agof 06/2011 – wer braucht noch regionale Social Network Plattformen?

Wer braucht noch regionale Social Network Plattformen?

Die Frage stellt sich – nicht nur den Usern, sondern vor allem den Betreibern dieser Plattformen. Deren Stern sinkt in Deutschland stetig weiter, blickt man auf die Ergebnisse der Agof für den Juni 2011.

Die regionale Dichte fällt als Argument zunehmend weg. Hier hat Facebook die regionalen Plattformen längst überholt. Statt dies als letzten Aufruf zu verstehen, sich der Existenzfrage konstruktiv zu stellen, wird weiter gearbeitet, als wäre alles im tiefgrünen Bereich.

Die einzig logische Erklärung dafür heißt, das man die eigene Position im Wettbewerb nicht mehr als gestaltbar versteht und einfach so lange weitermacht, wie es sich eben irgendwie rechnet. Und dann wird eben das Licht ausgemacht.

Wo sich die Betreiber der Plattformen dieser Frage nicht mehr konstruktiv zu stellen scheinen, handeln die User um so klarer: Der Rückgang an unique usern setzt sich bei den meisten Plattform unerbittlich weiter fort. Wirft man einen Blick auf die internationalen Social Network Plattformen, die in der agof gemessen werden, fällt auf, das in der Ausweisung für Juni 2011 sowohl bei MySpace als auch bei Netlog der Abwärtstrend zumindest eine Pause eingelegt hat. Bei den deutschen Plattformen ist dies eindeutig nicht der Fall, sieht man mal von den Knuddels ab.

Braucht der Markt regionale Social Network Plattformen?

Nicht zuletzt um nicht gänzlich von einer Plattform abhängig zu sein, sind regionale Social Network Plattformen wichtig. Zu viel Monokultur ist schädlich – nicht nur, wenn das jeweilige Unternehmen seinen Sitz weit entfernt hat und in vielen rechtlichen Normen eher lästiges Lokalkolorit sieht. Beachtet man das wirtschaftliche wie politisch – gesellschaftliche Potenzial einer Social Network Plattform, ist dieses Argument nicht zu unterschätzen.  Monopole widersprechen unserer wirtschaftlichen Verfassung. Egal ob sie künstlich oder im Markt geschaffen werden. Und bei Social Network Plattformen handelt es sich eben um deutlich mehr als um reine wirtschaftliche Konstrukte. Das zu begründen genügt z. B. der Hinweis auf den sogenannten arabischen Frühling.

Die Existenzfrage der regionalen deutschen Plattformen bleibt unbeantwortet. Nicht zuletzt weil die Betreiber nicht in der Lage sind, auf die Herausforderungen eines globalen Anbieters konstruktive Antworten zu geben. Es fehlt am Willen und am Glauben an den eigenen Erfolg. Es fehlt an Strategien und an Vorstellungskraft um einer Herausforderung konzeptionell zu begegnen. Facebook ist nicht übermächtig. Im Gegenteil. Diese Plattform ist durch ihre eigenen Schwächen angreifbar.

Strategische Antworten sind gefordert

MySpace hat sich neu positioniert. Ob die Atempause im Rückgang der unique users von MySpace anhält und Grund zur Hoffnung gibt ist eine andere Frage. Die Konsequenz aus der Erkenntnis zu ziehen, das die alte Plattformstrategie nicht mehr funktionieren kann, ist entscheidend. MySpace kann immer noch scheitern. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist immer noch hoch. Aber man arbeitet daran, der Plattform durch eine neue Positionierung eine Zukunft zu sichern. Unsere regionale Plattformen sind von diesen Überlegungen überfordert. Die Chance, das aus diesen Ruinen neue Ideen für innovative Plattformen entstehen bleiben entsprechend gering. Wenn sich einmal das Bewußtsein fest gesetzt hat, das diese Branche verloren ist, geht sie auch verloren.

Das dahinter verborgene Problem mag im Augenblick unerheblich wirken. Wir versuchen schließlich gerade Griechenland zu retten. Aber wir könnten auf lange Sicht mehr auf diesem Feld verlieren, als wir uns das heute vorstellen. Das Veränderungspotenzial der Social Network Plattformen kann viele Branchen auf den Kopf stellen und uns mehr Geld und Arbeitsplätze kosten als die Griechenland- und Finanzkrise. Wir werden diese Entwicklung nach aller Voraussicht nicht von der Gewinnerseite aus erleben, wenn wir keine ausreichenden Alternativen mehr haben.

agof if 2009/IV – die Entwicklung der Social Network Plattformen

Die Internetfacts der agof für das 4. Quartal 2009 sind veröffentlicht und zeigen einige interessante Entwicklungen, die nicht auf den ersten Blick ins Auge fallen.

Die agof und ihre Reichweite bei den wichtigsten Social Network Plattformen

Zu den größeren Social Network Plattformen in der agof zählen

  • die VZs
  • wer-kennt-wen
  • Stayfriends
  • MySpace
  • Lokalisten
  • KWICK!
  • Knuddels
  • Netlog
  • Netmoms

Marktanteile der größeren Social Network Plattformen in der agof

Marktanteile in % der Internetnutzer

Die Grafik zeigt die Marktanteile der jeweiligen Social Network Plattformen gemessen in unique users nach agof  in % der Internetnutzer in Deutschland.

Die Marktanteile im Einzelnen

  • StayFriends 16,6%
  • wer-kennt-wen 15,7%
  • meinVZ 12,2%
  • MySpace 11%
  • SchülerVZ 11%
  • StudiVZ 11%
  • Lokalisten 4,2%
  • KWICK!  2,9%
  • Knuddels 2,7%
  • Netlog 1,7%
  • Netmoms 1,7%

Da Facebook nicht in der agof aufgeführt sind und von den in Deutschland wichtigen, größeren Social Networks Jappy ebenfalls fehlt, spiegelt diese Marktanteilsstruktur den Markt nicht komplett wieder, gibt aber Auskunft über die Marktstellung der Social Network Plattformen in der agof.

Veränderungen gegenüber 2008/IV

Verglichen mit den Vorjahresergebnissen ergaben sich einige interessante Veränderungen:

  • Stayfrieds hat den Marktführer des Vorjahres (wkw) abgelöst.
  • StudiVZ hat mehr Marktanteile eingebüßt als MySpace.
  • KWICK! hat sowohl Netlog als auch Knuddels überholt.

Wachstumsdynamik

Nimmt man die Ergebnisse der if 2008/IV als Vergleichsbasis zeigt sich bei der Betrachtung der Wachstumsdynamik ein interessantes Bild. Gemessen wurde die Veränderung des Marktanteils mit den Werten der if 2008/IV als 100.

Das größte Wachstum im Marktanteil entfällt wenig überraschend auf die Netmoms, die erst relativ kurz auf dem Markt sind und beachtliche Zuwächse aufweisen.

Mit KWICK! ist als Plattform mit der zweitstärksten Wachstumsdynamik schon einiges länger als Social Network Plattform aktiv – weißt aber immer noch ein sehr dynamisches Wachstum auf. Natürlich kann man jetzt argumentieren, das diese Wachstumsdynamik bei einer kleinen Ausgangsgröße im Marktanteil leicht zu erreichen ist. Die Entwicklung von Netlog, Knuddels und Lokalisten – die ebenfalls zu den kleineren unter den Großen gehören – untermauert dieses Argument jedoch nicht: MySpace, Netlog und Knuddels schrumpfen, die Lokalisten erzielten ein deutlich moderateres Wachstum als KWICK!, dessen Wachstumsdynamik die Plattform auch knapp vor meinVZ setzte.

Bei den VZs wächst nur noch meinVZ. SchülerVZ hat in 2009 stagniert, StudiVZ schrumpfte.

Interessantes aus der Marktanteilsentwicklung

14-19Jährige

MySpace fiel im Jahresvergleich um 0,8%Punkte im Marktanteil von 11,8% auf 11%. Der Einbruch beim Gesamtmarktanteil ist vor allem durch Verluste bei jüngeren Nutzern entstanden. Ein Rückgang von 2,1% Punkten bei den 14-19 jährigen ist ein deutliches Signal.

SchülerVZ hat bei den 14-19jährigen dafür noch einmal kräftig zugelegt – von 52,1% auf 54,7% Marktanteil. Dem stehen herbe Einbrüche von StudiVZ in der gleichen Altersgruppe gegenüber – von 19,9% auf 14,7% Marktanteil. MeinVZ hat dagegen bei den 14-19jährigen von 9,3% auf 15,4% Marktanteil kräftig zugelegt. Unterm Strich hat die VZ Gruppe in dieser Altersgruppe aufgrund des Wachstums von meinVZ zugelegt.

Das Stayfriends seinen Anteil bei den 14-19jährigen im Verlauf von 2009 5,8% auf 10,5% erhöht hat, ist erstaunlich. Damit hat Stayfriends in dieser Altersgruppe den höchsten Marktanteilszuwachs erzielt. SchülerVZ hat im gleichen Zeitraum nur um 2,6% zugelegt.

20-29jährige

In seiner Kernzielgruppe schwächelt StudiVZ: Der Marktanteil fiel gegenüber dem Vorjahresergebnis von 35,2% auf 31,6%. Das meinVZ in dieser gleichen Altersgruppe geradezu explosiv wuchs – von 21,8% auf 30,4% mag zwar beruhigend klingen, ist aber für StudiVZ nicht weniger als ein Offenbarungseid. MeinVZ bietet nun mal nicht deutlich mehr. Es ist das gleiche Angebot, nur das eben nicht StudiVZ drauf steht. Ob diejenigen, die StudiVZ den Rücken gekehrt haben, bei meinVZ geblieben sind, oder sich für ein anderes Netzwerk entschieden haben, wäre eine interessante Frage, die aber unbeantwortet bleiben wird.

Das stärkste relative Wachstum – bezogen auf den Ausgangsmarktanteil in 2008/IV – entfällt auf Netmoms. Das ist nicht erstaunlich. In dieser Altersgruppe befindet sich die Kernzielgruppe dieser Plattform. An zweiter Stelle liegt beim relativen Wachstum in der Altersgruppe der 20-29jährigen KWICK!.

Geschrumpft sind in dieser Altersgruppe MySpace, Netlog und StudiVZ. Die Lokalisten blieben auf gleicher Höhe.

30-39jährige

Bei den 30-39jährigen entfiel der größte Marktanteilszuwachs auf meinVZ (+7,2% Punkte), gefolgt von StayFriends (+3,5%-Punkte). An dritter Stelle fällt KWICK! mit +1,2% auf, gleichauf folgen die Lokalisten und Netmoms mit je +1,1%Punkten Marktanteilswachstum. Wkws Wachstum bei den 30-39jährigen fällt vergleichsweise moderat aus. In dieser Altersgruppe konnte sich StayFriends im Verlauf von 2009 als Marktführer unter den agof Social Network Plattformen etablieren.

40-49jährige

Stayfriends hat sich in dieser Altersgruppe mit einem Zuwachs von 5,1% Punkten auf 19,9% noch einmal deutlich von wkw abgesetzt das um 2,2%Punkte auf 16,8% Marktanteil wuchs.

MeinVZ wuchs in dieser Altersgruppe um 2,1%Punkte auf 5,4% und liegt damit noch hinter SchülerVZ das um 0,1%Punkte auf einen Marktanteil von 6,6% schrumpfte. KWICK! wuchs bei den 40-49jährigen um +1,4%Punkte auf 2,3% Marktanteil. Die Lokalisten legten +1,3%Punkte auf 3,5% Marktanteil zu.

MySpace hielt sich mit -0,2%Punkt und einem Marktanteil von 8,3% auf Platz 3 innerhalb der agof Social Network Plattformen.

50-59jährige

Innerhalb dieser Altersgruppe zeigt sich ein ähnliches Bild wie in der vorigen. Stayfriends (+5,0%Punkte auf 15,6%) setzte sich deutlich von wkw (+1,9%Punkte auf 12% Marktanteil) ab. MySpace folgt mit geringen Verlusten (-0,2%Punkte auf 5,9% Marktanteil) auf Platz 3.

StudiVZ (-0,2%Punkte auf 5,3% Marktanteil) wird von meinVZ (+1,6%Punkte auf 3,9% Marktanteil) und SchülerVZ (+0,2%Punkte auf 3% Marktanteil) gefolgt. Die Lokalisten legten um 1,1% Punkte auf 2,6% Marktanteil zu. KWICK! verdoppelte seinen Marktanteil von 0,7% auf 1,5%.

60+

Hier hat Stayfriends mit einem Wachstum von +4,8%Punkte auf 11,7% Marktanteil besonders kräftig zugeschlagen. Bedenkt man die relativ geringe Nutzung von Social Network Plattformen in dieser Altersgruppe bahnt sich hier eine klare Weichenstellung an.  WKW wuchs verhältnismäßig moderat um +1,1%Punkte auf 6% Marktanteil, gefolgt von MySpace (+0,2%Punkte auf 3,6% Marktanteil).

MeinVZ verdoppelte sich mit +0,7%Punkten auf 1,3% Marktanteil, wurde aber von den Lokalisten  abgefangen (+0,9% auf 1,5%). SchülerVZ spielt auch in dieser Altersgruppe eine leicht abnehmende Rolle (-0,2%Punkt auf 1,5% Marktanteil).

Die beiden Seniorennetze Feierabend und Platinnetz befinden sich weiter auf dem Sturz in die Bedeutungslosigkeit.

Generationentauglichkeit als Zukunftsfrage der Plattformen

Wachstum wird sich für die Plattformen in den jüngeren Altersgruppen nur über einen Verdrängungswettbewerb erzielen lassen. Der ist dort besonders schwierig, wo Menschen mit ihrem sozialen Netz fest auf einer Plattform verankert sind.

In den Altersgruppen ab Mitte 30 ist die Internetnutzung bereits täglicher Alltag oder dabei sich als solcher zu etablieren. Die Potenziale für neue Mitglieder sind dort noch vorhanden. SchülerVZ und StudiVZ fällt es von ihrer Positionierung her schwerer sich dort glaubwürdig zu platzieren. MeinVZ ist dieser Schritt noch nicht wirklich ausreichend gelungen. Stayfriends hat in den höheren Altersgruppen eine starke Marktposition erreicht und ist dabei diese auszubauen, gefolgt von wkw und MySpace.

In diesem Zusammenhang ist bei der Entwicklung der Plattformen mit einem regionalen Schwerpunkt – also die Lokalisten und KWICK! erwähnenswert, das diese in Sachen Wachstum bezogen auf ihre geringere Ausgangsbasis nicht zurückfallen sondern ihre regionale Stärke eher zu ihrem Vorteil nutzen konnten.

Download der Marktanteilsentwickung als Grafiken (.pdf Dateien)

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IVW Visits für Social Networks – auch Zahlen wollen verstanden sein

In Meedia – das ich sehr schätze – bin ich heute über eine Meldung gestoßen, nach der die meisten Social Networks im Februar deutliche oder spürbare Rückgänge bei ihren Visits aufzuweisen haben.

Hoppla, dachte ich. Selbst KWICK! hat miese. Was läuft denn da schief? Und schon wirft man einen genaueren Blick auf die Werte und bedenkt dabei, das der Februar nun mal nur 28 Tage vorzuweisen hat, während der Januar stolz mit 31 Tagen protzt.

Will man nun zwei Werte miteinander vergleichen ist es angebracht, darauf zu achten, das sie auch wirklich vergleichbar sind. In diesem Fall empfiehlt es sich – um ein realistischeres Bild zu bekommen – die unterschiedliche Anzahl der Tage eines Monats über den Durchschnittswert auszugleichen. Man teilt also die Januarvisits durch 31 und die des Februars durch 28.

Und siehe da – das Bild ist schon ein anderes.

Wkw wurde im Februar noch stärker besucht als im Januar.

StudiVZ hat in der täglichen Nutzung im Februar gegenüber dem Januar ein kleines moderates Minus aufzuweisen.

SchülerVZ dagegen hat an täglichen Visits zugelegt.

Mein VZ wurde ebenfalls stärker besucht und auch MySpace hat sich gehalten. Die Lokalisten haben eine kleine Einbuße in der Nutzung von Januar auf Februar und KWICK! hat leicht zugelegt.

MySpace: CEO van Natta wird ersetzt

Nachdem der Umbau von MySpace hin zur Music Network Platform nicht den erhofften Erfolg zeigt, wird CEO Owen van Natta durch die Mike Jones und Jason Hirschhorn ersetzt. Die beiden werden van Nattas Funktion gemeinsam ausfüllen. Über Hirschhorn gab es zuletzt Gerüchte, das dieser MySpace verlassen wollte.

Ob die Neupositionierung von MySpace als Music Plattform der richtige Weg aus der Krise ist, wird sich noch beweisen müssen. Zumindest hat man sich mit diesem Schachzug aus dem unerfreulichen Vergleich mit Facebook und dessen Entwicklung gelöst.

MySpace als (Content-) Partner von Facebook?

myspace2Kooperation statt Konfrontation.

Nach dieser Maxime führen MySpace und Facebook Gespräche über eine Zusammenarbeit – wie The Telegraph nach einem Gespräch mit Sheryl Sandberg, Facebooks CEO, meldete. Owen Van Natta, MySpace CEO und vormals Facebooks chief revenue officer, bestätigte dies.

Der nächste Schritt nach der Repositionierung von MySpace

Owen Van Natta hat MySpace als „“a platform where people socialise around content” positioniert und damit den direkten Wettbewerb zwischen Facebook und MySpace entschärft. Aus dieser neuen Position lässt sich eine Zusammenarbeit deutlich leichter gestalten, als aus einem direkten Wettbewerb heraus.  MySpace will künftig verstärkt auf Partnerschaften als wichtigen Bestandteil ihrer Strategie setzen. Statt also weiterhin mit anderen großen sozialen Plattformen im direkten Wettbewerb zu stehen, eröffnet die Repositionierung von MySpace die Möglichkeit mit ehemaligen direkten Wettbewerbern zusammen zu arbeiten. Van Natta führt nun Gespräche mit Facebook und anderen Seiten über mögliche Formen der Zusammenarbeit.

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Kann MySpace den Wettbewerb mit Facebook wirklich ausweichen?

MySpace - noch mit FreundenMySpace CEO, Owen Van Natta, verkündete, das man Facebook nicht mehr als Konkurrenten betrachtet, weil man sich auf unterschiedliche Bereiche konzentriere. MySpace sieht sich nicht mehr als großes soziales Netzwerk sondern als Platz im Netz für Musik. Mit dieser Neuorientierung zieht man sich aus einem Wettbewerb zurück, der nicht mehr zu gewinnen scheint.

myspace2

Folgerichtig sind auch schon die Freunde wieder aus dem Logo von MySpace verschwunden. Diese spektakuläre Entwicklung kam nicht aus heiterem Himmel. Der hatte sich schon deutlich früher für MySpace verdunkelt.

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Facebook: Marktanteil USA 60%

hitwise-septemberIm September entfielen laut Experian Hitwise 58,6% der Besuche aller sozialen Plattformen auf Facebook. Im Vergleich mit September 2008 hat sich Facebooks Anteil (19,9%) damit in etwa verdreifacht. Diesem beachtlichen Wachstum von Facebook steht im gleichen Zeitraum ein ähnlicher Rückgang bei MySpace gegenüber. September 2008 entfielen 2 von 3 Besuchen einer sozialen Plattform noch auf MySpace. September 2009 hat sich die mehr als halbiert. Auf MySpace entfielen 9/2009 noch 30% der Besuche. Zumindest im Wettbewerb der beiden großen Giganten läuft es auf den Slogan „the winner takes it all“ hinaus.

Die Reichweite der Sozialen Plattformen nach agof

Hier finden Sie als pdf File die Grafiken der Reichweiten der wichtigsten Plattformen für sozialen Netze nach agof internet facts 2009/II sowie die Veränderung gegenüber den internet facts 2009/I innerhalb der einzelnen Altersgruppen und Plattformen. Das executive summary informiert Sie auf einen Blick über die wichtigsten Erkenntnisse und die Gewinner und Verlierer unter den ausgewählten Social Networks:

  • Mein VZ
  • StudiVZ
  • SchülerVZ
  • MySpace
  • Wer-kennt-wen?
  • Stayfriends
  • Lokalisten
  • Netlog
  • Knuddels
  • KWICK!
  • Schüler.CC

Hier geht es zum download.

Aktuelle Reichweite ausgewählter Sozialen Netze in Deutschland

Als Service für registrierte Leser finden Sie die Reichweite der Social Network Plattformen innerhalb der verschiedenen Altersgruppe für die internet facts 2009/II in Form von knapp 30 Seiten mit executive summary und Diagrammen als pdf für die Altersgruppen und die erfassten Plattformen sowie die Veränderung gegenüber den internet facts 2009/I.

Die erfassten Plattformen sind im Einzelnen:

  • Mein VZ
  • StudiVZ
  • SchülerVZ
  • MySpace
  • Wer-kennt-wen?
  • Stayfriends
  • Lokalisten
  • Netlog
  • Knuddels
  • KWICK!
  • Schüler.CC

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MySpace versus Facebook – global, in den USA und in D

Ein Artikel in Techcrunch vergleicht die Entwicklung der beiden Super Social Networks und stellt fest, das Facebook in den USA einen Vorsprung gegenüber MySpace aufbaut.

myspacevfacebook

Der Vergleich ist nicht nur deshalb reizvoll, weil sich hier die beiden größten westlichen Anbieter gegenüber stehen, sondern auch weil dahinter auch Spuren eines Systemwettstreits zu erkennen sind.

  • Facebook kommt aus der Ecke der Verzeichnisse,
  • MySpace steht für die Selbstdarstellung über individuelle Seiten.

Der Unterschied zwischen den beiden Systemen ist grundlegend und vereinfacht der:

Eine verzeichnisorientierte Website  macht nur Sinn wenn darüber kommuniziert wird. Eine selbstdarstellungsorientierte Website muss nur wahrgenommen werden. Solange intensiv kommuniziert wird, ist der verzeichnisorientierte Ansatz im Vorteil, weil attraktiver. Zugleich profitiert der verzeichnisorientierte Ansatz deutlicher von Skalierungseffekten. Je mehr Menschen eine verzeichnisorientierte Website nutzen, desto höher die Kommunikation und desto mehr Kommunikation wird angezogen und über wachsende Kommunikationsanteile werden neue Nutzer generiert.

MySpace versus Facebook – global, in den USA und in D weiterlesen

Gigantensterben – Facebook und MySpace in Europa

Social Media ist ein hartes Brot. Das lernen die erfolgsverwöhnten Medien aus dem Printsektor, die sich mit mehr oder weniger Begeisterung mit diesem Thema befassen müssen.

Zu ihrem Trost sei gesagt, das auch hier gilt, das nicht alles gold ist, was glänzt. Facebook – der aktuelle Shootingstar der Social Network Branche bietet neben MySpace dafür ein gutes Beispiel.

Ein Blick auf die Entwicklung der täglichen Nutzer (Daily Unique Visitor) nach Google Trends zeigt, wie schwer sich die beiden Super Social Networks auf europäischem Boden tun. Gigantensterben – Facebook und MySpace in Europa weiterlesen

50plus im Netz – Senioren Communitys nicht gefragt.

Das Internet ist längst keine Spielwiese von Freaks noch der Tummelplatz der Jugend. Das Netz ist selbstverständlicher Teil des Alltags geworden. Auch für die Zielgruppe jenseits der 49 Jahre.  Senioren im NetzDie agof ermittelt nicht nur die Reichweite verschiedender Werbeträger sondern auch die Nutzung des Internets durch verschiedene Altersgruppen. Die Altersgruppen 50+ sind rein quantitativ zu einer beachtlichen Nutzergruppe geworden. Bedenkt man die Kaufkraft dieser Zielgruppen, sollte dies zusätzlichen Schub für das Online Marketing geben. Erinnert man sich allerdings daran, wie lange diese Zielgruppen von der Werbung ignoriert wurden und werden, dämpft das diese Erwartung doch beachtlich.

Das wirklich interessante ist weniger das auch etwas ältere Menschen das Internet nutzen, sondern eher wie sie dieses junge Medium nutzen. Natürlich gibt es längst für Senioren gedachte Internetangebote, insbesondere was die Social Networks betrifft. Hier tummelt sich schon eine Anzahl von Anbietern. Bekanntere Namen sind

50plus im Netz – Senioren Communitys nicht gefragt. weiterlesen

agof 2009/1 und social networks

Die Zahlen der agof spiegeln die Entwicklung der wichtigsten social networks wieder. Obwohlt die Zeitreihe in einzelnen Fällen ausgesprochen kurz ist, lassen sich einige Informationen gewinnen, die natürlich nur für diesen kleinen Ausschnitt gelten.

  • Wer-kennt-wen wächst weiterhin beachtlich, wenngleich nicht mehr ganz so extrem wie in den vorigen Erfassungszeiträumen.
  • Stayfriends hat nach unique users StudiVZ überholt und wächst auch weiterhin deutlich stärker aus das Studentennetzwerk.
  • StudiVZ zeigt seit agof 2008/II einen Rückgang bei den unique users.
  • SchülerVZ verzeichnet den ersten Einbruch und liegt hinter MySpace zurück.
  • MeinVZ wächst gegenüber dem Vorerhebungszeitraum um mehr als 20% und damit deutlich stärker als die anderen Netze. In der VZ Gruppe ist hier noch am ehesten Wachstum zu erwarten. meinVZ wächst in diesem Zeitraum sogar etwas stärker als WKW. Es wird interessant, wer von beiden, dieses Wachstum länger aufrecht erhält. Vom Leistungsumfang her sind beide Networks minimalistisch ausgerichtet.
  • MySpace schiebt sich in Deutschland in kleinen Schritten in Richtung des ehemaligen Platzhirsches StudiVZ.

Den höchsten Zuwachs unter diesen Social Networks verzeichnen die Netmoms, gefolgt von KWICK!.


Was Schüler im Namen hat, verlor an unique users.

  • Das Wachstum von SchülerVZ ist im Zeitraum von agof 2009/I rückläufig.
  • Auch Schüler.cc verzeichnet einen Rückgang bei den unique users.
  • Schülerprofile hat sich seit agof 2008/I auf ein Drittel der ursprünglichen unique users reduziert.
  • die Knuddels schrumpfen weiter in kleinen Schritten.

agof 2009/1 und social networks weiterlesen

Verweildauer in sozialen Netzen

In digitalnext las ich kürzlich einen interessanten Beitrag über die Entwicklung der Verweildauer in sozialen Netzen. Diese Größe ist von zunehmender Bedeutung wenn es darum geht, soziale Netze und deren Entwicklung miteinander zu vergleichen. Urlaubsbedingt gelangen diese Zeilen leider erst als verspätete Anmerkung zu einem immer noch brandaktuellen Thema in meinen Blog.

Digitalnext schrieb:

„Nielsen hat die Nutzungszeit aller Nutzer in verschiedenen sozialen Netzwerken gestoppt und aufgelistet: Bei der Gesamtnutzungszeit klar in Führung liegt Facebook mit über 13,87 Milliarden Minuten für den April 2009, auf Platz zwei folgt Myspace mit über 4,97 Milliarden Minuten. Damit wurden die Vorjahresplätze getauscht: 2008 waren es bei Facebook noch lediglich 1,74 Milliarden Minuten, bei Mypspace hingegen 7,25 Milliarden Minuten. Für Facebook bedeutet dies einen Zuwachs bei den Nutzungszeiten von enormen 699 Prozent, für Myspace einen Rückgang von 31 Prozent.“

Nun nutze ich die Größe Onlineminuten auch für die Beurteilung der Entwicklung, allerdings im Kontext zur Zahl derjenigen, die diese Onlineminuten verursachen. Viele Menschen, die nur sehr kurz online sind, können ja das gleiche Volumen an Onlineminuten produzieren, wie wenige Menschen, die sehr lange in ihrer Community online sind. Die Zahl wäre die gleiche, die dahinter stehende Community sicherlich nicht in gleichem Maß aktiv.

myspace-facebook

Man verzeihe mir jetzt die wirklich grob nach Google Trends geschätzte Anzahl der daily unique visitors. Bessere Zahlen habe ich im Augenblick nicht zur Hand und diese Werte werden zumindest für beide Communitys auf gleiche Weise ermittelt, sind also gleich unpräzise.

  • MySpace hat bei ca 12 Mio daily unique visitors 4,97 Milliarden Minuten Gesamtnutzungszeit. Das entspricht 414 Minuten Onlinezeit / d.u.v.
  • Facebook bei etwa 48 Mio daily unique visitors 13,87 Milliarden Minuten Onlinezeit. Das entspricht 289 Minuten Onlinezeit / d. u. v.

Unglücklicherweise wird nicht erwähnt ob es sich bei dieser Gesamtnutzungszeit um die Summenwerte eines Monats handelt oder um Tageswerte.

Fazit: In der Gesamtsumme der verbrauchten Onlinezeit hat Facebook zweifelsohne MySpace überholt. In der Nutzung der beiden sozialen Netze sieht es allerdings ganz anders aus. Facebook wird deutlich kürzer genutzt als MySpace.

Communitys international: Übersicht über die Top Communitys

In ReadWriteWeb findet sich eine Übersicht über die 3 größten Social Networks für die wichtigsten Länder. Das ist eine interessante Ergänzung des Verzeichnis der wichtigeren social Networks, die in Deutschland bundesweit, regional oder lokal aktiv sind in dieser Website. 

Communitys international: Übersicht über die Top Communitys weiterlesen

Regionale Communitys – die leisen Erfolge

In der Diskussion über Communitys / social networks werden immer wieder die gleichen bekannten Namen genannt. International begegnen wir MySpace und Facebook, national den VZs und wer-kennt-wen, obwohl auch diese überregionalen Anbieter immer noch deutlich unterschiedliche regionale Schwerpunkte haben. Danach folgen noch die größeren regionalen Namen wie Lokalisten oder KWICK! und danach folgt Schweigen. Dabei wird eine ganze Ebene an social networks übersehen, die interessante Aufschlüsse über den Markt insgesamt aber auch über die Erfolgsfaktoren geben kann.

Einige wichtigere regionale und lokale Communitys finden Sie übrigens auf der äußeren rechten Navigationsspalte genannt. Dieses Verzeichnis regionaler und lokaler Communitys ist ganz sicher nicht umfassend und soll nur einen ersten Einblick über die größere Vielfalt und Verbreitung, aber auch über die realen Marktstrukturen geben.

Ein Blick auf die local heroes unter den sozialen Netzwerken zeigt, das es hier zwei verschiedene Varianten gibt, die allerdings eines gemeinsam haben Рdie hohe lokale und regionale Marktaussch̦pfung in ihrem Verbreitungsgebiet.

Die erste Variante ist das klassische regionale / lokale Portal mit Informationen aus der Region, mehr oder weniger explizit auf eine meist jüngere Zielgruppe zugeschnitten. Ergänzend gibt es eine Community als Bestandteil des Contentportals. Diese Unternehmen leben aus ihrer Region, sind dort das primäre Medium der Wahl wenn es darum geht, die jeweilige Zielgruppe anzusprechen und stehen wirtschaftlich aus eigener Kraft auf mehr oder weniger starken Beinen. Optisch sehen wir auf den ersten Blick meist nur den Ableger aus der Zeit der web 1.0 Portale. Pafnet ist ein typischer Vertreter dieser Spezies.

Die zweite Variante ist primär Community und bietet ergänzend Informationen rund um das Thema Party und Events, sieht schon deutlich eindeutiger nach social network und web 2.0 aus und hat auch diese Ausrichtung erkennbar als Priorität.

 

Ein typischer Vertreter dieses Lagers ist – um in Bayern zu bleiben – EDNetz.

Im Saarland wiederum kommt man kaum noch um die Gesichterparty herum.

Aber sind diese kleinen Communitys überhaupt als Marktpartner relevant? Als Einzelerscheinung sind sie primär interessant, weil sie sich eigenständig in ihrem kleinen Markt etabliert haben und wirtschaftlich behaupten. Diese kleinen Communitys können aus ihren kleinen Märkten heraus existieren, sind also faktisch in der Vermarktung erfolgreicher als die Großen. In der Gruppe belegen die kleinen local heroes zudem einen nicht unerheblichen Teil des Marktes. Wer einen Blick auf die Situation in Oberbayern wirft, bekommt einen guten Eindruck dieser Bedeutung. In der Stadt München sind die Lokalisten Herr im Haus, im Umland schon nicht mehr. Zeichnet man das Verbreitungsgebiet der local heroes auf eine Landkarte, entsteht in Bayern ein hübsches weißblaues Leopardenfellmuster, das in seiner Bedeutung auch durch die hohe Aktivität und die intensive Regionalität dieser Anbieter alles andere als bedeutungslos ist. Dort sind viele Märkt auch für die größeren und großen Anbieter schlichtweg dicht. Die vielen kleinen bayerischen Igel weisen dem großen nationalen Hasen freundlich lächelnd die Türe. Und dieses Bild gilt eben nicht  nur für Bayern. Aber blättern Sie doch selbst durch die Linksammlung und machen Sie sich ihr eigenes Bild

Denken Sie dabei auch daran, das gerade die jüngeren Mitgliedern eines social networks primär interessiert, was in ihrem direkten geografischen Umfeld passiert. Das können die nationalen Anbieter nicht in dieser Dichte leisten. Und die meisten Mitglieder einer Community gehen nun mal dorthin wo ihre realen Freunde sind. Und reale Freunde hat man zumeist – und insbesondere in jüngeren Jahren – im direkten geografischen Umfeld.