Freemium – ein Hoffnungsschimmer für Verlage?

Freemium ist als das Geschäftsmodell – insbesondere für Verlage – ein Thema. Unter dem Geschäftsmodell  Freemium versteht man, das ein meist größerer Teil der Leistungen / Inhalte kostenlos zur Verfügung gestellt werden, ein anderer als Premiumleistung bezahlt wird.
Ein Beispiel dieses Geschäftsmodells bietet Xing. Zuerst war Xing komplett kostenlos nutzbar, dann waren Funktionen nur noch für Premiumnutzer verfügbar.

Für Verlage scheint dieser Ansatz verlockend zu sein. Die ganze Diskussion des Geschäftsmodells Freemium vernachlässigt allerdings den Wettbewerb. Der spielt in diesem Geschäftsmodell eine besondere Rolle.

Die Freemium-Falle

Erinnern wir uns wie Freemium funktioniert: durch kostenlose Leistungen wird Markt erschlossen, durch bezahlte Leistungen wird Geld verdient. Das klingt gut, funktioniert aber nur sehr bedingt: Wenn der kostenlose Content von Anbieter A den kostenpflichtigen Content von Anbieter B ersetzen kann, ist das Geschäftsmodell schon Makulatur. Welcher Verlag hat Content, den der Kunde dringend braucht und der nicht durch Content eines anderen Anbieters ersetzt werden könnte? Frei nach dem Motto: „Der Premiumteil Deines Geschäftsmodells ist mein freier Content“ wird man sich in der Verlagsbranche wohl eher das Leben noch schwerer machen. Digitale Güter ermöglichen einen entsprechend harten Wettbewerb.

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Google goes Social – der 3. Anlauf ist gestartet

igoogle„I scream, you scream, we all scream for iGoogle social“, so steht es im offiziellen Googleblog zu lesen. Das ist so furchtbar zutreffend. Der dritte Anlauf von Google um im Bereich des Social Networks Fuß zu fassen, ist ein Aufschrei. Ob es ein Freundenschrei werden wird, ist eine andere Frage. Ich persönlich glaube es ist ein Aufschrei zwischen Trotz und leichter Verzweiflung. Google goes Social – der 3. Anlauf ist gestartet weiterlesen

Friendfeed – eine strategischer Kauf für Facebook

facebookFacebook hat Friendfeed gekauft. Mit diesem Kauf rüstet Facebook für in die nächste Runde des Wettbewerbs. Wenn die Märkte verteilt sind, ist derjenige im Vorteil, der die Kommunikation über die einzelnen Plattformen der sozialen Netze hinweg erleichtert. Insbesondere wenn er das dafür passende Instrument dafür hat.

Facebook als größte Plattform der sozialen Netze hat dann nicht nur die größte Masse und damit auch die größte Anziehungskraft. Wenn die communityübergreifende Kommunikation entsprechend integriert wird, wird diese Funktion ein weiterer strategischer Wettbewerbsvorteil.

Wie das? Communityübergreifende Kommunikation in den persönlichen sozialen Netzen der Communityuser macht es nicht mehr unnötig, in verteilten Märkten Mitglieder von anderen Plattformen abzuwerben. Es reicht Zugriff aus auf diese Mitglieder zu bekommen und diesen Zugriff wirtschaftlich nutzen zu können. Wer hier das Tool für die Kommunikation beherrscht, hat den strategischen Vorteil. Und da Facebook mit seiner API eine hohe Akzeptanz für die Nutzung von Schnittstellen für die Kommunikation zwischen Facebook und anderen Sites und Plattformen aufbaut, werden sich auf lange Sicht wenige dieser Entwicklung verschließen. Ein Wettbewerbsprodukt hat um so weniger Chancen, je besser Facebook seine Anwendung etabliert hat.

Fehlt nur noch die intelligentere Vermarktung, damit Facebook möglicherweise doch seinen Ertragspotenzialen gerecht werden kann.

Mangelndes Vertrauen in Werbung – eine ungenutzte Chance der Communitys

Nielsen hat in einer Studie das Vertrauen in Werbeformen abgefragt. Für Deutschland ergibt sich folgendes Bild: Vertrauen

Sicher ist das Ergebnis keine große Überraschung. Aus der Perspektive der  Social Networks / Communitys betrachtet lässt sich daraus ein simples Ergebnis ableiten. Strategisch gesehen ist man auf dem falschen Feld mehr oder weniger erfolgreich.

Empfehlungen von Bekannten, Online-Konsumentenempfehlungen und Redaktionelle Inhalte – das ist als Leistungsbereich eigentlich perfekt für Social Networks. Die Formen der Integrationsmöglichkeiten sind vielfältig, die Formen der Vermarktung – etwas Phantasie und Innovation vorausgesetzt – ebenfalls.

So traurig die aktuelle Situation – die Monetarisierung primär über Werbebanner zu minimalen Preisen – auch ist, so gut ist die eigentliche Nachricht, die uns Nielsen überbringt. Es gibt interessanteres für die Vermarktung als schlecht bezahlte Bannerwerbung. Welches der General Interest Networks in Deutschland wird damit als erster am Start sein und seinen Nutzern – bestehenden und neuen – einen klaren Mehrwert bieten? Oder warten wir auch hier erst mal auf die Blaupause aus den Staaten? Das könnte fatal sein, denn Facebook wäre diesmal nicht nur Ideengeber, sondern ein harter Wettbewerber.

UndDu.de macht zu. Was lernen wir daraus?

In Turi2 las ich, was nicht überrascht hat. Und Du – die Community von Web.de und Gmx wird Ende August beendet. Die Entwicklung dürfte niemand überraschen, der die Entwicklung des Netzwerks inklusive der Versuche der Belebung beobachtet hat.

undduGoogle Trends liefert dazu deutliche Daten. Es hat nicht sollen sein ist sicher nicht falsch als Statement, aber auch nicht die ganze Lehre, die aus diesem Fehlschlag gezogen werden kann. Das Community nicht von oben verordnet werden kann – wie turi2 Oliver Samwer zitiert – ist sicher richtig. Aber ist das auch eine ausreichende Erklärung? So richtig diese Aussage auch ist, trifft sie nur einen Teil der Wahrheit.

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Communitys nach dem Hype – was zählt, wer bleibt?

Die Party ist vorüber

Die Internetnutzung hat die Bevölkerung weitgehend erreicht und erschlossen, die meisten Communityinteressierten haben zumindest in den Altersgruppen u40 ihre Profile bei den sozialen Netzen angelegt. Die Zeit des Booms, sprich des dynamischen Wachstums aufgrund vorhandenen Potenzials, das nach Nutzungsmöglichkeiten sucht, ist vorüber. Wachstum wird heute nur noch durch Qualität, Ideen und Verdrängung erzielt.

Ein Blick auf die Entwicklung der daily unque visitors der bundesweit wichtigen Großen, der großen Regionalen und der großen unter den kleinen Regionalen zeigt dies deutlich.

Warum eine Betrachtung nach Daily Unique Visitors und nicht nach Profilen oder unique users nach agof?

Profile sind nicht aussagekräftig, was die tatsächliche Nutzung und damit Bedeutung eines Social Networks angeht. Unique users nach agof sind eine Währung für Websites allgemein, die für Communitys / Social Networks nicht wirklich passend ist: wer einmal in einem Monat auf einer Communityplattform vorbeisieht, ist kein aktives Mitglied.

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Content Sharing – General Interest sticht.

Addtoany produziert ein Widget das es erlaubt, Content mit anderen zu teilen. Der Vorteil dieses Widgets ist, das der Content simultan über mehrere Plattformen zu empfehlen.

Auf der Basis dieser Nutzung ermittelte Adtoany welchen Anteil welche Plattform am weiter empfohlenen Content hat.

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Internet Strukturdaten 2. Quartal 2009

Die Forschungsgruppe Wahlen erhebt seit 2000 die Strukturdaten der Internetnutzer in Deutschland.

Die wichtigsten Ergebnisse des 2. Quartals 2009 sind hier abrufbar.

Einige Erkenntnisse in Kurzform:

  • 72% aller deutschen Erwachsenen nutzten das Internet im 2. Quartal. Zuwachs gegenüber dem 1. Quartal 3 Prozentpunkte.
  • Internetnutzer nach Geschlechtern: 79% der Männer, 66% Frauen.
  • Internetnutzer nach Altersgruppen: bis 49 Jahren nutzen mindestens 90% das Internet. Bei den 18-29jährigen nutzen 97% das Internet, bei den 30-39jährigen 92%, bei den 40-49 nutzen 90% das Internet.
  • Internet ist das Medium der Gebildeten. 93% der Deutschen mit Hochschulreife, 84% der Deutschen mit Mittlerer Reife,  56% der Deutschen mit Hauptschulabschluss und Lehre und 40% der Deutschen mit Hauptschulabschluss ohne Lehre nutzen das Internet.
  • Internet wird intensiv genutzt: 28% nutzen das Internet bis 2 Stunden wöchentlich, 43% nutzen das Internet 3-10 Stunden wöchentlich und 27% nutzen das Internet mehr als 10 Stunden die Woche.

MySpace versus Facebook – global, in den USA und in D

Ein Artikel in Techcrunch vergleicht die Entwicklung der beiden Super Social Networks und stellt fest, das Facebook in den USA einen Vorsprung gegenüber MySpace aufbaut.

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Der Vergleich ist nicht nur deshalb reizvoll, weil sich hier die beiden größten westlichen Anbieter gegenüber stehen, sondern auch weil dahinter auch Spuren eines Systemwettstreits zu erkennen sind.

  • Facebook kommt aus der Ecke der Verzeichnisse,
  • MySpace steht für die Selbstdarstellung über individuelle Seiten.

Der Unterschied zwischen den beiden Systemen ist grundlegend und vereinfacht der:

Eine verzeichnisorientierte Website  macht nur Sinn wenn darüber kommuniziert wird. Eine selbstdarstellungsorientierte Website muss nur wahrgenommen werden. Solange intensiv kommuniziert wird, ist der verzeichnisorientierte Ansatz im Vorteil, weil attraktiver. Zugleich profitiert der verzeichnisorientierte Ansatz deutlicher von Skalierungseffekten. Je mehr Menschen eine verzeichnisorientierte Website nutzen, desto höher die Kommunikation und desto mehr Kommunikation wird angezogen und über wachsende Kommunikationsanteile werden neue Nutzer generiert.

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Gigantensterben – Facebook und MySpace in Europa

Social Media ist ein hartes Brot. Das lernen die erfolgsverwöhnten Medien aus dem Printsektor, die sich mit mehr oder weniger Begeisterung mit diesem Thema befassen müssen.

Zu ihrem Trost sei gesagt, das auch hier gilt, das nicht alles gold ist, was glänzt. Facebook – der aktuelle Shootingstar der Social Network Branche bietet neben MySpace dafür ein gutes Beispiel.

Ein Blick auf die Entwicklung der täglichen Nutzer (Daily Unique Visitor) nach Google Trends zeigt, wie schwer sich die beiden Super Social Networks auf europäischem Boden tun. Gigantensterben – Facebook und MySpace in Europa weiterlesen

50plus im Netz – Senioren Communitys nicht gefragt.

Das Internet ist längst keine Spielwiese von Freaks noch der Tummelplatz der Jugend. Das Netz ist selbstverständlicher Teil des Alltags geworden. Auch für die Zielgruppe jenseits der 49 Jahre.  Senioren im NetzDie agof ermittelt nicht nur die Reichweite verschiedender Werbeträger sondern auch die Nutzung des Internets durch verschiedene Altersgruppen. Die Altersgruppen 50+ sind rein quantitativ zu einer beachtlichen Nutzergruppe geworden. Bedenkt man die Kaufkraft dieser Zielgruppen, sollte dies zusätzlichen Schub für das Online Marketing geben. Erinnert man sich allerdings daran, wie lange diese Zielgruppen von der Werbung ignoriert wurden und werden, dämpft das diese Erwartung doch beachtlich.

Das wirklich interessante ist weniger das auch etwas ältere Menschen das Internet nutzen, sondern eher wie sie dieses junge Medium nutzen. Natürlich gibt es längst für Senioren gedachte Internetangebote, insbesondere was die Social Networks betrifft. Hier tummelt sich schon eine Anzahl von Anbietern. Bekanntere Namen sind

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agof 2009/1 und social networks

Die Zahlen der agof spiegeln die Entwicklung der wichtigsten social networks wieder. Obwohlt die Zeitreihe in einzelnen Fällen ausgesprochen kurz ist, lassen sich einige Informationen gewinnen, die natürlich nur für diesen kleinen Ausschnitt gelten.

  • Wer-kennt-wen wächst weiterhin beachtlich, wenngleich nicht mehr ganz so extrem wie in den vorigen Erfassungszeiträumen.
  • Stayfriends hat nach unique users StudiVZ überholt und wächst auch weiterhin deutlich stärker aus das Studentennetzwerk.
  • StudiVZ zeigt seit agof 2008/II einen Rückgang bei den unique users.
  • SchülerVZ verzeichnet den ersten Einbruch und liegt hinter MySpace zurück.
  • MeinVZ wächst gegenüber dem Vorerhebungszeitraum um mehr als 20% und damit deutlich stärker als die anderen Netze. In der VZ Gruppe ist hier noch am ehesten Wachstum zu erwarten. meinVZ wächst in diesem Zeitraum sogar etwas stärker als WKW. Es wird interessant, wer von beiden, dieses Wachstum länger aufrecht erhält. Vom Leistungsumfang her sind beide Networks minimalistisch ausgerichtet.
  • MySpace schiebt sich in Deutschland in kleinen Schritten in Richtung des ehemaligen Platzhirsches StudiVZ.

Den höchsten Zuwachs unter diesen Social Networks verzeichnen die Netmoms, gefolgt von KWICK!.


Was Schüler im Namen hat, verlor an unique users.

  • Das Wachstum von SchülerVZ ist im Zeitraum von agof 2009/I rückläufig.
  • Auch Schüler.cc verzeichnet einen Rückgang bei den unique users.
  • Schülerprofile hat sich seit agof 2008/I auf ein Drittel der ursprünglichen unique users reduziert.
  • die Knuddels schrumpfen weiter in kleinen Schritten.

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Brandcommunity oder Social Network Marketing?

Eine gelegentlich ironische Beschäftigung mit einem nicht ganz einfachen Thema. 

 

Wann immer von Brand Community Strategien geredet wird, empfiehlt sich die Frage, ob damit explizit die Strategie für den Aufbau einer Community für eine Marke oder eine Strategie für die Nutzung von Communitys gemeint ist. Handelt es sich um eine explizite Brandcommunity Strategie, ist es vielleicht nervig, aber die Frage ob die Alternativen des Social Network Marketing berücksichtig wurden, sollte sicher geklärt sein, bevor man sich in ein sehr spezielles Projekt – manche sagen  auch Abenteuer – stürzt. 

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Verweildauer in sozialen Netzen

In digitalnext las ich kürzlich einen interessanten Beitrag über die Entwicklung der Verweildauer in sozialen Netzen. Diese Größe ist von zunehmender Bedeutung wenn es darum geht, soziale Netze und deren Entwicklung miteinander zu vergleichen. Urlaubsbedingt gelangen diese Zeilen leider erst als verspätete Anmerkung zu einem immer noch brandaktuellen Thema in meinen Blog.

Digitalnext schrieb:

„Nielsen hat die Nutzungszeit aller Nutzer in verschiedenen sozialen Netzwerken gestoppt und aufgelistet: Bei der Gesamtnutzungszeit klar in Führung liegt Facebook mit über 13,87 Milliarden Minuten für den April 2009, auf Platz zwei folgt Myspace mit über 4,97 Milliarden Minuten. Damit wurden die Vorjahresplätze getauscht: 2008 waren es bei Facebook noch lediglich 1,74 Milliarden Minuten, bei Mypspace hingegen 7,25 Milliarden Minuten. Für Facebook bedeutet dies einen Zuwachs bei den Nutzungszeiten von enormen 699 Prozent, für Myspace einen Rückgang von 31 Prozent.“

Nun nutze ich die Größe Onlineminuten auch für die Beurteilung der Entwicklung, allerdings im Kontext zur Zahl derjenigen, die diese Onlineminuten verursachen. Viele Menschen, die nur sehr kurz online sind, können ja das gleiche Volumen an Onlineminuten produzieren, wie wenige Menschen, die sehr lange in ihrer Community online sind. Die Zahl wäre die gleiche, die dahinter stehende Community sicherlich nicht in gleichem Maß aktiv.

myspace-facebook

Man verzeihe mir jetzt die wirklich grob nach Google Trends geschätzte Anzahl der daily unique visitors. Bessere Zahlen habe ich im Augenblick nicht zur Hand und diese Werte werden zumindest für beide Communitys auf gleiche Weise ermittelt, sind also gleich unpräzise.

  • MySpace hat bei ca 12 Mio daily unique visitors 4,97 Milliarden Minuten Gesamtnutzungszeit. Das entspricht 414 Minuten Onlinezeit / d.u.v.
  • Facebook bei etwa 48 Mio daily unique visitors 13,87 Milliarden Minuten Onlinezeit. Das entspricht 289 Minuten Onlinezeit / d. u. v.

Unglücklicherweise wird nicht erwähnt ob es sich bei dieser Gesamtnutzungszeit um die Summenwerte eines Monats handelt oder um Tageswerte.

Fazit: In der Gesamtsumme der verbrauchten Onlinezeit hat Facebook zweifelsohne MySpace überholt. In der Nutzung der beiden sozialen Netze sieht es allerdings ganz anders aus. Facebook wird deutlich kürzer genutzt als MySpace.

Craigslist zeigt wie man mit Social Media Geld verdient

Social Media Today berichtet über den wirtschaftlichen Erfolg von Craigs List (craigslist.org). Das Geschäftsmodell von Craigslist basiert auf überwiegend kostenlosen Kleinanzeigen.

2008 erzielte Craigs List einen Umsatz von 81 Mio US-$. Für 2009 werden mehr als 100 Mio US-$ erwartet. Das ist nicht nur auf den ersten Blick eine Schlagzeile wert. Craigs List zeigt mit diesen Ergebnissen auch auf, wie man mit Social Media gut verdienen kann.

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Social Marketing – die Reichweite der wichtigsten Communitys

Wo die Reichweite besonders wichtig ist, macht es Sinn die Reichweite der wichtigsten sozialen Netze genauer anzusehen. Genauso, wenn bestimmte Regionen nicht übersehen oder ausgeschlossen werden sollen.
Google Trends for Websites bietet hier über die Vergleichsgröße der daily unique visitors und die Information über die Subregions ein hilfreiches Instrument um einen ersten Überblick über die Reichweite relevanter Netze zu erhalten.

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Bewertungswunder: StudiVZ 302 Millionen $ wert

W&V berichtet darüber, das TechCrunch StudiVZ  auf 302 Millionen Dollar geschätzt hat. Das ist allemal eine Schlagzeile Wert, mag man sich denken. Vielleicht auch, das sich damit das Holtzbrinck-Engagement doch irgendwie gelohnt hat. Zumindest durch den Wertzuwachs. Ganz reizend wird diese Schätzung, wenn man man erfährt, wie denn diese Schätzung zustande kommt.

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Social Marketing – H&M, Esprit und Co. verpassen Chancen

Mode ist gerade bei jüngeren Zielgruppen ein Mittel sich auszudrücken, stiftet Zugehörigkeit, verbindet oder trennt. Shopping ist zumindest bei der Hälfte der Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine der beliebte Freizeitbeschäftigung, insbesondere mit Freunden. Deshalb ist es nicht verwunderlich, wenn sich Mitglieder in Social Networks auch in Gruppen organisieren, in der es um ihre modischen Vorlieben und ihre Lieblingsmarken geht.

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Twitter – mehr Hype als Erfolg?

twitter In ReadWriteWeb las ich diese Tage einen Artikel, der Twitter mit einem deutlichen Fragezeichen versieht. ReadWriteWeb bezog sich dabei auf eine Untersuchung von 7 Millionen Twitterprofilen durchPurewire, einem Unternehmen, das sich primär mit Web Security befasst. 

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Social Marketing – die wichtigsten Communitys in Deutschland

Um den schnelleren Ãœberblick über die Communitylandschaft in Deutschland zu bekommen, bietet Ihnen diese Site ein Verzeichnis der wichtigsten Communitys in Deutschland – von den global playern bis zu den local heroes, die in ihrem lokalen Markt den Ton angeben. Damit sie die jeweilige Community besser einschätzen können und neben einer neutraler Vergleichsmöglichkeit auch deren Entwicklung einschätzen können, finden Sie für alle Netzwerke den Link zu den daily unique visitors nach Google Trends.

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Medien: Gruner + Jahr orientiert sich fragwürdig um

Turi2 meldet das Gruner + Jahr von einem dauerhaft rückläufigen Anzeigengeschäft ausgeht und diesen Rückgang durch Serviceleistungen ausgleichen will. Kundenzeitschriften, Datenbanken, Fachinformationen und die Organisation von Messen sollen im Fokus dieser Serviceleistungen stehen. Der Rückgang bei der Wertschöpfung im Verkauf von gedruckten Papier soll also durch  höherwertige Leistungen ausgeglichen werden.

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Social Media – der vernetzte Konsument ist mächtiger als Unternehmen befürchten

Ein hübsches praktisches kleines Beispiel dafür wie Konsumenten heute – nicht erst morgen – agieren und damit Unternehmen unter Druck setzen können, findet sich in SocialMediaToday.

Während Kritik früher auf der ersten Ebene der Kommunikation verpuffte und von den Konsumenten deshalb schon gar nicht mehr angebracht wurde, kann heute ein mediales Ereignis zünden. Wer erinnert sich nicht daran, wie Shell wegen der Verschrottung seiner Bohrinsel in die Knie ging? Das war eine Ausnahmesituation? Sicher. Damals waren die Konsumenten nicht vernetzt und es hat trotzdem geklappt. Heute sind sie es. 

Jedes Unternehmen sollte sich darauf vorbereiten, wie es mit Kritik in einer vernetzten Welt umgeht. Und diese Verhaltensweise sollte nicht für Notfälle im Tresor des CEO verschlossen, sondern tagtäglich im Bewußtsein der Mitarbeiter aufbewahrt sein. 

Welche Möglichkeiten gibt es im Vorfeld, um eben dieses Risiko konstruktiv zu nutzen? Die Antwort, die im Beispiel gegeben wird, heißt Dialogbereitschaft, heißt direkte, offene Kommunikationskanäle anzubieten und Kritik konstruktiv aufzunehmen. Für viele Unternehmen eine Herausforderung, die nicht kleiner ist, als das Risiko vernetzter Kritik ausgesetzt zu sein.

Ende der Kataloge? – Otto und Neckermann steigen sukzessive aus

Alles2null meldete es: Otto und Quelle – die beiden Flagschiffe im deutschen Versandhandel steigen sukzessive aus der Katalogproduktion aus. 

Während Otto den Ausstieg aus dem Print-Katalog in England und Holland beginnt, startet der Rückzug aus dem gedruckten Warenverzeichnis bei Neckermann in der Schweiz. Ende der Kataloge? – Otto und Neckermann steigen sukzessive aus weiterlesen

Communitys international: Übersicht über die Top Communitys

In ReadWriteWeb findet sich eine Übersicht über die 3 größten Social Networks für die wichtigsten Länder. Das ist eine interessante Ergänzung des Verzeichnis der wichtigeren social Networks, die in Deutschland bundesweit, regional oder lokal aktiv sind in dieser Website. 

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Social Marketing – welche Informationen gibt es wo her?

Wer sich aus der Sicht des Marketing mit Online Medien befasst, wird mit den verschiedensten Datenquellen und Vergleichsgrößen konfrontiert. Diese Informationen sind miteinander nicht immer kompatibel. Aufgrund der unterschiedlichen Struktur der Online-Medien und der daraus resultierenden, sehr unterschiedlichen Nutzung vermitteln sie auch ein Bild, das nicht immer der Realität und Bedeutung der einzelnen Medien und Medienarten gerecht wird. Strategische Planung, Marketingkooperationen oder Entscheidungen über die Nutzung der jeweiligen Online-Medien werden damit nicht einfacher. Nachfolgend werden die gebräuchlichsten Datenquellen mit ihren Stärken und Schwächen beschrieben. 

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Community Marketing von P&G: Beinggirl

Proctor & Gamble gilt als eines der innovativsten Unternehmen der USA. Im Konsumgütermarketing haben wenige Unternehmen eine vergleichbare Erfahrung gesammelt. Wenn P & G heute aufgrund seiner Erfahrungen mit dem Projekt beinggirl Community Marketing als die effizienteste Methode der Kommunikation – zumindest bei jüngeren Zielgruppen – sieht, und dies international umsetzen will, ist dies ein ernst zu nehmendes Statement.  Nach den Erfahrungen von P & G ist dieses Instrument mehr als 4x wirksamer als bisher genutzte Marketingmethoden. Die angestrebte Umsetzung dieser Erfahrung beinhaltet interessante Probleme. Community Marketing von P&G: Beinggirl weiterlesen

Wichtige regionale und lokale Communitys

Die Communitylandschaft in Deutschland hat neben den VZs, wer-kennt-wen, facebook, myspace und Netlog eine zweite und dritte Liga der sozialen Netzwerke. Viele dieser Communitys haben in ihrem regionalen oder lokalen Markt eine starke oder marktbeherrschende Position.

 

die 2. Liga der Social Networks in Deutschland
die 2. Liga der Social Networks in Deutschland

 

 

Anmerkungen:

  • Die Karte erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und enthält 
  • ausschließlich die großen regionalen oder lokalen Communitys, die in ihrem regionalen oder lokalen Markt eine starke oder marktbeherrschende Position haben. 
      • Darüber hinaus existiert noch eine Anzahl kleinerer lokalerer Netzwerke.
      • „Weiße Flächen“ werden sowohl von den großen Netzwerken wie von der zweiten, dritten oder vierten Ebene der  sozialen Netze abgedeckt. 

Werbung im Social Web

Ist Werbung im Social Web problematisch?

Martin Weigert schreibt in netzwertig über Werbung im Social Web und stellt in Frage, das es ein nachhaltig funktionierendes Modell für Werbung in sozialen Netzen gibt. Dazu fällt mir spontan die UK Studie ein, die Werbung in sozialen Netzen mit Werbung in großen Portalen vergleicht.  Dort fällt der Vergleich zugunsten der sozialen Netze aus, d.h. dort ist die Anzahl derjenigen die Werbung überhaupt nicht beachten, deutlich geringer.

Nun gibt es für jedes Thema Studien pro und contra. Fakt ist, und das belegen die TKP Preise der Werbung in sozialen Netzen, das der Markt Werbung dort deutlich schlechter honoriert, als in großen Portalseiten. Das mag am redaktionellen Umfeld liegen, daran, das dort höhere Preise einfach gelernt sind, das sich Werbung in diesen Sites preislich an den Printausgaben von Verlagsobjekten orientiert. Und sicher sprechen wir von einem Prozess der alles andere als statisch ist.

Hat die Werbung ein generelles Problem, das im Social Web zuerst deutlich wird?

eMarketer gibt auf diese Frage eine meines Erachtens sehr hilfreiche Antwort, basierend auf einer Studie von  ARAnet. Die wichtigsten Erkenntnisse können Sie hier nachlesen. Werbung im Social Web weiterlesen

The Open Social Web – eine bemerkenswerte Präsentation über das Social Web

Die Präsentation baut auf die 5 Rules von Tim O’Reilly auf und schlägt einen Bogen von der Erfolgsgeschichte der Open Source über die Themen Open ID und Real Idendity hin zum Open Social Web.
 
Besonders sehenswert machen diese Präsentation
  • die Argumentation über die wachsende Bedeutung der Realnames zu Lasten der Nicknames innerhalb der sozialen Netze sowie 
  • die Selbstbestimmung über die eigene Identität als Treibkraft der Entwicklung von sozialen Netzen und nicht zuletzt
  • die Bedeutung der Entwicklung von Standards für die Verbreitung von Services.

 

IAB Empfehlungen zur Werbung in sozialen Netzen / Communitys

iab1Das Interactive Advertising Bureau (IAB) steht für mehr als 375 Mediaunternehmen, die mehr als 86% der Onlinewerbung in den USA verkaufen. Das User-Generated Content & Social Media Committee  hat für die Werbung in Sozialen Netzen Empfehlungen ausgesprochen. Das Executive Summary dimensioniert die Bedeutung und aktuelle Situation von Social Media:

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Lieber Google als Facebook?

Im Spiegel stand am 6. 5. ein interessanter Artikel über das fragliche Geschäftsmodell von Facebook, der vor allem auf die Kritik von Umair Haque und Jeff Jarvis aufbaut. 

Jarvis fokussiert seine Kritik – „Facebook? Ich wäre lieber Google“ – Haque verzichtet auf filigrane Formulierung – „Wäre ich Facebook, würde ich mich vermutlich umbringen“. Beider Kritik fokussiert sich auf die Entwicklung des Geschäftsmodells von Facebook und nimmt Google als Messlatte. Hier wird nicht nur Birnen mit Äpfeln sondern auch Vergangenheit mit Gegenwart verglichen. Lieber Google als Facebook? weiterlesen

90% der 18-29jährigen sind in einer Community

 

ForschungsWerk – ein Nürnberger Marktforschungsinstitut – hat im April 2009 die Nutzung der sozialen Netze untersucht. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die Internetnutzer ab 18 Jahren. 63% aller deutschen Internetnutzer ab 18 und 90% der 18-29jährigen Internutzer sind bereits in mindestens einem Netzwerk Mitglied.

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Bei uns – Community in Bayern

 

beiuns

 

 

 

Mitte 2002 wurde die erste Version des Online-Magazins freigeschalten und entwickelte sich seitdem zu einem der bekanntesten Themenportale Mittelbayerns. In den Obergruppen Neues, Events & Szene, Musik & Film, Auto & Sport, Trend & Lifestyle sowie Treffpunkt aufgeteilt, findet jeder Bilder, Berichte, Termine und andere Personen zu seinem Thema.

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Risiko Behavourial Targeting

Die FTD widmet einen Artikel den juristischen Problemen, die durch behavourial targeting entstehen können.

Bislang agieren die Nutzer von behavourial targeting in einer juristischen Grauzone. Spätestens seit Google behavourial targeting einsetzt rückt das Thema stärker in den Focus von Werbetreibenden wie Datenschützern. 

Auf der einen Seite drohen demjenigen nach Paragraf 43 des Bundesdatenschutzgesetzes Bußgelder in Höhe von bis zu 250.000 Euro, der vorsätzlich oder fahrlässig unbefugt personenbezogene Daten erhoben werden, die nicht allgemein zugänglich sind. Andererseits bietet diese Methode Vorteile bei der Einblendung von Werbung. Phorm setzt international auf eine Methode, bei der die gesamte Internetnutzung direkt beim Provider protokolliert werden soll und damit ein sehr präzises – und nicht allgemein zugängliches – Nutzungsprofil erstellt werden kann.  

Das Thema erfordert also schnell Klärungsbedarf – sowohl was die Interessen der Werbetreibenden Wirtschaft, als auch was den Datenschutz und die Interessen der Internetnutzer angeht. 

Social Networks können aus diesem absehbaren Streit als die lachenden Dritten hervorgehen. Die Nutzung von Social Networks für Marketingzwecke stellt letztlich die weitergehende Alternative zu behavourial targeting herkömmlicher Onlinewerbung dar.

Nielsen Global Faces 3/2009

nielsenDie Studie befasst sich mit der Entwicklung und Bedeutung von Social Networks und vergleicht hier die Verbreitung und Nutzung zwischen Schweiz, Deutschland, UK, Italien, Spanien, Frankreich, Australien, USA und Brasilien.

Die wichtigsten Erkenntnisse:

  • Social Networks und Blogs sind jetzt an Platz 4 der Internetnutzung.
  • Deutschland ist – verglichen mit den anderen Ländern – ein Nachzügler in Sachen Social Networking, holt aber deutlich auf. 
  • Die Zeit, die mit bloggen oder in Social Networks verbracht wird hat sich von Dez 07 auf Dez. 08 verdreifacht. Die Zeit die insgesamt im Internet verbracht wurde, stieg im gleichen Zeitraum um 18%.
  • Facebook wuchs in 2008 vor allem bei den 35-49jährigen.
  • Werbung in SN muss Konversation werden um akzeptiert zu sein. 

Die Studie ist hier zu finden.

Hier finden Sie ein Verzeichnis interessanter Studien. 

Kritik in Communitys – eine fatale Fehleinschätzung

359950_r_k_b_by_gerd-altmann-geralt-_pixeliodeWenn der Einsatz einer Community oder eines social networks diskutiert wird triff man häufig auf die Angst vor Kritik. Die Möglichkeit mit Kritik oder mit negativen Äußerungen aus dem eigenen Kundenkreis konfrontiert zu werden, schreckt ab.  Dies ist eine ganz grundsätzliche Fehleinschätzung von Unternehmenskommunikation wie der realen Kommunikationssituation. 

Wenn ein Kunde unzufrieden ist, hat er unendlich viele Möglichkeiten dies auszudrücken. Auch im Internet und auch auf anderen Plattformen. Negative Äußerungen über die Leistungen eines Unternehmens werden nun mal nicht dadurch verhindert, das ihnen das Unternehmen keine eigene Plattform bietet. 

Letztlich sollte jedes Unternehmen das auf zufriedene Kunden Wert legt, seinen Kunden die Möglichkeit geben ihre Unzufriedenheit direkt auf der eigenen Unternehmensplattform – und nicht irgendwo anders – auszudrücken. Nur so hat das Unternehmen überhaupt die Chance zeitnahe auf Probleme wie auf den Kunden einzugehen und Probleme frühzeitig zu erkennen und zu lösen.  

Begründete Kritik steht für wertvolle Hinweise auf Schwächen, die dem Unternehmen schaden. Unbegründete Kritik spricht für sich selbst. Vorhandene eigene Schwächen nicht wahrnehmen zu wollen steht für bewusste Geschäftsschädigung.

Seinen Kunden eine eigene Plattform zu bieten, auf der auch Kritik erwünscht ist, steht allerdings auch nicht dafür, das diese Kritik schnellstmöglich getilgt wird. Zensur ist das genaue Gegenteil eines offenen Dialogs und der nötigen Wertschätzung, die jedes Unternehmen seinen Kunden gegenüber aufbringen sollte. Geäußerte Kritik muss stehen bleiben, aber sie darf um Himmels Willen nicht ignoriert werden.

Die Art wie ein Unternehmen mit eigenen Fehlern umgeht, ist nicht weniger wichtig, wie die Fehler, die das Unternehmen macht. Niemand erwartet von Menschen, das sie perfekt sind. Aber es kann von Unternehmen erwartet werden, das sie mit eigenen Fehlern verantwortlich und offen umgehen. Auch das ist Werbung in eigener Sache – zudem eine, die extrem positiv auffällt. 

Letztlich lernen wir aus Fehlern, wenn wir klug sind, mehr aus aus Erfolgen. Das bedeutet aber nicht, das wir Fehler, die vermeidbar sind, begehen sollten.

Obama steckt an – community building im Wahljahr 2009

 

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CDU, SPD und FDP treten netzaffiner auf.
War bislang social networking nur auf die eigenen Parteimitglieder begrenzt sieht man plötzlich eine ungeahnte Öffnung in allen Sites.
Am überzeugendsten scheint mir da die Vorgehensweise der CDU mit dem teAM 2009. Wenn man da noch den Spendenaufruf prominenter platzieren würde, wäre das schon beinahe gut kopiert.

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Der Anspruch teAM Deutschland ist schon clever. Man vereinnahmt sprachlich die Republik um die Interessen der eigenen Partei mit denen des Landes als identisch zu bezeichnen. Schade nur, das das nicht mal mehr der CSU in Bayern gelingt. Es ist eher unklug den eigenen Anspruch zu weit von der erlebten Realität entfernt zu platzieren.

Die Sammlung von Unterstützern hat Obama in den Staaten zur Perfektion – und zum Erfolg – weiter entwickelt. Dies auch auf deutsche Verhältnisse übertragen zu wollen ist sinnvoll. Allerdings sind die Möglichkeiten sich im teAM zu engagieren, die dem potenziellen Unterstützer geboten werden, äußerst dürftig. Da hapert es noch am Mut sich auf die Unterstützer wirklich zu verlassen. Hauptsache anmelden und vernetzen und allen sagen, das man das AM im teAM Deutschland toll findet und CDU wählen. Politische Kommunikation kann doch so einfach sein.

Die Hoffnung auf Reichweite scheitert bis dato

In diesem Zusammenhang ist interessant, in welchen sozialen Netzen die jeweiligen Parteien – in welchem Umfang – aktiv sind. MySpace fällt anscheinend komplett aus, vielleicht weil zu sehr auf Unterhaltung fokussiert. Die Fokussierung auf StudiVZ und wer-kennt-wen ist aufgrund der Reichweite der Netze verständlich, übersieht aber den sehr individuellen Grad an Aktivitätsmöglichkeiten. In Facebook hat das teAM Deutschland immerhin 356 Unterstützer, in StudiVZ schon 662 und in wkw finden sich 2 Gruppen mit 449 und 52 Unterstützern. Stand 26.2 09 18 Uhr. Erfolgreiches community building sieht beim Anspruch eine große Volkspartei zu sein eigentlich anders aus.  

Allein die technische Vernetzung ist nicht wirklich optimal:

* Der Link bei StudiVZ führt nur im eingeloggten Zustand direkt zur Gruppe.
* Bei Facebook klappt das schon besser.
* Bei WKW landet man nur auf deren Startseite.

fdp

Betrachtet man die anderen großen Parteien fällt auf, das man dort zwar in die gleiche Richtung unterwegs ist, die Konsequenz mit der dieser Schritt vollzogen wird, etwas geringer ausfällt.

Die Mitmacharena der FDP ist für Mitglieder und Nichtmitglieder geöffnet. Das macht natürlich Sinn, denn mit den Mitgliedern allein bekommt die FDP keinen Stammtisch voll. Beispielhaft ist die Konzentration aufs Wesentliche bei der Mitmachseite der FDP. Man verzichtet sogar darauf einen Grund anzugeben, warum man mitmachen sollte.

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Auch die gute alte Tante SPD vernetzt. „Seit an Seit“ sollen die Freunde der Sozialdemokratie virtuell für die gemeinsame Sache streiten. Ein bessserer Ansatz, weil zumindest schon mal erwähnt wird, was man da virtuell schönes machen kann. Optisch wird ein Publikum angesprochen, das mehr dem Wunschdenken entspricht, als der Wählerschaft der SPD und das sich dann wohl eher verirrt umsehen wird. 

 

grune2

Der Vollständigkeit halber noch die Grünen. Auch da kennt man schon einige / die gleichen soziale(n) Netze und nutzt sie. Mit den Links klappt es auch schon, wenn man mal von StudiVZ absieht.

Verpackung besser, Inhalt fragwürdig, timing verpaßt

Ein Anfang ist gemacht, was Optik und Verpackung angeht. Der Inhalt läßt noch zu wünschen übrig. Wie weit diese Form von Politik-Kommunikation den Wahlkampf überdauert und ob man wirklich Punkte macht, wenn hinter dem Angebot, sich zu beteiligen, keine realen Beteiligungsmöglichkeiten stehen, wird sich zeigen. Community lebt nun mal weniger von der Anmeldung als von der Aktivität und Beteiligung. Das bedeutet natürlich nicht, das jeder der sich anmeldet, auch gleich aktiv seinen eigenen Wahlkampf gestalten will. Es bedeutet, das jeder Unterstützer die Möglichkeit dazu haben sollte – mit aller möglichen Unterstützung durch die jeweilige Partei. Die Anmeldung ist eben nur der erste Schritt. Wenn dahinter die Mogelpackung wartet, verlassen die Akteure schnell wieder die Bühne. Community building ist keine kurzfristige Angelegenheit. Wer sich mit diesem Thema befasst hat und es ernsthaft betreiben will, weiß, das dafür Zeit erforderlich ist. Obama war für die Wahl im November 2008 schon zu Jahresbeginn 07 heftig aktiv. Natürlich mußte er die Vorwahlen bestehen. Das ist den Kandidaten in Deutschland erspart. Dafür agiert er in einem sehr viel stärker Volunteer orientiertem Umfeld und brauchte auch für die Vorwahlen mehr als ein Jahr Vorlaufzeit um ein so schlagkräftiges Unterstützerfeld aufzubauen und die nötigen Mittel für seinen Wahlkampf einzusammeln. Letzteres bleibt den Parteien erspart. Die Vorlaufzeit für den Aufbau einer größeren Unterstützergruppe eher nicht.  

Wenn von Web 2.0 und Marken die Rede ist, graut den Markenverantwortlichen bei dem Gedanken, das sie die Verfügungsgewalt über ihre Marke verloren haben. Das ist in der Praxis immer so gewesen, man wollte es aber ungern auch noch unterstützen. Wer Politik 2.0 betreiben will, sieht sich ähnlichen Herausforderungen gegenüber. Das Mitmachweb 2.0 lebt eben vom mitmachen. Und für’s mitmachen muß es einen glaubwürdigen Grund geben. 

Zur Erinnerung: Die Deutschen sind nicht politikverdrossen. Im Gegenteil. Sie sind politikerverdrossen. Wer jetzt zum Mitmachen einlädt, bekommt die ungeschönte Antwort auf die Frage nach der Attraktivität der eigenen Partei. 

Fazit: Was Obama gestern in den Staaten realisiert hat ist in Deutschland immer noch Zukunftsmusik. Aber es bewegt sich etwas. Möglicherweise in eine Richtung die den Politikern alter Schule weniger gefällt.

Studie zur Werbung in Communitys und Social Networks

Einer Untersuchung der UK Association of Online Publishers belegt, daß

  •  57% der britischen Onlinenutzer Werbung auf großen Portalseiten niemals beachten. 
  • 12 % der britischen Onlinenutzer Werbung auf den großen Portalen beachten 

Bei sozialen Netzwerken fallen die Werte aus dieser Studie deutlich erfreulicher aus. Anzeigen in sozialen Netwerken werden dem zufolge

  • von 36% nie oder selten beachtet. 
  • von 73% der Nutzern wahrgenomen. 

Die Studie stellt fest, das es darüber hinaus bei kaufkraftstärkeren Zielgruppen einen Trend fort von den großen Portalen hin zu Special-Interest-Seiten gibt. 

Darüber hinaus wird darauf hingewiesen, das es gerade in Zeiten schrumpfender Marketingbudgets für Werbetreibende noch wichtiger wird,ihre Werbeentscheiden deutlich stärker an der realen Nutzung des Internets durch ihre Zielgruppen auszurichten.

Umair Haque – Constructive Capitalism

Ein sehr interessanter Vortrag über die Wurzeln der Wirtschaftskrise.
Auch deshalb interessant, weil das „Age of Interaction“ durch die Vernetzung von Menschen erst ermöglicht bzw. wirksam wird und Umail Haque das Thema Institutionalisierung von Interaction anspricht.


Umair Haque @ Daytona Sessions vol. 2 – Constructive Capitalism from Daytona Sessions on Vimeo.

SWR3land- perfektes Beispiel für Misserfolg

SWR3land ist die Online-Community von SWR3 – Deutschlands mehrfach ausgezeichnetem Radioprogramm. Durchschnittlich 934.000 Hörer in der Stunde und eine Reichweite von 3,56 Mio. Hörer täglich machen SWR3 nicht nur zum meist gehörten Radioprogramm zwischen Rheinland und Bodensee sondern zur Nr. 1 der deutschen Radioprogramme (Quelle: SWR Mediasservices).

Die Community SWR3land ist kostenlos und in einzelne Programmbestandteile integriert. Herausragendes Beispiel dafür ist die SWR3 Grillaktion mit Johann Laafer die zum gemeinsamen Grillen Tausender quer durch SWR3-Land führte.

SWR3 hat eine der treuesten Hörerschaften. Auch ich bin damit aufgewachsen und höre seit einer halben Generation fast nur diesen Sender.

Dies sind eigentlich die bestmöglichen Voraussetzungen um eine aktive und erfolgreiche Community aufzubauen. SWR3land ist trotzdem ein großer Flop. Es zeigt sich uns das gleiche Bild wie bei anderen Medienhäusern. Trotz aussergewöhnlich hoher kommunikativer Reichweite, trotz hoher Identifikation mit dem Produkt – auch hier der klassische Misserfolg. Ein Misserfolg der zudem vorhersehbar war.

swr3land

SWR3land ist für mich deshalb eines der besten Beispiele dafür, wieso eine Community auch bei besten Voraussetzungen nicht erfolgreich ist.

Warum ich SWR3land nicht für erfolgreich halte

Natürlich sind  2-3 Tausend Menschen täglich auf SWR3land aktiv. Das ist mehr Aktivität als dieser Blog jemals erreichen wird. Das ist aber auch weniger als 1 Promille der Radiohörer des gleichen Zeitraums.  SWR3land wird also dem Sender kaum neue Hörer bringen, noch ist davon ein nennenswerter Beitrag zur Hörerbindung zu erwarten, geschweige denn ein Ertrag zu generieren, der erwähnenswert ist. Vor allem aber, Besserung ist in dieser Form in keiner der drei Kriterien zu erwarten.

Warum SWR3land trotz bester Voraussetzungen nicht erfolgreich ist

Misserfolg hat in diesem Business viele Väter, sprich Ursachen. Es ist eben nicht nur die problematische technische Leistung bei vergessenem Paßwort, das Design und die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Communitys. Letztlich läßt sich das ganze Problem durch ein schlichtes Beispiel erklären, das auch auf andere Unternehmen / Medienhäuser übertragbar ist.

Niemand würde erwarten, das ich als Einzelperson erfolgreicher bin als das Orginal, wenn ich versuche als Nebenjob einen Radiosender wie SWR3 zu imitieren. Das versteht sich eigentlich von selbst. Weiß man doch, oder vermutet es zumindest, wieviel Erfahrung, Kreativität, Technik und Können auf unterschiedlichsten Ebenen hinter dem Erfolg des Senders steht. Um eine Community aufzubauen, braucht es anscheinend nach landläufiger Meinung nur ein bisserl Software und ein schickes Design. Alles andere kommt von selbst. Zumal wenn so ein beliebtes Produkt hinter der Community steht.

Damit betreibt man das Produkt Community als Nebenprodukt und landet auch auf einer entsprechend erfolgreichen Marktposition. Community muss nun mal mit mindestens ebenso viel Herzblut, Engagement, Innovation und Konsequenz betrieben werden, wie Radio. Und SWR3 ist als Sender eben deshalb so erfolgreich, weil es nicht die Kopie einer Kopie oder ein standardisiertes Produkt ist, das sich nicht deutlich erkennbar abhebt.

Lokalisten und Pro7Sat1: nicht systemkompatibel?

lokalistendeKress – Der Mediendienst – meldet gestern, das sich 4 der 5 Gründer der Lokalisten – also alle mit Ausnahme des CTO- zum Ende des Monats März aus dem Unternehmens zurückziehen.

Zitat dazu: „Der Austritt war  von der zuständigen Konzernsparte SevenOne Intermedia und den Gründern gemeinsam geplant.“

Ein Schelm wer in diesem Zusammenhang spontan daran denkt, das die Nachricht knapp 6 Wochen zum Quartalsende veröffentlicht wird. Nicht weniger vielsagend ist, das bei dieser gemeinsamen Planung die Nachfolgefrage erst in einer von 4 Positionen bekannt gegeben werden konnte. Das klingt dann nicht wirklich nach „gemeinsamer Planung“.

Die Entwicklung der Mitgliederprofile war bei den Lokalisten so schlecht nicht. Nur mit dem Ertrag haperte es konsequent wie permanent und die Idee neue Mitglieder per TV-Werbung zu generieren passt zwar perfekt zum Geschäftsmodell von Pro7Sat1 – dem seit Mai 08 90 der Anteile der Lokalisten gehören – nicht aber zum Ertragsmodell einer Community.

Unterschiedliche Geschäftsmodelle, unterschiedliche Ertragsstrukturen

Mit anderen Worten, wer seine Mitglieder zu teuer einkauft, darf sich nicht wundern, wenn er keine schwarze Zahlen schreibt. Wer dann noch erkennt, das TV als Instrument der Werbung neuer Mitglieder für Social Networks ungeeignet, weil einfach zu teuer, ist, kann sich nicht wundern, wenn das bei einem TV-Sender nicht auf Gegenliebe stößt. Letztlich ist diese Erkenntnis keine Empfehlung für das Geschäftsmodell des Mehrheitseigentümers.

Interessant ist auch die erste Personalie des neuen Managements der Lokalisten. Barbara Wandrei wird zum 1. 3. Marketingleiterin bei den Lokalisten. Derzeit ist Frau Wandrei noch Leiterin CRM bei der Pro7Sat1 Media AG, also für die Kundenbeziehungen / Kundenbindung zuständig. Erfahrung mit Communitys läßt sich aus Ihrer Vita bei Xing nicht entnehmen.

Communitys für die Kundenbindung

Eine Ausrichtung der Lokalisten als CRM-Tool von Pro7Sat1 stände für einen klaren Kurswechsel, der deutlich über das hinausgeht und das Wesen und die Identität der Lokalisten verändern würde. Das dies nachhaltige Auswirkungen auf die Akzeptanz des Social Networks durch die Mitglieder haben kann, dürfte schon aufgrund der Diskussionen über AGB-Änderungen bei anderen Social Networks nachvollziehbar sein. Natürlich kann man Communitys erfolgreich als Instrument der Kundenbindung nutzen. Allerdings ist es deutlich schwieriger eine bestehende Community in diese Richtung umzubauen. Communitys basieren nun mal primär auf der Zustimmung ihrer Mitglieder und nicht auf den Wünschen eines Investors.

Online Community und Social Network – Unterschiede und strategische Bedeutung

Vorab zur Erinnerung der Hinweis, das es um Online Communitys und Online Social Networks geht. Beide Begriffe werden in der Praxis nicht klar getrennt benutzt. Warum aber sollte dann ein nennenswerter Unterschied zwischen den beiden Begriffen bestehen? Zumal einer von strategischer Bedeutung. 

Social Network und Online Community in Wikipedia

Wenn man die beiden Definitionen bei Wikipedia vergleicht, wird klar, das eine Online Community auch ein Social Network sein kann. Die Frage ob ein Social Network nicht auch eine Online Community sein kann wird – indirekt – auch bei Wikipedia beantwortet.

  • Bei Social Networks liegt der Fokus auf der Vernetzung von sozialen Netzwerken – sei es realer, sei es virtueller Natur. Menschen sind mit anderen verbunden. 
  • Online Communitys definieren sich nicht über die Technik oder die Vernetzung sondern über den Inhalt, der sie zusammen führt. Dieser Inhalt kann überwiegend aus der Kommunikation mit Freunden, aus der Information über Aktivitäten des eigenen sozialen Netwerks oder anderer Mitglieder bestehen. 

Communitys bestehen daher immer auch aus sozialen Netzwerken. Soziale Netzwerke sind dagegen nicht zwangsläufig auch Online Communitys.

Wofür ist diese Unterscheidung gut?

Der strategische Unterschied: Der eigentliche Wert dieser Unterscheidung liegt in der Markt- und Wettbewerbspositionierung und in der zu erwartenden Entwicklung von Social Networks und Communitys. Die Kernfunktion der Social Networks liegt in der Vernetzung. Diese ist nicht zwingend an eine Website gebunden. Die Zukunft geht eher in die Richtung, das die sozialen Beziehungen über eine einzelne Website hinaus präsent sein werden. Die ersten Ansätze dazu sind schon unterwegs. Wirtschaftlich macht das durchaus Sinn. Es ist beispielsweise ein großer Unterschied ob ein Produkt von Menschen empfohlen wird, die ich kenne, oder von Menschen deren Wissenstand und Vorlieben mir völlig fremd sind. Die Gemeinsamkeit einer echten Community ist dagegen umfassender und findet zwangsläufig nicht überall statt.

Fazit: Community führt zusammen, soziale Netze werden zunehmend begleiten.  

Dies hat z. B. konkrete Auswirkungen auf die Wertschöpfung, insbesondere solange Werbung hier die wichtigste Säule darstellt. Werbung muss eingeblendet werden können und dazu braucht sie einen festen Platz. Ein Beziehungsgeflecht ist eher virtueller Natur und kann entsprechend ortsunabhängig existieren. 

Die Messlatte: Gemeinsame Inhalte, Aktivitäten und Ziele drücken sich messbar aus. Sei es in der Mitgliedschaft in Gruppen, sei es in Form messbarer Partizipation. Damit ist der Grad an Community auch ein messbarer Grad an Qualität, sowohl im Vergleich mit anderen als auch in der Zeitreihe einer Entwicklung. 

Fazit: Communitys führen Menschen zusammen und sind damit eine stabilere Basis im Wettbewerb wie in der Wertschöpfung. Reine Social Networks können auch als virtuelle Beziehungen existieren. Hier handelt es sich letztlich um Verknüpfungen, die überall einbindbar sind. Wenn die Netze offen sind, werden Verknüpfungen allgemein verfügbar. Eine Wertschöpfung allein aus der Verknüpfung wird schwierig. Sie dürfte nur in Verbindung mit einer anderen Leistung funktionieren. Derzeit ist das der Traffic den sie auf der Website, an den sie gebunden ist, generiert.

Lokalisten – Gründer verlassen das Unternehmen

Kress meldet heute die Trennung der Gründer – mit Ausnahme des CTO – vom Unternehmen. Der Ãœbernahme der Anteile folgt konsequenter Weise die Ãœbernahme der Geschäftsführung. Die Neubesetzung wird auch die Entwicklungsichtung der Lokalisten vorgeben.  Der erste Anfang ist zumindest gemacht. Barbara Wandrei geht am 1. 3. als Marketingleiterin an Bord. Frau Wandrei ist Leiterin CRM ProSiebenSat.1 Media AG / SevenOne Intermedia.


Obama und Social Networking – warum es eine vergleichbare Kampagne in Deutschland nicht geben wird.

Barack Obama hat mit seiner Form des Wahlkampfs bewiesen wie wirkungsvoll diese Methode ist. Ein Nobody schlug damit die etablierten Politiker eindrucksvoll aus dem Feld. In Deutschland ist nichts vergleichbares zu befürchten. Dafür gibt es Gründe, die sowohl in der Ausgangslage von Obama als auch in der Struktur unserer Parteienlandschaft und unserer politischen Verfassung liegen. 

Obama startete als sicherer Verlierer. 

 

Aktivieren durch Dialog
Aktivieren durch Dialog

Bis vor seiner Rede auf dem Konvent der Demokraten 2004 war Obama ein unbekannter Senator eines weniger wichtigen Bundesstaates. Niemand den man wirklich kennen musste. Als Obama 2007 als Bewerber für die Kandidatur der Demokraten antrag, war eigentlich längst klar, das Hillary Clinton das Rennen machen würde. Sie hatte die Partei hinter sich, war etabliert, verfügte über die nötigen Mittel. Obama hatte in der eigenen Partei wenige hinter sich, war den Amerikanern weitestgehend unbekannt und ohne die nötige wirtschaftliche Unterstützung. In einer Ausgangssituation wie dieser bleibt entweder die Hoffnung auf ein Wunder oder eine völlig neue Strategie. War es der Mut der Verzweiflung oder das Vertrauen auf die amerikanischen Bürger und deren Unterstützung? Vielleicht beides. Zumindest war dies die Voraussetzung für eine mutige, neue Vorgehensweise. Obama tat genau das, was mit Wahlen eigentlich bezweckt wird. Er legte sein politisches Schicksal ohne Wenn und Aber in das Hand derer, für die er antrat. Natürlich gehört zu dieser Vorgehensweise eine klare Position und eine ansteckende Überzeugungskraft und der Wunsch nach Wechsel bei der Bevölkerung.

Deutschland steht für Politik mit geringer Bürgerbeteiligung 

In Deutschland kann weder der Wunsch nach Wechsel noch das größte Charisma eines Außenseiters, ergänzt durch eine brillante Kampagne zu einem ähnlichen Ergebnis führen. Das ist in unserer Verfassung schlichtweg nicht vorgesehen und auch nicht möglich. 

Unser Regierungschef wird nicht vom Volk in direkter Wahl gewählt. Wir wählen Volksvertreter, die uns eine politische Partei vorgeschlagen hat. Diese Vertreter ihrer Partei wählen, sofern sie die entsprechende Mehrheit errungen haben, den Kanzler. Dieses System schützt die Politiker gleich auf 2 Ebenen vor Überraschungen. Die zur Wahl stehenden Volksvertreter werden nicht vom Volk gewählt, sondern von den Parteien. Wer eine Chance haben will, gewählt zu werden, braucht entweder einen sicheren Listenplatz oder einen sicheren Wahlkreis. Das immer mehr Menschen diese Form von Politik als Bevormundung empfinden, ist nachvollziehbar. Die Partei der Nichtwähler hat in Deutschland letztlich die höchste Zustimmung. Das führt dazu, das eine Partei, die mit Mühe geradeso die Stimmen eines knappen Viertels der Wahlberechtigten bekommen hat, die Geschicke des Landes lenken kann. 

Wer in Deutschland Regierungschef werden will, kann das nur über den Weg der Partei und deren Unterstützung werden. Aussenseiter müssen hier leider draußen bleiben. Die deutschen Parteien werden diese Situation nicht ohne große Not ändern. Und dafür das sie nicht in diese Situation kommen sorgt die Methode der repräsentativen Demokratie und die Wahl der Volksvertreter durch die Parteien. Der mündige Bürger soll bitte nur noch alle vier Jahre brav abnicken.  Wenn er damit nicht zufrieden ist, bleibt ihm ja die Wahl in eine Partei seiner Wahl einzutreten und damit das System indirekt zu erhalten.  

Es wird sehr oft über den Politikverdruss in Deutschland gesprochen, um nicht darüber sprechen zu müssen, das die Menschen nicht die Politik leid sind sondern diese Form der Politik und deren Repräsentanten. 

Social Networks und Politik

Was hat dieses Thema jetzt mit Communitys / Social Networks zu tun? ‚Auf den ersten Blick wenig. Auf den zweiten sieht man, das sich in Social Networks Bürger organisieren und vernetzen, das Social Networks Einfluss auf Stimmen und Stimmung haben und aufgrund ihrer kommunikativen Reichweite durchaus mit Medien zu vergleichen sind. Da wo unsere Medien sich mit den politischen Zuständen weitestgehend arrangiert haben, bieten Social Networks durchaus wirkungsvolle Ansätze, die Strukturen aufzulösen, die den Bürger möglichst weit von Entscheidungen fern halten soll. Die USA verfügen nicht nur über das System der Vorwahl, das den Bürgern die Wahl ihrer Vertreter erst ermöglicht, sondern auch über schlagkräftige Organisationen der Bürger, die dafür sorgen, das desen Rechte auch erhalten bleiben.

Bei einem Blick auf die Landschaft der Social Networks in Deutschland haftet dieser These  sehr viel fiktionäres an. Wir sehen StudiVZ, MeinVZ, wer-kennt-wen und nichts was politisch relevant ist. Das erinnert an den Wald, der den Blick auf die Bäume verstellt. Innerhalb dieser Strukturen kann sich jederzeit eine wirkungsvolle Bewegung entwickeln. Und wir sollten nicht vergessen, das wir in Deutschland erst am Beginn des social networkings stehen und dieser Prozess mit atemberaubender Entwicklung abläuft. 

 

Vernetzung und Kommunikation sind die Grundlagen der Veränderung. 

Was könnte der Bürger mit Hilfe der Organisation in Social Networks tatsächlich erreichen?Das Themen diskutiert werden. Erst in den Networks, dann in den klassischen Medien. Wenn wir bedenken, das die großen Netzwerke bereits heute eine mediale Reichweite haben, die deutlich jenseits von BILD liegt, wird deutlicher, das hier ein Instrument heranwächst, das Einfluß nehmen kann. Die Verhältnisse werden sich nur unter Druck ändern und dieser Druck muss erst einmal aufgebaut werden. Der Einzelne bewirkt hier naturgemäß wenig, aber schon wenige Einzelne erhalten in Social Networks eine beachtliche mediale Reichweite. Die Ansätze dafür, besser die Notwendigkeit, liefert die Politik allemal. Wer beispielsweise in der größten Wirtschaftskrise unseres Landes jemand zum Wirtschaftsminister ernennt, der selbst keinen Anschein von Kompetenz herbei argumentieren kann, hat als Politiker mehr als nur ein Vermittlungsproblem einer Personalie. Ein Regierungschef der sich in Krisenzeiten solch einen Minister vorsetzen läßt, weckt Zweifel an seiner Kompetenz und Handlungsfähigkeit. 

 

Veränderung ist möglich. Auch in Deutschland. 

Die Uhr kann für diese Form von Politik längst ticken, wenn die Bürger dies nur wollen. Die Organisationsformen und die Medien dafür stehen bereit.

In diesem Sinne hiesse das Motto auch bei uns change. Vom aktuellen Beispiel abgeleitet: Change Guttenberg oder change Merkel.

Zoomer ist bald Geschichte

Das Nachrichtenportal Zoomer wird zum Monatsende eingestellt. Die Holtzbrinckgruppe beendet ihren Ausflug schneller als erwartet. Die Finanzkrise mag dazu beigetragen haben, das dieses Ende schnell kam. Letztlich ist man eher am eigenen Anspruch und der Realität gescheitert und die aktuellen wirtschaftlichen Umstände stellten nur den berühmten Tropfen dar, der das Faß zum überlaufen brachte.

Der Anspruch ein modernes aber qualitativ hochwertiges Nachrichtenportal für jüngere Zielgruppen aufzubauen, war und ist alles andere als anspruchslos. Ein Start mit einem größeren Team und einem  bekannten Nachrichtenaushängeschild spricht für Selbstbewußtsein. Mit Ulrich Wickert als journalistischem Kopf sollte die „Generation StudiVZ“ für Nachrichten neu erschlossen werden. Die zu erwartende Durststrecke bei einem so ambitionierten Projekt erfordert entweder die nötige wirtschaftliche Substanz und unternehmerische Konstanz oder das Glück eines schnellen Erfolgs. Letzteres war zoomer.de nicht vergönnt, an einem der beiden anderen Faktoren ist das Projekt letztlich gescheitert.

Bei den anderen Vorzeigeprojekten von Holtzbrinck – den VZ – Communitys StudiVZ, Schüler-VZ und MeinVZ – sieht es im Grundsatz nicht viel besser aus. Auch hier wurde teuer – mit hohem Investment – begonnen, der wirtschaftliche Erfolg lässt allerdings noch auf sich warten. Der Wechsel an der Spitze war bislang verlässlicher als die Hoffnung, das sich die angekündigte schwarze Null dieses Engagements wie angekündigt eingestellt hat.

Social Web Politmonitoring

Kaum hat uns die DLD Studie neben der Präsentation der Obama-Strategie die traurige Lage der politischen Parteien in Deutschland in Sachen Social Web aufgezeigt, fällt ein Blick auf ein Produkt, das genau in diese Richtung zielt.

VICO Research & Consulting präsentiert einen Social Web Politmonitor, mit dem sich Meinungen, Diskussionen, Themen und Trends in der politischen Diskussion innerhalb von Social Networks, Blogs, Foren und anderen Tools erfassen, analysieren und abbilden lassen. 

Genauere Informationen über die Inhalte und Arbeitsweise enthält das Video zum Produkt

Werbung oder Social Network Marketing II

Neben der unterschiedlichen Form der Wahrnehmung von Marketingkommunikation unterscheiden sich die beiden Instrumente in der Art ihrer zeitlichen Wirkungsweise. 

Die Agentur Komjuniti hat in einer Pressemitteilung über einer ihrer Studien darauf hingewiesen, das Werbung in Social Networks / Communitys deutlich schneller zu Ergebnissen führt, diese Ergebnisse aber genauso schneller wieder abflachen. Social Network Marketingkommunikation wirkt zeitverzögert, dafür aber anhaltender. Das ist nicht nur Ergebnis einer Studie, sondern auch noch plausibel. 

Während die Werbebotschaft direkt kommuniziert wird, muß die Kommunikation bei Social Network Marketing in die Kommunikationskanäle des Social Networks eingespeist werden, dort aufgenommen und durch die soziale Kommunikation weiter verbreitet werden. Das dauert etwas länger, dafür ist die Botschaft auch etwas länger im Markt aktiv und wird anders wahrgenommen. 

Werbung bietet also die schnellere Verbreitung, mit kürzerer Wirkungsdauer. Wobei Verbreitung hier nicht einen möglichen viralen Effekt einbezieht. Social Marketing wirkt zeitverzögerter, aber anhaltender. Daneben ist die Wahrnehmung der Kommunikation qualitativ unterschiedlicher Natur. Werbung ist direkt als solche erkennbar und wird auch wie solche wahrgenommen. Social Marketing kann zwar auch als Werbung wahrgenommen werden, ist aber durch die Kommunikation innerhalb der Community gefiltert und profitiert davon dergestalt, das sie einen Empfehlungswirkung bekommt. Andere haben aus der Wahrnehmung des Mitglieds diese Information für interessant erachtet.

Werbung oder Social Network Marketing?

Was ist in welcher Situation sinnvoller – Werbung in Communitys / Social Networks oder Social Network Marketing?

Das hängt natürlich von der individuellen Situation, insbesondere von der Aufgabe für die Kommunikation und den Möglichkeiten des Unternehmens ab. Dazu ist es sinnvoll die wichtigsten Unterschiede zwischen den beiden Möglichkeiten zu beleuchten. 

Beleuchten wir einmal den aus meiner Sicht wichtigsten Unterschied. Dieser liegt in der Position, die der Werbetreibende einnimmt. Bei der Werbung in Social Networks / Communitys tritt der Werbetreibender als Aussenstehender auf, bei Social Network Marketing tritt er als Teil des Social Networks / der Community auf. Einmal kommt die Kommunikation aus der Community, das andere Mal – bei der Werbung – kommt sie von außerhalb.

Eines der Probleme von Werbung tritt in Social Networks / Communitys besonders klar auf. Die Werbung wird vom Empfänger ausgeblendet, weil er sich auf die Kommunikation mit anderen Mitgliedern konzentriert. Wenn der Werbetreibende dies nicht durch ein treffsicheres targeting ausgleichen kann, wird diese Werbung weniger wahrgenommen und noch weniger beachtet. Sie stört eher mehr als in einem anderen Umfeld. Man wirbt also noch mehr, um wahrgenommen zu werden, noch gezielter oder versucht die Kommunikationssituation kreativ aufzulösen. 

Beim Social Network Marketing wird der Werbetreibende zum Teil der Community und bindet seine Information in die Kommunikationsströme der Community ein. Das erhöht einerseits die Wahrnehmung seiner Botschaft, weil die Mitglieder eines Social Networks sich eben auf die Kommunikation zwischen den Mitgliedern fokussieren, zum anderen kann diese Botschaft so sie als Teil der Kommunikation der Mitglieder untereinander funktioniert, eine höhere Glaubwürdigkeit erhalten. Das Mitglied erlebt diese Botschaft als etwas das andere Mitglieder für gut oder sinnvoll erachtet haben. 

Bevor Sie zu begeistert sind – natürlich hat Social Network Marketing mehr als nur einen kleinen Pferdefuß. Es arbeitet nicht mit der Verbreitung von vorgefertigten Botschaften, die der Empfänger brav zur Kenntnis nehmen soll. Ohne die Mitwirkung des Rezipienten verbreitet sich die Botschaft nicht und dafür braucht es eine ausreichende Motivation und eine adäquate Kommunikation. Dialog statt Monolog eben. Und dieser Dialog hat den Nachteil das er nicht ganz so einfach zu führen ist wie ein Monolog. 

Natürlich ist das nicht der einzige wichtige Unterschied von Werbung in Communitys und Social Network Marketing. Da gibt es unter anderem einen ganz gravierenden Unterschied in der Wirkungsgeschwindigkeit und Dauer. Mehr dazu demnächst.

Zwischenzeitlich lege ich Ihnen diesen Artikel ans Herz.

Veränderte Kommunikationssituation in Social Networks

Brandkraft befaßt sich mit der unterschiedlichen Kommunikationssituation von Unternehmen in Social Networks und startet eine Serie zu diesem Thema mit der Rolle des Meinungsführers im Social Network Marketing. So treffend auf den Unterschied zwischen „Push“ und „Pull“ hingewiesen wird, so sehr vermisse ich den Hinweis auf die Bedeutung des Dialogs. Der Meinungsführer ist in diesem Modell vor allem Kommunikationsempfänger, filtert Nachrichten und transportiert sie weiter. Das erscheint mir ein wenig zu steuerungsorientiert.

Politik, Internet und Social Network Marketing

Auf der DLD 09 vom 25. bis 27. Januar 2009 wurde unter anderem die DLD Internet Politics Study vorgestellt. Die Studie behandelt im ersten Teil die Bedeutung der Online-Wahlkampfkampagnen von Barack Obama für dessen Wahlerfolg über Hilary Clinton und John McCain. Die Studie ist nicht nur aufgrund Ihrer Fakten sondern auch wegen der darin vorgestellten brillanten Clips überaus empfehlenswert. Im zweiten Teil wird die deutsche Politik und das Internet vorgestellt. Der Leser fällt aus den strahlenden Höhen konsequent umgesetzten integrativen Social Marketings in das tiefe Loch deutscher Rückständigkeit. Die Studie können Sie hier herunter laden.

Politik online geht nicht ohne Social Media

Obama in Facebook
Obama in Facebook

Im Titel der Studie findet sich zwar kein Wort über Social Networks oder Social Network Marketing aber bei der Lektüre wird schnell erkennbar, das Politik im Internet nicht funktioniert, wenn sie nicht in Social Networks eingebunden ist. Der Grad dieser Einbindung ist letztlich auch ein Erfolgsmesser. Obamas Kampagnen waren 2.0. – eingebunden in die ganze Vielfalt der vorhandenen Social Networks Medien und aktiv über alle Instrumente kommuniziert – die seiner Wettbewerber waren hier deutlich weniger erfolgreich, obwohl sie die gleichen Instrumente nutzten. Obamas Online Kampagnen standen als Social Networking-Kampagnen im Zentrum seiner Kommunikation, seine Wettbewerber nutzten die gleichen Instrumente als zusätzliche Informationskanäle und verloren – gemessen an der Zahl der Nutzer, Partizipierenden und letztlich auch an der Zahl der Wähler.

Entwicklungsland Deutschland

Angela Merkel in Facebook
Angela Merkel in Facebook

Die Lage der Politik im Internet wird mit der Frage begonnen ob die Deutschen schon bereit für Social Media Kampagnen sind. Die Deutschen nutzen das Internet, die Deutschen nutzen zunehmend Social Media und wer die Geschwindigkeit dieser Entwicklung im Netz kennt, weiss, das wir auf diesem Gebiet kaum mehr als ein, zwei Jahre hinter den USA zurückliegen. Die jüngeren Deutschen nutzen bereits heute das Internet etwa so intensiv wie TV. Einen Wahlkampf ohne Fernsehen kann sich keine politische Partei vorstellen. Nicht zuletzt deshalb hat man sich ja den Zugang zu den öffentlich-rechtlichen Sendern gesichert. Die Frage, ob die deutsche Parteien für Social Media reif sind, beantwortet sich in der Studie selbst. Es zählt nicht nur die quantitative Aktivität sondern auch die qualitative Aktivität, noch wichtiger ist die Aktivität der angesprochenen Zielgruppen. Obama gewann letztlich auch weil er deutlich mehr Menschen erreichen und aktivieren konnte als Clinton oder McCain.

Politisches social networking ist in Deutschland schwieriger

Es gibt für die Parteien keinen garantierten Zugang zu den Social Networks. Der Aufbau eigener Social Networks ist für die politischen Parteien für 2009 längst kein Thema mehr. Der Zug ist schon vor 2008 abgefahren. Obama hatte die Grundlagen seines Erfolgs im Web im Frühjahr 2007 gelegt und bedient sich der Vernetzung mit bestehenden Networks und der Nutzung aller verfügbarer Tools. Auch den Parteien in Deutschland bleibt nur die Nutzung der bestehenden Social Networks um Menschen zu erreichen und zu überzeugen. Hier sieht es aktuell schlechter aus, als die DLD Studie dies dokumentiert.

Kein ausreichender Zugang zur Kommunikation

In Deutschland ist die Lage bei den Social Networks deutlich heterogener aus als in den Staaten. Mit Facebook und MySpace läßt sich in den USA eine enorme Reichweite aufbauen und beide Netze sind für die politische Nutzung offen. In Deutschland stellen Facebook und MySpace gemessen an ihrer Reichweite in den USA nur einen Bruchteil der Kommunikationsleistung zur Verfügung, alles andere als ausreichend um darauf eine funktionierende Online Strategie aufzubauen. Die großen Netze (VZs und Wer-kennt-wen) sind – gemessen an den Kommunikationsmöglichkeiten von FB und MySpace – als Kommunikationsplattformen technisch nicht so leistungsfähig und konzeptionell nicht frei für Dritte verfügbar. Die VZs gehören zur Holtzbrinck, WKW zu RTL. Beide Netze leiden unter Aktivitätsschwund und dem Fehlen geeigneter Nutzungsmöglichkeiten durch Parteien, bzw. deren Integration. Entweder man schafft Aktivität durch bestehende Mitglieder oder das jeweilige Netz ist verschlossen. Und damit sieht es bei allen Parteien sehr düster aus. Ãœber dürftigste Ansätze kommt derzeit keine Partei hinaus. Um junge Wähler und Erstwähler zu erreichen, müsste eine erfolgreiche Kommunikationsstrategie zudem auch die kleineren regionalen Netze einbeziehen, also in deutlich mehr als einem Dutzend Social Networks aktiv sein.

Risiko Social Media

Aktivieren durch Dialog
Aktivieren durch Dialog

Den Parteien steht auch die typisch deutsche Reaktion auf Neuheiten im Weg. Wir fragen zuerst nach dem Risiko, dann vielleicht nach der Chance. Politik in Social Networks hat Risiken, weil sie davon abhängt die Menschen zu erreichen und zu aktivieren. Das ist allerdings auch bei der Politik an sich der Fall. Nur eben mainifestiert sich Unzufriedenheit und Politikverdrossenheit in Social Media für alle sichtbar und nachvollziehbar. Damit umzugehen ist alles andere als einfach. Sich diesem Risiko auszusetzen bedarf Mut oder die Erkenntnis der Notwendigkeit.

Fazit

Die Situation in Deutschland ist wesentlich komplexer und heterogener und erfordert daher mehr Management und Kenntnis. Davon ist bei den Parteien hierzulande bislang nicht viel zu erkennen.

Doolao – Community aus Niedersachsen mit bundesweiter Hoffnung

In der Liste der regionalen Community findet sich jetzt Doolao, eine Community aus Niedersachsen, deren Mitgliederschwerpunkt im Landkreis Warendorf liegt, deren Ambitionen aber darüber hinaus gehen. Diese Ambitionen finden sich wieder im Netzwerk Doolao, das die Republik mit vielen kleinen Communitys überziehen will, aber dem der Durchbruch auf diesem Weg noch nicht gelungen ist. Das es kleine und kleinere Communitys gibt, die dieses Netwerk und seine Plattform für lokale Aktivitäten nutzen, dafür ist innsiders.de ein gutes Beispiel. Letztlich funktioniert diese Methode ähnlich erfolgreich wie die von stayblue.de oder ähnlichen Hoffnungsträgern. Google Trends for Websites weiß zumindest nichts zum Traffic der Site zu sagen, aber auch das ist eine Information.


Brigitte zweinullig

Ja, auch im Flaggschiff der Frauenzeitschriften von Gruner & Jahr ist Web 2.0 angesagt. Bfriends.de heisst die Seite, die die weiblichen Jünger von Brigitte in einer Community versammeln soll.

Wenn es gestern noch Barack Obama war, der mich glauben läßt, das Veränderung möglich ist, muss ich heute zugeben, das Brigitte mit bfriends das „Yes, we can“ zumindest einstellt. Was aber natürlich nicht bedeutet ist, das Brigitte in bfriends mit diesem Slogan unterwegs ist. Dafür ist man auch hier zu spät. Nein, Bfriends ist ein sicheres Indiz dafür, das man beginnt das Thema web 2.0 in den größeren Verlagshäusern als das zu verstehen, was es tatsächlich sein kann: die mögliche Unabhängigkeitserklärung der Leser. Bevor ich mir vorstelle, das sich die Leserinnen von Brigitte, einem tapferen Schlachtschiff der Gleichberechtigung emanzipieren könnten, wechsle ich lieber die Perspektive. Gruner & Jahr steigen jetzt ebenfalls ins Communitybusiness ein. Nach bequeen von Burda kommt eben bfriends. Wer A, wie Auflagenrückgang, sagt, muss jetzt eben auch B sagen.

Interessanter Weise ist dieser Markt schon reichlich dicht gedränkt. Wirft man z. B. einen schnellen Blick in die Mediadaten aus dem Hause Glam begegnet man einigen Verlagsangeboten mit mehr oder weniger ausgeprägten Communitybestandteilen. Allen gemeinsam ist, das sie bestenfalls am Anfang ihrer Karriere stehen, um es mal positiv auszudrücken.

Werfen wir einen Blick darauf, was uns Google Trends zu diesen Ablegern von Printprodukten – Ausnahme Womensweb – sagt und da zeigt sich, das der zarte Anfang immer noch sanfte Pastelltöne trägt. So richtig viel her macht da niemand von sich.

Bislang sind die erfolgreichen Web 2.0 Unternehmen der Verlage durch Einkäufe ins Konzernportfolio gekommen. Im Bereich der Frauenportale gab es allerdings nichts zu kaufen. Ausserdem versucht man die Erfolge des Printmodells auf den Onlinebereich zu übertragen. Das dies nicht sonderlich erfolgreich ist, sieht man nicht nur im Bereich der Magazine. Letztlich trifft hier alle Verlage und Medienhäuser das gleiche Schicksal: die goldenen Zeiten sind vorbei. Im Internet werden definitiv nicht die Preise erzielt, die im Printbereich gang und gäbe waren. Der Grund dafür ist einfach. Online ist die Wirkung von Marketingkommunikation eben sehr viel klarer und schneller messbar. Die Hoffnung Online den Rückgang von Print auszugleichen hat bislang getrogen und es ist kein Ansatz in Sicht, der diese Hoffnung stärkt. Ob man mit den Communitys von Onlineablegern der Printmedien gegen die etablierten Social Networks ankommen wird, ist eher zweifelhaft.

Die einzigen Erfolge, die die Medienbranche auf diesem Feld bislang vorzuweisen hatte, sind ihre Einkäufe. Bislang sind die allerdings auch keine Ertragsquellen geworden sondern Zuschussgeschäfte geblieben. Wie tief die Desorientierung der Verlage schon geht, sieht man auch daran, wie bfriends in website von brigitte.de eingebunden ist. Die geneigte Leserin loggt sich bei brigitte.de ein und landet bei bfriends.de – weg vom wertvollen journalistischen Content, der doch angeblich so viel wichtiger ist, als der user generated content.

Werbung in Communitys – warum traditionelle Werbung problematisch ist

Social Networks und Communitys sind als trafficstarke Websites bekannt und in ihnen finden sich viele Internetnutzer. Was läge also näher als durch Werbung dort wo sich die Menschen im Netz regelmäßig treffen auf das eigene Produkt hinzuweisen?

Gut gedacht, schlecht gemacht. Werbung in Communitys ist nicht ganz so einfach zu sehen, wie Werbung in anderen Medien. Die Gründe dafür finden sich in dieser Präsentation gut beschrieben.

Auf 10 Folien zeigt David Cushmann anschaulich, warum konventionelle Werbung in Communitys große Probleme hat wahrgenommen zu werden.

Web 2.0 = Dialog droht? Engagement Marketing Guide!

Nicht nur das man Kunden mühsam und teuer gewonnen hat. Jetzt muss auch noch der Dialog mit ihnen gepflegt werden. Warum um Himmels willen und wie bitte schön? Lesen Sie dazu was Geoff Ramsey Ihnen zu sagen hat. Es hilft. Hoffentlich. 

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Forresters Kriterien für die Auswahl einer Interaktiven Marketing Agentur

Interaktives Marketing ist angesagt. Wie aber findet man eine Agentur, die auf diesem Feld wirklich kompetent ist? Trial & error sind hier teuer und nicht wirklich hilfreich. Forrester Research dazu folgenden sehr umfassenden Kriterienkatalog entwickelt. 

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Regionale Communitys – die leisen Erfolge

In der Diskussion über Communitys / social networks werden immer wieder die gleichen bekannten Namen genannt. International begegnen wir MySpace und Facebook, national den VZs und wer-kennt-wen, obwohl auch diese überregionalen Anbieter immer noch deutlich unterschiedliche regionale Schwerpunkte haben. Danach folgen noch die größeren regionalen Namen wie Lokalisten oder KWICK! und danach folgt Schweigen. Dabei wird eine ganze Ebene an social networks übersehen, die interessante Aufschlüsse über den Markt insgesamt aber auch über die Erfolgsfaktoren geben kann.

Einige wichtigere regionale und lokale Communitys finden Sie übrigens auf der äußeren rechten Navigationsspalte genannt. Dieses Verzeichnis regionaler und lokaler Communitys ist ganz sicher nicht umfassend und soll nur einen ersten Einblick über die größere Vielfalt und Verbreitung, aber auch über die realen Marktstrukturen geben.

Ein Blick auf die local heroes unter den sozialen Netzwerken zeigt, das es hier zwei verschiedene Varianten gibt, die allerdings eines gemeinsam haben Рdie hohe lokale und regionale Marktaussch̦pfung in ihrem Verbreitungsgebiet.

Die erste Variante ist das klassische regionale / lokale Portal mit Informationen aus der Region, mehr oder weniger explizit auf eine meist jüngere Zielgruppe zugeschnitten. Ergänzend gibt es eine Community als Bestandteil des Contentportals. Diese Unternehmen leben aus ihrer Region, sind dort das primäre Medium der Wahl wenn es darum geht, die jeweilige Zielgruppe anzusprechen und stehen wirtschaftlich aus eigener Kraft auf mehr oder weniger starken Beinen. Optisch sehen wir auf den ersten Blick meist nur den Ableger aus der Zeit der web 1.0 Portale. Pafnet ist ein typischer Vertreter dieser Spezies.

Die zweite Variante ist primär Community und bietet ergänzend Informationen rund um das Thema Party und Events, sieht schon deutlich eindeutiger nach social network und web 2.0 aus und hat auch diese Ausrichtung erkennbar als Priorität.

 

Ein typischer Vertreter dieses Lagers ist – um in Bayern zu bleiben – EDNetz.

Im Saarland wiederum kommt man kaum noch um die Gesichterparty herum.

Aber sind diese kleinen Communitys überhaupt als Marktpartner relevant? Als Einzelerscheinung sind sie primär interessant, weil sie sich eigenständig in ihrem kleinen Markt etabliert haben und wirtschaftlich behaupten. Diese kleinen Communitys können aus ihren kleinen Märkten heraus existieren, sind also faktisch in der Vermarktung erfolgreicher als die Großen. In der Gruppe belegen die kleinen local heroes zudem einen nicht unerheblichen Teil des Marktes. Wer einen Blick auf die Situation in Oberbayern wirft, bekommt einen guten Eindruck dieser Bedeutung. In der Stadt München sind die Lokalisten Herr im Haus, im Umland schon nicht mehr. Zeichnet man das Verbreitungsgebiet der local heroes auf eine Landkarte, entsteht in Bayern ein hübsches weißblaues Leopardenfellmuster, das in seiner Bedeutung auch durch die hohe Aktivität und die intensive Regionalität dieser Anbieter alles andere als bedeutungslos ist. Dort sind viele Märkt auch für die größeren und großen Anbieter schlichtweg dicht. Die vielen kleinen bayerischen Igel weisen dem großen nationalen Hasen freundlich lächelnd die Türe. Und dieses Bild gilt eben nicht  nur für Bayern. Aber blättern Sie doch selbst durch die Linksammlung und machen Sie sich ihr eigenes Bild

Denken Sie dabei auch daran, das gerade die jüngeren Mitgliedern eines social networks primär interessiert, was in ihrem direkten geografischen Umfeld passiert. Das können die nationalen Anbieter nicht in dieser Dichte leisten. Und die meisten Mitglieder einer Community gehen nun mal dorthin wo ihre realen Freunde sind. Und reale Freunde hat man zumeist – und insbesondere in jüngeren Jahren – im direkten geografischen Umfeld.

StudiVZ – doch nicht zu facebook?

Die Gerüchteküche brodelte – Szenarien über die Ãœbernahme zirkulierten durch die Blogosphäre und jetzt doch nichts? Netzwertig sprach mit dem Dr. Clemens Riedl, CEO StudiVZ, und Dr. Jochen Gutbrod, stv. Vorstandsvorsitzender bei Holtzbrinck und erhielt ein klares Dementi zu diesen Gerüchten.

2009 soll StudiVZ endlich schwarze Zahlen schreiben und 2010 will man bei einem Umsatz von 30 Mio Euro auch Gewinne verzeichnen. Bisher sind 10 Millionen Umsatz und ein genau so großer Verlust zu vermelden.

Clemens Riedl ist seit August 2008 als Vice President Sales bei StudiVZ für die Vermarktung verantwortlich und hat mit der Trennung von Markus Riecke die Aufgabe des CEO übernommen. Da das Schicksal des CEO bei den VZs nicht ganz unabhängig von den wirtschaftlichen Ergebnissen zu sehen bleibt, ist dies sicher auf den ersten Blick ein logischer Schritt. Eine Nähe zur Vermarktung ist zumindest durch die vorige Funktion als Geschäftsführer von Urban Media zu erwarten.

Das sich das Community Business doch in einigen Punkten – auch in der Vermarktung – von anderen Portalen unterscheidet, dürfte sein Vorgänger bestätigen können. Ob der Stallgeruch aus dem Hause Holtzbrinck, dem Riedl seit gut 10 Jahren angehört, die nötige Rückendeckung geben und die Erfahrung aus der Funktion als Geschäftsführer beim Vermarkter Urban Media ausreichen um diese Aufgabe zu stemmen, wird sich zeigen. Als Vermarkter erreicht Urban Media laut agof mit seinem Portfolio 2,24 Mio unique users. Die neue Funktion hat Clemens Riedl auch was die Reichweite nach agof angeht in eine neue Dimension katapultiert. Jetzt hat er – bevor er sich als Problemlöser in der Vermarktung beweisen konnte – als CEO Platz genommen. Das bedeutet, nicht  nur das Vermarktungsproblem lösen zu müssen, sondern auch die berüchtigten internen Strukturen geregelt zu bekommen.

Die agof testiert StudiVZ zwar stolze 5,73 Mio unique users, wenn wir aber Googles Trends for Websites glauben schenken, hat der Netzgigant an Aktivität gemessen an daily unique visitors deutlich verloren und steht seit Oktober 2008 auf einem level das in etwa dem September 2007 entspricht. Rückläufige Attraktivität war bislang kein Startvorteil für bessere Vermarktungsergebnisse, zumal man in der Vergangenheit keine glückliche Hand in der Vermarktungsstrategie bewiesen hat und StudiVZ zunehmend das Ziel von kommerzieller Unterwanderung zu werden droht.

Lycos R.I.P

Fischmarkt meldet in einem knappen Artikel das Ende von Lycos. Besonders bemerkenswert ist die Formulierung von Christoph Mohn und die Ergänzung von Fischmarkt:

„Obwohl Lycos Europe – gemessen an der Reichweite – zwischenzeitlich größtes europäisches Internet-Portal war, ist es uns nicht gelungen, unsere Geschäftsmodelle in steigendem Maße zu monetarisieren“, stellt Christoph Mohn fest. Unsere Geschäftsmodelle zu monetarisieren? Was dieser Satz bedeutet, ist klar: Es gibt keine Idee, wie mit Lycos jemals Geld zu verdienen wäre.

Irgendwie klingt dieser Text sehr nach Wiederverwertbarkeit. Streiche Lycos, setze…….

Bei den social networks kämpft der Marktführer StudiVZ / SchülerVZ  mit dem gleichen Problem. Stellt sich die Frage ob man im Hause Holtzbrinck so lange wartet, wie im Hause Bertelsmann, bevor man ebenfalls die Notbremse zieht. Und letztlich – als Konsequenz dieser Situation – wie viel Facebook heute noch bereit ist für den Verlustbringer aus dem Hause Holtzbrinck zu bezahlen.

Finanzkrise und Communitys

Die Finanzkrise ist in aller Munde. Banken flüchten unter den Rettungsschirm des Staates und der Automobilbranche bricht der Absatz weg. Wenn so etablierte Pfeiler unserer Wirtschaft um Stützung bitten, stellt sich die Frage, wie es denn um die zarteren Pflänzchen aus der Welt von Web 2.0 steht.

Die meisten Online Communitys oder Social Networks hängen am Tropf eines Investors. Auch die großen Namen sind hier keine Ausnahme. Selbst Facebook hangelt sich trotz Milliardenbewertung von Investorenrunde zu Investorenrunde. Wachstum hat Vorrang. Dieses Verhalten produziert vor allem aber steigende Kosten und erinnert an ein Flugzeug, dessen Crew hofft, das das die Landebahn fertig ist, bevor der Sprit ausgeht.

StudiVZ – das bisherige deutschsprachige Flaggschiff der Branche wollte ja schon dieses Jahr die schwarze Null erreichen. Jetzt scheint es doch etwas länger zu dauern. Das ist sicher kein Problem, solange man im Haus Holtzbrinck weiter Freude daran findet den aktuellen Betrieb zu finanzieren und über Synergieeffekte für das eigene Geschäft nachzudenken. Dies betrifft nicht nur die VZs und Holtzbrinck, die meisten Networks sind mehr oder weniger in der Hand von Unternehmen aus dem Medienbereich. Wer-kennt-wen liegt im Hafen von RTL, Holtzbrinck hat sich die VZs gesichert, die Lokalisten stehen unter dem Dach von Pro7Sat1. Allen gemeinsam ist, ist nicht nur das Medienhaus als Investor oder Eigentümer sondern auch das sie die schwarze Null erst noch vor sich haben.

Die Frage nach der Konsequenz der Finanzkrise für die Social Networks ist damit automatisch auch eine Frage nach der Konsequenz der Finanzkrise für die Medienhäuser. In Zeiten wirtschaftlicher Krisen wird erfahrungsgemäß in den Unternehmen mehr gespart als in Wachstumsphasen. Die Werbebudgets, auf die die Medienhäuser angewiesen sind, werden davon nicht unbetroffen bleiben. Bricht bei den Medienhäusern der (Werbe-) Markt ebenso ein, wie in anderen Branchen der Absatz, kann dies dazu führen, das durch ausbleibende Anschlußfinanzierung oder eingestellter Alimentierung einigen social networks das Geld ausgeht. Die Ironie dieser Situation ist, das eine Verlagerung von Werbebudgets ins preiswertere Internet zu Lasten der Internettöchter der Medienhäuser gehen kann.

Es ist verfrüht aufgrund dieser Möglichkeit gleich vom Damoklesschwert über einer ganzen Branche auszugehen. Unterhalb der großen Namen folgt eine Handvoll etwas kleinerer Communitys, von denen einige wenige schwarze Zahlen schreiben. Jappy und KWICK! zählen zu dieser Minderheit in der „Mittelschicht“ der Social Networks.

Unterhalb dieser „Mittelschicht“ tummeln sich nicht nur deutlich mehr Communitys, als es den meisten Branchenteilnehmern bekannt ist. Viele Märkte sind von kleinen „local heroes“ dicht besetzt und nicht wenige davon sind in ihren Märkten schon einen deutlichen Schritt weiter als die großen Namen, haben das rettende Ufer der Wirtschaftlichkeit erreicht oder sind als interner Unternehmensableger nicht auf die „Zuneigung“ eines externen Investors angewiesen.

Warten wir also die erste Insolvenz ab und erinnern uns währenddessen an das beliebte Lindbergh Prinzip, nachdem der Erste den größten Teil des Kuchens abbekommt. Charles Lindbergh war allerdings nicht der Erste der losflog um den Atlantik von West nach Ost zu überfliegen, sondern der Erste der ankam.

Engage your customers

Auf 68 Seiten zeigt Ben Kelly die wesentlichen Grundzüge dafür auf, wie Unternehmen mit Ihren Kunden in Zeiten des Web 2.0 den Dialog aufbauen und halten können und sollten.

Engage Your Online Community   

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Digital Influence Study

Mit dieser Studie erhalten Unternehmen erstmals Informationen darüber, welchen Einfluss das Internet auf das Verhalten und die Entscheidungen von Konsumenten in den europäischen Schlüsselmärkten hat.

Die zentralen Erkenntnisse der Studie:

Nr. 1: Das Internet ist das mit Abstand wichtigste Medium im Leben
europäischer Konsumenten. Unternehmen unterschätzen jedoch diesen
Einfluss.

* Das Internet ist inzwischen doppelt so einflussreich wie das Fernsehen.
* Immer mehr Konsumenten holen sich ihre Nachrichten aus dem
Internet anstatt aus traditionellen Printmedien.
* Die Bedeutung der Online-Medien und die Marketingmaßnahmen der Unternehmen stehen in einem deutlichen Missverhältnis.

Nr. 2: Die Nutzung des Internets durch Konsumenten lässt sich in fünf klar
abgegrenzte Verhaltenskategorien untergliedern. Daraus können
Verhaltensmuster für verschiedene Branchen abgeleitet werden, die von
Kommunikations- und Marketingexperten für die Konzeption entsprechender
integrierter Kampagnen genutzt werden können.

Nr. 3: Konsumenten nutzen das Internet für unterschiedliche Entscheidungen auf
unterschiedliche Weise. Die Unterschiede ergeben sich aus der Bedeutung
der Entscheidung für das Leben der Konsumenten und aus der Spannbreite
der verfügbaren Wahlmöglichkeiten.

Nr. 4: Obwohl Konsumenten der Ãœberzeugung sind, dass ihnen das
Internet einen erkennbaren Nutzen bietet, haben sie noch immer starke
Vorbehalte, die es auszuräumen gilt.

Die Studie zeigt, wie Benutzer in ihrer Rolle als Konsumenten über das Internet mit Unternehmen und anderen Benutzern interagieren. Anhand dieser Informationen können Marketing- und Kommunikationsexperten besser entscheiden, wie sie Online-Diskussionen und -Interaktionen für ihre Kommunikation nutzen können.

Fleishman Hillard und Harris Interactive untersuchten in dieser Studie vom Juni 2008 welche Rolle das Internet im Leben der Konsumenten in Deutschland, Frankreich und Großbritannien spielt. Für diese Studie wurden fast 5.000 Internetnutzer in Deutschland, Großbritannien und Frankreich befragt. Ziel war es, Verhaltensmuster bei der Nutzung unterschiedlicher Medien (Print, TV, Internet etc.) und der Beteiligung an Online-Gemeinschaften (Social Networks) zu untersuchen. Zudem sollte mit der Studie der Einfluss des Internets auf bestimmte Entscheidungen analysiert werden – etwa in den Bereichen Politik, Gesundheit, Reisen, Finanzen oder beim Kauf bestimmter Produkte.

Im Rahmen dieser Studie wird der „Einfluss“ eines Mediums definiert als eine Kombination aus der Zeit, die Konsumenten mit ihm verbringen, und der Bedeutung, die sie diesem Medium für ihr tägliches Leben beimessen. Um verschiedene Medien miteinander zu vergleichen und so die absoluten und relativen Auswirkungen jedes Mediums zu identifizieren, wurden verschiedene Indizes entwickelt. Der Internetindex,
auch Digital Influence Index genannt, dem diese Studie ihren Namen verdankt, gibt an, welchen Einfluss der befragte Konsument dem Internet einräumt.

Auch diese Studie kann keine detaillierten Handlungsanweisungen für alle Branchen und Unternehmenssituationen bieten zeigt aber für einige Branchen und für konkrete Verhaltens- und Entscheidungssituationen der Konsumenten umsetzbarte Ansätze auf.

digital_influence_index_whitepaper_de

Lunarstorm – ein warnendes Erfolgsbeispiel

Lunarstorm ist schon deshalb ein Beispiel, weil sich darin die beiden Besonderheiten des Community Business besonders deutlich zeigen – der schnelle Aufstieg wie der schnelle Fall.

In Wikipedia lesen wir eine bemerkenswert kurze Information über Lunarstorm:

LunarStorm ist möglicherweise die weltweit erste Online-Community und wird von der Firma LunarWorks aus Varberg (Schweden) betrieben. Die Website ist in Schweden äußerst populär – etwa 4 Millionen besuchen sie im Monat, bei einer Bevölkerung von 9 Millionen.[1] Seit kurzem gibt es auch einen Ableger in Großbritannien.
Der Vorgänger von LunarStorm hieß „StajlPlejs“ und war seit etwa 1996 online. LunarStorm ist offiziell seit dem 1. Januar 2000 im Netz. Der Gründer der Site heißt Rickard. Er lebt in Tvååker in Halland, Schweden.

Als Quelle wird das englischsprachige Wikipedia genannt. Dort finden wir als weitere ergänzende Information:

The company has made attempts to start up similar services in Denmark and the UK, but both those sites were closed during 2007.

lunarstorm-se.jpg In Schweden dagegen ist Lunarstorm noch aktiv.
Lunarstorm hat sich als Community eine enorme Marktdurchdringung – für 2005 / 2006 – erarbeitet und war für jeden interessierten Internetnutzer in Schweden ein Muss. Eine Situation die in Deutschland heute von keinem social network erreicht wurde. Auch die VZs (StudiVZ und SchülerVZ) sind von diesem Level noch sehr weit entfernt. Und trotzdem ist Lunarstorm nicht nur in seinem Expansionsdrang abrupt gestoppt worden. Auch in seinem Heimatmarkt schrumpfte das social network drastisch.

graph.jpg Ein Blick in Alexa läßt den Umfang dieses Schrumpfungsprozesses ahnen und stellt die Frage, wie Lunarstorm so schnell aus einer faktisch marktbeherrschenden Position ins Abseits befördert werden konnte.

Die Ursachen dafür mögen vielfältiger Natur sein. Eine Voraussetzung dafür ist die Weltoffenheit und Aufgeschlossenheit der Schweden, verbunden mit durchgängig guten Englischkenntnisse. Die meisten Schweden sprechen so gut englisch, das sie problemlos auf internationalen Seiten kommunizieren können. Und wenn die Sprachbarriere nicht als Schutz gegeben ist, die Mentalität offen ist und das internationale Angebot verlockender erscheint, stehen jedem global player Tür und Tor offen.

Welche Lehren kann man aus der Sicht der deutschen social networks aus dem Beispiel Lunarstorm ziehen?

  • Der Abstieg kann so schnell gehen wie der Aufstieg.
  • Der Wettbewerb ist global.
  • Sprachbarierren sichern möglicherweise einen zeitlichen Sicherheitsabstand.
  • Nutzenstiftung und Vernetzung sind unabdingbare basics, keine Sicherheit.
  • ohne weitergehende Identifikation der Nutzer mit ihrem social network ist das Risiko den Markt unter den Füßen weggezogen zu bekommen, beachtlich.

Lunarstorm kann auch in Indikator dafür sein, wie schnell man als social network visits seiner Mitglieder verlieren kann, wenn die Kommunikation aus dem „walled garden“ der Community ausbricht.

PIs und Visits oder Onlinezeit pro Mitglied – Beispiele wichtiger deutscher Online Communitys

Robert Basic schreibt in seinem Blog im Beitrag „Wer kennt wen N.o.3“ über die neuesten IVW Zahlen wichtiger social networks. Da nicht alle größeren social networks in der IVW aufgeführt werden, hat die Rangreihe nach IVW zwangsläufig Lücken. Einige social networks sind z. B. nur bei der agof aufgelistet. Man mag auch darüber streiten ob die PIs (Page Impressions) noch für die Bedeutung und Aktivität von social networks die wichtigste Währung sind, aber damit eine Ãœbersicht über die großen deutschen social networks einigermaßen aussagekräftig ist, sollte sie möglichst vollständig sein.

Der Vergleich von Page Impressions dürfte eigentlich seit der neuen Währung unique user der agof veraltet sein. Da aber viele Anbieter den Schritt zur aussagefähigeren Messung noch scheuen, wird immer noch mit den Seitenabrufen hantiert.
Wobei auch die unique users der agof sicher nicht der Weisheit letzter Schluss sind, sondern eben ein guter Kompromiss, der die Realität in den unterschiedlichen Sites einigermaßen vergleichbar abbilden soll. Letztlich ist die Verweildauer in Onlineminuten für Vermarkter und Werbetreibende ebenfalls wichtig. Ein Besucher der einmal im Monat für einige Sekunden auf der Website ist, zählt nach agof eben genausoviel wie ein Besucher der täglich eine halbe Stunde auf der Site verbringt.

Für social networks ist zudem der Zeitraum von 30 Tagen in denen unique users einer Website gezählt werden, nicht der realen Situation entsprechend. Ein Mitglied das einmal im Monat für ein paar Sekunden in der Community vorbeisieht, trägt wenig zu deren Aktivität und Entwicklung bei und ist letztendlich kaum mehr als Zahlenkosmetik.