Online Geschäftsmodelle für Medien – Beispiel BILD?

Die Zusammenarbeit von BILD und Groupon ging in den letzten Tagen durch die Fachmedien. Die Suche der Medienhäuser nach neuen Geschäftsmodellen mit denen man auch im Internet Geld verdienen kann, ist schon etwas älter, wenngleich auch nicht wirklich von großem Erfolg gekrönt.

Hat die Kooperation von BILD und Groupon das Potenzial um als Beispiel für ein nachhaltiges Geschäftsmodell für Medienhäuser dienen zu können, zumal es ja nicht nur die BILD ist die auf den Rabattzug aufspringt. Regionale Medienhäuser versuchen sich in der Zusammenarbeit mit Groupon Clones ebenfalls ein Stück dieses Kuchens zu sichern.

Das Geschäftsmodell von Groupon

Groupon verdient am Marketing der Anbieter. Rabattcoupons sind nicht wirklich innovativ. Die Zeitungen in den USA sind seit Jahrzehnten voll von Coupons mit denen der Verbraucher zu einem Kauf animiert werden soll. Das Besondere an Groupon ist die erfolgreiche Ãœbertragung einer Methode ins Internet. Den Unternehmen werden Coupons als probates Mittel der Neukundengewinnung angeboten.

Das es mit verstärktem Einsatz von Coupons wie permanenten Sonderangeboten zunehmend schwieriger wird, über längere Zeit den regulär kalkulierten Preis durchzusetzen, ist in vielen Branchen eine Erfahrung. Wer mit offenen Augen einkaufen geht, findet sich umgeben von einer Fülle von Angeboten und reduzierten Preisen. Das Wort SALE hat zunehmend einen festen Platz in der Kommunikation mit dem Kunden.

Die Attraktivität der Coupons

Wen wird man über Coupons als Neukunden gewinnen?

  • Menschen, die bereit sind auch reguläre Preise zubezahlen?
  • Menschen, die ansonsten nicht von Unternehmen umworben werden?
  • Menschen, denen die vorhandenen Sonderangebote noch zu teuer sind?

Das zeigt sich für das Unternehmen immer erst nach einiger Erfahrung mit Groupon.

Das Risiko der Unternehmen

Ob Kunden, die über einen teilweise sehr drastischen Nachlass gewonnen werden, je zu regulären Preisen kaufen werden, ist das Risiko der Anbieter. Das es schwierig sein kann, Neukunden mit spektakulären Preisnachlässen anzulocken, ohne damit seine regulären Kunden zu düpieren, zeigen Beispiele, die im Netz diskutiert werden. Damit stellt sich die simple Frage, wie viele „gute“ Neukunden ein Unternehmen auf diese Weise gewinnen müsste, um das Risiko zu akzeptieren, die bestehenden guten Stammkunden zu verärgern und wie wahrscheinlich es ist, Neukunden über drastische Preisabschläge zu generieren, die anschließend bereit sind den regulären Preis zu bezahlen.

Die Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells

Ein Geschäftsmodell das nur auf kurze Dauer angelegt ist, macht für Medienhäuser wenig Sinn. Ständig neue Geschäftsmodelle für das Internet zu entwickeln und im Markt umzusetzen, überfordert Unternehmen, die bereits mit der Suche nach Geschäftsmodellen erkennbar an Grenzen stossen und deren Internetkompetenz eher im Entstehen ist.

Ob das 2008 gegründete Unternehmen Groupon eine länger anhaltende Zukunft hat, muss sich zumindest erst zeigen. 2008 gegründet ist es extrem schnell gewachsen und steht vor seinem Börsengang. Letzteres zumindest kann sehr klug sein, wenn sich die Neukundengewinnung via Coupons für die Unternehmen nicht nachhaltig auszahlt. Dann ist man in wenigen Jahren mit dem Markt durch und sollte das Unternehmen bis dahin möglichst schnell und gewinnbringend veräussert haben.

MySpace als (Content-) Partner von Facebook?

myspace2Kooperation statt Konfrontation.

Nach dieser Maxime führen MySpace und Facebook Gespräche über eine Zusammenarbeit – wie The Telegraph nach einem Gespräch mit Sheryl Sandberg, Facebooks CEO, meldete. Owen Van Natta, MySpace CEO und vormals Facebooks chief revenue officer, bestätigte dies.

Der nächste Schritt nach der Repositionierung von MySpace

Owen Van Natta hat MySpace als „“a platform where people socialise around content” positioniert und damit den direkten Wettbewerb zwischen Facebook und MySpace entschärft. Aus dieser neuen Position lässt sich eine Zusammenarbeit deutlich leichter gestalten, als aus einem direkten Wettbewerb heraus.  MySpace will künftig verstärkt auf Partnerschaften als wichtigen Bestandteil ihrer Strategie setzen. Statt also weiterhin mit anderen großen sozialen Plattformen im direkten Wettbewerb zu stehen, eröffnet die Repositionierung von MySpace die Möglichkeit mit ehemaligen direkten Wettbewerbern zusammen zu arbeiten. Van Natta führt nun Gespräche mit Facebook und anderen Seiten über mögliche Formen der Zusammenarbeit.

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