Social Media und Politik – US Midterm Elections 2010

Bestandsaufnahme Social Media und Politik in den US Midterm Elections 2010

Barack Obama - Quelle: Facebook

In Social Times las ich heute einen kurzen Artikel über die Bedeutung von Social Media in den Midterm Elections 2010.

Auch wenn hier die Bedeutung – und die Nutzung von Social Media durch die traditionellen Medien – deutlich wird, fehlt mir in der Betrachtung der langfristige Aspekt des Potenzials von Social Media in der Politik. Das mag daran liegen, das diesem Aspekt zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird, oder aber, das dieses Potenzial auch in den USA noch ungenutzt ist.

Die besondere Herausforderung des Infrastrukturcharakters von Social Media in der Politik

Social Media lässt sich nicht an- und ausschalten, wie eine Kampagne in den konventionellen Medien. Das ist eine Binsenweisheit – ja. Aber eine, deren Konsequenz immer noch auf sich warten lässt. Diese Konsequenz steht für nicht weniger als den permanenten Dialog zu pflegen. Das dieser Dialog nicht ohne entsprechendes Engagement zu haben ist, ist offensichtlich und sollte weitgehend bekannt sein. Die Bereitschaft zu einem hohen Engagement in den Dialog scheint in Zeiten des Wahlkampfes deutlich höher, als in Zeiten der „Normalität.“ Das ist nachvollziehbar, birgt aber Risiken mit sich. Wer seine Social Media Aktivitäten nach dem Wahlkampf vernachlässigt, wird im nächsten dafür büßen. Im besten Fall durch die Notwendigkeit aufgegebenen Boden und verloren gegangenes Terrain wieder erobern zu müssen. Und das dürfte schwerer fallen, als zuvor.

Die besondere Chance des Infrastrukturcharakters von Social Media in der Politik

Menschen zu überzeugen, sie mit zu nehmen, wird zunehmend zu einer strategischen Herausforderung in der Politik, gerade dort, wo Veränderung erforderlich ist. Diese Überzeugungsarbeit lässt sich in den traditionellen Medien immer weniger leisten, weil

  • darüber immer weniger Menschen erreicht werden
  • die Themen zunehmend komplexer und erklärungsbedürftiger werden, diese Komplexität aber immer weniger ausreichend umfassend behandelt wird. Wir versinken in politischem Talk und vermissen fundierte Information.
  • die traditionellen Medien zu wenig „Nachschlagequalität“ bieten.
  • ein Dialog – das klassische Nachfragen – darin eher nicht vorgesehen ist.

Social Media kann hier deutlich mehr leisten, als die klassischen Medien. Es bietet die M̦glichkeit umfassende Information dort zu installieren, wo sie gebraucht wird Рin der Diskussion innerhalb der Gesellschaft Рvulgo im sozialen Umfeld.

Hier sind nicht nur in den Midterm Elections 2010 Defizite zu erkennen. So hat sich z. B. die intensive Debatte um Veränderung nicht im Traffic von wichtigen Websites niedergeschlagen. Links sehen Sie die Entwicklung der daily unique visitors von barackobama.com und whitehouse.gov.  Wer Veränderung will, muss diesen begründen und überzeugen. Dies geht heute kaum ohne Dialog. Ein intensiver und in der Sache kontroverser Dialog über größere Veränderungen würde sich in entsprechendem traffic niederschlagen. Diese beiden zentralen Websites lassen davon wenig erkennen.

Das kann unter andere auch technische Ursachen haben. Besuchen Sie beispielsweise die Obama Pages in Facebook und finden Sie den Ansatz für den Dialog mit den Unterstützern / Fans.

Es gibt eine tatsächliche eine Diskussion innerhalb der Pages – aber aufgrund der Konstruktion der Pages ist sie optisch „unter ferner liefen“ angebunden. Hier ist die Kompetenz der Betreiber der Pages gefordert, den Dialog auch technisch auf eine sichtbarere Ebene zu heben und zu pflegen – bis Facebook hier eine sinnvollere Lösung anbietet.

In Deutschland stossen wir auf ein deutlich größeres Defizit an Information und Dialog, wie sich anhand des Kommunikationsdesasters rund um Stuttgart 21 ganz wunderbar erkennen lässt.

Natürlich birgt diese Form der Kommunikation und die rechtzeitige Nutzung von Social Media für die Politik im herkömmlichen Sinn auf den ersten Blick deutliche Risiken: Eine Politik im „Basta-Stil“ oder im „kleinen Kreis“ wird dadurch nicht mehr möglich, genauso wie die Kommunikation via glattgeschliffener und substanziell entleerter Formulierungen.

Das Politik ohne Bürgerbeteiligung zunehmend an ihre Grenzen stößt, zeigt die Reaktion auf Stuttgart 21. Wer will, das sich Stuttgart 21 nicht als neuer Standard im Verhältnis von Bürgern und Politikern etabliert, muss den Dialog rechtzeitig beginnen. Das geht am besten dort, wo er real stattfindet.

Social Media Strategie: die Plattformstrategie

Definition und Einordnung

Die Plattform Strategie definiert innerhalb der Social Media Strategie, welche Arten von Plattformen (Blogs, Social Networks, Kurznachrichtendienst, Foren, etc.) und welche spezifischen Plattformen davon mit welcher Zielsetzung genutzt werden und welche Ressourcen für die einzelnen Plattformen eingesetzt werden.

Die Plattformstrategie sollte auch die strukturellen Risiken aus der Nutzung der jeweiligen Plattform und die Massnahmen zum Ausgleich dieser Risiken oder ihrer Minimierung enthalten.

Im Zusammenhang mit dem Thema Social Media Backup habe ich weniger bekannte Risiken angesprochen.

Risiken aus der Strategie der Plattformen

Das unternehmerische Risiko externer Plattformen

Wer eine fremde Social Media Plattform für seine Unternehmenszwecke nutzt, muss sich darauf einstellen, das der eigene Erfolg auch vom unternehmerischen Erfolg der genutzten externen Social Media Plattform abhängt. Dieses Risiko ist leicht erkennbar und kann durch verschiedene Maßnahmen, wie z. B. ein Social Media Backup und die breiter angelegte Nutzung verschiedener Plattformen, oder eine entsprechende Architektur aus einer eigenen Plattform und extern genutzten „Filialen“ begegnet werden.

Das strategische Risiko der Nutzung externer Plattformen

Neben dem oben angesprochenen unternehmerischen Risiko der Nutzung externer Plattformen existiert ein nicht ganz so offensichtliches Risiko in Form der Veränderung der Unternehmensstrategie oder der Leistungsschwerpunkte der externen Plattform. Ein kurzes Beispiel macht dies deutlicher.

Unternehmen A hat sich entschieden konsequent Social Media zu betreiben und stützt sich dabei schwerpunktmäßig auf Facebook, weil dort die eigenen Ressourcen auf das beste Verhältnis von Reichweite und Zielgruppe treffen. Unternehmen A etabliert ein Profil und installiert sehr erfolgreich eine Seite (Facebook Fan Page) als Dreh- und Angelpunkt seiner Social Media Aktivitäten. Nach eineinhalb Jahren stellt Unternehmen A ein Erfolgsbeispiel für Social Media in seiner Branche.

Kurz darauf entscheidet man sich bei Facebook Fanpages nicht mehr als zentralen, unabdingbaren Bestandteil der eigenen Unternehmensentwicklung anzusehen und statt dessen auf das Feature XY zu setzen. Fan Pages werden aus der Einbindung in den sozialen Feed herausgenommen, in der Funktion reduziert und nicht weiter entwickelt.

Damit ist die Social Media Strategie unseres Unternehmens A faktisch ausgehebelt. Die Fan Page des Unternehmens verliert seine Wirkung, die Kommunikation mit dem Kunden wird unterbrochen, das entscheidende Empfehlungsmarketing mit seiner Distributionsfunktion im sozialen Feed findet nicht mehr statt.

Ein strukturelles Problem der Plattformbetreiber ist Ursache dieses strategischen Risikos

Das ist ein Beispiel eines fiktiven Unternehmens und dies verleitet auch, das beschriebene Risiko als fiktiv anzunehmen. Allerdings wissen wir, das Facebooks Entwicklung den einen oder anderen Schwenk hinter sich hat und auch sicher noch vor sich haben wird. Die Social Network Plattformen leben in einem hochdynamischen Umfeld und sind gezwungen sich entsprechend weiter zu entwickeln. Als wäre dies nicht anspruchsvoll genug, ist jeder Plattformbetreiber gut beraten, sein Leistungssystem möglichst einfach und wenig komplex zu gestalten, um die nötige Ergonomie zu sichern, die eine Grundlage der Attraktivität einer Plattform darstellt. Die Plattform muss eben nicht nur aus technischen Gründen einfach und übersichtlich sein.

Sollten Sie sich nicht vorstellen können, das es bei einem aus Ihrer Sicht so zentralen Element wie den Fan Pages eine grundlegende Veränderung geben könnte, sollten Sie versuchen, sich in die Situation des Betreibers zu versetzen. Oder Sie lesen diesen interessanten Artikel in ReadWriteWeb.

Methoden zur Risikominimierung

Die Fokussierung von Social Media Aktivitäten auf wenige Elemente kann aus Ressourcengründen zwingend sein. Gerade dann sollte eine strukturelle Absicherung des Marktzugangs – Stichwort Social Media Backup nicht vernachlässigt werden. Eine weitere Methode ist die Sicherung eines Platzes im sozialen Feeds, die ich in einem kommenden Beitrag näher beschreiben werde.

Fazit

Eine Social Media Strategien ohne eine vorausschauende Plattformstrategie, die offensichtliche und weniger offensichtliche Risiken berücksichtigt, hat aufgrund der Dynamik von Social Media große Ähnlichkeit mit einem Autofahrer der bei minimaler Sicht mit Höchstgeschwindigkeit durch den Nebel donnert. Das kann gutgehen, solange die Autobahn frei und gerade ist. Aber welche Autobahn ist das auf Dauer?

Anmerkung

Gelegentlich höre ich Aussagen der Art, das man für Social Media keine komplexen strategischen Überlegungen braucht, Social Networks eigentlich einfach zu nutzende Instrumente sind und sich eine fundierte Weiterbildung in Social Media durch gesunden Menschenverstand ersetzen lässt.

Das sind in aller Regel die gleichen Stimmen, die etwas später feststellen, das man diese oder jene Veränderung einfach nicht habe vorher sehen können. Ich vergleiche dieses Verhalten gelegentlich mit angelernten Maschinenbediener in der Produktion. Das ist eigentlich falsch denn wer eine teure Maschine bedienen darf, kennt in aller Regel alle Konsequenzen seines Handelns.

Sie würden sich gerne intensiver mit Social Media befassen?

Für diesen Fall empfehle ich Ihnen an einem Seminar zu diesem Thema teilzunehmen oder einen firmeninternen Workshop abzuhalten. Für den Aufbau von Social Media Kompetenz ist das Seminar Social Media für Unternehmen ein guter Einstieg.

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Social Networks – die Chancen der local heroes gegen Facebook

Haben lokale und regionale Social Networks eine Zukunft?

The winner takes it all – ist eine oft zitierte Meinung, wenn es um die Zukunftschancen von regionalen und lokalen Social Network Plattformen geht. Beliebte Argumente dafür sind die Beispiele von Amazon, Ebay, Google und natürlich nicht zuletzt das dynamische Wachstum von Facebook.

Nun ist Google eine ganz andere Baustelle und eignet sich auch aus mehreren Gründen so gar nicht als Analogie für den Bereich der Social Networks. Amazon ist nicht der einzige Marktführer bei den Buchversendern und dort schon dabei sein Wachstum über andere Branchen zu holen. Ebay – das ist eine technische Plattform, die zu weit von den komplexen Strukturen entfernt ist, die bei den Social Networks über Zukunft und Erfolg entscheiden.

Und Facebook – frisst sich diese Plattform nicht wie eine nimmersatte Raupe durch die Märkte und dominiert alle? Die Antwort auf die Eingangsfrage – ob lokale und regionale Social Networks noch eine Zukunft haben können – findet sich in der Nutzenstiftung.

Die Nutzenstiftung entscheidet über die Zukunft

Ja und nein – so lautet die Antwort auf die Existenzfrage der local heroes. Entwickeln sie sich nicht weiter, werden sie aufgesogen. Entwickeln sie ihre Nutzenstiftung intelligent weiter, haben sie gute Chancen die Rolle des kleinen gallischen Dorfs einzunehmen, das erfolgreich der Ãœbermacht des römischen Imperiums trotzt. Der Zaubertrank heißt in diesem Fall Nutzenstiftung und basiert auf simplen Bestandteilen. Um ihn zu brauen, betrachten wir zuerst die Wettbewerbssituation.

Zukunft wird durch aktive Wettbewerbsstrategie gesichert

Aktive Wettbewerbsstrategie nutzt die eigenen Stärken und die Schwächen des Wettbewerbs und versucht diesen auf dem Feld zu gestalten, auf dem der jeweilige Wettbewerber seine Schwächen hat. Wir bleiben beim Beispiel Facebook und betrachten die Wettbewerbsstärken und Schwächen des Netzwerkgiganten.

Ohne strategische Stärken wäre Facebook nicht so erfolgreich geworden, wie der Plattformgigant sich heute präsentiert. Da jeder Betreiber einer kleinen lokalen Plattform im Wettbewerb mit Facebook steht, ist es wichtig, sich in diesem Wettbewerb so aufzustellen, das eine Chance auf eine erfolgreiche Zukunft besteht. Inaktives Abwarten ist genauso wenig zu empfehlen wie eine falsche Wettbewerbsstrategie.

Stärke 1: Facebooks Größe. Der Netzwerkeffekt sagt, das ein Netzwerk um so nützlicher ist, je mehr Menschen sich daran beteiligen. Das ist das Grundprinzip. Nützlichkeit ist aber auch individuell zu sehen. Ein grundsätzlicher Nutzen, der mir individuell nichts bringt, ist für mich kein Nutzen. Am Beispiel der Social Network Plattformen heißt dies:

  • Wenn alle Münchner bei den Lokalisten netwerkeln, bringt das jemand in Hannover nichts, wenn er mit München so gar nichts zu tun hat.
  • Wenn alle Hannoveraner bei Goolive sind, wird das keinen Münchner überzeugen, dort aktiv zu sein, wenn er bei Goolive niemand kennt.

Das heißt, auch Facebook muss vor Ort eine lokale und regionale Stärke aufbauen, um erfolgreich zu sein. Das fällt leicht, wenn kein starker Wettbewerber da ist und etwas schwerer, wenn der Wettbewerber auf die gröbsten Fehler verzichtet.

Stärke 2: Facebooks Plattformstrategie. Plattformstrategie heißt grob vereinfacht, das Facebook keine Community sein will und sich als technische Plattform für alle versteht, die netzwerkeln und kommunizieren wollen. Diese Plattformstrategie ist die Voraussetzug für ein schnelles Wachstum und kurz- und vielleicht auch mittelfristig ein klarer Wettbewerbsvorteil. Den späteren Nachteil dieser Plattformstrategie kann man über Gruppen und integrierte Communitys innerhalb der Plattform ausgleichen – sofern man dazu in der Lage ist.

Stärke 3: Facebookse offene Plattform. Das heißt, Facebook profitiert über die offene Plattform von der Arbeit externer, die über Apps und über Communitybuilding und Community Management innerhalb der Plattform für Aktivität und Attraktivität sorgen und über die Vernetzung nach außen zum Wachstum der Plattform beitragen. Damit hebt sich Facebook auf der technischen Entwicklungsseite auf eine Ebene, die ein anderer Wettbewerber auch mit immensen Mitteln nicht nachvollziehen kann.

Auch Giganten haben Schwächen

Selbst in der Website – da wo Facebook heute als Messlatte gilt – hat der Netzwerkgigant strategische Schwächen. Die wirken sich allerdings nicht spürbar zu seinen Nachteil aus, weil seine Wettbewerber die gleichen oder größere Schwächen haben und die Größe von Facebook einiges ausgleichen kann. Da Facebook aber im technischen Bereich strukturell bedingte Stärken hat, wäre es für kleinere Wettbewerber unklug den Wettbewerb auf diesem Feld auszutragen.

Facebooks Schwäche 1: Die lokale Nutzenstiftung. Die Plattformstrategie zielt auf schnelle Reichweite. Die Nutzenstiftung wird durch die Vernetzung und Kommunikation der Mitglieder untereinander produziert. Facebook stellt die Tools, alles andere liegt in den Händen der User. Diese Strategie ist ein zweischneidiges Schwert, aber ein Unternehmen wie Facebook hat gar keine andere strategische Alternative, als diese Plattformstrategie konsequent zu fahren. Für alle anderen Alternativen fehlen ihm die Ressourcen. Die Qualität der lokalen Nutzenstiftung ist rein userbasiert. Das reicht für die Markterschließung unbesetzter Märkte und gegenüber schwachen Wettbewerbern. Ist der Markt gesättigt und ein Wettbewerber vor Ort in der Lage den Wettbewerb zu gestalten, können die Karten neu gemischt werden, nicht zuletzt, weil der Gigant gar nicht in der Lage ist auf die neue Wettbewerbssitutation einzugehen.

Facebooks Schwäche 2: Die offene Nutzbarkeit. Vorteile können sich zu Nachteilen entwickeln, wenn man sie nicht komplett beherrscht. Facebooks offene Nutzbarkeit kann z. B. von einem lokalen Wettbewerber genutzt werden, um die User seiner Region in FB zu erreichen und via intelligenter lokaler Nutzenstiftung „zurück zu holen“. Ganz praktisch verlagert der lokale Wettbewerber einen Teil seines aktiven Community Managements in Facebook und bietet den Usern in FB eine lokale Nutzenstiftung, die Facebook selbst nicht bietet und die über die Plattform des lokalen Wettbewerbers genutzt werden kann.

Facebooks Schwäche 3: die lokale Präsenz. Facebook ist bei aller Größe nicht in Lage seine Größe jenseits der Plattformtechnik in kleinen regionalen und lokalen Märkten auszuspielen. Seine lokale Präsenz basiert ausschließlich auf der Aktivität der User. Regionaler Content beispielsweise ist dann vorhanden, wenn ihn die User einstellen. Ein Wettbewerber, der seinen Mitgliedern gezielte lokale Nutzenstiftung bieten kann, gestaltet den Wettbewerb. Er kann seinen globalen Wettbewerber und dessen Plattform dazu nutzen, seine individuelle lokale Nutzenstiftung zu kommunizieren.

Die Schwäche in der lokalen Präsenz hat in der Ertragslage eine weitere Dimension: die Social Network Plattformen finanzieren sich überwiegend aus Werbung. Die Werbung auf lokaler Ebene ist relativ besser bezahlt als die Werbung auf nationaler und internationaler Ebene. Auf lokaler Ebene bieten sich zugleich zusätzliche Erlösmodelle aus real life Angeboten, die den großen Anbietern nicht offen stehen.

Fazit

Local heroes haben durchaus eine Zukunftschance sofern sie ihre Wettbewerbssituation aktiv gestalten, ihre Stärken kennen und ihre Chancen konsequent nutzen. Leider haben viele Betreiber lokaler und regionaler Social Network Plattformen genau hier ihre ganz individuellen Schwächen.

Für die Unternehmen, die auf die Nutzung eines local heroes mehr oder weniger stark angewiesen sind, erhöht das die Notwendigkeit zu einem Social Media Backup.

Social Media Strategie: Facebook statt Website?

Das Männerlifestyleblatt „FHM“  gab seine Website unter fhm-online.de auf und zog in Facebook ein. Der Betrieb einer Website sei kein Geschäftsmodell mehr, war bei Kress und anderen Medienbeobachtern als Begründung für diesen Schritt zu lesen. Dieser Schritt ist interessant genug, um ihn näher zu betrachten.

Ein Blick in die Vergangenheit

Sucht man Informationen über die Reichweite und Nutzung von fhm-online.de – z. B. bei Google Trends für Websites oder AdPlanner – wird schnell eine Motivation dieser Entscheidung deutlich.

  • Die Website gehörte nicht wirklich zu den gut besuchten, auch wenn die Inhalte die Männerherzen hätten höher schlagen lassen sollen.
  • Mit der Website war – das ist wiederum eine Vermutung, basierend auf deren Nutzung – nicht wirklich gut zu verdienen.

Der Schritt weg von der eigenen Website und hin zu einer Präsenz in Facebook ist kaum anders zu verstehen, als die logische Konsequenz aus der Notwendigkeit Kosten einzusparen und dem Versuch online wenigstens Vermarktung der Printausgabe zu unterstützen.

FHM in Facebook

FHM hat in Facebook  knapp 23.500 Fans gewonnen. Den geneigten Leser erwarten auf den FHM Seiten in Facebook auf der

  • Pinnwand fleißige Einträge und Hinweise, die sich um Heftinhalte und Hinweise um neue Hefte drehen und reichlich kommentiert wird und eine
  • Seite mit Fotos aus den jeweiligen Heften.
  • Die Veranstaltungshinweise sind eher mager und pflegebedürftig, der
  • Einsatz von Gewinnspielen zeugt nicht von überragender Kreativität.
  • Immerhin findet sich ein großformatiges Bild des aktuellen Covers.
  • Einige kurze Videos komplettieren das Angebot.

Ein Blick auf die strategischen Konsequenzen dieses Schritts

Wenn es primär darum geht die Kosten zu minimieren und dort Verkaufsförderung für Print zu betreiben, wo man die meisten Kunden vermutet, ist die Entscheidung von FHM nachvollziehbar.

Der Schritt – Verzicht auf eigene Website zugunsten einer Facebook Präsenz – steht für mehr:

  • Aus unternehmerischer Sicht ist dieser Schritt auch das Eingeständnis, das man mit seinem Content online kein tragfähiges Geschäftsmodell finden oder realisieren konnte.
  • Facebook bietet jetzt der Hoffnung Heimat hier preiswert Verkaufsförderung betreiben und die Kunden bei Laune halten zu können. Ob diese Hoffnung auch wirtschaftlich trägt wird sich zeigen. Wer auf der eigenen Website nicht erfolgreich war, wird dies nicht automatisch durch den Wechsel in Social Media.

So spezifisch die Situation von FHM ist, sie bietet Anlass sich über eine grundsätzliche Frage Gedanken zu machen, die im Hype um Facebook und die Nutzung von Social Network Plattformen bestenfalls beiläufig beachtet wird.

Social Media Strategie und Plattformabhängigkeit

Wo Social Media für Marktzugang und Kundenbindung steht – wie das auch bei FHM der Fall ist – ist die Abhängigkeit von einer Plattform immer ein strukturelles Risiko, insbesondere, wenn diese Abhängigkeit nicht durch ein backup gemindert wird.

  • Gerät die Plattform in Probleme, trifft das den Marktzugang des Unternehmens.

In einem so dynamischen Umfeld wie Social Network Plattformen, in dem sich innerhalb von wenigen Jahren Marktgiganten bilden, aber auch wieder schrumpfen, ist die Absicherung von Kundenkommunikation und Marktzugang unverzichtbar. Die Plattformen selbst stellen dafür aber keine Lösungen zur Verfügung. Das nutzende Unternehmen ist dabei auf sich selbst gestellt.

  • Diese Absicherung sollte von Beginn an, Teil der Social Media Strategie eines Unternehmens sein.

Welche Vorgehensweise für ein social media backup gewählt wird hängt nicht zuletzt davon ab, ob man sich mehrerer Plattformen bedient und welche technischen Möglichkeiten die einzelnen Plattformen zur Verfügung stellen. Hier sei nur erwähnt, das es auch für den Fall Lösungen gibt, in denen einzelne Plattformen keinerlei Schnittstellen bieten.

Mein persönliches Fazit

Ich halte eine aktive Präsenz in Facebook für mehr als sinnvoll. Den eigenen Marktzugang aber ganz dem goodwill von Facebook anzuvertrauen halte ich für leichtfertig. Deshalb spreche ich diesen Punkt und seine Lösungsmöglichkeiten in meinen Social Media Seminaren auch gezielt an.

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Social Network ROI – der wirtschaftliche Wert von Social Network Marketing in Zahlen

Die Bedeutung von Social Media zu bezweifeln, hat etwas von hartnäckiger Realitätsverweigerung. Die Frage nach dem wirtschaftlichen Nutzen, den Social Networks stiften, wurde 2005 durch die bekannte eBay Studie in einer extremen Qualität und Nachhaltigkeit beantwortet.

Aus Juni 2010 und damit deutlich jünger ist die Studie von Syncapse in den USA, die den wirtschaftlichen Wert eines Facebook Fans quantifiziert. Die Studie basiert auf 4000 Befragten und konzentrierte sich dabei auf Fans von 20 Marken bei Facebook.

Kriterien zur Beurteilung des wirtschaftlichen Werts

Die Studie untersuchte die Unterschiede von Markenfans und Nichtmarkenfans für die folgenden Kriterien

  • Ausgaben / Umsatz
  • Kundenbindung / Loyality
  • Weiterempfehlung
  • Markennähe (Brand Affinity)
  • mediale Wirtschaftlichkeit
  • Marketingleistung (der Fans)

Die wichtigsten Erkenntnisse auf einen Blick

Das die Studie zu dem Schluß kommt, das Social Networks als Marketinginstrument wirtschaftlich wertvoll sind, wird niemand überraschen, für den dieses Thema nicht völliges Neuland ist.

Hier die wichtigsten Erkenntnisse dieser Studie:

  • Fans einer Marke geben mehr Geld für diese Marke aus, als Nicht-Fans.
  • Die Markenbindung bei Fans ist deutlich höher (28%)
  • Fans haben eine deutlich höhere Bereitschaft anderen ihre Marke zu empfehlen (41%).

Natürlich sind diese Ergebnisse nahezu logisch. Wer sich als Fan einer Marke öffentlich outet, steht ihr eben anders gegenüber als Menschen die kein Fan dieser Marke sind. Das beinhaltet automatisch eine höhere Markentreue, wie auch die Bereitschaft, die Marke weiter zu empfehlen. Interessant sind hier die Werte, die diesen logischen Unterschied quantifizieren.

Die wertvollen Erkenntnisse

Der wirtschaftliche Wert eines einzelnen Fans

Die Studie ermittelte einen durchschnittlichen jährlichen wirtschaftlichen Wert eines Facebook Fans in Höhe von $ 136,38 und weißt darauf hin, das diese Größe aufgrund verschiedener Einflußfaktoren erheblich schwanken kann.

Der wirtschaftliche Wert eines Fans setzt sich aus folgenden Bestandteilen zusammen:

  • zusätzliches Umsatzvolumen
  • Markenloyalität
  • Wert der Weiterempfehlung
  • mediale Effizienz (Ersparnis)
  • Investition in die Fan Akquisition

Dieser Wert ist sicher interessant. Die noch wertvollere Erkenntnis dahinter resultiert aus dem Vergleich der Markenkunden in Form von Fans und Non-Fans. Fans geben in mehreren Fällen mehr als doppelt so viel für ihre Marke aus, als der Kunde der kein Fan ist. In allen untersuchten Fällen ist der Unterschied in den Ausgaben für die Marke zwischen Fans und Nicht-Fans beachtlich.

Der wirtschaftliche Wert eines Fans schwankt extrem

Die $136,38 sind ein Durchschnittswert, der innerhalb der Marken großen Schwankungen unterliegt. Die Studie nennt hier beispielhaft eine Bandbreite von $508.16 (der wertvollste Fan in der Studie) und $0.

Die wichtigste wirtschaftliche Einflussgröße des Werts eines Fans ist dessen Aktivität. Darüber hinaus gibt es zwischen den einzelnen Marken sehr hohe Unterschiede im Wert der Fans. Während der durchschnittliche Facebook Fan über alle 20 Marken hinweg $136 wert war, fällt der durchschnittliche Wert eines Markenfans bei Facebook bei einzelnen Marken deutlich höher aus:

  • MacDonalds: $ 259
  • Starbucks: $ 219
  • Nike: $ 209
  • Nokia: $ 180

Fazit

Betrachtet man diese Ergebnisse wird es zunehmend schwieriger das Thema Social Media nicht stärker in den Fokus des Unternehmensmarketing zu stellen. Letztlich ist es wirtschaftlich nicht vertretbar, die mit dem Fanstatus verbundenen Marketingmöglichkeiten aktiv zu nutzen.

Fanbusiness = big business

Die Integration von Fanstatus und Fankommunikation in die soziale Kommunikation innerhalb der privaten Freundeskreise in Facebook stellt ein neues Instrument dar. Gemessen an den bisher ermittelten durchschnittlichen Werten eines Fans steht in der Breite der Kunden / Facebooknutzer lassen sich mit der Fanmethode die wichtigsten Umsatzbringer und Markenverbreiter direkt ansprechen.

Das damit ganz nebenbei auch noch Marketingmittel effizienter und nachhaltiger eingesetzt werden können, als mit jeder anderen Methode bereitet nicht nur den Controllern Freude.

Für die Unternehmen, die auf klassische Marketingmethoden setzen, tickt die Uhr deutliche schneller, wenn ihren Kunden die wirtschaftliche Bedeutung der Facebook Fans klar wird.

Weitere Fragen und Empfehlungen zum Thema Social Media?

Naturgemäß konnte dieser Beitrag nicht alle Fragen zum Thema Social Network Marketing und zum wirtschaftlichen Wert von Facebook Fans und Fanpages umfassend behandeln. Wenn Sie zu den einzelnen Punkte weitergehende Fragen haben, weitere Informationen zur Entwicklung und Umsetzung einer Social Media Strategie suchen oder einfach meine Einschätzung zur Social Media Strategie Ihres Unternehmens insgesamt oder zur Umsetzung in konkreten Fällen suchen, bin ich für eine erste telefonische Beratung unter der links aufgeführten Telefonnummer während der üblichen Bürozeiten gerne für Sie da.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, das ich aufgrund von Beratungsterminen, Vorträgen und nicht zuletzt auch Seminarveranstaltungen nicht jeden Tag permanent telefonisch erreichbar bin.

Bei Interesse an Seminaren, Workshops oder unterstützenden Dienstleistungen – aber auch zum Thema Social Media Strategie insgesamt – erreichen Sie mich hier.

Suchen oder sich sagen lassen – Facebook integriert Frage-und-Antwort-Dienst

Das Frage-und-Antwort-Modul von Facebook mag noch nicht so ausgereift sein, es ist trotzdem ein weiterer Schritt in Richtung Informationsbeschaffung innerhalb der Social Network Plattform.

Der Wettbewerb um Informationen

Informationsbeschaffung war und ist ein Thema, das bislang auf Googles Seite stattfindet. Wer etwas wissen will, googelt sich die Antwort. Mit Facebooks neuem Dienst ist wieder ein Baustein eingefügt, der dazu beiträgt Googles Dominanz Schritt für Schritt zu beenden.

Je mehr Menschen dazu übergehen, ihre Fragen in Facebook zu stellen, anstatt sie als Suchanfragen in Google zu platzieren, desto stärker verändern sich die Gewichte im Netz. Natürlich bietet Facebooks Frage-und-Antwort keinen vollwertigen Ersatz zu Googles Index. Das ist auch gar nicht nötig. Es ist eine alternative Methode gesuchte Informationen zu finden. Interessant wird sie nicht durch die aktuelle Qualität des Dienstes sondern durch die Anzahl der Menschen, die Facebook aktiv nutzen.

Die Wettbewerbssituation

Während Facebook ein alternatives Angebot integriert, das zumindest in Teilen geeignet ist, der Suche in Google eine Systemalternative gegenüber zu stellen, ist es Google noch nicht gelungen in der Kernleistung von Facebook eine nennenswerte Alternative aufzubauen. Die Waage hat sich wieder ein kleines Stück zu Gunsten von Facebook geneigt. Strategisch ist es für Facebook leichter, eine Suche zu integrieren, als für Google ein Social Network aufzubauen. Facebook kann zur Not auf externe Partner zurück greifen.

Aktivität und Attraktivität von Social Network Plattformen

Die Bedeutung von Aktivität und Attraktivität von Social Network Plattformen

  • Social Network Plattformen sind für die Plattformbetreiber um so sicherer, wertvoller, je aktiver und attraktiver sie für ihre Nutzer sind.
  • Unternehmen, die Social Networks für ihr Marketing nutzen – damit meine ich nicht die Einblendung von Werbung, sondern zu Social Networks kompatibles Marketing – sind gut beraten, sich für zukunftssichere Plattformen zu entscheiden. Social Network Marketing bedeutet unter anderem auf den Aufbau von Reichweite und wenn die Plattform, auf der diese Reichweite aufgebaut ist, abwärts geht, wird die Marketinginvestition der Unternehmen genauso entwertet und verschwindet im schlimmsten Fall mit der absterbenden Plattform im Nirwana des Internets.

Messung von Aktivität und Attraktivität von Social Network Plattformen

Als stabilste Messgröße für die Aktivität Plattformen wird die Entwicklung der unique users der agof gehandelt. Die unique users der agof sind als Vergleichsgrößen für Websites insgesamt wertvoll. Um die Entwicklung von Social Network Plattformen realistisch abzubilden, reichen die unique users nicht. Zudem haben wir es in diese Bereich des Internets mit einer extrem dynamischen Entwicklung zu tun. 2006 war Facebook eine weitgehend unbekannte Größe, heute dominiert die Plattform nicht nur den deutschsprachigen Markt.

Um eine etwas sichere Grundlage für die Einschätzung einer Social Network Plattform als Basis von Unternehmensmarketing zu erhalten sollte das Unternehmen die Entwicklung der realen Nutzung der Plattform durch die Mitglieder kennen. Dafür stehen derzeit zu wenige Daten zur Verfügung. Ich greife für diese Betrachtung – notgedrungen – auf Googles AdPlanner zurück. Dort werden als zusätzliche Größen

  • Avg visits per visitor
  • Avg time on site

ausgewiesen. Auch wenn Google nicht viel darüber sagt, wie diese Werte ermittelt werden, sind sie besser als gar keine Information und können zumindest – mit der nötigen Einschränkung – für den Vergleich zwischen den Plattformen genutzt werden.

Die Social Network Plattformen und ihre Aktivität und Attraktivität

Aktivität und Attraktivität nur über die durchschnittliche Anzahl der Besuche eines Besuchers und über die durchschnittlich auf der Plattform verbrachte Zeit abzuleiten, ist sicherlich eine große Vereinfachung eines sehr komplexen und oftmals individuellen Prozesses, in den deutlich mehr Faktoren einwirken. Wie so oft im Leben müssen, wir aber mit dem auskommen, was wir zur Verfügung haben, bis uns besseres zur Verfügung steht.

Nachfolgend einige Plattformen und ihre durchschnittlichen Besuche pro Besucher und die durchschnittlich auf der Plattform verbrachte Zeit.

Die großen Plattformen in Deutschland

Plattform Avg time on site Avg Visits/Visitor
Juni 2010 Juni 2010
facebook 16:40 28
wer-kennt-wen 16:30 33
stayfriends 05:50 6,8
schuelervz 20:00 31
studivz 13:20 29
meinvz 16:30 38
myspace 11:50 9,3

Bei den großen Plattformen zeigen sich auf den ersten Blick deutlich unterschiedliche Nutzungsverhalten in der durchschnittlichen Nutzung. Hier sind die Vorbehalte dieser Betrachtung zu beachten, die nachfolgend angesprochen werden.

  • Stayfriends fällt erwartungsgemäß mit einer deutlich geringeren Nutzung auf. Das ist von der Nutzenstiftung der Plattform her nicht anders zu erwarten gewesen.
  • MySpace liegt in der Nutzungsintensität deutlich hinter den anderen großen Plattformen zurück. Die Neupositionierung hat noch nicht zu einer Belebung der Nutzung – im Vergleich zu den anderen großen Plattformen geführt.
  • SchülerVZ glänzt unter den großen Plattformen mit einer deutliche längeren Verweildauer auf der Site und einer hohen Besuchsfrequenz.
  • meinVZ zeigt eine höhere Besuchsfrequenz bei durchschnittlicher Verweildauer.

Die Mittelklasse

Plattform Avg time on site Avg Visits/Visitor
Juni 2010 Juni 2010
jappy 28:20 38
odnoklassniki 14:40 46
lokalisten 15:30 25
kwick 23:20 24
netlog 15:00 11
schueler.cc 25:0 26
spin 21:40 25
friendscout 12:40 19
knuddels 13:20 22

Die Mittelklasse besteht aus regional führenden Plattformen und kleineren überregionalen Plattformen. Auffallend ist hier die teilweise sehr viel höhere Verweildauer auf der Site und eine hohe / höhere Besuchsfrequenz.

  • Jappy fällt hier wieder einmal positiv aus dem Rahmen. Sowohl Verweildauer als auch Besuchsfrequenz sind – in der Mittelklasse wie bei den großen Plattformen – herausragend.
  • Schüler.cc schlägt sich ebenfalls beachtlich und braucht den Vergleich mit SchülerVZ in der Nutzungsintensität nicht zu scheuen.
  • Odnoklassniki weißt eine extrem hohe Besuchsfrequenz bei einer eher durchschnittlichen Besuchsdauer auf.
  • Im Vergleich der beiden Regionalisten Lokalisten und KWICK! fällt der Unterschied in der Nutzungsdauer bei in etwa gleicher Besuchsfrequenz auf.
  • Spin hat sich in der Nutzungsdauer und Nutzungsfrequenz erstaunlich gut platziert.

Die Spezialisten

In dieser Gruppe befinden sich sowohl die Business Networks, wie auch die Plattform für Mütter oder Musikfans, also eine sehr bunte Mischung, die den direkten Vergleich der Nutzung nicht gerade förderlich ist.

Plattform Avg time on site Avg Visits/Visitor
Juni 2010 Juni 2010
xing 10:10 13
linkedin 06:30 4,3
netmoms.de 12:30 5,9
lastfm 08:50 5,9

Zwischen den beiden Business Networks Xing und LinkedIn liegen in der Nutzung Welten. In diesem Zusammenhang ist interessant wie weit die praktische Nutzung von Social Network Plattformen im Business Bereich hinter der Nutzung durch private Nutzer zurück liegt. Darin die Untauglichkeit von Social Networks für die geschäftliche Nutzung zu vermuten wäre bestenfalls weltfremd. Der Wert beruflicher Kontakte und Netzwerke ist schon früheren Generationen bekannt gewesen. Das Problem dürfte da sowohl in der Leistungsqualität der Plattformen wir in der individuellen Nutzungsqualität liegen.

Die Local Heroes

Es gibt sie noch – die kleinen, vielfach unbekannten Plattformen, die in sehr individueller Weise ihren Nutzern Leistungen bieten, die – betrachtet man die erkennbare Nutzung in diesem Augenblick, immer noch sehr beachtlichen Zuspruch erfährt. Die hier genannten local heroes bilden nicht zuletzt auch aufgrund ihrer Größe oder Qualität eher die Spitzenklasse dieser Gruppe und sind nicht für die Klasse insgesamt typisch.

Plattform Avg time on site Avg Visits/Visitor
Juni 2010 Juni 2010
goolive 23:40 25
bei-uns.de 20:27* 21
bsmparty.de 23:20 24
lakeparty.de 21:40 24
team-ulm.de 30:0 30
willstequatschen 23:20 28
pafnet.de 11:40 27
ednetz.de 23:20 21
gesichterparty.de 07:50 7,9

Auffällig ist die überwiegend höhere Nutzungsdauer und Nutzungsfrequenz bei den local heroes, verglichen mit den großen Plattformen. Einzelne Plattformen  zeigen allerdings deutliche Schwächen in der Nutzung. Gesichterparty steht für eine sehr problematische Entwicklung.

Team-Ulm zeigt, das eine contentlastige Plattform ohne hochaktuelle Social Network Plattform erfolgreich sein kann.

*Bei-uns zeigte in der Nutzungsdauer nach Google AdPlanner  mit 6:30 eine deutliche Abweichung, die kein gutes Zeichen ist, wenn sie anhält und mich zu einer Nachfrage bei Daniel und Thomas veranlasste. Dort war man von den Angaben im AdPlanner auch überrascht. Bei-uns.de hat der Nutzung der Google Analytics Daten für AdPlanner zugestimmt. Und bei Google Analytics werden 20:27 statt 6:30 ausgewiesen.

Vergleich und Interpretation

Wir haben es in allen Fällen mit individuellen Leistungen und Situationen zu tun. Das schränkt die Vergleichbarkeit naturgemäß sehr ein. Zudem betrachten wir eine Momentaufnahme, nicht mehr. Schlüsse in Richtung einer mehr oder weniger erfolgreichen Strategie verbieten sich aufgrund dieser Daten. Die momentane Situation ist Folge von vielen komplexen Einflüssen und Ursachen sind, zu denen uns keine Informationen und Daten vorliegen. Trotzdem ist die hier vorliegende Ist-Situation – auch bei aller Vorsicht gegenüber der Datenbasis – von Interesse. Sie relativiert nicht zuletzt den Eindruck den einzelne Plattform aufgrund ihrer schlichten Größe oder ihres Presseechos bieten.

Unternehmen und Social Network Marketing

Eine klare Konsequenz – nicht nur aus dieser momentanen Bestandsaufnahme einzelner Plattformen – darf nicht unerwähnt bleiben. Social Network Marketing – jenseits der simplen Werbeschaltung – erfordert nicht nur eine ausreichende Kenntnis und aufmerksame Beobachtung der Entwicklung relevanter Plattformen:

Wer Social Network Marketing ohne Absicherung des Marktzugriffs in den Plattformen betreibt, handelt bestenfalls grob fahrlässig. Ein Backup von Information und Kommunikationskanälen – in technischer oder konzeptioneller Art – ist unverzichtbar. Die Sicherung des Marktzugangs – und das ist  eine Funktion von Social Network Marketing – muss unabhängig vom Goodwill oder der Zukunftsfähigkeit von Plattformen und Betreibern gewährleistet sein. Alles andere wäre mehr als leichtsinnig.

Hintergrundwissen zu Attraktivität und Aktivität

Anmerkungen zu den Messgrößen

Ich nehme eine häufigere Anzahl von Besuchen pro Besucher als Indiz für eine intensivere Nutzung, auch wenn dieses Verhalten einem systembedingten Wandel unterliegt. Bis ein Nutzer Profil und soziale Beziehungen in einer Plattform etabliert hat, dürfte er – so meine Annahme und Erfahrung – die Plattform häufiger besuchen, als nach der Etablierungsphase, wenn die Nutzung sich rein auf die sozialen Kontakte „beschränkt“.

Die Zeit, die ein Mitglied auf einer Plattform verbringt, nehme ich als ein Indiz der Attraktivität. Auch das ist natürlich eine grobe Vereinfachung.

Anmerkungen zu Hintergründen

Neben der intensiveren Nutzung in der Etablierungsphase kennen wir in den Social Network Plattformen auch den sogenannten „schleichenden Tod“. Damit wird ein verdecktes Absterben einer Plattform beschrieben, die aufgrund ihrer Nutzerzahlen eher als dynamisch wachsend gesehen wird. Immer mehr neue Mitglieder erhöhen die Anzahl der aktiven Mitglieder (z. B. nach unique users agof), während das Nutzungsverhalten der einzelnen, etablierten Mitglieder deutlich rückgängig ist. (Dies wird über die Messungen a la agof nicht erkannt, wohl aber über die daily unique visitors von Google. Bei der agof reicht 1 Besuch innerhalb von 30 Tagen um als aktives Mitglied zu zählen.)

Intensive Nutzung einer Social Network Plattform und schleichender Tod sind die beiden Extreme in der Nutzung, wenn wir die „Karteileichen“ außer acht lassen. Karteileichen sollten in einer funktionierenden Plattform nicht auf Dauer existieren, sondern automatisiert bereinigt oder wiederbelebt werden.

Zwischen diesen beiden Extremen kennen wir ein Abgleiten der individuellen Nutzung einer Social Network Plattform auf eine „passive Mail- und Messienutzung.“

Die Symptome: Das Mitglied schaut meist nur noch kurz in die Plattform, sieht nach ob eine Nachricht vorliegt, beantwortet diese und verlässt die Plattform wieder. Die eigene Aktivität lässt zunehmend nach und verkümmert zu einer Reaktion auf die Aktivität anderer. Ursachen dafür sind u. a. eine unzureichende Vernetzung, ein zu geringes soziales Umfeld in der Plattform und Unzufriedenheit mit der Leistungsqualität der Plattform.

Die passive Mail-und Messinutzung ist ein schleichender Prozess, der leicht zu einer zunehmenden Inaktivität und zum Ende als Karteileiche führen kann, aber nur bei einer sehr detaillierten Betrachtung erkennbar ist. Erkennbare Symptome werden bei Durchschnittsbetrachtungen leicht vom Nutzungsverhalten neuer Mitglieder überdeckt.

Das Plattformproblem

Social Network Plattformen und Communitys werden im Alltagsgebrauch als Begriffe synonym benutzt. In der Bedeutung für Attrativität und Aktivität zeigen sich ihre Unterschiede.

Plattformen wie Facebook sind die Gastgeber für

  • die privaten sozialen Netzwerke – also der Freundes-, Kollegen- und Bekanntenkreis, mit denen man vernetzt ist und mit denen man mehr oder weniger regelmäßig kommuniziert.
  • die Communitys, die aufgrund gemeinsamer Interessen, Werte und Ziele gegründet und gepflegt werden. Diese Communitys finden innerhalb der Plattformen meist in Form von Gruppen statt.

Eine Plattform, die

  • Communitys nicht genug Raum und Entwicklungsmöglichkeiten bietet, begrenzt sich in ihrer Zukunftsfähigkeit. Diese Auswirkungen sind mittel- bis langfristiger Natur.
  • der Pflege der persönlichen sozialen Netze nicht genügend Raum und Entwicklungsmöglichkeiten bietet, hat kurzfristig Probleme sich zu entwickeln.

Google vs. Facebook: Google will es noch mal wissen

Aller guten Dinge sind drei, sagt man. Im Wettbewerb zwischen Google und Facebook gilt diese Form der Selbstbeschränkung nicht. Der Suchmaschinengigant hat eine deutlich umfangreichere Geschichte gescheiterter Versuche im Social Web Fuß zu fassen hinter sich. Orkut war die erste Social Network Plattform, mit dem Google zum globalen Marktführer auch im Bereich der Social Network Plattformen aufsteigen wollte. Diesem Anlauf blieb der globale Erfolg versagt. Lediglich in Brasilien und Indien ist Orkut erfolgreich. Dort ist man in einen noch offenen Bedarf hinein implodiert. In anderen Märkten kam Google mit diesem Angebot zu spät oder war nicht wettbewerbsfähig. Mit Open Social scheitert auch der zweite größere Anlauf im Bereich des Social Networks eine führende Rolle zu spielen. Facebooks hat hier mit seinen Apps die Richtung bestimmt.

Google arbeitet an einer neuen Social Network Plattform

Die Hartnäckigkeit mit der es Google in die Welt der Social Network Plattformen zieht hat existenzielle Ursachen, die ich in meinem vorigen Beitrag bereits angesprochen habe. Pete Cashmore, CEO von Mashable bestätigt in einem Beitrag bei CNN Gerüchte, das Google nun an einem erneuten, größeren Anlauf zur Eroberung des Social Web arbeitet und dafür Profile entwickelt. Das bestehende Google – Profil ist mehr als nur überarbeitungsbedürftig und Welten davon entfernt als Basis eines Social Networks zu taugen.

Wettbewerbsfähigkeit einer neuen Social Network Plattform

Die Zeit der großen digitalen Landnahme der Social Network Plattformen neigt sich ihrem Ende zu. Wer heute noch in keiner Social Network Plattform aktiv ist, zählt zu einer Minderheit unter den Internetusern. Um in der nächsten Ära des Social Webs wettbewerbsfähig zu bleiben, oder als neuer Wettbewerber erfolgreich sein zu können, reicht der vorhandene Profilbaukasten nicht aus. Wer gegen Facebook eine international und in großem Umfang erfolgreiche Social Network Plattform etablieren will, kann sich nicht damit zufrieden geben,

  • die gleiche Nutzenstiftung, nur etwas besser gemacht, anzubieten.
  • auf eine neue Kernnutzenstiftung ohne Attraktivität für die Mehrzahl der Internetnutzer aufzusetzen.

Es reicht Google nicht, die eine oder andere Lücke in der Nutzenstiftung von Facebook zu finden, wenn die neue Plattform ein ernst zu nehmender Gegner Facebooks werden soll. Der Suchmaschinengigant ist zu einem internationalen Erfolg in der Größenordnung von Facebook oder zumindest jenseits von MySpace verdammt.

Die Wettbewerbsfähigkeit von Social Network Plattformen ist eine Frage der Nutzenstiftung

Die aktuellen Dimensionen der Wettbewerbsfähigkeit

So unterschiedlich die Nutzungsschwerpunkte auch gewichtet sind, im Wesentlichen basiert der Erfolg einer Social Network Plattform auf seiner Leistung in einer oder mehrerer der nachfolgenden Funktionen

  • Bestehende soziale Kontakte pflegen: in dieser Ebene findet sich die größte Aktivposten erfolgreicher Plattformen. Eine Plattform, die das persönliche soziale Netz eines Individuums beinhaltet, verfügt über eine starke Form der Kundenbindung. Faktisch so stark, wie die sozialen Kontakte oder der Grad in dem diese Kontakte gepflegt werden. Diese Stärke ist damit definiert durch das individuelle Verhalten und durch die Reichweite der Plattform innerhalb der sozialen Kontakte jedes Individuums.
  • neue soziale Kontakte knüpfen: Social Network Plattformen bieten eine neuen Weg soziale Kontakte zu knüpfen. Ãœber die Profile erfahren wir mehr über andere Menschen, als dies bei einer ersten konventionellen Begegnung üblicherweise der Fall ist. Natürlich ist diese Form der Information nicht mir einer realen Begegnung vergleichbar, aber sie hat sich – als Vorselektion, wie als zusätzliche Information – bereits etabliert. Wo die noch nicht ganz so social network affinen Internetnutzer noch eine Person googeln, lassen sich die anderen bereits die Plattform und den Nutzernamen desjenigen nennen, über den sie mehr erfahren wollen.
  • Individuelle Selbstdarstellung: jede Plattform versucht die optimale Kombination aus einem hohen Maß individueller Selbstdarstellung und einem nicht weniger hohen Maß an Usability zu finden. Das hat viel von der Quadratur des Kreises und Beispiele aus MySpace zeigten, das ein zu viel an Gestaltungsmöglichkeiten zu einem Defizit an praktischer Nutzbarkeit führen kann und in vielen Fällen auch führt. Eine Plattform die weniger genutzt wird, ist auch weniger tauglich für die eigene Selbstdarstellung. Das ist sozusagen das Säbelzahntigerproblem, in dem der Erfolg eigener Funktionen die eigene Existenz bedroht.

Lücken in der Wettbewerbsfähigkeit bestehender Funktionen sind nicht die Lösung – für Google

Zumindest in den beiden letzen Bereichen findet sich noch reichlich Entwicklungspotenzial. Dies ist als Thema wichtig um sich in einem direkten Wettbewerb unter annähernd gleichen und gleich intensiv vertretenen Wettbewerbern zu behaupten. Ob ein gradueller Vorteil in einer dieser Dimensionen ausreicht um sich als komplett neuer Anbieter zu etablieren, ist zweifelhaft, insbesondere, wenn damit zu einem globalen Marktführer aufgeschlossen werden soll.

Der Schlüssel zu einem globalen Erfolg für eine Social Network Plattform von Google liegt eher darin, eine neue Leistungsdimension für die neue zu Plattform zu finden, die den Internetnutzern international auf breiter Basis eine Nutzenstiftung bietet, die ausreicht um sich auch in dieser weiteren Plattform zu registrieren und aktiv zu bleiben.

Diese Dimension findet sich eben nicht unbedingt dort, wo Googles Stärken liegen. Oder um Pete Cashmore zu zitieren:

Google is exquisitely talented at solving problems with algorithms. But when it comes to the touchy-feely stuff — like human interaction — it falls flat.

Lassen Sie sich über neue Inhalte informieren, wenn Sie den Beitrag nicht verpassen wollen, der sich mit möglichen Ansätzen neuer Nutzenstiftung für Social Network Plattformen befasst.

Facebook fordert Google heraus – der nächste Zug im Spiel der Giganten

Warum Facebook und Google Wettbewerber sind

Google und Facebook kennen wir als die Marktführer in ihren jeweiligen Segmenten. Beide Unternehmen finanzieren sich durch Werbung für Endverbraucher, leben also von der Einblendung von Werbung. Da beide Unternehmen aber in völlig anderen Segmenten des Internetbusiness aktiv sind, erscheint eine direkte Wettbewerbssituation nicht auf den ersten Blick plausibel, wenn wir den Wettbewerb um Werbebudgets einmal ausklammern.

Nachfolgend wird die Ursache der Wettbewerbssituation, die Ausgangssituation der beiden Beteiligten und deren Möglichkeiten skizziert, diesen Wettbewerb zu gestalten.

Googles Stärke beruht auf der Einblendung der passenden Werbung zu einer Suche. Daneben bietet Google den Betreibern von Websites die Möglichkeit relativ einfach über die Einblendung von Werbung passend zum Seiteninhalt Umsätze zu generieren. Googles Vorteil liegt in seiner enormen Reichweite und der Verknüpfung der Suche mit anderen Leistungen. Google versucht seine Kenntnis von den Interessen eines Nutzers durch dessen Suchen zu verbessern.

Facebooks Stärke ist ebenfalls die Einblendung der passenden Werbung – allerdings passend zum jeweiligen Nutzer. Durch die Informationen aus dem Profil kann Werbung passend zu den Interessen des Nutzers eingeblendet werden – unabhängig davon, ob dieser gerade aktuell nach einer Information sucht oder nicht. Facebooks Vorteil ist die Informationsfülle, die Internetnutzer in ihren Profilen und ihrem Kommunikationsverhalten zur Verfügung stellen und die Nutzung des sozialen Umfelds der Mitglieder  für ein automatisiertes Empfehlungsmarketing.

Die unterschiedlichen Ausgangssituationen

Google ist bereits heute in nahezu allen Ländern der Marktführer in der Suche und ein hochprofitables Unternehmen. Ein weiteres Wachstum lässt sich nur über neue Produkte erzielen. In allen anderen Bereichen neben der Suche ist Google hinter dem Erfolg der Suche zurück geblieben. Wettbewerbsfähige, internetbasierte Werbeprodukte, die weitere Ertragsströme generieren, fehlen bislang. Der Aufbau einer wirtschaftlich nutzbaren Datenbank über die Interessen der Googlenutzer ist anspruchsvoll und nicht unkritisch. Die verschiedenen vielfältigen Versuche von Google, das Potenzial des Sozialen Webs zu erschließen, sind bislang nicht erfolgreich gewesen.

Facebook steht erst am Anfang seiner Ertragsentwicklung. Die Mitgliederentwicklung machte das soziale Netzwerk bislang in jedem Land in dem Facebook aktiv ist, zum Marktführer. Facebook hat über die Profile, den user generierten Content, die Vernetzung der User und die Feeds eine enorme Menge an Daten. Angebote und Nutzer zusammen zu führen, ist für Facebook auf 4 Ebenen leichter.

  1. Die Informationsqualität über Interessen und Präferenzen ist durch den User selbst höher und aktueller.
  2. Die Nutzung der sozialen Kommunikation erschließt einen Informationskanal, der höhere Glaubwürdigkeit hat, als Werbung und automatisiert nutzbar ist.
  3. Innerhalb eines Social Networks lassen sich auch innovativere Marketingleistungen jenseits von Werbung einsetzen.
  4. Die Integration des Marketings von Unternehmen in das Soziale Netzwerk und den Infrastrukturcharakter von Social Network Marketing bindet Budgets und Unternehmen fest an Facebook.

Der aktuelle Zug: Facebooks Open Graph Suche

Im direkten Wettbewerb zwischen Facebook und Google befindet sich Facebook in einer komfortableren Situation, nicht zuletzt auch weil Facebook Google leichter auf dessen Kerngebiet angreifen kann, als dies Google gegenüber Facebook derzeit kann. Während Google in der Vergangenheit eine ganze Reihe von bislang nicht erfolgreichen Initiativen gestartet hat, um auch im Bereich der Social Networks erfolgreich zu sein, hat Facebook bislang keinen direkten Angriff auf die Domaine von Google gestartet. Facebooks Open Graph Suche ist der erste Zug des Netzwerkgiganten, der direkt auf die Kernleistung von Google zielt.

Facebooks Open Graph Suche

Facebook erweitert seine interne Suche um die Inhalte aller Open Graph nutzenden Seiten, wenn dies das Mitglied will. Damit gewinnt die Suche in Facebook eine neue Qualität und bedroht die Alleinstellung von Google. Das Mitglied in Facebook muss für eine weitergehende Suche immer weniger Facebook verlassen bzw. Google aufsuchen. Das trifft ins Kern des Geschäftsmodells von Google und wird als „Kriegserklärung“ von Facebook verstanden.

Mangels Masse – sprich Präsenz und Social Media Reichweite – kann Google nicht in gleicher Weise auf den Zug von Facebook antworten und den Netzwerkgiganten ebenfalls in dessen Kerngeschäft bedrohen.

Googles Alternativen

Google wird diesen Zug von Facebook sehr genau beobachten. Das Unternehmen verfügt über ein Reservoire an analytischer Kompetenz, das seines Gleichen sucht, auch wenn sich daraus nicht automatisch auch die Kompetenz für Social Media ergibt. Ganz unbeantwortet wird man diesen neuen Zug nicht lassen können, wenn man sich weiter als Marktführer halten und die Ertragsqualität sichern will. Wie genau Google auf diese direkte Herausforderung antworten wird, weiss nur Google allein. Nachfolgende Zeilen dienen der puren Spekulation und des Trainings der kleinen grauen Zellen.

Die Bedrohung von Googles Kerngeschäfts ist seriös. Auf den ersten Blick klingt die Bedrohung des Kerngeschäfts von Google durch die Open Graph Suche vielleicht noch nicht dramatisch. Letztlich sind es ja nur die Facebook Mitglieder, deren Suche durch Facebook „umgeleitet“ werden kann. Allerdings hat Facebook in den wichtigen Industrieländern einen beachtlichen Marktanteil an den Internetnutzern. Die Facebook Nutzer zeichnet zudem eine sehr intensive Nutzung ihres Netzwerks aus. Wenn Facebook sich als primäre Startseite ins Netz etabliert hat und qualitativ ausreichende Suchergebnisse auch von ausserhalb des Netzwerks liefert, bleibt dies nicht ohne Auswirkungen auf Googles Kerngeschäft.

Um den Wettbewerb aktiv mit zu gestalten bieten sich Google verschiedene Handlungsebenen, wie z. B. diese Ansätze:

  • Qualität der Werbeeinblendung: um mit Facebook strukturell gleich zu ziehen, braucht Google eine Informationsqualität, die der von Social Networks entspricht oder noch besser ist. Dafür bieten sich ganz grundsätzlich zwei unterschiedliche Ansätze einer „globalen Interessens- und Bedarfsdatenbank“.
    • suchebasierte DB: der Aufbau einer Datenbank über die Suche der Nutzer, mit deren Zuordnung über einen Googleaccount.
    • nutzerbasierte DB: der Aufbau einer Datenbank über ein Google Profil, das von den Nutzern selbst erstellt wird und dem Nutzer über die Zuordnung von passenden Angeboten und Informationen hilft.
  • Social Media Ansatz: Googles eigene Social Media Ansätze sind nicht von ausreichendem Erfolg gekrönt. Der Aufbau eines eigenen globalen Social Networks ist gescheitert. Die Idee, die Social Networks über die gemeinsame Nutzeridentität und die plattformübergreifende Kommunikation haben sich nicht wirklich dynamisch entwickelt und eignen sich nicht als adäquate Antwort auf Facebooks Zug. Damit ist aber der Ansatz der Nutzung bestehender nationaler, regionaler und lokaler Social Networks nicht automatisch obsolet geworden.
    • Integration der Social Media Wettbewerber auf Ertragsebene: nachdem Open ID eine eher zögerliche Entwicklung nimmt, könnte Google versuchen, mit bestehenden Social Network Plattformen über eine Zusammenarbeit auf Ertragsebene – jenseits von Adsense – die Vorteile von Werbung / Marketing in Social Networks zu erschließen. Hier bietet sich für eine innovative Produktpolitik noch ein Ansatz sich zumindest indirekt in Social Media zu etablieren.

Natürlich sind das nicht die einzigen Handlungsalternativen, die Google offen stehen. Alle aufzuzählen und auch nur anzusprechen, würde die Länge eines Blogartikels deutlich überschreiten. Zudem muss Google nicht sofort reagieren. Es reicht eine substantielle Antwort auf Facebooks Herausforderung, bevor sich diese wirklich auswirkt.

0.Facebook.com – beinahe wieder Vorreiter

Mit 0.Facebook.com bietet Facebook eine kostenlose nutzbare mobile Website für derzeit 50 Länder an. 0.facebook.com ist nur über die jeweiligen Provider erreichbar.Deutschland ist noch nicht dabei, aber in Europa ist 0.facebook.com bereits in

  • Belgien: BASE
  • Dänemark: Telenor
  • Österreich: tele.ring / T-Mobile
  • Finnland: Saunalahti
  • Griechenland: Vodafone
  • Ungarn: T-Mobile
  • Littauen: Omnitel
  • Mazedonien: ONE
  • Rumänien: Vodafone

kostenlos nutzbar. Frankreich (SFR) und Großbritannien (3) sind als größere europäische Länder bereits in der Planung.

Kostenlose mobile Nutzung von Social Network Sites ist nicht neu

Mobile Websites gehören längst zum Standard von Social Network Plattformen. Die Idee der kostenlosen Nutzung mobiler Social Network Sites wurde von O2 und KWICK! bereits vor Jahren umgesetzt. Die O2 Kunden bei KWICK! konnten die mobile Seite von KWICK! über längere Zeit kostenlos nutzen. Die Erfahrungen aus dieser Kooperation zeigen, das dieser Ansatz zwar hoch interessant ist, aber um konkrete wirtschaftliche Vorteil zu erzielen, nicht darauf gebaut werden sollte, das es sich dabei um einen Selbstläufer handelt.

Nutzen für Mitglieder

Die Bedeutung der kostenlosen mobilen Nutzung von Social Network Sites für den Nutzer wird deutlicher wenn man die Kombination von Chat / Messenger und Mobiltelefon verbindet. Jederzeit mit allen seinen Freunden kostenlos kommunizieren zu können wird durch dieses Angebot Realität. Wenn diese Kommunikation dann auch noch in Echtzeit abläuft ist das eine neue Kommunikationsqualität.

  • Der Nutzen des Angebots hängt damit auch von der Anzahl der Freunde ab, die dieses Angebot nutzen können. Der Netzwerkeffekt greift hier.

Nutzen für den Kommunikationsdienstleister – Kundenbindung oder Neukundengewinnung

Der Kommunikationsdienstleister verzichtet bei dieser Zusammenarbeit zumindest auf den ersten Blick auf Umsätze. Dieser Verzicht macht möglicher Weise dann Sinn, wenn dadurch die Kundenbindung stabiler wird. Sobald der Konsument daran gewöhnt ist, mit seinen Freunden über dieses Angebot zu kommunizieren, wird er darauf nicht mehr verzichten wollen. Dies setzt aber voraus, das die meisten seiner Freunde ebenfalls diese Methode für die Kommunikation nutzen. Und das wiederum widerspricht dem properitären Ansatz, der nur den Kunden des Kommunikationsdienstleisters diese Leistung ermöglicht. Hier greift der Netzwerkeffekt. Je mehr Mitglieder meines privaten sozialen Netzes den gleichen Kommunikationsdienstleister nutzen, desto wertvoller ist dieses Angebot für mich.

  • Die Kundenbindung hängt damit davon ab, wie viele Menschen meines sozialen Netzwerks dieses Angebot nutzen können.

Wie ist in diesem Fall die Akquisitionswirkung dieses Angebots zu sehen? Bin ich als Nutzer des Social Networks der Einzige in meinem sozialen Umfeld, der dieses Angebot nutzt, ist dieses Angebot für mich wenig wertvoll und für andere in meinem sozialen Netz ist der Ansporn zu meinem Kommunikationsdienstleister zu wechseln minimal.

  • Die Neukundenwirkung ist damit ebenfalls vom Netzwerkeffekt abhängig.

Sowohl in der Neukundengewinnung wie in der Kundenbindung profitiert ein Kommunikationsdienstleister mit großem Kundenstamm mehr von dieser Zusammenarbeit. Zugleich hängt die Dynamik der Neukundengewinnung nicht zuletzt – neben dem Netzwerkeffekt – auch von der Anzahl der Vertragskunden in den sozialen Netzen ab. Je länger die vertragliche Bindung, desto später kann der Netzwerkeffekt greifen.

Nutzen Facebook

Verfügt auch der Kommunikationspartner über einen entsprechend hohen Kundenstamm wirkt sich für Facebook der Netzeffekt zu seinen Gunsten aus. Mit einer geschickten Kommunikationsstrategie lässt sich eine Nutzung der Social Network Plattform durch die Kunden des Mobilfunkproviders erfolgversprechender, weil schneller und problemloser gestalten als für den Mobilfunkprovider die Gewinnung von Facebooknutzern die Kunden anderer Kommunikationsdienstleister sind.

  • Die Nutzung eines Facebook Accounts ist kostenlos.
  • Die Nutzer von Social Networks sind nicht vertraglich gebunden und können so viele Plattformen nutzen, wie sie wollen.

0.facebook.com in Deutschland

Wann Facebook seine kostenlose mobile Nutzung in Deutschland anbietet, hängt nicht zuletzt davon ab, ob und wann er dafür einen Partner mit einer möglichst hohen Reichweite – also T-Mobile und Vodafone – gewinnen kann. Beide Anbieter sind bereits in anderen – kleineren – Ländern Partner von Facebook. Vermutlich wird man die Erfahrungen dort abwarten, bevor man sich in einem deutlich größeren Markt wie Deutschland zu dieser Zusammenarbeit entscheidet.

Social Media im Tourismus am Beispiel Club Aldiana

Social Media und Reisen

Reisen und Internet rücken zugleich immer näher zusammen. Die Anzahl der Buchungen über das Netz nimmt ständig zu. Vor allem aber entscheiden sich immer mehr Menschen anhand der Informationen aus dem Netz für oder gegen ein Angebot. Diese Informationen finden sich entweder in speziellen Social Media Bereichen von Reisesites, also in Bewertungsportalen oder Reisecommunities oder direkt in den Social Networks in Form von Statusmeldungen, Kommentaren oder Bewertungen.

Neben dieser offensichtlichen Gemeinsamkeit hat Social Media für Reiseanbieter wie für Reisevermittler eine weitere große Bedeutung. Es sind nicht nur die Erfahrungen und Eindrücke anderer, die als Empfehlungen direkten Einfluss auf Reiseentscheidungen und damit auf den Umsatz haben. Social Media ist für die Neukundengewinnung wie Kundenbindung nicht weniger wichtig, denn

  • nichts überzeugt besser als ein zufriedener Kunde aus dem eigenen Bekanntenkreis
  • Social Media kann die Zeit zwischen Reisen besser überbrücken als alle anderen Alternativen und dabei zugleich im Umfeld bestehender Kunden verkaufsfördernd wirken.

Cluburlaub – Produkt mit eingebautem Communityansatz

Clubreisen sind zumindest das Gegenteil von Individualreisen. Man entscheidet sich dafür, den Urlaub in Gesellschaft anderer mit gleichen Interessen und Freizeitvorlieben zu verbringen. So betrachtet sind Clubreisen und Social Networks Cousins aus verschiedenen Generationen. Wer diese Betrachtungsweise für etwas gewagt hält, sollte einfach mal einen Blick in die von den Kunden geschaffene Social Media Realität werfen,  zum Beispiel in das Xing Forum von Robinson. Urlaub unter Freunden – um einen Slogan der Branche aufzugreifen – bietet nicht nur beste Voraussetzung für die Nutzung von Social Media für Kundenbindung, Neukundengewinnung und Verkaufsförderung. Die Nutzung des Social Network Ansatzes trifft das Interesse der Cluburlauber – Urlaub mit sympathischen Menschen oder Freunden zu machen – besonders gut.

Aldiana – Beispiel für die Social Media Realität der Branche?

Den Veranstalter von Clubreisen bieten sich die bestmöglichen Voraussetzungen um Social Media und Social Networks erfolgreich für ihre Angebote und ihr Unternehmen zu nutzen. Die Frage, in wie weit diese Chance genutzt wird, will ich am Beispiel Aldiana näher beleuchten.

Wikipedia informiert relativ knapp über das Unternehmen Aldiana GmbH das mehrheitlich im Besitz einer spanischen Unternehmen der Baubranche ist. Beim Eigentümerwechsel 2005 soll Aldiana nach focus mit rund 2.500 Mitarbeitern bei 100.000 Kunden ca. 130 Mio. Euro Umsatz erzielt haben.

Social Media Aktivitäten von Aldiana

  • Twitter: Aldiana twittert nach den aufgelisteten Tweets seit Mai 2009 – also einem Jahr – und hat bis heute 31 Tweets abgesetzt und damit 201 Follower und 11 Einträge in Listen erzielt. Eine erfolgreiche oder zumindest konsequente Nutzung dieses Tools sieht sicher anders aus.
  • Youtube: Aldiana kündigt einen eigenen Channel an. 568 Treffer auf der Ergebnisliste von Youtube bei der Suche nach Aldiana sehen zumindest deutlich besser aus, als die Ergebnisse von Aldiana bei Twitter.
  • Facebook: Hier verlinkt Aldiana auf die Gruppe eines Mitarbeiters mit knapp 1000 Mitgliedern. Interessant ist dabei, das sich in dieser Gruppe weniger als 50 Urlaubsfotos befinden. Unter dem Punkt Diskussionen finden sich seit Mai 2009 immerhin 3 Themen.
  • Xing: Hier – im Business Social Network – findet sich mit über 1500 Mitgliedern und 1600 Artikeln die größte Gruppe, auf die Aldiana direkt verlinkt. Diese Gruppe ist für Mitarbeiter, Gäste und Interessenten gedacht. Die letzte Vorstellung eines neuen Mitglieds datiert aus Dezember 2009. In den einzelnen Forenbereichen sind die letzten Beiträge teilweise noch älter.
  • holiday check: Hier verlinkt Aldiana direkt auf die Bewertungen seiner Clubs, die alle durch eine hohe Weiterempfehlungsrate glänzen.

Das eigene Kundenbindungstool von Aldiana – der Gästeclub – basiert auf dem Rabattgedanken für Stammgäste und bleibt damit weit weg von dem Nutzen, den ein Clubsystem für Kundenbindung und Verkaufsförderung hat und befindet sich längst nicht mehr auf der Höhe der Zeit, geschweige denn der Möglichkeiten die sich durch Social Media für das Unternehmen ergeben.

Social Media Aktivitäten der Kunden

Wenn Unternehmen ihren Kunden oder Mitarbeitern kein interessantes Social Media Angebot unterbreiten, werden die eben selbst aktiv, wie verschiedene Beispiele – nicht nur bei Aldiana – zeigen.

Social Media Aktivitäten der Reisevermittler

Sicher nicht ganz ohne Grund versuchen einzelne Reisevermittler, die große Lücke, die Aldiana in seinen Social Media Aktivitäten lässt, für sich zu nutzen:

  • Cluburlaub.de – Reisezentrum Becker GmbH – Ihr Spezialist fürAldiana Cluburlaub, Ferien bei Aldiana
  • Club-Aldiana Domain vom Reisezentrum Becker gesichert und benutzt.

Wie Social Media die Wettbewerbssituation verändern kann

Social Media bietet unter anderem auch einen – sehr wirtschaftlichen – Marktzugang. Unternehmen, die in der Lage sind diesen Marktzugang zu nutzen, haben einen Wettbewerbs- und Kostenvorteil gegenüber anderen Unternehmen. Das betrifft aber nicht nur den horizontalen Wettbewerb – in diesem Fall also den Wettbewerb zwischen Aldiana, Club Med, Robinson oder anderen Reiseveranstaltern. Blickt man über Branchengrenzen, erkennt man, das der direkte Marktzugang über die Wettbewerbsstrukturen entscheiden kann – vor allem wenn strukturelle Veränderungen stattfinden. In der Vergangenheit lieferte die Konzentrationswelle im LEH ein eindrucksvolles Beispiel, wie sich Marktmacht zwischen Markenartikeln und Handel verschob. Mit Hilfe des Internets etablierte sich Amazon im Buchhandel und dominiert den Versandhandel der Buchbranche.

Reisen sind in der Entscheidungs- und Buchungsphase ein virtuelles Produkt, das erst in einem späteren Zeitpunkt zu einem realen Gut wird. Das eröffnet neue Chancen in Marketing und Vertrieb, die von den Anbietern – Veranstalter wie Vermittler – bestenfalls ansatzweise genutzt werden. Kommunikationsreichweite lässt sich via Social Media zu völlig anderen Kosten aufbauen, als mit den klassischen Medien ausserhalb des Netzes. Das Internet hast sich als Vertriebsweg für Reisen längst etabliert. Die Integration in Social Media ist damit nur eine Frage der Zeit.

Offen ist lediglich die Frage, ob hier Handelsunternehmen – also Reisevermittler – oder die Produzenten – also Veranstalter – diese neuen Chancen zuerst erfolgreich nutzen werden, oder ob ein branchenexterner  Wettbewerber – wie zum Beispiel Amazon – seine Kompetenz und den direkten Kundenzugang ins Spiel bringt.

Fazit

Wo Aldiana selbst aktiv ist, bleiben seine Social Media Aktivitäten auf einem Niveau, das kaum geeignet ist eine nennenswerte positive Wirkung zu entfalten. Aldiana ist weit davon entfernt, die Chancen, die Social Media für seine Produkte bietet, auch nur annähernd zu nutzen. Damit ist das Unternehmen nicht alleine. Auch Aldianas direkte Wettbewerber sehen in Sachen Social Media nicht deutlich besser aus. Die Branche hat in diesem Punkt die Hausaufgaben nicht gemacht und ist dabei außergewöhnliche Chancen aus der Hand zu geben.

Im Augenblick befindet sich dieser Teil der Tourismusbranche in einem frühen Experimentierstadium was die Nutzung von Social Media betrifft. Das andere Branchen deutlich weiter sind, mag man am Rande wahrnehmen. Der experimentelle Umgang mit Social Media erinnert an den Versuch das Rad neu zu erfinden, statt ein bestehendes neues Rad einfach einzubauen.

Wie kann es Aldiana besser machen?

Die Frage betrifft natürlich nicht nur Aldiana sondern auch die anderen Unternehmen seiner Branche und wird meist schnell damit beantwortet, das man empfiehlt Social Media als festen Bstandteil der Unternehmenskommunikation einzubinden. Das ist sicher nicht falsch, trifft aber nicht den Kern der Herausforderung. Ohne eine fundierte Social Media Strategie, die eben nicht nur die klassische Unternehmenskommunikation einbindet, sondern weitergeht und Social Media und Geschäftsmodell verzahnt, wird der mögliche Erfolg weiterhin ausbleiben.

Wie entwickelt man eine Social Media Strategie und integriert sie ins Unternehmen?

Strategieentwicklung ist ein unternehmensindividuelles Thema. Clausewitz hat Strategie nicht ganz umsonst als die Ökonomie der Kräfte bezeichnet. Strategie, die nicht auf die unternehmensspezifische Situation eingeht, verdient damit diesen Begriff nicht. Allgemein gültige Regeln beinhalten das Risiko im konkreten Fall nicht zum gewünschten Ergebnis zu führen.

Die Integration von Social Media ins Unternehmen ist ein mehrstufiger, breiter Workflow, den ich in kurzer Form – hoffentlich in Kürze – hier als Download zur Verfügung stellen werde. Lassen Sie sich informieren, wenn dieses Papier online steht.

Die Ressourcenfrage: Social Media Kompetenz – inhouse oder extern?

Ohne Social Media Kompetenz ist jeder workflow und jede Strategie nur ein Stück Papier mehr, das gar nicht die Chance hat zum gewünschten Ergebnis beizutragen. Es gibt schlichtweg keine Alternative dazu, dem Unternehmen die nötige Social Media Kompetenz zur Verfügung zu stellen – sei es in Form interner Social Media Ressourcen, sei es in Form externer Social Media Ressourcen. Die Ressourcenfrage ist nicht zuletzt auch deshalb die Gretchenfrage der Social Media Strategie, weil sie die Handlungsmöglichkeiten des Unternehmens zumindest mit bestimmt.

Für den Aufbau von Social Media Kompetenz im Unternehmen gibt es einige wenige Seminare. Auf meine eigenen Seminare für Unternehmen und Workshops weise ich hier in aller Unbescheidenheit hin, weil ich mir auch anmaße, auf Wunsch dem Erfolg in Social Media mit abzusichern. Alternativ zu dem etwas länger dauernden und in aller Regel kostenintensiveren Aufbau von interner Social Media Kompetenz gibt es die Möglichkeit die Leistungsbestandteile von Social Media, die nicht zwingend inhouse erbracht werden müssen, auszulagern und als externe Dienstleistung zu nutzen.

Social Media Kompetenz: So wie  jeder, der eine Überweisung online ausfüllen kann, sich damit nicht gleich als Vorstand einer Internetbank qualifiziert, reicht das Einstellen und Pflegen eines Profils oder einer Fanpage in Facebook oder fröhliches Zwitschern bei Twitter als Kompetenz nicht aus um eine längerfristig erfolgreiche Social Media Strategie zu entwickeln, die dem Unternehmen und den Chancen und Risiken seiner Branche gerecht wird. Nicht zuletzt die Dynamik der Entwicklung von Social Media macht es erforderlich die strategischen Hintergründe, Einflussfaktoren, technischen Zusammenhänge und Strukturen der Branche einschätzen zu können, um eine tragfähige und zumindest mittelfristig sichere Social Media Strategie für ein Unternehmen ableiten zu können.

Sie würden sich gerne intensiver mit Social Media befassen?

Für diesen Fall empfehle ich Ihnen an einem Seminar zu diesem Thema teilzunehmen oder einen firmeninternen Workshop abzuhalten. Für den Aufbau von Social Media Kompetenz ist das Seminar Social Media für Unternehmen ein guter Einstieg.

Falls Sie Ihr Produkt / Ihr Unternehmen in Social Media auf eine breitere, zukunftsfähigere Basis stellen wollen – sprechen Sie mich rechtzeitig an. Meine Kontaktdaten finden Sie hier oder in der rechten Spalte ganz unten.

Lesenswert: Warum Facebook das Internet beherrscht

Ein interessanter Artikel in SocialMediaToday befasst sich mit den Argumenten, warum Facebook mit der Einführung von OpenGraph das Internet beherrscht oder zu beherrschen beginnt.

Die wichtigsten Argumente, warum Facebook das  –  soziale – Internet beherrschen (wird / kann):

  • damit werden Websites einfach mit dem sozialen Netz verbunden und die Nutzung dieser Website wird dynamisch mit dem social Web in Form von Facebook interagieren.
  • der Like-Button strukturiert das Internet für private soziale Netzwerke wie für ganze Plattformen.

Beide Argumente sprechen sicher für einen großen Schritt in Richtung Verknüpfung über Websites und walled gardens hinweg. Der Like Button kann zugleich das Thema Bookmarking qualitativ wie quantitativ auf eine neue Ebene bringen. Das beides innerhalb von Facebook stattfindet, gibt der Plattform eine stärkere Sonderstellung als sie dies bereits aufgrund ihrer schieren Größe hat. Facebooks Quantität wird jetzt durch eine neue Qualität gestützt.

Für das Marketing ergibt sich aus der Einbindung des Open Graph in die eigene Website eine bessere Nutzung von Facebook für Social Network Marketing, insbesondere was den Aufbau eigener Online Communitys innerhalb von Facebook betrifft.

Die These von der Dominanz von Facebook wird am Beispiel von Youtube untermauert. Dort kann man sich mit seinem Facebook account einloggen. Durch Open Graph wird die Aktivität eines Nutzers auf Youtube jetzt auch auf dem persönlichen sozialen Graph dieses Users auf Facebook abgebildet.

Die These, das durch die Kombination eines sich schnell verbreitenden Facebook Connects plus OpenGraph Protokoll und einer intensiven Nutzung von I-Like-Buttons, sich die Nutzung des Netzes dahin gehend verändert, das Facebook zum zentralen Ausgangspunkt der Internetnutzung werden kann – und damit Google ablöst – ist nicht von der Hand zu weisen.

Von einer Beherrschung des Internets würde ich trotzdem noch nicht reden. Allerdings fehlt auf dem Weg zu einer wirklich beherrschenden Position nicht mehr viel. Googles Bastion – die Suche – ist die einzig wirkliche Gegenkraft gegen Facebooks Dominanz. Sollte es Facebook gelingen, eine gute Web – Suche innerhalb  von Facebook zu etablieren, wäre Google wirklich gefährdet.

Facebooks forced linkbuilding – das strategische Potenzial

Forced linkbuilding – wie funktioniert das?

Forced linkbuilding macht aus Profileinträgen Links. Das ist an sich nichts Neues. Ein Blick in mein Xing Profil zeigt wie diese Methode in der Praxis funktioniert. Jeder Eintrag ist ein Link und listet auf, welche anderen Mitglieder die gleichen Angaben gemacht haben. Dieses Feature bietet gleich zwei Leistungen:

  • ich kann als Nutzer sehen, wer die gleichen Einträge hat.
  • Menschen mit den gleichen Einträgen / Interessen können als Gruppe angesprochen werden.

Damit das in der Praxis wirklich gut funktioniert, macht es Sinn, die möglichen Angaben zu begrenzen, damit hinter jedem Link auch wirklich Ergebnisse gefunden werden. Es ist aber faktisch unerlässlich, das möglichst viele oder alle Mitglieder dieses Tagging nutzen, um den erwünschten Effekt erzielen zu können. Deshalb ist Facebook nicht auf der Ebene der Möglichkeit stehen geblieben und hat sich dafür entschieden, dieses Linkbuilding nachhaltig zu forcieren.

Forced linkbuilding – enormes Potenzial einer umstrittenen Methode

Der Nutzen für die Mitglieder einer Plattform

Forced linkbuilding dient als eine Form des Taggings einem Grundnutzen von Social Networks.  Social Networks dienen nicht nur dazu Kontakt mit dem bestehenden sozialen Umfeld zu halten. Viele Nutzer finden über gleiche oder ähnliche Interessen neue Kontakte, lernen andere, für sie interessante Menschen kennen. Forced linkbuilding kann diesen Grundnutzen auf sehr einfache Weise unterstützen. Durchdacht eingerichtet, macht es die Suche nach Menschen mit gleichen Interessen extrem einfach. Man geht auf sein eigenes Profil, klickt auf den Interessen-Tag und erhält sofort die Nutzer angezeigt, die den gleichen Interessentag im Profil habe. Profile werden damit interaktiv und die Vernetzung mit Nutzern gleicher Interessen für den Einzelnen sehr viel einfacher.

Der direkte Wettbewerbsvorteil für die Plattform

Stärkere Vernetzung und die einfache Möglichkeit Mitglieder mit anderen Interessen zu finden, stellen einen strategischen Wettbewerbsvorteil für eine Plattform dar. Gefühlt entfällt damit die Suche nach Mitgliedern mit gleichen Interessen. Man muss ja nur noch auf einen Tag klicken und sich überraschen lassen, wer da alles angezeigt wird. Die Auswirkung auf Vernetzungsgrad und Aktivität und damit auch Nutzerbindung ist vorstellbar. Plattformen ohne diese Funktion sind früher oder später zweitklassig.

Community Building durch die Hintertüre

Social Network Plattformen sind keine Communitys. Plattformen beinhalten Communitys. Je mehr aktive Commuitys sich dem Nutzer anbieten, desto interessanter die Plattform. Forced linkbuilding kann dieses Communitybuilding dadurch beschleunigen, das bestehende Interessengruppen leichter zusammengeführt werden.

Das Potenzial für das Geschäftsmodell

Allein der direkte Wettbewerbsvorteil dürfte ausreichen um Bedenken wegen der strikten Vorgehensweise auszuhebeln. Forced linkbuilding beinhaltet weiteres Potenzial. Das Geschäftsmodell einer Social Network Plattform kann direkt von dieser Methode profitieren:

  • Werbung: Wirtschaftlich relevante Interessentengruppen direkt ansprechen zu können, ist ein Pluspunkt der Social Network Plattformen, den sie aufgrund ihrer Probleme in der sinnvollen Gestaltung wirtschaftlich nutzbarer Interessenprofile bestenfalls nur marginal nutzen. Die wenigsten Plattformen haben eine vernünftige Reichweite wirtschaftlich nutzbarer Interessenprofile. Forced linkbuilding kann dies sehr nachhaltig ändern, sofern man bei der Gestaltung des forced linkbuildings diesen Punkt entsprechend berücksichtigt.
  • Fanpagealternative: Fanpages sind ein zentraler Eckpunkt des Social Network Marketings in Facebook. Die Achillesferse dieses Tools liegt in seiner Reichweite. Ohne adäquate Reichweite werden die Fanpages als Marketingtool auf halber Strecke einbrechen. Die Mitglieder einer Plattform zu Fans zu machen ist aber mit Aufwand verbunden. Die Abminderung des Fans zum „Möger“ (i like…) ist eine Konsequenz dieser Erkenntnis.
  • Social Network Marketing: Forced linkbuilding öffnet auch die Türe für eine profitable wie simple Ertragsquelle. Der Plattformbetreiber entscheidet, für welche Bereiche ein Tagging angeboten wird und wo und in welcher Form diese automatisierten Gruppen zusammen gefasst werden. Der wirtschaftliche Wert dieser Methode wird klarer, wenn man sich überlegt, welchen Wert beispielsweise der Zugriff auf eine Interessensgruppe „Cluburlaub“ oder „Last Minute Reisende“ für Tourismusunternehmen hat. Diesen Wert könnte man sich ganz simpel über den höheren Wert der Werbung in diesem speziellen Kanal honorieren lassen. Alternativ / ergänzend kann man diese Methode allerdings auch als Einstieg in eine fortgeschrittenere Ertragsgenerierung verstehen, in dem man solche Kanäle z. B. zusätzlich verpachtet und dem Pächter auf Zeit zusätzliche Marketingtools einräumt, die über die simple Werbung hinaus gehen. Die Wertschöpfung dieser Methode dürfte nicht nur den direkten Ertrag pro Mitglied deutlich erhöhen. Sie sichert auch eine deutliche Wertsteigerung der Plattform und nicht zuletzt eine sehr nachhaltige Kundenbindung auf der Businessebene. Wer sich einen wirtschaftlich interessanten und automatisch gefütterten Interessenkanal als Marketing – und Vertriebskanal gesichert hat, wird ihn nur äußerst ungern wieder abgeben. Das bietet Preisspielraum nach oben.

Wäre Facebook börsennotiert, könnte man die wirtschaftliche Bedeutung dieses Potenzials bei Schritten zu seiner Erschließung sicher sehr schön am Kurs ablesen.

Fazit

Das für eine wirklich erfolgreiche Nutzung der Potenziale, die forced linkbuilding bietet, eine erweiterte Methode von forced linkbuilding Sinn macht und wie diese gestaltet sein könnte, darauf werde ich in einem späteren Beitrag eingehen. Nutzen Sie den Infoservice, wenn Sie diesen Beitrag nicht verpassen wollen. Oder diskutieren Sie darüber mit mir in einer meiner Seminare, wenn Sie nicht warten wollen.

Ich freue mich zwischenzeitlich auf die Reaktionen der anderen Social Network Plattformen auf diese Herausforderung und natürlich nicht zuletzt auch auf die Kommentare meiner Leser.

Studie: Facebooks Bedeutung für den Einzelhandel

Die Frage nach der Bedeutung von Facebook – und hier insbesondere Facebook Fanpages – für den Einzelhandel war Inhalt einer aktuellen Studie in den USA. Im Rahmen einer Omnibus-Befragung mit 1000 Befragten ergabe die Studie von Morpace folgende interessante Antworten:

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie

Reichweite und Nutzung

Anzahl der Nutzer von Facebook Accounts in den USA nach Altersgruppen

  • 83%  der 18-34jährigen
  • 61% der 35-54jährigen
  • 48% der 55jährigen und älteren.

Nutzungsintensität und Nutzungsdauer

55% der US Konsumenten nutzen Facebook zumindest einmal täglich. Ein Drittel der Facebook Nutzer besucht die Site mehrmals am Tag. Die Nutzungsdauer pro visit variiert wie folgt:

  • 15% nutzen Facebook weniger als 5 Minuten pro visit.
  • 41% sind 5 bis 15 Minuten pro visit auf Facebook.
  • 24% verbringen 15-30 Minuten pro visit auf Facebook.
  • 12% sind 30-60 Minuten pro visit auf Facebook.
  • 8% verbringen mehr als 1 Stunde pro visit auf Facebook.

Fanpages und Einzelhandelsmarketing

Der durchschnittliche Facebook Nutzer ist Mitglied auf 9 Fanpages. Die wichtigsten Gründe für die Mitgliedschaft bei Fanpages zeigen die Bedeutung von Facebook Fanpages für das Marketing des Einzelhandels:

  • 41% wollen damit ihren Freunden zeigen, welche Produkte sie für gut finden.
  • 37% erhoffen sich davon Rabatte und Gutscheine.
  • 35% wollen über neue Produkte informiert werden.
  • 31% wollen mehr über das Unternehmen erfahren.
  • 28% wollen Menschen mit den gleichen Vorlieben und Interessen kennen lernen.

Die häufigsten drei Antworten belegen eindrucksvoll die Bedeutung der Fanpages für das Einzelhandelsmarketing durch

  • Empfehlungsmarketing
  • Verkaufsförderung
  • Produktvorstellungen

Die Bedeutung von Facebook als Informationsplatz für Produkte ist in einer dynamischen Eintwicklung.

  • 36% der Nutzer meinen das Facebook ein guter Platz ist um sich über Produkte zu informieren.
  • 64% glauben dies noch nicht.

Diese Aussage betrifft sowohl Facebook als ganzes als auch die Form der Information, also die Empfehlung in Foren und auf den Walls. Auch wenn Facebook sich hier im Augenblick nur bei einem guten Drittel seiner Nutzer als Informationsplatz etabliert hat, zeigt dies doch erhebliche Wirkung:

  • 68% der US Konsumenten mit Facebook Account meinen, das eine positive Empfehlung eines Produktes auf Facebook sie zum Kauf eines Produktes oder zum Besuch eines Einzelhandelsgeschäfts motiviert.

Download

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Studie Facebook und Werbung

Die Bedeutung von Werbung in Social Media hat Nielsen anhand einer Facebook Studie untersucht, über die ich kürzlich informierte.

Unfreundlich – Facebooks neue Profilpolitik „forced linkbuilding“

Man kann nicht sagen, das man gar keine Entscheidung hat, ob die eigenen Profilangaben bei Facebook automatisch mit anderen Seiten verlinkt werden oder nicht. Man kann dieser Form des „forced linkbuildings“ zustimmen – dann ist das wunderbar. Wenn nicht, bleiben diese Teile des eigenen Profils künftig schlichtweg leer.

ReadWriteWeb beschreibt diese Option ganz ausführlich und bezieht sich dabei auf einen Blogeintrag im offiziellen Facebook Blog in dem dieses Vorgehen fast ausführlich beschrieben wird. Dort kann man angeben, welche der zu den Profiangaben passenden Seiten man verlinkt werden will. Der Hinweis auf die weiße Fläche, wenn man Profilangaben gar nicht verlinkt, fehlt allerdings im Facebook Blog.

Ob es als guter Stil gelten kann, wenn dem Mitglied nur die Alternative bleibt sich zwangsverlinken zu lassen oder statt dessen eine weiße Fläche in seinem Profil zu haben, sollte jeder selbst entscheiden. Das mit mehr als sanftem Druck dem einzelnen Mitglied die Verfügungsgewalt über das eigene Profil zumindest teilweise aus der Hand genommen wird, ist schon ein kräftiger Eingriff in die Selbstdarstellung und Selbstbestimmung. Individuelle Aussagen werden wohl künftig auf die Bio-Seite verbannt. Entweder ich gebe etwas in meinem Profil an und das wird dann nach automatisch mit der dazu passenden Seite verlinkt oder ich habe keine Inhalte in diesem Teil meines Profils stehen. Individualität kann auch anders aussehen. Natürlich kann ich jede Verlinkung später wieder löschen.

Druck – auch wenn er nicht von jedem so verstanden wird –  kann auch nach hinten los gehen. Facebook mag es sicher egal sein, wenn einzelne Mitglieder abwandern. Wenn aus einem freundlichen Riesen ein bevormundendes Datenmonster wird, bleibt das früher oder später – hoffentlich – nicht ohne Folgen.

Facebook Fanpages – Sparkasse Pforzheim Calw

Facebook Fanpages sind in Social Network Marketing groß in Mode gekommen. Konsumgütermarken, die modernes Marketing betreiben, haben eine Fanpage. Auch im Bereich der Finanzdienstleistungen – wo die Produkte nicht ganz so hipp sind wie bei Nike und Apple – werden Fanpages eingesetzt. Das ist eine genauere Betrachtung wert, nicht zuletzt weil die qualitativen Anforderungen an Fanpages für Produkte, die weniger lifestyleorientiert sind, nicht geringer sind.

Um das Problem mal mit einem alten Scherz zu beschreiben:

  • Microsoft hat in Facebook kaum Fans, dafür aber jede Menge Gruppen und Gruppennutzer. Das ist nicht erstaunlich, weil die Produkt von Microsoft viel Raum für Fragen und Supportwünsche lassen, die der Riese aus Redmond nicht immer in dem Maß befriedigen kann, wie es sich seine Kunden wünschen.
  • Apple hat jede Menge Fans, aber keine Gruppen. Es gibt deutlich weniger Supportfragen zu diskutieren und die Produkt hat mehr Lifestylequalität.

So gesehen ist die Frage nach der Sparkassenfanpage eine durchaus interessante.

Aktiv statt abwartend

Das eine Sparkasse eine Fanpage nutzt, ist eher die Ausnahme denn die Regeln. Damit begibt man sich nicht nur auf Neuland, man wird auch sehr deutlich sichtbar und steht in einem größeren Rampenlicht, als im heimischen Umfeld. Vor allem aber geht man einen Schritt auf den Kunden zu um ihm dort zu begegnen, wo er zu finden ist, statt darauf zu warten oder daran zu arbeiten, das man selbst besucht wird.

Facebook Fanpage Sparkasse Pforzheim Calw

Das Unternehmen

Die Sparkasse Pforzheim Calw ist einer der großen Flächensparkassen nicht nur in Baden-Württemberg. Das Unternehmen beschäftigt über 2000 Mitarbeiter und hat eine Bilanzsumme von mehr als 10 Mrd. Euro. Das Geschäftsgebiet der Sparkasse umfasst etwa 470 Tsd. Einwohner.

Der erste Eindruck ist positiv

Misst man Aktivität am Strom der Informationen, die in der Fanpage auflaufen, ist die schon mal sehr beachtlich. Diese Fanpage wird als Informationskanal eingesetzt. Eine aktive, belebte Fanpage ist ein Pluspunkt. Hier wird mit Information gegen das Lifestyledefizit der Branche und Produkte entgegen gehalten.

Der zweite Eindruck wirft konzeptionelle Fragen auf

Finanzdienstleistungen sind nicht sexy. Es sei denn man ist Banker. Die Banken und Sparkassen haben sich schon sehr lange auf dieses Problem eingestellt und versuchen mit einem möglichst ausgefeilten Zielgruppenmarketing das Lifestyledefizit auszugleichen. Das macht durchaus Sinn.

Die Sparkasse dieses Beispiels ist zudem in den Zielgruppen Jugendliche und junge Erwachsene mit einer ganzen Reihe von Aktivitäten, Programmen und Angeboten aktiv. Dies spiegelt sich im Social Network Marketing der Sparkasse nicht wieder.

  • Die Fanpage des Unternehmens ist in der eigenen Website nicht wirklich gut integriert. Sie ist nicht einmal im Bereich der Jugendlichen und jungen Erwachsenen leicht aufzufinden.
  • Die Ausrichtung der Fanpage erscheint allgemeinorientiert. Das widerspricht nicht nur der eigenen Marketingstruktur. Wenn sich die Kernnutzer von Facebook von einer Marke oder einem Produkt nicht angesprochen fühlen, werden sie kaum Fans. Das Problem der eigenen Marke und der eigenen Produkte wird durch die allgemein orientierte Ausrichtung der Fanpage verstärkt.

Neue Wege erfordern nicht nur Mut

Den Mut hat man zumindest in dieser Sparkasse. Was bislang noch fehlt ist ein wenig mehr an Social Media Kompetenz um die eigenen Stärken richtig auszuspielen und die gröbsten Schnitzer zu vermeiden. Eine Fanpage, die jeden ansprechen will, spricht – auch in Social Media – niemand wirklich an. Die Marke und die Produkte allein taugen dafür nicht genug, weil sie nicht lifestyleprägend oder imagefördernd sind. Auch wenn das die Unternehmen nicht wirklich gern hören, Jugendliche und junge Erwachsene profilieren sich nicht unter Gleichaltrigen, in dem Sie darauf hinweisen, das sie Kunde oder Fan der Sparkasse sind. Das ist eher kontraproduktiv für das eigene Image.

Social Network Marketing unter diesen Rahmenbedingungen muss eben genau andersrum aufgesetzt werden. Sehr spitz, was die Inhalte und Zielgruppen angeht und auf einen klaren Nutzen für den Fan hin ausgerichtet. Gerade wenn das Unternehmen bereits offline einiges an spezifischen Aktivitäten hat, sollte dies nicht im breiten Sumpf allgemeiner Informationen untergehen.

Aller Anfang ist schwer genug

Man muss nicht jeden Fehler der bereits gemacht wurde, selbst wiederholen um daraus zu lernen. Social Media hat ihre eigenen Gesetzmäßigkeiten und das betrifft nicht nur das an sich lobenswerte Vorgehen in diesem Fall. Gut gemeint ist eben leider nicht immer auch gut gemacht. Dem Mut Respekt zu zollen, heißt aber auch ihn mit der nötigen Kritik zu unterstützen, damit dieser Mut auch den Erfolg erhält, den er verdient. Im Fall dieser Fanpage, wäre es klug, über die gesamte Strategie von Social Media in Facebook und anderen Medien nachzudenken und die Stärken des eigenen Marketings so auf Social Media Marketing zu übertragen, das daraus ein Erfolg werden kann. Es ist sicher konstruktiver auf die Notwendigkeit hinzuweisen, das eigene Marketing kompetent auf Social Media übertragen zu können, als auf die aktuellen Ergebnisse einzugehen.

Es ist allerdings ein Irrtum, anzunehmen, das es ausreicht eine Fanpage zu installieren und diese mit reichlich Infos zu füttern um damit erfolgreich Marketing in Social Networks zu betreiben.

Neben dem adäquaten strategischen Ansatz – der hier leider nicht wirklich erkennbar ist – steht und fällt der Erfolg von Social Network Marketing mit der Qualität des Community Managements und das ist – leider auch hier – kaum zu erahnen. Das Social Network Marketing sich direkt in geschäftliche Ergebnisse auswirken kann und soll, ist nur der Vollständigkeit halber erwähnt.

Wer kritisiert hat, hat zumindest etwas richtig gemacht

Ein mutiger Start mit einer rechtzeitigen Kehrtwende ist in Social Media allemal besser und hilfreicher als ein langes warten auf das perfekte Rezept. Unternehmen, die sich dafür entscheiden, werden mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch mit dem perfekten Rezept für Social Media keinen Anschluss mehr finden. Die Welt dreht sich nun mal weiter. Deshalb ist die Fanpage der Sparkasse Pforzheim Calw – trotz aller Kritik und allen Korrekturbedarfs ein mutiger Schritt in die richtige Richtung. Schwimmen lernt man nun mal nur im Wasser.

Social Media Kompetenz

Social Media Kompetenz lässt sich durch entsprechende Seminare erarbeiten. Für die Unterstützung bei der Marktbearbeitung in technischer Ebene und im Bereich des Community Management bietet sich ein Team von Spezialisten an, die gemeinsam das Leistungsportfolio abdecken, das selbst abzudecken für die einzelne Sparkasse nicht mehr wirtschaftlich sinnvoll ist. Bei Interesse sprechen Sie mich einfach direkt an. Sie erreichen mich hier.

Like-Button: Facebook kündigt den Open Graph an

Mehr Informationen für die Facebook Profile

Facebook die neue Nr. 1 in Deutschland

Mit dem von Zuckerberg auf der f8 Developer Konferenz so bezeichneten Open Graph – abgeleitet von Social Graph- will Facebook seine Reichweite ins Netz hinein erweitern. Weitere Informationen dazu.

Die Strategie dahinter macht durchaus Sinn. Schon eBay hat große Teile seines Umsatzes nicht über die eigene Site erzielt sondern über die Einbindung in externe Sites. Die Erweiterung der Reichweite von Facebook über andere Sites folgt also einem erfolgreichen Beispiel.

Welche Nutzenstiftung für wen?

Die Business Ebene: Erfolg scheint für dieses Vorhaben insgesamt vorprogrammiert zu sein. Die Nutzer von Facebook werden bei ihren Reisen quer durch das Netz ein sehr viel feineres und vielseitigeres Profil ihrer Vorlieben produzieren, als das dies innerhalb einer Social Network Plattform möglich sein wird.  Das Web ist eben immer noch vielseitiger als eine einzelne Plattform. Vor allem aber werden die kommerziellen Nutzer von Facebook – also Unternehmen, die Facebook als Plattform für ihr Marketing nutzen – sehr viel mehr von ihrem Marketing in Facebook hinein transportieren können, wenn die Aktivitäten von Facebook-Nutzern auf externen Websites in den sozialen Graphen dieser Nutzer einfließen. Wenn man den Ankündigungen Glauben schenkt, erwartet den Facebook-Nutzer auch bei seinem ersten Besuch einer externen Site ein auf ihn abgestimmtes Angebot – abgeleitet durch die Vorlieben, die sein sozialer Graph liefert. Zitat des Chefentwicklers: „A user should be able to show up and never having visited the site before have the site personalized for them based on their social preferences.“ Zuckerberg versichert das man zwar keine individuellen Daten über einzelne User liefern würde, aber aggregierte Daten.

User-Ebene: Nun erfahre ich also, was meine Facebook-Freunde alles im Netz für gut finden. Das kann bei einigen sehr interessant sein. Mit zunehmender Anzahl – und vor allem auch mit einer zunehmenden Anzahl von Freunden, die gar keine Freunde sind – wird daraus eine Informationslawine, die auch die wenigen interessanten Informationen von Wert überdeckt.

Transparenz: Gleichzeitig sollte ich mich – sofern ich den Like-Button benutze – fragen, ob ich diese Information allen Menschen mitteile, mit denen ich in Facebook connected bin – befreundet beschreibt die Situation einfach nicht mehr. Dazu eine interessante Information vom Entwickler:

To access his personal friends, you can download /btaylor/friends, and downloading /btaylor/likes will access all the connections he has in the open graph. (There isn’t any word on how a user can block this from happening.)

Damit habe ich dann Zugriff auf ein Interessenprofi meiner Freunde und diese auf meines.

Social Bookmarks: Mit dem Like Button wird auch das Thema social bookmarks neu gestaltet. Facebook bezieht hier – wie bei Twitter – die Funktion in seine Plattform ein. Das ist keine gute Nachricht für Bookmark-Sites.

Spambooster: Wenn ich als Marketer über den Likebutton in meiner eigenen Website Informationen im Sinn von Produktempfehlungen in den sozialen Graphen aller Facebookuser einspielen kann, mit denen ich connected bin, ist das ziemlich verlockend. Ich würde eher nicht von einer dezenten und bescheidenen Nutzung dieser Möglichkeit ausgehen. Das wird den selektiven Umgang mit Facebook-Freundschaften deutlich befördern.

Desinformation durch Informationsflut: Ich werde damit Auslöser der Informationsflut, die ich selbst nicht über mich hereinbrechen lassen will. Oder ich vermittle ein Bild, das nicht wirklich zutreffend ist. Wer automatisierte Angebote im Netz auf der Basis der Vorlieben seines Freundeskreis erhält, könnte möglicher Weise die eine oder andere Überraschung erleben. Vor allem wenn es dazu eine Rückkoppelung in seinen Graphen gibt, die er nicht kontrollieren kann.

Rückwirkung: Allzu oft führt Überfluss zum Überdruss und Völlerei in die Diät. Zu viel an Informationen, die mich so ganz und gar nicht interessieren, erfordern entweder einen sehr smarten Filter, den ich verstehen und steuern kann, oder ich blende diesen ganzen Overkill aus Selbstschutz aus. Das geht zu Lasten der Nutzungsqualität von Facebook. Gleichzeitig werde ich mich mit dieser neuen Qualität der Vernetzung fragen, welche Kontakte ich wie benötige und pflege. Weniger ist mehr oder spezieller ist besser.

Expansion per Kommunikation: Kommunikation über Facebook hinaus soll die Integration von Kommunikationstools in externe Sites ermöglichen. Das würde bedeuten, das ich den Facebook Chat nutzen kann, wenn ich auf der Seite XY bin. Für viele ist das sicher cool. Sie haben etwas interessantes entdeckt und können darüber direkt mit ihren Facebook-Freunden plaudern, ohne dafür zurück zu Facebook zu müssen. Das kann auch für das weitere Wachstum von Facebook einen neuen Schub geben, wenn dieser Dienst Nicht-Nutzern von Facebook die Möglichkeit bietet, nachzusehen, wer von ihren Freunden in Facebook gerade online ist. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden sie sich allerdings trotzdem bei Facebook anmelden müssen, um dann mit ihnen zu chatten.

Risiko Overkill: Facebook ist ein Gigant. Weil er Menschen die Möglichkeit gegeben hat, auf einfache Art miteinander in Kontakt zu bleiben. Das ist etwas sehr sinnvolles. Dafür sind viele auch bereit Werbung in Kauf zu nehmen. Ob diese Form der bislang nie gekannten Transparenz und der Verzicht auf Privatsphäre, verbunden mit einer zunehmenden Informationsflut, die genau zu Lasten des Grundnutzens von Facebook geht, noch viel mit dem Facebook zu tun haben, bei dem sich die Nutzer angemeldet haben, wird sich zeigen.

Metrics: Facebook wird sicher weiter wachsen, was die Anzahl der Profile betrifft. Ob dieser neue Schritt den Erfolg wirklich beflügelt oder ihn bremst, wird sich über die Intensität der Nutzung zeigen. Wir kennen dieses Phänomen nicht zuletzt von StudiVZ. Dort hat zuerst die Nutzungszeit deutlich nachgelassen, dann erst bröselten die Nutzerzahlen. Die Angaben zu den Online Minuten sind bei Facebook sehr unterschiedlich. Nach den Angaben auf der Site loggen sich 50% der 400 Mio. User täglich ein. Insgesamt verbringen die Facebook User mehr als 500 Mrd. Online Minuten monatlich auf der Website. Das würde pro täglichem User mehr als 2500 Onlineminuten monatlich bedeuten.  Jeder Besucher von Facebook verbringt durchschnittlich 6 Stunden und 28 Minuten im Monat auf der Plattform.

Nielsens Facebook Studie über Werbung in Social Media

In Mashable wird eine Studie von Nielsen beschrieben, in der die positive Wirkung des Empfehlungsmarketings bei Facebook Nutzern im Vergleich mit reiner Anzeigenwerbung belegt wird.

Die höhere Wirksamkeit von Empfehlungsmarketing in sozialen Netzwerken ist bereits belegt. Diese Studie ist deshalb erwähnenswert, weil sie

  • mit Nielsen aus einer rennomierten, breiter bekannten Quelle stammt
  • über eine besonders breite Datenbasis verfügt – untersucht wurden 125 Kampagnen von mehr als 70 Marken und deren Wirkung bei mehr als 800.000 Facebook Nutzern.
  • mit einer Vergleichsgruppe arbeitet.

Die Kernaussagen der Studie

Wiedererkennung

  • Die Wiedererkennung liegt bei Werbung mit Empfehlung aus dem sozialen Umfeld bei 16%.
  • Bei der Vergleichsgruppe – ohne Empfehlung liegt sie bei 10%.

Bekanntheitsgrad

  • Der Bekanntheitsgrad von Werbung, die durch soziale Empfehlung unterstützt wird, liegt bei 8%,
  • in der Vergleichsgruppe liegt er bei 4%.

Kaufabsicht

  • Die Kaufabsicht liegt bei Kampagnen / Werbung mit sozialer Empfehlung bei 8%,
  • in der Vergleichsgruppe erreicht sie 2%.

Die Empfehlungen aus der Studie für die Nutzung von Social Media

  • Einsatz einer Homepage (in Facebook) mit der Möglichkeit zu interagieren
  • Aufbau einer organisschen – durch Interaktion gewachsenen – Reichweite
  • Unterstützung der Reichweite durch bezahlte Werbung.

Die Funktion bezahlter Werbung in Social Networks wird nach den Erkenntnissen von Nielsen als Katalysatorfunktion bezeichnet. Das bedeutet zusammengefasst, das Werbung dann innerhalb von Social Networks die bekannt besseren Ergebnisse erzielt, wenn sie auf eine gewachsene Reichweite – oder Fanbasis – aufbauen kann. Ohne diese Basis einer Community – in diesem Fall einer Fangroup – wird nur ein Viertel des Ergebnisses erzielt.

Praktische Erkenntnisse für erfolgreiches Marketing in Social Networks

Fanpages sind die Basis. Fanpages als Homepage eines Unternehmens in einer Social Network Plattform sind wichtig und können die Basis erfolgreicher Kampagnen sein. Ohne diese Basis bewirken Kampagnen in Form bezahlter Werbung in Social Network sehr viel weniger. Nach Nielsen liegt das Ergebnis von Kampagnen ohne soziale Unterstützung in Form von Empfehlungen des sozialen Umfelds – gemessen an der Größe Kaufabsicht – bei einem Viertel dessen was mit Empfehlungen erzielt wurde.

Community Management für Fanpages ist wichtig. Mit der Installation einer Fanpage allein wird die Basis von Empfehlungsmarketing nicht gelegt werden. Nur wenige Marken oder Produkte leisten ohne aktives Community Management die nötige Reichweite und das Engagement um eine nennenswerte Werbewirkung erzielen zu können. Es gibt bereits viele Fanpages bekannterer Marken, die aus eigener Kraft, entweder durch die geringe Motivation der Marke selbst oder aufgrund der geringen Bereitschaft für diese Produktkategorie zu engagieren, eine gemessen an ihrer Nutzerreichweite eher dürftige Fanbasis erzielen. Ein gutes Beispiel dafür ist Coca Cola. Als Marke enorm wertvoll, als Motivator in Social Networks eher schwach.

Kampagnen sind Impulsgeber. Werbung ist in Social Networks auf der Basis von Fanbases und Communitymanagement sehr erfolgreich. Ohne diese Grundlage ist ihre Wirkung ausgesprochen überschaubar. Werbung ist hier im wahrsten Sinne on top und nicht standalone zu verstehen.

Praktische Probleme des Marketing in Social Networks

Know how: Es fehlt an Social Media Kompetenz. Community Management wird zu oft immer noch mit der Moderation von Foren verwechselt. Die Erkenntnis, Social Media betreiben zu müssen, wächst erfreulicher Weise. Das know how dafür muss vieler Orts noch vertieft werden. Die nötige Social Media Kompetenz lässt sich durch entsprechende Seminare erarbeiten.

Unterstützung in technischer Ebene und im Bereich des Community Management bietet ein Team von Spezialisten, die gemeinsam das Leistungsportfolio abdecken, das selbst abzudecken für einzelne Unternehmen nicht mehr wirtschaftlich sinnvoll ist. Bei Interesse sprechen Sie mich einfach direkt an. Sie erreichen mich hier.

Lesenswert: Facebooks zunehmendes Vertrauensproblem

Martin Weigert schreibt in netzwertig über den neuesten Vorstoß von Facebook in der Nutzung der Daten seiner User.

Unter dem Strich läuft das – so der Artikel – darauf hinaus, das Facebook ohne Einverständnis des Mitglieds Informationen über diesen an andere Websites herausgeben können will.

Zitat:“ Facebook möchte sich das Recht einräumen, ausgewählten externen Sites mit Facebook Connect-Integration generelle Informationen über den Nutzer zu übermitteln, ohne dass dieser sich aktiv mit der jeweiligen Site über Facebook Connect verbunden hat.“

Stück für Stück wird die verbliebene Freiheit des Users, selbst über seine Daten zu bestimmen, beendet. Auch wenn Facebook in ein paar Monaten fünfhundert Millionen Mitglieder haben sollte, können sich diese jeden Tag überlegen, ob sie noch länger ihre sozialen Kontakte auf dieser Plattform pflegen wollen. Die schiere Größe täuscht manchmal auch Stabilität und Sicherheit vor.

Von StudiVZ waren wir in dessen Anfangs – oder sollte man besser sagen Flegel- jahren auch schon einiges gewohnt. Facebook scheint jetzt mit der Brechstange in eine Richtung der Monetarisierung zu gehen, die mir fragwürdig erscheint. Natürlich hat jeder das Recht den Ast abzusägen, auf dem er sitzt, solange es sein eigener ist. Klug ist dieses Verhalten keinesfalls. Ist das Vertrauen weg, ist es auch bald das Mitglied.

Facebook Fanpages genauer betrachtet

Facebooks Fanpages erfreuen sich stetig wachsender Beliebtheit. Dafür gibt es einige Gründe. Ebenso gibt es gute Gründe sich ein paar weiter gehende Gedanken zum Thema Fanpages zu machen.

Netlog war früher dran

Facebook hat die Fanpages nicht erfunden, durch die schiere Größe des Netzwerks haben Fanpages ihre Bedeutung bei Facebook erhalten. Das Netlog dieses Marketinginstrument vor Facebook einsetzte, hat eher historische Bedeutung, zeigt aber, das es nicht mehr reicht innovativ zu sein, wenn die Reichweite fehlt, dieses Innovation zu nutzen. Dabei ist Netlog alles andere als klein. Immerhin sollen dort nach Netlogs Angaben 61 Millionen Europäer registriert sein. Allerdings wird Netlog überall von Facebook überrollt und ist nach Google Trends deutlich inaktiver.

Fanpages sind eigentlich eine Mogelpackung

Fanpages sind alles andere als Seiten, die die Fans erstellen. Fanpages sind Marketinginstrumente mit denen man Fans einer Marke, eines Unternehmens oder eines Produktes in Facebook ausfindig machen und direkt ansprechen kann. Die Fans gestalten daran recht wenig mit.  Das ist von Facebook so gewollt, wie seine Produktbeschreibung deutlich zeigt.

Was kann ich als Unternehmen eigentlich mit Fanpages machen?

Ich kann

  • Informationen auf der Wall veröffentlichen
  • dazu auch Streams einsetzen
  • Statusupdates einsetzen, die meine Fans erreichen sollen
  • der Diskussion der Fans einen Platz bieten
  • Fotos und Videos einstellen, die die Fans kommentieren können
  • den Fans erlauben eigene Fotos und Videos beizutragen
  • Events einstellen, bewerten und von Usern in deren Kalender übernehmen lassen
  • eigene Applikationen in die Fanpage einbinden

Letztlich kann die Facebook Fanpages fast so viel wie eine eigene Website. Nur eben das sie direkt in der Social Network Plattform ist.

Was bringen die Fanpages für Facebook?

Facebook lebt komplett von Werbung. Eigentlich macht ein Marketinginstrument für Facebook wenig Sinn, das es Firmen erlaubt, direkt auf den sozialen Graphen zuzugreifen – sofern der User einwilligt. Auf kurze Zeit gedacht, ersparen sich die Unternehmen mit Fanpages eigene Communitys und eine Menge nerviger Werbung.

Was die Fanpages nicht ermöglichen, ist der direkte Zugang zum Fan. Auch die direkte Ansprache ist so einfach nicht, wenn man mal von der Werbung via Fanpage als Kriterium absieht.

Facebook baut mit den Fanpages nicht nur ein Marketinginstrument für die Unternehmen auf. Die Unternehmen, die ihr Marketing stark auf solche Instrumente wie Fanpages aufsetzen machen sich damit von diesem Kanal abhängig. Diese Abhängigkeit lässt sich schnell finanziell nutzen, sobald nur genügend Unternehmen Facebooks Fanpage als Basis ihres Social Network Marketings nutzen. Natürlich scheint es einfacher über Fanpages eine Reichweite aufzubauen, als über eigene Plattformen. Das gilt für Kleinanbieter wie für Global Players. Ob es aber auf lange Sicht klüger und wirtschaftlich sinnvoller ist, kann bezweifelt werden. Auch in Facebook muss man in Zeit oder Geld investieren um Reichweite aufzubauen.

Was bringen Fanpages wirklich?

Was bei Fanpages zählt sind Reichweite und Aktivität. Betrachten wir die top 10 der global brands 2009 nach interbrand und ihre Fanpages bei Facebook.

  1. Coca Cola: 5,27 Mio Fans
  2. IBM: *
  3. Microsoft: **
  4. General Electric:***
  5. Nokia: 1 Mio ****
  6. MacDonalds: 215.Tsd *****
  7. Google: 614 Tsd+ ******
  8. Toyota: *******
  9. Intel: 69 Tsd. ********
  10. Disney: 3,3 Mio plus 1 Mio Pixxar

*einige Fanpages für bestimmte Produkte, Regionen und Organisationen mit kleiner Fanzahl

** Fanpages für Produkte und einige kleine Fanpages für das Unternehmen. Größte Fanzahl über 100.000

*** GE hat in den Rubriken Organisation, Produkte und Dienstleistungen wenige Fanpages mit Fans im unteren vierstelligen Bereich.

**** dazu kommen noch viele Nokia Produkt-Fanpages, meist im vier bis fünfstelligen Bereich

***** MacDonalds hat als Restaurant etwas mehr als 215 Tsd, Fans, die Kritik-Fanpages ist mehr als doppelt so groß.

****** Google:  neben den Fanpages der Website finden sich größere Fanpages für Funktionen wie Chrome (400 Tsd) und andere Funktionen.

******* Toyota: neben der Fanpage des Unternehmens (unter 100 Tsd Fans) finden sich viele Fanpages für einzelne Fahrzeuge und Organisationen.

********Intel: weitere kleine Fanpages

Fazit

Contra

Nach diesem ersten Eindruck gelingt es den Fanpages derzeit nicht, die schweigende Mehrzahl der Produktnutzer zu erschließen. Das Marketinginstrument Fanpages erreicht derzeit eher die hardcore Fans eines Produktes. Für Unternehmen, deren Produkte eher dem einfacheren täglichen Bedarf zuzurechnen sind, scheinen Fanpages nach diesem ersten Eindruck weniger wirksam. Auch große Marken bauen sich auf diesem Weg eine eher überschaubare Reichweite auf.

Damit die Wirkung über die eigentliche Zahl der Fans in deren privates social network ausstrahlt, ist entsprechende Investition in kreative Aktivität erforderlich. Bislang überzeugen mich die Fanpages nicht von der Alternative der eigenen Plattform mit einer Einbindung in den Sozialen Graph via Schnittstelle in die bestehenden Social Network Plattformen. Das dürfte auf längere Sicht effizienter und sicherer sein.

Pro

Ohne Facebook Fanpage wird auf absehbare Zeit kein Unternehmensmarketing auskommen. Die offene Frage ist lediglich ob es klug ist, sich ganz darauf zu verlassen oder ob es nicht besser ist dieses Instrument als Anlaufstelle innerhalb von Facebook zu nutzen und den Kern der Marketingleistungen auf sicherem Boden aufzusetzen.

Facebook: Büro in Deutschland offiziell eröffnet

Bei ihrem ersten Deutschlandbesuche als Facebook CEO, eröffnet Sheryl Sandberg heute in Hamburg offiziell die deutsche Niederlassung des Unternehmens. Neben der Stärkung seiner Präsenz in Europa ernennt Facebook außerdem F. Scott Woods zum Commercial Director Germany.

Mittlerweile nutzen 7,5 Millionen Menschen in Deutschland Facebook aktiv und mit der Eröffnung des neuen Vertriebsbüros unterstreicht das Unternehmen seine Absicht, Deutschland als eines der einflussreichsten Länder Europas intensiver zu betreuen. Das Unternehmen arbeitet bereits mit Marken wie BMW, Axe, Coca-Cola und Nike und baut derzeit ein stabiles Netzwerk mit Werbepartnern innerhalb von Europa auf.

Facebook wird besser – made in Germany ist schon gut.

Das Design von Facebook wird überarbeitet und ergonomischer. Eine wirklich gute Nachricht. Die ersten Bilder davon zeigen erfreuliches.

Facebook Homepage

Die neue Facebook Homepage

Die neue homepage von Facebook wird deutlich ergonomischer. In der Praxis hat sich die Auflistung von Neuigkeiten und von Kontakten bereits sehr gut bewährt. Sie gibt dem Nutzer einen schnelleren Überblick darüber, welche seiner Freunde aktuell online aktiv sind, was es an Neuigkeiten aus dem eigenen sozialen Netzwerk gibt.

Die KWICK! homepage

Die KWICK! homepage ist in dieser Form schon seit geraumer Zeit in aktiv. Ein Relaunch steht bevor, der die Site noch einmal deutlich ergonomischer machen soll.

Die soziale Navigationsspalte auf der linken Seite hat sich gut bewährt. Für Facebook war die Entscheidung für diese Lösung nach den Erfahrungen von KWICK! damit, sicher eine gute Wahl.

Die soziale Navigation

Die Lösung einer sozialen Navigation gibt dem User die nötige Ãœbersicht über sein soziales Umfeld und die Kommunikation damit – auf einen Blick und von jeder Seite aus.

Facebook greift hier auf Lösungen zurück, die sich z. B. bei KWICK! schon bewährt haben. Die Einbindung von Gruppen in die soziale Navigation erscheint logisch, die Logik der Einbindung von Applikationen erschließt sich mir nicht ganz so deutlich.

Die Einblendung des letzten Besuchers eines Profils – mit thumbnail – ist auch bei KWICK! ein sinnvolles Feature. Schließlich interessiert es viele, wer den das eigene Profil besucht hat.

Fotoseiten sind entscheidend für die Nutzung

Die Fotosseiten der Profile sind schon vom Anteil der Seitenabrufe die Schwergewichte. Die Darstellung hat entsprechend große Bedeutung für den Grad der Nutzung der Site insgesamt.

Die Fotoseiten des neuen Facebookprofils

Die Einbindung der sozialen Navigation in die Fotoseiten ist als Lösung wichtiger als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Die spontane Reaktion auf neue Fotos wird dadurch erleichtert, das sowohl der Zugang zu Mail und Messis direkt möglich ist, als auch dadurch, das sofort erkennbar ist, wer alles aus dem Freundeskreis online ist. Man kann also nicht nur dem Inhaber des Profils spontan eine Nachricht schicken, sondern auch mit gemeinsamen Freunden über die neuen Bilder chatten.

Die neue Lösung von KWICK! für die Fotoseiten der Profile bezieht auch die Fotos mit ein, in denen der Profilinhaber verlinkt ist.

Das erweitert nicht nur den Umfang der Profilseiten enorm, es gibt auch einen bildhaften Einblick in die soziale Vernetzung des Profilinhabers. Freunde finden sich damit als Teil des Profils wieder.

Fortschritt bei Facebook

Insbesondere die permanente Einbindung der sozialen Navigation in die Seiten ist für Facebook ein großer Fortschritt. Qualitativ holt der Netzwerkgigant aus den USA damit deutlich auf und bietet seinen Nutzern wieder eine zeitgemäßere Navigation im sozialen Netz.

Diese Methode ist allerdings bei vielen anderen sozialen Netzen längst erprobte Gegenwart. Facebooks qualitativer Schritt nach vorne bringt das große soziale Netzwerk wieder mehr auf Ballhöhe.

Internetseiten des Jahres 2009

Im FAZ Blog stellte Holger Schmidt zum Jahresende 2009 die neuen Schrittmacher des Internets vor. Unter den Internetseiten des Jahres für Deutschland findet sich Facebook natürlich an erster Stelle. Die Auswertung stützt sich auf die Zahlen von comscore und listet die Seiten mit dem höchsten prozentualen Zuwachs auf. Interessant ist das nach Facebook bei den Social Network Plattformen eine große Lücke und dann als nächstes Kwick.de – die Social Network Plattform aus Baden-Württemberg – aufgelistet ist. KWICK! fällt auch deshalb auf, weil die Plattform eine komplette Eigenentwicklung mit einem sehr hohen Leistungsumfang ist und sich im Gegensatz zu anderen Netzwerken nicht an Facebook oder Facebook Clones orientiert hat. Die-Internetseiten-des-Jahres-4

Facebook Fan Pages: Kein eingebauter Erfolgs-Automatismus

Eine Untersuchung von Sysosmos, veröffentlicht in Techcrunch beschreibt die Verbreitung und Nutzung von Fan Pages in Facebook. Die Fanpages sind dafür gedacht eine Fanbasis auf einfache und schnelle Weise aufzubauen. Die Praxis die Sysosmos aufgefunden hat, zeigt, das Popularität gemessen an der Zahl der Fans einer Seite, nicht so einfach zu erreichen ist:

Fans der Fanpages in Facebook

Die wichtigste quantitative Erkenntnisse von Sysmos

77% der Fanpages in Facebook haben weniger als 1.000 fans.

Die Grafik zeigt die Verteilung der Fanvolumen. Hier die wichtigsten Aussagen daraus:

  • 95% der Fanpages haben mehr als 10 Fans
  • 65% der Fanpages haben mehr als 100 Fans
  • 23% der Fanpages haben mehr als 1,000 Fans
  • 4% der Fanpages haben mehr als 10,000 Fans
  • 0.76% der Fanpages haben mehr als 100,000 Fans
  • 0.047% der Fanpages haben mehr als 1 Million Fans (insgesamt 297).

Wie läßt sich diese Erkenntnis einschätzen?

Wir haben es mit den Fanpages von Facebook mit einem relativ neuen Instrument zu tun. Das heißt wir sehen eine Entwicklung aus einer sehr frühen Phase dieses Instruments. Ohne weitere Informationen aus einer Zeitreihe läßt sich diese Entwicklung nicht wirklich verlässlich einschätzen. Mit anderen Worten formuliert, könnten wir es sowohl mit einer dynamischen Entwicklung zu tun haben, als auch mit einer sehr viel stetigeren.

Aus der Verbreitung von Informationen in sozialen Netzen, kennen wir neben der sehr schnellen, viralen Verbreitung, die des durchsickerns, die deutlich mehr Zeit erfordert.

Die Dynamik der Verbreitung hat sowohl etwas mit der Stärke der Marke oder der realen Beliebtheit zu tun, wie mit den Aktivitäten, mit denen diese Fanpages vermarktet werden. Passiert nichts interessantes oder spannendes in der Fanpage entwickelt sich die Fanbasis vermutlich analog der Entwicklung der Fanbasis in der Realität, beginnend bei Null, mit der „Normalgeschwindigkeit“ der Verbreitung von nicht-viralen Informationen in den persönlichen sozialen Netzen.

Erkenntnisgehalt

  • Fanpages werden zunehmend genutzt.
  • Die Reichweite der Fanpages ist überwiegend gering.
  • Der Erfolg dieses Instruments hängt nicht zuletzt von der viralen Qualität des Inhalts und der Aktivitäten ab.

Social Network Marketing in Facebook: die 50 erfolgreichsten Marken

Big Money untersuchte welche Marken / Unternehmen Facebook am erfolgreichsten als Marketingplattform nutzen. Ausschlaggebend sind als Kriterien die Anzahl der Fans von Fanpages, deren Wachstum, die Häufigkeit von Updates und Informationen, die Kreativität der Fanpage und das Engagement der Fans.

Die Rangfolge

  1. Coca-Cola: 3,996,163 fans (Lebensmittel/Getränke)
  2. Starbucks: 5,034,578 fans
  3. Disney: 2,119,773 fans
  4. Victoria’s Secret: 2,151,895 fans
  5. iTunes: 2,236,306 fans
  6. Vitaminwater: 1,087,153 fans
  7. YouTube: 3,733,242 fans
  8. Chick-fil-A: 1,221,064 fans (Fastfood-Kette)
  9. Red Bull: 1,623,102 fans (Lebensmittel/Getränke)
  10. T.G.I. Friday’s: 974,192 fans (Fastfood-Kette)
  11. Skittles: 3,523,79 fans (Lebensmittel)
  12. Dunkin Donuts: 953,544 fans
  13. Best Buy: 844,927 fans
  14. NBA: 1,692,030 fans
  15. adidas: 2,153,845 fans
  16. Pop Tarts: 987,667 fans (Lebensmittel)
  17. Krispy Kreme: 1,158,693 fans (Lebensmittel)
  18. Mountain Dew: 610,858 fans (LebensmittelGetränke)
  19. JC Penny: 570,946 fans (EH)
  20. Papa Johns: 730,951 fans (Lebensmittel)
  21. Pixar: 657,917 fans (Disney Group)
  22. National Geografic: 578,817 fans
  23. McDonalds: 1,447,163 fans
  24. H&M:1,341,742 fans
  25. GAP: 479,101 fans (Modekette)
  26. Reese’s: 1,430,286 fans (Lebensmittel)
  27. dippin dots: 898,760 fans (Lebensmittel/Eiscreme)
  28. Kohl’s: 726,880 fans (EH-Kette)
  29. Forever21: 451,834 fans
  30. Ben & Jerry: 987,761 fans (Lebensmittel/Eiscreme)
  31. Puma: 1,271,064 fans
  32. Louis Vuitton: 761,342 fans
  33. CNN: 654,750 fans
  34. Pringles: 2,788,810 fans (Lebensmittel)
  35. Pizza Hut: 1,044,408 fans
  36. VOGUE: 330,220 fans
  37. Apple Students:1,405,695 fans
  38. Dr. Pepper: 906,914 fans (Lebensmittel/Getränke)
  39. Vans: 337,550 fans
  40. Six Flags: 379,056 fans (Freizeitparks)
  41. MTV: 1,146,737 fans
  42. Harley-Davidson : 339,135 fans
  43. Target: 588,300 fans (EH Kette)
  44. Audi: 381,038 fans
  45. Gatorade: 360,860 fans (Lebensmittel/Getränkemarke)
  46. Zara: 1,580,858 fans (Modekette)
  47. Taco Bell: 664,592 fans (fast food Kette)
  48. Buffalo Wild Wings: 913,754 fans (Restaurant-Kette)
  49. Calvin Klein: 332,521 fans
  50. The Onion: 535,411 fans (Satire Zeitschrift)

Anmerkungen

  • Mit Red Bull ist doch tatsächlich eine europäische Marke unter den Top 10 gelandet.
  • Lebensmittel sind recht stark vertreten.
  • Die Präsenz von Modemarken und Modeeinzelhandelsketten ist ebenfalls beachtlich

Google vs. Facebook & Co Рwie Google die Communitys in Sachen Werbung ausman̦vriert

Beim Kampf um die Vormachtstellung in der Onlinewerbung zwischen Suchmaschinen und Sozialen Plattformen (Online Communitys) startete Google aus der schlechteren Ausgangssituation. Warum und wie der Suchmaschinengigant sich trotzdem in die Poolposition manövriert, ist ein interessantes Lehrstück. Werfen wir doch einen Blick auf diese nicht nur wirtschaftlich bedeutsame Schachpartie.

Es geht im ersten Schritt um die Profile

Wer die besseren Profile hat, macht Werbung erfolgreicher. Je besser Werbung und Werbeempfänger aufeinander abgestimmt sind, desto erfolgreicher die Werbung, sei es in Form von Wahrnehmung, sei es in Form von Reaktion.

Der Startvorteil lag bei den Communitys….

Naturgemäß sollten die Communitys die besseren Profile haben, weil sie von ihren Nutzern deutlich mehr an Informationen erhalten, die einfacher und sicherer auf einen direkt identifizierbaren und ansprechbaren Nutzer zuzurechnen sind. Google muss sich Informationen mühsamer aus dem Verhalten zusammen stellen und die nötige sichere Ansprache durch Cookies oder Google Accounts erarbeiten.

…. und zerbröselt dort.

Profile gewinnen ihren kommerziellen Wert durch ihre Verwertbarkeit – in diesem Fall für Werbung. Die Communitys verspielen ihren Vorteil gegenüber Google – und damit auch einen Teil ihres wirtschaftlichen Werts – gleich in mehrfach:

  • die Profile in den sozialen Netzen sind nicht konsequent auch auf die wirtschaftliche Nutzung / Bedeutung hin entwickelt.
  • es gibt keine plattformübergreifend sinnvoll nutzbaren Standards.
  • die Zielgruppenbildung nach Profilen funktioniert bei den Communitys bestenfalls rudimentär. Es fehlt sowohl an know how wie an der systematischen Umsetzung innerhalb der Nutzer.

Die Fokussierung der einzelnen Plattformen auf eine möglichst große Reichweite mag sinnvoll sein. Aus der Sicht des wirtschaftlichen Werts produziert dies bestenfalls ein hohes Volumen mit geringer Wertschöpfung, vulgo viel mehr oder weniger heiße Luft. Die Ertragsstrategie soll nach dem Ansatz der Plattformen auf die erfolgreiche Reichweitenproduktion folgen.

Googles strategischer Gegenzug

Neben der selbstinstallierten Achilles der Communitys wird deren Position durch eine zusätzliche Schwachstelle gefährdet. Wenn die Werbung die Möglichkeiten der Profile nicht wirklich nutzt, ist der wirtschaftliche Wert der Profile minimal. Damit hängen die Communitys auch von der Innovationsfreude der werbetreibenden Wirtschaft und ihrer Agenturen ab. Bislang hat sich dies nicht zum Vorteil der Plattformen ausgewirkt. Es wird noch länger dauern, bis Kampagnen das ganze Potenzial der Profile ausschöpfen. Wie so oft geht es hier um die Initialzündung. Weil die Wirtschaft nicht nach einer stärkeren profilbezogenen Werbung nachfragt, ist es für die Plattformen nicht wichtig, ihre Profile entsprechend weiter zu entwickeln oder gar einen plattformübergreifenden Standard zu definieren. Weil es keinen Standard gibt, mit dem die Agenturen arbeiten können, bleibt die Bedeutung von Profilen für die Werbung weit hinter ihren Möglichkeiten zurück.

Google dagegen hat das Thema Werbung in der eigenen Hand. Auch wenn seine Ausgangssituation strukturell schlechter als die der Communitys ist, kann Google das was man an Profilinformationen sammeln kann, direkt nutzen und für die Werbung, die via Google eingeblendet wird einsetzen.

Fazit der ersten Runde

Der schlechtere Start von Google, wird durch ein gelungenes Überholmanöver und den Schlendrian des Wettbewerbs mehr als nur ausgeglichen. Google geht in die Pole Position.

Die Ursachen

Google hat die schlechteren Instrumente, kann die aber in vollem Umfang einsetzen und im Markt Profite erzielen sowie sich als effizienter Partner etablieren.

Die Communitys haben die besseren Instrumente, können sie aber im Markt nicht umsetzen. Damit verlieren sie nicht nur direkt Profite, sie können sich auch nicht entsprechend ihres Potenzials als wichtiger Partner der Werbung etablieren und verlieren als System doppelt – sowohl an Wert als Unternehmen, weil die strukturell geringere Wertschöpfung das Unternehmen wirtschaftlich weniger interessant macht – als auch an direkten  Investitionsmöglichkeiten in die eigene Entwicklung, da aufgrund der geringen Wertschöpfung weniger Mittel vorhanden sind.

Die zweite Runde ist still durch Google eingeläutet

Zwei Ereignisse vorab zur Erinnerung: Google führt den eCommerce Search ein und Google erwirbt Teracent.

eCommere Search: Google bindet die Produktdatenbanken von eCommerce Anbietern direkt in seine Suche ein. Damit wird ein Teil des Marketings der eCommerce-Anbieter direkt von Google übernommen.

Teracent: Das Unternehmen paßt die Werbung einer Kampagne individueller auf die Empfänger an. Das heißt, die Gestaltungsmerkmale und Inhalte einer Kampagne werden automatisiert weitergehender auf den Empfänger hin optimiert.

Welches strategische Potenzial hat sich Google damit gesichert?

Teracent: Eine optisch auf den individuellen Betrachter ausgerichtete Werbung ist einen Schritt weiter, als eine Werbung die nur inhaltlich auf den Betrachter ausgerichtet ist. Im letzteren Fall ist das Produkt für mich relevant. Im ersten Fall ist das Produkt für mich relevant und die Werbung spricht mich optisch mehr an.

eCommerce Search: Bislang suchte man via Google ein Produkt und erhielt eine Trefferliste von Seiten, auf denen dieses Produkt zu finden ist. Jetzt kann Google die Produkte selbst in die Trefferliste einblenden. Die Suche wird für den Konsumenten damit verkürzt. Er wird sich zuerst die eingeblendeten Produkte ansehen und nur dann weitersuchen, wenn er sich davon noch einen Vorteil verspricht. Wer als Shop Googles kostenpflichtiges Angebot nicht nutzt oder nicht nutzen kann, wird auf die zweite Ebene der Produktsuche verschoben. Das ist so fatal wie ein Platz auf Seite 21 der Trefferliste.

Damit zeigt Google nicht nur wie man eine hochpreisige Wertschöpfung als Suchmaschine etabliert. Der Quasimonopolist setzte sich bislang kostenlos zwischen Angebot und Nachfrage. Künftig lässt man sich die Funktion als Informationsmittler teuer bezahlen. Wer dies nicht will oder kann, hat mit strategischen Nachteilen zu rechnen.

Und die Communitys?

Facebook hat seine Möglichkeiten etwas verbessert. An den grundsätzlichen Schwachpunkten hat sich aber nichts geändert. Das hat natürlich Konsequenzen. Die Wettbewerbsstärke der sozialen Plattformen im Kampf und die bessere Leistung als Werbeplattform wächst deutlich langsamer, als die des Suchmaschinenmonopolisten. Weder ein gemeinsamer Standard zur Nutzung von Profilen für zielgenauere Werbung ist in Sicht noch eine bessere Kooperation mit der werbetreibenden Wirtschaft. Für beides fehlt den Plattformen die Kraft und Kompetenz, der Wirtschaft die dringende Notwendigkeit.

Die Frage, wer denn hier dann überhaupt die Initiative ergreifen könnte, läßt sich einfach beantworten. Sowohl Notwendigkeit als auch Kompetenz sprechen für eine Initiative der Vermarkter. Sie sind diejenigen, die am meisten von Google aus dem Markt herausgedrängt – man könnte auch sagen herausgegoogelt – werden. Und sie haben die nötige Kompetenz um einen Standard zu entwickeln und durchzusetzen.

Für den – bislang nicht wirklich erkennbaren – Fall, das die Plattformen ihre Hausaufgaben machen und sich erneut ins Spiel zurück bringen, hat Google mit Teracent ein As im Ärmel, das ihm einen weiteren Wettbewerbsvorteil sichert um mögliche qualitative Nachteile bei den Profilen durch eine angepasstere Werbung auszugleichen. Hier liegt eine potenzielle Schwachstelle für Google darin, das dieser Vorteil durch Agenturen oder andere Dienstleister für die werbetreibende Wirtschaft ausgeglichen werden kann. Dann bliebe nur noch diesen Wettbewerbsvorteile über die Kosten zu halten, indem diese Leistung kostenlos erbracht wird.

Fazit der zweiten Runde

Bislang sieht es eher danach aus, das Google seinen kleinen Vorsprung aus der ersten Runde kräftig ausbaut.

Die Ursachen

Google hat klare strategische Ziele und handelt schnell und gezielt, hat die Initiative in der Hand. Auf der Gegenseite sind Unternehmen mit unterschiedlichem Anspruch und individuellen Zielen, deren Möglichkeiten sowohl durch ihre Größe, als auch durch die wirtschaftliche Kraft und Kompetenz deutlich begrenzter sind. Stärken, die man nicht nutzen kann, sind keine.

Die dritte Runde – es geht um mehr als um Profile

Der zweite Zug ist für die Communitys bereits gezogen. Sie hängen dem Spiel zunehmend hinterher. Angenommen, Google würde die Dynamik seiner Entwicklung nicht bremsen, weil wichtige Wettbewerber langsamer sind, wie könnte dann der nächste Zug aussehen?

Google zeigt uns die Inhalte des WorldWideWeb und lebt von der Werbung, die wir dabei mit serviert bekommen. Mit der eCommerce Search entwickelt sich Googles Geschäftsmodell weiter, ohne sich grundsätzlich zu verändern.

Jetzt werden eben zusätzlich dort wo man nach Produkten sucht, gleich auch Produkte angezeigt.

Google zeigt uns nicht nur wo wir welche Inhalte finden, Google zeigt uns auch Inhalte direkt

Der Versuch alle Bücher dieser Welt den Lesern direkt zur Verfügung zu stellen, geht deutlich in diese Richtung. In beiden Fällen steigt nicht nur die Convinience in der Suche in Google. Es steigen auch Ertrag, Bedeutung und wirtschaftliche Macht von Google. Die Entwicklung vom Wegweiser zu den Inhalten im WWW zum strukturierenden individuellen Filter für Informationen, Produkte und Dienstleistungen bietet Potenzial in viele Richtungen.

Der erfolgreichen Markterschließung folgt die wirtschaftliche Nutzung der erzielten monopolartigen Position. Diese Monopolsituation wird nun über eCommerce Search erstmals genutzt um sich in wichtige Unternehmensprozesse einzubinden.

Diese Monopolsituation ermöglicht aber auch ganze Bereiche oder Gruppen schlichtweg in eine 2. Liga der Chancen zu versetzen, oder gar ganz abzukoppeln, indem man deren Funktion einfach komplett übernimmt, wo diese Funktion auf digitalisierbaren Prozessen beruht. Das mag noch nicht evil sein, aber es gibt schon mal einen Hinweis wohin die Reise gehen kann.

Springer setzt auf user generated content. Trinkt der Teufel Weihwasser?

4101838_0a10f050f2_oTuri2 meldet dies aktuell, das der Springer Verlag Regionalredaktionen der BILD ausdünnen will und in der WELT KOMPAKT soll Content aus Blogs, Twitter und Facebook eine journalistische Heimat finden.

Wenn es ums Geld geht, ist die hehre journalistische Weltanschauung schnell gefährdet, könnte man spotten. Der Weg von der Verteufelung von user generated content hin zu einer Einbeziehung ist ein weiter, aber bei Springer ist man anscheinend schon mal gut unterwegs. Die Hand, die Du nicht abhacken kannst, musst Du küssen, sagt schon ein altes arabisches Sprichwort. Besser man verdient mit ugc ein wenig, als dadurch weiter zu verlieren.

Ist dies nur ein Schritt eine Bewegung in Richtung Realität oder folgt darauf eine durchdachte Strategie für die Einbindung von sozialen Medien? User generated content als Füllsel für weggesparten Journalismus hat sicher Potenzial. Möglicherweise aber nur das eines fallenden Damoklesschwerts.

In Social Networks läßt sich erfolgreich verkaufen und werben.

Performics befragte 3.000 US-Konsumenten um festzustellen, welchen Stellenwert Social Media in ihrem Alltag einnimmt.
Die Studie bestätigte, das Unternehmen, die Social Media aktiv nutzen um relevante Informationen in der Sprache ihrer Kunden zu verbreiten, sowohl Neukunden gewinnen, als auch steigende Umsätze zu verzeichnen haben.

Hier einige interessante Ergebnisse:

  • 34% der Konsumenten suchten via Suchmaschine weitere Informationen über ein Produkt oder einen Service, nachdem sie dessen Werbung in einer Social Network Site gesehen hatten.
  • 30% der Konsumenten haben über Social Networks erstmalig von einem neuen Produkt, einer neuen Marke oder Dienstleistung erfahren.
  • 32% der Befragten gaben an, ausdruckbare Coupons in Social Network Sites zu beachten.
  • 38% der Befragten beachten besondere Verkaufsangebote in Social Network Sites.
  • 46% gaben an, das sie auf Facebook über Produkte sprachen oder sie empfehlen.
  • 44% der Nutzer von Twitter geben an, das sie über Twitter Produkte empfohlen haben.
  • 36% der Nutzer von Youtube gaben an, das sie einen Online Shop besuchten, nachdem sie auf einer Social Network Site auf das Produkt oder den Service hingewiesen wurden.

Auch wenn diese Studie sich mit dem Nutzungsverhalten von US-Konsumenten befasst, sind die Ergebnisse doch so deutlich, das sie auch für andere westliche Länder – inklusive Deutschlands – beachtet werden sollten. Wir liegen in der Nutzung von Social Networks und dem entsprechenden Verhalten zeitlich etwas zurück. Das bietet für das Marketing hierzulande die Chance sich rechtzeitig auf diese Verhaltensweisen und die daraus resultierenden Chancen einzustellen.

Facebook und Twitter – keine Aufholjagd des newcomers

Twitter hat als Kommunikationsdienst für viel Aufsehen gesorgt. Selbst Facebook, als Social Network Plattform alles andere als erfolglos, wurde in seinem Verhalten beeinflusst. Twitter war für viele „the next big thing.“

Die Entwicklung der Nutzung von Facebook und Twitter lässt sich via Google Trends vergleichen. (Bei allen berechtigten Fragezeichen hinter der Datenzusammensetzung via Google Trends gibt es dazu wenige Alternativen.)

Die Entwicklung von Facebook und Twitter nach Google Trends for Websites.

Angegeben sind die daily unique visitors des jeweiligen Dienstes.

Globale Entwicklung der daily unique visitors

fb-t-global

Nach einer längeren Seitwärtsbewegung im Wachstum legt Facebook in jüngster Zeit in der täglichen Nutzung wieder zu. Das globale Wachstum von Twitter entwickelt sich im Vergleich zu Facebook nach absoluten Werten betrachtet deutlich weniger positiv.
Entwicklung der täglichen Nutzerzahlen nach Google Trends in den USA

fb-tIn den USA zeigt sich im Grundsatz die gleiche Entwicklung wie gobal. Facebook wächst weiter – wenn auch etwas schwächer als insgesamt. Die Nutzerzahlen von Twitter scheinen nicht nur zu stagnieren sondern schon rückläufig zu sein.

Entwicklung der täglichen Nutzerzahlen nach Google Trends in Deutschland

twitter-facebookDie Zahl der Nutzer von Facebook wächst in Deutschland stetig weiter. Die Nutzung von Twitter zeigt lediglich eine Seitwärtsentwicklung. Auch hier scheint das Wachstum bereits beendet zu sein.

Google Ad Planner spricht eine noch deutlichere Sprache

Die Entwicklung der Daily Unique Visitors von Twitter, die im Google Ad Planner ausgewiesen wird, zeigt sowohl insgesamt als auch für die USA und Deutschland zur Jahresmitte 2009 eine Stagnation bzw. einen Rückgang bei den DUV an.

Wachstumsende vor Beginn der Monetarisierungsphase.

Für die Unternehmensentwicklung ist das Wachstumsende vor Beginn einer ernst zu nehmenden Monetarisierungsphase alles andere als ein gutes Zeichen. Letztlich folgt der relativ schnellen Marktdurchdringung auch eine genau so schnelle Sättigung des Interesses an der Nutzung dieses Dienstes.

Hier geht es zur Diskussion über dieses Thema bei Xing.

Social Media Sucht

Retrovo – ein Marktplatz für Elektronik in den USA – hat eine Studie veranlasst, die sich mit dem Suchtfaktor von Social Media befasst.

Ãœber die Studie

The data for this report came from a study of online individuals (non-Retrevo customers) conducted by an independent panel. The sample size was 771 distributed across gender, age, income and location in the United States. The responses have a confidence interval of 2.8% at a 95% confidence level.

How many times a day do you check Facebook?

Ergebnisse

Die erste Grafik zeigt wie oft sich die Befragten bis 35 Jahre täglich bei Facebook einloggten.

Die zweite Grafik  befasst sich mit der Frage in welcher Situation soziale Medien wie Facebook oder Twitter genutzt werden.

Do you tweet/text/check-facebook often?Die Vorstellung, das 40% der  Befragten bis 35 Jahre Facebook oder Twitter beim Autofahren nutzen, ist schon ein Suchtsignal.

Do you tweet/text/check-facebook often?

In der dritten Grafik wird bei den hard-core Nutzern sozialer Medien zwischen Facebook und Twitter unterschieden.

Percentage of respondents under age 35 who check more than 10 times a day.

Twitter macht danach süchtiger als Facebook.

MySpace als (Content-) Partner von Facebook?

myspace2Kooperation statt Konfrontation.

Nach dieser Maxime führen MySpace und Facebook Gespräche über eine Zusammenarbeit – wie The Telegraph nach einem Gespräch mit Sheryl Sandberg, Facebooks CEO, meldete. Owen Van Natta, MySpace CEO und vormals Facebooks chief revenue officer, bestätigte dies.

Der nächste Schritt nach der Repositionierung von MySpace

Owen Van Natta hat MySpace als „“a platform where people socialise around content” positioniert und damit den direkten Wettbewerb zwischen Facebook und MySpace entschärft. Aus dieser neuen Position lässt sich eine Zusammenarbeit deutlich leichter gestalten, als aus einem direkten Wettbewerb heraus.  MySpace will künftig verstärkt auf Partnerschaften als wichtigen Bestandteil ihrer Strategie setzen. Statt also weiterhin mit anderen großen sozialen Plattformen im direkten Wettbewerb zu stehen, eröffnet die Repositionierung von MySpace die Möglichkeit mit ehemaligen direkten Wettbewerbern zusammen zu arbeiten. Van Natta führt nun Gespräche mit Facebook und anderen Seiten über mögliche Formen der Zusammenarbeit.

MySpace als (Content-) Partner von Facebook? weiterlesen

Kann MySpace den Wettbewerb mit Facebook wirklich ausweichen?

MySpace - noch mit FreundenMySpace CEO, Owen Van Natta, verkündete, das man Facebook nicht mehr als Konkurrenten betrachtet, weil man sich auf unterschiedliche Bereiche konzentriere. MySpace sieht sich nicht mehr als großes soziales Netzwerk sondern als Platz im Netz für Musik. Mit dieser Neuorientierung zieht man sich aus einem Wettbewerb zurück, der nicht mehr zu gewinnen scheint.

myspace2

Folgerichtig sind auch schon die Freunde wieder aus dem Logo von MySpace verschwunden. Diese spektakuläre Entwicklung kam nicht aus heiterem Himmel. Der hatte sich schon deutlich früher für MySpace verdunkelt.

Kann MySpace den Wettbewerb mit Facebook wirklich ausweichen? weiterlesen

Facebook: Marktanteil USA 60%

hitwise-septemberIm September entfielen laut Experian Hitwise 58,6% der Besuche aller sozialen Plattformen auf Facebook. Im Vergleich mit September 2008 hat sich Facebooks Anteil (19,9%) damit in etwa verdreifacht. Diesem beachtlichen Wachstum von Facebook steht im gleichen Zeitraum ein ähnlicher Rückgang bei MySpace gegenüber. September 2008 entfielen 2 von 3 Besuchen einer sozialen Plattform noch auf MySpace. September 2009 hat sich die mehr als halbiert. Auf MySpace entfielen 9/2009 noch 30% der Besuche. Zumindest im Wettbewerb der beiden großen Giganten läuft es auf den Slogan „the winner takes it all“ hinaus.

eMail als soziales Netz?

Jerry Owyang stellt die These auf, das eMail als soziales Netz größer sei als Facebook und beruft sich dabei darauf, daß

  • eMail Nutzer bei eMail Providern wie googlemail, yahoo und anderen ebenfalls Profile angelegt hätten.
  • soziale Netze durchaus privater Natur sein können.
  • die Profile von eMail Nutzern öffentlich zugänglich sind.

eMail als soziales Netz? weiterlesen

Facebook plant eigenen Telefondienst

Facebook die neue Nr. 1 in Deutschland
Facebook plant eigenen Telefondienst meldet Turi2 aktuell. Das passt nicht nur gut zur Meldung das Vodafone und StudiVZ kooperieren, es passt auch in die Struktur einer Kommunikationsplattform.

Der Hinweis auf die fehlende Monetarisierung dieses Dienstes zeigt auch die besondere Problematik der Monetarisierung einer globalen Netzwerkplattform. Die Anzahl der Partner, die vergleichbar international vertreten sind, ist ausgesprochen überschaubar. Damit wird jede Zusammenarbeit zu einem internationalen Flickenteppich, den zusammen zu setzen und zu betreuen deutliche mehr an Ressourcen erfordert.

Wirft man einen Blick auf die Situation der Plattformen in Deutschland zeigen sich Alternativen, die eine Monetarisierung schneller und wirkungsvoller ermöglichen. Eigene Tarife mit entsprechender Leistung – kostenloser mobiler Nutzung des sozialen Netzes – sind längst erhältlich. Je nach Verhandlung partizipiert das soziale Netz dann nicht nur an Werbung auf den mobilen Endgeräten sondern an deren Nutzung insgesamt. Eine kluge Vertragsgestaltung und die Fähigkeit der Integration und effizienten Vermarktung dieses Angebots vorausgesetzt, haben die VZs in Sachen Monetarisierung einen Wettbewerbsvorteil.

Wettbewerbssituation der größeren regionalen Sozialen Netze

Über die Wettbewerbssituation zwischen den VZs, insbesondere StudiVZ und Facebook ist einiges geschrieben worden. Ähnlich ist es mit der Wettbewerbssituation zwischen den VZs und wer-kennt-wen.de.

Die Wettbewerbssituation der kleineren sozialen Plattformen in Deutschland, also von Lokalisten, Jappy und KWICK! wird weniger aufmerksam betrachtet. Das ist bedauerlich. Findet sich darin möglicherweise schneller die Frage auf die Antwort ob sich Netzwerke aufgrund einer regionalen Stärke gegen größere Netzwerke behaupten können, oder ob dieser Vorteil nicht ausreicht, um auf Dauer im Wettbwerb bestehen zu können. Unter diesem Aspekt ist die Wettbewerbssituation der regionalen Größen auch für die Wettbewerbssituation von WKW und VZs mit Facebook und MySpace nicht uninteressant.

Wettbewerbssituation der größeren regionalen Sozialen Netze weiterlesen

Lesenswert: Facebook, Sternartikel und Titelseitenindikator

Nils Jacobson schreibt im Meedia Blog über den Facebook-Artikel des Sterns und zieht interessante Konsequenzen daraus. Er nimmt den Artikel des Sterns nicht nur als Beleg dafür, das Facebook damit endgültig in Deutschland etabliert ist – was angesichts der Mitgliederzahl und der Marktführung nicht überrascht – sondern auch anhand des Titelseitenindikators das der Netzwerkgigant damit in Deutschland auf dem Höhepunkt seiner Entwicklung ist.

Tatsächlich schwächelt die Entwickung von Facebook in Europa, wie Sie hier im Detail nachverfolgen können.

Marketing in Sozialen Netzen und Communitys

Die Klage darüber, das Werbung in Communitys und sozialen Netzen nicht so erfolgreich ist, wie in anderen Websites, ist nicht neu. Der Grund dafür ist bekannt oder sollte es zumindest sein. Die simple Einblendung von Werbung ist nicht communityaffin. In einer Community wird eine andere Form der Kommunikation von Werbetreibenden erwartet, wie in einer herkömmlichen Site.

Um so wichtiger ist es bestehende oder sich entwickelnde Marketingmethoden für Communitys – jenseits von Werbung – zu beachten. Erfolgreiche Beispiele dafür liefern insbesondere Facebook und Netlog.

facebook

Facebook bietet die Möglichkeit für Marken nicht nur die obligatorischen Gruppen sondern auch Seiten einzurichten. Der Mitgliedschaft in einer Gruppe als Brandcommunity steht jetzt die Alternative „Fan werden“ durch die entsprechende Fansite gegenüber. Die Nutzung zeigt eindeutig, das die jüngeren Fansites eine deutlich höhere Reichweite entwickelt haben, als die Brandcommunitys in Form von Gruppen.

Die Ursache dahinter ist einfach. Fan zu werden ist weniger verbindlich und mit weniger Engagement verbunden als Mitglied in einer Gruppe zu werden. Ein Klick und das war es. Man hat sich als Fan einer Gruppe definiert und drückt damit eine Vorliebe als Teil der eigenen Selbstdarstellung aus. Mehr ist nicht zu tun. Eine inaktive Mitgliedschaft in einer Gruppe hat dagegen etwas inkonsequentes. Und das ist nun mal nicht so gut für die eigene Selbstdarstellung.

Marketing in Sozialen Netzen und Communitys weiterlesen

Facebook Nr.1 in Deutschland – eine Chance für das Marketing

Facebook die neue Nr. 1 in Deutschland

Der Netzökonom berichtet in seinem Blog in der FAZ über die Wachablösung an der Spitze der Sozialen Netze in Deutschland. Basis sind aktuelle Daten von Nielsen.

Was bedeutet es für das Marketing in den Sozialen Netzen, wenn Facebook nun auch in Deutschland die Führung übernommen hat?

Eigentlich ist es eine gute Nachricht, sofern diese Führungsrolle sich auch in einer weiteren Übernahme oder Orientierung an Facebooks Schnittstellen niederschlägt.

Marktführer und Schnittstellenstandard

Das Marketing in sozialen Netzen in Deutschland leidet nicht zuletzt an einer heterogenen technischen Struktur in den Netzen. Der kleinste gemeinsame Nenner ist derzeit nun mal die Werbung. Die wiederum ist das Instrument, das dem Ansatz der sozialen Netze am wenigsten gerecht wird und damit, nicht gerade überraschend, auch nicht sonderlich erfolgreich ist. Die Auswirkungen – schlechte Honorierung der Werbung für die Betreiber, Skepsis auf der Seite der Werbetreibenden – sind bekannt. Einheitliche Schnittstellen, die innovativere Massnahmen wie die Nutzung der sozialen feeds erlauben – soziale feeds sind die automatisierten Informationen, die von Mitgliederverhalten ausgelöst werden und den Charakter von Empfehlungen haben können – wären ein großer Schritt voran. Die Marktführerschaft von Facebook kann die Orientierung an den Schnittstellen von Facebook forcieren.

Endlich könnte die weniger effiziente Werbung in den sozialen Netzen durch die deutlich effizientere Nutzung von sozialen feeds für die Verbreitung von Marketinginformationen genutzt werden. Das würde den Engpass bei den Kommunikationsinstrumenten auflösen und – vielleicht – in Richtung Anwender verlagern. Auf jeden Fall wäre es aber ein Schritt, der einen beachtlichen Kreativitätsschub im Marketing auslösen kann, der allen nutzt. Lästige Werbung wird durch sozial gefilterte und damit effizientere Information ersetzt.

Warten wir es ab ob die Übernahme der Spitzenposition auch in Deutschland durch Facebook Bewegung in die Branche bringt. Zu wünschen wäre es.

Content Sharing – General Interest sticht.

Addtoany produziert ein Widget das es erlaubt, Content mit anderen zu teilen. Der Vorteil dieses Widgets ist, das der Content simultan über mehrere Plattformen zu empfehlen.

Auf der Basis dieser Nutzung ermittelte Adtoany welchen Anteil welche Plattform am weiter empfohlenen Content hat.

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MySpace versus Facebook – global, in den USA und in D

Ein Artikel in Techcrunch vergleicht die Entwicklung der beiden Super Social Networks und stellt fest, das Facebook in den USA einen Vorsprung gegenüber MySpace aufbaut.

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Der Vergleich ist nicht nur deshalb reizvoll, weil sich hier die beiden größten westlichen Anbieter gegenüber stehen, sondern auch weil dahinter auch Spuren eines Systemwettstreits zu erkennen sind.

  • Facebook kommt aus der Ecke der Verzeichnisse,
  • MySpace steht für die Selbstdarstellung über individuelle Seiten.

Der Unterschied zwischen den beiden Systemen ist grundlegend und vereinfacht der:

Eine verzeichnisorientierte Website  macht nur Sinn wenn darüber kommuniziert wird. Eine selbstdarstellungsorientierte Website muss nur wahrgenommen werden. Solange intensiv kommuniziert wird, ist der verzeichnisorientierte Ansatz im Vorteil, weil attraktiver. Zugleich profitiert der verzeichnisorientierte Ansatz deutlicher von Skalierungseffekten. Je mehr Menschen eine verzeichnisorientierte Website nutzen, desto höher die Kommunikation und desto mehr Kommunikation wird angezogen und über wachsende Kommunikationsanteile werden neue Nutzer generiert.

MySpace versus Facebook – global, in den USA und in D weiterlesen

Gigantensterben – Facebook und MySpace in Europa

Social Media ist ein hartes Brot. Das lernen die erfolgsverwöhnten Medien aus dem Printsektor, die sich mit mehr oder weniger Begeisterung mit diesem Thema befassen müssen.

Zu ihrem Trost sei gesagt, das auch hier gilt, das nicht alles gold ist, was glänzt. Facebook – der aktuelle Shootingstar der Social Network Branche bietet neben MySpace dafür ein gutes Beispiel.

Ein Blick auf die Entwicklung der täglichen Nutzer (Daily Unique Visitor) nach Google Trends zeigt, wie schwer sich die beiden Super Social Networks auf europäischem Boden tun. Gigantensterben – Facebook und MySpace in Europa weiterlesen

Verweildauer in sozialen Netzen

In digitalnext las ich kürzlich einen interessanten Beitrag über die Entwicklung der Verweildauer in sozialen Netzen. Diese Größe ist von zunehmender Bedeutung wenn es darum geht, soziale Netze und deren Entwicklung miteinander zu vergleichen. Urlaubsbedingt gelangen diese Zeilen leider erst als verspätete Anmerkung zu einem immer noch brandaktuellen Thema in meinen Blog.

Digitalnext schrieb:

„Nielsen hat die Nutzungszeit aller Nutzer in verschiedenen sozialen Netzwerken gestoppt und aufgelistet: Bei der Gesamtnutzungszeit klar in Führung liegt Facebook mit über 13,87 Milliarden Minuten für den April 2009, auf Platz zwei folgt Myspace mit über 4,97 Milliarden Minuten. Damit wurden die Vorjahresplätze getauscht: 2008 waren es bei Facebook noch lediglich 1,74 Milliarden Minuten, bei Mypspace hingegen 7,25 Milliarden Minuten. Für Facebook bedeutet dies einen Zuwachs bei den Nutzungszeiten von enormen 699 Prozent, für Myspace einen Rückgang von 31 Prozent.“

Nun nutze ich die Größe Onlineminuten auch für die Beurteilung der Entwicklung, allerdings im Kontext zur Zahl derjenigen, die diese Onlineminuten verursachen. Viele Menschen, die nur sehr kurz online sind, können ja das gleiche Volumen an Onlineminuten produzieren, wie wenige Menschen, die sehr lange in ihrer Community online sind. Die Zahl wäre die gleiche, die dahinter stehende Community sicherlich nicht in gleichem Maß aktiv.

myspace-facebook

Man verzeihe mir jetzt die wirklich grob nach Google Trends geschätzte Anzahl der daily unique visitors. Bessere Zahlen habe ich im Augenblick nicht zur Hand und diese Werte werden zumindest für beide Communitys auf gleiche Weise ermittelt, sind also gleich unpräzise.

  • MySpace hat bei ca 12 Mio daily unique visitors 4,97 Milliarden Minuten Gesamtnutzungszeit. Das entspricht 414 Minuten Onlinezeit / d.u.v.
  • Facebook bei etwa 48 Mio daily unique visitors 13,87 Milliarden Minuten Onlinezeit. Das entspricht 289 Minuten Onlinezeit / d. u. v.

Unglücklicherweise wird nicht erwähnt ob es sich bei dieser Gesamtnutzungszeit um die Summenwerte eines Monats handelt oder um Tageswerte.

Fazit: In der Gesamtsumme der verbrauchten Onlinezeit hat Facebook zweifelsohne MySpace überholt. In der Nutzung der beiden sozialen Netze sieht es allerdings ganz anders aus. Facebook wird deutlich kürzer genutzt als MySpace.

Bewertungswunder: StudiVZ 302 Millionen $ wert

W&V berichtet darüber, das TechCrunch StudiVZ  auf 302 Millionen Dollar geschätzt hat. Das ist allemal eine Schlagzeile Wert, mag man sich denken. Vielleicht auch, das sich damit das Holtzbrinck-Engagement doch irgendwie gelohnt hat. Zumindest durch den Wertzuwachs. Ganz reizend wird diese Schätzung, wenn man man erfährt, wie denn diese Schätzung zustande kommt.

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Communitys international: Übersicht über die Top Communitys

In ReadWriteWeb findet sich eine Übersicht über die 3 größten Social Networks für die wichtigsten Länder. Das ist eine interessante Ergänzung des Verzeichnis der wichtigeren social Networks, die in Deutschland bundesweit, regional oder lokal aktiv sind in dieser Website. 

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Lieber Google als Facebook?

Im Spiegel stand am 6. 5. ein interessanter Artikel über das fragliche Geschäftsmodell von Facebook, der vor allem auf die Kritik von Umair Haque und Jeff Jarvis aufbaut. 

Jarvis fokussiert seine Kritik – „Facebook? Ich wäre lieber Google“ – Haque verzichtet auf filigrane Formulierung – „Wäre ich Facebook, würde ich mich vermutlich umbringen“. Beider Kritik fokussiert sich auf die Entwicklung des Geschäftsmodells von Facebook und nimmt Google als Messlatte. Hier wird nicht nur Birnen mit Äpfeln sondern auch Vergangenheit mit Gegenwart verglichen. Lieber Google als Facebook? weiterlesen

Regionale Communitys – die leisen Erfolge

In der Diskussion über Communitys / social networks werden immer wieder die gleichen bekannten Namen genannt. International begegnen wir MySpace und Facebook, national den VZs und wer-kennt-wen, obwohl auch diese überregionalen Anbieter immer noch deutlich unterschiedliche regionale Schwerpunkte haben. Danach folgen noch die größeren regionalen Namen wie Lokalisten oder KWICK! und danach folgt Schweigen. Dabei wird eine ganze Ebene an social networks übersehen, die interessante Aufschlüsse über den Markt insgesamt aber auch über die Erfolgsfaktoren geben kann.

Einige wichtigere regionale und lokale Communitys finden Sie übrigens auf der äußeren rechten Navigationsspalte genannt. Dieses Verzeichnis regionaler und lokaler Communitys ist ganz sicher nicht umfassend und soll nur einen ersten Einblick über die größere Vielfalt und Verbreitung, aber auch über die realen Marktstrukturen geben.

Ein Blick auf die local heroes unter den sozialen Netzwerken zeigt, das es hier zwei verschiedene Varianten gibt, die allerdings eines gemeinsam haben Рdie hohe lokale und regionale Marktaussch̦pfung in ihrem Verbreitungsgebiet.

Die erste Variante ist das klassische regionale / lokale Portal mit Informationen aus der Region, mehr oder weniger explizit auf eine meist jüngere Zielgruppe zugeschnitten. Ergänzend gibt es eine Community als Bestandteil des Contentportals. Diese Unternehmen leben aus ihrer Region, sind dort das primäre Medium der Wahl wenn es darum geht, die jeweilige Zielgruppe anzusprechen und stehen wirtschaftlich aus eigener Kraft auf mehr oder weniger starken Beinen. Optisch sehen wir auf den ersten Blick meist nur den Ableger aus der Zeit der web 1.0 Portale. Pafnet ist ein typischer Vertreter dieser Spezies.

Die zweite Variante ist primär Community und bietet ergänzend Informationen rund um das Thema Party und Events, sieht schon deutlich eindeutiger nach social network und web 2.0 aus und hat auch diese Ausrichtung erkennbar als Priorität.

 

Ein typischer Vertreter dieses Lagers ist – um in Bayern zu bleiben – EDNetz.

Im Saarland wiederum kommt man kaum noch um die Gesichterparty herum.

Aber sind diese kleinen Communitys überhaupt als Marktpartner relevant? Als Einzelerscheinung sind sie primär interessant, weil sie sich eigenständig in ihrem kleinen Markt etabliert haben und wirtschaftlich behaupten. Diese kleinen Communitys können aus ihren kleinen Märkten heraus existieren, sind also faktisch in der Vermarktung erfolgreicher als die Großen. In der Gruppe belegen die kleinen local heroes zudem einen nicht unerheblichen Teil des Marktes. Wer einen Blick auf die Situation in Oberbayern wirft, bekommt einen guten Eindruck dieser Bedeutung. In der Stadt München sind die Lokalisten Herr im Haus, im Umland schon nicht mehr. Zeichnet man das Verbreitungsgebiet der local heroes auf eine Landkarte, entsteht in Bayern ein hübsches weißblaues Leopardenfellmuster, das in seiner Bedeutung auch durch die hohe Aktivität und die intensive Regionalität dieser Anbieter alles andere als bedeutungslos ist. Dort sind viele Märkt auch für die größeren und großen Anbieter schlichtweg dicht. Die vielen kleinen bayerischen Igel weisen dem großen nationalen Hasen freundlich lächelnd die Türe. Und dieses Bild gilt eben nicht  nur für Bayern. Aber blättern Sie doch selbst durch die Linksammlung und machen Sie sich ihr eigenes Bild

Denken Sie dabei auch daran, das gerade die jüngeren Mitgliedern eines social networks primär interessiert, was in ihrem direkten geografischen Umfeld passiert. Das können die nationalen Anbieter nicht in dieser Dichte leisten. Und die meisten Mitglieder einer Community gehen nun mal dorthin wo ihre realen Freunde sind. Und reale Freunde hat man zumeist – und insbesondere in jüngeren Jahren – im direkten geografischen Umfeld.

StudiVZ – doch nicht zu facebook?

Die Gerüchteküche brodelte – Szenarien über die Ãœbernahme zirkulierten durch die Blogosphäre und jetzt doch nichts? Netzwertig sprach mit dem Dr. Clemens Riedl, CEO StudiVZ, und Dr. Jochen Gutbrod, stv. Vorstandsvorsitzender bei Holtzbrinck und erhielt ein klares Dementi zu diesen Gerüchten.

2009 soll StudiVZ endlich schwarze Zahlen schreiben und 2010 will man bei einem Umsatz von 30 Mio Euro auch Gewinne verzeichnen. Bisher sind 10 Millionen Umsatz und ein genau so großer Verlust zu vermelden.

Clemens Riedl ist seit August 2008 als Vice President Sales bei StudiVZ für die Vermarktung verantwortlich und hat mit der Trennung von Markus Riecke die Aufgabe des CEO übernommen. Da das Schicksal des CEO bei den VZs nicht ganz unabhängig von den wirtschaftlichen Ergebnissen zu sehen bleibt, ist dies sicher auf den ersten Blick ein logischer Schritt. Eine Nähe zur Vermarktung ist zumindest durch die vorige Funktion als Geschäftsführer von Urban Media zu erwarten.

Das sich das Community Business doch in einigen Punkten – auch in der Vermarktung – von anderen Portalen unterscheidet, dürfte sein Vorgänger bestätigen können. Ob der Stallgeruch aus dem Hause Holtzbrinck, dem Riedl seit gut 10 Jahren angehört, die nötige Rückendeckung geben und die Erfahrung aus der Funktion als Geschäftsführer beim Vermarkter Urban Media ausreichen um diese Aufgabe zu stemmen, wird sich zeigen. Als Vermarkter erreicht Urban Media laut agof mit seinem Portfolio 2,24 Mio unique users. Die neue Funktion hat Clemens Riedl auch was die Reichweite nach agof angeht in eine neue Dimension katapultiert. Jetzt hat er – bevor er sich als Problemlöser in der Vermarktung beweisen konnte – als CEO Platz genommen. Das bedeutet, nicht  nur das Vermarktungsproblem lösen zu müssen, sondern auch die berüchtigten internen Strukturen geregelt zu bekommen.

Die agof testiert StudiVZ zwar stolze 5,73 Mio unique users, wenn wir aber Googles Trends for Websites glauben schenken, hat der Netzgigant an Aktivität gemessen an daily unique visitors deutlich verloren und steht seit Oktober 2008 auf einem level das in etwa dem September 2007 entspricht. Rückläufige Attraktivität war bislang kein Startvorteil für bessere Vermarktungsergebnisse, zumal man in der Vergangenheit keine glückliche Hand in der Vermarktungsstrategie bewiesen hat und StudiVZ zunehmend das Ziel von kommerzieller Unterwanderung zu werden droht.

Lycos R.I.P

Fischmarkt meldet in einem knappen Artikel das Ende von Lycos. Besonders bemerkenswert ist die Formulierung von Christoph Mohn und die Ergänzung von Fischmarkt:

„Obwohl Lycos Europe – gemessen an der Reichweite – zwischenzeitlich größtes europäisches Internet-Portal war, ist es uns nicht gelungen, unsere Geschäftsmodelle in steigendem Maße zu monetarisieren“, stellt Christoph Mohn fest. Unsere Geschäftsmodelle zu monetarisieren? Was dieser Satz bedeutet, ist klar: Es gibt keine Idee, wie mit Lycos jemals Geld zu verdienen wäre.

Irgendwie klingt dieser Text sehr nach Wiederverwertbarkeit. Streiche Lycos, setze…….

Bei den social networks kämpft der Marktführer StudiVZ / SchülerVZ  mit dem gleichen Problem. Stellt sich die Frage ob man im Hause Holtzbrinck so lange wartet, wie im Hause Bertelsmann, bevor man ebenfalls die Notbremse zieht. Und letztlich – als Konsequenz dieser Situation – wie viel Facebook heute noch bereit ist für den Verlustbringer aus dem Hause Holtzbrinck zu bezahlen.