Consumer Media Studie

Target Cast führte im Oktober 2009 in den USA ein Studie zur Mediennutzung Erwachsener durch. Ziel der Studie war es das aktuelle und zu erwartende Nutzungsverhalten von Massenmedien (Magazine, Zeitungen, Rundfunk, Fernsehen und Internet zu messen. Die Studie basiert auf 895 Erwachsenen im Alter von 18-64 Jahren.

Die wichtigsten Erkenntnisse auf einen Blick:

  • Männer und Frauen nutzen Medien unterschiedlich:  Männer halten Zeitungen eher für weniger wichtige Informationsquellen als Frauen.
  • Zeitungen und Magazine werden nicht mehr als relevant betrachtet. Auf sie wird am ehesten verzichtet.
  • Den größten Nutzungsrückgang wird bei Männern und jungen Erwachsenen der Altersgruppe 18-34 Jahre für Zeitungen, Magazine und Radio verzeichnet.
  • Fernsehen und Internet werden als die wichtigsten Medien bezeichnet. Für die Altersgruppe der 18-34jährigen ist das Internet wichtiger als Fernsehen.
  • Zeitungen und Magazinen wird in den Bereichen Aufmerksamkeit und Einfluss auf Kaufentscheidungen immer noch hohen Einfluss zugestanden.

Die Studie hat eine Reihe wichtiger Erkenntnisse erbracht oder bestätigt, die auch für den deutschen Markt relevant sind.

Zeitungen, Magazine und auch in geringerem Maße Radio müssen sich aus Konsumentensicht ändern, um wieder relevanter zu werden.

  • 60% der befragten Konsumenten sehen bei Zeitungen einen hohen Anpassungsbedarf um wieder relevant zu werden,
  • 30% sehen bei Magazinen einen hohen Anpassungsbedarf  um wieder an Bedeutung zu gewinnen
  • 20% halten Veränderungen im Rundfunk für wichtig.
  • Weniger als 10% sehen einen Veränderungsbedarf bei Fernsehen und Internet um relevanter zu werden.

Gleichbleibende Mediennutzung bei struktureller Veränderung der Medienart.

  • Die meisten Befragten (18-64jährige) haben einen unveränderten Umfang an Mediennutzung gegenüber dem Vorjahr.
  • Ein Drittel der Befragten gibt aber an weniger Printmedien zu nutzen.
  • Mehr als ein Drittel nutzen das Internet sowohl als Informations- als auch als Unterhaltungsmedium.

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Zeitungen verlieren bei Männern schneller an Relevanz:

Im direkten Vergleich sind Männer deutlich bereiter ihren Medienkonsum zugunsten digitaler Medien zu verändern, als Frauen.

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Eine ähnliche, wenngleich auch nicht ganz so stark ausgeprägte Entwicklung zeigt sich bei Magazinen und beim Rundfunk.

TV per Internet und die Bereitschaft für Online TV zu bezahlen stößt bei Männern auf höhere Akzeptanz als bei Frauen.

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Entwicklungen nach Altersgruppen

In der Studie wurde die Entwicklung nach Altersgruppen getrennt untersucht.

ag1Zeitungen verloren bei den jüngeren Altersgruppen deutlich stärker an Relevanz, als bei älteren Altersgruppen. Bei Magazinen zeigt sich eine ähnliche Entwicklung.

Die Relevanz von Rundfunk als Musikquelle sank im Jahresvergleich besonders intensiv in der Altersgruppe der 18-24jährigen.

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Rundfunk als Musikquelle hat mit einem insgesamten Bedeutungsverfall zu kämpfen und wird zugleich durch Musik aus mp3 playern und aus online- und mobilen Quellen unter Druck gesetzt.

In der Werbewirkung punkten Zeitungen und TV

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Lediglich in der Werbewirkung haben Zeitungen nach Einschätzung der Konsumenten noch eine Relevanz. Wie weit diese Einschätzung bestehen bleiben wird, ist nicht zuletzt eine Frage der Entwicklung des Verhaltens. Der Bedeutungsverlust als Informationsmedium wird sich auch auf die Bedeutung als Werbemedium auswirken.

Wichtige Trends für Magazine

  • 57% der Befragten ziehen das gedruckte Magazin dem Online Magazin vor.
  • 71% werden gedruckte Magazine nicht durch bezahlte Online Magazine ersetzen.

Diese und weitere Studie können Sie hier downloaden.

Veröffentlicht von

Wilfried Schock

ist seit 1980 im Marketing unterwegs und hat seit 2006 seinen Schwerpunkt in Social Media. Heute bildet er Social Media Manager aus, entwickelt Methoden rund um das Thema Social Media Strategie und digitale Geschäftsmodelle und berät Unternehmen in diesen Feldern.