Social Media für Krankenkassen

Social Media für Krankenkassen

Das Social Media ein Thema für Krankenkassen ist, zeigt ein Blick auf die Geschichte der Kassen. Das Prinzip der gesetzlichen Krankenkassen ist die Solidarität, gemeinschaftlich für die Kosten im Fall der Krankheit des Einzelnen aufzukommen.

Social Media ist in Deutschland längst breit etabliert. Betrachtet man z. B. die Nutzung von Social Networks nach Altersklassen wird deutlich, das Social Media beim Endverbrauchter zu einer mehr oder weniger intensiv genutzten Selbstverständlichkeit aller geworden ist. Nimmt man die Präsenz und Art der Einbindung von Social Media in den Websites der gesetzlichen Krankenkassen (12 Krankenkassen) und der Ersatzkassen (6 Krankenkassen) als Messlatte, steht die Nutzung von Social Media durch und für Krankenkassen in Deutschland noch weit am Anfang. Social Media zu ignorieren stellt die Fähigkeit zur Zukunftsgestaltung in Frage.

Da AOKs und gesetzliche Ersatzkassen zusammen knapp 50 Mio Versicherte in Deutschland auf sich vereinen findet sich unter deren Versicherten zwangsläufig auch der Löwenanteil der Social Media Nutzer in Deutschland. Deshalb begrenze ich den Blick auf die Nutzung von Social Media auf diese beiden Gruppen.

Die Nutzung von Social Media durch gesetzliche Krankenkassen und Ersatzkassen

Die 12 AOK Krankenkassen in Deutschland

Auf die AOKs in Deutschland entfallen laut Wikipedia etwas mehr als 24 Mio. Versicherte und  mehr als 50Tsd Mitarbeiter (ohne die AOKs RP/Saar und Rheinland/Hamburg).

Bei den 12 Gesetzlichen Krankenkassen der AOK in Deutschland besteht die Nutzung von Social Media in der Möglichkeit Links auf Facebook, Twitter und Bookmarkingdiensten zu teilen.

Die Webpräsenz der AOKs wird durch wdv betreut. Dort nimmt man in Anspruch für diesen Kunden alle relevanten Medien und Kanäle für die AOKs zu nutzen. Social Media scheint noch nicht als relevanter Kommunikationskanal erkannt zu sein.

Die 6 Ersatzkassen in Deutschland:

Barmer GEK

Die Barmer GEK hat nach Wikipedia ca 8.6 Mio Versicherte und ca 19.500 Mitarbeiter und betreibt

DAK Gesundheit

Nach Wikipedia hat die DAK Gesundheit ca 6,8 Mio Versicherte und über 14 Tsd Mitarbeiter.

HEK

Die HEK ( lt Wikipedia ca 400 Tsd. Versicherte und 640 Mitarbeitern) ist auf

  • Twitter mit 28 Follwern und gemäß ihrem Anspruch als Business Class
  • in Xing  mit 76 Mitarbeitern und 111 Abonnenten vertreten

HKK

Die hkk hat 240 Tsd zahlende Mitglieder und ca 334 Tsd Versicherte bei ca 600 Mitarbeitern. Auf ihrer Website  hkk.de ist Social Media noch nicht angekommen.

KKH Allianz

Die KKH Allianz hat ca 1,9 Mio Versicherte und über 4000 Mitarbeiter. Auf ihrer Websites http://www.kkh-allianz.de/ ist Social Media in Form einer

Techniker Krankenkasse

5,7 Mio Mitglieder und 8 Mio Mitglieder gesamt bei knapp 12 Tausend Mitarbeitern machen die TK zu einer der großen Ersatzkassen. In Social Media ist die TK mit einer

breiter in Social Media vertreten.

Fazit: Die gesetzlichen Krankenkassen befinden sich bei der Nutzung von Social Media noch in einem sehr frühen Experimentierstadium. Der Umfang und die Art der Social Media Nutzung deuten darauf hin, das die Präsenzen im sozialen Web eher darauf angelegt sind, die erforderliche Social Media Kompetenz durch learning by doing aufzubauen.

Welchen Nutzen bietet Social Media für Krankenkassen?

Der Nutzen von Social Media für Krankenkassen ist deutlich umfangreicher, als dies der erste Blick vermuten lässt. Der Übersichtlichkeit wegen begrenzen wir uns auf die wichtigsten betriebswirtschaftlich relevanten Vorteile, die sich durch die Nutzung von Social Media für Krankenkassen erschließen lassen. Wenn Sie die Vorteile von Social Media für Krankenkassen genauer kennen lernen wollen und auch die dahinter liegenden Nutzungsansätze verstehen wollen, sprechen Sie mich an.

Mitgliedergewinnung

Für die Generierung neuer Mitglieder einer Krankenkasse sind die Empfehlungen zufriedener Mitglieder wichtig. Empfehlungsmarketing steht nicht umsonst für die erfolgreichste Marketingmethode der Neukundengewinnung und Social Media ist bekanntlich die eine effiziente Plattform für Empfehlungsmarketing.

Kundenbindung

Die Kundenbindung der Mitglieder lässt sich durch die Vernetzung der Mitglieder auf eine neue (Qualitäts-)Ebene heben. Im Fall von Krankheiten finden wir diese Wirkung bereits als festen Bestandteil der Realität – z. B. in Form von Selbsthilfegruppen im Netz wie von Diskussionforen. Hier haben die Kassen bereits einiges an Chancen verpasst. Innovative Kassen können aber immer noch immense Wirkungen durch entsprechende (kostengünstige) Angebote erzielen.

Kommunikationskanal

Gesundheitsthemen sind im Netz bereits reichlich vertreten und sorgen für nicht weniger Diskussion und Beteiligung. Die damit verbundenen Themen sind für die Kassen all zu oft als Kostenfaktoren relevant. Hier qualitativ und konzeptionell durchdacht Themen aufzugreifen, anzubieten und zur Partizipation einzuladen bietet sich für eine große Bandbreite beginnend mit gesundem Lifestyle bis hin zu Selbsthilfegruppen an.

Was ist bei der Nutzung von Social Media vorab zu beachten?

Social Media Kompetenz

All zu oft wird die Nutzung von Social Media durch mangelnde Social Media Kompetenz gebremst. Das Problem des Umgangs mit Kritik ist eines der Argumente, die in diesem Zusammenhang immer wieder fallen. Entsprechend der Erkenntnis, das negative Folgen von Kritik nicht vermieden werden, indem man die Kritik ignoriert sondern indem man sich damit auseinander setzt, ist gerade die Sorge vor Kritik eines der wichtigsten Argumente für die aktive und breite Beteiligung in den sozialen Medien. Ein Start in die Nutzung von Social Media ohne ausreichende Social Media Kompetenz empfiehlt sich so wenig wie die Gründung einer Versicherung ohne Fachkompetenz.

Für den Aufbau von Social Media Kompetenzen empfehle ich möglichst branchenspezifische Seminare und Workshops. Das es beim Aufbau von Social Media Kompetenz mit dem Besuch eines einzelnen Seminars oder Workshops in aller Regel nicht getan ist, liegt in der Natur der Sache.

Social Media Strategie und Organisation

Dabei sein ist auch bei Olympia nicht alles. Social Media ohne Ziel zu nutzen ist alles andere als zielführend. Social Media kann nachhaltig zum Unternehmenserfolg beitragen. Dafür sind allerdings entsprechende Strategien und Strukturen erforderlich, die zum Beginn der Nutzung von Social Media klar sein müssen. Social Media ohne klare Strategie und ohne Methoden zur Umwandlung von Social Media Reichweite in wirtschaftliche Erfolge zu nutzen ist ein Zeichen mangelnder Kompetenz.

Social Media Architektur erfordert fundiertes know how – von Anfang an

Neben dem Aufbau der Basiskompetenz ist die Unterstützung durch kompetente Berater zumindest in der Anfangsphase sehr zu empfehlen. Dadurch lassen sich nicht nur die sofort erkennbaren und leichter korrigierbaren Anfängerfehler vermeiden. Vor allem lassen sich damit die im nach hinein schwer zu korrigierenden Strukturfehler vermeiden, die eine wirtschaftlich erfolgreiche Nutzung von Social Media deutlich erschweren oder unmöglich machen. Es ist nun mal nicht Sinn der Nutzung von Social Media Likes und Fans zu sammeln.

Die aktuellen Risiken der in Social Media aktiveren Krankenkassen

Beide Probleme sind übrigens in der aktuellen Situation der Branche deutlich erkennbar. Damit laufen die Kassen Gefahr sich nach der Experimentierphase in einer Situation wieder zu finden, die entweder einen Neuanfang erforderlich macht oder die Nutzung von Social Media auf Strukturen weiter zu führen, die einen nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg erschweren oder gefährden.