Facebook schlägt TV-Werbung – Cross Media Werbung – Case Maggi Kochstudio

Eine neue Fallstudie zur Werbewirkung in Facebook beschreibt den Wirkungsanteil der Facebook Werbeanzeigen an einer Cross Media Kampagne von Nestle für ein Produkt von Maggi.

Die Studie kann hier herunter geladen werden. 

Die wichtigsten Informationen daraus:

–      19% der von der Kampagne ausgelösten Umsätze kamen über Facebook, bei nur 8% des gesamten Kampagnen-Budgets

–      Facebook erreichte vor allem neue Konsumenten von Maggi

–      Facebook-Werbeanzeigen erreichten 30% der deutschen Internetnutzer

–      1,9 Millionen Menschen, die die Werbeanzeigen auf Facebook gesehen haben, wurden nicht über Fernsehen- oder Printwerbung erreicht

–      der ROI durch Facebook war 2,5x höher als gegenüber TV.

 

Bemerkenswert:

Der Vergleich der Wirkung von Facebook Werbung mit TV Werbung ist interessant. Die Wirkung für die Neukundengewinnung und nicht zuletzt die Skalierbarkeit und Messbarkeit der Werbung gibt Facebook im Wettbewerb mit anderen strukturelle Wettbewerbsvorteile.

 

 

Nestle und social Commerce

Nestle startet Social Commerce Plattform

Horizont und off the record sind die Quellen, über die mich diese Nachricht erreicht. Und natürlich neugierig gemacht hat. Da war doch mal was mit Nestle und Social Media. Egal. Sehen wir uns doch die Plattform für Social Commerce einfach mal an.

Tag 1 der Plattform nach off the record

Das für Tag 1 dann doch schon reichlich viel an Kommentaren für die Produkte aufgelaufen ist, kann nicht zuletzt an Betaphasen und vorgeschalteten Kampagnen liegen. Das muss einen nicht nachdenklich machen. Immerhin wird die Fanpage des Nestle-Marktplatzes auf FB ganz flott genutzt.  Ein Blick zurück auf Horizont erklärt mehr:

Im Vorfeld des Launchs hatte Nestle in den letzten Augustwochen 80 Menschen in Hamburg, Berlin, Düsseldorf und Frankfurt als „Vorkoster“ der neuen Plattform eingeladen.

Was mir so beim flüchtigen Besuch auffällt, ist das die kommentierenden Besucher zwar mit Nicks genannt werden, aber nirgends vernetzt sind. Was eigentlich ganz einfach wäre – z. B. über eigene Profile, die man ja auch auf Nestle-Marktplatz anlegen kann – und eigentlich unter Social das Thema Vernetzung nicht fehlen sollte.

Flugs gemacht das Profil schnell und einfach angelegt – dickes Lob dafür – und -Peng – wo bitte ist denn mein Profil. Ich meine ein richtiges Profil. Muss ja nicht die Qualität einer Social Network Plattform sein. Es reicht eine rudimentäre, winzige Selbstdarstellung und eine bescheidene Vernetzungsmöglichkeit mit andern – um wenigstens ein bisserl social zu sein. Isst aber nicht da. Ich kann mich nur als Vorkoster bewerben. Sozusagen als Beafeater des Hauses Nestle. Mehr Profil ist für mich nicht erkennbar. Und das ist – für meine ganz persönliche Meinung „für social“ nicht genug. Wenn man schon in eigenen Profilen qualitativ abstinent ist, könnte man ja Facebook als Lückenbüßer nehmen. Immerhin hat man ja eine Facebook Fanpage und generiert dort Fans.

Mein persönlicher trauriger Eindruck: Schade, schade, schade, aber leider, leider, hat es hiermit dem Social Makeup dann doch nicht gereicht um mehr als ein dünnes fadenscheiniges Angebot auf den Weg zu bringen. Ob das am Budget gelegen ist? Der gute Ruf von Nestle ist letztlich einiges wert. Hat man bei Nestle etwa irgendeine xklassige Wald-Wiesen-Hinterhof-Klitschen-Agentur beauftragt?

Social Commerce ist nicht Social Makeup für eCommerce

Machen wir Nestle dafür mal keinen Vorwurf. Vermutlich hat man sich im Hause Nestle mangels eigener Social Media Kompetenz komplett auf externe Berater verlassen. Das Nestle bewußt eine Mogelpackung anbieten wollte, weigere ich mich einfach zu glauben. In dubio pro reo.

Der Blick zurück – zur Quelle Horizont – schafft erneut Klarheit:

Das Markplatz-Projekt betreuen von der konzeptionellen Entwicklung bis zur Social-Media-Kommunikation die WPP-Agenturen Argonauten G2 und JWT.

Das also ist der Social Commerce Ansatz dieser edlen Blüten unter den deutschen Agenturen. Ähm, ich bitte um Nachsicht, aber diese kreative Erektion erinnert mich zu deutlich an die Phallus impudicus.

Wer diese Einschätzung als unverhältnismäßig geißeln will, mag sogar recht haben. Ich bin gerade nur eben ausgesprochen ungnädig, und kann dafür entschuldigend die Extraktion diverser Dentes serotini anführen, die mich zugegebener Maßen nur eingeschränkt objektiv. Was aber wird man wohl von Seiten der Agentur gegenüber dem Auftraggeber entschuldigend ins Feld führen können? Ich weiss es nicht und hoffe auch nicht, das alle betroffenen Teammitglieder mit dicken Backen umher eilen. Zumindest nicht aufgrund von Extraktionen diverser Gebissbestandteile.

Was soll man davon halten – von Nestles Marktplatz aka Social Commerce?

Hoffen und beten, das wäre die christliche Seite. Ich denke bei diesem Anblick gerade eher in Zitaten des so überaus wunderbaren Gernot Hassknecht, der mir ob seines sanften Gemüts in der Tagesshow so warm ans Herz gewachsen ist und bewundere mich für meine edle stoische Haltung, nicht weiter auf diesen Punkt einzugehen.

Fazit  –  in dubio pro reo

Ach wenn dem Einen oder anderen bei diesem bescheidenen Social Makeup der Yoghurt sauer wird, wünschen wir dem Haus Nestle mit seinem Versuch eines Social Commerce Makeups trotzdem viel Erfolg. Man kann ja nichts für seine Agenturen. Man sucht sie sich ja schließlich nur selbst aus. Und manchmal wird man auf einem Marktplatz so auch ein kleines bisserl seines guten Rufs los.

Sollten Sie übrigens nach in Social Media kompetenten Agenturen gefragt werden, machen Sie es richtig: empfehlen Sie den Bösen die Miesen. Das passt dann schon wieder.  Üsch hätt‘ Ihnä dazu grad zwai exorbitande Empfählungen, ächt.

Ach ja – wer wissen will, wie Social Commerce wirklich aussehen kann, sehe sich z. B. Levis USA an.