Beispiel Bild.de – Social Networks und Medienplattformen

Bild.de wächst durch Facebook

Facebook.biz beschreibt in einem Artikel die wachsende Bedeutung der Social Network Plattform facebook für den Traffic von Nachrichtenportalen am Beispiel bild.de:

  • Juni 2010 kamen 3,1% der Leser von bild.de über facebook.
  • Juni 2011 kamen bereits 14,3% der Besucher von bild.de über facebo0k.

Des einen Freud – des anderen Leid: während alle Nachrichtenportale zunehmend von facebook profitieren, sinkt die Bedeutung von Google als Quelle von Besuchern.

Erfolg durch Integration von Facebook

Quelle dieses Erfolgs ist die systematische Integration von Facebook in die Websites der Medien. Wer die Social Network Plattform systematisch in die eigene Website integriert, profitiert durch steigenden Traffic.

Der nächste logische Schritt für die Medienplattformen ist die Integration ihres Contents in wertschöpfender Weise in Facebook. Damit profitiert die Medienplattform – sprich Zeitung oder Magazin – durch die Integration und die damit zu erwartende höhere Nutzung noch stärker von der Verknüpfung.

Wie ist der Social Media Erfolg von Bild.de zu bewerten?

Für die Welt der „etablierten“ Medien ist der Erfolg von Bild.de sicher ein deutliches Beispiel für eine innovative Nutzung von Social Media. Betrachtet man die Gegenwart nicht aus dem Blickwinkel der „Etablierten“, relativiert sich dieser Erfolg ein wenig.

Die Gegenwart ist weiter als die Social Media Nutzung der etablierten Medien.

Zwei Aspekte machen dies besonders deutlich.

  • Die Fokussierung auf Werbung ist ein deutliches Zeichen für das Festhalten an Methoden der Vergangenheit. Würde man es mit den Möglichkeiten und Anforderungen von Gegenwart und Zukunft vergleichen und eine Analogie der Verhaltensweise der etablierten Medien mit ihrer technischen Produktion suchen, würde diese wohl lauten: Zurück zum Setzkasten!
  • Selbst für die in Social Media nicht zu empfehlende Werbung bieten sich in Facebook Möglichkeiten eigene und – im Vergleich zum Standardangebot von Facebook – effizientere Werbekanäle in Facebook zu etablieren und diese für Kunden zu öffnen. In Facebook sich so auch redaktioneller Content direkt vermarkten.

Die Medienbranche hält nicht mit der Realität Schritt

Nimmt man die wirtschaftlichen Möglichkeiten, die Social Media den etablierten Medienunternehmen eröffnet, als Meßlatte, relativiert sich nicht nur der Erfolg von Bild.de. Es zeigt sich vor allem, das die Medienbranche insgesamt immer noch nicht zur Gegenwart aufgeschlossen hat.

Unternehmerische Social Media Kompetenz als Schlüssel

Wie das Beispiel Bild.de deutlich zeigt, haben einzelne Plattformen jetzt das Niveau einer Anwenderkompetenz in Social Media erreicht. Um als Unternehmen auch wirtschaftlich erfolgreich zu sein und sich zukunftsfähig aufzustellen, ist eine deutlich umfassendere unternehmerische Social Media Kompetenz unverzichtbar. Betrachtet man die Programme der brancheninternen Symposien, Foren und Medientage ist der Weg dorthin noch ein langer.

Kritik allein reicht nicht

Konstruktive Kritik ist allemal besser. Als konstruktiven Beitrag biete ich jedem Skeptiker an, die Möglichkeiten in Facebook – auch via Werbung und redaktionellem Content – systematisch Erträge zu erwirtschaften, aufzuzeigen und wenn erforderlich, die für die Nutzung nötige Social Media Kompetenz im Unternehmen auf den erforderlichen Standard zu bringen.