Auto Medien, Social Media und Ertragsquellen

Social Media wird von Medien als Motor für die Verbreitung von Inhalten genutzt. Mehr Traffic ist allerdings nur ein Leistungspotenzial von Social Media für redaktionellen Content. Medienunternehmen können durch Social Media deutlich umfassender profitieren.

Automedien, redaktionelle Inhalte und usergenerierte Inhalte

Betrachten wir die Nutzung von Inhalten verschiedener größerer Automedien, zeigen sich erste strukturelle quantitative Wachstumspotenziale (auf Nutzungsstrukturen basierend).

auto

Betrachtet man den unterschiedlichen Anteil an Visits für redaktionelle Inhalte und für user generierte Inhalte, zeigt welches strukturelle Wachstumspotenzial für Medien mit redaktioneller Prägung besteht.

auto-motor-sport hat als historisch redaktionsorientiertes Medium den Schritt in die Nutzung user generated contents besser realisiert als andere redaktionell geprägte Medien.

Wertschöpfung durch Social Media

Traffic ist nicht gleich traffic, zumindest was die wirtschaftliche Wertigkeit des traffics bezogen auf Tausenderpreise betrifft.

Aus dieser Sicht erscheinen strukturelle Investitionen in Social Media – jenseits der Verbreitung redaktioneller Inhalte – auf den ersten Blick nicht ganz so attraktiv. Man kann argumentieren, das dieser Nachteil durch schiere Menge ausgeglichen wird. Man kann aber auch den wirtschaftlichen Wert von Traffic bei user generated content durch zusätzliche Wertschöpfung verbessern. Oder beides realisieren.

Ertragsquellen durch Social Media

  • mehr traffic durch intensivere Nutzung mit geringen Produktionskosten
  • zusätzliche höherwertige Ertragsquellen in Form von Social Media Marketingdienstleistungen (z. B. aus der Vermarktung von Communities of Interests)
  • zusätzliche verkaufsnahe Ertragsquellen (z. B. aus der Vermarktung von adressierbarem Bedarf in Form von Leads)

Eine leistungsfähige Social Media Infrastruktur ermöglicht eine frühzeitige Erkennung und Adressierung von Informationsbedarf und Konsumbedarf. Potenzielle Leads können so früher erkannt und adressiert werden, bevor sie zu aktiver Nachfrage in entsprechenden Portalen wie mobile.de und anderen führen. Damit können sowohl redaktionell geprägte wie user generated content fokussierte Medienunternehmen das Geschäftsmodell klassischer Gebraucht- und Neuwagenportale unterlaufen.

Voraussetzungen für eine umfassende Social Media Nutzung mit höherer Wertschöpfung

Eine erfolgreiche Nutzung von Social Media erfordert eine leistungsfähige Infrastruktur, basierend auch auf einem Set technischer und konzeptioneller Voraussetzungen. Hier sind als Mindestset

  1. Profile, die die ganze User Journey und alle Use Cases abdecken – also z. B. nicht nur auf Foren reduziert sind
  2. Motivationsstrukturen für die aktive Nutzung, für Beteiligung und Nutzenstiftung
  3. Vernetzungstools sowohl zwischen Usern als auch zwischen Usern und Inhalten
  4. leistungsfähige Kommunikationstools
  5. Bedarfs- und Interessensprofiling aus Profilinformationen und Nutzung
  6. Aktive Anbindung an persönliche soziale Netzwerke (FB, Google+, Pinterest, etc.)

zu verstehen. Weder in den Medien, die historisch gesehen auf user generated Content fokussiert sind, noch bei auto-motor-sport besteht eine entsprechende ganzheitlich leistungsfähige Infrastruktur. Bei den redaktionell geprägten Medien neben auto-motor-sport sind die Wachstumspotenziale aus Social Media deutlich weniger erschlossen.

Wettbewerbsvorteile und Marktpotenziale durch Social Media

für redaktionell geprägte Medien:

  • der Aufbau einer leistungsfähigen Social Media Infrastruktur bietet neben den angesprochenen Ertragsquellen auch deutliche Wettbewerbsvorteile innerhalb dieser Mediengruppe in Nutzerbindung und Nutzungsintensität sowie der Gewinnung neuer Nutzer aus den persönlichen sozialen Netzwerken bestehender Nutzer.
  • der Erweiterung der Wertschöpfung in Richtung Marketingdienstleistungen und verkaufsorientierter Dienstleistungen
  • der Aufbau eines strukturellen Wettbewerbsvorteils gegenüber klassischen Neuwagen- oder Gebrauchtwagenportalen durch frühzeitigere direkte Erkennung und Ansprache von Leads oder deren soziale Erschliessung.

für Medien mit Fokus auf user generated content ergeben sich Wachstumpotenziale aus

  • einer leistungsfähigeren Social Media Infrastruktur und
  • in der Erweiterung der Leistungsfähigkeit um Marketingdienstleistungen und Verkaufsdienstleistungen.

Meine Leistungen

Bei Bedarf sorge ich für

  • die konzeptionell-technische Kompetenz für eine leistungsfähige wie wettbewerbsfähige Social Media Infrastruktur
  • wettbewerbsgestaltende Unternehmensleistungen,
  • die Ressourcen für die Umsetzung und sichere deren Qualität.

Sichern Sie Ihrem Unternehmen damit zusätzliche Ertragsquellen und denken Sie daran: Social Media hat mit anderen digital basierten Geschäftsmodelle gemeinsam das es strukturell ein the-winner-takes-it-all-business ist.

Das BRAVOsterben falsch verstanden

Meedia befasst sich aktuell und aus gegebenem Anlass wieder einmal mit den IVW Zahlen und hier unter anderem auch mit dem Absturz der Jugendmagazine.

Ich nenne das mal grob vereinfacht das BRAVOsterben, auch wenn es die ganze Branche betrifft. So nachvollziehbar die Fakten sind, die meedia zitiert, so fraglich halte ich einen Schluss daraus:

Zitat: Die Jugend kehrt dem Medium Papier den Rücken.

Das ist möglicher Weise ein zu naheliegender Schluss, um nicht zu sagen ein Schnellschuss. Im gleichen Artikel befasst man sich mit Wachstum bei gedrucktem Papier in der Zielgruppe der Kinder. Mein Schluss aus dieser Entwicklung ist ein anderer:

Meine Meinung: Die Jugend kehrt dieser Form von Nutzenstiftung den Rücken.

Und das ist sicher nicht ganz falsch und sollte auch nicht überraschend sein. Fasst man mal zusammen was sich in den letzten zehn Jahren in der Kommunikation der Jugendlichen getan hat und wieviel davon von der BRAVO Branche vorangebracht oder wenigstens rechtzeitig aufgegriffen wurde, wird die Ursache dieses Absturzes deutlich. Im Gegenteil – man hat im Fall von BRAVO auch die Chance der eigenen Community vergeigt, obwohl die User anfangs dafür verfügbar waren. Das Problem dieser Branche ist wohl weniger die Zielgruppe und deren Abwendung, sondern das eher man die eigenen Kunden nicht mehr kennt und versteht.

Wie sieht die Antwort der Branche auf die Frage aus, was die Zielgruppe an Inhalten und Nutzen nicht längst schneller und besser im Netz bekommen kann?

Als Zukunftsgestaltung hilft die alte Methode „neue Verpackung für alte Inhalte“ auch nicht weiter. Das Thema Einstellung wird vermutlich schneller auf der Tagesordnung stehen, als das Thema Innovation. Es ist nicht der Kunde, der sich vom Markt entfernt hat.

Contentgläubigkeit  statt Nutzenorientierung – Anzeigendenken statt Marketingverständnis

Was ist denn Content, Inhalt nichts anderes als eine Form von Nutzenstiftung. Gedruckt. Nützliche Information, insbesondere wenn man unterhaltendes auch unter der Rubrik nützlich ansiedelt. „Die Jugend“ ist immer noch heftig auf der Suche nach nützlichen Informationen. Ihre Quellen sind nur andere geworden. Und in einer Welt, in der jeder Jugendliche nicht nur Inhaltekonsument sondern auch Inhalteproduzent ist, sieht der Wettbewerb eben anders aus. Wer seine Zielgruppe da nicht wirklich kennt, ist extrem schnell aus dem Rennen.

Ich wage zu prognostizieren, das die Jugend-Medienmarken, die in Print gescheitert sind, diesen Prozess elegant auch im digitalen Umfeld nachvollziehen werden. 

Eben, weil nicht das Papier das Problem ist, sondern die Marktnähe und die Nutzenstiftung. Eine Medienmarke, die es schafft sich über die Nutzenstiftung neu zu erfinden, wird durch alle Medienwechsel erfolgreich sein. Natürlich ist die Lösung für BRAVO nicht mehr die eigene Community ein wenig aufzuhübschen. Der Zug steht längst in Palo Alto. Und ob fröhliche Pilgerreisen dorthin die Lösung bringen – ich bin mir da nicht sicher. Beten in Lourdes soll schon mehr Wunder bewirkt haben.

Wie könnte – jenseits von Sarkasmus, Ironie und müder Schadenfreude – eine Lösung für die Branche aussehen. Wo finden sich Ansatzpunkte, die das Gerüst für ein zukunftsfähiges mediales Geschäftsmodell in diesen Zielgruppen bilden können? Natürlich gibt es davon immer noch genügend. Die Herausforderung liegt eher darin, die eigene Position zu verlassen und sich neu im Markt zu positionieren – solange dafür noch Kraft und Ressourcen vorhanden sind.

Eckpunkte einer Jugendstrategie einer Medienmarkte

Loggen Sie sich ein, um die Eckpunkte einer Jugendstrategie einer Medienmarke kennen zu lernen oder sprechen Sie mich an, wenn Sie mehr wissen wollen.

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Erfreulicherweise bieten sich gleich eine ganze Reihe unterschiedlicher Strategien für die Zielgruppen der Jugendlichen an. Die Gemeinsamkeiten dieser Strategien:

Plattformen: Multiplattformstrategie mit dem Schwerpunkt mobile Endgeräte

Nutzen: ein Nutzen der Information mit enthalten kann, aber deutlich darüber hinaus geht. Stichworte dazu: Integration und Partizipation, Wikipediaisierung

Inhalte: die Inhalte mögen aus der Konsumgüterindustrie an die Zielgruppen herangetragen und von den Medien redaktionell aufbereitet werden, Themen und Trends setzen die Zielgruppen längst selbst. Die Integration der Zielgruppen in die Produktion der Inhalte ist schon deshalb nicht mehr verzichtbar.

Soziale Integration – Social Media: Ohne konzeptionell-architektonische Einbindung bestehender Social Media Plattformen wird kein nennenswerter Erfolg in diesen Zielgruppen zu realisieren sein. Die konzeptionelle Herausforderung ist, die Reichweite der Plattformen zu nutzen, um eigene Geschäftsmodelle jenseits der Abhängigkeit davon zu etablieren.

Geschäftsmodell: Zielgruppenerschließung und Vermarktung von Nachfrage und Zugang / Marketingdienstleistungen jenseits von Anzeigen und simpler Werbung. Die Defizite von Facebook und Co bieten hier reichlich Raum für relativ innovative Marketingdienstleistungen.

Timing und Ressourcen

Je später ein Marktteilnehmer in einem etablierten Markt agiert, desto kleiner ist in aller Regel das verbliebene Potenzial und desto höher der Ressourcenbedarf – sowohl in quantitativer wie in qualitativer Hinsicht. Das Sterben der Jugendmagazine dauert an, aber das Ende wird zusehends absehbar. Die Bereitschaft noch einmal einen nennenswerten Betrag zu investieren um mit dem Risiko eines faktischen Neustarts die Chance zu wahren, im Markt zu bleiben dürfte nicht in dem Maß wachsen, wie die Magazine schrumpfen.

 

Medien und Social Media – verpasste Chancen und neue Risiken

Es hätte der Anfang einer großen Lovestory werden können, statt dessen sieht die Beziehung mehr nach Hassliebe aus. Ja, ich spreche von den traditionellen Medien und von Social Media – genauer den Social Networks.

Der Sprung in die Welt der neuen Medien – vulgo: ins Internet – wurde mehr oder weniger begeistert vollzogen. Die Annäherung an die Social Network Plattformen lässt sich kaum vermeiden, auch wenn user generated content kräftig von der Medienzeit der Konsumenten abzwackt. Die Hand, die Du nicht abschlagen kannst, musst Du küssen – sagt ein altes arabisches Sprichwort. Und so neigt sich der gequälten Medien Haupt gerade mal so weit als nötig dem Leser oder Kunden entgegen. Social Media – das ist nun mal wenig anderes als ein aktives Gebilde von Lesern und Kunden. Dabei schaden sich die Medienhäuser mit dieser Attitüde dort wo es am meisten schmerzt – in der Kasse.

Medienplattformen mit Social Networks

Als besonders unglückliches Beispiel für die Nutzung eines eigenen Social Networks führe ich ganz gern SWR3land an. Dem Artikel „Woran Communitys scheitern“ dient die Community meines Lieblingsradiosenders als dankbares Beispiel.

GoFeminin verdient als Online Plattform schon deshalb Aufmerksamkeit, weil sie als zielgruppenspezifisches Objekt nicht nur interessant, sondern auch erfolgreich ist. GoFeminin.de gehört über aufeminin.com zu Axel Springer und dieser Link hinter der Domain zeigt Ihnen, wie aktiv die  Plattform nach Google in Deutschland genutzt wird.

Social Media Potenzial einer erfolgreichen Medienplattform im Vergleich

Gofeminin hat geradezu zwangsläufig auch ein eigenes Social Network. Bei der Zielgruppe wäre alles andere erstaunlich. Die internet facts 2010/I geben für gofeminin beachtliche 4,62 Mio unique users als Reichweite an. Davon tummeln sich – nach Google –  täglich ca. 125 Tsd User auf der Website.

Mit goFeminin.de haben wir eine redaktionell geprägte Plattform mit einer „angehängten“ Social Network Plattform (vulgo Online Community). Da wäre es doch interessant sich auch mal das Gegenstück dazu anzusehen – also eine Social Network Plattform mit eingebautem redaktionellen Content. Natürlich werden da Äpfel mit Birnen verglichen, zugleich handelt es sich um mediale Plattformen, die sowohl ugc als auch redaktionellen Content in unterschiedlicher Positionierung und mit unterschiedlichem Schwerpunkt anbieten. Zumindest für den Obsthändler ist es allemal interessant ob jetzt die Äpfel oder die Birnen mehr Geld in die Kasse spülen.

Für diesen vergleichenden Blick auf die Nutzung zweier unterschiedlicher Plattformen habe ich mich für  KWICK! entschieden, weil diese Social Network Plattform sowohl in der IVW als auch bei der agof gemessen wird und sich darin seit einiger Zeit hochwertiger redaktioneller Content – aus einer Zusammenarbeit mit der dpa – findet. Das die Nutzerstrukturen nicht wirklich übereinstimmen, musste ich leider in Kauf nehmen. Die Auswahl geeigneter größerer Plattformen mit entsprechender Leistungsstruktur – also einer Kombination von user generated content und redaktionellem Content ist ja überschaubar.

Datenvergleich

Der Vergleich von Äpfeln und Birnen zeigt Unterschiede und Gemeinsamkeiten. Leider müssen wir dazu Daten aus den unterschiedlichsten Quellen nutzen und darauf vertrauen, das bei beiden Plattformen redaktioneller Content und ugc zumindest ähnlich genau definiert wurde.

agof 2010/I

  • KWICK! hat 2,35 Mio unique user,
  • gofeminin.de hat 4,62 Mio unique user

IVW 7/2010

  • KWICK! 27,2 Mio visitsinsgesamt, davon
    • 24,1 Mio. visits redaktioneller content
    • 21,6 Mio. visits user generated content (ugc)
  • gofeminin 11,0 Mio visitsinsgesamt, davon
    • 2,8 Mio visits redaktioneller content
    • 8,6 Mio visits ugc

Ãœberraschende Erkenntnisse

  • Die“reinrassige“ Social Network Plattform KWICK! hat einen deutlich höheren Anteil an visits für den redaktionellen content, als das redaktionell geprägte Medium gofeminin.
  • Bei Gofeminins visits sind die visits für user generated conten (ugc) deutlich ausgeprägter als das nach ivw bei KWICK! der Fall ist.
  • Die unterschiedlichen Verhältnisse von Visits nach Kategorien zur Gesamtsumme der Visits fallen auf.
    • die KWICKies konsumieren sowohl heftig redaktionellen content als auch user generated content (ugc)
    • bei gofeminin sieht es eher nach einem entweder – oder Verhalten aus.

Bei aller Vorsicht gegenüber Vergleichen über strukturelle Unterschiede hinweg, geben solche Vergleich zumindest Anstöße über bestimmte Gemeinsamkeiten und Unterschiede und deren Ursachen und Bedeutung nachzudenken.

Mir fallen dazu einige Aspekte ein, die dazu einladen sie gedanklich weiter zu verfolgen.

Verpasste Chance am Beispiel Gofeminin

  • Aus der doppelten Reichweite von Gofeminin gegenüber der Social Network Plattform KWICK! resultieren nur 40% der visits der nur halb so großen Social Network Plattform – obwohl goFeminin einen deutlich höheren Nutzungsanteil von ugc aufweisst als die Social Network Plattform.
  • Von den 40% der Visits die goFeminin als doppelt so große Plattform hat, entfallen nur ein Viertel auf redaktionelle Inhalte. Betrachtet man die Nutzung von goFeminin und wirft dann einen Blick auf die Website fallen Angebotsschwerpunkt und Nutzungsschwerpunkt deutlich auseinander.
  • Spekulatives Gedankenspiel: wäre goFemininals Social Network mit integriertem redaktionellen Content angelegt und erzielte eine Nutzung in der Qualität einer Social Network Plattform entspräche die Reichwerte von goFeminin nach agof über 45 Mio. redaktionellen visits.
    • Das ist nicht ganz abwegig. wkw hat mit 8,28 Mio unique users (agof) immerhin 163 Mio Visits (ivw).
    • Welcher wirtschaftliche Erfolg durch verharren in alten Denkmustern verpasst wird, ist sicher nicht uninteressant, aber ich versuche nicht das in verpassten Umsätzen auszurechnen. Zu einem Umsatz gehören letztlich auch die dafür nötigen Kunden.

Neue Risiken für Medienplattformen

Auch wenn KWICK! eine Sonderrolle spielt, was den redaktionellen Content angeht, zeigen sich eben an dieser Nutzung neue Risiken für die etablierten Medien.

  • Social Networks sind – bei durchdachter Umsetzung – in der Lage redaktionellen Content erfolgreich an den Leser zu bringen – in diesem Beispiel deutlich erfolgreicher als das eigentliche redaktionelle Konzept.

Anzeichen für einen medialen Paradigmenwechsel

  • Social Network Plattformen können redaktionellen Content effizient vertreiben. Mit der wirtschaftlichen Vermarktung hakt es dort nicht weniger als in den Medienplattformen. Der einzige Vorteil der traditionellen Medienplattformen sind noch höhere Erlöse in der Werbung.
  • Es ist einfacher redaktionellen content in eine Social Network Plattform einzubinden, als eine Social Network Plattform in – bereits besetzten – Märkten zu etablieren.

Auswirkungen auf Geschäftsmodelle

Die Geschäftsmodelle beider Seiten – redaktionelle Medienplattform und Social Network Plattform – gewinnen durch die Nutzung der Leistungen der anderen Seite. Bei der traditionellen Medienplattform zeigt sich über das Ergebnis der Nutzung nicht nur ein Ungleichgewicht zwischen Anschein und Realität. Die Frage nach dem wirtschaftlicher erfolgreichen Vorgehensweise in der Positionierung verdient grundsätzlich neu gedacht zu werden.

Daneben erwächst aus der Kombination Social Network Plattform mit intelligent integriertem redaktionellem Content eine grundsätzliche Alternative  zu den etablierten Medienplattformen, die zu einem strukturell neuen und schwierig zu handhabenden Wettbewerb führen kann.

Für die Produzenten von redaktionellen Inhalten ohne eigenen Marktzugang – also z. B. Journalisten, Presseagenturen und Co. – erwächst über Social Network Plattformen ein alternativer Weg zum Markt, der die Abhängigkeit von den etablierten Medienplattformen zumindest verringern kann.

Fazit

Äpfel mit Birnen zu vergleichen, kann neue Erkenntnisse bringen, wenn man sich insgesamt mit Obst befasst, über den eigenen Korbrand hinausblicken will und kann und den Blick fürs Große und Ganze – die Kasse – hat.

Auf der Seite der Medien zeigt sich, wie kostspielig möglicherweise das eigene Unvermögen ist, sich auf Social Network Marketing grundsätzlicher einzustellen und das man damit möglicherweise nicht nur auf beachtliche Umsätze sondern auch auf Zukunftssicherung verzichtet.

Für die Social Networks bringt die Implementierung redaktionellen Contents ein zusätzliches Angebot für die Mitglieder, das zugleich Inseln mit höherwertigem Vermarktungspotenzial produziert.

Sie würden sich gerne intensiver mit Social Media befassen?

Für diesen Fall empfehle ich Ihnen an einem Seminar zu diesem Thema teilzunehmen oder einen firmeninternen Workshop abzuhalten. Für den Aufbau von Social Media Kompetenz ist das Seminar Social Media für Unternehmen ein guter Einstieg.

Falls Sie Ihr Produkt / Ihr Unternehmen in Social Media auf eine breitere, zukunftsfähigere Basis stellen wollen – fragen Sie mich. Meine Kontaktdaten finden Sie hier oder in der rechten Spalte ganz unten.

IVW Visits für Social Networks – auch Zahlen wollen verstanden sein

In Meedia – das ich sehr schätze – bin ich heute über eine Meldung gestoßen, nach der die meisten Social Networks im Februar deutliche oder spürbare Rückgänge bei ihren Visits aufzuweisen haben.

Hoppla, dachte ich. Selbst KWICK! hat miese. Was läuft denn da schief? Und schon wirft man einen genaueren Blick auf die Werte und bedenkt dabei, das der Februar nun mal nur 28 Tage vorzuweisen hat, während der Januar stolz mit 31 Tagen protzt.

Will man nun zwei Werte miteinander vergleichen ist es angebracht, darauf zu achten, das sie auch wirklich vergleichbar sind. In diesem Fall empfiehlt es sich – um ein realistischeres Bild zu bekommen – die unterschiedliche Anzahl der Tage eines Monats über den Durchschnittswert auszugleichen. Man teilt also die Januarvisits durch 31 und die des Februars durch 28.

Und siehe da – das Bild ist schon ein anderes.

Wkw wurde im Februar noch stärker besucht als im Januar.

StudiVZ hat in der täglichen Nutzung im Februar gegenüber dem Januar ein kleines moderates Minus aufzuweisen.

SchülerVZ dagegen hat an täglichen Visits zugelegt.

Mein VZ wurde ebenfalls stärker besucht und auch MySpace hat sich gehalten. Die Lokalisten haben eine kleine Einbuße in der Nutzung von Januar auf Februar und KWICK! hat leicht zugelegt.

IVW Visits der großen Social Network Plattformen

Der Orientierung an den Page Impressions folgte bekanntlich bei der IVW die Orientierung an den Visits. Das ist ohne Frage ein Fortschritt, auch wenn die Größe der Visits als Beurteilungskriterium dem Wesen der Social Network Plattformen nicht ausreichend gerecht wird.

Insgesamt zeigt sich bei den großen 8 von der IVW gemessenen Plattformen eine weitere Aufwärtsentwicklung bei den Inlands-Visits, die allerdings nicht ganz so eindrucksvoll ausfällt, wenn man die Monatswerte des Novembers mit berücksichtigt. Lediglich bei den Lokalisten schwächelt das Wachstum gemessen an den Visits im Januar noch ein wenig.

Nimmt man die Visits wie die unique users der agof als Informationsgröße für die Aktivität der einzelnen Plattformen, fehlt beiden Kriterien die nötige Ergänzung in Form der Online Minuten um ein aussagekräftiges Bild zu vermitteln.

  • Ein Visit von wenigen Sekunden wird von der IVW qualitativ genauso bewertet, wie ein Visit über eine halbe Stunde, in der der Besucher aktiv am Leben seiner Plattform und seines sozialen Netzes teilnimmt.
  • Ähnlich ist es beim unique user der agof. Ein Nutzer einer Plattform, der einmal im Monat für wenige Sekunden nachsieht, ob eine Nachricht für ihn eingetroffen ist, ist eher ein Risikokandidat auf dem Weg zur Karteileiche als ein aktives Mitglied.

Social Marketing – welche Informationen gibt es wo her?

Wer sich aus der Sicht des Marketing mit Online Medien befasst, wird mit den verschiedensten Datenquellen und Vergleichsgrößen konfrontiert. Diese Informationen sind miteinander nicht immer kompatibel. Aufgrund der unterschiedlichen Struktur der Online-Medien und der daraus resultierenden, sehr unterschiedlichen Nutzung vermitteln sie auch ein Bild, das nicht immer der Realität und Bedeutung der einzelnen Medien und Medienarten gerecht wird. Strategische Planung, Marketingkooperationen oder Entscheidungen über die Nutzung der jeweiligen Online-Medien werden damit nicht einfacher. Nachfolgend werden die gebräuchlichsten Datenquellen mit ihren Stärken und Schwächen beschrieben. 

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PIs und Visits oder Onlinezeit pro Mitglied – Beispiele wichtiger deutscher Online Communitys

Robert Basic schreibt in seinem Blog im Beitrag „Wer kennt wen N.o.3“ über die neuesten IVW Zahlen wichtiger social networks. Da nicht alle größeren social networks in der IVW aufgeführt werden, hat die Rangreihe nach IVW zwangsläufig Lücken. Einige social networks sind z. B. nur bei der agof aufgelistet. Man mag auch darüber streiten ob die PIs (Page Impressions) noch für die Bedeutung und Aktivität von social networks die wichtigste Währung sind, aber damit eine Ãœbersicht über die großen deutschen social networks einigermaßen aussagekräftig ist, sollte sie möglichst vollständig sein.

Der Vergleich von Page Impressions dürfte eigentlich seit der neuen Währung unique user der agof veraltet sein. Da aber viele Anbieter den Schritt zur aussagefähigeren Messung noch scheuen, wird immer noch mit den Seitenabrufen hantiert.
Wobei auch die unique users der agof sicher nicht der Weisheit letzter Schluss sind, sondern eben ein guter Kompromiss, der die Realität in den unterschiedlichen Sites einigermaßen vergleichbar abbilden soll. Letztlich ist die Verweildauer in Onlineminuten für Vermarkter und Werbetreibende ebenfalls wichtig. Ein Besucher der einmal im Monat für einige Sekunden auf der Website ist, zählt nach agof eben genausoviel wie ein Besucher der täglich eine halbe Stunde auf der Site verbringt.

Für social networks ist zudem der Zeitraum von 30 Tagen in denen unique users einer Website gezählt werden, nicht der realen Situation entsprechend. Ein Mitglied das einmal im Monat für ein paar Sekunden in der Community vorbeisieht, trägt wenig zu deren Aktivität und Entwicklung bei und ist letztendlich kaum mehr als Zahlenkosmetik.