Geschäftsmodell und Social Media

Geschäftsmodell und Social Media Strategie
Geschäftsmodell und Social Media Strategie

Der Beitrag Geschäftsmodell und Social Media erklärt anhand der Auswirkungen von Social Media auf Geschäftsmodelle warum die Entwicklung einer Social Media Strategie auch beim eigenen Geschäftsmodell und dem Veränderungspotenzial von Social Media für dieses Geschäftsmodell ansetzen sollte.

Sie sollten sich mit diesem Thema befassen, wenn

  • Social Media zu Ihren Aufgaben gehört oder
  • Sie für Geschäftsmodell, Unternehmensergebnisse und -zukunft
    • insgesamt oder in
    • Teilbereichen / Funktionsbereichen Verantwortung tragen.

Dieser Beitrag hilft dabei das Veränderungspotenzial von Social Media für Geschäftsmodelle und die Qualität der eigenen Social Media Strategie einzuschätzen und Handlungsbedarf zu erkennen.

Geschäftsmodell und Social Media

Social Media ist mehr als posten in Twitter, Facebook oder dem eigenen Block und auch mehr als das Einstellen von Videos in Youtube. Social Media ist Überbegriff einer Veränderung, die nicht nur Media umfasst, sondern die Beziehungen zu unserer Umwelt oder, etwas lässiger formuliert, zum Rest der Welt um uns herum.

Das Veränderungspotenzial von Social Media für Geschäftsmodelle zeichnet sich bereits ab – nicht unbedingt in allen Branchen in vollem Umfang, aber in der einen oder anderen Branche zumindest deutlich spürbar.

Das Veränderungspotenzial von Social Media für Geschäftsmodelle

Wo kann Social Media ein Geschäftsmodell beeinflussen? Die augenscheinlichsten Ebenen in denen Social Media direkten, spürbaren Einfluss auf Geschäftsmodelle aufweist sind

  • Marktbearbeitung
  • Markterschliessung
  • Kundenbindung

Ein zweiter Blick zeigt uns, das die Bereiche

  • Wirtschaftlichkeit: durch die Verlagerung von Prozessen in Social Media / in die Crowd kann die Wirtschaftlichkeit der Prozesse deutlich steigern (Beispiel Wikipedia)
  • Leistungsqualität: Dynamik und Innovation sowie die Produktqualität können durch die Partizipation von Social Media Nutzern deutlich profitieren.
  • Wettbewerbsposition: die Wettbewerbsposition eines Unternehmens kann durch die aktive Unterstützung durch Social Media Nutzer deutlich profitieren.

von Social Media ebenfalls sehr direkt beeinflusst werden können.

Wer die Methode der Business Modell Generation nutzt, kennt die 9 Bausteine eines Geschäftsmodells und kann bei diesen Bausteinen erkennen, das Social Media in allen Bausteinen Wirkung erzielen kann:

  • Wertangebote: die aktive Mitwirkung der Social Media Nutzer bei der Verbesserung oder der Entwicklung von Wertangeboten.
  • Kundensegmente: die Methode der Kundensegmentation)
  • Kanäle: der Wettbewerb um Aufmerksamkeit und um Präsenz, der Besitz eigener Kanäle, kommunikative Marktführerschaft.
  • Kundenbeziehungen: Qualität und Quantität der Pflege unserer Kundenbeziehungen
  • Einnahmequellen: Social Media Reichweite kann eine eigenständige Einnahmequelle werden
  • Schlüsselressourcen: Reichweite – die eigene oder fremde – in Social Media
  • Schlüsselaktivitäten: die Auslagerung von Aktivitäten in Social Media / die Crowd
  • Schlüsselpartnerschaften: neben Lieferanten und Händlern sollten wir an Marketing- und Reichweitenpartner denken
  • Kostenstruktur: wirtschaftlichere Marktbearbeitung, die Auslagerung von Prozesse in Social Media / die Crowd – denken Sie an Wikipedia)

In diesem Zusammenhang sollten wir uns auch fragen, ob Social Media als Teil der Digitalisierung dazu beitragen kann, das unser Geschäftsmodell insgesamt oder in Teilen durch andere Geschäftsmodelle obsolet werden kann. Die beiden Stichworte dazu sind Digitalisierung von Prozessen und Vernetzung von Marktteilnehmern und Märkten.

Wie beeinflusst Social Media ein Geschäftsmodell

Betrachten wir das Veränderungspotenzial von Social Media für Geschäftsmodelle empfehle ich den Blick nicht nur auf den eigenen Nabel zu lenken, sondern auch ins Umfeld.

Neben der aktiven Perspektive – also dem Blick auf das eigene Geschäftsmodell und die Auswirkungen von Social Media darauf – sollten wir der passiven Perspektive ebenfalls Aufmerksamkeit schenken.

Die Aktivitäten unseres bestehenden Wettbewerbs in Social Media haben nicht weniger Auswirkungen auf unser Geschäftsmodell. Weil sie zum Beispiel unsere Wettbewerbsposition und Wettbewerbsfähigkeit oder Schlüsselressourcen und -partnerschaften beeinflussen können.

Nicht zuletzt sollten wir übersehen, das Social Media beachtliche Auswirkungen auf Markteintrittsbarrieren haben kann. Wir sollten also auch einen Blick darauf haben, ob Social Media den Markteintritt neuer Wettbewerber oder auch den Markteintritt neuer Geschäftsmodelle, die unser aktuelles Geschäftsmodell tangieren, erleichtern kann.

Geschäftsmodell und Social Media Strategie

Die Frage, ob eine Social Media Strategie, die Auswirkungen von Social Media auf das Geschäftsmodell nicht berücksichtigt, tolerabel ist, kann man gern als rhetorische Frage bezeichnen. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob die Mehrzahl der Unternehmen bei Ihrer Social Media Strategie alle Veränderungspotenziale – Chancen wie Risiken – von Social Media auf Ihr Geschäftsmodell berücksichtigt und als Kriterien und Aufgabe in die Strategie eingearbeitet haben.

Handlungsbedarf und Handlungsoptionen

Prüfen Sie doch einfach mal für Ihr Unternehmen und Ihre Social Media Strategie:

  • Kennen Sie alle Chancen und Risiken aus Social Media und Digitalisierung für Ihr Geschäftsmodell?
  • Haben Sie dafür Handlungsoptionen entwickelt und in Ihrer Social Media Strategie eingebunden?

Wenn Sie beide Fragen nicht absolut sicher bejahen können, haben Sie einen sehr klaren und konkreten Handlungsbedarf und sollten sich asap und fundiert mit diesem Thema auseinander setzen und Handlungsoptionen für Ihr Unternehmen entwickeln. Wenn Ihnen die Zeit dafür fehlt sich umfassend in dieses Thema einzuarbeiten bzw. sich die erforderliche strategische Social Media Kompetenz zu erarbeiten kennen Sie nicht nur eine weitere Hausaufgabe sondern auch einen Ansprechpartner für dieses Thema.

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Ist Facebooks nächstes Geschäftsmodell eine schlechte Nachricht für Vermarkter und Google?

Am Sonntag berichtete der Business Insider über das nächste potenzielle Geschäftsmodell von Facebook. Ob es sich dabei um mehr als nur die Einschätzung eines Brancheninsiders aus der US Werbewirtschaft handelt, wird die Zeit zeigen. Die Überlegung als solche ist aber interessant genug, um sie und die daraus resultierenden möglichen Folgen näher zu betrachten.

Facebook lebt von Werbung

Werbung ist immer noch die größte Einnahmequelle von Facebook. Auf dem Gebiet der Online Werbung ist das Unternehmen kompetent. Was läge also tatsächlich näher, als die Werbeschaltung auch auf andere Websites auszudehnen? Das Login via Facebook hat sich in vielen Websites etabliert. Facebook als Lieferant passender Werbung wäre damit für diese Websites nicht nur ein Partner, der Werbeumsätze generiert, Facebook wäre auch relativ schnell als internationaler Vermarkter etabliert.

Schlechte Nachrichten für Vermarkter und für Google?

Für etablierte Vermarkter ist das vielleicht nicht auf kurze Sicht eine schlechte Nachricht, aber ein steter Verlust von Umsatztropfen tut auch weh und Veränderungen in der digitalen Welt finden schneller statt. Facebook als Werbekanal für Social Media und Websites wäre zumindest ein interessantes Angebot. Verbindet man das know how das sich in einem Social Network über die User ansammelt, mit der Funktion des Logins via Facebook erhält man die Möglichkeit auch auf externen Websites genau so passgenaue Werbung einzublenden wie auf Facebook selbst. Das Facebook damit wieder einen weiteren Schritt in Richtung von Googles Kerngeschäft Adsense unternimmt, überrascht weniger.

 Wie real ist diese Einschätzung?

Aktuell bietet Facebook nur Werbung auf der eigenen Plattform an, arbeitet aber an einem Marktplatz für Werbung. Dies ist zumindest ein Schritt in diese Richtung. Wie genau dieser Marktplatz aussehen wird, ob es eine Eigenentwicklung oder ein eingekauftes Produkt werden wird, ist derzeit nicht bekannt.  Facebooks Umsätze mit Werbung liegen bei 4 Mrd. US Dollar und erleiden gerade eine Wachstumsschwäche. Insider schätzen, das ein als FaceSense bezeichnetes Produkt ein Umsatzvolumen vom ca 10 Mrd. US Dollar erschließen könnte. Für die Kasse von Facebook, vor allem aber für den Börsenkurs wäre dieses Volumen ein schönes Geschenk. Die Nutzung dieses Potenzials ist aufgrund der Ausgangssituation, wie der Notwendigkeit neue Ertragsquellen zu erschließen eher naheliegend.

Ein Schritt weiter gedacht

Facebook verfügt bei vielen Websites über die Daten von Nutzern externer Websites (Connect, Likes). Sicher werden damit viele, aber eben nicht alle Nutzer einer Website erfasst. Was läge in diesem Fall näher als die eigentliche Kernkompetenz von Facebook ins Spiel zu bringen und externen Websites die Möglichkeit des Community Buildings innerhalb von Facebook oder an Facebook angelehnt als Plug In anzubieten? Auch das könnte Facebook in Userwachstum und Aktivität ein weiteres Mal voran bringen. Ein Vermarkter mit der möglicher Weise auch noch kostenlosen Dienstleistung Userbindung durch eigene Community hätte bei einigen Websites einen Wettbewerbsvorteil gegenüber dem „Nur-Werbevermarkter.“

[allgemein]

Plattform oder Community – die Gretchenfrage der Betreiber

Die Frage ist alles andere als theoretisch für die Betreiber von sozialen Netzen, denn die Wahl des Geschäftsmodells hat bekanntlich weitreichende Bedeutung für die Entwicklung des Unternehmens, nicht zuletzt aber auch auf die Größe des Ertragspotenzials.
Was ist Plattform, was Community?

  • Eine Online Community zeichnet sich eine Gemeinsamkeit, also ein gemeinsames Interesse oder Ziel aus.
  • Eine Plattform ist die technische Basis für Communitys und persönliche soziale Netze.

Worin unterschieden sich diese Positionierungen?
EntwicklungsrichtungEin Unternehmen, das sich im Plattformbusiness positioniert hat, konzentriert sich vor allem auf die Entwicklung der technischen Plattform. Es stellt seinen Nutzern die technischen Möglichkeiten und Instrumente für die Selbstdarstellung und die Kommunikation mit anderen zur Verfügung. In dieser Positionierung dominiert die technische Orientierung.

Ein Unternehmen, das sich im Communitybusiness positioniert, baut Interessengruppen auf, betreut und vermarktet sie. In dieser Positionierung liegt der Schwerpunkt in der Orientierung an – bestimmten – Zielen und Interessen der Nutzer. Dieses Unternehmen nutzt eine technische Plattform als Basis für den Aufbau und Betrieb einer oder mehrere Communitys.

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Freemium – ein Hoffnungsschimmer für Verlage?

Freemium ist als das Geschäftsmodell – insbesondere für Verlage – ein Thema. Unter dem Geschäftsmodell  Freemium versteht man, das ein meist größerer Teil der Leistungen / Inhalte kostenlos zur Verfügung gestellt werden, ein anderer als Premiumleistung bezahlt wird.
Ein Beispiel dieses Geschäftsmodells bietet Xing. Zuerst war Xing komplett kostenlos nutzbar, dann waren Funktionen nur noch für Premiumnutzer verfügbar.

Für Verlage scheint dieser Ansatz verlockend zu sein. Die ganze Diskussion des Geschäftsmodells Freemium vernachlässigt allerdings den Wettbewerb. Der spielt in diesem Geschäftsmodell eine besondere Rolle.

Die Freemium-Falle

Erinnern wir uns wie Freemium funktioniert: durch kostenlose Leistungen wird Markt erschlossen, durch bezahlte Leistungen wird Geld verdient. Das klingt gut, funktioniert aber nur sehr bedingt: Wenn der kostenlose Content von Anbieter A den kostenpflichtigen Content von Anbieter B ersetzen kann, ist das Geschäftsmodell schon Makulatur. Welcher Verlag hat Content, den der Kunde dringend braucht und der nicht durch Content eines anderen Anbieters ersetzt werden könnte? Frei nach dem Motto: „Der Premiumteil Deines Geschäftsmodells ist mein freier Content“ wird man sich in der Verlagsbranche wohl eher das Leben noch schwerer machen. Digitale Güter ermöglichen einen entsprechend harten Wettbewerb.

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Lieber Google als Facebook?

Im Spiegel stand am 6. 5. ein interessanter Artikel über das fragliche Geschäftsmodell von Facebook, der vor allem auf die Kritik von Umair Haque und Jeff Jarvis aufbaut. 

Jarvis fokussiert seine Kritik – „Facebook? Ich wäre lieber Google“ – Haque verzichtet auf filigrane Formulierung – „Wäre ich Facebook, würde ich mich vermutlich umbringen“. Beider Kritik fokussiert sich auf die Entwicklung des Geschäftsmodells von Facebook und nimmt Google als Messlatte. Hier wird nicht nur Birnen mit Äpfeln sondern auch Vergangenheit mit Gegenwart verglichen. Lieber Google als Facebook? weiterlesen