Next step: Facebook blendet Werbung nach getätigten Einkäufen ein

Mashable schreibt über Facebooks Ad Targeting based on Purchases und beschreibt damit einen weiteren Schritt in der Entwicklungsrichtung des Marketings in Social Netzwerken wie Facebook. Hier der Link zum Beitrag.

Facebook Expands Ad Targeting Based on Purchases.

Social Network Marketing Potenziale

Mit diesem Feature beschreitet Facebook ein weiteres Stück des Wegs zu einem effizienteren Social Network Marketing. Letztendlich liegt der wirtschaftliche Wert einer Social Network Plattform nicht in der undifferenzierten Einblendung von Werbung sondern darin Angebote passend zum erwarteten Bedarf und Bedarfszeitraum einblenden zu können.

Konkret sieht das dann so aus, das man Werbung nicht mehr passend zu getätigten Käufen einblendet sondern gezielt zu bekannten Konsumpräferenzen und zu erwartenden Bedarfssituationen und -zeiten.

Das dieser Schritt kommen wird, ist relativ sicher. Der Weg dahin führt über ein weiterentwickeltes Profiling und ist allein durch die dafür erforderlichen Datenvolumen nicht ganz so einfach, wie es diese dürre Beschreibung möglicher Weise vermuten lässt. Big Data ist ja nicht ganz umsonst in aller Munde (zumindest als aktuelles Buzzwort).

Konsequenzen für Unternehmen und Marketing

  • Werbung – oder besser Angebote – können sehr viel präziser und damit Erfolg versprechender eingesetzt werden.
  • Präzisere Angebote werden wichtiger und ein zweites Instrument neben breiter angelegter Werbung.
  • Die Abhängigkeit vom Profiling – und damit der Plattform – wächst – nicht zuletzt was die Notwendigkeit betrifft, diese Methode zu nutzen.
  • Wer sich in Facebook nur auf Likes und Reichweite fokussiert und ein eigenständiges Profiling unterlassen hat, wird über kurz oder lang über entsprechende Konditionen zur Kasse gebeten.

Empfehlungen

Richten Sie Ihre Marketing in Facebook rechtzeitig – und am besten as soon as possible – darauf hin aus, nicht nur Reichweite sondern auch die dazu gehörende Informationsqualität aufzubauen. Sie sichern sich nicht nur

  • eine etwas geringere Abhängigkeit
  • Kostenvorteile im Marketing
  • und vor allem strategische Wettbewerbsvorteile in der Vermarktung Ihre Leistungen und Produkte.

Facebooks Marketingservice wird nie ganz so spezifisch auf Ihre Anforderungen ausgerichtet sein, wie Ihre eigene Lösung oder eine branchenspezifische Lösung. Die Unternehmen, die das passende Profiling zuerst nutzen schaffen sich damit einen deutlichen technologischen Fortschritt in der Vermarktung.

Die gute Nachricht: Ein profiling dieser Qualität ist in wie ausserhalb von Facebook machbar und auch für mittelständische Unternehmen realisierbar.

 

 

 

agof 06/2011 – wer braucht noch regionale Social Network Plattformen?

Wer braucht noch regionale Social Network Plattformen?

Die Frage stellt sich – nicht nur den Usern, sondern vor allem den Betreibern dieser Plattformen. Deren Stern sinkt in Deutschland stetig weiter, blickt man auf die Ergebnisse der Agof für den Juni 2011.

Die regionale Dichte fällt als Argument zunehmend weg. Hier hat Facebook die regionalen Plattformen längst überholt. Statt dies als letzten Aufruf zu verstehen, sich der Existenzfrage konstruktiv zu stellen, wird weiter gearbeitet, als wäre alles im tiefgrünen Bereich.

Die einzig logische Erklärung dafür heißt, das man die eigene Position im Wettbewerb nicht mehr als gestaltbar versteht und einfach so lange weitermacht, wie es sich eben irgendwie rechnet. Und dann wird eben das Licht ausgemacht.

Wo sich die Betreiber der Plattformen dieser Frage nicht mehr konstruktiv zu stellen scheinen, handeln die User um so klarer: Der Rückgang an unique usern setzt sich bei den meisten Plattform unerbittlich weiter fort. Wirft man einen Blick auf die internationalen Social Network Plattformen, die in der agof gemessen werden, fällt auf, das in der Ausweisung für Juni 2011 sowohl bei MySpace als auch bei Netlog der Abwärtstrend zumindest eine Pause eingelegt hat. Bei den deutschen Plattformen ist dies eindeutig nicht der Fall, sieht man mal von den Knuddels ab.

Braucht der Markt regionale Social Network Plattformen?

Nicht zuletzt um nicht gänzlich von einer Plattform abhängig zu sein, sind regionale Social Network Plattformen wichtig. Zu viel Monokultur ist schädlich – nicht nur, wenn das jeweilige Unternehmen seinen Sitz weit entfernt hat und in vielen rechtlichen Normen eher lästiges Lokalkolorit sieht. Beachtet man das wirtschaftliche wie politisch – gesellschaftliche Potenzial einer Social Network Plattform, ist dieses Argument nicht zu unterschätzen.  Monopole widersprechen unserer wirtschaftlichen Verfassung. Egal ob sie künstlich oder im Markt geschaffen werden. Und bei Social Network Plattformen handelt es sich eben um deutlich mehr als um reine wirtschaftliche Konstrukte. Das zu begründen genügt z. B. der Hinweis auf den sogenannten arabischen Frühling.

Die Existenzfrage der regionalen deutschen Plattformen bleibt unbeantwortet. Nicht zuletzt weil die Betreiber nicht in der Lage sind, auf die Herausforderungen eines globalen Anbieters konstruktive Antworten zu geben. Es fehlt am Willen und am Glauben an den eigenen Erfolg. Es fehlt an Strategien und an Vorstellungskraft um einer Herausforderung konzeptionell zu begegnen. Facebook ist nicht übermächtig. Im Gegenteil. Diese Plattform ist durch ihre eigenen Schwächen angreifbar.

Strategische Antworten sind gefordert

MySpace hat sich neu positioniert. Ob die Atempause im Rückgang der unique users von MySpace anhält und Grund zur Hoffnung gibt ist eine andere Frage. Die Konsequenz aus der Erkenntnis zu ziehen, das die alte Plattformstrategie nicht mehr funktionieren kann, ist entscheidend. MySpace kann immer noch scheitern. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist immer noch hoch. Aber man arbeitet daran, der Plattform durch eine neue Positionierung eine Zukunft zu sichern. Unsere regionale Plattformen sind von diesen Überlegungen überfordert. Die Chance, das aus diesen Ruinen neue Ideen für innovative Plattformen entstehen bleiben entsprechend gering. Wenn sich einmal das Bewußtsein fest gesetzt hat, das diese Branche verloren ist, geht sie auch verloren.

Das dahinter verborgene Problem mag im Augenblick unerheblich wirken. Wir versuchen schließlich gerade Griechenland zu retten. Aber wir könnten auf lange Sicht mehr auf diesem Feld verlieren, als wir uns das heute vorstellen. Das Veränderungspotenzial der Social Network Plattformen kann viele Branchen auf den Kopf stellen und uns mehr Geld und Arbeitsplätze kosten als die Griechenland- und Finanzkrise. Wir werden diese Entwicklung nach aller Voraussicht nicht von der Gewinnerseite aus erleben, wenn wir keine ausreichenden Alternativen mehr haben.

Wiederbelebungsversuch: U-Boot reloaded?

Das Uboot taucht wieder auf. Schreibt zumindest die Gründerszene am 9. 11. 2011. Das Thema Wiederbelebung ist besonders interessant, wenn man die Entwicklung der deutschen Social Networkplattformen berücksichtigt. Aber U-Boot? Was oder wer war das noch mal?

Den jüngeren Social Networkern unter uns sei dazu zitiert: „Zur Zeit der Jahrtausendwende und in den Jahren danach war uboot.com das größte soziale Netzwerk im deutschsprachigen Raum und eines der bekanntesten und größten weltweit. Es läutete somit das Social-Community-Zeitalter noch lange vor dem Aufkommen von MySpace, Facebook und StudiVZ ein.“ Quelle des Zitats ist Wikipedia.

Die großen Zeiten von Uboot.com sind eigentlich schon längst Geschichte ist. Einstmals stolze 6 Millionen User stark, zeigte die Plattform in Deutschland in den letzten Jahren kaum noch Anzeichen von Aktivität – gemessen an eben jenen Userzahlen.

Jetzt soll das Uboot neue Fahrt aufnehmen. Ein Rettungsplan, ein neues Team unter der Leitung von Marlis Rumler und Stefan Unterberg, Stefan Schmerzting, eine inhaltliche Neuausrichtung und Daniel Mattes als Investor sollen es richten.

Social Gaming soll das U-Boot wieder flott machen

U-Boot will den Gedanken der Sozial Network Plattform beibehalten, aber durch Social Gaming an Attraktivität gewinnen. Ob Social Gaming als Erfolgsansatz ausreicht um die mehr als in die Jahre gekommene Sozial Network Plattform wieder attraktiv zu machen, ist eine sehr offene Wette.

Für eine erfolgreiche Wiederbelebung als Social Gaming Plattform sprechen könnte ein sehr innovativer Ansatz in Sachen Social Gaming und / oder eine sehr intuitiv-einfach zu bedienende Plattform. Ob die verbliebenen Reste des U-Boots dazu beitragen, um als kritische Masse eine Neubelebung zu beflügeln kann bezweiflelt werden. Dazu ist zu wenig Aktivität erkennbar wenn wir Google Adwords Angaben folgen und der Veränderungsbedarf zu groß. Die Plattform bedarf einer faktischen Neuentwicklung und Gestaltung und kann damit auch sicher nicht auf die noch verbliebenen User aufbauen. U-Boot steht faktisch vor einem Neustart.

Ob Social Gaming einer Social Network Plattform nachhaltig neue User beschert, kann bezweifelt werden. Wer wegen des Spielens kommt, wird deshalb noch kein aktives Mitglied. Bislang war die Integration eines Social Gaming Bereiches in einer Sozial Network Plattform eher ein Weg die Monetarisierung der Plattform zu verbessern und vorhandene User etwas länger auf der Plattform zu halten. Als Instrument einer nennenswerten Generierung von neuen Usern für eine Social Network Plattform ist Social Gaming meines Wissens nach noch nicht aufgefallen.

Wettbewerbsvorteil Privatsphäre?

Um als Social Network Plattform wettbewerbsfähig zu gestalten ist eine Aufrüstung des U-Boots an aktuelle Standards allein nicht ausreichend. Dazu sind die Märkte zu weit verteilt und die Wettbewerber mit Facebook und in Zukunft möglicherweise auch Google+ in einer ganz anderen Ausgangsposition, sowohl was Marktstellung als auch die unternehmerischen Ressourcen betrifft. Der Versuch als Social Network Plattform eine ehemals vorhandene Vorreiterrolle zurück gewinnen zu wollen, ist mehr als nur mutig und erfordert eine extrem hohe Kompetenz in der Entwicklung und Gestaltung innovativer Social Network Plattformen. Die Zeiten, in denen es für den Erfolg ausreichte, im Markt anwesend zu sein, sind längst vorbei. Im Interview wird in Sachen Innovation allerdings eher auf die Social Gaming Schiene verwiesen.

In einem früheren Artikel zur Wiederbelebung des Uboots  war das Thema Privatsphäre als Wettbewerbsvorteil gegenüber Facebook und Co. ein Argument. Im Interview der Gründerszene hält man sich bedeckt, um Copycats nicht zu motivieren.

Große Ziele

Neben dem Anspruch wieder eine Vorreiterrolle bei den Social Network Plattformen erreichen zu wollen, hat man sich weitere anspruchsvolle Ziele gesetzt. Nachdem das neue Konzept in einer geschlossenen Usergruppe bestätigt ist, will man damit von den USA ausgehend – mit Hilfe eines noch zu gewinnenden US-Investors – einen Platz im internationalen Social Network Markt erobern.

Die Chancen für eine Wiederbelebung des Uboots sind nicht überragend. Auch wenn sich einige noch an die Plattform erinnern, hat die Abkehr der User von Uboot über lange Jahre Gründe. Zumal Uboot User verlor, als Facebook in seinem Märkten noch kein Thema war.

Die Wiederbelebung als Social Network Plattform wird interessant zu beobachten sein. Für ein Proof of Concept in Richtung Wettbewerbsfähigkeit ist eben nicht nur ein attraktives Gaming Angebot erforderlich.

 

Erfolgreiche Wachstumsstrategien – Badoo in Facebook

Erfolgreiches Wachstum auf 2 Ebenen

Über das Wachstum von Badoo in Deutschland im Schatten von Facebooks Boom habe ich bereits geschrieben. Badoo hat nun sein Wachstum auf ein zweites, nahezu unbeachtetes, aber in den Ergebnissen hervorragendes Standbein gestellt: Badoo nutzt Facebook sehr erfolgreich für die Erhöhung der eigenen Reichweite und bestätigt mit seinem Erfolg nicht zuletzt die bereits hier skizzierte strategische Empfehlung für die deutschen Social Network Plattformen.

Der strategische Hintergrund

„Es ist egal ob die Katze schwarz oder weiß ist. Hauptsache sie fängt Mäuse.“

Dieses Zitat von Deng Xiaoping steht für den Umbau Chinas von der Planwirtschaft hin zur radikalen Marktwirtschaft.

„Es ist egal ob eine nutzbare Reichweite auf meiner Plattform oder auch auf anderen Plattformen basiert. Hauptsache, ich kann sie wirtschaftlich nutzen.“

Dieses Zitat von Wilfried Schock beschreibt den strategischen Ansatz mit dem sich auch heute noch  erfolgreiches Wachstum für Social Network Marketing erzielen lässt.

Badoos Beispiel in Zahlen

  • Knapp 100 Millionen registrierten Nutzern stehen nach Google Trends
  • ca 6. Mio daily unique visitors gegenüber.
  • Die Facebook Applikation von Badoo hat nach Facebooks Angaben mehr als 20 Mio. User.
  • an DAU’s werden heute 1,27 Mio User von appdata gemessen.
  • Die App User sind aktiver als die User auf der eigene Website.
  • das Wachstum via App ist überzeugend. Diese Woche kamen knapp 1,6 Mio neue User hinzu. Das entspricht einem Wachstum von 8% in 7 Tagen.

Die Methode für dieses Wachstum besteht in der Nutzung des Potenzials von Facebook und der in die App eingebaute viralen Instrumente, mit denen die Freundeskreise eines Nutzers erschlossen, bzw. via Newsfeed angesprochen werden.

Die Bedeutung dieses Beispiels

Badoos App ist eine deutliche Bestätigung des hier besprochenen strategischen Ansatzes, Facebook für die Erweiterung der eigenen Reichweite zu nutzen. Entsprechend konzipiert lassen sich über diese Methode auch Reichweiten in Facebook direkt monetarisieren.

Frei nutzbare App für General Interest Plattformen existiert bereits

Badoo hat sich als Social Network Plattform als Dating Community positioniert. Das könnte dazu verleiten, diesen erfolgreichen Ansatz in der Nutzung von Facebook nur auf Communitys und Special Interest Themen anzuwenden. Für General Interest Social Network Plattformen wie wer-kennt-wen oder MeinVZ und insbesondere für Netzwerke mit einem regionalen Schwerpunkt – wie z. B. , Jappy, KWICK!, stayblue und andere ergeben sich gleichwertige Chancen. Die dafür nötige App existiert übrigens bereits und steht deutschen Plattformen zur Verfügung. Fragen Sie mich einfach, wenn Sie die Nutzung für Ihre Plattform interessiert. Meine Kontaktdaten finden Sie in der rechten Seitenleiste ganz unten.

Social Network Marketing via Facebook Apps für b2c Unternehmen

Jenseits des Wettbewerbs unter den Social Network Plattformen ist diese Methode – Social Network Marketing via Facebook Apps – natürlich auch für b2c Unternehmen geeignet. Das ist nichts grundsätzlich Neues. Das sich damit das Social Network Marketing Backup – also die Sicherung des Zugangs zu Kunden und Interessenten – ebenso realisieren lässt, wie ein präziseres und gesichertes Profiling ist deutlich weniger bekannt. Eine App mit dieser Leistungsbandbreite steht Unternehmen bereits zur Verfügung. Für weitere Informationen dazu stehe ich gern zur Verfügung. Meine Kontaktdaten finden Sie in der rechten Seitenleiste ganz unten.

Youtube – Googles verpasste Social Media Chance?

Youtube – der Mediengigant

Mit Youtube hat Google einen global player in Sachen Medien eingekauft. Wirft man einen Blick auf die Zugriffszahlen von Youtube in Deutschland zeigt sich, das die Videoplattform nur noch von Facebook übertroffen wurde.

Bedenkt man, wie viele Versuche Google unternahm, um selbst ein Bein in die Social Network Branche zu bekommen, erscheint die Vernachlässigung des Social Network Potenzials in Youtube um so erstaunlicher.

Youtube spielt als global player eine beachtliche Rolle und wird deutlich intensiver frequentiert als MySpace oder Orkut – die Social Network Hoffnung von Google, die nur in Brasilien und Indien erfolgreich ist.

Youtubes unterschätztes Social Network Potenzial

Youtube hat – auch wenn das auf den ersten Blick nicht auffällt, den Ansatz eines Social Networks. Es verfügt über Profile und Kommunikationsmöglichkeiten zwischen den Usern. Das beides bestenfalls rudimentär genutzt wird, liegt vor allem an der Qualität dieser Keyfeatures. Es macht nicht nur Mühe, die beiden Features zu finden – sie sind auch mehr als nur überholt, was Optik und Leistungsfähigkeit betrifft. Mit etwas mehr Sorgfalt gepflegt, hätte Youtubes Social Network Potenzial entwickelt werden können und sowohl das Wachstum der Videoplattform als auch den Einstieg von Google in Social Media deutlich beflügelt. Auch ohne die Entdeckung und Vitalisierung des Social Network Potenzials hat sich die Nutzung von Youtube weiter positiv entwickelt, fällt aber in der Wachstumsdynamik deutlich hinter Facebook zurück.

Youtube wurde von Google im Herbst 2006 übernommen. Das bei Google das Social Network Potenzial von heute knapp 150 Millionen täglicher Nutzer bis heute nicht erkannt und erschlossen wurde, zeigt, wie weit die Denkweise von Google vom Thema Social Network entfernt ist.

Die strategische Bedrohung

Facebook die neue Nr. 1 in Deutschland

Youtube kann als Abspielstation oder Storing-Website weiterhin erfolgreich sein. Seine Zukunft basiert aber nicht zuletzt darauf, das die Youtube-Nutzung sich als Gewohnheitsverhalten fest verankert. Die Gefahr für Youtube sind die Social Networks. Wenn

  • die Videonutzung stärker direkt in die Social Network Plattformen verlagert wird
  • die Impulse für die Videonutzung über den Freundeskreis stärker auf andere Plattformen führen

kann die bislang noch vorhandene Vormachtstellung von Youtube gefährdet, sein Wachstum begrenzt und die Nutzung reduziert werden. Beide Möglichkeiten liegen in der Hand von Facebook. Youtube kann unter den aktuellen Rahmenbedingungen nichts gegen diese Bedrohung unternehmen. Das bedeutet allerdings nicht, das es gegen diese Bedrohung keine Handlungsmöglichkeiten gibt.

Youtubes Handlungsmöglichkeiten

Youtubes Größe bietet ausreichend Ansätze, sich gegen diese Bedrohung zur Wehr zu setzen. Einige davon lohnt es sich genauer zu betrachten:

  • Die Festigung der habituellen Nutzung: Wenn der Medienkonsum via Youtube sich genauso als feste Gewohnheit etabliert wie der Medienkonsum über einen TV-Sender trägt dies zu einer Absicherung von Youtubs Zukunft bei. Individuell entwickelte Programme und Empfehlungen,die aktiv vorgeschlagen werden – auch bevor der User auf Youtube ist – sind ein Weg in diese Richtung. Ãœber die individuellen Nutzungsgewohnheiten lassen sich diese Vorschläge relativ einfach ableiten.
  • Der Zugriff auf den Freundeskreis: Der Weg Inhalte aktiv über den Freundeskreis zu verbreiten und damit den Medienkonsum via Youtube abzusichern, wirkt der Abhängigkeit von Social Network Plattformen entgegen. Um hier erfolgreich zu sein, ist ein Kanal in diese Freundeskreise und der Abgleich von Facebook Usern und deren Medienkonsum auf Youtube hilfreich.
  • Die Instrumentalisierung von Facebook: als offenes System lässt sich Facebook auch in einer Wettbewerbssituation konstruktiv nutzen. Ein Ansatz dazu ist die „Kanalisierung“ von wichtigen Themen innerhalb von Facebook – z. B. über die Öffnung von Facebook über Themenpages für den Content von Youtube. Dabei sollte nicht vergessen werden, den direkten Zugriff auf die Nutzer der jeweiligen Kanäle – und damit die Unabhängigkeit von Facebook – zu sichern.

Bescheidene erste Schritte

Es wäre unfair, die erkennbaren Versuche der Sozialisierung von Youtube zu verschweigen. Die Freunde der Youtube Nutzer sollen – nicht nur via Facebook – erschlossen werden um ein gemeinsames Nutzungserlebnis zu ermöglichen.

Dieser Ansatz wirkt noch etwas zögerlich und kann nur ein erster Schritt sein. Vor allem aber muss er in eine Gesamtstrategie eingebunden sein, die die Social Network Qualität von Youtube auf einen zeitgemäßen Standard anhebt und Youtube zugleich zukunftssicherer und unabhängiger machen kann. Das diese Gesamtstrategie noch nicht erkennbar ist, bedeutet nicht zwangsläufig, das sie nicht existent ist. Indiz für eine solche Strategie könnten Verbesserungen und Aktivitäten in die Richtung der erwähnten Handlungsmöglichkeiten von Youtube sein, also z. B. die Verbesserung der Youtube-Profile, möglichst in Verbindung mit angebundenen FB-Profilen, einer „individuellen Programmpolitik“ oder der aktiven Nutzung von Youtube-Themapages in Facebook um dort einen direkten Kanal für den Medienkonsum mit einem Zugriff auf den sozialen Feed und – bei elegantem Ansatz – auch auf die Nutzer selbst zu erhalten.

Fazit

Google wird weiterhin ein begehrliches Auge auf die Social Network Welt haben. Letztlich geht es darum, Potenziale zu sichern. Das Google beim Wettbewerb um die Vorherrschaft im Netz vorhandene Potenziale in der Größenordnung von Youtube nicht nutzen wird, ist eher unwahrscheinlich.

Studie: Social Media und Marken

Mit der fünften Erhebung befasst sich Universal McCann auch mit der Nutzung von Social Media durch Marken. Die Studie ist global angelegt, Ergebnisse werden aber auch für Deutschland separiert ausgewiesen.

Positiv: Nicht nur aufgrund ihrer Größe und ihrer lesefreundlichen Darstellung ist die Studie sehr zu empfehlen. Sie zeigt – neben der verzögerten Nutzung in Deutschland – deutlich die Verlagerung des Brand-Community-Ansatzes in die etablierten Social Network Services / Plattformen.

Negativ: Wenn man dies für eine Studie über die praktische Nutzung überhaupt als negativ ansehen, fehlt hier der Hinweis auf die Probleme und Risiken, die sich aus der Verlagerung der Brand Communitys in die großen Social Network Plattformen (wie Facebook und Co.) ergeben. Hier sind insbesondere

  • die Anbindung an Geschäftsprozesse,
  • die direkte wirtschaftliche Nutzung und
  • die Sicherung der Marktzugänge und -bearbeitung

zu nennen.  Dafür gibt es bereits konzeptionell interessante Ansätze, die sich aber aufgrund des Stands der Marktentwicklung nicht in einer Studie – und insbesondere nicht in einer derart breit angelegten Studie – erfassen lassen.

Die Ergebnisse der Studie können hier heruntergeladen werden.

Marktaustritt eines Social Networks: Timeshot verabschiedet sich

Das Ende eines Social Networks…

Um die Information im letzten Newsletter an die Mitglieder zu zitieren: nach 2057 Tagen ist Timeshot als eigenständige Community Geschichte.

Timeshot in wenigen Zahlen

  • 1.176.522 (1,2 Mio) Bilder,
  • 10.133.599 (10,1 Mio.) Gästebucheinträge,
  • 16.245 besuchte Events,
  • 179.425 registrierte User
  • zum Höhepunkt über 12 Mio. IVW-geprüfte Seitenaufrufe im Monat (PageImpressions)

und die Geschichte dahinter

Timeshot ist von einer Einzelperson gegründet worden und mit enormem Engagement in der Region aufgebaut worden. In der Gründungsphase der Social Network Plattformen explodierte auch Timeshot erfolgreich ein einen aufnehmebereiten, unbesetzten Markt hinein. Nachdem das lokale Marktpotenzial ausgeschöpft war suchte man seinen Weg in einer strukturell zunehmend schwieriger werdenden Situation. Das Marktpotenzial der Region Augsburg ist überschaubar. Ein weiteres Wachstum in die nächsten Regionen wurde durch dort vorhandene Wettbewerber verbaut

  • aus Richtung München expandierten die Lokalisten
  • in Ulm war Team Ulm fest verankert
  • aus der Region um Stuttgart kommen wuchs KWICK! an Bayerns Grenzen heran und darüber hinaus.
  • das zusätzliche aufkommen von Facebook erleichterte die Situation auch nicht.

Die Versuche sich zu behaupten führten in eine Beteiligung der Augsburger Allgemeinen, die von kurzer Dauer war. Die Unternehmenskulturen einer etablierten Tageszeitung und die eines jungen Startups bieten systembedingt schnell mehr Reibungspunkte als Synergieeffekte, wenn an dieser unterschiedlichen Beziehung nicht von beiden Seiten intensiv gearbeitet wird. Der Versuch über ein Printmagazin im Internet (eMag) auf die Erfolgsschiene zurück zu kommen, scheiterte ebenfalls. In der gesamten Zeit ruhten zu viele Aufgaben auf zu wenigen Schultern und die Kombination aus Geschäftsmodell und Marktpotenzial verhinderten aufgrund der damit zu erzielenden Erträge den Aufbau professioneller Organisationsstrukturen.

Das Kernproblem ist interessant und aktuell

Social Network Plattformen mit eng begrenztem Marktpotenzial sind schon deshalb besonders interessant und aktuell, weil es noch eine ganze Reihe von Social Network Plattformen in ähnlicher Größendimension in Deutschland gibt und auch weil die grundsätzliche Problematik auch größere Plattformen betrifft.

Die wichtigsten Probleme

Ein Wettbewerb auf technischer Ebene ist für eine kleine regionale Social Network Plattform schnell verloren. Wenn die Nutzenstiftung dann nicht ausreicht, um gegenüber den Feature-Giganten zu bestehen, wird es früher oder später eng.

Insbesondere bei so eng begrenztem Marktpotenzial wie Timeshot es hatte, ist das konventionelle Geschäftsmodell Werbung schnell an seinen Grenzen und erlaubt weder den Aufbau tragfähiger Organisationsstrukturen noch eine ausreichende technische Weiterentwicklung, zumal wenn die Erlöse in nennenswertem Umfang aus überregionale Werbung stammen.

Die Entwicklung von Ertragsstrukturen jenseits der klassischen Werbebannerschaltung erfordert neben Kreativität auch die nötigen Ressourcen und Kompetenz um diese Angebote zu entwickeln und im Markt zu vertreiben. Hier ist bei vielen kleinen Social Network Plattformen schnell das Ende der Möglichkeiten erreicht. Die Erfolgreichen unter den „Kleinen“ überleben bislang durch höher vergütete regionale Online Werbung.

Ãœberleben in Facebook?

Der Hoffnung, die Community in Facebook weiter zu betreiben, sollte eine ausreichende Nutzenstiftung für die Timeshot Community folgen. Die Chance, die höher entwickelte Technik der Social Network Plattform Facebook für ein weiterbestehen von Timeshot nutzen zu können, erscheint eher trügerisch. Auch wenn dieser Ansatz nicht per se illusorisch sein muss, erfordert er neben einer überzeugenden Nutzenstiftung – die Timeshot zuletzt fehlte – auch eine durchdachte Vorgehensweise mit längerer Vorbereitungs- und Umgewöhnungsphase. Timeshots bringt es in Facebook Stand heute auf 582 Fans.

Zukunftsperspektiven

Timeshots Beispiel ist einerseits symptomatisch, dabei aber nicht unvermeidbar. Die Frage der Nutzenstiftung und Marktpositionierung / Wettbewerbsstrategie muss allerdings in einem so dynamischen Markt möglichst frühzeitig und konsequent beantwortet werden. Timeshots Nachbar Team-Ulm beispielsweise hat sich längere Zeit mit seiner Positionierung recht erfolgreich in seinem Markt behauptet, auch wenn sich erste vorsichtige „Ermüdungserscheinungen“ in Google Trends und in Adplaner andeuten.

Social Network Strategie: Einstieg per Workshop oder Seminar?

Lassen wir die beliebte Vorgehensweise learning by doing – spitze Zungen sagen dazu auch trial and error – außer acht, bieten sich für den Start in die professionelle Nutzung von Social Networks die Alternativen Seminar oder Workshop.

Einstieg in Social Network Marketing mit einem externen Social Network Seminar

Ein Seminar empfiehlt sich u. a. dann als Einstieg, wenn

  • eine Einzelperson ins Thema einsteigen soll.
  • branchen- oder firmenspezifische Ansätze noch kein Thema sind.
  • der Ãœberblick über Chancen, Risiken, Tools und Methoden im Vordergrund steht.
  • eine erster Eindruck über die Relevanz des Themas insgesamt gewonnen werden soll.
  • im Unternehmen noch keine Kompetenz und keine Einstellung / Einschätzung des Themas vorhanden ist.
  • noch keine Entscheidung über eine Nutzung gefallen ist.

Einstieg ins Social Network Marketing mit einem Social Network Workshop

Der Einstieg über einen Social Network Workshop empfiehlt sich u. a.  dann, wenn

  • mehrere Personen, möglicherweise aus verschiedenen Funktionsbereichen mit dem Thema vertraut gemacht werden sollen,
  • ein möglichst konkreter, branchen- und firmenspezifischer Einstieg gewünscht ist.
  • der Einstieg direkt zu weiteren konkreten Schritten führen soll.
  • erste Grundkompetenzen und Erfahrungen mit Social Network Marketing vorhanden sind.
  • die Notwendigkeit Social Networks zu nutzen oder sich zumindest fundiert damit zu befassen erkannt ist.
  • bereits erste Schritte in Social Network getestet wurden und das Social Network Marketing jetzt breiter angegangen werden soll.
  • eine Social Media / Social Network Strategie entwickelt werden soll.
  • Social Network funktionsübergreifend im Unternehmen installiert werden soll.

Welche Alternative im Einzelfall die bessere ist, lässt sich u. a. mit Hilfe dieser Kriterien leichter ermitteln.

Für den Einstieg via Workshop empfehlen sich zumindest Anwenderkenntnisse aus der Nutzung von Social Network Plattformen (wie z. B. Facebook oder Xing).

Weitere Informationen

Gerne können Sie mich auch direkt auf individuelle Seminare und Workshops ansprechen.

Social Network ROI – der wirtschaftliche Wert von Social Network Marketing in Zahlen

Die Bedeutung von Social Media zu bezweifeln, hat etwas von hartnäckiger Realitätsverweigerung. Die Frage nach dem wirtschaftlichen Nutzen, den Social Networks stiften, wurde 2005 durch die bekannte eBay Studie in einer extremen Qualität und Nachhaltigkeit beantwortet.

Aus Juni 2010 und damit deutlich jünger ist die Studie von Syncapse in den USA, die den wirtschaftlichen Wert eines Facebook Fans quantifiziert. Die Studie basiert auf 4000 Befragten und konzentrierte sich dabei auf Fans von 20 Marken bei Facebook.

Kriterien zur Beurteilung des wirtschaftlichen Werts

Die Studie untersuchte die Unterschiede von Markenfans und Nichtmarkenfans für die folgenden Kriterien

  • Ausgaben / Umsatz
  • Kundenbindung / Loyality
  • Weiterempfehlung
  • Markennähe (Brand Affinity)
  • mediale Wirtschaftlichkeit
  • Marketingleistung (der Fans)

Die wichtigsten Erkenntnisse auf einen Blick

Das die Studie zu dem Schluß kommt, das Social Networks als Marketinginstrument wirtschaftlich wertvoll sind, wird niemand überraschen, für den dieses Thema nicht völliges Neuland ist.

Hier die wichtigsten Erkenntnisse dieser Studie:

  • Fans einer Marke geben mehr Geld für diese Marke aus, als Nicht-Fans.
  • Die Markenbindung bei Fans ist deutlich höher (28%)
  • Fans haben eine deutlich höhere Bereitschaft anderen ihre Marke zu empfehlen (41%).

Natürlich sind diese Ergebnisse nahezu logisch. Wer sich als Fan einer Marke öffentlich outet, steht ihr eben anders gegenüber als Menschen die kein Fan dieser Marke sind. Das beinhaltet automatisch eine höhere Markentreue, wie auch die Bereitschaft, die Marke weiter zu empfehlen. Interessant sind hier die Werte, die diesen logischen Unterschied quantifizieren.

Die wertvollen Erkenntnisse

Der wirtschaftliche Wert eines einzelnen Fans

Die Studie ermittelte einen durchschnittlichen jährlichen wirtschaftlichen Wert eines Facebook Fans in Höhe von $ 136,38 und weißt darauf hin, das diese Größe aufgrund verschiedener Einflußfaktoren erheblich schwanken kann.

Der wirtschaftliche Wert eines Fans setzt sich aus folgenden Bestandteilen zusammen:

  • zusätzliches Umsatzvolumen
  • Markenloyalität
  • Wert der Weiterempfehlung
  • mediale Effizienz (Ersparnis)
  • Investition in die Fan Akquisition

Dieser Wert ist sicher interessant. Die noch wertvollere Erkenntnis dahinter resultiert aus dem Vergleich der Markenkunden in Form von Fans und Non-Fans. Fans geben in mehreren Fällen mehr als doppelt so viel für ihre Marke aus, als der Kunde der kein Fan ist. In allen untersuchten Fällen ist der Unterschied in den Ausgaben für die Marke zwischen Fans und Nicht-Fans beachtlich.

Der wirtschaftliche Wert eines Fans schwankt extrem

Die $136,38 sind ein Durchschnittswert, der innerhalb der Marken großen Schwankungen unterliegt. Die Studie nennt hier beispielhaft eine Bandbreite von $508.16 (der wertvollste Fan in der Studie) und $0.

Die wichtigste wirtschaftliche Einflussgröße des Werts eines Fans ist dessen Aktivität. Darüber hinaus gibt es zwischen den einzelnen Marken sehr hohe Unterschiede im Wert der Fans. Während der durchschnittliche Facebook Fan über alle 20 Marken hinweg $136 wert war, fällt der durchschnittliche Wert eines Markenfans bei Facebook bei einzelnen Marken deutlich höher aus:

  • MacDonalds: $ 259
  • Starbucks: $ 219
  • Nike: $ 209
  • Nokia: $ 180

Fazit

Betrachtet man diese Ergebnisse wird es zunehmend schwieriger das Thema Social Media nicht stärker in den Fokus des Unternehmensmarketing zu stellen. Letztlich ist es wirtschaftlich nicht vertretbar, die mit dem Fanstatus verbundenen Marketingmöglichkeiten aktiv zu nutzen.

Fanbusiness = big business

Die Integration von Fanstatus und Fankommunikation in die soziale Kommunikation innerhalb der privaten Freundeskreise in Facebook stellt ein neues Instrument dar. Gemessen an den bisher ermittelten durchschnittlichen Werten eines Fans steht in der Breite der Kunden / Facebooknutzer lassen sich mit der Fanmethode die wichtigsten Umsatzbringer und Markenverbreiter direkt ansprechen.

Das damit ganz nebenbei auch noch Marketingmittel effizienter und nachhaltiger eingesetzt werden können, als mit jeder anderen Methode bereitet nicht nur den Controllern Freude.

Für die Unternehmen, die auf klassische Marketingmethoden setzen, tickt die Uhr deutliche schneller, wenn ihren Kunden die wirtschaftliche Bedeutung der Facebook Fans klar wird.

Weitere Fragen und Empfehlungen zum Thema Social Media?

Naturgemäß konnte dieser Beitrag nicht alle Fragen zum Thema Social Network Marketing und zum wirtschaftlichen Wert von Facebook Fans und Fanpages umfassend behandeln. Wenn Sie zu den einzelnen Punkte weitergehende Fragen haben, weitere Informationen zur Entwicklung und Umsetzung einer Social Media Strategie suchen oder einfach meine Einschätzung zur Social Media Strategie Ihres Unternehmens insgesamt oder zur Umsetzung in konkreten Fällen suchen, bin ich für eine erste telefonische Beratung unter der links aufgeführten Telefonnummer während der üblichen Bürozeiten gerne für Sie da.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, das ich aufgrund von Beratungsterminen, Vorträgen und nicht zuletzt auch Seminarveranstaltungen nicht jeden Tag permanent telefonisch erreichbar bin.

Bei Interesse an Seminaren, Workshops oder unterstützenden Dienstleistungen – aber auch zum Thema Social Media Strategie insgesamt – erreichen Sie mich hier.

Social Media Strategien und die Nutzung von Social Network Plattformen

Social Network Strategie und Plattformnutzung

Wer immer Social Network Marketing betreibt, baut seine Investition auch auf die Attraktivität, Aktivität und Zukunftssicherheit der Plattform. Und die ist nicht in allen Fällen sicher, wie die Entwicklung von MySpace, uBoot oder Lunarstorm belegen. Auch Marktführer können fallen. Eine Social Network Strategie – als zentraler Bestandteil der Social Media Strategie – sollte dieses Risiko in ihrer inhaltlichen Gestaltung berücksichtigen.

Kürzlich habe ich die Attraktivität und Aktivität wichtiger Social Network Plattformen anhand der Online Minuten und der Besuchshäufigkeit betrachtet. Dabei stand die durchschnittliche Nutzung pro unique user im Mittelpunkt

Heute werfen wir anhand der täglichen Aktivität einen Blick auf das Gesamtbild der jeweiligen Plattformen.

Hintergrundinformationen

Nur eine aktive Plattform ist für ihre Mitglieder attraktiv. Wenn niemand interessantes und relevantes da ist, mit dem ich mich austauschen kann, ist das so einladend wie eine leere Party. Gut geführte Plattformen halten ihren Mitgliederbestand schon dadurch aktiv, das sie Karteileichen löschen. Besser geführte Plattformen tragen zur Aktivität auch dadurch bei, das sie ihre Mitglieder aktiv vernetzen.

Die Anzahl der Mitglieder die eine Community täglich besuchen, gibt einen Hinweis auf den aktiven Kern dieser Plattform. Das bedeutet natürlich nicht, das alle täglichen Besucher automatisch zum harten, tragenden Kern der Plattform zählen, gibt aber einen ersten Eindruck, wie es mit der realen Attraktivität der Plattform aussieht. Lieferant dieser Information ist Google Trends for Websites. Die Problematik dieser Daten ist bekannt. Leider existiert dazu keine verlässliche Alternative.

Die Angabe der unique users der agof ist zwar aufgrund ihrer Erhebungsqualität hilfreich, hilft aber nur sehr grob und verzögert weiter, wenn es um die Frage der Aktivität einer Social Network Plattform geht.

Die einzelnen Plattformen

Die großen Plattformen

Große Social Network Plattformen

Hinweise zur Grafik

Die Grafik zeigt die Visitors nach agof (unique users) und Google Trends  (daily unique visitors)  AdPlanner (unique visitor) in Millionen.

Nicht alle Plattformen sind in der agof Messung enthalten. Die VZs werden in der agof leider nur noch gemeinsam ausgewiesen. Interessant ist unter anderem der große Unterschied zwischen den unique users der agof 2010 -I und den unique visitors nach Google. Die Umstellung der Messung bei der agof hat die Weerte der unique users der Social Network Plattformen deutlich nach oben korrigiert. In den Werten von Google spiegelt sich diese Korrektur nicht wieder.

Hinweise zu den Werten der Plattformen

Nicht nur Facebook hat eine aktive Nutzerschaft. Im Vergleich der Google Daten glänzen auch wkw und die VZs mit einem hohen Anteil an aktiven Nutzern (orange Balken im Vergleich mit grünem Balken). Stayfriends hat aufgrund seiner anderen Positionierung zwangsläufig eine geringere Aktivität. Berücksichtigt man die andere Funktion von Stayfriends, ist der Antweil der täglich aktiven Nutzer erstaunlich. Bei MySpace zeigt sich die Problematik des Wechsel von General Interest zur Musikplattform.

Die regionalen und mittleren Plattformen

Die Mittleren Plattformen

Hinweise zur Grafik

Die Grafik zeigt die Visitors nach agof (unique users) und Google Trends  (daily unique visitors)  AdPlanner (unique visitor) in Millionen. Auch hier sind nicht alle Plattformen in der Messung der agof enthalten.

Hinweise zu den Plattformen

Die Grafik zeigt deutlich, wie sehr Lokalisten und KWICK! von der veränderten Messung der agof profitiert haben. Odnoklassniki fällt mir einer ausgesprochen hohen Aktivität auf. Das liegt an der besonderen Situation. Odnoklassniki ist eine russische Social Network Plattform, die sich in Deutschland unter russisch Sprechenden einer hohen Beliebtheit und Nutzung erfreut. Hier mischen sich die Funktion von Social Network Plattform und Community. Zugleich erleichtert Odnoklassniki Kontakte mit Freundeskreisen im russischsprachigen Regionen zu pflegen. Beides trägt zur besonders ausgeprägten Aktivität bei.

Konsequenzen und Empfehlungen für die Social Network Strategie / Social Media Strategie

Die Entwicklungsdynamik von Social Network Plattformen – in jede Richtung – und die Bedeutung von Social Network Marketing als Marktzugang wie als Instrument von Kundenbindung und Neukundengewinnung erfordern ein ausreichend stabiles back up, um die Investitionen in den Markt nicht durch ein Problem der Plattform oder deren negative Entwicklung zu gefährden.

Leider ist der Gedanke eines Social Media / Social Network Backup noch nicht weit verbreitet und wird durch die technischen und unternehmenspolitischen Rahmenbedingungen der Plattformen erschwert.

0.Facebook.com – beinahe wieder Vorreiter

Mit 0.Facebook.com bietet Facebook eine kostenlose nutzbare mobile Website für derzeit 50 Länder an. 0.facebook.com ist nur über die jeweiligen Provider erreichbar.Deutschland ist noch nicht dabei, aber in Europa ist 0.facebook.com bereits in

  • Belgien: BASE
  • Dänemark: Telenor
  • Österreich: tele.ring / T-Mobile
  • Finnland: Saunalahti
  • Griechenland: Vodafone
  • Ungarn: T-Mobile
  • Littauen: Omnitel
  • Mazedonien: ONE
  • Rumänien: Vodafone

kostenlos nutzbar. Frankreich (SFR) und Großbritannien (3) sind als größere europäische Länder bereits in der Planung.

Kostenlose mobile Nutzung von Social Network Sites ist nicht neu

Mobile Websites gehören längst zum Standard von Social Network Plattformen. Die Idee der kostenlosen Nutzung mobiler Social Network Sites wurde von O2 und KWICK! bereits vor Jahren umgesetzt. Die O2 Kunden bei KWICK! konnten die mobile Seite von KWICK! über längere Zeit kostenlos nutzen. Die Erfahrungen aus dieser Kooperation zeigen, das dieser Ansatz zwar hoch interessant ist, aber um konkrete wirtschaftliche Vorteil zu erzielen, nicht darauf gebaut werden sollte, das es sich dabei um einen Selbstläufer handelt.

Nutzen für Mitglieder

Die Bedeutung der kostenlosen mobilen Nutzung von Social Network Sites für den Nutzer wird deutlicher wenn man die Kombination von Chat / Messenger und Mobiltelefon verbindet. Jederzeit mit allen seinen Freunden kostenlos kommunizieren zu können wird durch dieses Angebot Realität. Wenn diese Kommunikation dann auch noch in Echtzeit abläuft ist das eine neue Kommunikationsqualität.

  • Der Nutzen des Angebots hängt damit auch von der Anzahl der Freunde ab, die dieses Angebot nutzen können. Der Netzwerkeffekt greift hier.

Nutzen für den Kommunikationsdienstleister – Kundenbindung oder Neukundengewinnung

Der Kommunikationsdienstleister verzichtet bei dieser Zusammenarbeit zumindest auf den ersten Blick auf Umsätze. Dieser Verzicht macht möglicher Weise dann Sinn, wenn dadurch die Kundenbindung stabiler wird. Sobald der Konsument daran gewöhnt ist, mit seinen Freunden über dieses Angebot zu kommunizieren, wird er darauf nicht mehr verzichten wollen. Dies setzt aber voraus, das die meisten seiner Freunde ebenfalls diese Methode für die Kommunikation nutzen. Und das wiederum widerspricht dem properitären Ansatz, der nur den Kunden des Kommunikationsdienstleisters diese Leistung ermöglicht. Hier greift der Netzwerkeffekt. Je mehr Mitglieder meines privaten sozialen Netzes den gleichen Kommunikationsdienstleister nutzen, desto wertvoller ist dieses Angebot für mich.

  • Die Kundenbindung hängt damit davon ab, wie viele Menschen meines sozialen Netzwerks dieses Angebot nutzen können.

Wie ist in diesem Fall die Akquisitionswirkung dieses Angebots zu sehen? Bin ich als Nutzer des Social Networks der Einzige in meinem sozialen Umfeld, der dieses Angebot nutzt, ist dieses Angebot für mich wenig wertvoll und für andere in meinem sozialen Netz ist der Ansporn zu meinem Kommunikationsdienstleister zu wechseln minimal.

  • Die Neukundenwirkung ist damit ebenfalls vom Netzwerkeffekt abhängig.

Sowohl in der Neukundengewinnung wie in der Kundenbindung profitiert ein Kommunikationsdienstleister mit großem Kundenstamm mehr von dieser Zusammenarbeit. Zugleich hängt die Dynamik der Neukundengewinnung nicht zuletzt – neben dem Netzwerkeffekt – auch von der Anzahl der Vertragskunden in den sozialen Netzen ab. Je länger die vertragliche Bindung, desto später kann der Netzwerkeffekt greifen.

Nutzen Facebook

Verfügt auch der Kommunikationspartner über einen entsprechend hohen Kundenstamm wirkt sich für Facebook der Netzeffekt zu seinen Gunsten aus. Mit einer geschickten Kommunikationsstrategie lässt sich eine Nutzung der Social Network Plattform durch die Kunden des Mobilfunkproviders erfolgversprechender, weil schneller und problemloser gestalten als für den Mobilfunkprovider die Gewinnung von Facebooknutzern die Kunden anderer Kommunikationsdienstleister sind.

  • Die Nutzung eines Facebook Accounts ist kostenlos.
  • Die Nutzer von Social Networks sind nicht vertraglich gebunden und können so viele Plattformen nutzen, wie sie wollen.

0.facebook.com in Deutschland

Wann Facebook seine kostenlose mobile Nutzung in Deutschland anbietet, hängt nicht zuletzt davon ab, ob und wann er dafür einen Partner mit einer möglichst hohen Reichweite – also T-Mobile und Vodafone – gewinnen kann. Beide Anbieter sind bereits in anderen – kleineren – Ländern Partner von Facebook. Vermutlich wird man die Erfahrungen dort abwarten, bevor man sich in einem deutlich größeren Markt wie Deutschland zu dieser Zusammenarbeit entscheidet.

Fussball.de – eine weitere Community der Telekom floppt

Es fällt schon schwer darauf hinzuweisen, das Fußball eine ziemlich große Fangemeinde in Deutschland hat. Die Community ist da. Das war schon so, bevor es Farbfernsehen gab und die heutigen Social Media Pioniere noch nicht einmal Bestandteil der Familienplanung waren. Wer daran zweifelt sollte sich Sönke Wortmanns Wunder von Bern ansehen. Oder sich fragen was er im Sommer 2006 verpasst hat.

Auch Fußball kann man platt machen.

Was hat das jetzt mit Social Networks zu tun? Eigentlich nichts und doch alles. Eigentlich passt kaum ein Thema so gut zu community buildung wie Fußball. Eigentlich kann man da nichts falsch machen. Schon gar nicht, wenn man die Domain fussball.de hat. Und wenn man dann bereits wie die Telekom Millionen von fussballbegeisterter Kunden  hat, sind das doch sichere 3 Punkte. Aber Fussball kann auch grausam sein. Social Media übrigens auch. Auch die Telekom weiß das ganz genau. Sie hat mit der T-Community den ersten großen Social Network Flopp etabliert. Mit Fussball.de schafft sie das tatsächlich noch einmal.

Fussball.de hat reichlich Besucher, wie uns Google Trends eindeutig versichert. Nach der agof 2009/III  sollen das 1,3 Millionen unique users sein. Werfen wir einen Blick auf die Anzahl der Community Mitglieder, die online sind, droht grausame Ernüchterung. Gerade online sind nicht einmal 40 Fans. Da gewinnt der Slogan von fussball.de „Alle Ligen. Alle Tore. Alle Fans“ makabre Qualität. 39 Fans online. 18 Uhr 30. Werktags. Das ist nicht König Fussball, bestenfalls Randsportart. Dabei soll die Community nach Angaben von fussball.de mehr als 50.000 Mitglieder haben und „größte mono-sport-thematische Community im deutschen Internet mit ca. 50.000 Mitgliedern“ sein.

In Zahlen – aus 1,3 Millionen Fussballfreunden die im Monat über die Seite gehen, wird eine Community von 50.000 oder knapp 4% der Fans. Von denen knapp 4% der Fans sind zur arbeitsfreien Zeit weniger als ein Promille aktiv. Die Aktivität der größten mono-sport-thematische Community im deutschen Internet ist homöopathisch verdünnt, kaum noch messbar. Ein halber Tropfen Aktivität, der gerade im Wasser eines randvoll gefüllten olympischen Wassersportbeckens zu ertrinken droht.  Erfolg habe ich anders im Gedächtnis.

Wie kann eine Fussball Community unter fussball.de in Fussballdeutschland scheitern?

Die Anwort ist einfach. Indem man sie als Beipack einer Contentabspielstation lieblos eintütet. Die ist jetzt da und jetzt macht mal schön. So was verzeiht Fan nicht. Herzblut gegen Herzblut. Wenn Du auf den Platz willst, musst Du auch spielen wollen.

 

Das der Fan dann allein gelassen auf einem Acker steht und verzweifelt nach Ball und Mitspielern sucht, mag ja traurig sein. Ist aber so. Auf Communitydeutsch – da hat man schlichtweg die soziale Navigation vergessen. Dafür kann der Fan ja viele bunte Bilder sehen. Was er wohl auch tut, wenn man die Nutzerzahlen ansieht. An Bildern zum Thema Fussball mangelt es übrigens im Netz nicht.

Eine Fussball-Community, bei der der Ball nicht laufen darf, ist eben nicht so toll. Sowie es ohne Mannschaft und ohne Ball keinen Fußball gibt, gibt das auf Community übersetzt ohne Vernetzung auch keine Fussballcommunity. Die Fans, die da sind, stellen Bilder ein. Freunde? Kommunikation? Eher Fehlanzeige. Weil dazu müßte man erst mal sehen, wer von den 11 Freunden sonst noch auf dem Platz ist. Und wenn Fan sich dann ansieht, worin man die eigene Nachricht eintüten soll, bleibt nur der lapidare Hinweis an den Platzwart, das dieser Acker nun wirklich unbespielbar ist.

Nimmt man die Beteiligung der Fans, ist das eine deutliche rote Karte für die fussball.de Community. Platzverweis. Grobe Regelverstöße werden so geahndet und das ist gut so.

Mal sehen, was man als nächstes Thema bei der Telekom communitymäßig ins Auge geht. Langsam glaube ich, es ist ganz egal was da als geniales Thema kommt – die kriegen das platt.

Jetzt auch  bei Facebook

Ãœbrigens – weil man das jetzt ja hat, hat fussball.de jetzt auch eine Facebook Fanpage. 600 Leute finden das gut. Das ist gut. Besser ist, das die Telekom in Facebook nur Fanpages machen kann. Nicht auszudenken, was aus Facebook würde, wenn die Telekom diese Community betreiben würde.

Regionale Social Network Plattformen aus Sachsen

Mit Dampfer und willstequatschen bevölkern zwei sächsische Plattformen die Social Network Landschaft, die ganz unterschiedlich positioniert sind, aber doch in der Region Dresden ähnliche Zielgruppen ansprechen und zugleich durch die großen Plattformen unter deutlichem Wettbewerbsdruck stehen.

Dampfer

Der Dampfer schwimmt in Dresden und ist nach Angaben auf der Website als Plattform der Abkömmling einer Partyreihe, die auf einem Elbdampfer stattfand. Dampfer gibt es seit 2004. Die Nutzerschaft von Dampfer.NET ist nach den Mediadaten des Unternehmens (aus 3/2009) zwischen 14-25 Jahren alt, wohnt im Land Sachsen und besteht zum Großteil aus Schülern, Azubis und Studenten. Inhalte und Design sprechen für eine sehr eigenständige Entwicklung. Auf der Website werden aktuell etwas mehr 300 Tausend Nutzerprofile angegeben.

Willstequatschen

Willstequatschen wirkt optisch weitaus weniger opulent und fokussiert sich schon über den Domain Name ganz auf die Kommunikation. Zweite wichtige Funktion ist das Voting von Profilen. Auf der Website werden aktuell 125 Tsd Nutzerprofile angegeben.  Der auf der Website angegebene Besucherrekord von mehr als 4 Tausend Mitgliedern stammt aus Nov. 2008.

Zwei lokale Größen im direkten Google Trends Vergleich

Im direkten Vergleich der beiden lokalen Größen hat willstequatschen die Nase vorn. Der Dampfer fällt bei den unique visitors nach Google Trends zunehmend ab. Die deutlich größere Zahl an Nutzerprofilen führt beim Dampfer nicht zu der höheren Nutzung im direkten Vergleich. Hier scheint der Dampfer mit Altlasten schwer im Wasser zu liegen. Die beiden lokalen Größen sind zumindest in Sachsen nicht nur in einer schwierigeren Wettbewerbssituation gegenüber den bekannten Größen der VZs, MySpace und Facebook. Auch Jappy tritt in Sachsen deutlich als Wettbewerber in Erscheinung.

Dampfer könnte aufgrund einer sehr speziellen Positionierung die grundsätzlich bessere Ãœberlebenschance haben, wenn sich diese Positionierung als stark genug zeigt und man die Altlasten der Vergangenheit flugs über Bord wuchtet. Ob die Kommunikationsfunktion und ein Voting als Kernfunktionen ausreichen um sich auf Dauer gegenüber den „Großen“ zu behaupten, kann bezweifelt werden. Hier nutzen andere lokale Plattformen ihren wichtigsten Vorteile – die ausgeprägte Nutzenstiftung durch lokale Inhalte besser.

swr3land – woran Communitys scheitern

Warum SWR3land in dieser Form nicht erfolgreich sein kann

SWR3 ist mein Sender. Weitere 4 Millionen Menschen hören täglich SWR3. Das ist nicht wirklich erstaunlich. Der Sender gehört zumindest zu den Besten in Deutschland. Ich höre ihn seit Jahrzehnten – tagtäglich.

SWR3land – die kostenlose Community von SWR3 – hat gerade mal etwas über 40 Tausend Mitglieder. Und das schon länger. Obwohl die Community immer wieder im Programm eingebunden wird funktioniert sie einfach nicht. Ich schätze diese Community trotzdem – aus rein beruflichen Gründen wohlgemerkt. An ihr läßt sich ganz wunderbar demonstrieren, warum bei einem erstklassigen Produkt und einer vorhandenen medialen Leistungsfähigkeit der Extraklasse eine Community floppt, obwohl sie doch eigentlich extrem erfolgreich sein müsste.

Ãœber den mangelnden Erfolg von SWR3land als Community des SWR3 habe ich bereits geschrieben.

Bevor ich auf die Gründe des Scheiterns eingehe – vorab noch ein Hinweis an alle anderen Fans von SWR3 : Es gibt noch schlechtere Beispiele im Medienbereich, aber es gibt kaum einen Sender der bessere Erfolgschancen für eine Community hat als SWR3.

Worauf der Erfolg einer Social Network Platform beruht

Die Antwort darauf ist einfach. Profile, Aktivität und Vernetzung. Es ist nur nicht ganz so einfach diese Erfolgsfaktoren auch erfolgreich zu gestalten.

Erfolgsfaktor Profile: Profile dienen der Selbstdarstellung. Je bunter, kreativer und beeindruckender diese Form der Selbstdarstellung sein kann, desto mehr Mühe geben sich die Nutzer um ihre Möglichkeiten auch auszureizen. Natürlich gibt es eine Grenze – die der Usability. Schwarze Schrift auf schwarzem Hintergrund beeinträchtigt die Aussagekraft eines Profils doch deutlich. Bevormundung oder ein möglichst enges Korsett in dem die Selbstdarstellung des Users – entsprechend der Kreativität des CommunityManagements – stattzufinden hat, sind nur auf den ersten Blick besser aus ein grafischer GAU bei Profilbau.

  • Profile, mit denen ich mich nicht frei ausdrücken kann, werde ich auch nicht ausfüllen oder gestalten.
  • halbleere Profile machen eine Plattform uninteressant
  • niemand ist an gleichförmigen Profilen interessiert, weil es nicht lohnt darin zu surfen.
  • Profile sind ein wichtiger Anstoß für die Kommunikation. Sofern sie Anlass dazu bieten.

Wenn die Anzahl der Profile in einer Community über längere Zeit stagniert, spricht das gegen die Attraktivität dieser Plattform. Das Beispiel SWR3land ist auch deshalb so interessant, weil das hinter der Plattform / Community stehende Produkt seine Attraktivität nicht gerade eingebüßt hat.

Erfolgsfaktor Aktivität: Aktivität braucht Anlässe. Die beliebtesten Aktivitäten in sozialen Netzen basieren auf den Profilen und hier ganz besonders auch dem optischen Reiz der Inhalte. Darunter sind entgegen landläufiger Meinung nicht nur leicht bekleidete Damen und Herrn zu verstehen, sondern die Bilder aus dem eigenen sozialen Umfeld. Bilder sind ein extrem wichtiges Instrument um vom eigenen Leben zu berichten, sich selbst zu inszenieren. Bilder machen aber auch Arbeit – nicht nur dem Systemoperator. Deshalb wird die Galerie vor allem dort gepflegt und aktualisiert wo dies Sinn macht. Wo der eigene Freundeskreis aktiv ist, oder wo sich feedback von interessanten Menschen findet. Wo man aktuelle Bilder vermisst und über leere und oder gleichförmige Profile stolpert, schwindet die Aktivität zwangsläufig. Nichts ist tödlicher für eine Plattform als dies.

Wenn bei über 40 Tausend Profilen nur gut zweieinhalb Tausend Fotoalben angelegt wurden, ist das ein klares Votum der Nutzer, gegen die Attraktivität der Plattform für die eigene Selbstdarstellung.

Erfolgsfaktor Vernetzung: Habe ich viele Freunde und Bekannte auf einer Plattform, kommuniziere ich öfter  mit diesen. Das fördert meine Aktivität auf der Plattform und generiert Aktivität bei anderen. Eine entscheidende Voraussetzung dafür ist eine funktionierende soziale Navigation. Soziale Navigation steht unter anderem dafür, zu sehen, wer von meinen Freunden und Bekannten gerade online ist. Diese soziale Navigation ist wie der Kompass des Steuermanns eines Schiffs. Er sollte immer im Auge behalten werden können. Bei SWR3land ist das nicht so. Das steuere ich meine soziale Kommunikation sozusagen im Blindflug mit entsprechend überschaubarem Ergebnis. Ich sehe nichts, habe keinen Grund länger als nötig zu  bleiben und auch nicht häufiger wieder zu kommen. Facebook hat diesen Punkt übrigens in seiner Plattform deutlich verbessert. Bei SWR3land ist das wohl noch nicht durchgedrungen. In SWR3land werden die Freunde, die online sind, da angezeigt, wo ich sie nicht sehe, wenn ich die Plattform aktiv nutze. Nicht wirklich logisch.

Ein grober Fehler bei einem dieser Erfolgskriterien ist riskant. In allen Punkten deutlich daneben zu liegen ist die Garantie für einen Flopp.

Die internen Ursachen von Social Media Flopps

Die meisten Social Media Flopps haben ihre Wurzeln im Unternehmen. Was wir aus SWR3land sehr deutlich lernen können ist, das eine auch noch so hohe mediale Kompetenz ist nicht automatisch Social Media Kompetenz beinhaltet. Diese Fehleinschätzung ist kein Einzelfall. GMX und Web.de demonstrierten mit ihrem Projekt „Unddu.de“ genau das gleiche Verhalten. Beide Unternehmen sind fraglos erfolgreiche Internetunternehmen und verfügen mit einem hohen Kundenstamm eigentlich über eine perfekte Ausgangssituation für Community Building.

Wenn dann klar absehbar ist, daß das Projekt hinter seinen Möglichkeiten zurück bleibt, ist umsteuern gefragt. Das wiederum erfordert zusätzliche Kompetenz und Ressourcen, die aufzubringen eine Frage der Möglichkeiten und des Willens ist. Oft sagt man sich, das man ja eigentlich alles getan habe, um erfolgreich zu sein, der Markt aber dafür noch nicht bereit oder schon zu besetzt ist. Oder man gibt – frei nach dem Prinzip Hoffnung – dem jungen Pflänzchen Zeit zu wachsen, auch wenn schon kein nennenswertes Wachstum mehr erkennbar ist.

Quo vadis – wohin driftet SWR3land?

Faktisch hat man bei SWR3 drei Alternativen:

  • Einen Neustart oder Relaunch mit einer Plattform, die einen Erfolg überhaupt möglich macht. Das ist mit einiger Arbeit verbunden und man muss dem Projekt SWR3land entsprechende Prioritäten einräumen. Social Networks dienen bei Medienhäusern üblicherweise dafür Marktpotenziale die man anderweitig erschlossen hat, zu sichern und in ergänzender Weise zu nutzen oder Marktpotenziale zu erschließen, die man mit den anderen Instrumenten nicht erreicht, für das Medienhaus zu erschließen. Gemessen an diesen grundsätzlichen Zielen ist SWR3land ein ausgemacht prächtiger Flopp. Mit der Frage nach der Zukunft von SWR3land verbindet sich aber auch die Frage nach der Kundenbindung und nicht zuletzt auch danach ob der Sender eine Zukunft in Social Media – einer Kernfunktions des Internets – haben will.
  • Deckel drauf und SWR3land ist Vergangenheit. Damit verärgert man ein paar wenige Hörer, erspart sich einen doch blamablen Flopp weiter mit zu schleppen und verzichtet darauf ein Bein in einem Wachstumsbereich aufzubauen, der für die Zukunft der Medien alles andere als unerheblich ist. Selbst die gute  ZDF Nachrichtensendung baut ihre Internetplattform mit zunehmender Beständigkeit ins Programm ein. Ein derartiges Eingeständnis medialer Inkompetenz scheint zu schmerzhaft zu sein.
  • Der letzte macht das Licht aus. Die klassische Methode „weiter so“, bis niemand mehr da ist. Oder das letzte Häuflein unentwegte sich vollends zu Facebook verzogen hat und dort SWR3 Community spielt. Das ist nicht besser als die Alternative davor, nur erfordert sie weniger Mut zur Wahrheit.

Besser machen – aber wie?

Wer vor einer ähnlichen Situation steht, wie SWR3 mit dem SWR3land, also für eine brand community oder die Community eines Medienhauses zuständig ist und mit deren Erfolg nicht zufrieden sein kann, ist in keiner beneidenswerten Lage. Aussichtslos ist sie aber keinesfalls. Besser machen ist gar nicht so schwer. Zumindest kann man in einem ersten Schritt darauf verzichten, die gröbsten Fehler zu machen, an denen andere schon mal gescheitert sind. Wer es selbst nicht besser weiß, kann sich externen Rat holen. Oder sich die nötige Social Media Kompetenz aneignen. Dafür gibt es speziell für Medienhäuser Seminare. Alternativ bietet sich ein workshop an, um das Thema im Unternehmen oder in der Abteilung auf eine gemeinsame, stabile Basis zu stellen. Egal was Sie in diesem Fall machen – nichts tun ist definitiv die schlechtere Alternative. Und sollte Ihnen gar keine praktikable Lösung einfallen, kann ich Ihnen sicher weiter helfen. Sie erreichen mich hier.

agof if 2009/IV – die Entwicklung der Social Network Plattformen

Die Internetfacts der agof für das 4. Quartal 2009 sind veröffentlicht und zeigen einige interessante Entwicklungen, die nicht auf den ersten Blick ins Auge fallen.

Die agof und ihre Reichweite bei den wichtigsten Social Network Plattformen

Zu den größeren Social Network Plattformen in der agof zählen

  • die VZs
  • wer-kennt-wen
  • Stayfriends
  • MySpace
  • Lokalisten
  • KWICK!
  • Knuddels
  • Netlog
  • Netmoms

Marktanteile der größeren Social Network Plattformen in der agof

Marktanteile in % der Internetnutzer

Die Grafik zeigt die Marktanteile der jeweiligen Social Network Plattformen gemessen in unique users nach agof  in % der Internetnutzer in Deutschland.

Die Marktanteile im Einzelnen

  • StayFriends 16,6%
  • wer-kennt-wen 15,7%
  • meinVZ 12,2%
  • MySpace 11%
  • SchülerVZ 11%
  • StudiVZ 11%
  • Lokalisten 4,2%
  • KWICK!  2,9%
  • Knuddels 2,7%
  • Netlog 1,7%
  • Netmoms 1,7%

Da Facebook nicht in der agof aufgeführt sind und von den in Deutschland wichtigen, größeren Social Networks Jappy ebenfalls fehlt, spiegelt diese Marktanteilsstruktur den Markt nicht komplett wieder, gibt aber Auskunft über die Marktstellung der Social Network Plattformen in der agof.

Veränderungen gegenüber 2008/IV

Verglichen mit den Vorjahresergebnissen ergaben sich einige interessante Veränderungen:

  • Stayfrieds hat den Marktführer des Vorjahres (wkw) abgelöst.
  • StudiVZ hat mehr Marktanteile eingebüßt als MySpace.
  • KWICK! hat sowohl Netlog als auch Knuddels überholt.

Wachstumsdynamik

Nimmt man die Ergebnisse der if 2008/IV als Vergleichsbasis zeigt sich bei der Betrachtung der Wachstumsdynamik ein interessantes Bild. Gemessen wurde die Veränderung des Marktanteils mit den Werten der if 2008/IV als 100.

Das größte Wachstum im Marktanteil entfällt wenig überraschend auf die Netmoms, die erst relativ kurz auf dem Markt sind und beachtliche Zuwächse aufweisen.

Mit KWICK! ist als Plattform mit der zweitstärksten Wachstumsdynamik schon einiges länger als Social Network Plattform aktiv – weißt aber immer noch ein sehr dynamisches Wachstum auf. Natürlich kann man jetzt argumentieren, das diese Wachstumsdynamik bei einer kleinen Ausgangsgröße im Marktanteil leicht zu erreichen ist. Die Entwicklung von Netlog, Knuddels und Lokalisten – die ebenfalls zu den kleineren unter den Großen gehören – untermauert dieses Argument jedoch nicht: MySpace, Netlog und Knuddels schrumpfen, die Lokalisten erzielten ein deutlich moderateres Wachstum als KWICK!, dessen Wachstumsdynamik die Plattform auch knapp vor meinVZ setzte.

Bei den VZs wächst nur noch meinVZ. SchülerVZ hat in 2009 stagniert, StudiVZ schrumpfte.

Interessantes aus der Marktanteilsentwicklung

14-19Jährige

MySpace fiel im Jahresvergleich um 0,8%Punkte im Marktanteil von 11,8% auf 11%. Der Einbruch beim Gesamtmarktanteil ist vor allem durch Verluste bei jüngeren Nutzern entstanden. Ein Rückgang von 2,1% Punkten bei den 14-19 jährigen ist ein deutliches Signal.

SchülerVZ hat bei den 14-19jährigen dafür noch einmal kräftig zugelegt – von 52,1% auf 54,7% Marktanteil. Dem stehen herbe Einbrüche von StudiVZ in der gleichen Altersgruppe gegenüber – von 19,9% auf 14,7% Marktanteil. MeinVZ hat dagegen bei den 14-19jährigen von 9,3% auf 15,4% Marktanteil kräftig zugelegt. Unterm Strich hat die VZ Gruppe in dieser Altersgruppe aufgrund des Wachstums von meinVZ zugelegt.

Das Stayfriends seinen Anteil bei den 14-19jährigen im Verlauf von 2009 5,8% auf 10,5% erhöht hat, ist erstaunlich. Damit hat Stayfriends in dieser Altersgruppe den höchsten Marktanteilszuwachs erzielt. SchülerVZ hat im gleichen Zeitraum nur um 2,6% zugelegt.

20-29jährige

In seiner Kernzielgruppe schwächelt StudiVZ: Der Marktanteil fiel gegenüber dem Vorjahresergebnis von 35,2% auf 31,6%. Das meinVZ in dieser gleichen Altersgruppe geradezu explosiv wuchs – von 21,8% auf 30,4% mag zwar beruhigend klingen, ist aber für StudiVZ nicht weniger als ein Offenbarungseid. MeinVZ bietet nun mal nicht deutlich mehr. Es ist das gleiche Angebot, nur das eben nicht StudiVZ drauf steht. Ob diejenigen, die StudiVZ den Rücken gekehrt haben, bei meinVZ geblieben sind, oder sich für ein anderes Netzwerk entschieden haben, wäre eine interessante Frage, die aber unbeantwortet bleiben wird.

Das stärkste relative Wachstum – bezogen auf den Ausgangsmarktanteil in 2008/IV – entfällt auf Netmoms. Das ist nicht erstaunlich. In dieser Altersgruppe befindet sich die Kernzielgruppe dieser Plattform. An zweiter Stelle liegt beim relativen Wachstum in der Altersgruppe der 20-29jährigen KWICK!.

Geschrumpft sind in dieser Altersgruppe MySpace, Netlog und StudiVZ. Die Lokalisten blieben auf gleicher Höhe.

30-39jährige

Bei den 30-39jährigen entfiel der größte Marktanteilszuwachs auf meinVZ (+7,2% Punkte), gefolgt von StayFriends (+3,5%-Punkte). An dritter Stelle fällt KWICK! mit +1,2% auf, gleichauf folgen die Lokalisten und Netmoms mit je +1,1%Punkten Marktanteilswachstum. Wkws Wachstum bei den 30-39jährigen fällt vergleichsweise moderat aus. In dieser Altersgruppe konnte sich StayFriends im Verlauf von 2009 als Marktführer unter den agof Social Network Plattformen etablieren.

40-49jährige

Stayfriends hat sich in dieser Altersgruppe mit einem Zuwachs von 5,1% Punkten auf 19,9% noch einmal deutlich von wkw abgesetzt das um 2,2%Punkte auf 16,8% Marktanteil wuchs.

MeinVZ wuchs in dieser Altersgruppe um 2,1%Punkte auf 5,4% und liegt damit noch hinter SchülerVZ das um 0,1%Punkte auf einen Marktanteil von 6,6% schrumpfte. KWICK! wuchs bei den 40-49jährigen um +1,4%Punkte auf 2,3% Marktanteil. Die Lokalisten legten +1,3%Punkte auf 3,5% Marktanteil zu.

MySpace hielt sich mit -0,2%Punkt und einem Marktanteil von 8,3% auf Platz 3 innerhalb der agof Social Network Plattformen.

50-59jährige

Innerhalb dieser Altersgruppe zeigt sich ein ähnliches Bild wie in der vorigen. Stayfriends (+5,0%Punkte auf 15,6%) setzte sich deutlich von wkw (+1,9%Punkte auf 12% Marktanteil) ab. MySpace folgt mit geringen Verlusten (-0,2%Punkte auf 5,9% Marktanteil) auf Platz 3.

StudiVZ (-0,2%Punkte auf 5,3% Marktanteil) wird von meinVZ (+1,6%Punkte auf 3,9% Marktanteil) und SchülerVZ (+0,2%Punkte auf 3% Marktanteil) gefolgt. Die Lokalisten legten um 1,1% Punkte auf 2,6% Marktanteil zu. KWICK! verdoppelte seinen Marktanteil von 0,7% auf 1,5%.

60+

Hier hat Stayfriends mit einem Wachstum von +4,8%Punkte auf 11,7% Marktanteil besonders kräftig zugeschlagen. Bedenkt man die relativ geringe Nutzung von Social Network Plattformen in dieser Altersgruppe bahnt sich hier eine klare Weichenstellung an.  WKW wuchs verhältnismäßig moderat um +1,1%Punkte auf 6% Marktanteil, gefolgt von MySpace (+0,2%Punkte auf 3,6% Marktanteil).

MeinVZ verdoppelte sich mit +0,7%Punkten auf 1,3% Marktanteil, wurde aber von den Lokalisten  abgefangen (+0,9% auf 1,5%). SchülerVZ spielt auch in dieser Altersgruppe eine leicht abnehmende Rolle (-0,2%Punkt auf 1,5% Marktanteil).

Die beiden Seniorennetze Feierabend und Platinnetz befinden sich weiter auf dem Sturz in die Bedeutungslosigkeit.

Generationentauglichkeit als Zukunftsfrage der Plattformen

Wachstum wird sich für die Plattformen in den jüngeren Altersgruppen nur über einen Verdrängungswettbewerb erzielen lassen. Der ist dort besonders schwierig, wo Menschen mit ihrem sozialen Netz fest auf einer Plattform verankert sind.

In den Altersgruppen ab Mitte 30 ist die Internetnutzung bereits täglicher Alltag oder dabei sich als solcher zu etablieren. Die Potenziale für neue Mitglieder sind dort noch vorhanden. SchülerVZ und StudiVZ fällt es von ihrer Positionierung her schwerer sich dort glaubwürdig zu platzieren. MeinVZ ist dieser Schritt noch nicht wirklich ausreichend gelungen. Stayfriends hat in den höheren Altersgruppen eine starke Marktposition erreicht und ist dabei diese auszubauen, gefolgt von wkw und MySpace.

In diesem Zusammenhang ist bei der Entwicklung der Plattformen mit einem regionalen Schwerpunkt – also die Lokalisten und KWICK! erwähnenswert, das diese in Sachen Wachstum bezogen auf ihre geringere Ausgangsbasis nicht zurückfallen sondern ihre regionale Stärke eher zu ihrem Vorteil nutzen konnten.

Download der Marktanteilsentwickung als Grafiken (.pdf Dateien)

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Jappy – das größte unabhängige deutschsprachige Social Network ist weitgehend unbekannt

jappyIn der Branche kennen Jappy nur die Insider und natürlich die Nutzer von Jappy. Dabei ist die Plattform im 9. Jahr auf dem Markt, eine komplette Eigenentwicklung, ausgesprochen erfolgreich und dann auch noch wirtschaftlich unabhängig.

Die relative Unbekanntheit dieser mittelgroßen Plattform hat ihre größte Ursachen darin, das Jappy weder in der IVW noch bei agof zu finden ist. Wer in 94051 Hauzenberg residiert, ist zudem nicht ganz so sehr im Blickfeld der Medien.

Marktführer bei den mittelgroßen Plattformen

Wie alle mittelgroßen Plattformen hat auch Jappy regionale Schwerpunkte (Berlin & Brandenburg, Köln, Sachsen-Anhalt, Ruhrgebiet und Hamburg). Nach Google Trends for Websites hat Jappy sowohl die Lokalisten als auch KWICK! bereits hinter sich gelassen und ist auf dem Weg in die nächste Liga. MySpace wurde in Deutschland bei den daily unique visitors nach Google Trends bereits eingeholt.

jappy2

Jappy bei der Aktivität führend

PageImpressions sind als Kriterium für die Aktivität Vergangenheit. Jappy hat mit 4,8 Mrd. PIs pro Monat (Google AdPlaner) hier eine beachtliche Größe, seine eigentliche Stärke hat das Netz aber in der Aktivität seiner Nutzer. Sowohl bei den avg visits als auch der time on site hat Jappy einen Spitzenplatz, deutlich vor Facebook, den VZs oder wkw.

Eigenständig und unabhängig

Jappy ist eine eigenständige Entwicklung, gegründet von Matthias Vogl und Christian Wimmer und ist m. W. das größte wirtschaftlich unabhängige deutschsprachige soziale Netzwerk Deutschlands.

  • VZs = Holtzbrinckgruppe
  • WKW = RTL
  • Lokalisten = Pro7Sat1

Jappy ist keine Jugendveranstaltung

Die Plattform fällt – nach Google AdPlanner – durch eine Stärke auch bei älteren Altersgrupen auf:

  • 58% der User sind 35Jahre und älter.
  • 38% sind 45 Jahre und älter.

Werbung via Google Adwords und schlanke Unternehmensstruktur

Jappy basiert wie andere auf der Einnahmequelle Werbung, hat aber hier einen eigenen Weg eingeschlagen und nutzt innerhalb der Plattform Google Adwords. Berücksichtigt man die stärkere Kaufkraft älterer Altersgruppen wartet hier noch ein beachtliches Ertragspotenzial zur Nutzung.

Ein 16köpfiges Team steht nicht nur für eine schlanke Unternehmensstruktur sondern auch einen niederen Break Even.

Weitere Social Network Plattformen finden Sie hier.

Mehr als 1000 unique users in 30 Tagen

sw200In eigener Sache und aller Bescheidenheit: wenn ich Google Analytics glauben darf hat dieser Blog in den letzten Tagen deutlich mehr als 1000 unique users zu verzeichnen. Sieht man auf die sehr spitze Zielgruppe für die Themen des Blogs und auch das der Blog erst seit ein paar Monaten in dieser Form betrieben wird, freue ich mich um so mehr, das er sich als feste Quelle für Informationen aus den Bereichen Social Media und Social Network Marketing etabliert.

Genauso freue ich mich weiterhin über Ihr feedback und Ihre Anregungen.

Mit den besten Grüßen

Wilfried Schock

Plattform oder Community – die Gretchenfrage der Betreiber

Die Frage ist alles andere als theoretisch für die Betreiber von sozialen Netzen, denn die Wahl des Geschäftsmodells hat bekanntlich weitreichende Bedeutung für die Entwicklung des Unternehmens, nicht zuletzt aber auch auf die Größe des Ertragspotenzials.
Was ist Plattform, was Community?

  • Eine Online Community zeichnet sich eine Gemeinsamkeit, also ein gemeinsames Interesse oder Ziel aus.
  • Eine Plattform ist die technische Basis für Communitys und persönliche soziale Netze.

Worin unterschieden sich diese Positionierungen?
EntwicklungsrichtungEin Unternehmen, das sich im Plattformbusiness positioniert hat, konzentriert sich vor allem auf die Entwicklung der technischen Plattform. Es stellt seinen Nutzern die technischen Möglichkeiten und Instrumente für die Selbstdarstellung und die Kommunikation mit anderen zur Verfügung. In dieser Positionierung dominiert die technische Orientierung.

Ein Unternehmen, das sich im Communitybusiness positioniert, baut Interessengruppen auf, betreut und vermarktet sie. In dieser Positionierung liegt der Schwerpunkt in der Orientierung an – bestimmten – Zielen und Interessen der Nutzer. Dieses Unternehmen nutzt eine technische Plattform als Basis für den Aufbau und Betrieb einer oder mehrere Communitys.

Plattform oder Community – die Gretchenfrage der Betreiber weiterlesen

Online Community und Social Network – Unterschiede und strategische Bedeutung

Vorab zur Erinnerung der Hinweis, das es um Online Communitys und Online Social Networks geht. Beide Begriffe werden in der Praxis nicht klar getrennt benutzt. Warum aber sollte dann ein nennenswerter Unterschied zwischen den beiden Begriffen bestehen? Zumal einer von strategischer Bedeutung. 

Social Network und Online Community in Wikipedia

Wenn man die beiden Definitionen bei Wikipedia vergleicht, wird klar, das eine Online Community auch ein Social Network sein kann. Die Frage ob ein Social Network nicht auch eine Online Community sein kann wird – indirekt – auch bei Wikipedia beantwortet.

  • Bei Social Networks liegt der Fokus auf der Vernetzung von sozialen Netzwerken – sei es realer, sei es virtueller Natur. Menschen sind mit anderen verbunden. 
  • Online Communitys definieren sich nicht über die Technik oder die Vernetzung sondern über den Inhalt, der sie zusammen führt. Dieser Inhalt kann überwiegend aus der Kommunikation mit Freunden, aus der Information über Aktivitäten des eigenen sozialen Netwerks oder anderer Mitglieder bestehen. 

Communitys bestehen daher immer auch aus sozialen Netzwerken. Soziale Netzwerke sind dagegen nicht zwangsläufig auch Online Communitys.

Wofür ist diese Unterscheidung gut?

Der strategische Unterschied: Der eigentliche Wert dieser Unterscheidung liegt in der Markt- und Wettbewerbspositionierung und in der zu erwartenden Entwicklung von Social Networks und Communitys. Die Kernfunktion der Social Networks liegt in der Vernetzung. Diese ist nicht zwingend an eine Website gebunden. Die Zukunft geht eher in die Richtung, das die sozialen Beziehungen über eine einzelne Website hinaus präsent sein werden. Die ersten Ansätze dazu sind schon unterwegs. Wirtschaftlich macht das durchaus Sinn. Es ist beispielsweise ein großer Unterschied ob ein Produkt von Menschen empfohlen wird, die ich kenne, oder von Menschen deren Wissenstand und Vorlieben mir völlig fremd sind. Die Gemeinsamkeit einer echten Community ist dagegen umfassender und findet zwangsläufig nicht überall statt.

Fazit: Community führt zusammen, soziale Netze werden zunehmend begleiten.  

Dies hat z. B. konkrete Auswirkungen auf die Wertschöpfung, insbesondere solange Werbung hier die wichtigste Säule darstellt. Werbung muss eingeblendet werden können und dazu braucht sie einen festen Platz. Ein Beziehungsgeflecht ist eher virtueller Natur und kann entsprechend ortsunabhängig existieren. 

Die Messlatte: Gemeinsame Inhalte, Aktivitäten und Ziele drücken sich messbar aus. Sei es in der Mitgliedschaft in Gruppen, sei es in Form messbarer Partizipation. Damit ist der Grad an Community auch ein messbarer Grad an Qualität, sowohl im Vergleich mit anderen als auch in der Zeitreihe einer Entwicklung. 

Fazit: Communitys führen Menschen zusammen und sind damit eine stabilere Basis im Wettbewerb wie in der Wertschöpfung. Reine Social Networks können auch als virtuelle Beziehungen existieren. Hier handelt es sich letztlich um Verknüpfungen, die überall einbindbar sind. Wenn die Netze offen sind, werden Verknüpfungen allgemein verfügbar. Eine Wertschöpfung allein aus der Verknüpfung wird schwierig. Sie dürfte nur in Verbindung mit einer anderen Leistung funktionieren. Derzeit ist das der Traffic den sie auf der Website, an den sie gebunden ist, generiert.

Doolao – Community aus Niedersachsen mit bundesweiter Hoffnung

In der Liste der regionalen Community findet sich jetzt Doolao, eine Community aus Niedersachsen, deren Mitgliederschwerpunkt im Landkreis Warendorf liegt, deren Ambitionen aber darüber hinaus gehen. Diese Ambitionen finden sich wieder im Netzwerk Doolao, das die Republik mit vielen kleinen Communitys überziehen will, aber dem der Durchbruch auf diesem Weg noch nicht gelungen ist. Das es kleine und kleinere Communitys gibt, die dieses Netwerk und seine Plattform für lokale Aktivitäten nutzen, dafür ist innsiders.de ein gutes Beispiel. Letztlich funktioniert diese Methode ähnlich erfolgreich wie die von stayblue.de oder ähnlichen Hoffnungsträgern. Google Trends for Websites weiß zumindest nichts zum Traffic der Site zu sagen, aber auch das ist eine Information.


Digital Influence Study

Mit dieser Studie erhalten Unternehmen erstmals Informationen darüber, welchen Einfluss das Internet auf das Verhalten und die Entscheidungen von Konsumenten in den europäischen Schlüsselmärkten hat.

Die zentralen Erkenntnisse der Studie:

Nr. 1: Das Internet ist das mit Abstand wichtigste Medium im Leben
europäischer Konsumenten. Unternehmen unterschätzen jedoch diesen
Einfluss.

* Das Internet ist inzwischen doppelt so einflussreich wie das Fernsehen.
* Immer mehr Konsumenten holen sich ihre Nachrichten aus dem
Internet anstatt aus traditionellen Printmedien.
* Die Bedeutung der Online-Medien und die Marketingmaßnahmen der Unternehmen stehen in einem deutlichen Missverhältnis.

Nr. 2: Die Nutzung des Internets durch Konsumenten lässt sich in fünf klar
abgegrenzte Verhaltenskategorien untergliedern. Daraus können
Verhaltensmuster für verschiedene Branchen abgeleitet werden, die von
Kommunikations- und Marketingexperten für die Konzeption entsprechender
integrierter Kampagnen genutzt werden können.

Nr. 3: Konsumenten nutzen das Internet für unterschiedliche Entscheidungen auf
unterschiedliche Weise. Die Unterschiede ergeben sich aus der Bedeutung
der Entscheidung für das Leben der Konsumenten und aus der Spannbreite
der verfügbaren Wahlmöglichkeiten.

Nr. 4: Obwohl Konsumenten der Ãœberzeugung sind, dass ihnen das
Internet einen erkennbaren Nutzen bietet, haben sie noch immer starke
Vorbehalte, die es auszuräumen gilt.

Die Studie zeigt, wie Benutzer in ihrer Rolle als Konsumenten über das Internet mit Unternehmen und anderen Benutzern interagieren. Anhand dieser Informationen können Marketing- und Kommunikationsexperten besser entscheiden, wie sie Online-Diskussionen und -Interaktionen für ihre Kommunikation nutzen können.

Fleishman Hillard und Harris Interactive untersuchten in dieser Studie vom Juni 2008 welche Rolle das Internet im Leben der Konsumenten in Deutschland, Frankreich und Großbritannien spielt. Für diese Studie wurden fast 5.000 Internetnutzer in Deutschland, Großbritannien und Frankreich befragt. Ziel war es, Verhaltensmuster bei der Nutzung unterschiedlicher Medien (Print, TV, Internet etc.) und der Beteiligung an Online-Gemeinschaften (Social Networks) zu untersuchen. Zudem sollte mit der Studie der Einfluss des Internets auf bestimmte Entscheidungen analysiert werden – etwa in den Bereichen Politik, Gesundheit, Reisen, Finanzen oder beim Kauf bestimmter Produkte.

Im Rahmen dieser Studie wird der „Einfluss“ eines Mediums definiert als eine Kombination aus der Zeit, die Konsumenten mit ihm verbringen, und der Bedeutung, die sie diesem Medium für ihr tägliches Leben beimessen. Um verschiedene Medien miteinander zu vergleichen und so die absoluten und relativen Auswirkungen jedes Mediums zu identifizieren, wurden verschiedene Indizes entwickelt. Der Internetindex,
auch Digital Influence Index genannt, dem diese Studie ihren Namen verdankt, gibt an, welchen Einfluss der befragte Konsument dem Internet einräumt.

Auch diese Studie kann keine detaillierten Handlungsanweisungen für alle Branchen und Unternehmenssituationen bieten zeigt aber für einige Branchen und für konkrete Verhaltens- und Entscheidungssituationen der Konsumenten umsetzbarte Ansätze auf.

digital_influence_index_whitepaper_de