Twitter vernetzt User

Twitter beginnt mit der Vernetzung von Usern und benutzt damit die Methode, die die meisten Social Network Plattformen einsetzen

  • „Whom to follow“ schlägt dem Nutzer Twitterer vor, die ihn interessieren könnten
  • „You both follow“ zeigt dem Nutzer Twitterer denen er gemeinsam mit anderen folgt.

Die Vernetzung von Usern dient – wie in Social Network Plattformen – der Nutzerbindung und dürfte sowohl bei Twitter als auch bei den meisten Plattformen eine strategische Achillesferse für Wachstum und Zukunftssicherung sein. User, die inaktiv sind, bremsen das Wachstum und die Attraktivität des Dienstes.

Schwachstellen in der aktiven Vernetzung

Einige Studien deckten die Schwäche von Twitter auf diese Gebiet auf. Die Vernetzung von Usern hat sich bei Social Network Plattformen als probates Mittel gezeigt, um Mitglieder länger aktiv, bzw. auf der Plattform zu binden. Eine Schwachstelle der aktuell praktizierten aktiven Vernetzung liegt am Beginn der Mitgliedschaft – also in der kritischen Phase, in des sich entscheidet ob aus dem neuen User ein aktiver User oder eine Karteileiche wird. Hier greift die Vernetzung über gemeinsame Bekannte naturgemäß weniger gut.

Die zweite Achillesferse dieser Methode

Zugleich basiert diese Vernetzungsmethode auf der Qualität der realen persönlichen Sozialen Netzwerke. Das ist dann ein Problem, wenn der User keinen funktionierenden sozialen Freundeskreis hat – bzw. dieser nicht in der jeweiligen Plattform präsent ist. Hier sollte – sowohl von Twitter als vor allem auch von den Social Network Plattformen eine ergänzende Methode installiert werden, die leistungsfähiger ist, als die derzeit angewandte Vorgehensweise, dem User gemeinsame Bekannte seiner Bekannten vorzuschlagen.

Das generelle Defizit der aktiven Vernetzung

Bislang fehlt den Plattformen ein funktionierendes Tool zur aktiven Vernetzung ihrer Mitglieder über die Bekannte-von-Bekannten-Methode hinaus. Insbesondere wenn es darum geht, neue Freunde zu suchen und Menschen mit gemeinsamen Interessen zusammen zu führen, schwächelt die Branche unisono.

Fazit

Die Notwendigkeit Aktivität zu fördern, trifft auch Twitter. Die Social Network Plattformen, die diese Notwendigkeit schon länger kennen, sind hier als Vorbild bedingt tauglich. Besser einer verbesserungswürdigen Methode folgen, als gar nichts zu unternehmen, könnte man diesen Schritt von Twitter zusammenfassen. Ob Twitter damit auf dem Weg zu einer Social Network Plattform ist, steht auf einem anderen Blatt. Dazu wären deutliche Verbesserungen bei den Profilen erforderlich.

Veröffentlicht von

Wilfried Schock

ist seit 1980 im Marketing unterwegs und hat seit 2006 seinen Schwerpunkt in Social Media. Heute bildet er Social Media Manager aus, entwickelt Methoden rund um das Thema Social Media Strategie und digitale Geschäftsmodelle und berät Unternehmen in diesen Feldern.