Wie verändern Communitys Märkte? Die Medienlandschaft

Communitys sind keine Medienunternehmen. Sie sind neben vielem anderen auch Marktzugänge mit eigenen strategischen Interessen. In einer Zeit in der Printmedien insbesondere bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen zunehmend an Boden verlieren, in der Radio und jetzt auch TV in der Nutzung vom Internet überholt werden, gewinnt das Thema Community auch für den Medienbereich besonders an Bedeutung.

Weil das Zeitbudget für den Konsum von Medien nicht im gleichen Maß wie die Medienlandschaft wächst. Wenn ein komplett neues Medien hinzukommt, leiden naturgemäß die bestehenden Medien darunter. Nun ist das Internet nicht nur ein weiteres Medium. Es ist zudem auch ein Medium, das die Beteiligung des Empfängers ermöglicht. Wer dies unterschätzt und auch im Internet in alter Manier kommuniziert, wird bald mit Liebesentzug bestraft. Wer als Unternehmen die eigenen Kunden aus einer echten – zweigleisigen – Kommunikation ausschließt, sollte sich nicht wundern, wenn diese nicht mehr mit diesem Unternehmen kommunizieren und sich lieber andersweitig informieren und bedienen.

KWICK! bietet für die mediale Chance der Communitys ein interessantes Beispiel. Ursprünglich war das Projekt ein Internetmagazin für die Region Stuttgart. Aus Ressourcengründen – und hier ist insbesondere der Aufwand an Redaktion und Contentproduktion zu nennen – wurde eine Community daraus. Als Community wiederum ist KWICK! so erfolgreich, das für und von der Community jetzt ein eigenes Onlinemagazin produziert werden kann. Das jetzt – weil es auf der Basis einer großen und kommunikativen Community von und für dies prodziert wird – auf Anhieb nach Page Impressions in der Nähe der Onlineausgaben etablierter Zielgruppenmedien aus dem Printbereich gestartet ist.
Communitys können also die Medienlandschaft bereichern und beeinflussen in dem sie neue Medien schaffen und alte durch Wettbewerbsdruck verändern. Ihr Vorteil dabei ist, das die Leserschaft gleichsam Teil des Projektes ist, das jeweilige Medium eben nicht von außen an die Leser herangetragen wird sondern direkt aus ihrer Mitte – und von ihnen getragen und produziert – entsteht.

Veröffentlicht von

Wilfried Schock

ist seit 1980 im Marketing unterwegs und hat seit 2006 seinen Schwerpunkt in Social Media. Heute bildet er Social Media Manager aus, entwickelt Methoden rund um das Thema Social Media Strategie und digitale Geschäftsmodelle und berät Unternehmen in diesen Feldern.