Gruner + Jahrs Communities of Interests

Notwendig, mutig und richtungsweisend.

Heute hat Gruner + Jahr seine neue Organisationsstruktur vorgestellt, die Sie hier beschrieben finden. Dieses Projekt ist nicht nur für die deutsche Medienlandschaft bedeutend, es dreht sich auch um eines meiner Lieblingsthemen – Special Interest Communities wie Sie die Community Branche nenne oder Communities of Interests, wie die Medienbranche etikettiert.

Ich bin zuerst einmal begeistert davon, mit welchem Mut und Elan der Umgang des Dickschiffs G+J angegangen wird. Das dieser Umbau Jahre dauern wird, wird niemand bezweifeln. Und ganz billig ist er sicher auch nicht zu haben, aber er dürfte wie es unsere werte Kanzlerin so schon bezeichnet „alternativlos“ sein.

Betrachtet man die beschriebene neue Organisation aus der wettbewerbsstrategischer Perspektive werden nicht nur kleine Ecken und Kanten erkennbar sondern auch existenzielle Risiken. Um meinen Lesern noch längere Blogbeiträge als gewohnt zu ersparen, versuche ich mich auf wenige aber wichtige Einzelpunkte zu konzentrieren.

Reicht ein mutiger Schritt in die richtige Richtung?

Lassen Sie uns einen Blick in das Leitbild und in die Eckpfeiler dieser Strategie werfen, die Sie hier unter diesen Punkten einsehen können.

Wir sind ein Haus der Inhalte.

Das ist so knapp und klar formuliert, das ich sofort begeistert weiter gelesen habe. Um spätestens bei den Eckpunkten der Strategie ernüchtert festzustellen, das man sich mutig vor allem auf den eigenen Bauchnabel fokussiert.

Inhalte sind entscheidend.

Um die Zukunft der Inhaltebranche und der Inhaltehäuser gestalten und sichern zu können ist die Akzeptanz der Realität eine unverzichtbare Grundlage.

Es gibt 2 Arten von Inhalten. Redaktionelle Inhalte – von den Medien als Quality Content bezeichnet und nicht redaktionelle Inhalte, als user generated content bezeichnet, weil sie von den Menschen – den Lesern, Kunden, Käufern – gemacht werden.

Blenden wir bei der Zukunftsgestaltung eines Inhaltehauses die nichtredaktionellen Inhalte aus, blenden wir damit deutlich sehr viel mehr als die Hälfte der Realität aus – inklusive des Wettbewerbs, der an den Kern unserer Geschäftsmodelle geht.

Auch wenn es eigentlich überflüssig sein sollte: user generated content entscheidet nicht weniger stark über Kaufentscheidungen oder Marken als redaktioneller content. Beispiele dafür sind reichlich vorhanden.

Wer weiter von Werbung und künftig auch von Zusatzgeschäften leben will, sollte diesen Punkt nicht ganz unberücksichtigt lassen, wenn die eigene Position im Markt nicht von Beginn an prekär positioniert sein soll.

Communities of Interests von G + J

Nachfolgend finden Sie die Communities of Interests in die sich G+J thematisch gliedern will. Das Original finden Sie hier unter Organisation in der Slideshow.

Gruner + Jahr Communities of Interests Organigramm
Gruner + Jahr Communities of Interests Organigramm

Eine klare Strukturierung der eigenen Produkte nach Zielgruppen ist sicher sehr empfehlenswert. Damit daraus Communities of Interests werden könnten, bedarf es der Integration der Zielgruppen. Was sich hier als Organisationsstruktur darstellen fasse ich – hoffentlich falsch – als thematisch strukturierte Palette von Medienprodukten auf, bei denen die eigentliche Community – die User, die sich für dieses Thema interessieren – möglicherweise in Form von Kommentaren und simplen Reaktionsmöglichkeiten einbezogen wird. Trifft diese die angestrebte Realität verharrt das Inhaltehaus auf der Ebene des digitalen Leserbriefs.

Die Wettbewerbslandschaft

Ein Inhaltehaus bewegt sich in einer breiteren Wettbewerbslandschaft als die Zeitungen und Magazine vordigitaler Zeiten.  Da es für ein Unternehmen eben nicht nur um Inhalte sondern vor allem um funktionierende und zukunftsfähige Geschäftsmodelle geht, wird der Wettbewerb auch darüber definiert, was Geschäftsmodelle ermöglichen, verhindern oder zerstören kann.

Es ist letztlich nicht der Wettbewerb der Medienunternehmen untereinander, der die Zukunft der Medienunternehmen tangiert, sondern der Systemwettbewerb und der Wettbewerb um die Aufmerksamkeit (der User, Endverbraucher, Leser). Erinnern Sie sich noch an das Thema Leistungsschutzrecht? Google ist sicher nicht primär als Medienunternehmen positioniert. Analog sehe ich die existenziellere Wettbewerbssituation eines Inhaltehauses eher im Wettbewerb mit anderen Systemen als im Wettbewerb innerhalb der eigenen Branche. Der Systemwettbewerb bei Inhalten wird zu einem großen Teil zwischen Plattformen über deren Content-Mix ausgetragen werden, also aus dem Verhältnis redaktionellen Contents und nicht redaktionellen Contents.

Ross und Reiter – wer wird im Ring im Systemwettbewerb um Content stehen?

Vorab: Inhalte sind in unserer Betrachtung kein Selbstzweck. Inhalte dienen dazu den Rahmen für wirtschaftliche Leistungen zu bilden. Zum Beispiel in dem sie die Reichweite für Unternehmenskommunikation bilden. In traditioneller Form z. B. bei Magazinen, in Social Media durch den Aufbau von Reichweite für Medien, Unternehmen, Marken oder Themen.

Aus heutiger Sicht wären die Hauptwettbewerber themenorientierter Medienproduktbündel (die Communities of Interests von G+J) die Unternehmen, deren Schwerpunkt entweder bei user generated content liegt oder im eCommerce. Das wären nach heutigem Stand vor allem

  • Facebook: die Social Network Plattform ist derzeit klarer Marktführer in ihrer Branche, bindet Useraufmerksamkeit und Mediennutzungszeit, ist Sammelort des user generated contents und Basis von userbetriebenen wie unternehmensbetriebenen Special Interest Communities / Communities of Interests. Facebook kann relativ einfach
    • user generated content thematisch strukturieren.
    • relevante Erfahrungen aus user generated content extrahieren und zur Verfügung stellen (Holidaycheck-Alternative).
    • effiziente Communities of Interests bilden (was derzeit noch nicht effizient geschieht).
    • redaktionelle Inhalte einbinden (wo dies erforderlich ist).
    • präzisere Werbungs- / Verkaufsmöglichkeiten bieten (user behaviour profiling).
    • auf Volunteerähnliche Wettbewerbsvorteile zurückgreifen (Wikipedia-Effekt).
    • Marketingdienstleistungen für die Nutzung von Communities of Interests entwickeln und vermarkten.
  • Amazon: als eCommerce Plattform nutzt Amazon seit Jahren erfolgreich user generated content. Nach der Verbreiterung der Produktpalette und der Etablierung als eCommerceplattform ist die weitere „Sozialisierung“ des eCommerces naheliegend. Nicht zuletzt weil dies eine Basis des Erfolgs von Amazons ist und war. Amazon kann leicht
    • thematische Communities of Interests etablieren (user generated content und profiling sind vorhanden).
    • direktere und präzisere bedarfsorientierte Werbe- und Verkaufsmöglichkeiten anbieten.
    • relevanten redaktionellen Content einbinden.

Beide Wettbewerber sind damit in der Lage über einen entsprechenden Mix aus Inhalten (redaktionell und user generated) sowie den Vorteil sozialerer technischer Plattformen sowohl

  • die Aufmerksamkeit der User in den entsprechenden Themenfeldern als auch
  • die Nachfrage der Anbieter von Produkten und Leistungen nach Marketingdienstleistungen mit hoher Präzision und Verkaufsleistung

bei sich zu konzentrieren und damit das Geschäftsmodell von Inhaltshäusern strukturell zumindest stark zu tangieren. Dieser Systemwettbewerb wäre ausgesprochen ungleich und von einem reinen Inhaltshaus kaum zu bestehen.

Welche Wettbewerbsfaktoren entscheiden solche Systemwettbewerbe?

In einem komplexen Systemwettbewerb gibt es eine Vielzahl von Faktoren, die Wirkung haben. Einige davon verdienen aber besondere Beachtung.

  • Relevantes Profiling: zu wissen, welcher User / Konsument wann welches Produkt sucht oder suchen wird, ist eine Aufgabe des Profilings der Gegenwart wie der Zukunft. Die Methoden und Möglichkeiten dafür sind bereits vorhanden aber weitgehend wenig bekannt und genutzt. Dies wird  sich in Zukunft ändern.
    • Relevantes Profiling erfordert eine aktiv genutzte soziale Plattform oder die Möglichkeit Profiling in einer solchen zu betreiben.
    • für die dafür relevante Contentstrategie kann redaktioneller wie user generierter Inhalt genutzt werden.
  • soziale Vernetzung: soziale Vernetzung ist die Basis von Empfehlungsmarketing wie von effizienter Markterschliessung oder auch kundenunterstützter Kundenbindung.
  • Der Wikipedia Effekt: wenn Leistungen kostenlos von Usern erbracht werden, sind konventionell produzierte Leistungen wirtschaftlich stark unter Druck oder nicht mehr wettbewerbsfähig, so das die entsprechenden (konventionellen Medien-) Geschäftsmodelle zerstört werden können.

Communities of Interests

Wie könnten echte Communities of Interests für ein Inhaltshaus organisatorisch gegliedert sein? In Anlehnung an die Orginalgrafik etwa so:

coIGJ

Die Medienobjekte werden um ein Communityobjekt ergänzt, auf dem die User für die jeweiligen Themen zusammengefasst werden. Das die technische Basis der jeweiligen Communityobjekte über alle Themen hinweg reichen sollte, ist empfehlenswert. Damit handelt es sich über alle Themen hinweg um ein gemeinsam genutztes modulares Communityobjekt.

Mediendickschiffe und Strategie

„Der Weg ist lang, mehrere Jahre, aber schön und attraktiv. Das Ziel ist groß.“

So beschreibt die Führungsspitze den Umbau von G+J. Dickschiffe umzubauen heisst nun wirklich dicke Bretter zu bohren. Da das maritime Beispiel bei G+J doppelt gut passt, empfiehlt es sich Dickschiffe auch nicht auf Sicht zu steuern. Ein derartig fundamentaler Umbau macht aus einem Unternehmen über Jahre eine Baustelle. In einer Umbauphase die Baupläne verändern zu müssen, erhöht die Schwierigkeiten dieser Aufgabe noch einmal deutlich. Deshalb ist es um so wichtiger, so vorausschauend als möglich zu planen und all die Faktoren einzubeziehen, die über den künftigen Erfolg entscheiden. ‚Warum ich dies nicht ganz als final gelungen ansehe

Ich würde mir für G+J und nicht zuletzt die Medienlandschaft insgesamt wünschen, das dieser Umbau zu einem Medienunternehmen führt, das den zukünftigen Herausforderungen gewachsen sein kann. Aber wir sind natürlich nicht bei „Wünsch Dir was“, sondern in der deutschen Medienlandschaft.

Trotzdem wünsche ich diesem beachtlich mutigen Unterfangen das sowohl user generated content als auch die zu erwartende Wettbewerbsstruktur einbezogen und damit auf beiden Augen in die Zukunft geblickt wird. Sie wissen ja – auf dem zweiten Auge sieht man besser.

 

Communities of Interests – Roomido

Ende März kündigte Gruner+Jahr an den Ausbau von Communities of Interest als Teil der Digitalisierung des Kerngeschäfts voranzutreiben.  Roomido ist die Community of Interest für das Thema Wohnen. Das Experiment Roomido verdient nicht zuletzt deshalb besondere Aufmerksamkeit, weil wir darin den langen Weg ablesen können, den G+J wird gehen müssen, um wirklich selbst eigene Communities of Interest etablieren zu können.

Zum Verständnis von Communities of Interests.

Die Idee der Communities of Interest ist nicht neu. Sie ist logisch, naheliegend und nahezu zwingend und sie hat Geschichte. In allen echten Social Network Plattformen existierten und existieren solche Communities of Interest. Zu allen möglichen Themen und Interessen, rund um Marken und auch mal um Produkte.In aller Regel existierten diese Communities lange bevor es Medien- und Markenunternehmen klar war, was da passiert. Die User waren auch diesmal schneller.

Wenn Sie einen Eindruck von den Communities of Interest gewinnen wollen, surfen Sie doch mal durch die Gruppen in der Social Network Plattform Ihres Vertrauens. Neben einer Menge toter Pferde und Kopfgeburten gibt es dort einiges interessantes zu bestaunen.

In meinen Seminaren zu diesem Thema nutze ich ganz gern die Automobilbranche als Beispiel. Dort haben User in einzelnen Ländern grössere Markencommunities aufgebaut als die Inhaber der Marken.

Communities sind per se Gemeinschaften, die sich um ein gemeinsames Thema bilden oder ins Leben gerufen werden. Nicht jeder Versuch eine Community zu bilden, ist erfolgreich. Die Klippen, die es zu umschiffen gibt sind da recht mannigfaltig. Roomido ist auch deshalb erwähnenswert, weil man sich sichtlich Mühe gibt, an bekannten Klippen Schiffbruch zu erleiden.

Roomido – ein deutsches Pinterest für Wohnideen?

Unterstellen wir einmal – zu recht oder unrecht sei dahin gestellt – das Pinterest Pate beim Konzept von Roomido stand. Es ist legitim, nachvollziehbar und im Prinzip klug sich an erfolgreichen Mustern zu orientieren sofern man sie in ihrer Struktur versteht und die Erfolgsmechanismen berücksichtigt.

Um Communitys – und Social Networks und deren Plattformen zu verstehen, hilft ein Blick auf Funktionen und Mechanismen.

Was macht den Erfolg von Pinterest aus?

  • die Useraktivität. Pinterest ist – wie alle Social Network Plattformen – ein leeres Softwaregebilde, das erst von den Usern belebt und bewohnt wird. Das Kernproblem aller Social Network Plattformen ist die kritischen Masse an Usern – sagt man. Fälschlicherweise. Eigentlich ist die kritische Masse an Useraktivität gemeint. Es gibt da immer noch eine Plattform mit 6 Millionen Usern und nicht mal rudimentärer Lebenszeichen. 6 Millionen sind in D mehr als eine kritische Masse. Aber eben als User inaktiv. Und damit ist die Plattform tot.
  • die Vielfalt. Es gibt nichts was man nicht pinnen kann – von rechtlichen Einschränkungen und den terms of use abgesehen. Pinterest ist kommerziell sehr interessant aber eben nicht primär eine kommerziell ausgerichtete Plattform. Das gute alte Fisch-Angler-Wurm Prinzip trifft auch hier zu.
    • Um Fische zu angeln, braucht man Köder, der dem Fisch schmeckt und nicht dem Angler. Der Roomidoköder sieht so aus als sollte er eher dem Angler schmecken.
  • die soziale Einbettung: Pinterest bindet andere soziale Plattformen so weit als möglich ein. Das sorg für soziale Wahrnehmung, generiert neue User und traffic.

Die optische Positionierung

Der erste Blick entscheidet. Der User muss einen überzeugenden ersten Eindruck bekommen, erkennen woran er / sie ist und sich angesprochen fühlen, zumindest aber neugierig genug sein um weiter zu machen. Ansonsten ist der User eben weg. Nachfolgend die Startseiten von Pinterest und Roomido.

pinterest

 

roomido-start

 

Natürlich sollte man sich vor individuellen Schlussfolgerungen grundsätzlich hüten, aber für mich könnte die Roomido Startseite auch die (schöne) Startseite eines Möbelhauses sein. An eine Community denke ich da spontan nicht.

Entscheidende Defizite bei Roomido

Niemand sollte von einer neuen Plattform erwarten das sie von Anfang an perfekt ist. Nicht einmal, wenn ein Mediengigant wie G+J dahinter steht. Allerdings gibt es Defizite, die der Markt nicht toleriert und von denen jeder Einzelne das Aus bedeuten kann.

Ãœberspringen wir die nicht ganz unerheblichen Fragen

  • Warum muss ich als User unbedingt bei Roomido dabei sein?
  • Was kann Roomido besser als andere Plattformen (insbesondere Pinterest)?

und werfen einen Blick auf die ganz simplen Kleinigkeiten, die über Top oder Flopp entscheiden.

Der zweite Eindruck ist für Mitmachinteressierte wichtig

Pinterest begrüßt mich mit der Möglichkeit einfach reinzuschnuppern in dem ich mich über Facebook anmelde.

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Bei Roomido muss ich erst mal suchen wo ich mich anmelden kann – wenn ich Roomido als Community verstehe.

Freunde einladen – erfolgsentscheidend für soziale Plattformen

Nichts ist so wichtig in einer sozialen Plattform wie schnell Freunde zu finden und sich mit ihnen zu verbinden. Geschieht das nicht sind die Mitmachbereiten User faktisch über Nacht Karteileichen.

Bei neuen Plattformen ist es entscheidend, das User ihre Freunde einladen oder zumindest über die neue Plattform und das eigene Interesse daran informieren. Suchen Sie diese Funktion bei Roomido. Der normale User sucht sie übrigens nicht. Wenn sie nicht sofort zu Beginn präsentiert wird, ist diese entscheidende Chance vertan.

Usermotivation

Ohne eine überzeugende Usermotivation ist der Anfang sehr, sehr schwer, wenn er denn überhaupt zustande kommt. Die Usermotivation muss erkennbar uns verführend sein, inbesondere was

  • Selbstdarstellung
  • Belohnung / Anerkennung für Aktivität

betrifft. Hier hat Roomido nicht nur extrem viel Raum für Verbesserungen. Hier könnte man zudem auch gegenüber Pinterest punkten. Leider ist bei Roomido in beiden Punkten nichts nennenswertes zu finden.

Community Building – wie man bekannte Klippen umschifft

Positionierung(en) und worst cases

G+J und das Roomido Team mögen mir die flapsigen Bemerkungen verzeihen, aber man baut eine Community nicht um einen nachempfundenen IKEA-Katalog herum auf, wenn man als Positionierung das Thema Wohnideen hat. Wenn das Geschäftsmodell („Ich will am Verkauf von Möbeln und Wohnaccessoires verdienen“) erkennbar im Vordergrund einer Community stehen  dann bleibt man sehr schnell unter sich.

Zieht die soziale Verbreitung von redaktionellem Content im Hintergrund / Unterbewusstsein die konzeptionellen Strippen, wird die Useraktivität leicht genauso schnell verkümmern, wie  im Fall der konzeptionellen Sturzgeburt eines sozial angehauchten Katalogs.

Vernetzung und Kommunikation

Vernetzung ist essentiell für das Leben und überleben einer Community. Die beiden Methoden

  • fof (friend of a friend)
  • common interest

sollten intensiv genutzt werden. Gerade zu Beginn entscheidet sich hier das Plattformschicksal. Kommunikationstools, die individuell für die Kommunikation zwischen Nutzern genutzt werden, sollten durch automatisierte Kommunikationsanreize ergänzt werden.

Useraktivität

Wer schon mal eine Community auf- oder geografisch ausgebaut hat, kennt das Problem, eine ausreichende Masse an Aktivität zu generieren und die Fehler, die man dabei nur zu leicht begeht. All zu leicht gerät man ins Fahrwasser des „bespassens“ in der Hoffnung, damit Aktivität zu generieren und übersieht dabei, das dadurch Useraktivität eher gebremst wird.

Neben der klassischen Methode – einfach starten und auf das beste hoffen – empfehlen sich

  • pre start: ein geschlossener Start mit einem kleinen, festen Nutzerkreis um Inhalte und Aktivität zu generieren
  • Kooperationen und Integrationen: einbinden von vorhandenen Interessengruppen

Handlungsempfehlung

Alles noch keine  Katastrophe. Meine Empfehlung: Roomido als das kennzeichnen, was es derzeit auch ist – eine frühe Betaversion. D. h. Hausaufgaben machen und dann erst offiziell starten. Dann besteht immerhin noch eine echte Erfolgschance. Und wenn es dann immer noch schief geht, kann man aus dem Experiment immerhin wertvolle Erfahrungen ziehen. In dieser Form scheitert Roomido an altbekannten Fehlern.