weltanschauungen zu beschaffen. Social Media erleichtert nicht nur die schnelle Kommunikation und Vernetzung und damit den Aufbau von Verhinderungsmehrheiten. Social Media kann genauso gut für den Aufbau von Mehrheiten genutzt werden. Nur wenige Politiker haben nun mal das persönliche Format Entscheidungen gegen eine Mehrheit durchzusetzen. Die Alternative der Einbindung neuer Formen der politischen Mitgestaltung ist die Chancen der eigenen Wiederwahl als Partei oder als Politiker zu reduzieren. Diese Veränderung zeichnet sich bereits in ersten vorsichtigen Schritten ab. Die SPD beginnt nicht ohne Not damit, nicht nur Parteimitglieder mitgestalten zu lassen. Es geht bei diesen Schritten letztlich darum, frühzeitiger die Akzeptanz derjenigen zu sichern, die später als Wähler über Parteientscheidungen entscheiden.

Chancen für Akteure in der bestehenden politischen Struktur: Ein Rückgang der Macht der Parteien kann zu einem erstarken der Bedeutung der einzelnen Abgeordneten führen, sofern sich diese stärker vom Einfluss ihrer Parteien emanzipieren können. Diese Entwicklung ist noch nicht absehbar, weil die meisten Abgeordneten Ergebnisse ihrer Parteikarriere sind und zugleich die Möglichkeiten die ihnen Social Media für die Absicherung ihrer Position als Abgeordneter bieten kann, noch nicht erkannt haben. Deshalb hier einige ergänzenden Informationen dazu.

Social Media für Abgeordnete

Wer als Abgeordneter gewählt werden will, muss erst einmal als Kandidat dafür aufgestellt werden. Wer seriöse Wahlchancen haben will, braucht die Wahlmaschinierie einer Partei. So war es zumindest bislang. In den USA prüfen die Parteien durch Vorwahlen, wer die besten Chancen als Kandidat hat. Dort kann faktisch jeder kandidieren. Er oder sie muss nur in der Lage sein, seine Wahl zu finanzieren und zu organisieren. Über den Einfluss von Social Media auf die Wahl von Barack Obama ist genügend geschrieben und spekuliert worden. Ohne die Möglichkeiten des Internets und die erfolgreiche Einbindung sehr vieler Freiwilliger sowie die Möglichkeiten via Internet effizient Geld zu sammeln, wäre Obama nicht Präsident geworden. In den USA ist die erfolgreiche Nutzung von Social Media und Internet zumindest mit wahlkampfentscheidend. In Deutschland sind wir hinter dieser Entwicklung zurück und halten sie für nicht übertragbar, nicht zuletzt weil es hier noch keine öffentlichen Kandidatenwahlen der Parteien gibt. Dieser Unterschied beginnt zu bröckeln.

 Was kann Social Media für Abgeordnete leisten?

Social Media kann auf einfache und vor allem sehr wirtschaftliche Weise dazu beitragen Mehrheiten für Kandidaten zu schaffen. Mit oder oder Parteirückendeckung.

Hier einige Beispiele die den Nutzen von Social Media für Abgeordnete illustrieren:

Social Media kann den Abgeordneten stärker in seinem Wahlkreis verankern und präsent halten und für die Zustimmung zu seiner Person und seiner Arbeit stärken. Der Bürger wird Teil der Arbeit, der Abgeordnete präsent und ansprechbar. Die Kommunikation zwischen Repräsentant und Repräsentierten ist direkt und breiter möglich. Jenseits der Parteikanäle.

Je offener, transparenter und für den Bürger beeinflussbarer die Kandidatenkür und die Vergabe der Listenplätze einer Partei wird, desto wichtiger wird die erfolgreiche Nutzung von Social Media im Wettbewerb um chancenreiche Listenplätze.

Je personalisierter die Wahlmöglichkeiten einer Wahl sind, der Bürger also aus einer Kandidatenliste gezielt einzelne Personen wählen kann, desto grösser wird die erfolgreiche Nutzung von Social Media für den einzelnen Kandidaten. Stichworte dazu sind panaschieren und kumulieren von Stimmen bei Wahlen.

 Konsequenzen für Kandidaten und Abgeordnete

Für den eigenen Erfolg als Politiker und vor allem als Abgeordneter ist der direkte Zugriff auf eine erfolgreiche eigene Social Media Infrastruktur und Basis – jenseits der Parteieninfrastrutkur – unverzichtbar. Damit kann der eigene Erfolg und ein Stück Unabhängigkeit von Parteiinteressen nachhaltig aufgebaut und gesichert werden.

Konsequenzen für Parteien

Die Einbindung von Bürgern mit dem Wunsch nach Mitgestaltung jenseits der Parteimitgliedschaft und die dazu nötigen Strukturen zu schaffen, wird mit über die Machtbasis und Zukunftsfähigkeit der Parteien entscheiden. Diese Herausforderung ist nicht ohne innovative und konsequente Nutzung von Social Media zu meistern.

 

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Facebook Links in Google – Social Media SEO

Facebook Links in Google – Social Media SEO

Artikel über die Beachtung von Facebook Kommentaren in Google führen mich zum Thema Linkpopularität durch Social Media. Eine möglicherweise weit gespannte Brücke, aber keine völlig unerhebliche. Externe Links auf die eigene Seite werden als Mittel genutzt, wenn die SEO Optimierung Onpage ausgereizt ist.

Facebook und SEO

Facebook bietet einige Möglichkeiten Links auf die eigene, externe Website zu produzieren. Zum Beispiel automatisiert in den Profilen der User.

Sind Links von Facebook auf andere Seiten wichtig?

Link Popularität gehört zu den frühen Systemen der Bewertung von Websites durch Suchmaschinen. Der erste Ansatz der Linkpopularität war simpel: je mehr Links auf eine Website verweisen, desto wichtiger ist sie. Später wurde dieser Ansatz durch Google zum PageRank verfeinert. Hierbei wird u. a. auch die Bedeutung der linkgebenden Website berücksichtigt. Facebook ist als Website im Internet nicht ganz unwichtig.

Social Media SEO = Spam in Facebook?

Wo fängt Spam an, wo wird glaubwürdige Begeisterung für die Bewertung von Websites  gebraucht oder missbraucht? Die Frage ist nicht so einfach zu beantworten. Betrachten wir die Realität einfach anhand eines kleinen Beispiels, das Sie gerne für andere Fälle abwandeln und benutzen können.

SEO muss sich lohnen

Deshalb fokussieren wir uns auf eine im Internet aktive Branche – die Reisebranche – und wählen den beliebten Suchbegriff lastminute reisen – der uns zu einer überschaubaren Trefferliste von heute 11 Mio Umfang führt. Ich habe mir die Nummer 2 der generischen Suche angesehen – das ist www.5vorflug.de und lasse mir mit der Suchabfrage link:5vorflug.de site:facebook.com die Links anzeigen, die aus Facebook heraus auf 5vorflug.de verweisen. Das waren erfreulich übersichtliche 189 Links.

Links auf die eigene Website zu generieren ist arbeitsintensiv – oder user generated content

Beim durchblättern landete ich auf einigen Profilen und sah mir dort die „Quelle“ des Links auf 5vorflug.de an – die war in den Profilen unter Aktivitäten – sonstige zu finden. Bei vielen Facebook Usern sammelt sich dort eine lange, lange Latte an Links auf externe Websites. Tausende Links pro Profil sind durchaus möglich, sofern der User Facebook aktiv nutzt und ein Freund des Like-Buttons ist. Ich stieß bei dieser kurzen Recherche auf mehrere Facebook User, von deren Profilen aus mehrere Tausend Links auf externe Websites verwiesen.

Liken ist auch linken

Wir klicken auf einen Like Button, weil wir eine Marke, ein Produkt, eine Fanpage oder eine Information schätzen, aber vielleicht auch nur, weil wir in einem Preisausschreiben gewinnen wollen. Damit produzieren wir –  in den sonstigen Aktivitäten unseres Profils – auch einen Link auf eine externe Website, ohne das uns dies im Augenblick des „likens“ bewußt ist.. Tausende von externen Websites erhalten damit im Laufe der Zeit Links. Von einer Person.

Sind Likes als Auslöser für Links von Facebook auf die externe Seite Spam oder gewollte Empfehlungen?

Auf diese Frage gibt es für mich zwei klare Antworten:

1. Ich weiss es nicht.

2. Es kommt darauf an.

Die dritte Antwortmöglichkeit wäre noch, das dies eigentlich egal ist weil es den meisten FB Usern auch egal ist, was ein Klick auf den LIKE Button bewirkt. Aber das setzt die Kenntnis dieser Zusammenhänge bei den Facebook Usern auf breiter Ebene voraus und so weit würde ich nicht spekulieren.

Fanpages als Linkgeneratoren

Facebook Fanpages als eine wichtige Quelle der Likes und als Schnittstelle der direkten Kommunikationsmöglichkeit gewinnen durch diesen Zusammenhang weitere Bedeutung. Das könnte die gute Nachricht sein. Die möglicherweise weniger gute Nachricht ist, das damit das SEO Thema und der Aufbau von Linkvolumen mit zu einer Aufgabe von Social Media wird. Likes produzieren bis das Netz glüht passt als neue Aufgabenstellung für Social Media nicht wirklich gut zum Gedanken des Dialogs, den ewige Idealisten in Social Media auch sehen. Der schnelle Erfolg im Aufbau von Fans mit allen Mitteln hat mit diesem Zusammenhang zumindest eine Argumentation mehr.

SEO goes Facebook

Wenn Links von Facebook in großem Umfang durch Social Network Marketing produziert werden und diese Links auch noch den Nutzen von Facebooks hohem PageRank transportieren können, wird dies für die SEO Branche nicht ohne Konsequenzen bleiben. Für die Offpage-Optimierung (also die Optimierung ausserhalb der Website) ist die Nutzung von Likes und deren automatisierten Links dann ein nicht mehr zu vernachlässigendes Muss. Sofern Google hieran nichts ändert. Z. B. in Form der Bewertung von Links von Facebook. Oder so lange genügend User ihre Profile in Facebook öffentlich sichtbar – und damit für Google zugänglich halten.

 

Relaunches, Features, Selbstverständnis – deutsche Plattformen im Wettbewerb mit Facebook

Relaunches, neue Features, neues Selbstverständnis – wie deutsche Plattformen im Wettbewerb mit Facebook agieren.

Facebook blüht und gedeiht auf hohem Niveau während die deutschen Social Network Plattformen mehr oder weniger schnell dahin schwinden. Eigentlich sollte dies Anlass genug sein, um sich grundsätzliche Gedanken darüber zu machen, wie dem zunehmenden Nutzerschwund und dem damit einher gehenden Abstieg in Bedeutungslosigkeit und wirtschaftliches Aus zu begegnen ist.

Nun wird das auch sicher gemacht. Zumindest wird es versucht. Betrachten wir die Ergebnisse dieser Ãœberlegungen, soweit sie von außen erkennbar sind, bleibt der Vergleich mit einer „Vogel Strauß Politik“ nicht fern.

Die VZs

Eigentlich befindet man sich nicht mehr im Wettbewerb mit Facebook – so die Erkenntnis der VZs. Was ja nichts anderes bedeutet, als das man den Wettbewerb aufgegeben hat. In einem System das dezente Neigung zum Monopol nicht verbergen kann, steht diese Aufgabe des Wettbewerbs für eine Vorstufe der Selbstaufgabe. Wenn man selbst den Wettbewerb aufgibt, ist das nun mal kein Ende des Wettbewerbs, lediglich der Beginn des eigenen Ende durch den Wettbewerb.

Natürlich ist auch diese Einsicht der VZs nicht final, sondern beta. Schließlich gibt es da noch einen Investor, der ungern zusehen wird, wie sein Investment sanft die Spree hinunter geigt und eine neue CEO.

Der Relaunch der VZs, oder das was davon bislang zu sehen ist, wirkt wie eine dezente Verbesserung der Usability und ist davon weit entfernt nachhaltig zur Existenzsicherung beizutragen.

 

Wer-kenn-wen

Der Versuch sich stärker am Alltag der User zu orientieren, ist für eine Social Network Plattform eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Im Fall von wkw besteht diese stärkere Orientierung an der Realität in einer Anbindung von Gruppen an bestehende Vereine.  Eine Verbindung von Gruppen mit Vereinen und ein für mich ausgesprochen gekonnt spießig wirkendes Vereinsheim als Hoffnungsträger für eine Trendwende im Abstieg? Da wo User wkw aktiv nutzen und zugleich Vereinsmitglied sind, ist die Etablierung entsprechender Gruppen sicher längst erfolgt. Was aber, wenn die Aktivität der Vereinskollegen bereits auf anderem Boden stattfindet? Dann kommt dieser Ansatz zu spät. Und das wkw von der Abwanderung nicht längst betroffen ist,  wird niemand bezweifeln.

Auch wenn der Ansatz der Userbindung über deren reales soziales Umfeld in der Sache richtig gedacht ist, wird das Vereinsheim in wkw nicht wirklich dazu beitragen, der Abwanderung Herr zu werden. Gut angedacht, aber leider nicht zu Ende gedacht.

 

Jappy

Die am meisten übersehene wie unterschätzte Plattform steht ebenfalls vor einem Relaunch. Die Version 4 von Jappy soll dieses Jahr an den Start gehen. Informationen über die Veränderungen gibt es hier.

Soweit man von diesen Informationen ausgehen kann, wird das neue Jappy an Usability und an Kommunikationsqualität zulegen. Ob dies ausreicht um dem Sog des großen blauen Lochs mit Namen Facebook erfolgreich entgegen zu wirken, ist mehr als nur fraglich. Hilfreich für Jappy ist der etwas höhere Altersdurchschnitt. Dadurch könnte der Abstieg etwas langsamer und später stattfinden.

Ansonsten fehlen erkennbare Ideen, wie der Herausforderung Facebook zu begegnen ist und man verfällt gemeinsam mit anderen überlebenswilligen deutschen Plattformen auf den gleichen Fehler – sich ausschließlich auf die eigene Plattform zu konzentrieren.

 

Fazit

Natürlich ist es richtig und empfehlenswert, die Qualität der eigenen Plattform systematisch zu verbessern. Leider wird die beste Qualität nicht ausreichen um den Netzwerkeffekt auszugleichen. Durch die Fokussierung auf die eigene Plattform bleibt als bestmögliches Ergebnis nur der etwas langsamere Abstieg, das verzögern des längst nicht mehr leise schleichenden Tods.

Die Chance für die deutschen Plattform liegt sicher nicht in einer ziellosen Konfrontation im Sinne eines entweder – oder für die User. Sie haben – im Gegensatz zu Facebook – die Möglichkeit ein zielführendes sowohl als auch intelligent gestalten und durch eigene Wettbewerbsvorteile zu stärken. Es wird Zeit diese Chancen zu nutzen, solange den deutschen Plattformen dafür noch Ressourcen zur Verfügung stehen. Der schleichende Rückgang an aktiven Usern geht letztlich auch mit einem Rückgang an wirtschaftlichen Ressourcen einher.

Für die Sicherung der Plattformexistenz ist die Fokussierung auf einen immer geringer werdenden Userstamm alles andere als ausreichend. Um User von Facebook zurück zu holen, ist eine offensivere Beschäftigung mit den Stärken und Schwächen von Facebook und Ansatzpunkten um diese zum eigenen Vorteil zu nutzen, nicht zu vermeiden.

Fürchtet Euch nicht, könnte man ein klassisches Zitat benutzen. Was immer ihr in den direkten Wettbewerb und die Nutzung von Facebook zu Eurem Vorteil investiert, ist besser getan, als in einen eleganteren schleichenden eigenen Untergang zu investieren.

Sack Reis?

Nico Lumma hat seine Meinung über die Bedeutung der deutschen Social Network Plattformen mit der Bedeutung des berühmten Sack Reis verglichen, der irgendwo in China umfällt. Das klingt ausgesprochen nachvollziehbar, trotzdem teile ich diese Einschätzung nicht ganz. Mit den Social Network Plattformen entsteht eine Infrastruktur, deren Bedeutung für Gesellschaft und Wirtschaft erst langsam erkannt wird.

Man könnte es so sehen: Wir haben uns an die Monokultur von Windows gewöhnt und an dessen Folgen. Wir werden auch mit einer Monokultur bei Social Network Plattformen zurecht kommen. Allerdings geht die Bedeutung von Social Network Plattformen über die eines Betriebssystems von PCs hinaus. Windows hat meines Wissens nach nicht nachhaltig zu politischen Umstürzen beigetragen. Und Social Networks verfügen über das grundsätzliche Potenzial einigen Branchen – auch in Deutschland – die wirtschaftliche Basis zu entziehen.

Verschwinden alle leistungsfähigen deutschen Social Network Plattformen aus dem Markt, laufen wir Gefahr, das damit auch eine Kompetenz verschwindet. Auch wenn diese gerade nicht wirklich durch Innovationskraft beeindruckt.

 

Google vs. Facebook – wie Facebook geschlagen werden kann

Um eine aktuelle Wettbewerbsstrategie gegen Facebook zu entwickeln, ist es wichtig die Natur des Wettbewerbs bei Social Network Plattformen und vor allem die Veränderung und Entwicklung dieses Wettbewerbs zu verstehen.

Die kalte Dusche veränderter Wettbewerbssituation

In den Anfängen der Social Network Plattformen war es wichtig möglichst schnell im Markt zu sein. Der Markt war jung, die User noch nicht etablliert und erst dabei sich eine Plattform zu suchen, das Wachstum explodierte in dieser Phase faktisch von selbst. Diese Phase ist definitiv vorüber. Facebook war wohl die letzte Plattform die noch von dieser Phase des Wettbewerbs profitierte.

Den Sprung vom automatischen Wachstum ins kalte Wasser des Verdrängungswettbewerbs hat viele Plattformbetreiber „eiskalt“ erwischt. Wer die Grundlagen seines Erfolgs nicht kennt oder richtig einschätzt, wird ihn kaum verteidigen können. Für einige Plattformbetreiber liegt die Chance im Wettbewerb mit Facebook in besserer Usability und interessanteren, nützlicheren Features. Der Ansatz wird bestenfalls Zeit gewinnen. Viele Plattformbetreiber betreiben nicht nur zum ersten Mal eine Socia Network Plattform, für viele ist es auch das erste Unternehmen in dem sie überhaupt arbeiten. Diesen abrupten Wechsel von komfortabel-berauschender Wachstumseuphorie zum harten existenziellen Verdrängungswettbewerb mit einem übergroßen Wettbewerber zu verarbeiten und dann entsprechend strategisch zu agieren, ist auch für erfahrenere Unternehmer eine extreme Herausforderung-

Die User nutzen Social Network Plattformen primär dafür, sich mit vorhandenen Freunden auszutauschen, an deren Leben teilzuhaben und neue Freunde zu gewinnen. Dazu sind für die Plattform eine Reihe grundsätzlicher Kommunikationsdienste – als Standard – schlichtweg unverzichtbar. Deren Vorhandensein ist jetzt nicht mehr die Erfolgsgarantie der Vergangenheit, sondern lediglich Voraussetzung um überhaupt am Markt als Anbieter ernst genommen zu werden. Die Voraussetzung für den Markterfolg heißt auch für Plattformen Reichweite und Aktivität. Es werden nur noch die Plattformen überleben, in denen genügend User mit ihren Freunden online kommunizieren können. Das heißt, es werden nur die Plattformen überleben, in denen die Freunde der meisten User aktiv (online) sind.

Für newcomer ist dies eine Hürde, die mit konventionellen Standardleistungen – auch wenn sie besser und innovativer sind als die vohandener Wettbewerber – nicht zu nehmen ist. Das lernt gerade Google.

Eine Ursache von Googles aktuellem Scheitern

Die Versuche die Entwicklung von Google mit der Entwicklung von Facebook an dessen Beginn zu vergleichen, greifen zu kurz. Seither hat sich der Markt entscheidend verändert: es gibt kaum offenes oder freies Marktpotenzial mehr.  Wer heute antritt muss sich sein Potenzial vom Wettbewerb holen. Und das funktioniert nicht mit einem Userzentrierten Ansatz allein. Es geht nicht mehr darum einzelne User zu Google zu holen. Es geht darum komplette Freundeskreise zu Google (oder anderen Plattformen) zu schaufeln.

Was passiert, wenn einzelne innovative User bei Google aktiv sind? Sie finden unter den 43 Millionen Usern keine 43 Millionen aktive User. Und ob 43 Millionen oder 430 Millionen User ist im Prinzip egal. Für den einzelnen User geht es darum, wieviele seiner Freunde gerade in Google aktiv sind, wenn er dort aktiv ist. Und das sind naturgemäß wenige bis keine.

Google wie auch andere Wettbewerber werden nicht zuletzt deshalb so lange scheitern, wie sie für dieses Problem keine sinnvolle Lösung gefunden haben.

Wie ist Facebook zu schlagen?

Nicht durch einen direkten Wettbewerb an Features. Der Netzwerkgigant verfügt über ausreichende Ressourcen um selbst oder mit Hilfe von 3rd Party Anbietern existenziell bedeutsame Wettbewerbsvorteile eines Gegners durch kopieren oder verbessern zu neutralisieren. Um Facebook zu schlagen, muss man

  • Facebooks strategische Achillesferse erkennen und nutzen können
  • die Prioritäten in der Nutzung von Social Network Plattformen verstehen und nutzen können
  • die Natur des Wettbewerbs verstehen
  • den Wettbewerb gestalten können
  • strategisch, schnell und konsequent handeln.

Wie könnte dies in den einzelnen Punkte aussehen?

Eine von Facebooks strategischen Achillesfersen ist zugleich auch sein Wettbewerbsvorteil: das offene System hat die Facebook für Drittanbieter interessant gemacht und damit die Ressourcen des Unternehmens fakisch verfielfacht. Nun kann man kann kein offenes System verteidigen, ohne es ganz oder teilweise zu schließen. Als Wettbewerber kann man dieses offene System strategisch nutzen, um dort Reichweite für die eigene Plattform zu generieren und Freundeskreise für die Nutzung der eigenen Plattform zu erschließen.

Die Herausforderungen von Social Network Plattformen im Wettbewerb mit Facebook

Abwanderung entgegen wirken

In dieser Situation ist ein Teil der Freunde des eigenen Users bereits zu Facebook abgewandert. Der User steht vor der Wahl einen zweiten Account bei Facebook zu führen, wenn er den Kontakt aufrecht erhalten will – was ja der Grund ist eine Social Network Plattform zu nutzen. Die meisten seiner Freunde sind noch nicht bei Facebook.

Abgewanderte User wieder erreichen

In dieser Situation ist der User bereits der Mehrzahl seiner Freunde gefolgt und nutzt den Account in der ursprünglichen Plattform nur noch sporadisch. Die meisten seiner Freunde sind bereits bei Facebook. Hier ist die Kreativität rund um die Kernnutzenstiftung von Social Network Plattformen gefragt. Facebook bietet hier ausreichend Ansatzpunkte um mit intelligenteren und attraktiveren Möglichkeiten zu punkten. Entscheidend ist, das die Nutzung dieser Leistungen auch aus Facebook heraus möglich ist.

Neue User und deren Freundeskreise in Facebook erschließen

In dieser Situation geht es darum eine Nutzenstiftung aufzubauen, die in Facebook nicht schnell oder gar nicht kopiert werden kann und die für Facebook Nutzer interessant ist. Dabei ist darauf zu achten, das der Facebook Nutzer dieses Angebot auch aus Facebook heraus zumindest in Teilen nutzen kann – schon um Informationen darüber in seinen Freundeskreis zu schicken.

Google vs. Facebook

Google hat sich mit Google+ an Facebook orientiert, ohne dabei Facebook konstruktiv für den Aufbau von Reichweite und Aktivität zu nutzen. Um die Chancen auf den Aufbau einer nachhaltig erfolgreichen Social Network Plattform sollte neben den vorgenannten Ansätzen bei den Kommunikationsmöglichkeiten nachgebessert und eine eigenständigere Nutzenstiftung aufgebaut werden.

Fazit

Das Ende der klassischen Usergenerierung – die letztlich nur darauf basierte, das Freunde ihre Freunde zur Plattform brachten – ist einer der Schlüssel für den Erfolg im Wettbewerb mit Facebook. Diese Form der klassischen Nutzergenerierung unterstützt jetzt Facebook. Wer im Wettbewerb bestehen will, muss eine Abwanderung zu Facebook verhindern oder besser noch, auch neue User von Facebook akquirieren können.

Wer antritt eine neue Social Network Plattform zu etablieren, muß zwangsläufig seine User von Facebook holen. Wie wir nicht zuletzt auch am Beispiel von Google+ sehen, ist dies nicht einfach. Google+ ist zwar bislang die qualitativ beste Social Network Plattform. Für einen Erfolg gegen Facebook reicht dieser Ansatz nicht aus.  Die fehlende aktive Wettbewerbsstrategie ist zwar nicht das einzige Defizit, aber sie trägt nachhaltig dazu bei, das Wachstum zu dämpfen und Aktivität zu vermeiden.

Weiterer Informationsbedarf?

Für weitere Informationen und eine Konkretisierung der Möglichkeiten für Social Network Plattformen stehe ich gern zur Verfügung.

 

VZs unter neuer Führung – Stefanie Waehlert folgt auf Clemens Riedl

Die VZs mit neuer Führung und der Hoffnung auf eine Stabilisierung der Nutzerzahlen

w & v berichtet über den Wechsel an der Führungsspitze der VZ Netzwerke. Mit Clemens Riedl verlässt einer der langjährigen CEOs das Unternehmen. Riedl war seit 8/2008 Geschäftsführer der VZ Netzwerke. Nach Angaben von w & v wollte er das Unternehmen bereits im Frühjahr verlassen.

Stefanie Waehlert kann bei ihrer Aufgabe auf die Erfahrung als Geschäftsführerin der ProSiebenSat.1 Media AG aufbauen. Dort war sie auch für die Lokalisten zuständig, dem großen regionalen Netzwerk aus Bayern. Deren Entwicklung ist ja nahezu typisch für Social Network Plattformen, die den Strategiewechsel nicht geschafft haben.

Relaunch der VZs angekündigt

Noch unter alter Führung kündigten die VZs einen stufenweisen Relaunch unter Mitwirkung der User an, der in netzwertig in einem Interview mit Riedl vorgestellt wurde. Hier deshalb nur die wichtigsten Inhalte:

  • die Trennung der Netzwerke bleibt erhalten
  • Fokussierung auf Kommunikationstools.

Auch wenn sich alle erfolgreichen Social Network Plattformen durch Usability und Kommunikations- und Nutzungsstandards angleichen, wird ein rotes, grünes oder orangenes Facebook keine Lösung für die Probleme der VZs sein. Ob der Ansatz der „Vertikalisierung“, der laut Riedls Interview an Googles Circles erinnert, ausreicht einen ausreichenden Mehrnutzen zu bieten, um die User, die nach Riedl auch bei Facebook sind, für die VZs zu reaktivieren, ist eine sehr offene Spekulation. Zumindest soll der Relaunch State-of-the-Art-Technologie bieten, für die 70 Entwickler und Produktmanager ein Jahr gearbeitet hätten.

Das strategische Problem der Social Network Plattformen

The winner takes it all – so könnte man den Trend zum Quasimonopol auch bei den Social Network Plattformen bezeichnen. Die Ursachen dieses Prinzips liegen im Netzwerkeffekt. Dieser Effekt erklärt auch, warum Märkte, die auf Netzwerkeffekte reagieren, zur Monopolbildung neigen.

In einer Plattform mit Netzwerkeffekten führt der Rückgang der Nutzer analog zum Wachsen zu einem entsprechenden Wertverlust der Plattform in Form geringerer Attraktivität, damit sinkender Nutzung und entsprechend weiterem absinken der Attraktivität.

Bislang ist es niemandem gelungen ein rückläufiges Netzwerk durch bessere Kommunikationstools zu neuer Attraktivität zu führen, wie vereinzelte Versuche zeigen.

Die Lösung des Problems liegt nicht mehr in den rückläufigen Plattformen

So grausam das auch klingen mag – ein Rückgang der vom Netzwerkeffekt beeinflusst wird, ist auch durch die beste State-of-the-art-Technologie und wettbewerbsfähige Kommunikationsdienste nicht aufzuhalten. Vielleicht kann dadurch die Dynamik des Abwanderns etwas verringert werden, aber dieserAnnahme basiert – immer unter der Voraussetzung, das die Netzwerkeffekte weiterbestehen – mehr auf Hoffnung als begründete Fakten.

Facebooks Stärke bereuht nicht auf einer State-of-the-Art-Technologie oder brillanten Kommunikationstools. Da gab es deutlich früher schon besseres. Facebooks Glück waren und sind die Netzwerkeffekte, die immer noch zu seinen Gunsten wirken.

Keine Chance gegen Facebook?

Im direkten Wettbewerb haben die VZs auch nach dem Relaunch sicher keine Chance gegen Facebook. Aber einem direkten Wettbewerb auszuweichen ist ihnen ebenfalls nicht möglich.

Das bedeutet aber nicht zwangsläufig das es keine Chance gibt im Wettbewerb mit Facebook zu bestehen.

Die Kunst wird darin bestehen, die Netzwerkeffekte, von denen Facebook als Plattform profitiert, ebenfalls – und zum eigenen Vorteil – zu nutzen. Das mag für den einen oder anderen merkwürdig klingen. In dem Fall denken Sie an die Methode des Aikido. Dort lehrt man, wie in der Defensive agierend die Kraft des Gegners zum eigenen Vorteil genutzt werden kann. Facebook ist für die VZs der Markt – der Ort wo ihr Potenzial zu finden ist. Dort – in Facebook – muss angesetzt werden, will man überleben.

Wer Facebook als offenes System zu nutzen versteht und die Chancen des Strategiewechsels vom Plattformwachstum zum Community Wachstum erkennt und die Schwächen von Facebook in seinen Leistungen für die smarte Pflege des persönlichen Social Networks sieht und konstruktiv nutzt, hat eine reale Chance, sich zu behaupten. Einfach ist dies allerdings nicht und die (auch technische) Komplexität die hinter dieser Social Media Architektur steckt in ein simples Nutzungserlebnis zu überführen kostet mehr als ein wenig Kreativität und nicht zuletzt auch einiges an Ressourcen.

Überlebensfrage = Ressourcenfrage

Wer über geringe eigene Unternehmensressourcen – wie die meisten deutschen Social Network Plattformen – verfügt, muss diese zwangsläufig klüger einsetzen, als ein besser gestellter Wettbewerber. Facebook verdankt auch einen Teil seines Erfolgs dem frühen Öffnen seiner Plattform und der daraus resultierenden Vervielfältigung der Ressourcen die an der Entwicklung der Attraktivität der Plattform und deren Promotion. Auch diese Strategie zum eigenen Vorteil zu nutzen, wäre ein interessanter Schachzug im Kampf um das Ãœberleben der VZs.

Fazit

Wünschen wir der neuen Chefin eine glückliche Hand. Nicht weil die VZs sich bislang als schützenswertes Kulturgut bewiesen haben, sondern weil ein Monopol bei den Social Network Plattformen in Deutschland nicht im Sinne der Allgemeinheit sein kann. Dazu ist das Potenzial einer Social Network Plattform sowohl in wirtschaftlicher wie in gesellschaftlicher Sicht zu bedeutend.

Marketing in Facebook – Abhängigkeit vermeiden

Marketing in Facebook ohne strategisch riskante Abhängigkeit

Fish where the fish is – nach diesem Motto wird das Marketing in Facebook für viele Unternehmen zunehmend zwangsläufig. Dagegen ist erst mal nichts einzuwenden, vorausgesetzt man setzt Marketing nicht mit Anzeigenschaltung gleich.

Die Freude über die Möglichkeit auf effiziente und wirtschaftliche Weise einen sehr innovativen Draht zu Kunden und Interessenten aufbauen und nutzen zu können, überdeckt allerdings leicht das Risiko der Abhängigkeit.

Risikoverminderung für erfolgreiches Marketing in Facebook

Je erfolgreicher das Marketing in Facebook ist, desto dringender ist es diesen Erfolg auch absichern zu können. Auch wenn die meisten Unternehmen mit ihren Fanpages noch von einem deutlichen Marketingerfolg entfernt sind, macht es großen Sinn, sich möglichst früh über eine Absicherungs- oder Backup-Strategie Gedanken zu machen. Hier gilt die gleiche Regel wie beim Backup für den PC oder das Rechenzentrum des Unternehmens. Vorbereitet sein kann überlebenswichtig werden. Gerade dann, wenn Erfolg eintritt.

Beispiel Zynga

Zynga, das Unternehmen, das die Facebook User mit Farmville beglückt hat, ist in Facebook unbestreitbar erfolgreich: insgesamt spielen täglich 59 Millionen Menschen eines der Spiele des Unternehmens. Und fast alle Spieler spielen diese Spiele in Facebook. Ein Erfolg der einen Preis hat: Facebook erhält 30 Prozent der Umsätze von Zynga.

Diese Abhängigkeit ist dem Unternehmen, das kurz vor seinem Börsengang steht, zu hoch. Zynga plant daher eine eigene Plattform, um dies Abhängigkeit verringern zu können.

Beispiel Bosch

Bosch ist in Facebook mit mehreren Geschäftsfeldern aktiv. Eines davon sind die Profiwerkzeuge. Bosch nutzt Facebook lediglich als Erschließungstool für die soziale Reichweite seiner Kunden um damit Menschen zu erreichen, die auf anderen Kanälen gar nicht oder nur mit höherem Aufwand erreicht werden können.

Die Social Media Architektur von Bosch ist dabei simpel und durchdacht:

  • Man führt im ersten Schritt alle User aus den unterschiedlichsten Kommunikationskanälen auf die Facebook Fanpage für die Profiwerkzeuge und löst dort Aktionen aus, die in das soziale Umfeld der User ausstrahlen. Damit wird das passive Empfehlungsmarketing zur Interessentengewinnung aktiviert.
  • Im zweiten Schritt werden diese User wieder auf die Website von Bosch geleitet. Dort wird der Erfahrungsaustausch und das Empfehlungsmarketing innerhalb der Anwender installiert.

Damit werden die wichtigen Informationen aus den Erfahrungen der Anwender wie die aufgebaute Reichweite unter den Anwendern der Profiwerkzeuge auf der eigenen Plattform festgehalten. Die Abhängigkeit von Facebook ist damit relativ gering. Die mögliche Wertschöpfung – aus den Erfahrungen der Anwender und deren Empfehlungen – ist deutlich gestaltbarer, weil man sich auf der eigenen Plattform bewegt.

Social Media Architektur statt isolierte Nutzung von Standardtools

Der Einsatz einer durchdachten Social Media Architektur statt der isolierten Nutzung von Standardtools sollte eine Selbstverständlichkeit sein, zumal wenn sich Unternehmen mit professionellem Anspruch in Social Media engagieren.

Leider sind auch hier gerade die offensichtlichen Selbstverständlichkeiten eben nicht selbstverständlich, wie die Beispiele verschiedener Unternehmen mehr oder weniger plakativ erkennen lassen.

So prüfen Sie diesen Punkt Ihrer Social Media Strategie

Wenn Sie bereits eine Facebook Fanpage nutzen, prüfen Sie, wie Sie die Reichweite und die in dieser Fanpage erkennbaren Erfahrungen und Empfehlungen von Anwendern sichern.

Wenn Sie kurz vor dem Aufbau von Fanpage und dazugehöriger Reichweite an Fans stehen, sollten sie dies möglichst ebenso (schnell) tun. Damit Sie im Fall des Falles wie im Fall eines nachträglichen Aufbaus von Backup Systemen nicht wieder bei Null anfangen.

Haben Sie eine Agentur beauftragt, nutzen Sie doch die Gelegenheit um sich von der Kompetenz der Agentur überzeugen zu lassen und bitten Sie darum, das Ihnen die Backup Methode für die Fanpage erklärt wird.

Haben Sie dazu Fragen?

Bei offenen Fragen hilft nur fragen:

  • Ganz diskret direkt – telefonisch oder per eMail.
  • Ganz öffentlich per Kommentar.

 

agof 06/2011 – wer braucht noch regionale Social Network Plattformen?

Wer braucht noch regionale Social Network Plattformen?

Die Frage stellt sich – nicht nur den Usern, sondern vor allem den Betreibern dieser Plattformen. Deren Stern sinkt in Deutschland stetig weiter, blickt man auf die Ergebnisse der Agof für den Juni 2011.

Die regionale Dichte fällt als Argument zunehmend weg. Hier hat Facebook die regionalen Plattformen längst überholt. Statt dies als letzten Aufruf zu verstehen, sich der Existenzfrage konstruktiv zu stellen, wird weiter gearbeitet, als wäre alles im tiefgrünen Bereich.

Die einzig logische Erklärung dafür heißt, das man die eigene Position im Wettbewerb nicht mehr als gestaltbar versteht und einfach so lange weitermacht, wie es sich eben irgendwie rechnet. Und dann wird eben das Licht ausgemacht.

Wo sich die Betreiber der Plattformen dieser Frage nicht mehr konstruktiv zu stellen scheinen, handeln die User um so klarer: Der Rückgang an unique usern setzt sich bei den meisten Plattform unerbittlich weiter fort. Wirft man einen Blick auf die internationalen Social Network Plattformen, die in der agof gemessen werden, fällt auf, das in der Ausweisung für Juni 2011 sowohl bei MySpace als auch bei Netlog der Abwärtstrend zumindest eine Pause eingelegt hat. Bei den deutschen Plattformen ist dies eindeutig nicht der Fall, sieht man mal von den Knuddels ab.

Braucht der Markt regionale Social Network Plattformen?

Nicht zuletzt um nicht gänzlich von einer Plattform abhängig zu sein, sind regionale Social Network Plattformen wichtig. Zu viel Monokultur ist schädlich – nicht nur, wenn das jeweilige Unternehmen seinen Sitz weit entfernt hat und in vielen rechtlichen Normen eher lästiges Lokalkolorit sieht. Beachtet man das wirtschaftliche wie politisch – gesellschaftliche Potenzial einer Social Network Plattform, ist dieses Argument nicht zu unterschätzen.  Monopole widersprechen unserer wirtschaftlichen Verfassung. Egal ob sie künstlich oder im Markt geschaffen werden. Und bei Social Network Plattformen handelt es sich eben um deutlich mehr als um reine wirtschaftliche Konstrukte. Das zu begründen genügt z. B. der Hinweis auf den sogenannten arabischen Frühling.

Die Existenzfrage der regionalen deutschen Plattformen bleibt unbeantwortet. Nicht zuletzt weil die Betreiber nicht in der Lage sind, auf die Herausforderungen eines globalen Anbieters konstruktive Antworten zu geben. Es fehlt am Willen und am Glauben an den eigenen Erfolg. Es fehlt an Strategien und an Vorstellungskraft um einer Herausforderung konzeptionell zu begegnen. Facebook ist nicht übermächtig. Im Gegenteil. Diese Plattform ist durch ihre eigenen Schwächen angreifbar.

Strategische Antworten sind gefordert

MySpace hat sich neu positioniert. Ob die Atempause im Rückgang der unique users von MySpace anhält und Grund zur Hoffnung gibt ist eine andere Frage. Die Konsequenz aus der Erkenntnis zu ziehen, das die alte Plattformstrategie nicht mehr funktionieren kann, ist entscheidend. MySpace kann immer noch scheitern. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist immer noch hoch. Aber man arbeitet daran, der Plattform durch eine neue Positionierung eine Zukunft zu sichern. Unsere regionale Plattformen sind von diesen Überlegungen überfordert. Die Chance, das aus diesen Ruinen neue Ideen für innovative Plattformen entstehen bleiben entsprechend gering. Wenn sich einmal das Bewußtsein fest gesetzt hat, das diese Branche verloren ist, geht sie auch verloren.

Das dahinter verborgene Problem mag im Augenblick unerheblich wirken. Wir versuchen schließlich gerade Griechenland zu retten. Aber wir könnten auf lange Sicht mehr auf diesem Feld verlieren, als wir uns das heute vorstellen. Das Veränderungspotenzial der Social Network Plattformen kann viele Branchen auf den Kopf stellen und uns mehr Geld und Arbeitsplätze kosten als die Griechenland- und Finanzkrise. Wir werden diese Entwicklung nach aller Voraussicht nicht von der Gewinnerseite aus erleben, wenn wir keine ausreichenden Alternativen mehr haben.

Wie Facebook Online Werbung torpediert – und was man dagegen machen kann.

Meedia beschreibt in seiner aktuellen Top Story wie Facebook Online Werbung torpediert. Das Problem der Medien Apps ist nicht nur der Overkill, den sie in der Timewall – dem Newsfeed des Users – produzieren. Den News App der Medien in Facebook fehlt auch eine Ertragsquelle. Dafür existiert allerdings bereits eine funktionierende Lösung.

Neues Realitätsbewußtsein: News zum Leser bringen

Nach diesem nachvollziehbaren Motto agieren die ersten innovativen Medienhäuser, wie Washington Post, Guardian, Wall Street Journal. Die Nachricht zum Leser zu bringen, anstatt den Leser zur Nachricht zu locken ist nun mal erfolgsversprechender. Zumal wenn man auf diesem Weg auch noch auf die Wirkung des Empfehlungsmarketings in Facebook hoffen kann und sich in Facebook reichlich Leserpotenzial finden lässt.

Geschäftsmodelle gefragt?

Den eigenen Content in Facebook einzubauen, hilft fraglos Leser zu erreichen. Aber es wird kaum in nennenswertem Umfang gelingen auf diesem Weg Leser auf die eigene Websites locken. Die Methode des „anteasern“ – also Kurzinformationen in Facebook zur Verfügung zu stellen, den ganzen Content aber nur auf der eigenen Website anzubieten – ist ebenfalls nur sehr eingeschränkt empfehlenswert.

Sinnvoller ist ein Geschäftsmodell, das es ermöglicht innerhalb von Facebook Content zu integrieren und Ertragsquellen aufzubauen. Das ist nicht unmöglich, auch wenn die innovativen Ansätze der genannten Medienhäuser hier den letzten Schritt noch nicht gegangen sind. Das diese Methode technisch funktionieren kann und man auf diesem Weg innerhalb von Facebook Ertragsquellen z. B. über Werbung erschließen kann, ist keine reine Spekulation. Auf Wunsch demonstriere ich gern wie dies bereits heute funktioniert. Die Innovation dazu kommt übrigens weder aus den USA noch aus United Kingdom. Sie ist schlicht made in Germany.

Ertragsquellen in Facebook Рmehr als Werbung m̦glich

Werbung ist in Social Networks das am wenigsten effiziente Marketingtool. Wer dies noch nicht erkannt hat, ist bestenfalls neu auf diesem Gebiet. Ein Blick auf die reale Ertragsqualität der Werbung innerhalb von Soical Networks sollte ausreichen um diese Diskussion zu beenden.

Was wir als technische Lösung für den Aufbau von Ertragsquellen für Medienhäuser innerhalb von Facebook entwickelt haben, ermöglicht nicht nur den Aufbau von spezifischen Bedarfsprofilen, es ermöglicht auch diese Profile ausserhalb von Facebook zu sichern und ständig aktualisiert weiter zu entwickeln. Zum Beispiel um zu erkennen, welcher User wann welches Produkt benötigt und ihm dieses Produkt gleich innerhalb von Facebook anbieten zu können.

Für Medienhäuser mag das ein neuer Gedanke sein. Für ihre werbetreibenden Unternehmen ist diese Möglichkeit sicher nicht weniger interessant als die altbekannte Methode in breitem Maß Werbung zu schalten und darauf zu hoffen, den einen oder anderen aktuellen Bedarfsträger damit zu erreichen.

Sie würden sich gerne über diese App informieren?

Rufen Sie mich einfach an oder schicken Sie mir eine eMail:

  • 0711 620 415 60 oder
  • 0176 640 19054
  • wilfried.schock@brssmm.de

 

 

Piraten ahoi – Social Media in der Politik in Sicht

Der Erfolg der Piratenpartei ist ein erster Anfang.

Der Erfolg der Piratenpartei bei den Wahlen in Berlin hat nicht zuletzt aufgrund seiner Höhe überrascht. 8,9% der Wähler oder 129.795 Stimmen entfielen nach dem vorläufigen Ergebnis auf die neue Partei. Dieser Erfolg ist für die politische Landschaft interessanter und relevanter als der Absturz der FDP.  Der Erfolg der Piraten ist eben kein Ergebnis einer Proteststimmung oder der kurze Erfolg einer Protestpartei. Er ist auch kein Phänomen, das auf Großstädte begrenzt ist oder bleibt und er lässt sich mit den klassischen Denkmustern der etablierten Parteien eben nicht völlig verstehen.

Die Wurzeln des Erfolgs der Piraten – Partizipation statt Protest

Die Piraten steigen deutlich höher ein als die GRÃœNEN zu Beginn ihrer politischen Laufbahn. Die Reaktionen der etablierten Parteien – inklusive der GRÃœNEN – zeigen, das sie das eigentliche Thema hinter diesem Erfolg nicht gänzlich verstanden haben. Man reklamiert wie die GRÃœNEN das die Piraten eigentlich Fleisch vom eigenen Fleisch sind und vergisst, das dies auch auf die Situation vor 30 Jahren – als man die GRÃœNEN als Fleisch der SPD missverstanden hat – nicht zutraf. Das dieser Fehler von den GRÃœNEN wiederholt wird, ist amüsant. Zeigt er doch, wie gut man sich im Parteidenken etabliert hat.

Die WELT ONLINE vergisst bei der interessanten Beschreibung der medialen Klientel der Piraten das ein wesentlicher Teil der Piraten Wähler aus dem Reservoir der Nichtwähler – also der größten Wählergruppe – stammt. Die Berliner Morgenpost bringt diesen wertvollen Beitrag für die Wahlbeteiligung – und damit nicht zuletzt für die Demokratie – deutlicher zur Geltung. Die Piraten leisteten in ihrem ersten Wahlkampf einen Beitrag für die demokratische Beteiligung, den die etablierten Parteien nicht mehr zu leisten in der Lage waren. Gibt man die Suchbegriffe „Piraten“ und „Nichtwähler“ in Google ein, stellt man fest, das sich die Piraten aktiv wie kreativ um diese größte Gruppe unter den Wahlberechtigten bemüht haben.

Piraten – Politik für alle?

Die Piraten sind angetreten mit dem Anspruch die Mitwirkung im politischen Prozess transparenter und einfacher zu machen. Dieser Ansatz ist strukturell ein anderer, weil er nicht zuletzt die politische Mitwirkung aus der Begrenzung auf die Stimmabgabe und der Voraussetzung der Mitgliedschaft in einer politischen Partei löst.

Damit gehen die Parteien nicht nur einen großen Schritt in Richtung einer „direkteren“ Demokratie. Sie ermöglichen erstmals eine einfachere Form politischer Teilhabe, die zeitgemäßer anmutet, als die herkömmliche, für unsere Demokratie vor allem bekömmlicher erscheint, als die etablierte. Zugespitzt, oder auch überspitzt formuliert, erbeuteten die etablierten Parteien den Anspruch auf ein Monopol in der politischen Gestaltung. Der Bürger hat die Wahl sich entweder fest innerhalb einer Partei zu engagieren oder seine demokratische Mitwirkung auf die Stimmabgabe zu begrenzen. Das ist ein Form von Monopol, das so im Grundgesetz sicher nicht gedacht war. Dort steht in Art. 21 Absatz 1 zur Rolle der Parteien bei der politischen Willensbildung unserer Nation lediglich der lapidare Satz:

(1) Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mit. Ihre Gründung ist frei. Ihre innere Ordnung muß demokratischen Grundsätzen entsprechen. Sie müssen über die Herkunft und Verwendung ihrer Mittel sowie über ihr Vermögen öffentlich Rechenschaft geben.

Zwischen Mitwirkung und einer Situation in der die Parteien die Spielregeln der politischen Willensbildung bestimmen, besteht nach meiner persönlichen Meinung ein deutlicher Unterschied. Dieser deutliche Unterschied – und die Attraktivität der Mitwirkungsmöglichkeiten in den etablierten Parteien trägt – auch das ist meine persönliche Meinung – zur Abstinenz vieler politisch Interessierter bei. Betrachtet man die Motivation der Nichtwähler erkennt man wie wertvoll und nötig ein strukturell anderer Ansatz für die politische Partizipation für unsere Demokratie ist. Eine Studie von dimap aus 2009 beschreibt die Situation wie folgt:

Nichtwähler haben sich nicht grundlegend von der Demokratie in Deutschland abgewendet. Sie zeigen durchaus Interesse an politischen Diskussionen und sind offen für Argumente. Was jedoch vorherrscht, ist eine ausgeprägte Verdrossenheit mit den zur Auswahl stehenden Parteien und Politikern.

Überspitzt formuliert ist die Methode der politischen Willensbildung eine der Quellen der Politikverdrossenheit, sind also die etablierten Parteien eher Teil des Problems als Teil der Lösung.

Egal ob die Piratenparteien langfristig Bedeutung haben werden, zeigt ihr Wahlergebnis, das ein deutlicher Wunsch nach Veränderung in Richtung einfacherer Partizipation und transparenten Prozessen besteht. von Prozessen besteht. Jede Verbesserung in diese Richtung wird auf positive Resonanz stoßen und aufgrund der knappen Mehrheiten unsere politischen Landschaft verändern.

Die Piraten sind kein regional begrenztes Phänomen

Die Piraten sind kein Berliner Phänomen. Berlin ist ein Anfang. Das Bedürfnis nach Veränderung ist bundesweit. Im Vergleich mit dem Erfolg der GRÜNEN zeigt sich der strukturelle Unterschied zwischen Piraten und GRÜNEN.

Der Erfolg der GRÃœNEN fiel in ihren Anfängen deutlich geringer aus. Der Unterschied zwischen etablierten Parteien und GRÃœNEN war auch deutlicher spürbar – nicht nur optisch.  Die GRÃœNEN traten mit klaren, kontroversen Themen an und stritten um und in Prozessen um ihre interne Meinungsbildung und Mehrheitsfindung.

Die Piraten treten auch mit Themen an, aber vor allem unterschieden sie sich von den GRÃœNEN durch einen Ansatz mit Prozessen, die einfachere politische Mitwirkung und Mitgestaltung und transparente Prozesse zum Ziel haben. Die GRÃœNEN waren von Anfang an Partei, was die Mitwirkung betrifft. Sie haben die Methode der etablierten Parteien – Du kannst nur als Mitglied mitgestalten – mit übernommen. Nur die Prozesse der internen Meinungsbildung waren öffentlicher – und gelegentlich chaotischer und mühsamer.

Warum die Piraten deutlich schneller wachsen können als andere Parteien

Der veränderte Ansatz der Partizipation mag für die Politik ein grundsätzlich neuer sein. Es gibt strukturelle Gründe, die das enorme Wachstumspotenzial und die Dynamik dieses Ansatzes deutlich machen und es Wert sind bedacht zu werden. Social Media bietet hier eine interessante Analogie.

Plattformstrategie und Communitystrategie

Die Communitystrategie sucht ihre Mitglieder anhand einer definierten Gemeinsamkeit und grenzt alle anderen potenziellen Mitglieder (ohne diese Gemeinsamkeit) aus. Die Plattformstrategie sucht ihre Mitglieder nur nach dem Nutzungswunsch und grenzt keine potenziellen Mitglieder nach weiteren Kriterien aus. Social Networks agierten alle in ihrer Startphase nach der Plattformstrategie. Ansonsten wäre das dynamische Wachstum, das sie aufwiesen und aufweisen, nicht realisierbar.

Analogie der Social Network Strategien und Politik

Öffnen die Piraten ihre Partei allen politisch Interessierten zur Mitwirkung und Meinungsbildung ermöglicht dies der Partei ein schnelleres Wachstum. Sie werden damit nicht nur für die größte Gruppe unter den Wahlberechtigten – die Nichtwähler – sondern auch für die Wähler anderer Parteien interessant, die jetzt eine Möglichkeit sehen, sich aktiver einzubringen ohne sich dabei auf den langen Weg durch die Gremien der etablierten Parteien zu begeben um ein Thema voran zu bringen.

Die Plattformstrategie verspricht erfahrungsgemäß dann besonders viel Erfolg, wenn  freies Potenzial vorhanden ist. In der politischen Ebene ist dies in Form der Nichtwähler wie in Form der nicht aktiv engagierten Wähler anderer Parteien der Fall,  sofern letztere die Möglichkeit finden über den Weg in einer offenen (Plattform) Partei ihren Themen schneller Gehör verschaffen zu können.

Eine nicht ganz so dichte Analogie wäre der Vergleich der Freien Wähler auf Kommunaler Ebene und der CDU in Baden Württemberg. Jahrzehntelang dominierte die CDU den Landtag in Baden-Württemberg, war aber in vielen Kommunen in Baden-Württemberg immer nur die zweitstärkste Kraft.

Social Media Kompetenz und Effizienz

Den Piraten geht es um Offenheit und Transparenz. Ihre Kernklientel kommt aus den Gruppen der Bevölkerung, die Social Media und Social Networks als nahezu selbstverständlich nutzen – den sogenannten digital natives. Damit verfügen die Piraten „naturgemäß“ über eine etwas höhere Kompetenz in Social Media, die es ermöglicht Wähler und Interessierte auf vielfältigere Weise einzubinden und mitwirken zu lassen, als es die etablierten Parteien – inklusive der GRÃœNEN dies derzeit anbieten. Mit diesem unterschiedlichen Ansatz und den Mitteln, die Internet und Social Media als Infrastruktur zur Verfügung stehen, ist es möglich, Poltik für alle zu einer für jeden interessierten erlebbaren Selbstverständlichkeit zu machen. Diesem Ansatz und einem solchen Angebot haben die etablierten Parteien derzeit nichts nennenswertes entgegen zu setzen. Allein die Neugier auf die Möglichkeit anders mit gestalten zu können, wird viele politisch Interessierte – und auch Wähler und Mitglieder anderer Parteien – motivieren, dies einfach einmal auszuprobieren.

Den etablierten Parteien werden – sofern sie nicht schnell und konsequent agieren – zumindest die Wähler unter 40 schnell abhanden kommen. Natürlich birgt eine politische Plattformstrategie auch große Risiken, aber selbst wenn diese Risiken für die Piraten fatale Folgen hätten, wären die etablierten Parteien bis dahin auf ein deutlich geringeres Maß an Wählern und Mitgliedern zurück gefahren.

Social Media und Suchmaschinen – Leserlieferanten der Nachrichtensites

Leserlieferanten heißt eine von der FAZ aufbereitete Grafik von Comscore, die sich mit den Besucheranteilen deutscher Nachrichtenseiten befasst, die von Facebook oder Google kommen.

Google schlägt Facebook als Leserquelle der Nachrichtensites

Quantitativ trennen Google und Facebook als Leserquelle noch Welten. Nur bei der BILD hat sich der Anteil der Leser, die von Facebook kommen, spürbar dem Volumen der Leser via Google angenähert.

Interessanter Weise ist der Anteil der von Google kommenden Leser im Vergleich von Juni 2010 und Juni 2011 stagnierend oder rückläufig. Das muss nicht an der Qualität der Quelle Google sondern kann auch an der Qualität des SEO der jeweiligen Nachrichtenseite liegen.

Bei Facebook zeigen die Leseranteile in allen Medien im Jahresvergleich einen deutlichen Zuwachs. Auch das ist nicht sonderlich erstaunlich, weil Facebook als Quelle von Lesern noch nicht wirklich systematisch erkannt und genutzt wird.

Jammern über Google klingt heute noch peinlicher.

Weder Facebook noch Google leben vom redaktionellen Content der Nachrichtenseiten. Bei den Nachrichtenseiten würde zumindest der Leserstrom, der von Google kommt, diesen Sites sicher spürbar fehlen. Die skurrilen Geplänkel der Vergangenheit waren nicht zielführend sondern lediglich peinlich.

Schmerzhafter ist da eher der Rückgang der Leserquelle Google. Geht man vor 2010 zurück, zeigt sich eine noch größere Bedeutung der Suchmaschine für das Leseraufkommen der Nachrichtensites.

Google könnte mehr Leser liefern

Der Rückgang ist nicht nur schmerzhaft, sondern auch in Teilen hausgemacht. Manche SEO Aktivitäten dienen nur dazu technische und konzeptionelle Unzulänglichkeiten großer Sites so gut es eben geht auszugleichen. Mit zunehmendem Wettbewerb stößt diese Vorgehensweise schnell an  Grenzen.

Die positive Seite dieser Entwicklung sind die ungenutzten Benutzerpotenziale, die sich für die Nachrichtensites jenseits dieses Ansatzes durch SEO erschließen lassen. Bekommt man den Blick von der nachbessernden SEO frei, lässt sich eher erkennen, wie viel mehr Google den Nachrichtenseiten wirklich zu bieten hat.

Wenn Sie dieses Thema vertiefen wollen, stehe ich Ihnen gern als Ansprechpartner zur Verfügung.

[imn-medien]

Wiederbelebungsversuch: U-Boot reloaded?

Das Uboot taucht wieder auf. Schreibt zumindest die Gründerszene am 9. 11. 2011. Das Thema Wiederbelebung ist besonders interessant, wenn man die Entwicklung der deutschen Social Networkplattformen berücksichtigt. Aber U-Boot? Was oder wer war das noch mal?

Den jüngeren Social Networkern unter uns sei dazu zitiert: „Zur Zeit der Jahrtausendwende und in den Jahren danach war uboot.com das größte soziale Netzwerk im deutschsprachigen Raum und eines der bekanntesten und größten weltweit. Es läutete somit das Social-Community-Zeitalter noch lange vor dem Aufkommen von MySpace, Facebook und StudiVZ ein.“ Quelle des Zitats ist Wikipedia.

Die großen Zeiten von Uboot.com sind eigentlich schon längst Geschichte ist. Einstmals stolze 6 Millionen User stark, zeigte die Plattform in Deutschland in den letzten Jahren kaum noch Anzeichen von Aktivität – gemessen an eben jenen Userzahlen.

Jetzt soll das Uboot neue Fahrt aufnehmen. Ein Rettungsplan, ein neues Team unter der Leitung von Marlis Rumler und Stefan Unterberg, Stefan Schmerzting, eine inhaltliche Neuausrichtung und Daniel Mattes als Investor sollen es richten.

Social Gaming soll das U-Boot wieder flott machen

U-Boot will den Gedanken der Sozial Network Plattform beibehalten, aber durch Social Gaming an Attraktivität gewinnen. Ob Social Gaming als Erfolgsansatz ausreicht um die mehr als in die Jahre gekommene Sozial Network Plattform wieder attraktiv zu machen, ist eine sehr offene Wette.

Für eine erfolgreiche Wiederbelebung als Social Gaming Plattform sprechen könnte ein sehr innovativer Ansatz in Sachen Social Gaming und / oder eine sehr intuitiv-einfach zu bedienende Plattform. Ob die verbliebenen Reste des U-Boots dazu beitragen, um als kritische Masse eine Neubelebung zu beflügeln kann bezweiflelt werden. Dazu ist zu wenig Aktivität erkennbar wenn wir Google Adwords Angaben folgen und der Veränderungsbedarf zu groß. Die Plattform bedarf einer faktischen Neuentwicklung und Gestaltung und kann damit auch sicher nicht auf die noch verbliebenen User aufbauen. U-Boot steht faktisch vor einem Neustart.

Ob Social Gaming einer Social Network Plattform nachhaltig neue User beschert, kann bezweifelt werden. Wer wegen des Spielens kommt, wird deshalb noch kein aktives Mitglied. Bislang war die Integration eines Social Gaming Bereiches in einer Sozial Network Plattform eher ein Weg die Monetarisierung der Plattform zu verbessern und vorhandene User etwas länger auf der Plattform zu halten. Als Instrument einer nennenswerten Generierung von neuen Usern für eine Social Network Plattform ist Social Gaming meines Wissens nach noch nicht aufgefallen.

Wettbewerbsvorteil Privatsphäre?

Um als Social Network Plattform wettbewerbsfähig zu gestalten ist eine Aufrüstung des U-Boots an aktuelle Standards allein nicht ausreichend. Dazu sind die Märkte zu weit verteilt und die Wettbewerber mit Facebook und in Zukunft möglicherweise auch Google+ in einer ganz anderen Ausgangsposition, sowohl was Marktstellung als auch die unternehmerischen Ressourcen betrifft. Der Versuch als Social Network Plattform eine ehemals vorhandene Vorreiterrolle zurück gewinnen zu wollen, ist mehr als nur mutig und erfordert eine extrem hohe Kompetenz in der Entwicklung und Gestaltung innovativer Social Network Plattformen. Die Zeiten, in denen es für den Erfolg ausreichte, im Markt anwesend zu sein, sind längst vorbei. Im Interview wird in Sachen Innovation allerdings eher auf die Social Gaming Schiene verwiesen.

In einem früheren Artikel zur Wiederbelebung des Uboots  war das Thema Privatsphäre als Wettbewerbsvorteil gegenüber Facebook und Co. ein Argument. Im Interview der Gründerszene hält man sich bedeckt, um Copycats nicht zu motivieren.

Große Ziele

Neben dem Anspruch wieder eine Vorreiterrolle bei den Social Network Plattformen erreichen zu wollen, hat man sich weitere anspruchsvolle Ziele gesetzt. Nachdem das neue Konzept in einer geschlossenen Usergruppe bestätigt ist, will man damit von den USA ausgehend – mit Hilfe eines noch zu gewinnenden US-Investors – einen Platz im internationalen Social Network Markt erobern.

Die Chancen für eine Wiederbelebung des Uboots sind nicht überragend. Auch wenn sich einige noch an die Plattform erinnern, hat die Abkehr der User von Uboot über lange Jahre Gründe. Zumal Uboot User verlor, als Facebook in seinem Märkten noch kein Thema war.

Die Wiederbelebung als Social Network Plattform wird interessant zu beobachten sein. Für ein Proof of Concept in Richtung Wettbewerbsfähigkeit ist eben nicht nur ein attraktives Gaming Angebot erforderlich.

 

Nestle und social Commerce

Nestle startet Social Commerce Plattform

Horizont und off the record sind die Quellen, über die mich diese Nachricht erreicht. Und natürlich neugierig gemacht hat. Da war doch mal was mit Nestle und Social Media. Egal. Sehen wir uns doch die Plattform für Social Commerce einfach mal an.

Tag 1 der Plattform nach off the record

Das für Tag 1 dann doch schon reichlich viel an Kommentaren für die Produkte aufgelaufen ist, kann nicht zuletzt an Betaphasen und vorgeschalteten Kampagnen liegen. Das muss einen nicht nachdenklich machen. Immerhin wird die Fanpage des Nestle-Marktplatzes auf FB ganz flott genutzt.  Ein Blick zurück auf Horizont erklärt mehr:

Im Vorfeld des Launchs hatte Nestle in den letzten Augustwochen 80 Menschen in Hamburg, Berlin, Düsseldorf und Frankfurt als „Vorkoster“ der neuen Plattform eingeladen.

Was mir so beim flüchtigen Besuch auffällt, ist das die kommentierenden Besucher zwar mit Nicks genannt werden, aber nirgends vernetzt sind. Was eigentlich ganz einfach wäre – z. B. über eigene Profile, die man ja auch auf Nestle-Marktplatz anlegen kann – und eigentlich unter Social das Thema Vernetzung nicht fehlen sollte.

Flugs gemacht das Profil schnell und einfach angelegt – dickes Lob dafür – und -Peng – wo bitte ist denn mein Profil. Ich meine ein richtiges Profil. Muss ja nicht die Qualität einer Social Network Plattform sein. Es reicht eine rudimentäre, winzige Selbstdarstellung und eine bescheidene Vernetzungsmöglichkeit mit andern – um wenigstens ein bisserl social zu sein. Isst aber nicht da. Ich kann mich nur als Vorkoster bewerben. Sozusagen als Beafeater des Hauses Nestle. Mehr Profil ist für mich nicht erkennbar. Und das ist – für meine ganz persönliche Meinung „für social“ nicht genug. Wenn man schon in eigenen Profilen qualitativ abstinent ist, könnte man ja Facebook als Lückenbüßer nehmen. Immerhin hat man ja eine Facebook Fanpage und generiert dort Fans.

Mein persönlicher trauriger Eindruck: Schade, schade, schade, aber leider, leider, hat es hiermit dem Social Makeup dann doch nicht gereicht um mehr als ein dünnes fadenscheiniges Angebot auf den Weg zu bringen. Ob das am Budget gelegen ist? Der gute Ruf von Nestle ist letztlich einiges wert. Hat man bei Nestle etwa irgendeine xklassige Wald-Wiesen-Hinterhof-Klitschen-Agentur beauftragt?

Social Commerce ist nicht Social Makeup für eCommerce

Machen wir Nestle dafür mal keinen Vorwurf. Vermutlich hat man sich im Hause Nestle mangels eigener Social Media Kompetenz komplett auf externe Berater verlassen. Das Nestle bewußt eine Mogelpackung anbieten wollte, weigere ich mich einfach zu glauben. In dubio pro reo.

Der Blick zurück – zur Quelle Horizont – schafft erneut Klarheit:

Das Markplatz-Projekt betreuen von der konzeptionellen Entwicklung bis zur Social-Media-Kommunikation die WPP-Agenturen Argonauten G2 und JWT.

Das also ist der Social Commerce Ansatz dieser edlen Blüten unter den deutschen Agenturen. Ähm, ich bitte um Nachsicht, aber diese kreative Erektion erinnert mich zu deutlich an die Phallus impudicus.

Wer diese Einschätzung als unverhältnismäßig geißeln will, mag sogar recht haben. Ich bin gerade nur eben ausgesprochen ungnädig, und kann dafür entschuldigend die Extraktion diverser Dentes serotini anführen, die mich zugegebener Maßen nur eingeschränkt objektiv. Was aber wird man wohl von Seiten der Agentur gegenüber dem Auftraggeber entschuldigend ins Feld führen können? Ich weiss es nicht und hoffe auch nicht, das alle betroffenen Teammitglieder mit dicken Backen umher eilen. Zumindest nicht aufgrund von Extraktionen diverser Gebissbestandteile.

Was soll man davon halten – von Nestles Marktplatz aka Social Commerce?

Hoffen und beten, das wäre die christliche Seite. Ich denke bei diesem Anblick gerade eher in Zitaten des so überaus wunderbaren Gernot Hassknecht, der mir ob seines sanften Gemüts in der Tagesshow so warm ans Herz gewachsen ist und bewundere mich für meine edle stoische Haltung, nicht weiter auf diesen Punkt einzugehen.

Fazit  –  in dubio pro reo

Ach wenn dem Einen oder anderen bei diesem bescheidenen Social Makeup der Yoghurt sauer wird, wünschen wir dem Haus Nestle mit seinem Versuch eines Social Commerce Makeups trotzdem viel Erfolg. Man kann ja nichts für seine Agenturen. Man sucht sie sich ja schließlich nur selbst aus. Und manchmal wird man auf einem Marktplatz so auch ein kleines bisserl seines guten Rufs los.

Sollten Sie übrigens nach in Social Media kompetenten Agenturen gefragt werden, machen Sie es richtig: empfehlen Sie den Bösen die Miesen. Das passt dann schon wieder.  Üsch hätt‘ Ihnä dazu grad zwai exorbitande Empfählungen, ächt.

Ach ja – wer wissen will, wie Social Commerce wirklich aussehen kann, sehe sich z. B. Levis USA an.

 

 

 

agof if 2011/5 – Absturz der deutschen Social Networks

Sterben a la carte – die Gemeinsamkeit der deutschen Plattformen

So zumindest könnte man die Entwicklung bezeichnen, die sich seit geraumer Zeit bei den deutschen Social Network Plattformen abzeichnet. Jede ist anders und jede stirbt auf eigene Weise. Es gibt keine wirklichen Gewinner, lediglich einen mehr oder weniger dynamischen Absturz, betrachtet man die Entwicklung der deutschen Social Network Plattfomen. Keine kann sich dem Sog von Facebook entziehen, das wie ein blaues Loch die Nutzerbasis der deutschen Plattformen aussaugt.

Wo noch die Hoffnung lebte, das mit den Werten aus April 2011 der Boden erreicht sei, dürfte erneut Ernüchterung angesagt sein.

Die Talfahrt geht dynamisch weiter

Die agof liefert uns nicht nur Monatswerte sondern auch sogenannte Durchschnittswochenwerte aus den letzten 90 Tagen. Stellt man diese Durchschnittswochen den Monatswerten gegenüber fällt eine recht deutliche Diskrepanz auf.

Lesebeispiel:

Bei den VZs wurden im Mai 9,31 Mio unique users ermittelt. Wöchentlich wurden die VZs im Durchschnitt der letzten 3 Monate von 5,95 Mio unique users genutzt.

Was bedeutet dieser Unterschied?

Der schleichende Tod: Social Network Plattformen leben von der regelmäßigen Nutzung. Eine gelegentliche Nutzung ist ein sicheres Symptom für ein absterben einer Plattform als Social Network. Die User haben sich faktisch abgewendet und schauen nur noch mehr oder weniger gelegentlich herein.

Der Unterschied zwischen monatlichen unique usern und wöchentlichen unique usern kann so als Gradmesser für den Zustand einer Social Network gesehen werden. Je näher die Anzahl der wöchentlich nutzenden unique users der Anzahl der monatlichen Nutzer kommt, desto gesünder ist die Plattform.

Hier als nackte Zahlen die durchschnittliche wöchentliche Nutzung in % der Monatswerte Mai und April 2011

VZ Netzwerke

  • 5/2011: 63,9%
  • 4/2011: 60,7%

wer-kennt-wen

  • 5/2011: 62,1%
  • 4/2011: 60,9%

Stayfriends

  • 5/2011: 40,5%
  • 4/2011: 37,3%

MySpace

  • 5/2011: 34,9%
  • 4/2011: 33,3%

Lokalisten

  • 5/2011: 37,0%
  • 4/2011: 41,4%

KWICK!

  • 5/2011: 75,0%
  • 4/2011: 37,1%

Knuddels

  • 5/2011: 49,5%
  • 4/2011: 49,5%

Netlog Deutschland

  • 5/2011: 33,8%
  • 4/2011: 32,9%

Was uns diese Zahlen sagen:

  • Richtig gesund ist keine der Plattform, aber die unterschiedlich aktive Nutzung ist schon sehr beachtlich.
  • Der Absturz geht – mit individueller Dynamik – weiter.
  • Die positiv erscheinende Entwicklung bei KWICK! basiert auf einem drastischen Einbruch bei den unique users im Mai 2011. Dadurch hat sich die Anzahl der monatlichen User von KWICK! faktisch halbiert. Deshalb entsprechen die verbliebenen wöchentlichen User – sozusagen der bislang verbliebene harte Kern – dreiviertel der monatlichen Nutzern. Bleibt abzuwarten, ob nach dem Einbruch von April auf Mai ein Kern an Usern übrig bleibt, der auch – über den Sommer hinweg – im Herbst noch auf KWICK! aktiv ist.

Keine Hoffnung auf ein Happy End?

Betrachtet man die Zahlen, sieht es eher düster aus. Zugleich sehen wir, das die Absturzdynamik doch Unterschiede aufzeigt, die Hinweise auf Überlebensstrategien geben können.

Strategisch richtig positionieren sichert das Ãœberleben

Die Knuddels schleichen sich z. B. durch ihre Altersgruppe unterhalb der Sogwirkung des „blauen Lochs“ Facebook durchs Leben. Diese Strategie lässt sich allerdings von den anderen Plattformen nicht nutzen.

Für die anderen General Interest Plattformen mit breiterer Altersstruktur stellt sich die Frage nach der rettenden Nutzenstiftung für ihre Mitglieder. Das hier einzelne technische Features nicht auf Dauer helfen werden, liegt in der Natur der Dinge. Nichts ist nun mal so schnell kopiert.

Die General Interest Positionierung ist als Option tot.

Wer überleben will braucht Nischen, die für Facebook nicht ganz so einfach zu besiedeln sind. Auf dem flachen Feld von General Interest ist für die deutschen Social Network Plattformen nicht mehr viel zu holen. Community Building ist in Verbindung mit einer Multiplattformstragie eine der Chancen, die bislang nicht wirklich genutzt werden.

Der besondere Reiz dieser Option: damit lässt sich Facebook als Infrastruktur nutzen. Aus dem Gegner, der die eigene Existenzgrundlage aufsaugt, kann damit eine Infrastruktur werden, die dazu beiträgt die eigene Existenz zu sichern.

Das diese Option der strategischen Neupositionierung nicht genutzt wird, hat nachvollziehbare Gründe. Es fehlt in den meisten Betreiberplattformen die Kompetenz diesen Strategiewechsel durchzuführen und sich neu zu positionieren und an den Ressourcen, den Konsequenzen dieses Strategiewechsels auf der Ebene von Technik und Management gerecht zu werden. Je weiter die Ausdünnung der Userbasis voran schreitet, desto schwieriger wird es für Betreiberunternehmen die Anstrengung einer strategischen Neuorientierung zu bewältigen.

Fazit

Die deutschen Social Network Plattformen siechen dynamisch weiter. Dies allein auf den Erfolg von Facebook zurück zu führen, ist nicht ganz zutreffend. Facebook ist deshalb in Deutschland so erfolgreich, weil die deutschen Anbieter so wenig wettbewerbsfähig waren und sind. Sie beharren in dem Verhalten, das sie erfolgreich machte, als noch kein nennenswerter Wettbewerb stattfand.

Retten Sie einen Facebook Fanpage Lemming!

In Erinnerung an LoriotLemminge sind ganz possierliche Tierchen. Wenn Sie spontan gerade keine Vorstellung von diesen hübschen Bewohnern von Steppen und Tundren haben, finden Sie hier Hilfe.

Hier geht es allerdings um eine brandneue Spezies, die es noch nicht zu einem Eintrag in Wikipedia geschafft hat – den Facebook Fanpage Lemming.

Nachdem wir trotz vereinter Bemühungen die gemeine Steinlaus nicht retten konnten, dürfen wir im Fall des Facebook Fanpage Lemming nicht erneut scheitern.

Woran erkennen wir einen Facebook Fanpage Lemming?

Daran, das er auf den ersten Blick alles richtig gemacht hat. Es ist angesagt als Unternehmen eine Fanpage in Facebook zu unterhalten. Also folgt der Facebook Fanpage Lemming dem Trend unverzüglich. Man will ja nichts verpassen. Sein Fleiß wird meist auch schnell durch eine große Anzahl von Fans belohnt. Wobei der Fan sich durch einen Klick – nicht zu verwechseln mit Klicklauten – äußert.

Ist der Facebook Fanpage Lemming in seiner Art bedroht?

Ja, leider, denn seine Existenzgrundlage droht vernichtet zu werden. Der Facebook Fanpage Lemming ernährt sich von Fans. Und während sich unser reizender Facebook Fanpage Lemming – das kann natürlich auch eine Lemmingdame sein – im Glanz einer wachsenden Fanschar einer strahlend glänzenden Zukunft zu nähern scheint, droht ihm bereits verstecktes Ungemach. Ein Virus rafft ganze Kohorten seiner Fans hinterrücks nieder, ohne das dies unserem FFL bewußt ist. Das gemeine Facebook Network Bakterium (Escherichia coli facebookensis) zersetzt die Verbindung zur Fanschar und lässt diese dahinschwinden. (Die Ähnlichkeit zur Schwindsucht ist kein Zufall.)

Damit die Verbindung von Fan und Fanpage infiziert werden kann, muss sie austrocknen. Nur durch unregelmäßige oder völlig abstinente Nutzung trocken gelegte Verbindungen sind davon gefährdet von Escherichia coli facebookensis angegriffen zu werden.

Gibt es Rettung für den Facebook Fanpage Lemming?

Erfreulicherweise ja. Auch wenn dieses Bakterium für die klassische Gabe verschiedener Antibiotika (Advertisii) bereits umfassende Resistenzen bilden konnte, gibt es wirkungsvolle therapeutische Alternativen.

Permanenter Einsatz von Partizipativa gelten als probates Mittel um eine Zersetzung von Fangruppen schon im Anfangsstadium zu vermeiden. So erfolgreich diese Therapie allerdings ist – sie hat deutliche Nebenwirkungen, die nicht verschwiegen werden können. Ein Absetzen der Partizipativa führt zu einer schnellen Gefährdung der Verbindung zur Fanschar.

So retten Sie einen Facebook Fanpage Lemming

Werfen Sie einen Blick auf die Fanpage Ihrer Neigung und prüfen Sie ob Ihr Lemming Partizipativa in ausreichender Menge einsetzt. Ist dies nicht der Fall, bzw. nicht erkennbar, sprechen Sie den Oberlemming (Betreiber der Fanpage) möglichst umgehend auf die Risiken einer Unterdosierung oder eines Verzichts auf Partizipativa an. Er / Sie wird es Ihnen danken, hoffe ich. Ernten Sie Undank, was nicht völlig auszuschließen ist, bleibt Ihnen der zugegeben schwache Trost, das die Natur schon dabei ist, ihren gelegentlich grausamen Ansatz der Evolution umzusetzen.

Ist der gefährdete Lemming guten Willens aber noch nicht ausreichend befähigt Partizipativa einzusetzen, ist eine sofortige Über- oder Einweisung dringend zu empfehlen. Eine kurze Intensivtherapie wird kleine bis mittlere Wunder bewirken.

Sie würden gerne zur Erhaltung dieser possierlichen Spezies beitragen, kennen aber keinen Facebook Fanpage Lemming persönlich?

Das ist kein Problem. Loggen Sie sich auf Facebook ein, browsen Sie durch die Fanpages Ihrer Wahl und Neigung und ich bin sicher, das Sie einige Prachtexemplare dieser erhaltenswerten Spezies in kürzester Zeit in freier Wildbahn erleben können. Retten Sie unverzüglich ihn, sie oder alle – je nach Engagement und zur Verfügung stehender Zeit. Ich wünsche Ihnen, wo immer Sie sich gerade befinden  allen erdenklichen Erfolg.

 

Beispiel Bild.de – Social Networks und Medienplattformen

Bild.de wächst durch Facebook

Facebook.biz beschreibt in einem Artikel die wachsende Bedeutung der Social Network Plattform facebook für den Traffic von Nachrichtenportalen am Beispiel bild.de:

  • Juni 2010 kamen 3,1% der Leser von bild.de über facebook.
  • Juni 2011 kamen bereits 14,3% der Besucher von bild.de über facebo0k.

Des einen Freud – des anderen Leid: während alle Nachrichtenportale zunehmend von facebook profitieren, sinkt die Bedeutung von Google als Quelle von Besuchern.

Erfolg durch Integration von Facebook

Quelle dieses Erfolgs ist die systematische Integration von Facebook in die Websites der Medien. Wer die Social Network Plattform systematisch in die eigene Website integriert, profitiert durch steigenden Traffic.

Der nächste logische Schritt für die Medienplattformen ist die Integration ihres Contents in wertschöpfender Weise in Facebook. Damit profitiert die Medienplattform – sprich Zeitung oder Magazin – durch die Integration und die damit zu erwartende höhere Nutzung noch stärker von der Verknüpfung.

Wie ist der Social Media Erfolg von Bild.de zu bewerten?

Für die Welt der „etablierten“ Medien ist der Erfolg von Bild.de sicher ein deutliches Beispiel für eine innovative Nutzung von Social Media. Betrachtet man die Gegenwart nicht aus dem Blickwinkel der „Etablierten“, relativiert sich dieser Erfolg ein wenig.

Die Gegenwart ist weiter als die Social Media Nutzung der etablierten Medien.

Zwei Aspekte machen dies besonders deutlich.

  • Die Fokussierung auf Werbung ist ein deutliches Zeichen für das Festhalten an Methoden der Vergangenheit. Würde man es mit den Möglichkeiten und Anforderungen von Gegenwart und Zukunft vergleichen und eine Analogie der Verhaltensweise der etablierten Medien mit ihrer technischen Produktion suchen, würde diese wohl lauten: Zurück zum Setzkasten!
  • Selbst für die in Social Media nicht zu empfehlende Werbung bieten sich in Facebook Möglichkeiten eigene und – im Vergleich zum Standardangebot von Facebook – effizientere Werbekanäle in Facebook zu etablieren und diese für Kunden zu öffnen. In Facebook sich so auch redaktioneller Content direkt vermarkten.

Die Medienbranche hält nicht mit der Realität Schritt

Nimmt man die wirtschaftlichen Möglichkeiten, die Social Media den etablierten Medienunternehmen eröffnet, als Meßlatte, relativiert sich nicht nur der Erfolg von Bild.de. Es zeigt sich vor allem, das die Medienbranche insgesamt immer noch nicht zur Gegenwart aufgeschlossen hat.

Unternehmerische Social Media Kompetenz als Schlüssel

Wie das Beispiel Bild.de deutlich zeigt, haben einzelne Plattformen jetzt das Niveau einer Anwenderkompetenz in Social Media erreicht. Um als Unternehmen auch wirtschaftlich erfolgreich zu sein und sich zukunftsfähig aufzustellen, ist eine deutlich umfassendere unternehmerische Social Media Kompetenz unverzichtbar. Betrachtet man die Programme der brancheninternen Symposien, Foren und Medientage ist der Weg dorthin noch ein langer.

Kritik allein reicht nicht

Konstruktive Kritik ist allemal besser. Als konstruktiven Beitrag biete ich jedem Skeptiker an, die Möglichkeiten in Facebook – auch via Werbung und redaktionellem Content – systematisch Erträge zu erwirtschaften, aufzuzeigen und wenn erforderlich, die für die Nutzung nötige Social Media Kompetenz im Unternehmen auf den erforderlichen Standard zu bringen.

 

Social Media Kompetenz und Social Media Berater

Oliver Gassners Reaktion auf einen Beitrag im PR Blogger über das „Das Ende der Social Media Berater?“ ist Anlass dieses Beitrags.

Der Beitrag von Heinz Wittenbrink im PR Blogger beschreibt, welche Funktion Social Media Berater haben und warum sie deshalb in absehbarer Zeit noch benötigt werden.

Social Media Kanalarbeiter

Social Media ist eben nicht nur ein weiterer Kanal für die (Einweg-) Kommunikation. Wer so argumentiert demonstriert in trefflichster Weise seine Unkenntnis. Das ist wie mit dem Nagel und der Wand. Natürlich kann man einen Nagel mit allen möglichen Gegenständen in die Wand bekommen. Allerdings ist der virtuose Gebrauch eines Hammers immer noch eine der besseren Methoden. Niemand, der sich einer Neanderthaler-Methode für diesen Zweck bedient, sollte erwarten, das man ihn als kompetenten Handwerker respektiert.

Social Media erfordert Umdenken und Verhaltensveränderung

Jeder, der versucht eine schlechte Angewohnheit abzulegen, weiß wie schwierig dies sein kann. Zumal wenn damit verbunden ist, sich unter öffentlicher Beobachtung und Kritik auf neuem Terrain zurecht zu finden. Wie schwer ist es da, wenn größere Gruppen und ganze Organisationen sich umstellen sollen?

Die Sache wird dadurch auch nicht einfacher, das dieses neue Terrain ganz den eingeübten Gewohnheiten widerspricht und sich insgesamt komplexer darstellt, als der erste flüchtige Blick dies erwarten läßt.

Natürlich lässt sich dieser Prozess auch ohne externe Unterstützung durchführen. Es gab auch mal eine Phase, in der die Kompetenz zur Führung eines Fahrzeugs durch trial and error erarbeitet wurde. Das dabei mehr Unfälle die Folge waren, ist nachvollziehbar. Letztlich hat sich diese Methode eben nicht durchgesetzt.

Ein zu gewagtes Beispiel? Vielleicht. In Sachen Social Media wird der Gesetzgeber sicher keinen Führerschein einfordern. Für Unternehmen auf dem steinigen Weg des trial and errors regelt das dafür der Markt.

Social Media Kompetenzen

Die Aufgabe des Social Media Beraters definiere ich für mich so:

  • nötige Social Media Kompetenzen implementieren
  • Defizite so weit als möglich überbrücken
  • Veränderungsprozesse unterstützen und begleiten.

Die genannten Beiträge  von Wittenbrink und Gassner finde ich bemerkenswert, weil sie beide das Kernproblem der Social Media Berater ansprechen: keiner kann alles können. Das dies dann auch so zu kommunizieren, erfordert ein zusätzliches Maß an standing. Letztlich reduziert man damit auf den ersten Blick das eigene Kundenpotenzial. Solange dem Markt noch nicht klar ist, das nicht jeder alles kann, so lange wird derjenige bestraft, der seine Grenzen offen aufzeigt.

Das Problem der guten Social Media Berater ist eher nicht die Erkenntnis, das die eigene Kompetenz immer begrenzt sein wird. Problematischer sind Versuche, jede Social Media Herausforderung schultern zu wollen.

Das Ende der Social Media Berater?

Vielleicht werden wir das Ende aller Social Media Berater erleben. Dafür aber müßte die Social Media Kompetenz in den Unternehmen so hoch sein, das man dort alle Tools und Methoden erfolgreich einsetzen kann und die Unternehmen in ihrer Social Media Kompetenz mit der dynamischen Entwicklung von Social Media Schritt halten. Was nicht bedeutet, das wir nicht das Ende des einen oder anderen Beraters erleben werden.

Ist dadurch, das die meisten Unternehmen IT eingeführt haben bzw. nutzen, der Bedarf an IT Beratern auf Null gesunken?

Medienbranche und Social Media – glamour.de

Medienbranche und Social Media am Beispiel Glamour.de

Im Rahmen unserer Branchenbeobachtung analysieren wir anhand eines 80 Punkte umfassenden Kriterienkatalogs einzelne Medienobjekte auf die Nutzung von Social Media Tools. Nachfolgend finden Sie das Ergebnis für Glamour.de (Stand 29. 7. 2011).

Gesamtentwicklung

Im Web fällt der Rückgang der Pageimpressions bei einer Zunahme der Visits gegenüber dem Vorjahr auf (Quelle IVW).

  • Der redaktionelle Content hat deutlich zugelegt.
  • Der user generated Content hat deutlich verloren.

Nach unique users (agof) ist im Vergleich des Jahres keine positive Entwicklung zu erkennen. Google Trends zeigt bei seinen daily unique visitors eine Stagnation mit Delle auf. Betrachtet man die Qualität des Bereich für den user generated content auf glamour.de überrascht diese Entwicklung nicht. Hier besteht durch den Abbau von bestehenden Schwächen deutliches Wachstumspotenzial in der Nutzungsintensität.

 

Community

Betrachtet wurde die eigene Community in glamour.de sowie die glamour.de Community in Facebook.

Eigene Community

Die Analyse der Leistungsfähigkeit umfasst in diesem Bereich 17 einzelne Punkte.

Ergebnis Glamour.de:

  • 1 Punkt eingeschränkt positiv (vorhanden).

Facebook

Die Analyse der Leistungsfähigkeit der Facebook Fanpage umfasst 25 Punkte.

Ergebnis Glamour.de:

  • 1 Punkt uneingeschränkt positiv.
  • 6 Punkte eingeschränkt positiv.

Das quantitative Wachstum an Fans (Klick auf Like-Button) ist positiv. Das qualitative Wachstum (aktive Reichweite) wurde nicht beurteilt.

Anmerkung:

Glamour.de profitiert nicht vom Social Media Effekt aus der Einbindung von redaktionellem Content in ein user generated content-Umfeld. Darunter ist eine effizientere Nutzung des redaktionellen Contents (gemessen an visits wie PIs) zu verstehen.

Blogs

Blogs können als Social Media Tool neben der Usergenerierung zum Communitybuilding einen wertvollen Beitrag zur Erhöhung von Reichweite und Visits leisten. Auf die wichtigsten Suchbegriffe aus den Bereichen Mode, Glamour, Frisuren, Stars und Liebe entfallen bei Google monatlich etwa 33 Millionen Suchanfragen monatlich.

Hier wurde die Nutzung anhand von 14 Schlüsselfaktoren (Punkte) betrachtet.

Ergebnis Glamour.de

  • 1 Punkt wurde positiv beurteilt (das vorhanden sein eines Blogs).
  • glamour.de ist nur im Suchbegriff glamour in einer für die Trafficgenerierung relevanten Position Top 1-3) vertreten. Auf diesen Begriff entfallen lt. Google monatlich etwa 246.000 Suchabfragen.
  • Das nicht genutzte Potenzial an Visits der wichtigsten Suchbegriffe von Glamour.de, die über einen Blog erschlossen werden können, beträgt, je nach Erfolg in der Umsetzung, zwischen 12,3 Millionen und 2,1 Millionen Visits monatlich.

 

Fazit

Bei glamour.de wird in beachtlichen Umfang auf Ertragsvolumen und -quellen verzichtet. Ursachen dafür sind erkennbare handwerkliche und konzeptionelle Defizite, die sich teilweise kurz- und mittelfristig und mit überschaubarem Aufwand korrigieren lassen.

 

Analyse für Ihr Medienobjekt

  • Auf Wunsch präsentieren wir Ihnen gern eine detaillierte Analyse für Ihr Medienobjekt.

 

Social Media b2b – b2b Communitys

Social Media b2b – mehr als Twitter, Blogs und Xing-Profilen

Social Media besteht bei vielen b2b Unternehmen immer noch aus Twitter, eigenen Blog(s) und einer Visitenkarte in Xing und LinkedIn. Dieses Social Media set up ist zwar besser als gar nichts, aber es bleibt doch weit hinter den Möglichkeiten zurück, die Social Media gerade für b2b Unternehmen bieten kann.

Von b2c wissen wir, das die eigentliche Leistungsstärke von Social Media in der Vernetzung und Partizipation liegt und bei den Social Network Plattformen zu finden ist. Social Network Plattformen – oder in diesem Fall Communitys sind allerdings in b2b eher seltener. Natürlich gibt es Branchen, in denen versucht wird, die Vorteile von Social Media umfassender zu nutzen. Das sich viele Beispiele in der IT Branche finden, ist nicht überraschend. Das viele dieser Beispiele eher von durchwachsener Qualität sind, überrascht mehr.

B2b Communitys – was ist da von Xing und LinkedIn zu halten?

In beiden Plattformen trifft sich die Businesswelt, aber wenn man die Nutzung betrachtet, findet dies eben eher auf der Ebene des Visitenkartentauschs und der Verzeichnisse statt. Das Leistungspotenzial von Social Media b2b ist damit nicht abgedeckt, auch wenn viele Unternehmen dort deutlich mehr Social Media betreiben können, als sie derzeit praktizieren. Die Möglichkeit in Foren und Gruppen zu kommunizieren, ermöglicht zumindest zumindest eine Kommunikation anzustossen. Die begrenzten Möglichkeiten dieser Foren und Gruppen werden eher als Grund gesehen, diese Möglichkeiten sparsam zu nutzen, statt aus ihrer Begrenztheit Vorteil zu ziehen und sie als Vorstufe des eigenen Communitybuildings zu nutzen.

Social Media b2b – warum Communitys selten sind

Es ist um ein mehrfaches schwieriger und anspruchsvoller, eine Business Community so zu gestalten, das sie erfolgreich sein kann. Der Grund dafür liegt in der Natur von Business Communitys. Solange allerdings das Angebot an spezifischen Branchenangeboten so dünn ist, hat jedes durchdachte Konzept einen enormen Startvorteil.

Der Erfolg von Social Network Plattformen wie von Communitys beruht auf 3 wichtigen Säulen:

  • Profilen,
  • Vernetzung
  • Partizipation

Darüber hinaus gibt es bei b2b Communitys weitere wichtige Punkte zu beachten:

  • Die inhaltliche Ausgestaltung der Profile einer unternehmens-, produkt-, themen- oder branchenspezifischen Communitys sollte  spezifischer sein, als die einer allgemeinen Business Community.
  • Die Nutzenstiftung und Partizipation muss höheren Anforderungen genügen. Wer von Menschen erwartet, daß sie wertvolle Arbeitszeit investieren, muss einen entsprechenden Gegenwert für die Person und oder das Unternehmen bieten können.
  • Die Community hat es mit zwei nicht ganz deckungsgleichen Erwartungshaltungen zu tun. Der Mitarbeiter, der eine Branchencommunity nutzt, hat nicht zwingend die gleiche Nutzungserwartung wie das Unternehmen. Denken Sie z. B. daran, wie sensibel das Thema Profile unter dem Aspekt Personalbeschaffung / beruflicher Veränderung gesehen werden sollte.

 

Social Media b2b – Cases für b2b Communitys

Betrachten man die Nutzungsmöglichkeiten von b2b Communitys kann man diese in 2 Kategorien zusammenfassen:

  • Integration: bei diesem Ansatz versucht das Unternehmen eine kommunikative Reichweite innerhalb relevanter Zielgruppen aufzubauen, die es entweder nur über kostenintensivere Wege, weniger interaktive Kanäle oder mehr oder weniger gar nicht erreichen könnte.
  • Kooperation: hier versucht das Unternehmen, die Kooperation im Unternehmen mit externen Partnern durch eine Community Plattform und die Vernetzung der kooperierenden Mitarbeiter und entsprechenden Arbeitsmitteln zu fördern und beschleunigen.

Der Unterschied zwischen diesen beiden Ansätzen ist in der Praxis gravierend, insbesondere wenn man den technischen Sicherheitsaspekt bedenkt. Der Anspruch an Vertraulichkeit ist deutlich unterschiedlich zu bewerten, wenn man

  • eine Anwendercommunity für Maschinenführer und den technischen Support von Produkten

mit einer

  • Kooperationsplattform für die Entwickler von Hightech – Maschinen

vergleicht. Im letztern Fall ist der Sicherheitsanspruch wegen des Risikos eines ungewollten Technologietransfers deutlich höher zu bewerten.

Neben den etwas naheliegenderen Aspekten von Marketing, Vertrieb und Verkaufsförderung sind bei b2b zwei weitere Aspekte für mögliche Communityansätze interessant:

Der Human Ressources Aspekt

Neben der Chance, Anwender direkter und schneller zu erreichen, ist nicht zuletzt auch der Human Ressource Aspekt interessant. Wer es schafft in einer Branche die Talente schneller zu erkennen und  besser zu erreichen hat keinen geringen Wettbewerbsvorsprung im absehbaren Wettbewerb um Talente.

Support Aspekte

In einem Seminar zum Thema Social Media für b2b hörte ich ein geradezu klassisches Beispiel für die – eher ungeplante – Nutzung von Social Media: An einer Maschine, die PET Flaschen für Getränke in hoher Stückzahl produzierte trat ein bislang im Unternehmen nicht bekanntes technisches Problem auf, das die produzierten Flaschen zerstörte. Natürlich zu einem ausgesprochen ungünstigen Zeitpunkt. Der Maschinenbediener benutzte sein Smartphone um neben anderen Kommunikationsmitteln auch auf einer Fanpage des Herstellers in Facebook einen Hilferuf zu posten. Dort war zwar auch niemand mehr im Büro aber ein andere Anwender hatte postwendend hilfreichen Rat durch den ein längerer Ausfall der Anlage vermieden werden konnte. Solche zufälligen Beispiele zeigen Anwendungsmöglichkeiten auf, die von den Unternehmen nicht immer in ihrer ganzen Bedeutung erkannt werden.

b2b Communitys und das Risiko der Zurückhaltung

Im IT Bereich zeigt sich auch das Risiko das eine Zurückhaltung bei der Installation von Anwendercommunitys mit sich bringt. Anwender sind heute nicht mehr auf die Unternehmen und deren Aktivität angewiesen, wenn sie sich austauschen wollen. So erstaunt es wenig, wenn die Anwender den Anbietern in aller Regel einen oder mehrere Schritte voraus sind und sich in Foren und eigenen Communitys selbst organisieren. Damit reduziert sich die Chance eines Anbieters diese Zielgruppe über Social Media zu erschliessen deutlich. Die so entstandenen Wettbewerbssituation um die Aufmerksamkeit und Partizipation der Zielgruppe ist um so unerfreulicher, als

  • das anbietende Unternehmen damit in eine Wettbewerbssituation mit ihren eigenen Kunden gerät
  • die Anwendercommunity deutlich offener – für die Öffentlichkeit wie den Wettbewerb gestaltet ist.

Social Media Kompetenz – Schlüsselkompetenz für Markterschließung und Marktbearbeitung

Die Liste der Beispiele liesse sich deutlich verlängern und die Anwendungsbeispiele auch breiter aufführen. Die Erkenntnis, das  Markterschließung und Marktbearbeitung heute ohne Social Media eher der Vergangenheit als der Zukunft zuzurechnen ist, läßt sich nur mit großem Aufwand ignorieren. Ohne Social Media wird dieser Aufwand für Markterschließung und Marktbearbeitung ständig zunehmen, während die damit erzielte Wirkung deutlich abfällt. Das ist eine der Erkenntnisse, die b2b aus verschiedenen b2c Bereichen erkennen kann.

Wie weit es mit der Social Media Kompetenz in Ihrem Unternehmen aussieht, können Sie auch dadurch prüfen, das Sie die Frage stellen,

  • welche Anwendungsmöglichkeiten es für Communitys für Ihre Leistungen und Produkte bestehen
  • wer im Unternehmen die Social Media Kompetenz hat um diese

technisch und wettbewerbsfähig so zu gestalten, das daraus ein nachhaltiger Wettbewerbsvorteil entsteht.

Social Media Kompetenz

So wenig wie sich Unternehmen leisten können, technologische Entwicklungen zu verpassen, so wenig werden sie das Thema Social Media ohne entsprechende Nachteile ignorieren.

Der Aufbau unternehmerischer, gestaltender Social Media Kompetenz und die Umsetzung von Social Media im Unternehmen kostet Zeit. Passende Mitarbeiter werden dazu auch in absehbarer Zeit kaum auf dem Markt verfügbar sein, weil dafür die Ausbildungsgänge noch nicht in ausreichender Anzahl und Qualität existieren. Am Aufbau eigener Kompetenz durch Ausbildung führt für längere Zeit kein Weg vorbei.

Sprechen Sie mich an, wenn Sie dazu Informationen und Empfehlungen suchen.

 

 

Google Hotelfinder – nur die Spitze des Eisbergs für MS Tourismus

Ein Blogbeitrag von Markus Luthe, Hauptgeschäftsführer Hotelverband Deutschland in Hotellerie.de gab den Ausschlag für diesen Artikel. Herr Luthe beschreibt darin Googles Hotelfinder.

Googles neues Produkt sollte niemand überraschen. Letztlich handelt es sich um einen logische Schritt der vertikalen Integration. Warum sollten die Suchmaschinenbetreiber auf Dauer nur andere von den Ertragspotenzialen profitieren lassen, die in Form von Suchanfragen erkennbar sind? Das wäre unlogisch und ausgesprochen unklug, wenn man die Wettbewerbssituation genauer betrachtet.

Evolution der Geschäftsmodelle

Bislang sind die Bedarfspotenziale, die aufgrund von Suchanfragen erkennbar werden, in Google & Co. kostenlos verfügbar. Unternehmen müssen nur Ihr Angebot entweder über Adwords oder erfolgreiche SEO (Suchmaschinenoptimierung) in der Trefferliste etablieren. Google selbst verdient faktisch nur an Adwords.

Es wäre naiv zu glauben, das es dabei bleiben würde. Versteht man den Google Hotelfinder als ersten Schritt in Richtung einer umfassenderen Partizipation an der wirtschaftlichen Nutzung von Bedarfspotenzialen trifft das die Tourismusbranche auf mehreren Ebenen:

  • Den Empfehlungsportalen könnte der Boden unter den Füßen weggezogen werden, sobald Google selbst genügend Empfehlungsvolumen generiert.
  • Vermittlern (Reisebüros) würde ein weiterer Teil des Kuchens entgehen, wenn Google Nachfrage direkt kanalisiert. Kleine und mittelständische Unternehmen der Branche könnte das genauso unerfreulich treffen, wie Selbstvermarktern.
  • Konzentrationsprozesse und Marktbereinigung wir durch eine Nachfragekanalisierung beschleunigt.

Google wird aktiv – auch an um seinen Rückstand  auszugleichen

Don’t be evil – das Motto von Google steht nicht im Widerspruch zu dieser Evolution der Geschäftsmodelle. Google erleichtert seinen Nutzern die Suche und erschließt sich damit ein etwas größeres Stück vom Kuchen, den man selbst gebacken hat. Das Google jetzt aktiv wird – und dies sich nicht nur auf den Tourismussektor beziehen muss – hat seine Gründe. Google fühlt sich nicht grundlos von den Möglichkeiten der Social Network Plattformen, wie Facebook, bedroht. Seit Jahren versucht der Suchmaschinengigant auch hier erfolgreich zu sein. Mit Google+ hat man zum ersten Mal ein Angebot, das erfolgreich sein kann. Warum Google so reagiert ist einfach. Mit der Suche steht Google systembedingt an einem späteren Platz in der Entwicklung einer Kaufentscheidung als eine Social Network Plattform. Deren Informationsqualität und -möglichkeiten können Google zumindest teilweise im Wettbewerb um die Kanalisierung von Kaufentscheidungen das Wasser abgraben:

  • Google kann Nachfrage und Angebot dann zusammenbringen – oder künftig kanalisieren -, wenn ein Interessent aktiv auf der Suche ist.
  • Social Network Plattformen wie Facebook können früher agieren und aufgrund ihres Informationspotenzials dem einzelnen User früher präzisere Angebote unterbreiten, inklusive Empfehlungsmarketing aus deren sozialem Umfeld.

Facebook ist von diesem Schritt derzeit noch weiter entfernt als Google. Der Social Network Gigant legt gerade die Infrastruktur für eine sehr umfassende Marketinginfrastruktur (eigene Währung, lokales Marketing, Shopwelten), die nicht zuletzt mit Hilfe externer Anbieter aber sehr schnell mit Angeboten aufgefüllt sein wird. Google hat hier derzeit immer noch die „Einzelkämpfermentalität“, wird aber früher oder später mit eigenen Schnittstellen und der Öffnung nachziehen müssen.

Facebook – das Social Network Potenzial für den Tourismus

Was kann Facebook – als Synonym für Social Network Plattformen – im Wettbewerb um die Nutzung von erkannter Nachfrage besser als eine Suchmaschine?

Um den strukturellen Unterschied zu verstehen, muss man das Informationspotenzial und die Informationsqualität die in Social Network Plattformen systembedingt möglich sind, als Basis nehmen. Aktuell nutzen die Social Network Plattformen ihr Potenzial nur sehr marginal.

Betrachten wir das Potenzial von Social Network Plattformen rund um touristische Konsumentscheidungen und deren Entwicklung:

Eine Social Network Plattform kann

  • ein recht genaues Bild der touristischen Präferenzen von Usern abbilden. Profile, Urlaubsfotos, Kommentare, Diskussionen, Informationsinteressen (Fanpages, Reaktionen auf Content), Bewertungen (Likes und Kommentare), sowie spezielle Applikationen ermöglichen ein sehr granulares Bild der individuellen Präferenzen.
  • auch eine Vielzahl von Informationsquellen über den Zeitpunkt des Bedarfs und des Beginns der Informationsphase nutzen.
  • damit rechtzeitig relativ passgenaue Informationen als Anstösse für Reisen liefern.
  • das persönliche Umfeld in die Entwicklung von Reiseentscheidungen einbinden und Freunde zu Empfehlern und Verkäufern machen.
  • für einzelne Produkte wirtschaftliche Vorteile generieren, die dem Einzelnen und/oder dessen Freundeskreis zur Verfügung gestellt werden können.

All diese Prozesse können im Vorfeld der Google Suche etabliert werden und die Google Suche damit mehr oder weniger verzichtbar machen.

Das Pizzaprinzip

Um Googles Rückstand gegenüber Facebook & Co. zu verstehen, hilft das Pizzaprinzip.

  • Wenn der kleine Hunger kommt, bietet Google seinen Usern verschiedene Kochrezepte an, die der User selbst noch durchdenken und prüfen muss.
  • Bevor der kleine Hunger sich meldet, lässt Facebook seine User über verschiedene passende Alternativen diskutieren und liefert gleich das fertige Produkt – oder dessen Anbieter.

Googles Kochrezept oder Facebooks Fertigpizza – das ist derzeit die Systemalternative. Wobei die Social Network Plattformen ihre Möglichkeiten nicht einmal annäherungsweise zu nutzen verstehen.

Warum die Social Network Plattformen hinter ihren Möglichkeiten zurückbleiben

Facebook ist dabei eine für viele Branchen nutzbare Marketinginfrastruktur aufzubauen, die in ihrer Dimension weit über das hinausgeht, was das Unternehmen derzeit anbietet und wohl auch darüber, was die Unternehmen sich derzeit vorstellen. Denken Sie an die eigene Währung (Credits), die Integration von eCommerce (Shops in Facebook), das regionale Marketing (Places) und die mobile Nutzung. Der Aufbau dieser Infrastruktur kostet Ressourcen. Die Inhalte werden um so schneller von Dritten eingestellt werden.

Die deutschen Social Network Plattformen sind weit weg von einer Nutzung ihrer eigenen Potenziale. Das liegt vordergründig an ihrer wirtschaftlichen Ressourcensituation, steigender Unattraktivität, vor allem aber an der Qualität des Managements und der fehlenden Social Media Kompetenz der Investoren.

Die Konsequenzen daraus können überaus unerfreulich sein. Social Network Plattformen wie Facebook können faktisch ganze Branchen aufrollen und die Marktverhältnisse neu gestalten.

Das halten Sie für übertrieben? Sicher, aus heutiger Sicht sind diese Konsequenzen für manche Verantwortlichen noch unvorstellbar. So unvorstellbar wie ein Social Network mit einer Viertelmilliarde Usern in weniger als 5 Jahren aufzubauen. Google hat faktisch ein Monopol bei der aktiven Informationsbeschaffung. Social Network Plattformen können die aktive Suche sukzessive unterlaufen, in dem sie den Nutzer daran gewöhnen, das relevante Informationen zunehmend ihren Weg in den Plattformen zu ihnen finden.

Fazit

Wir sehen einen Kampf um die Möglichkeit Märkte neu zu gestalten – zwischen dem Suchmaschinenmonopolisten, der sich nicht grundlos bedroht fühlt und mit Google+ und der Verbindung einer Vielzahl von Diensten antwortet – und Facebook als führender Social Network Plattform, die dabei ist ein eigenes Soziales Internet zu etablieren.

Die Interessen einzelner Unternehmen, Branchen und wohl bald auch Volkswirtschaften sind davon tangiert. Welche Einflussmöglichkeiten letztere noch haben,wird interessant. Die Mitgestaltungsmöglichkeiten von Unternehmen und Branchen sollte man sehr realistisch sehen. Wo gehobelt wird fallen Späne. Wo große, globale Hobel angesetzt werden, fallen die Späne auch mal entsprechend grösser aus. Und das betrifft definitiv nicht nur die Tourismusbranche.

Haben Sie sich darüber Gedanken gemacht, wie Social Media Ihr Geschäftsmodell verändern wird?

Kaum eine Branche, kaum ein Unternehmen wird durch Social Media nicht tangiert. Die Dynamik dieser Entwicklung erfordert frühzeitig Antworten auf diese Herausforderung zu entwickeln und umzusetzen, um nicht nur an den Risiken zu partizipieren.

Wir können Ihnen helfen Social Media als Wettbewerbsvorteil zu nutzen, sofern Sie rechtzeitig handeln. Rechtzeitig ist spätestens dann, wenn Sie sich zum ersten Mal fragen, wann Sie sich auch noch damit befassen sollten. Also eigentlich gestern.

 

„Internet made in Germany“ – Datenschutz als Standortvorteil?

In Meedia wird Ralph Dommermuth, Gründer und Vorstandschef der United Internet AG, mit Angriffen auf die Datensammelwut von Google, Facebook und Apple im Zusammenhang mit seiner Initiative „Internet Made in Germany“ zitiert.

Es steht mir fern, den Datenhunger von Google, Facebook oder Apple zu verteidigen. Ich teile die Meinung, das diese Unternehmen auf Ihrem Gebiet faktisch Monopolisten sind. Daß amerikanische Unternehmen – und nicht nur Google, Facebook oder Apple – seit Clinton den US-Sicherheitsbehörden – und nicht nur dem FBI – einen Zugang zu ihren Daten einräumen müssen, ist übrigens in den USA geltendes Recht. Sich darüber zu ärgern, ist überaus nachvollziehbar. Das wir das seit Jahren stillschweigend akzeptieren, ist allerdings unser – politisches – Problem.

Diese drei Monopolisten sind im Markt durch ihre Leistungen marktbeherrschend und es bedarf keiner Erlaubnis um Google, Facebook oder Apple mit besseren Angeboten aus dem Markt zu werfen. Denke ich an die Innovationsversuche von GMX und web.de, fällt mir spontan unddu.de ein – der kläglich gescheiterte Versuch eine Social Network Plattform für das große Nutzerpotenzial von web.de und GMX zu etablieren. Mit dem Argument des Datenschutzes als Wettbewerbsvorteil versuchen sich bereits die VZs mit ausgesprochen mäßigem Erfolg.

Sich darüber zu ärgern, das amerikanische Unternehmen sich an geltendes US-Recht und nicht an den deutschen Datenschutz halten ist genauso wenig nachvollziehbar, wie zu erwarten, das deutsche Unternehmen in allen ihren internationalen Niederlassungen deutsche Standards – von der Mitbestimmung über die Urlaubsregelung bis zur Bezahlung – anwenden.

Bislang stand „Made in Germany“ eher für ausgezeichnete Produkte, als für Gesetzestreue als Standortvorteil. Es wäre schon schön, wenn man mehr über die innovativen Inhalte dieser Kampagne erfahren würde, als den Hinweis: wir halten uns als Unternehmen an geltendes Recht. Das war doch hoffentlich immer so. Oder ist das schon die ganze Substanz der Kampagne? Meedia scheint da nichts erwähnenswertes aufgefallen zu sein und als ich „Internet Made in Germany“ suchte (googelte), fand ich diesen interessanten Artikel bei Spiegel Online. Das ist auch deutsche Internetrealität.

 

Ist der Abstieg die Zukunft der deutschen Social Networks?

Die Frage ob deutsche Social Networks überhaupt eine Zukunft haben können – bei der Omnipotenz von Facebook und dem Buzz um Google+ – wird durchaus unterschiedlich negativ beantwortet.

Die Gegenwart sieht unerfreulich aus

Martin Weigerts Artikel über die Zukunft der VZs „Abstieg: Die Tage der VZs sind gezählt“ ist allemal lesenswert. Was er darin schreibt, trifft aber nicht nur auf die VZs zu. Das ist faktisch die Realität der allermeisten deutschen Social Network Plattformen. Wer sich genauer informieren will, kann dies recht komfortabel tun. Hier finden Sie die aktuellen Google Checks für die wichtigsten deutschen Social Network Plattformen – inklusive der regionalen und lokalen. Klicken Sie auf Google Check und Sie sehen die aktuelle Entwicklung der jeweiligen Plattform – und leider auch ein sich immer wiederholendes Bild des Abstiegs.

Wer darin eine mathematische Gesetzmäßigkeit vermutet – a la „the winner takes it all“ -, täuscht sich. Es ist eine recht logische Mischung aus einer ganzen Reihe von Fakten. Das Gesetz der Masse – böse Zungen sagen auch der Lemminge – gehört genauso dazu, wie die Erkenntnis das auf Betreiberseite die Kompetenz um einen harten Wettbewerb zu bestehen oftmals fehlt, ja fehlen muss. Viele Erfolge sind Ergebnis des Zufalls, Resultat eines günstigen Augenblicks und der Abwesenheit des Wettbewerbs, bei hoher Nachfrage. Diese Rahmenbedingungen haben sich drastisch geändert. Der Markt ist verglichen mit 2006 nun mal deutlich gesättigter, der Wettbewerb nicht zu übersehen.

Gibt es eine echte Notwendigkeit für deutsche Social Network Plattformen?

Eindeutig ja. Vielleicht weniger für die User auch nicht nur um dem deutschen Datenschutz endlich Genüge zu tun. Das Argument hat eher marginale Bedeutung, vergleicht man es mit anderen Gründen.

Social Network Plattformen werden als zentrale Orte an denen sich Angebot und Nachfrage, Meinung und Trends treffen und bilden nicht nur für die Wirtschaft eines Landes zunehmend wichtig. Auch die gesellschaftliche Bedeutung ist immer noch nicht angekommen. Wer sich erinnert, das Social Media zunehmend wahlentscheidend wird, hätte vielleicht doch lieber auch mehrere Plattformen auf denen agiert wird.

Welche deutsche Plattform könnte bestehen?

Derzeit fällt mir dazu nur wenig ein. Das liegt nicht nur daran, das die deutschen Plattformen überwiegend stehen geblieben sind, was die technische Entwicklung angeht. Wer das Rennen aufgibt, muss sich nun mal nicht wundern, wenn er zurück bleibt.

Nicht weniger relevant ist die Qualität des Managements der Plattformbetreiber. Hier trifft man öfter den Typus des Wirtschaftsinformatikers der mit seiner Diplomarbeit Community erfolgreich war, weil es in seiner Region keine nennenswerte Alternative gab. Einige davon haben sich aus dem Business verabschiedet – siehe VZ- und Lokalistengründer – andere bleiben mehr oder weniger aktiv am Ball. Und natürlich gibt es auch weiterhin Plattformen, die technologisch nicht stehen bleiben  – siehe KWICK! – oder sich noch wacker im Markt halten – siehe Jappy.

Die Katze beißt sich in den Schwanz

Die Crux ist, das die Ertragslage der Plattformbetreiber große Investitionen nicht mehr erlaubt. Einen Wettbewerb ohne umfangreiche Ressourcen kann man nur durch hohe Innovationsfähigkeit gestalten. Und das ist für viele Betreiber immer gleichbedeutend mit technischen Investitionen. Facebook dagegen agiert strategisch und besetzt primär Ertragsfelder, die in der Summe die Plattform interessanter und reizvoller machen, externe Entwickler für weitere Applikationen motivieren.

Ein wirklich wettbewerbsfähiges Angebot ist von den deutschen Plattformbetreiber nicht zu erwarten. Nach dem Ende der VZs werden wir sehen, wie lange sich wer-kennt-wen.de gegen den Abwärtstrend stemmen wird.

Wer könnte den Wettbewerb neu beleben?

Die beste Chance sehe ich bei etablierten Medienunternehmen. Dort sind die Startvoraussetzungen besser als in anderen Branchen. Leider fehlt es dort noch an der nötigen Kompetenz wenn man die Social Media Bemühungen der Medienbranche mit dem vergleicht was state-of-the-art ist. Das könnte sich aber ändern, wenn man in den Führungsetagen der Medienunternehmen erkennt, welche wirtschaftlichen Potenziale sich aus der Verbindung von Social Network Plattform und Medienplattform wirklich ergeben. Sieht man sich das Beispiel Holtzbrinck und VZs oder RTL und wkw an, rückt diese Hoffnung allerdings in weite Ferne.

Fazit

Ein wesentlicher Teil der Stärke von Facebook liegt in der Schwäche seiner Wettbewerber. Das gibt Hoffnung, das sich kein Quasi-Monopol etablieren kann. Ein Oligopol aus Google+ und Facebook wäre allerdings auch keine wirkliche Verbesserung.

 

 

 

 

 

Social Media Analyse – Amica.de

Medienmarken und -häuser sind von Social Media stärker betroffen als viele andere Unternehmen und Branchen. Um so wesentlicher erscheint es, das sich diese Branche besonders intensiv mit Social Media auseinandersetzt, um nicht nur unter den Risiken zu leiden, sondern auch die Chancen von Social Media zu nutzen.

Um ein Bild der Qualität der Social Media Nutzung für Medienobjekt wie Magazine und Zeitungen zu erhalten nutzen wir eine eigene betont auf wesentliches fokussierte Checkliste. Anhand dieser Checkliste beleuchten wir die Social Media Nutzung in den Bereichen Website, Facebook, Blogs, Community Management und Geschäftsmodell(e).

Ein Hinweis in turi auf einen Artikel von Meedia über die Wiederbelebung der Ex-Print Marke amica als Applikation für den iPad gab den Ausschlag die Inhalte eines Social Media orientierten Blicks auf Amica.de zu veröffentlichen. Ziel dieser Betrachtung war nicht die App von Amica sondern die Social Media Aktivitäten auf Website, Facebook, Blogs und im Community Management. Hier wollten wir sehen, wie weit dort die Chancen von Social Media ausgereizt werden.

Social Media für Online Medienobjekte mit erfolgsentscheidend

Die Betrachtung der Social Media Aktivitäten und Qualität der Medienhäuser und ihrer Marke ist nicht zuletzt deshalb besonders interessant weil man hier nicht nur die Nutzung von redaktionellem Content und user generated Content parallel betrachten kann. Weiterhin zeigt eine unterschiedliche intensive Nutzung von redaktionellem Content als dem wirtschaftlich hochwertigeren Werbeumfeld bei einer intensiveren Verflechtung von Community- und Contentbereichen nicht zuletzt beachtliche wirtschaftliche Potenziale auf.

Bei Amica sind aufgrund der IVW-Erfassung leider keine Daten für die Nutzung von redaktionellem und user generated Content verfügbar.

Die Reichweite von Amica im Web

Amica erreicht im Web nach agof 140 Tsd. aktuell (2011/4) unique users. In der IVW wird Amica mit Focus gemeinsam erhoben. Die interne Ausweisung ergibt nach den Mediendaten von Amica knapp 320.000 visits und 2,12 Mio PIs für Juni 2011.

Ergebnis der Betrachtung der Social Media Aktivitäten

Die Website

  • Die Checkliste für die Betrachtung der Social Media Aktivitäten auf einer Medienwebsite mit eigenem Communityansatz umfasst  18 Prüfpunkte.
  • Bei Amica.de sind von diesen 18 Prüfpunkten bei 11 Punkten Inhalte, Leistungen oder Angebote vorhanden.

Das ist deutlich besser, als es auf den ersten Blick aussieht, aber auch ohne Berücksichtigung von qualitativen Aspekten auch genauso deutlich ausbaufähig.

Facebook

Für Amica besteht eine Fanpage in Facebook.

  • Die Checkliste für die Social Media Aktivitäten in Facebook umfasst 23 Prüfpunkte.
  • Für Amica sind bei 2 Prüfpunkten positive Ergebnisse bzw. Inhalte erkennbar.

Blogs

Blogs können durch die Generierung von Visits zur wirtschaftlichen Nutzung von Content beitragen. Die durchschnittlich 5 wichtigsten Suchbegriffe aus den Themenbereiche von Amica ergeben bei der Betrachtung des Nachfragevolumens nach Suchbegriffen (Google Keyword Tool) ein monatliches Volumen von 45 Mio. lokalen Suchabfragen.

Bei einer in allen einbezogenen Suchbegiffen erfolgreichen Nutzung von Blogs für die Generierung von Visits entspricht dies je nach Erfolgsgrad einem Potenzial von 2,25 bis 15,75 Mio visits/ Monat. Aktuell verzeichnet Amica 320 Tsd Visits im Monat.

Community Management

Ein funktionierendes Community Management ist für die erfolgreiche Nutzung von Social Media unverzichtbar.

  • Zur Einschätzung des Community Managements verwenden wir 33 Prüfpunkte.
  • Bei Amica sind in 2 Punkten Inhalte oder Leistungen erkennbar.

Fazit Amica.de

Die Belebung von Amica durch eine Applikation für das iPad ist sicher eine gute Idee.

Das ungenutzte Potenzial, das Social Media für eine Belebung der Nutzung von Amica.de noch bietet, dürfte jedoch auch von einer noch so erfolgreichen Applikation nicht so schnell übertroffen werden.

Auch wenn Amica quantitativ mehr Social Media als mancher Wettbewerber beinhaltet, bleiben erhebliche wirtschaftliche Potenziale nicht ausgeschöpft, die die Anzahl der Visits und der PIs um ein mehrfaches erhöhen können.

Social Media in der Deutschen Bank

In CIO findet sich ein Interview mit dem Social Media Verantwortlichen der Deutschen Bank, das einfach lesenswert ist.

Unter dem Titel Stakeholder Dialog wir die Social Media Strategie der Deutschen Bank vorgestellt. Mal abgesehen, das der Artikel dieses Versprechen nicht wirklich zur Gänze einlöst, ist die Aussage dann doch auf das wesentliche verdichtet: Altbewährte Kommunikationsmitarbeiter bearbeiten einen weiteren Kommunikationskanal. Nur gut, wenn da nicht dann doch noch ein Stakeholder-Dialog sich daraus entwickelt. Das wäre dann doch wirkliche etwas Neues.

Social Media Fallen von best case Kampagnen

  • Orientierung an den besten ist immer gut. Wenn man die Thematik beherrscht und Blender von Könnern unterscheiden kann.
  • Social Media oder Werbekampagnen in einem Social Media Umfeld?
  • Das strukturelle Risiko erfolgreicher Werbung im Social Media Umfeld – Kreativer Ansatz der ausflacht. Blend it baby.
  • Social Media ist strukturell angelegt.
  • Kriterien: Aufbau von Reichweite, Aktivität, Partizipation, Business

Kann die Orientierung an best cases Kampagnen eine Social Media Falle sein?

Die Orientierung an den besten Ergebnissen ist immer gut, das steht außer Frage. Allerdings sollte man auch in der Lage sein Blender von Erfolgen zu unterscheiden. Das betrifft Kampagnen im allgemeinen, wie Kampagnen im Social Media Umfeld. Es ist nun mal ein ganz grundsätzlicher Unterschied ob Sie als Unternehmen in Social Media agieren oder Social Media als strukturellen Bestandteil Ihrer Unternehmensaktivitäten – ich spreche ausdrücklich nicht nur vom Unternehmensmarketing – betrachten und nutzen wollen.

Wenn Ihnen der Unterschied zwischen diesen beiden Ansätzen und seine Konsequenzen nicht sofort klar ist – notieren Sie sich, das Sie für Ihre Social Media Kompetenz ein paar Grundlagen von Social Media updaten sollten. Dieser Link kann Ihnen dabei behilflich sein.

Die best cases Risiken von Werbekampagnen in Social Media

Es gibt sie tatsächlich – sehr erfolgreiche Werbekampagnen im Social Media Umfeld. Erfolgreich nicht nur im Sinn medialer Wahrnehmung sondern auch im wirtschaftlichen Sinn. Denken Sie doch einmal an die Ihnen sicher bekannte „Will it blend“ – Kampagne.

Dort liess der Hersteller von Küchenmixer die ungewöhnlichsten Dinge wie iphones und ipads durch seinen Mixer um zu beweisen, das sein Mixer sehr leistungsstark ist und stellte davon Videos in youtube ein. Diese Kampagne hat sicher stark zum Umsatzwachstum beigetragen.

Irgendwann ist der Ãœberraschungseffekt auch der innovativsten Idee vorbei und die Wirkung der Kampagne versandet.

  • Würden Sie als Küchengerätehersteller jetzt mit der gleichen oder einer adaptierten Idee ähnlich erfolgreich sein können? Eher nicht.
  • Was legen Sie als Verantwortlicher nach um dieses Erfolgslevel zu halten? Erfolge dieser Art tragen ein besonderes Damoklesschwert in sich: schnell wird mal als Erfolggarant der Vergangenheit zum Problem der Gegenwart.

Das zweite Risiko liegt in der Dynamik von Social Media. Erfolgreiche Kampagnen sind auch wenn sie wiederholbar sind, schnell veraltet.

Wenn Ihnen die Ursache dafür nicht sofort klar ist, empfehle ich Ihnen eine kleine Auffrischung Ihrer Social Media Kompetenz. Social Media ist ein dynamischeres Umfeld, das zudem auf einem raren Gut – der Aufmerksamkeit und der Zeit Ihrer Zielgruppen basiert.

Ein weiteres Risiko liegt in der Vernachlässigung struktureller Ziele einer Social Media Kampagne zu Gunsten kreativer Inhalte. Social Media Kampagnen – sei es in ihrer typischeren Form als Werbung in Social Media oder auch als echte Social Media Kampagnen – benötigen die Aufmerksamkeit der Social Media User und stehen damit in einem deutlichen Wettbewerb zum eigentlichen Nutzungsziel des Social Media Users. Aufmerksamkeit ist wie Zeit nicht unendlich. Wird eine kreative Idee nicht genutzt um auch die strukturellen, systembedingten Ziele von Social Media abzudecken, läuft die Kampagne zumindest teilweise am Social Media Erfolg vorbei, auch wenn sie in ihrer Wahrnehmung auch noch so erfolgreich ist.

Kennen Sie alle strukturellen Ziele von Social Media? Das sind die Ziele, die sich automatisch ergeben, wenn ein Unternehmen Social Media langfristig erfolgreich als festen Bestandteil seiner Aktivitäten nutzen will.

Anmerkung zum Thema Social Media Kompetenz: Darunter ist nicht die Fähigkeit gemeint, Social Media als User zu benutzen sondern die unternehmerische Social Media Kompetenz. Also die Kompetenz Social Media strategisch zu gestalten und zielführend für die Umsetzung der eigenen Unternehmensziele zu nutzen.

Bitte haben Sie Verständnis, das ich nicht alle Aspekte dieses Themas umfassend behandele. Dann würde dieser Artikel drei Seiten mehr umfassen und wäre sicher noch weniger lesefreundlich.

Wenn Sie bei den grauen Textstellen sich nicht „sattelfest“ fühlen, sollten Sie tatsächlich über eine Erweiterung Ihrer Social Media Kompetenz nachdenken.

Dies sind natürlich nicht alle Social Media Fallen, in die Sie sogenannte best cases führen können. Es sind nur die wichtigsten, systembedingten, die Sie unbedingt kennen sollten.

Fazit

Ohne fundierte (unternehmerische) Social Media Kompetenz ist es ausgesprochen schwierig, nachhaltig erfolgreiche Social Media Kampagnen zu erkennen. Ohne eigene Kompetenz zur Einschätzung des realen Gehalts einer Kampagne führt die Orientierung an sogenannten best cases leicht in die Irre.

Test

Testen Sie dieses Problem – und Ihre unternehmerische Social Media Kompetenz – doch einfach mal selbst. Dieser Link führt Sie zu den 20 innovativsten Facebook Marketing Kampagnen. Können Sie sicher erkennen, welche dieser Kampagne eine echte Social Media Kampagne war und welche alle systembedingten Bestandteile einer echten Social Media Kampagne abgedeckt hat?

Wenn Sie sich nicht sicher sind, freue ich mich darauf Sie in einer meiner Social Media Seminare begrüssen zu dürfen.

 

 

 

 

Social Media Strategie ohne Partizipationskonzept?

Social Media Strategie ohne Partizipationskonzept?

Vom Dialog auf Augenhöhe wird in Social Media viel und gerne geredet. Gelegentlich erweckt das in mir den Eindruck, das dies eine beliebte Floskel ist, mit der man sich über mehr oder weniger tiefe Wissenslücken zum Thema Social Media hinweg rettet. Oder das wenigstens versucht. Natürlich sollte ein Dialog auf Augenhöhe stattfinden, zumindest wenn man den Anschein erwecken will, der Dialog sei ernst gemeint. Und dann? Was folgt nach einem Dialog auf Augenhöhe? Ein Tässchen Kaffee mit dem CEO oder ein warmer Händedruck des Ministerpräsidenten, seines Stellvertreters oder dessen stellvertretenden Stellvertreters? Sie spüren Ironie in dieser Frage? Das ist die reine Absicht. Gut das wir darüber geredet haben – den Satz kennen wir aus Comedy oder Kabarett. Einem Dialog, auf den nichts substanzielles folgt, haftet schnell das Etikett Mogelpackung an. Oder deutlicheres. Vor allem bewirkt dieser Dialog nicht unbedingt eine Verbesserung, denn nichts verärgert mehr, als das Gefühl nicht ernst genommen und statt dessen vorgeführt zu werden. Die Stimmung nach einem Dialog ohne Folgen ist in aller Regel nicht besser. Gut das wir darüber geredet haben und jetzt bitte business as usual – das wäre sicher die falsche Einstellung um Social Media zu betreiben. In der Konsequenz ist das aber – ungewollt – eher Realität als Ausnahme.

Das unterschätzte Risiko des Dialogs

Auch wenn wir in der besten Absicht den Dialog mit Kunden, Interessenten, Bürger und Wählern beginnen, so laufen wir doch Gefahr die Dinge zu verschlechtern, statt zu verbessern. Wenn wir das Thema Social Media auf den Dialog verkürzen, verkürzen wir auch seine positive Wirkung, nicht aber die Risiken. Ein Kunde oder Bürger, dessen Anliegen angehört wird, der aber keine daraus resultierende Wirkung erkennen kann, wird nicht zufrieden sein können. Wer Dialog sä, muss bereit sein Veränderung zu ernten. Dieses Risiko resultiert all zu oft aus der Unklarheit darüber, was möglich ist und was nicht. Wenn die Spielregeln und die Spielräume eines Dialogs klar definiert sind, kann der Frust des erfolglosen Dialogs zumindest reduziert werden. Allerdings geht man damit auch das Risiko ein, den Dialog im Ansatz scheitern zu lassen. Ein Dialog, der nichts bewegen kann oder soll, macht nun  mal wenig Sinn. Gerade wenn das von vorne herein klar erkennbar ist.

Erfolgreiches Social Media führt zur Partizipation

Für was steht Partizipation? Für Mitwirkung und Mitgestaltung. Social Media wird deshalb auch als “Mitmachweb” bezeichnet. Mitmachen hat viele Gesichter. Das kann eine Weiterempfehlung sein. Oder das Sammeln von Punkten, oder die Mitgestaltung von Produkten. Natürlich hat das Sammeln von Punkten über Nummern in Kronenkorken von Getränkeflaschen um sie gegen Aufkleber einzutauschen eine andere Qualität als die Möglichkeit selbst Vorschläge für die Gestaltung oder Verbesserung von geschätzten Produkten einzubringen. Das erste Beispiel steht für eine relativ schlichte Form der Beteiligung und ist – sagen wir einmal – Geschmacksfrage. Auf dieser Ebene lassen sich vielleicht sogar “erfolgreiche Kampagnen” darstellen. Aber wie ernst würden Sie sich als Konsument in diesem Fall genommen fühlen, wenn man Sie über diese Ebene anspricht? Für diese Vorgehensweise spricht, das sie einfach und billig ist, einer Agentur überlassen und für das Unternehmen nahezu störungsfrei abgewickelt werden kann. Das andere Beispiel steht für das klare Gegenteil. Man lädt zu einer echten Mitwirkung ein, mit erkennbaren Auswirkungen auf Abläufe, auf Produkte und auf das Innenleben des Unternehmens. Damit stellt man die Zusammenarbeit mit seinen Kunden auf eine ganz andere Qualitätsebene. Und das ist trotzdem alles andere als innovativ. Werfen wir einen Blick über den Tellerrand von b2c und betrachten die Zusammenarbeit von b2b-Unternehmen und deren Kunden, entdecken wir, das dort die Zusammenarbeit schon beachtliche Formen angenommen hat. Im Automobilbau werden umfangreiche Module schon komplett von Zulieferern entwickelt und teilweise sogar direkt verbaut. Gut – dort verfügt der Lieferant über eine für den Kunden besonders wertvolle technische Kompetenz. Bei b2c ist es der Kunde, der über die wertvollste Information verfügt. Niemand weiss besser, welches Produkt er eigentlich gern kaufen würde, als der Kunde selbst. Warum ihn also nicht an der Entwicklung so weit als möglich beteiligen. Was uns davon abhält ist die reine Bequemlichkeit, um das Verharren in starren Denkmustern deutlicher zuzuordnen. Die daraus entstehenden Kosten stehen der Wirkung die mit der Partizipation der Kunden erzielt werden kann, nicht im Weg.

Keine Social Media Strategie ohne Partizipationskonzept

Erkennen wir die Bedeutung der Partizipation für den Erfolg in Social Media, als das was sie ist – erfolgsentscheidend. Wenn sich Kunden nicht einbringen, verpufft Social Media. Ihr Partizipationskonzept definiert nicht nur die Möglichkeiten der Kunden, Interessenten und Bürger, sich zu beteiligen. Es definiert damit auch,

  • wie ernst Sie Ihre Kunden nehmen.
  • welchen Erfolg Sie in Social Media erzielen können.
  • wie es mit Ihrer Social Media Kompetenz insgesamt bestellt ist.

Es macht also Sinn sich das Partizipationskonzept Ihrer Social Media Strategie und deren einzelnen Maßnahmen immer wieder genauer anzusehen. Und auch das Partizipationskonzept der Social Media Massnahmen / Strategie Ihrer Social Media Agentur kritisch auf Qualität und Nachhaltigkeit zu überprüfen. Niemand will Budgets dafür investieren, dem Markt deutlich zu machen, wie gering man die eigenen Kunden schätzt.

Handlungsbedarf oder Nachholbedarf?

Ihrer Social Media Strategie fehlt ein Partizipationskonzept oder Sie würden sich gern intensiver mit dem Thema befassen? Kein Problem. Auch hier haben Sie die Wahl – sowohl was das Einstiegslevel, als auch die Methode betrifft.

  • Social Media Start Seminar für Unternehmen (für den Einstieg ins Thema Social Media)
  • Social Media Strategie Seminar (um das Thema umfassend kennen zu lernen).

Beide Seminare sind als Inhouse Seminar für Teams oder als one2one-Seminar für Einzelpersonen möglich. Manchmal ist ein Workshop für die Entwicklung, Überprüfung oder Aktualisierung der Social Media Strategie der schnellere Weg zum Erfolg. Sprechen Sie uns einfach an (eMail: info@brssmm.de, Telefon: 0049 (0)711 620415 70).


Facebook Musikservice – das interessantere Thema hinter dem Gerücht

Ein Artikel in Mashable befasst sich mit der Frage ob Facebook nächsten Monate – im August – einen Musikdienst starten wird und veranlasste mich dazu, diesen Beitrag zu schreiben. Gerüchte sind immer ein beliebtes Thema um Content zu produzieren. Das ist bei Blogs so und auch nicht nur dort, wie ein Blick in die etwas bunteren Welten des „klassischen“ (Klatsch-)Journalismus zeigt.

Das eigentliche Thema ist interessanter als Facebooks möglicher Musikdienst

Ob Facebook im August einen Musikdienst startet ist natürlich interessant. Noch interessanter ist allerdings das Thema dahinter. Es geht um das Leistungs- und Wettbewerbspotenzial von Social Network Plattformen – für die Facebook langsam zu einem Synonym geworden ist.

FB kann sich Schritt für Schritt in nahezu jeder für den Endkunden relevanten Branche entweder als Marktmittler oder als weitergehend aktiver Player zwischen die traditionellen Anbieter und deren Markt etablieren und an der Wertschöpfung der Branche partizipieren, neue Vertriebswege installieren oder das Marketing der Branchen zumindest durcheinander wirbeln. Die Betonung liegt hier sehr deutlich auf kann.

Sollte das Thema Musikservice relevant werden, ist das nicht nur eine finale Zug in Sachen MySpace sondern auch eine veritable Bedrohung für Apples iTunes. Vor allem aber ist es ein deutlicher Fingerzeig in Richtung einer strikteren Monetarisierung mit weitgehenden Auswirkungen.

Ob Facebook diesen Schritt in einem Gang macht ist eine weitere Frage. Es wäre naheliegender das man das Thema Musik erst einmal als Profilbestandteil und als Contentbereich ausbaut und dann nach deren Etablierung die wirtschaftlichen Potenziale erschließt.

Fachkompetenz = Leistungskompetenz? In Social Media funktioniert das anders.

Man braucht nicht die DNA für Music um auf der Basis von Facebooks Reichweite an Musik Geld zu verdienen. Es ist intelligenter dafür die Infrastruktur zu schaffen und anschließend darüber zu partizipieren. Facebook hat auch keine DNA für Games, partizipiert aber trotzdem an den Games in Facebook. Durch die Funktion des Infrastrukturdienstleisters für 3rd Party Anbieter kann die Plattform schneller und breiter ein attraktives Angebot integrieren, als durch Eigenleistungen. Die wirtschaftliche Partizipation an Third Party Umsätzen könnte unter anderem durch das Bezahlungssystem (Facebook Credits) wie das Beispiel Games zeigt ganz simpel gesichert werden. Auch hier hat Apple vorgeführt, wie das wirtschaftlich erfolgreich funktioniert.

Social Network Marketing der anderen Art Рwie Branchen ausgehebelt werden k̦nnen

Apples iTunes hat die Musikbranche verändert. Apple zwar hochinnovativ und erfolgreich – dank iPhones und iPads. Im Vergleich mit Facebooks Reichweite ist die Reichweite von Apple dann doch wieder beschaulich. Apple weiss sicher viel über die Nutzer seiner Geräte. Facebook kann deutlich mehr an kommerziell wertvollen Informationen über die Nutzer seines Dienstes sammeln. Das basiert nicht nur auf der Bewertung von Werbung. Die Profile und die Kommunikationsinhalte sind deutlich wertvollere Informationsquellen – sofern sie konsequent genutzt werden.

Auch für diesen Fall gilt die Erkenntnis der offenen Plattform: Stelle die Infrastruktur, lass andere die Inhalte einstellen und die Geschäftsmodelle entwickeln und realisieren und partizipiere am Ergebnis. Das ermöglicht mehr Dynamik, mehr Veränderung und mehr wirtschaftlichen Erfolg als der Versuch, die vorhandenen Potenziale in Eigenregie und durch eigene Ressourcen zu nutzen.

Welche Branchen sind – früher oder später – betroffen?

Eigentlich alle Branchen, deren Kunden direkt oder indirekt Facebook aktiv nutzen. Und das sind eine ganze Menge. Machen Sie doch mal den Versuch, alle Branchen aufzulisten. Das ist zumindest nicht in ein, zwei Minuten getan.

 

Strategie: Social Media Organisation ist auch eine Frage der Social Media Kompetenz

Social Media Organisation ist auch eine Frage der Social Media Kompetenz

Kürzlich wurde ich im Rahmen einer Expertenbefragung für eine Studienarbeit gefragt, wo denn Social Media im Unternehmen eingegliedert werden sollte.

Die Frage war ernst gemeint, kommt öfter und verführte mich in diesem Fall – vielleicht war ich etwas genervt – zu der Gegenfrage, wo denn im Unternehmen die Nutzung von Telefon und eMail eingegliedert werden sollte.

In beiden Fällen handelt es sich um Kommunikationsinfrastrukturen. Natürlich kann Social Media mehr, aber es ist auch eine Kommunikationsinfrastruktur und sollte zumindest auch als solche verstanden sein.

Wer in einem Unternehmen für seine Arbeit Telefon und eMail benötigt, nutzt diese Kommunikationswege selbstverständlich auch. Und genau so selbstverständlich sollte man Social Media sehen. Wer für seine Arbeit Sozial Media sinnvoll nutzen kann, sollte diese Medien auch nutzen. Das dazu etwas mehr Kompetenz gehört, als zur Benutzung eines Telefons, sei nur der Vollständigkeit halber angemerkt. Wobei manche Telefonanlage den Eindruck vermitteln kann, das ein Ingenieurstudium oder etwas Informatik bei der Benutzung durchaus hilfreich wäre.

Positiv denken hilft. Machen Sie es doch genauso wie ich. Sehen Sie diese Frage als hilfreich an. Immerhin ermöglicht diese Frage eine klare Einschätzung der  Social Media Kompetenz des Fragestellers – oder des Antwortenden. Damit weiss man schnell, woran man ist.

Apropos: wie ist denn Social Media bei Ihnen im Unternehmen eingeordnet? Ganz „klassisch“ im Marketing? Fragen Sie doch mal Kollegen, wie Sie das sehen. Haben Sie Kollegen, die beim Thema Social Media mehr als „nur“ Telefon verstehen sollten? Ein Seminar bewirkt da wahre Wunder.

Machen Sie doch mal eine Liste aller Funktionen in einem Unternehmen, die für ihre Arbeit Social Media sinnvoll nutzen können. Es sollten zumindest mehr als 5 Bereiche darauf stehen. Ansonsten – Sie wissen es ja bereits – ein Seminar bewirkt in diesem Fall wahre Wunder.

 

 

Communitys – das neue Geschäftsmodell der Medien

Hört man von den etablierten Medien etwas über Social Media ist das meist mit negativen Inhalten verbunden. Die Klage über die bösen Monopolisten Google und Facebook wirkt nicht sonderlich überzeugend, zumal wenn sie nicht in einer Form vorgetragen wird, die auf die nötige fachliche Kompetenz schließen lässt.

Dabei haben Medienunternehmen nicht nur unter Social Media zu leiden. Erste Beispiele zeigen, das man durchaus in der Lage ist, Communitys zu verstehen und selbst aufzubauen. Das diese Erfolge nicht im Bewußtsein der Branche richtig verankert scheinen, mag daran liegen, das sie möglicherweise nicht die nötige wirtschaftliche Dimension dafür erreicht haben.

Warum Communitys ein Zukunftsmodell für Medien sein können

Betrachtet man die Nutzerschaft von Medienobjekten, ist die Nähe zum Communityansatz nicht zu übersehen. Die Nutzung der technischen Möglichkeiten und die Notwendigkeit die dafür nötige Social Media Kompetenz aufzubauen, hat vermutlich bislang eine breite Erfolg in der Nutzung dieses „naturgegebenen“ Communityansatzes verhindert. An der nötigen unternehmerischen Kompetenz sollte es ja nicht gelegen haben.

Wer nun einwerfen mag, das der Markt an Communitys bereits durch Facebook und Co. ausreichend besetzt ist, den darf man getrost daran erinnern, das dies definitiv nicht so ist Facebook & Co sind bekanntlich Social Network Plattformen und ermöglichen u. a. den Aufbau und den Betrieb von Communitys. Bei Fragen dazu, empfehle ich neben einem Besuch eines meiner Seminar einen schnellen Blick auf den ersten Artikel dieser Serie.

Die Zukunft der Medienobjekte wird heute gestaltet…

Communityansätze gibt es dabei reichlich. Auch wenn diese nicht immer glücklich verlaufen und erkennbare handwerkliche Fehler zu hauf hätten vermieden werden können, ist ein stolpernder Aufbruch immer noch besser als ein Stillstand unter Klagen.

…auch wenn die Schwachstellen dabei deutlich sichtbar sind

Das Community Management erforderlich ist, hat sich zumindest langsam in den Medienhäusern herumgesprochen. Die Qualität und Quantität ist – wie kaum anders zu erwarten – natürlich noch deutlich ausbaufähig. Dies ist schon deshalb nicht anders zu erwarten, weil viele der Community Manager ihren Job learning by doing kennen lernen. Es gibt nun mal nicht viele Community Manager, die auf die Erfahrung mit größeren Plattformen zurückgreifen können.

Die Integration von Content und Community und die Vernetzungsqualität sollten hier als weitere strategische – weil den Erfolg definierende – Schwachstellen vieler Social Media Ansätze nicht ganz vergessen werden.

Die Risiken des Zukunftsmodells Community sind nicht zu unterschätzen

Social Networks sind für die Medien Chance und Risiko in einem. Die Chance, über eigene Communitys – nicht nur auf der eigenen Plattform – die Ertragspotenziale der Zukunft zu sichern, besteht nicht unendlich lange. Kein User wird in unendlich vielen Communitys aktiv sein, kaum ein User im mehreren Communitys zum gleichen Thema.

Ob

  • etablierte Medien die Communitys für die wirtschaftlich relevanten Themen etablieren werden, oder
  • ob dies von anderen Anbietern oder der Community selbst – durch user generated content – der Fall sein wird,
  • oder die Unternehmenskunden der Medienhäuser dies schneller realisiert haben

werden wir – von Fall zu Fall – erleben. Nach meiner Einschätzung wird es entscheidend sein, wer am besten mit der Dynamik der Entwicklung und den Möglichkeiten, die Technik und vorhandene Infrastrukturen bieten, gestaltend umgehen wird. Das Facebook dafür eine offene Infrastruktur mit großer Reichweite anbietet, kann  Vorteil wie Nachteil sein.

Die Chancen des Zukunftsmodells Communitys

Ein mehr an Vermarktungsmöglichkeiten begleitet von einer grösseren Vielfalt an Ertragsquellen belohnt das Medienunternehmen, das die Chancen des Wirtschaftsmodells Communitys umfassend erkannt hat und nutzen kann. Konsequent und vor allem schnell realisiert, besteht noch die Chance sich mit dem Geschäftsmodell Community einen festen und wenig austauschbaren Platz im Marketing wichtiger Unternehmenskunden zu sichern.

Handlungsbedarf?

Wenn Sie sich mit dem Thema befassen und für eine zukunfts- wie wettbewerbsfähige Lösung Beratung oder einen Gesprächs- und Diskussionspartner suchen, rufen Sie mich an.

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Erfolg im Schatten von Facebook – Community Building für Social Network Plattformen

Fortsetzung des Artikels Social Networks im Schatten von Facebook

Erfolg versprechende Wettbewerbsstrategien für Social Network Plattformen

Eigentlich sind Communitys fester Bestandteil aller einigermaßen aktuellen (General Interest) Social Network Plattformen, ob sie nun als Gruppen, Clans oder ähnliches bezeichnet werden. Auch Facebook verfügt über diese Strukturen.

Communityansatz als Wettbewerbsvorteil?

Weshalb sollten also Communitys dazu beitragen sich im Wettbewerb mit Facebook besser zu behaupten. Sind die Unterschiede in der Entwicklung der communityorientierten Plattformen nicht eher individuellen Stärken zuzurechnen?

Dieser Ãœberlegung widersprechen die sehr unterschiedlichen Ansätze und auch die unterschiedliche Qualität der jeweiligen Plattformen, wie ein Besuch zeigt. Natürlich haben die unterschiedliche Qualität der communityorientierten Plattformen und deren Leistungsaktualität Auswirkungen – aber die drücken sich in der Reichweite der Plattformen aus, die in der Analyse ausgeblendet ist und auch mit in der individuellen Entwicklung innerhalb der Gruppe aus.

Was unterscheidet den Communityansatz innerhalb der General Interest Social Network Plattformen und die communityorientierten Social Network Plattformen?

Der Unterschied ist vergleichbar mit dem von einem Gärtner sorgfältig gepflegten Garten mit einem, dem gelegentlich die rudimentäre Aufmerksamkeit seines Besitzers zu Teil wird. In die Entwicklung von Gruppen, Clans und Co. flossen in den wenigsten Fällen Ressourcen und die Aufmerksamkeit der Betreiber.

  • Gruppen (Communitys) sind in vielen Fällen die ältesten und am wenigsten gepflegten Leistungsbereiche der General Interest Social Network Plattformen. Entsprechend attraktiv ist die Leistungsqualität dieses Bereichs.
  • Das Community Management – und damit in aller Regel der Erfolg der Gruppen wird den Usern überlassen, die diese Gruppen installiert haben. Das hier Community Management know how wie Werkzeug eher spärlich zur Verfügung gestellt wird, trägt nicht zum Erfolg dieses Leistungsbereichs bei.
  • Die Integration von Profilen und Communitys (Gruppen, Clans) und die Vernetzung auf Interessensbasis ist überwiegend als sagen wir einmal stark ausbaufähig einzustufen.

Bei Plattformen, die sich auf eine Zielgruppe konzentrieren, ist dies naturgemäß anders. Dort werden die Ressourcen komplett auf diesen Bereich verwandt.

Welche Handlungsmöglichkeiten bieten sich Betreiber von General Interest Social Network Plattformen?

Zuerst sollte man die eigenen Ressourcenlage realistisch einschätzen und danach handeln. Nicht zu handeln, steht allerdings dafür eine Chance für die Zukunftssicherung zu ignorieren. Wer aufgrund der mangelnden Attraktivität der eigenen Gruppen und der daraus resultierenden geringen Nutzung auf den Einsatz von Ressourcen verzichtet, handelt bestenfalls kurzsichtig und verkennt Ursache und Wirkung.

Schwachstellen abbauen

Die Schwächen der Gruppen und Clans sind in aller Regel bekannt. Es fehlt die Priorität die nötigen Ressourcen für die Aktualisierung und Verbesserung einzusetzen. Das ist letztlich eine Frage der strategischen und unternehmerischen Kompetenz und der Überlebensfähigkeit. Fehlen dafür die nötigen Ressourcen, ist es insgesamt mit der Zukunft dieser Plattform nicht gut bestellt.

Prioritäten auf die wichtigsten Themen setzen

Nicht alle Themen sind für die User so interessant, das sie für eine Bindung an die Plattform sorgen können. Die Kunst besteht, die wichtigsten Themen so attraktiv zu machen und zu fördern, das damit ein Anziehungspunkt entsteht, der den User gleichwertig wie das eigene soziale Netz zu binden vermag. Hier sind relevanter (regionaler) Content und Userpartizipation die Wege zum Erfolg.

Community Management der User aktiv unterstützen

Ohne ein fähiges Community Management funktionieren Communitys nicht dauerhaft. Wer den Anspruch an die Qualität eines Community Managements aus eigener Erfahrung kenne und diese Aufgabe trotzdem ohne ausreichende Unterstützung Usern ohne Vorkenntnissen überlässt, sollte nicht davon ausgehen, das auf diesem Weg ein nennenswerter Beitrag zur Attraktivität der eigenen Plattform entsteht.

Die aktive Unterstützung des Community Managements von Gruppen- und Claninhabern sollte neben einem ausreichenden Administrationswerkzeug auch einen ausreichenden know how Transfer und Support enthalten. Beides erfordert Ressourcen.

Richtig gestaltet können viele Communitys zu den wirtschaftlich interessanteren Bereichen jeder General Interest Social Network Plattform werden, insbesondere, wenn damit wirtschaftlich relevante Themen verbunden sind.

Was aber wenn Facebook seinen Communitys mehr Aufmerksamkeit widmet?

Dann werden sich diejenigen Plattformen länger und besser halten, die über funktionierende eigene Communitys verfügen. Die anderen werden noch schneller schwinden. Dass Facebook irgendwann auch bei seinen Communitys für mehr Attraktivität sorgen wird, davon kann ausgegangen werden. Darauf zu warten, bevor man selbst aktiv wird, ist wenig empfehlenswert.

Ein wesentlicher Unterschied zwischen Plattformstrategie und Communitystrategie liegt im Ressourcenbedarf. Community Management erfordert mehr human power. Das ist für einen global agierenden Anbieter eine besondere Herausforderung. Ein gut verankertes regionales Netzwerk kann hier bei einer klugen, funktionierenden Partizipationsstrategie – Stichwort Volunteermanagement – auf Wettbewerbsvorteile aufbauen, die ein Netzwerkgigant auf in absehbarer Zeit nicht ins Feld führen kann.

Facebook – Wettbewerber und Infrastruktur

Es wäre fatal, Facebook in dieser Situation nur als Wettbewerber zu betrachten. Durch die offenen Schnittstellen der Plattform lässt sich Facebook ebenfalls als Infrastruktur für die Gewinnung von Usern und zur Userbindung nutzen.

Handlungsbedarf?

Wenn Sie sich mit dem Thema befassen müssen und für eine zukunfts- wie wettbewerbsfähige Lösung Beratung oder einen Gesprächs- und Diskussionspartner suchen, rufen Sie mich an.

Fortsetzungen

 

Communitys und Social Network Marketing – Community Building in Facebook.

Facebook gilt als unverzichtbarer Bestandteil im Social Media Marketing Mix. Das ist Facebook in den meisten Fällen auch aufgrund seiner Größe – derzeit. Es gibt genügend Stimmen, die der Meinung sind, das Facebook immer unverzichtbar sein wird. Dazu ist die Plattform viel zu marktbeherrschend. Das sagte man auch von MySpace – vor wenigen Jahren. Die Wachstumsphase von Facebook ist – wenn man die tägliche Nutzung betrachtet – vorbei. Das Wachstum an Profilen scheint weiter zu gehen.

Social Network Marketing – Community Building in Facebook

Auch wenn Unternehmen keine eigenen Social Network Plattform betreiben, ist das Thema Community Building immer noch genau so relevant, als hätte man sich für eine eigene Plattform entschieden. Der Unterschied ist lediglich das Umfeld und die Möglichkeiten und Anforderungen, die Community Building innerhalb von Facebook stellt.

Für die Entscheidung eine Community in Facebook aufzubauen, gibt es gute Gründe. Die Nutzung der Plattform Facebook für das Community Building ist allerdings auch mit einer Reihe von Einschränkungen verbunden, die entsprechende Lösungen erfordern.

Vernetzung

Die Vernetzungsqualität von Facebook ist nicht mehr zeitgemäß. Ohne Initiative des Users findet die Vernetzung der Facebook User und vor allem der Mitglieder von Communitys innerhalb von Facebook nicht oder nur zufällig statt. Die Möglichkeit der User andere Facebook User mit gleichen Interessen zu finden, ist stark ergänzungs- und verbesserungswürdig.

Unternehmen die Facebook über Fanpages oder Gruppen für den Aufbau und die Betreuung von Communitys (Fangruppen, Kundengruppen etc.) nutzen, fehlt damit ein entscheidendes Instrument der Mitgliedergewinnung und -bindung. Der Ausgleich dieses Defizits durch Content und Aktivitäten des Community Managements stellt kaum mehr als einen Notbehelf her.

Profile

Mit der Entscheidung Facebook für den Aufbau von Communitys zu nutzen, verzichten Unternehmen ohne weitere ergänzende Leistungen auf die Möglichkeit für sie relevante, also ihre eigenen Produkte und Leistungen betreffenden Interessens- und Nutzungsprofile von ihren Usern / Fans aufzubauen und für das eigene Marketing einzubinden. Damit verzichten Unternehmen auf eine der wichtigsten Leistungen von Social Networks, sofern sie nicht durch ergänzende eigenen Leistungen diesen Nachteil ausgleichen.

Integration von Unternehmensprozessen

Bei der Integration von Unternehmensprozessen aus Marketing und Vertrieb gelten die Regeln von Facebook, die von dort jederzeit geändert werden können. Zudem ist davon auszugehen, das Facebook die Möglichkeit an Umsätzen zu partizipieren, die über Facebook abgeschlosssen werden, in absehbarer Zeit nutzen wird.

Daten- und Reichweitensicherung

Kein Unternehmen betreibt seine eigene EDV ohne Backup. Das Backup der Reichweite, die Unternehmen über Pages innerhalb von Facebook aufbauen, wird allerdings vernachlässigt. Die Risiken, die damit verbunden sind, weerden leider deutlich unterschätzt.

Denken Sie an die folgenden, nicht ganz von der Hand zu weisenden Eventualitäten: Facebook kann jederzeit

  • seine die Fanpages betreffenden Regeln verändern,
  • Pages kostenpflichtig machen,
  • bestimmte Nutzungen begrenzen
  • die eigene Währung für Shops vorschreiben

aber auch

  • genauso schnell an Attraktivität und Nutzung verlieren, wie es diese gewonnen hat.

In all diesen Fällen laufen Unternehmen ohne ein systematisches Social Media Backup von Reichweite und Informationen Gefahr, ihre Investitionen zu verlieren und – schlimmer noch – mit einem nicht zu unterschätzenden Gesichtsverlust wieder bei Null anfangen zu müssen.

Handlungsbedarf?

Wenn Sie sich mit dem Thema befassen müssen und für eine zukunfts- wie wettbewerbsfähige Lösung Beratung oder einen Gesprächs- und Diskussionspartner suchen, rufen Sie mich an.

Fortsetzungen

Community – das neue Geschäftsmodell für Medien.

 

 

 

Social Networks im Schatten von Facebook – Erfolg und Misserfolg

Facebook gilt vielen als das schwarze Loch der Social Network Plattformen, das alles zu verschlingen droht. Die Hoffnung das mit Google+ endlich ein Erfolg versprechender Konkurrent aufgetaucht ist, mag auch Ausdruck des Unbehagens sein, das ein Monopolist in einem so sensiblen Bereich bereitet. Ob Google+ als neues Facebook deshalb erfreulicher wäre, ist alles andere als sicher. Das Gegenteil dürfte eher wahrscheinlich sein.

Keine Chance gegen Facebook?

Wer aufgibt zu kämpfen hat schon verloren. Wer den Wettbewerb verloren gibt, ebenfalls. Ein Blick auf die reichlich vorhandenen Daten kann dazu beitragen ein fundierteres Bild von der Wettbewerbssituation zu gewinnen. Dabei hilft es, sich auf die Basics des Verständnisses von Social Networks zu besinnen. Mit nachfolgendem Bild versuche ich Einsteigern in das Thema Unterschiede zwischen sozialen Netzen, Communitys und Social Network Plattformen zu erklären.

Warum ist dieser Unterschied wichtig?

Die Entscheidung, welche Strategie – ob (General Interest) Social Network Plattform oder Community – eine Plattform wählt, entscheidet nicht zuletzt über die Wachstumsdynamik (weil Communitys sich an eine bestimmte Gruppe wenden, haben Sie ein geringeres Potenzial und auch eine geringere Wachstumsdynamik). Darüber hinaus entscheidet diese Strategie auch über die Intensität der Nutzerbindung.

Erfolg im Wettbewerb mit Facebook – eine Frage der Strategie?

Wenn die Entwicklung von Plattformen nicht zuletzt eine Frage der gewählten Strategie ist, kann diese Entwicklung durch einen Strategiewechsel auch verändert werden? Das ist nicht zuletzt auch eine Frage, wie weit sich damit die eigene Wettbewerbsposition positiv verändern lässt. Ob der Wechsel von einer Plattformstrategie zu einer mehr communityorientierten Strategie Vorteile bieten kann, ist auf den ersten Blick Spekulation. Ein Blick auf die unterschiedlichen Entwicklungen von General Interest orientierten Plattformen mit communityorientierten Plattformen hilft hier. Beide Ansätze stehen im direkten Wettbewerb mit Facebook, das bekanntlich eine sehr konsequente Plattformstrategie verfolgt.

Entwicklung von General Interest Plattform und communityorientierten Plattformen

Wenn Facebook „alles in sich aufsaugt“, müßte diese Entwicklung anhand der Nutzung der jeweiligen Plattformen abzulesen sein. Da die agof nur angibt, wie viele User eine Website / Plattform mindestens einmal im Monat aufsuchen, sind diese Daten nicht aussagekräftig, wenn es um die reale Nutzung von Plattformen geht. Anhand der im Inland generierten Visits der IVW finden sich Zeitraum seit Jahresbeginn 2010 im Vergleich von (General Interest) Social Network Plattformen und communityorientierten Plattformen interessante Gemeinsamkeiten und Unterschiede.

Um Größenunterschiede zu nivellieren und die Entwicklungen vergleichbarer darzustellen, beziehen sich die Werte der nachfolgenden Diagramme auf die im Inland generierten Visits von Dezember 2009 (Ausnahme VZ-Netzwerke). Die Prozentwerte zeigen, wie sich die Visits der jeweiligen Plattform bezogen auf Dezember 2009 entwickelt haben.

Die Entwicklung der General Interest Plattformen

Anmerkungen: die VZ-Netzwerke sind erfassungsbedingt erst ab Mai 2010 aufgeführt. Vorher wurden sie einzeln ausgewiesen.

Erkenntnis: der Rückgang in den Visits ist bei allen Plattformen, mehr oder weniger ausgeprägt deutlich.

Die Entwicklung der communityorientierten Plattformen

Communityorientierte Plattformen wenden sich nur an bestimmte Zielgruppen. Das ist bei Schüler.CC und Womanweb bereits im Namen erkennbar, Platinnetz ist für Senioren gedacht, Babyclub für junge Mütter.

Erkenntnis: in dieser Gruppe ist kein vergleichbarer Abwärtstrend wie bei den (General Interest) Social Network Plattformen zu erkennen. Einzelne Plattformen zeigen im Gegenteil ein deutliches Wachstum.

Fortsetzungen

 

Communitys – das neue Geschäftsmodell für Medien

MySpace verkauft – die nächste Station im Absturz heißt Timberlake

MySpace verkauft – die nächste Station im Absturz heißt Timberlake

Im medialen Windschatten des Google+ Buzz wurde MySpace verkauft. Vor 6 Jahren für 580 Millionen US $ von der News Corp. als Marktführer erworben, gab man den einstigen Marktführer jetzt für deutlich bescheidenere 35 Millionen US $ ab. Das entspricht in etwa 1 US $ pro unique user. Käufer sind Specific Media LLC und Justin Timberlake. Letzter soll dazu beitragen, das sich MySpace als Unterhaltungsplattform behauptet.

Das der ehemalige Marktführer der Social Networks für gerade mal 6% des früheren Verkaufswertes abgestoßen wird, zeigt, wie man die Zukunftsaussichten des ehemaligen Juwels bei News Corp. einschätzt.

Unterhaltungsplattform als Zukunft?

Die neue Positionierung wurde schon länger verkündet. Ein erkennbarer Erfolg ist bislang aber ausgeblieben. Womit könnte sich MySpace gegen den Sog von Facebook behaupten? Unterhaltung gibt es auch dort. Bislang verbleiben MySpace nur im Bereich Musik Stärken, deren Zukunft aber fraglich ist. Warum soll ein Musikunternehmen in MySpace Zeit und Ressourcen investieren, um dort Fans zu binden wenn der Markt in Facebook stattfindet?

Von der Filmrolle in die Realität

Justin Timberlake soll es richten. Nachdem er einen Internetguro bereits im Film gegeben hat, soll ihm diese Rolle auch im realen Leben gelingen. Zuvor wird MySpace allerdings gewaltig abspecken müssen. Ob Tiberlake genug Zeit bleibt um neue Ideen zu entwickeln und als Angebote auf den Markt zu bringen? Dieses Drehbuch zu schreiben und zu realisieren, ist keine kleine Anstrengung. Aus eigener Kraft kann und wird es Timberlake auch mit guten Ideen nicht schaffen, den Turnaround bei MySpace zu schaffen. Das liegt nicht daran, das Timberlake dazu nicht in der Lage ist, sondern daran, das hier zwei unterschiedliche Strukturen in einem ungleichen Wettbewerb stehen.

Ein Systemwettbewerb der Ideen frisst

Angenommen Timberlake hätte interessante Ideen für MySpace, die durchaus in der Lage wären, den Ex-Giganten wieder attraktiver zu machen. Warum sollte Facebook nicht dazu in der Lage sein, diese Ideen schnellstens zu adaptieren? Eigentlich nur weil Facebook dies gar nicht selbst machen müsste. Als offenes System bietet es einer Vielzahl von Anbietern die Möglichkeit Angebote für die Plattform von Facebook zu entwickeln. Damit arbeiten deutlich mehr Entwickler daran Facebook mit attraktiven und unterhaltenden Leistungen zu füllen, als MySpace in seinen besten Zeiten zur Verfügung standen.

Jede wirklich Erfolg versprechende Idee, die auf MySpace zu erkennen ist, würde schnell ihren Weg zu Facebook finden.

MySpace als Konkurrent außer Konkurrenz?

Auch wenn Specific und Timberlake sicher nicht zu Unrecht der Meinung sind, das Facebook einen attraktiven Wettbewerber verdient hat, dürfte dieser nicht MySpace heissen. Ob dieser erste ernst zu nehmende neue Wettbewerber Google+ heisst, ist ebenso fraglich. Dort zumindest hat man nach einer Vielzahl von Fehlschlägen und Versuchen endlich einen Entwicklungsschritt in Richtung eines wettbewerbsfähigeren Angebots getan.

Wieso sollten User zu MySpace zurück oder von Facebook zu Google+?

Das User massenhaft abwandern können, gehört zum Erfahrungsschatz von MySpace. Das hat man dort Facebook eindeutig voraus. Die Antwort auf die Frage warum sie zurück kommen sollten, ist noch nicht gegeben. Auch Google hat noch keine gute Antwort darauf, warum die User Facebook den Rücken kehren und sich dort etablieren sollen.

Warum hat MySpace seine User verloren?

Die Antwort auf diese Frage ist nicht nur für MySpace, sondern auf für Facebook und Google+ nicht ohne Bedeutung. Es war zumindest nicht das attraktivere Unterhaltungsangebot, das die User zu Facebook brachte. MySpace wird durch Unterhaltung allein nicht erfolgreich sein, so wenig wie ein Plus an Usability für Google+ für den Erfolg ausreichen werden. Es sind die Fehler von Facebook, die entscheiden.

 

 

 

 

 

 

Google vs. Facebook – die Stunde des Clons?

Google versucht sein Glück mit einer Facebook Kopie namens Google+

Als Kopie zumindest beschreibt Business Insider den aktuellen Versuch von Google Fuß in Social Media zu fassen. Business Insider hat allerdings einen Vorteil – dort hat man eine Einladung zu dem neuen Social Network erhalten. Google+ ist bislang nur auf Einladung zu nutzen. testen. Einen ersten Eindruck von außen bietet die Startseite von Google+ / Googleplus in deutsch.

Google stellt seinen Dienst hier recht umfassend vor. Business Insider stellt die Funktionen hier in Kurzform vor.

Wo ist der Unterschied? Wo ist der Nutzen gegenüber?

Die Antwort lässt sich eigentlich nur durch die Nutzung des Dienstes Google+ geben und offenbart damit schon die erste große Schwäche von Google+. Warum soll ich mir noch mal die Mühe machen, ein weiteres Profil anzulegen und Freunde zu diesem Dienst einzuladen? Die Antwort müsste mich sofort anspringen und überzeugen, wenn ich die Startseite aufrufe. Möglicherweise tut sie das. Mir ist das allerdings entgangen.

Ok, ich kann viele Dinge machen – sogar Videochatten. Reicht das aus, um Massen dazu zu bewegen „umzuziehen“?

Der zweite Blick zeigt die eigentliche Nutzenstiftung von Google+ die Circles: das Konzept der realen Freunde. Google will – um es mal plakativ zu sagen – das Facebook der realen Freunde werden. Weniger Benachrichtungsmüll von hunderten Kontakten und mehr direkte Interaktion. Aber reicht es eine – zugegeben grössere – Schwachstelle von Facebook – den Overkill im Newsfeed / der Timeline – zu nutzen? Das kann nur der Praxistest zeigen. Interessant ist das Thema allemal.

Was könnte Facebook dagegen tun – sollte Google diesmal erkennbarer Erfolg beschieden sein? Ein Organisations- und Filtersystem, das die Circles aushebelt dürfte kein Ding der Unmöglichkeit haben. Und damit wäre das Spiel wieder mal nicht pari ausgegangen, denn Facebook hat die User und Google bestenfalls deren Fragen. Und ein Projekt, das sich dann eher als Google- / Google minus ins Archiv einschleichen wird.

PS: natürlich habe ich mich für eine Einladung angemeldet. Neugierig bin ich schon berufsbedingt. Was mich dabei amüsiert hat ist die URl bei der Bestätigung der erfolgreichen Anmeldung: https://services.google.com/fb/forms/googleplusde/. Natürlich bin ich mental vorbelastet, aber fb assoziere ich schon automatisch mit Facebook.

 

Das Ertragsproblem der Medienhäuser im Internet

Ursache der Ertragsprobleme der Medienhäuser

Zeit einen subjektiven und distanzierten Blick auf die Ursachen zu werfen.

  • Der wirtschaftliche Wert der Medien basierte lange auf dem Wert der Nachricht. Verlässliche Nachrichten waren ein knappes Gut. Man bezahlte gern und gut dafür.
  • Zum Wert der Nachricht kam als zweite Ertragsgrundlage der Wert als Distributionskanal für kommerzielle Informationen. Dem eigentlichen Inhalt wurde Werbung beigefügt und damit ließ sich über lange Jahre ganz gut leben, weil es zu diesem Verbreitungsweg keine Alternativen gab und die auch dieser Weg lange Zeit ein knappes Gut war.

Auf diesen beiden Grundlagen ließ sich lange Zeit sehr gut verdienen. Gewinne waren bei einigermassen durchdachten Konzepten faktisch garantiert.

Evolutionäres Verhalten hilft nicht bei disruptiven Veränderungen

Nachrichten sind längst kein knappes Gut mehr und die Distributionskanäle für kommerzielle Informationen schossen rechts und links der etablierten Medien aus dem Boden wie Pilze, sind meist deutlich preiswerter, oft präziser und vor allem strukturell leistungsfähiger, weil interaktiv.

Das Internet und seine Möglichkeiten treffen die traditionellen Medien auf beiden Ebenen – Wert der Information und Wert als Distributionskanal – im Kern ihrer Substanz. Als wäre dies nicht Problem genug, verschärft die Dynamik der Entwicklung die ganze Situation noch.

Welche Antworten haben die Medienhäuser auf diese Herausforderung?

Die Übertragung bestehender Geschäftsmodelle hat Tücken

Der Versuch das hochrentable Geschäftsmodell früherer Zeiten auf das Internet zu übertragen, erinnert an den Versuch einem Rennsportwagen einen Kohletender anzuhängen. Im Netz bietet sich den Medienhäusern nur  einen Bruchteil des Ertrags, den sie bislang gewohnt sind und auf den sie sich betriebswirtschaftlich eingestellt haben. Die Anpassung der Unternehmensstrukturen an diese neue Situation erfordert Geld, die Investition in die neuen Medien ebenfalls. Man gibt also Geld dafür aus, künftig deutlich weniger zu verdienen. Je erfolgreicher man dabei ist, desto schneller wird man – relativ gesehen – weniger verdienen.

Neue Geschäftsmodelle erfordern mehr Dynamik und Innovation

Für beides sind die traditionellen Medienhäuser lange Zeit nicht  bekannt gewesen. Bevor man sich mit dem Thema Social Media befaßte, waren die ersten großen Claims verteilt. Was bislang als Antwort blieb war der Zukauf und die darauf folgende Erkenntnis, das man mit dieser Art von Geschäftsmodell seine Schwierigkeiten hat. Dies liegt sowohl in den unterschiedlichen Unternehmenskulturen, in gänzlich unterschiedlichen Entwicklungsstadien der jeweiligen Unternehmen als auch in den völlig unterschiedlichen Potenzialen.

Contentkanäle statt Ertragspotenziale – ein strategischer Irrtum

Wo sich Medienhäuser auf die Suche nach neuen Contentkanälen statt nach neuen Ertragspotenzialen machen, ist das Scheitern nahe. Wo Content im Netz nicht angemessen, geschweige denn vergleichbar bezahlt wird, machen neue Kanäle für teuer generierten Content nicht wirklich Sinn, denn diese werden die absehbaren Verluste von Print auf Dauer nicht ausgleichen können. Die Suche nach Ertragspotenzialen jenseits der direkten Vermarktung des Contents durch Werbung setzt das Eingeständnis voraus, das von den glücklicheren alten Zeiten zu wenig überdauern wird, um darauf allein eine Zukunft zu bauen.

Wege aus der Krise

Sicher gibt es keinen Königsweg, der für alle Situationen paßt. Trotzdem lassen sich Thesen erkennen, mit denen auseinander zu setzen hilfreich sein kann um Landmarken für individuelle Wege aus der Krise zu finden.

1. Halbherzigkeit schadet

Wir haben es mit sehr schnellen wie grundlegenden Veränderungen zu tun, die den Kern des Geschäftsmodells treffen. Sanfte, evolutionäre Anpassungen mögen generell der bessere Weg sein, sofern die Zeit und die Mittel dafür gegeben sind. Die Rahmenbedingungen geben diesen sanften Methode eher nicht die nötige Zeit.

Wer zu ertrinken droht, sollte aber besser nicht darauf warten, das ihm Kiemen wachsen.

Kurzsichtigkeit erfordert schnellere Reaktionen

Die Geschwindigkeit in der Entwicklung der neuen Medien erfordert eine um so weiter gehende strategische Sicht. Wer schnell unterwegs ist, braucht eigentlich einen größeren Sicherheitsabstand. Den aber gibt die Dynamik in der Entwicklung nicht her. Im Gegenteil – sie verringert die Weitsicht. Um so aufmerksamer und schneller muss im Unternehmen reagiert werden, ohne dabei hektisch zu werden. Das ist alles andere als einfach.

Wenn die Sicht schlechter wird, sollten Reaktionen schneller werden.

Konsequenz ist grausam, Inkonsequenz tödlich

Wenn ein Geschäftsmodell als absterbend erkannt wird, sollte man die Kuh nach Kräften melken und echte Alternativen aufbauen. Der berühmte alte Wein in neuen Schläuchen – oder neue Contentkanäle für alte Inhalte – sind definitiv keine Alternativen, lediglich halbherzig und innovationsfern. Das der dramatische Wettbewerbsdruck auch in konventionellen Geschäftsmodellen der Medien noch einmal für einen neuen Schub sorgen kann, indem man intellektuellen Ballast aus fetten Jahre über Bord wirft, sollte nicht darüber hinweg täuschen, das daraus keine blühende Zukunft sprießen wird.

Neue Kernkompetenzen gesucht

Wo die Kernkompetenz im Content und in seiner konventionellen Distribution liegt, ist Umdenken gefordert. Die künftige Kernkompetenz wird – meiner Einschätzung nach – eher in der Erschließung von Zielgruppen und deren Nutzung als umfassendes Ertragspotenzial für eine breite Palette von Angeboten liegen. Das dabei auch hochwertiger redaktioneller Content weiter seine Berechtigung haben kann, ist für mich unbestritten. Die neue Kernkompetenz beinhaltet die Fähigkeit Ertragspotenziale so zu erschliessen, das jedem User das für seinen aktuellen Bedarf passende Angebot vorgestellt werden kann. Der Weg dorthin ist fraglos noch weit und beginnt damit die Sichtweise auf das eigene Geschäftsmodell + vom Reichweitendienstleister, der lediglich Werbung einblendet hin zum intelligenten Vermarkter von Ertragspotenzialen, der seinen Kunden die individuelle Nachfrage erschliesst – der Gegenwart anzupassen.

Umorientierung tut Not

Um es ganz platt zu sagen: die Medienunternehmen werden mehr wie Google oder besser wie Facebook arbeiten und Ihren Usern künftig das passende Angebot zum individuellen aktuellen Bedarf anbieten können müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Das Problem dabei ist, das sie den Aufbau eigener Social Networks zu spät, gar nicht oder nur halbherzig betrieben haben und ihren Kunden jetzt in Form von Facebook der ganz große Bypass für die Unternehmenskommunikation zur Verfügung steht.

Zukauf als Lösung?

Der Kauf von Unternehmen mit funktionierenden neuen Geschäftsmodellen ist im Einzelfall sicher hilfreich, für die Medienbranche insgesamt aber keine Lösung. Diese Methode der Anpassung erfordert zu viel Zeit und führt eher dazu, das die Branche gegenüber Innovationstreibern weiter zurück fällt.

Auch wenn Facebook bei einem Börsengang nicht mit mehr als hundert Milliarden bewertet werden wird – die Dimension dieses Wettbewerbers hat die Möglichkeiten deutscher Medienunternehmen durch Zukauf im Markt zu bleiben längst überschritten.

Das Beispiel der zugekauften deutschen Social Networks – VZs, wkw, Lokalisten – zeigt nur zu deutlich, das die Medienunternehmen ihre Einkauf nicht wirklich zielführend nutzen konnten.

Vorhandene Chancen besser und schneller nutzen

In der intelligenteren Nutzung bestehender Medienmarken finden sich nach meiner Einschätzung eher relevante Chancen um in einer Vielzahl von Nischen in der Summe ein ausreichendes Ertragspotenzial für die Zukunft zu sichern. Die Zeit dafür ist allerdings nicht endlos. Je mehr Unternehmen den direkten Weg zum Kunden via Social Networks gehen, desto dünner wird die Luft für den Aufbau eigener wettbewerbsfähiger Angebot.

 

Caro Korneli bei der CDU-Medianight – das Video zur Realsatire CDU 2.0

Ich liebe Satire. Ganz besonders Realsatire. Deshalb kann ich mir dieses Video einfach nicht verkneifen, auch wenn es schon bitter böse ist, wie man da eine Politikergeneration vorführt, die eher stolz darauf ist, gerade gelernt zu haben, wie man eine SMS sendet.

Auch wenn das Video schon nicht mehr ganz neu ist – sehenswert ist es allemal. Inhaltlich verbietet sich jede weitere Bemerkung von selbst. Für die CDU bleibt der Trost, das man nur verlieren kann, was man zuvor besaß. Deshalb kann man in diesem Fall keinen Kompetenzverlust beklagen.

Ãœbrigens – gesehen habe ich dieses Video über einen Link im Facebook Profil von Michael Steinle von Modular. Danke dafür.

Gekaufte Facebook Fans – wo fängt es an, problematisch zu werden?

Manche Fakten

In W&V herrscht gelinde Empörung über den angeblichen Kauf von Fans durch Nokia. Ein Unternehmen namens Fanslave soll dabei behilflich gewesen sein. Das Unternehmen bietet auf seiner Website den Kauf von Fans ganz offen an („Buy Facebook Fans“) und erklärte die Methode.

…erfordern gelegentlich etwas Humor …

Nun ist Empörung immer gut, vor allem wenn der eigene Name richtig geschrieben und fett gedruckt zitiert wird. Die Zentrale zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbs sieht in den gekauften Fans einen Verstoß gegen das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb. Der gewerbliche Zweck der Aktion Fanpage sei nicht genügend offen gelegt und damit irreführend. Das trägt ganz unerwartet zu meinem gesamtwirtschaftlichen Grundverständnis bei. Muss da nicht auch der gewerbliche Zweck von Werbung besser offengelegt werden?

Laut w&v erhalten Facebook Users ein paar Cent wenn sie Fans einer Unternehmenspage werden. Fanslave bietet nach w&v 100 Fans im Angebot unsortiert schon für €19,92. Empörend. Andererseits auch logisch, bedenkt man wie sich das Unternehmen selbst bezeichnet. Fanslave.

Natürlich ist der gemeine Billigfan von Fanslave qualitativ nicht mit dem hochwertigen Fan aus dem Gewinnspiel Ihrer Wahl zu vergleichen. Das zeigt schon der Preis. Besonders beklagenswert – und da kann  man w&v und anderen den Verfall der Sitten Beklagenden heftig zustimmen, ist die unmoralische Methode den Fan direkt mit kleinen Geldbeträgen zu bestechen, anstatt ihn mit der schieren Möglichkeit auf das achte iPhone des Tages anzulocken. Wo kämen wir hin, wenn wir der Zielgruppe das Geld geben würden, das in die Taschen der Werbung fliessen soll? Entscheiden Sie sich bitte hier, je nach politischer Gesinnung für eine der folgenden Antwortmöglichkeiten: Anarchie, Ruin und Sozialismus.

…bevor man versucht, sie mit angemessenem Ernst zu betrachten.

Ich bin gegen den Missbrauch oder die Abschaltung des gesunden Menschenverstandes. Obwohl das eine Menge Vorteile hätte, wie ich täglich den Informationen aus Medien und werbetreibender Wirtschaft entnehme.

Sollte es einem werten Kollegen aus dem Marketing gefallen, sich mit hochgepuschten Facebook Fanzahlen auf der Karriereleiter voran zu robben, ist das moralisch sehr bedenklich, aber medizinisch gesehen immer noch besser als der unangemessene Einsatz von Silikonpölsterchen. Bewährter sollen da schon sinnlose Imagekampagnen sein.

Der Vorwurf, das Unternehmen die auf diese Weise Fans „kaufen“ nicht wirklich in Kontakt und in den Dialog mit diesen Menschen eintreten wollen, ist naheliegend, aber nicht wirklich belegt. Es steht allerdings zu befürchten, das nicht jeder Teilnehmer an einem Preisausschreiben gesteigerten Wert auf einen Dialog mit dem Veranstalter legt.

Ursache und Wirkung

Wo reine Fanzahlen als Messlatte des Social Media Erfolgs dienen, ist das sicher nicht als offene Einladung zur Manipulation gedacht. Es ist aber auch kein überzeugendes Indiz Social Media mit der Kompetenz und Ernsthaftigkeit betreiben zu wollen, die das Thema erfordert. Das mag im Einzelfall in der Unkenntnis der Verantwortlichen, in der Vorliebe für den schnellen Euro oder in einer etwas speziellen Unternehmenskultur mit einer entsprechenden Sichtweise des Kunden liegen – ich weiss es nicht. Es ist nach meiner Meinung nur kein Grund für Krokodilstränen. Auf keiner Seite. Im Gegenteil. Jeder weiss damit woran er ist:

  • Der User / Kunde bekommt endlich mal – in Euro oder besser Cent – einen klaren Eindruck davon, was seine Wertschätzung dem Unternehmen wirklich wert ist.
  • Das Unternehmen stellt klar, das es nicht glaubt, auf normalem Weg zu Fans zu kommen.Dies kann durchaus auf einer im Prinzip erfreulich realistischen Selbsterkenntnis basieren.

Machen wir es doch besser

Das geht relativ einfach: keine Gewinnspiele mehr, keine an den Haaren herbeigezogenen Events und Aktionen, keine für den User nutzlosen Kampagnen, keine ziellose Kauf-mich-Werbung in Social Networks und ausserhalb. Und bitte, bitte, bitte, keine grenzdebilen Radiospots zwischen 07.00 Uhr und 09.00 Uhr morgens. Das schlägt mir auf den Blutdruck und ich bekomme tatsächlich Risse in der Autoscheibe.

Tschuldigung, das wichtigste kommt noch

Nicht das Sie den Eindruck gewinnen, das ich meine eigene Überschrift vergessen habe. Wo fängt es an problematisch zu werden, steht da nicht grundlos. Die Antwort ist eigentlich ganz einfach.

Es wird problematisch, wenn man beginnt, seine Kunden nicht mehr ganz ernst zu nehmen.

Falls Ihnen das zu naiv klingt,  haben Sie natürlich recht:

Es wird tatsächlich erst problematisch, wenn die eigenen Kunden darauf unerfreut wie unerfreulich reagieren.

Danksagung

Liebe Zentrale zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbs – hab Dank. Ohne Euren Hinweise hätte ich beinahe vergessen, das Facebook ein kommerzielles Unternehmen ist und Unternehmen, die Fanpages betreiben, dies nicht nur aus reiner Freude daran tun. Es ist einfach gut, das es Euch gibt. Wer weiss, was ich ansonsten noch alles denken und glauben könnte.

Social Media Strategie: SWR 3 renoviert die eigene Community und setzt auf Facebook

Wer die Community von SWR3 unter ihrer alten Domain swr3land.de aufruft, wird auf community.swr3.de weiter geleitet und trifft auf eine renovierte Plattform. Schade, das es die Veränderungen eher kosmetischer Natur waren.

Da SWR 3 bei mir schon seit Jahren mein Radiosender ist, fiel mir früher oder später auf, das nicht die neue renovierte Community  sondern die Präsenz in Facebook als Social Media Adresse im Web genannt wird. Ein Blick auf die neue alte Community zeigt, das dort ca. 76 Tausend Profile zu finden sind. Wie viele davon aktiv sind, lässt sich nicht erkennen. In Facebook hat man diese Marke schon geknackt.

Social Media Strategie

Wie könnte die Social Media Strategie von SWR 3 aussehen? Eine duale Vorgehensweise – eigene Community und Facebook – ist ja nicht per se falsch. Facebook lässt genügend Lücken um mit passenderen Angeboten – innerhalb und ausserhalb von Facebook – erfolgreich zu sein.

SWR3 erreicht täglich 4 Millionen Hörer. Die enorme mediale Reichweite und nicht zuletzt auch die Qualität des Contents bieten die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Community. Das die eigene Community trotzdem früh stagnierte lag weniger am Markt. Wenn Kernfunktionen nicht ausreichend ausgefüllt werden – in diesem Fall Profilqualität und Vernetzung – und die Community nicht Teil des Produkts wird, helfen auch die besten Voraussetzungen nicht zum Erfolg. Die Chancen substanzieller Verbesserungen wurde bei der Aktualisierung der eigenen Plattform leider nicht genutzt.

Wird in Facebook alles besser?

Nun, zumindest ist das Potenzial in Facebook vorhanden. Die SWR 3 Hörer werden auch in Facebook zu finden sein und die Qualität der Plattform liegt zumindest nicht mehr in den eigenen Händen. Damit fallen allerdings auch die Gestaltungsmöglichkeiten weg, die eine eigene Plattform bietet und die es ermöglichen eine auf das Produkt SWR 3 passenderes Social Network zu gestalten.

Alter Wein in fremden Schläuchen wird als Lösung zumindest dann nicht überzeugen, wenn das Community Management nicht deutlich besser wird. Dafür, das die Hörer auf Facebook zumindest mitziehen, sind die Reaktionen auf die Postings ein Fingerzeig.

Strategische Fehler der etablierten Medien vermeiden

Hoffen wir das sich SWR3 anders verhält, als die etablierten Medien, deren Sicht auf das Thema Social Media bestenfalls – sagen wir einmal ambient – zu sein scheint.

Ein geradezu typischer gemeinsamer Fehler der Medienbranchen liegt in der Art wie Communitys bzw. Social Network Plattformen genutzt werden: Social Networks / Communitys sind das Anhängsel in dem anschliessend redaktionelle Inhalte diskutiert werden dürfen. Dieses Missverständnis wird viele Medienunternehmen noch lange davon abhalten, vorhandene wirtschaftliche Potenziale zu erkennen und zu nutzen. Hier spreche ich nicht einmal von neuen Geschäftsmodellen, die durch diese Sichtweise verhindert werden. Auch das „alte Geschäftsmodell“ leidet deutlich unter diesem Ansatz:

Redaktioneller Content wird voll integriert um ein mehrfaches intensiver genutzt, als bei einer ganzen oder teilweisen Trennung von redaktionellem Content und Community. Wo wertvoller redaktioneller Content über Werbeeinblendungen refinanziert wird, macht es schon einen spürbaren Unterschied, ob dieser Content die doppelte oder gar vierfache Anzahl an Seitenabrufen generiert. Solange Unternehmen die Grundlagen des Geschäfts erkennbar nicht verstehen oder die dazu gehörenden Instrumente sichtlich nicht beherrschen, klingt jede Klage über zu geringen Ergebnisse hohl.

SWR 3 befindet sich in einer etwas privilegierteren Situation und ist weniger deutlich auf Werbeeinnahmen angewiesen als andere Medienunternehmen. Es wäre trotzdem wünschenswert, wenn man die Chancen von Social Media erfolgreicher nutzen würde. Ob dies künftig in Facebook oder in der eigenen Plattform oder in beiden glückt – das ist relativ zweitrangig, sofern es glückt.  Meinem Lieblingssender wünsche ich das auf  jeden Fall.

Social Media gewinnt bei Small Business Unternehmen an Bedeutung

Small Business goes Social Media

In den USA gewinnt Social Media als Marketingmethode bei kleinen Unternehmen deutlich an Boden. Nach einer aktuellen Umfrage von Pitney Bowes über die im eMarketer berichtet wird, liegt Social Media als bevorzugte Marketingmethode bei kleineren Unternehmen in den USA jetzt auf Platz 2 – hinter eMail Marketing. Alle anderen relevanten Marketingmethoden sind deutlich abgeschlagen.

Als wichtigste Gründe für die schnell angewachsene Beliebtheit von Social Media als Marketingmethode werden

  • Kosteneffizienz (54%)
  • einfache Handhabung (53%)

genannt. Jedes 5. Unternehmen hat mit der Nutzung von Social Media als Marketingmethode erst in 2010 begonnen.

Deutschland kommt etwas später

Erfahrungsgemäß liegt die Entwicklung in der Social Media Nutzung in Deutschland 1- 1,5 Jahre hinter der in den USA zurück. Wenn wir diese Zeitverschiebung auch für die Kleinunternehmen in den USA und Deutschland unterstellen, würde mit der Nutzung von Social Media durch kleine und mittlerer Unternehmen in grösserem Umfang 2012 / 2013 zu rechnen sein.

Die einfache Nutzung, die in den USA als wichtiges Argument für die Nutzung von Social Media als Marketingmethode angeführt wird, bezieht sich vermutlich besonders ausgeprägt auf die einfach Werbeschaltung, wie sie uns Facebook ermöglicht. Bedenkt man die unterschiedliche geografische Dichte in der Bevölkerung zwischen den USA und Deutschland würde eine modifizierte Version der Buchungsmaske mit besserem geografischem finetuning den deutschen Kleinunternehmen die Buchung sicher noch mehr erleichtern.

eCommerce und Social Network Plattformen

Die Einschätzung das eCommerce den Social Network Plattformen nicht nur in finanzieller Hinsicht den nächsten grösseren Schub geben werden, ist weder neu, noch stammt sie von mir. Die ersten Beispiele, wie dies aussehen kann, zeigt Levis in den USA durch die Verknüpfung von Freundeskreisen beim Besuch des Levis Online Shops schon seit längerem.

Facebook als Vorreiter des sozialen eCommerce

Facebook ist in Sachen eCommerce Integration als Social Network Plattform – wenig überraschend – Vorreiter und wird durch diesen Vorsprung deutlich an Attraktivität gewinnen. Für eine erfolgreiche eCommerce Integration in einer Social Network Plattform bietet sich eine simple Strategie an, die auf zwei bewährten Säulen beruht, deren Wirkung wir alle kennen (sollten).

  • Empfehlungsmarketing: Die Empfehlung von Usern ist als Marketing- wie VKF-Instrument für eCommerce Anbieter nicht zu schlagen. Das diese Methode dort besonders erfolgreich ist wo die potenziellen Kunden miteinander vernetzt sind und miteinander kommunzieren ist logisch. Die Instrumente des passiven Empfehlungsmarketings (als Hinweise auf Verhalten) unterstützen das Empfehlungsmarketing enorm. Der Aufwand der Anbindung von Facebook – Freundeskreisen in den Online Shop eines Anbieters ist technisch anspruchsvoll und damit eine Hürde für viele kleinere Anbieter.
  • Shopintegration: die Integration von Onlineshops – in Pages – erleichtert ein effizientes Empfehlungsmarketing deutlich. Shop und Freundeskreise agieren im gleichen System. Der User muss sein Umfeld nicht mehr verlassen um einzukaufen, oder, was nicht weniger wahrscheinlich ist, einem Freund dabei über die Schulter schauen oder einer automatisierten Empfehlung zu folgen. Einen wachsenden Teil des eCommerce Umsatzes innerhalb der eigenen Plattform stattfinden zu lassen und daran partizipieren zu können dürfte als Argument ausreichen, um die Shop Integration auf der Agenda von Facebook zu einem prominenten Platz zu verhelfen.

Die Integration von eCommerce und Social Network Plattform verändert Märkte

Ein weiteres Beispiel wie eine solche Integration aussehen kann wird in diesem Artikel anhand einer Amazon Integration beschrieben. Ob diese Form der Integration das Optimum ist, darf getrost mit einem Fragezeichen versehen werden. Es ist allerdings ein deutlicher Fingerzeig in eine von mehreren möglichen Richtungen.

Welche Vorteile bietet eine Integration von Online Shops in Social Network Plattformen wie Facebook?

Die Information über Aktivitäten und Verhalten von Kontakten in Social Networks ist ein wesentlicher Kommunikationsbestandteil der Plattformen. Hier automatisiert eCommerce relevante Aktivitäten einbeziehen zu können ist ein strategischer Wettbewerbsvorteil für diejenigen Unternehmen, die innerhalb der Plattformen agieren. Hier nur einige simple Ansätze für die Vorteile einer Shoppräsenz innerhalb von Facebook:

  • Die Shoppräsenz in der Social Network Plattform bringt ihren Shop automatisiert in das „virtuelle Wohnzimmer“ potenzieller Kunden, statt diese kostenintensiver im Web einsammeln zu müssen („YX empfiehlt Dir AB anzusehen“).
  • Die Initiierung relevanter Kommunikation in Freundeskreisen ist sehr viel einfacher wenn der Shop Teil der Plattform und damit auch systembezogen betrachtet, Teil der Kommunikationsinfrastruktur ist.
  • Die Verbreitung von Information in Freundeskreise hinein wird einfacher, wenn Aktionen im Shop auch Aktionen in der Plattform gleichgesetzt werden können („XY hat sich gerade AB angesehen“).
  • User lassen sich über ihre Freundeskreise durch das Instrument des automatisierten Empfehlungsmarketing direkt in den Shop führen, wenn dieser Teil der Plattform ist. Der User muss Facebook nicht mehr verlassen um den Shop zu betreten.
  • Jeder Kauf eines Users kann zugleich eine Empfehlung in seinem Freundeskreis sein.

eCommerce-Unternehmen werden kaum auf diese geldwerten Vorteile verzichten. Je mehr Unternehmen Shops in Facebook führen, desto höher die Attraktivität für User und desto höher der Druck auf andere eCommerce-Anbieter, ebenfalls in Facebook präsent zu sein.

Neue Wettbewerbsqualität und die Zukunft anderer Plattformen

Je weniger der User Facebook verlassen muss, um das Internet zu nutzen, desto besser ist es – für Facebook. Damit ändert sich die Wettbewerbssituation für eCommerceanbieter wie der verbliebene Restwettbewerb mit anderen Social Network Plattformen.

Für die Zukunft anderer Social Network Plattformen bedeutet dieser Schritt des Marktführers nichts weniger als eine Beschleunigung des eigenen Abstiegs und ein schnelleres Ende, sofern diese Plattformen nicht in der Lage sind, dieser neuen Wettbewerbsqualität durch eigene Konzepte zu begegnen. Dass diese Hoffnung wenig begründet ist, zeigt die nahe Vergangenheit. Die Plattformen in Deutschland verfügen meist weder über die technische manpower noch über die strategische Kompetenz um mit eigenen Lösungen wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Hoffnung, das der eigene Abstieg oder Marktaustritt über eine längere, lineare Entwicklung stattfindet, widerspricht der Erfahrung in der Entwicklung von Social Network Plattformen.

Mee to ist für Social Network Plattformen so wenig zielführend wie nichts zu tun

Es ist wenig Erfolg versprechend, wenn die deutschen Plattformbetreiber versuchen, nun ebenfalls eCommerce-Systeme in ihren Plattformen zu integrieren. Dafür ist es schlicht zu spät. Wer nicht vor Facebook innovativ ist, gewinnt durch nachziehen keinen Boden. Kein Anbieter wird ohne Not mehr Shopsysteme nutzen und pflegen wollen und die Präsenz von Facebook in Deutschland ist ausreichend um damit den Markt abzudecken. Diejenigen, die bislang nicht zumindest ein Zweitprofil in Facebook hatten, werden von attraktiven Online Shopsystemen und durchdachten Angeboten in Facebook dazu motiviert werden, ebenfalls zu Facebook zu migrieren. Ob dann jenseits von Facebook genügend Interesse und Zeit für die Pflege eines verbliebenen Accounts neben Facebook bleibt, ist eine andere Frage. Ob diese verbliebene Aktivität als Potenzial für ein Existenzminimum ausreicht, wird sich von Plattform zu Plattform – früher oder später – zeigen.

Gibt es eine Wettbewerbsfähigkeit gegen Facebook plus eCommerce?

Vielleicht. Vielleicht braucht man diese Wettbewerbsfähigkeit aber auch gar nicht. Es könnte für kleine wie grössere deutsche Social Network Plattformen durchaus Sinn machen, Facebook systematisch zu nutzen. Die Schnittstellen von Facebook bieten den Spielraum dafür. Badoos Wachstumsschub durch Facebook ist nur ein Beleg. Das es nicht ausreicht, nur den eigenen Content in Facebook einzuspielen ist naheliegend. Man überzeugt keinen User damit das gleiche Produkt zu empfehlen, das den User bereits nicht mehr ausreichend überzeugt hat. Rein technische Lösungen der kommunikativen Verflechtung zwischen den Plattformen greifen hier auch zu kurz und haben eine sehr absehbare Lebenserwartung. Je mehr Teilnehmer eines Freundeskreises ebenfalls in Facebook präsent ist, desto obsoleter wird die Notwendigkeit mit ihnen plattformübergreifend zu kommunizieren. Ein Blick auf die Userbasis von Facebook in Deutschland zeigt, das die Entwicklung in diese Richtung bereits überholt ist, oder in Kürze sein wird.

Fazit

Facebook wird einen weiteren Schub in seiner Attraktivität und Wettbewerbsstärke wie in seiner Ertragskraft machen. Das Risiko zu scheitern dürfte dabei überschaubar sein. Für den verbliebenen Wettbewerb werden die Zeiten deutlich härter werden, weil die Integration von eCommerce nicht der letzte Schritt sein wird. Die gestiegenen Attraktivität von Facebook wird sich auch in den Ertragsströmen der deutschen Social Networks bemerkbar machen, zumal wenn die nächsten Schritte Facebooks local business wie zu erwarten deutlich stärken werden.

Social Media Revolution 2011 – das Video

Werfen Sie doch mal einen Blick in Oliver Gassners Blog Digitale Tage. Der ist immer wieder lesenswert. Ich habe da heute morgen das Video Social Media Revolution 2011 nicht nur wegen der Musik genossen.

Das „Faktenbombardement“ macht einem den Umfang der Veränderung immer wieder deutlich, auch wenn man sich täglich mit dem Thema befasst. Als Einstieg für Menschen, die sich eher weniger mit dem Thema befassen, hilft so ein Video immer wieder. Wobei ich mich auch frage, wie viele Menschen dies noch sein können, wenn man die Nutzerzahlen von Social Media bedenkt.

Social Media Strategie ohne Partizipationskonzept?

Social Media Strategie ohne Partizipationskonzept?

Vom Dialog auf Augenhöhe wird in Social Media viel und gerne geredet. Gelegentlich erweckt das in mir den Eindruck, das dies eine beliebte Floskel ist, mit der man sich über mehr oder weniger tiefe Wissenslücken zum Thema Social Media hinweg rettet. Oder das wenigstens versucht.

Natürlich sollte ein Dialog auf Augenhöhe stattfinden, zumindest wenn man den Anschein erwecken will, der Dialog sei ernst gemeint. Und dann? Was folgt nach einem Dialog auf Augenhöhe? Ein Tässchen Kaffee mit dem CEO oder ein warmer Händedruck des Ministerpräsidentent, seines Stellvertreters oder dessen stellvertretenden Stellvertreters? Sie spüren Ironie in dieser Frage? Das ist die reine Absicht.

Gut das wir darüber geredet haben – den Satz kennen wir aus Comedy oder Kabarett. Einem Dialog, auf den nichts substanzielles folgt, haftet schnell das Etikett Mogelpackung an. Oder deutlicheres. Vor allem bewirkt dieser Dialog nicht unbedingt eine Verbesserung, denn nichts verärgert mehr, als das Gefühl nicht ernst genommen und statt dessen vorgeführt zu werden. Die Stimmung nach einem Dialog ohne Folgen ist in aller Regel nicht besser. Gut das wir darüber geredet haben und jetzt bitte business as usual – das wäre sicher die falsche Einstellung um Social Media zu betreiben. In der Konsequenz ist das aber – ungewollt – eher Realität als Ausnahme.

Das unterschätzte Risiko des Dialogs

Auch wenn wir in der besten Absicht den Dialog mit Kunden, Interessenten, Bürger und Wählern beginnen, so laufen wir doch Gefahr die Dinge zu verschlechtern, statt zu verbessern. Wenn wir das Thema Social Media auf den Dialog verkürzen, verkürzen wir auch seine positive Wirkung, nicht aber die Risiken. Ein Kunde oder Bürger, dessen Anliegen angehört wird, der aber keine daraus resultierende Wirkung erkennen kann, wird nicht zufrieden sein können. Wer Dialog sät, muss bereit sein Veränderung zu ernten.

Dieses Risiko resultiert all zu oft aus der Unklarheit darüber, was möglich ist und was nicht. Wenn die Spielregeln und die Spielräume eines Dialogs klar definiert sind, kann der Frust des erfolglosen Dialogs zumindest reduziert werden. Allerdings geht man damit auch das Risiko ein, den Dialog im Ansatz scheitern zu lassen. Ein Dialog, der nichts bewegen kann oder soll, macht nun  mal wenig Sinn. Gerade wenn das von vorne herein klar erkennbar ist.

Erfolgreiches Social Media führt zur Partizipation

Für was steht Partizipation? Für Mitwirkung und Mitgestaltung. Social Media wird deshalb auch als „Mitmachweb“ bezeichnet. Mitmachen hat viele Gesichter. Das kann eine Weiterempfehlung sein. Oder das Sammeln von Punkten, oder die Mitgestaltung von Produkten. Natürlich hat das Sammeln von Punkten über Nummern in Kronkorken von Getränkeflaschen um sie gegen Aufkleber einzutauschen eine andere Qualität als die Möglichkeit selbst Vorschläge für die Gestaltung oder Verbesserung von geschätzten Produkten einzubringen.

Das erste Beispiel steht für eine relativ schlichte Form der Beteiligung und ist – sagen wir einmal – Geschmacksfrage. Auf dieser Ebene lassen sich vielleicht sogar „erfolgreiche Kampagnen“ darstellen. Aber wie ernst würden Sie sich als Konsument in diesem Fall genommen fühlen, wenn man Sie über diese Ebene anspricht? Für diese Vorgehensweise spricht, das sie einfach und billig ist, einer Agentur überlassen und für das Unternehmen nahezu störungsfrei abgewickelt werden kann.

Das andere Beispiel steht für das klare Gegenteil. Man lädt zu einer echten Mitwirkung ein, mit erkennbaren Auswirkungen auf Abläufe, auf Produkte und auf das Innenleben des Unternehmens. Damit stellt man die Zusammenarbeit mit seinen Kunden auf eine ganz andere Qualitätsebene. Und das ist trotzdem alles andere als innovativ.

Werfen wir einen Blick über den Tellerrand von b2c und betrachten die Zusammenarbeit von b2b-Unternehmen und deren Kunden, entdecken wir, das dort die Zusammenarbeit schon beachtliche Formen angenommen hat. Im Automobilbau werden umfangreiche Module schon komplett von Zulieferern entwickelt und teilweise sogar direkt verbaut. Gut – dort verfügt der Lieferant über eine für den Kunden besonders wertvolle technische Kompetenz. Bei b2c ist es der Kunde, der über die wertvollste Information verfügt. Niemand weiss besser, welches Produkt er eigentlich gern kaufen würde, als der Kunde selbst. Warum ihn also nicht an der Entwicklung so weit als möglich beteiligen. Was uns davon abhält ist die reine Bequemlichkeit, um das Verharren in starren Denkmustern deutlicher zuzuordnen. Die daraus entstehenden Kosten stehen der Wirkung die mit der Partizipation der Kunden erzielt werden kann, nicht im Weg.

Keine Social Media Strategie ohne Partizipationskonzept

Erkennen wir die Bedeutung der Partizipation für den Erfolg in Social Media, als das was sie ist – erfolgsentscheidend. Wenn sich Kunden nicht einbringen, verpufft Social Media. Ihr Partizipationskonzept definiert nicht nur die Möglichkeiten der Kunden, Interessenten und Bürger, sich zu beteiligen. Es definiert damit auch,

  • wie ernst Sie Ihre Kunden nehmen.
  • welchen Erfolg Sie in Social Media erzielen können.
  • wie es mit Ihrer Social Media Kompetenz insgesamt bestellt ist.

Es macht also Sinn sich das Partizipationskonzept Ihrer Social Media Strategie und deren einzelnen Maßnahmen immer wieder genauer anzusehen. Und auch das Partizipationskonzept der Social Media Massnahmen / Strategie Ihrer Social Media Agentur kritisch auf Qualität und Nachhaltigkeit anzusehen. Niemand will Budgets dafür investieren, dem Markt deutlich zu machen, wie gering man die eigenen Kunden schätzt.

Handlungsbedarf oder Nachholbedarf?

Ihrer Social Media Strategie fehlt ein Partizipationskonzept oder Sie würden sich gern intensiver mit dem Thema befassen? Kein Problem. Auch hier haben Sie die Wahl – sowohl was das Einstiegslevel, als auch die Methode betrifft.

  • Social Media Start Seminar für Unternehmen (für den Einstieg ins Thema Social Media)
  • Social Media Strategie Seminar (um das Thema umfassend kennen zu lernen).

Beide Seminare sind als Inhouse Seminar für Teams oder als one2one-Seminar für Einzelpersonen möglich. Manchmal ist ein Workshop für die Entwicklung, Überprüfung oder Aktualisierung der Social Media Strategie der schnellere Weg zum Erfolg. Sprechen Sie uns einfach an (eMail: info@brssmm.de, Telefon: 0049 (0)711 620415 70).