Marketing in Facebook – promotet posts auf die Freunde von Fans

Facebook hat die Reichweite seiner promotet posts erweitert

  • Bislang konnte man lediglich sicher stellen das die eigenen Freunde eine bestimmte Nachricht bekommen.
  • Jetzt kann man auch die Freunde der Freunde mit Posts erreichen – ohne das diese zum Beispiel die eigene Page „gelinked“ haben.

Die Konsequenzen dieser Reichweitenverlängerung für werbende Unternehmen

  • Jetzt macht es noch weitaus größeren Sinn die Anzahl der Fans einer Seite zu erhöhen, weil jeder Fan für eine sehr viel höhere Anzahl von über ihn erreichbaren Facebookusern steht.
  • der kreative Aufwand den eine Kommunikation erfordert, die geteilt werden soll, damit man die Freundeskreise erreicht steht jetzt einer buchbaren Leistung gegenüber.

Die Konsequenzen der Reichweitenverlängerung für Facebook User

Die Timeline gut vernetzter User wird noch dichter gefüllt: Ein Facebook User, der gut vernetzt ist, und dessen Freunde viele Siten geliked haben, kann jetzt von diesen Seiten direkt angesprochen und mit Informationen versorgt werden, ohne das er die Seiten selbst geliked hat. Die Freunde werden sozusagen zum trojanischen Pferd von Seitenbetreibern.

Aktuell werden promotet posts noch nicht wirklich genutzt – was den deutschen Raum angeht. Sollte sich die Bedeutung dieser Veränderung in den Unternehmen herum sprechen, könnte sich das schnell ändern und die User müssten damit rechnen, deutlich mehr an Werbung in ihrer Timeline zu finden.

Sollte dies überhand nehmen, wird sich Facebook sicher völlig uneigennützig auf die Seite seiner User schlagen und ein überhand nehmen von Werbung über die Preise reguieren, ;-).

Die Konsequenzen der Reichweitenverlängerung von promotet posts für kreativ-geniale Social Media Marketer

Wer Social Media beherrscht und kreativ genug ist, diesen Mechanismus erfolgreich einzusetzen, gewinnt mit dieser buchbaren Leistung ganz überdimensional:

  1. erreichte er bislang die erste Ebene (seine Fans) und über weiter gegebene / geteilte Informationen einen Teil der zweiten Ebene (die Freunde seiner Fans)
  2. kann er jetzt die erste Ebene und die zweite Ebene komplett buchen und mit der kreativen Leistung die dritte Ebene teilweise erreichen.

Klingt abstrakt, deshalb hier eine klassische Milchmädchenrechnung mit den Beispielen:

  • Fans der Page: 1000
  • durchschnittliche Freunde eines Fans: 100
  • Weitergabeerfolg durch Nutzenstiftung: 10%

Unterstellt wird, das jeder Empfänger die Information auch zur Kenntnis nimmt.

Fall 1: der Marketer erreicht 1000 Fans und durch Weitergabe 10.000 Freunde der Fans= 11.000 Empfänger

Fall 2: der Marketer erreicht jetzt: 1000 Fans und deren 100.000 Freunde sowie 10% der Freunde der 2. Ebene, also 1000.000 Freunde von Freunden und damit insgesamt 1.101.000 Empfänger.

Das ist natürlich eine absolut platte und nicht weiter relevante Milchmädchenrechnung. Aber sie zeigt wie sich der Reichweitenhebel durch die buchbare Leistung plus eines überschaubaren Weitergabeeffekts in der nächsten Ebene auswirkt. 11.000 Empfänger oder 1.1 Mio Empfänger sind schon deutlich unterschiedliche Dimensionen.

Kreativität bleibt also weiterhin der Hebel mit dem sich Erfolg in Social Media deutlich steigern lässt. 

Facebooks Ertragsquellen werden sozialer und erfolgreicher

Mit dieser Leistung baut Facebook seine Ertragsquellen weiter in Richtung sozial um. Das Potenzial dieser Methode ist beachtlich, denn sie ist für Marketer deutlich interessanter als die klassische Buchung von Werbung in Facebook. Noch ist die Methodik die Facebook anbietet etwas grobgeschnitzt, aber der Weg den Facebook damit beschreitet, hat das Potenzial zu einem interessanten wirtschaftlichen Erfolg.

Wie Sie diese Methode optimal nutzen?

Setzen Sie sich mit uns in Verbindung, wenn Sie mehr über die Möglichkeiten erfahren oder sie optimal nutzen wollen.

 

[allgemein]

Youtube – Googles verpasste Social Media Chance?

Youtube – der Mediengigant

Mit Youtube hat Google einen global player in Sachen Medien eingekauft. Wirft man einen Blick auf die Zugriffszahlen von Youtube in Deutschland zeigt sich, das die Videoplattform nur noch von Facebook übertroffen wurde.

Bedenkt man, wie viele Versuche Google unternahm, um selbst ein Bein in die Social Network Branche zu bekommen, erscheint die Vernachlässigung des Social Network Potenzials in Youtube um so erstaunlicher.

Youtube spielt als global player eine beachtliche Rolle und wird deutlich intensiver frequentiert als MySpace oder Orkut – die Social Network Hoffnung von Google, die nur in Brasilien und Indien erfolgreich ist.

Youtubes unterschätztes Social Network Potenzial

Youtube hat – auch wenn das auf den ersten Blick nicht auffällt, den Ansatz eines Social Networks. Es verfügt über Profile und Kommunikationsmöglichkeiten zwischen den Usern. Das beides bestenfalls rudimentär genutzt wird, liegt vor allem an der Qualität dieser Keyfeatures. Es macht nicht nur Mühe, die beiden Features zu finden – sie sind auch mehr als nur überholt, was Optik und Leistungsfähigkeit betrifft. Mit etwas mehr Sorgfalt gepflegt, hätte Youtubes Social Network Potenzial entwickelt werden können und sowohl das Wachstum der Videoplattform als auch den Einstieg von Google in Social Media deutlich beflügelt. Auch ohne die Entdeckung und Vitalisierung des Social Network Potenzials hat sich die Nutzung von Youtube weiter positiv entwickelt, fällt aber in der Wachstumsdynamik deutlich hinter Facebook zurück.

Youtube wurde von Google im Herbst 2006 übernommen. Das bei Google das Social Network Potenzial von heute knapp 150 Millionen täglicher Nutzer bis heute nicht erkannt und erschlossen wurde, zeigt, wie weit die Denkweise von Google vom Thema Social Network entfernt ist.

Die strategische Bedrohung

Facebook die neue Nr. 1 in Deutschland

Youtube kann als Abspielstation oder Storing-Website weiterhin erfolgreich sein. Seine Zukunft basiert aber nicht zuletzt darauf, das die Youtube-Nutzung sich als Gewohnheitsverhalten fest verankert. Die Gefahr für Youtube sind die Social Networks. Wenn

  • die Videonutzung stärker direkt in die Social Network Plattformen verlagert wird
  • die Impulse für die Videonutzung über den Freundeskreis stärker auf andere Plattformen führen

kann die bislang noch vorhandene Vormachtstellung von Youtube gefährdet, sein Wachstum begrenzt und die Nutzung reduziert werden. Beide Möglichkeiten liegen in der Hand von Facebook. Youtube kann unter den aktuellen Rahmenbedingungen nichts gegen diese Bedrohung unternehmen. Das bedeutet allerdings nicht, das es gegen diese Bedrohung keine Handlungsmöglichkeiten gibt.

Youtubes Handlungsmöglichkeiten

Youtubes Größe bietet ausreichend Ansätze, sich gegen diese Bedrohung zur Wehr zu setzen. Einige davon lohnt es sich genauer zu betrachten:

  • Die Festigung der habituellen Nutzung: Wenn der Medienkonsum via Youtube sich genauso als feste Gewohnheit etabliert wie der Medienkonsum über einen TV-Sender trägt dies zu einer Absicherung von Youtubs Zukunft bei. Individuell entwickelte Programme und Empfehlungen,die aktiv vorgeschlagen werden – auch bevor der User auf Youtube ist – sind ein Weg in diese Richtung. Ãœber die individuellen Nutzungsgewohnheiten lassen sich diese Vorschläge relativ einfach ableiten.
  • Der Zugriff auf den Freundeskreis: Der Weg Inhalte aktiv über den Freundeskreis zu verbreiten und damit den Medienkonsum via Youtube abzusichern, wirkt der Abhängigkeit von Social Network Plattformen entgegen. Um hier erfolgreich zu sein, ist ein Kanal in diese Freundeskreise und der Abgleich von Facebook Usern und deren Medienkonsum auf Youtube hilfreich.
  • Die Instrumentalisierung von Facebook: als offenes System lässt sich Facebook auch in einer Wettbewerbssituation konstruktiv nutzen. Ein Ansatz dazu ist die „Kanalisierung“ von wichtigen Themen innerhalb von Facebook – z. B. über die Öffnung von Facebook über Themenpages für den Content von Youtube. Dabei sollte nicht vergessen werden, den direkten Zugriff auf die Nutzer der jeweiligen Kanäle – und damit die Unabhängigkeit von Facebook – zu sichern.

Bescheidene erste Schritte

Es wäre unfair, die erkennbaren Versuche der Sozialisierung von Youtube zu verschweigen. Die Freunde der Youtube Nutzer sollen – nicht nur via Facebook – erschlossen werden um ein gemeinsames Nutzungserlebnis zu ermöglichen.

Dieser Ansatz wirkt noch etwas zögerlich und kann nur ein erster Schritt sein. Vor allem aber muss er in eine Gesamtstrategie eingebunden sein, die die Social Network Qualität von Youtube auf einen zeitgemäßen Standard anhebt und Youtube zugleich zukunftssicherer und unabhängiger machen kann. Das diese Gesamtstrategie noch nicht erkennbar ist, bedeutet nicht zwangsläufig, das sie nicht existent ist. Indiz für eine solche Strategie könnten Verbesserungen und Aktivitäten in die Richtung der erwähnten Handlungsmöglichkeiten von Youtube sein, also z. B. die Verbesserung der Youtube-Profile, möglichst in Verbindung mit angebundenen FB-Profilen, einer „individuellen Programmpolitik“ oder der aktiven Nutzung von Youtube-Themapages in Facebook um dort einen direkten Kanal für den Medienkonsum mit einem Zugriff auf den sozialen Feed und – bei elegantem Ansatz – auch auf die Nutzer selbst zu erhalten.

Fazit

Google wird weiterhin ein begehrliches Auge auf die Social Network Welt haben. Letztlich geht es darum, Potenziale zu sichern. Das Google beim Wettbewerb um die Vorherrschaft im Netz vorhandene Potenziale in der Größenordnung von Youtube nicht nutzen wird, ist eher unwahrscheinlich.

Dimensionen der Freundschaft in sozialen Netzwerken

Beschränkte Freundschaft ein Zeichen beschränkten Denkens?

Eine der Kritikpunkte an der Nutzung von Social Networks ist die Art der „Freundschaft“ in den Sozialen Netzwerken. Da man sich nicht persönlich – in der realen Welt – kennt, zählt diese Form von „Freundschaft“ in den Augen mancher Kritiker nicht, oder ist zumindest weniger wert. Das läßt befürchten, das bei einigen der gute alte Begriff der Brieffreundschaft bereits aus dem Bewußtsein verschwunden ist.

Natürlich gibt es Freundschaft die nicht an persönliche Bekanntschaft gebunden ist. In der Geschichte finden sich Beispiele der Freundschaft ohne persönliche Anwesenheit. Man schrieb sich Briefe und wenn es die Möglichkeit erlaubte, kam es in dem einen oder anderen Fall zum persönlichen Kennenlernen. Wollen wir wirklich über die Qualität oder Ernsthaftigkeit der Freundschaften von Goethe, Voltaire, Friedrich II und anderem zu philosophieren oder beruht deren besonderer Wert nur darauf, Federkiel, Tinte, Papier und Streusand statt einem Keyboard benutzt zu haben? In früheren Zeiten galt es als selbstverständlich – oder auch als Zeichen der Bildung – Freundschaften zu interessanten Zeitgenossen auch auf Distanz zu suchen und zu pflegen.

Der Aufruf eines National UnFriendday in den Staaten an dem man sich in den sozialen Netzen von allen trennen soll, mit denen man nicht persönlich befreundet ist, stellt eines der besonders bizarren Beispiele dieser Vorstellung dar.

Die Dimensionen sozialer Beziehung in den sozialen Netzen und ihre Bedeutung für das Marketing

Betrachten wir statt dessen die neue Realität der sozialen Beziehungen in den Social Networks und wir finden verschiedenen Ebenen von Beziehungen.

Die nahen Freunde РMenschen die man perșnlich kennt und mit denen man eine Freundschaft pflegt.

Nahe Bekannte РMenschen, die man perșnlich kennt, mit denen man aber nicht befreundet ist.

Entfernte Freunde РMenschen, die man als Freunde pflegt, aber mit denen man nicht perșnlich bekannt ist.

Nicht perșnlich Bekannte РMenschen, die man nicht perșnlich kennt und mit denen man keine Freundschaft pflegt.

Die klassische Motivation erweiterter sozialer Reichweite

Unter der erweiterten sozialen Reichweite verstehe ich die Anzahl der Freunde  – oder Kontakte – die nicht aus dem persönlichen Umfeld resultieren. Die Motiviation, solche Kontakte aufzubauen oder zu akzeptieren ist vielfältig. Hier einige klassische Motivationsansätze dafür, ohne das diese Auflistung den Anspruch auf Vollständigkeit erhebt:

  • Interesse an interessanten Menschen: Das können z. B. Menschen sein, deren Ansichten, Äusserungen oder Aktivitäten uns gefallen oder ganz allgemein interessieren.
  • Austausch mit Gleichgesinnten, also Menschen mit gleichen Ansichten, Vorlieben oder Hobbys.
  • Steigerung des Horizonts: nicht nur Reisen erweitert den eigenen Horizont. Auch die Kommunikation mit Menschen jenseits des eigenen Umfelds kann neue Perspektiven  aufzeigen und Ein- und Ansichten vermitteln.
  • Gefühlte Steigerung der eigenen Bedeutung: viele Leute kennen mich, ich bin dadurch bekannter und damit fühle ich mich wichtiger.
  • Praktische Vorteile: wer viele kennt, erfährt viel oder manches früher und kann dadurch profitieren. Soziales Networking ist nun mal so alt wie die Menschheit.

Neue Motivationen für eine erweiterte soziale Reichweite

Durch die Technik in den sozialen Netzen (hier sind die Social Network Plattformen gemeint) bedingt, sind neue Motivationen für eine erweiterte soziale Reichweite entstanden oder im entstehen, deren Bedeutung, sowohl wirtschaftlich wie gesellschaftlich sehr viel weiter geht, als die der traditionellen Gründe.

  • sozialer Informationsfilter: wir kennen die permanente Informationsüberflutung, deren Ende kaum abzusehen ist. Der soziale Informationsfilter hilft uns dabei, die Informationen zu erhalten, die uns interessieren und andere abzublocken. Die Methode dahinter ist einfach: ich suche nicht nach wichtigen Informationen, statt dessen kommen diese Informationen zu mir – sofern ich entsprechend vernetzt bin. Stellen Sie sich vor, Sie müssten auf 3 dynamischen Interessengebieten auf dem Laufenden bleiben. Das kann stressig sein. Wenn sie in jedem dieser Interessengebiete qualitativ und quantitativ vernetzt sind, werden Informationen durch dieses soziale Netz gefiltert. Das ist als ob sie eine oder zwei Handvoll Spezialisten hätten, die die Informationsflut für Sie durcharbeiten und ihnen die relevanten Inhalte weiterempfehlen.
  • know how Erweiterung: man muss nicht alles selbst können. Es reicht oft zu wissen, wen man wirklich um Rat fragen kann. Der Aufbau einer erweiterten sozialen Reichweite erlaubt auch den Aufbau eines Expertenpools für Themen, die man selbst nicht bearbeiten oder bewältigen kann und will. Zusätzlich ermöglicht das soziale feedback eine Qualitätskontrolle für die einzelnen Experten.
  • sozialer Erfahrungsschatz: Sofern ich entsprechend vernetzt bin, kann ich auf einen für mich relevanten Erfahrungsschatz zurückgreifen, der ansonsten nur mit größerem Aufwand und Unsicherheit zu erschließen wäre. Xing als Beispiel nutzt einen ähnlichen Ansatz in Form der Applikation „Xing-Mitglieder fragen“.

Die Bedeutung erweiterter sozialer Reichweiten

Wer die neuen Leistungen eines erweiterten sozialen Netzes gezielt nutzt erhält gefilterte Informationen, möglicherweise um eine Einschätzung ergänzt, kann neben Google auf auf ihm bekannte, einschätzbare Expertise zurückgreifen, wann immer sie benötigt wird und kann vom Erfahrungsschatz einer Vielzahl anderer Nutzer profitieren.

Auch wenn diese bewußte Nutzung des erweiterten privaten sozialen Netzes erst am Anfang steht, hat sie Auswirkungen, auf die sich Unternehmen, Gesellschaft und Politik einstellen sollten.

Die Bedeutung der Vernetzung für viral wirkende Kommunikation und das bekannte word-of-mouth wird zwar zunehmend erkannt und genutzt. Der Grad der Vernetzung steht nur für den möglichen quantitativen Wirkungsgrad dieser Methoden. Die qualitative Wirkung der Vernetzung ist nicht weniger bedeutsam:

„Ich persönlich weiss zwar nicht mehr, aber ich kenne viele die für mich in der Summe sehr viel mehr wissen.“

steht als Situationsbeschreibung über eine der Wirkungen des erweiterten sozialen Umfelds. Diese qualitative Wirkung begründet einen neuen Qualitätsanspruch an die Kommunikation von Unternehmen und Politik. Diese Konsequenzen aus der Entwicklung der erweiterten privaten sozialen Netze ist sind nicht immer klar. Deshalb hier zwei Beispiele für die Wirkungsweise:

  • Desinformation, Falschinformation oder Informationsdefizite werden im Filter der erweiterten sozialen Netze sehr viel schneller erkennt und als solche entlarvt. Das kann nahezu realtime passieren. Bei den Schlichtungsgesprächen zu Stuttgart21 wurde sehr schnell auf einzelne Aussagen reagiert und entsprechende Gegeninformationen bereitgestellt.
  • Wertlose Information bleibt im Filter hängen. Was als Information keinen konkreten Nutzen stiftet ist nicht bemerkenswert, bleibt im sozialen Filter hängen und dem Empfänger erspart.

Eine hohe erweiterte soziale Reichweite schafft Einflussmöglichkeiten

Jenseits der Wirkung für das eigene Ego kann eine hohe soziale Reichweite auch konkreten Einfluss begründen, der dem Einzelnen eine bessere Position in der kritischen Auseinandersetzung mit Unternehmen und Institutionen verschafft. Konnte ein Unternehmen die Kritik eines Einzelnen in der Vergangenheit leichter ignorieren, ist dies in Zeiten vernetzter Konsumenten deutlich riskanter. Die Kritik findet ihren Weg vom sozialen Freundeskreis des Einzelnen in weitere Freundeskreise und darüber hinaus auch in andere Formen sozialer Medien und bei entsprechender Verbreitung auch in die traditionellen Medien. Die Beispiele dafür sind vielfältig. Ähnliches gilt für den Widerspruch auf eine nicht oder nicht ganz zutreffende Information.

Fazit

In der ergänzten sozialen Reichweite – den Freunden und Bekannten, die man eben nicht persönlich kennt – und den technischen Kommunikationsleistungen der Social Network Plattformen liegt der Zündstoff für weitgehende Veränderungen. Diese „Freundschaften“ können in vielen Fällen weder Freundschaften sein, noch den Vorstellungen loser Bekanntschaft genügen, sind deshalb aber alles andere als wirkungslos. Auf sie zu verzichten, bedeutet auf eine der möglichen Kernwirkungen neuer sozialer Kommunikation zu verzichten, die in ihrer Bedeutung erst an ihrem Anfang steht. Erst wenn die Methoden des sozialen Filters und ihrer Nutzung zum täglichen Alltag des Einzelnen gehören, wird sich die ganze Bedeutung dieser Veränderung wirklich zeigen.

Es läge im ureigensten Interesse der Betreiber der Social Network Plattformen diesen Prozess stärker zu unterstützen. Nicht zuletzt lässt sich dadurch über einen gewissen Zeitraum auch ein plattformspezifischer Wettbewerbsvorteil aufbauen.