0.Facebook.com – beinahe wieder Vorreiter

Mit 0.Facebook.com bietet Facebook eine kostenlose nutzbare mobile Website für derzeit 50 Länder an. 0.facebook.com ist nur über die jeweiligen Provider erreichbar.Deutschland ist noch nicht dabei, aber in Europa ist 0.facebook.com bereits in

  • Belgien: BASE
  • Dänemark: Telenor
  • Österreich: tele.ring / T-Mobile
  • Finnland: Saunalahti
  • Griechenland: Vodafone
  • Ungarn: T-Mobile
  • Littauen: Omnitel
  • Mazedonien: ONE
  • Rumänien: Vodafone

kostenlos nutzbar. Frankreich (SFR) und Großbritannien (3) sind als größere europäische Länder bereits in der Planung.

Kostenlose mobile Nutzung von Social Network Sites ist nicht neu

Mobile Websites gehören längst zum Standard von Social Network Plattformen. Die Idee der kostenlosen Nutzung mobiler Social Network Sites wurde von O2 und KWICK! bereits vor Jahren umgesetzt. Die O2 Kunden bei KWICK! konnten die mobile Seite von KWICK! über längere Zeit kostenlos nutzen. Die Erfahrungen aus dieser Kooperation zeigen, das dieser Ansatz zwar hoch interessant ist, aber um konkrete wirtschaftliche Vorteil zu erzielen, nicht darauf gebaut werden sollte, das es sich dabei um einen Selbstläufer handelt.

Nutzen für Mitglieder

Die Bedeutung der kostenlosen mobilen Nutzung von Social Network Sites für den Nutzer wird deutlicher wenn man die Kombination von Chat / Messenger und Mobiltelefon verbindet. Jederzeit mit allen seinen Freunden kostenlos kommunizieren zu können wird durch dieses Angebot Realität. Wenn diese Kommunikation dann auch noch in Echtzeit abläuft ist das eine neue Kommunikationsqualität.

  • Der Nutzen des Angebots hängt damit auch von der Anzahl der Freunde ab, die dieses Angebot nutzen können. Der Netzwerkeffekt greift hier.

Nutzen für den Kommunikationsdienstleister – Kundenbindung oder Neukundengewinnung

Der Kommunikationsdienstleister verzichtet bei dieser Zusammenarbeit zumindest auf den ersten Blick auf Umsätze. Dieser Verzicht macht möglicher Weise dann Sinn, wenn dadurch die Kundenbindung stabiler wird. Sobald der Konsument daran gewöhnt ist, mit seinen Freunden über dieses Angebot zu kommunizieren, wird er darauf nicht mehr verzichten wollen. Dies setzt aber voraus, das die meisten seiner Freunde ebenfalls diese Methode für die Kommunikation nutzen. Und das wiederum widerspricht dem properitären Ansatz, der nur den Kunden des Kommunikationsdienstleisters diese Leistung ermöglicht. Hier greift der Netzwerkeffekt. Je mehr Mitglieder meines privaten sozialen Netzes den gleichen Kommunikationsdienstleister nutzen, desto wertvoller ist dieses Angebot für mich.

  • Die Kundenbindung hängt damit davon ab, wie viele Menschen meines sozialen Netzwerks dieses Angebot nutzen können.

Wie ist in diesem Fall die Akquisitionswirkung dieses Angebots zu sehen? Bin ich als Nutzer des Social Networks der Einzige in meinem sozialen Umfeld, der dieses Angebot nutzt, ist dieses Angebot für mich wenig wertvoll und für andere in meinem sozialen Netz ist der Ansporn zu meinem Kommunikationsdienstleister zu wechseln minimal.

  • Die Neukundenwirkung ist damit ebenfalls vom Netzwerkeffekt abhängig.

Sowohl in der Neukundengewinnung wie in der Kundenbindung profitiert ein Kommunikationsdienstleister mit großem Kundenstamm mehr von dieser Zusammenarbeit. Zugleich hängt die Dynamik der Neukundengewinnung nicht zuletzt – neben dem Netzwerkeffekt – auch von der Anzahl der Vertragskunden in den sozialen Netzen ab. Je länger die vertragliche Bindung, desto später kann der Netzwerkeffekt greifen.

Nutzen Facebook

Verfügt auch der Kommunikationspartner über einen entsprechend hohen Kundenstamm wirkt sich für Facebook der Netzeffekt zu seinen Gunsten aus. Mit einer geschickten Kommunikationsstrategie lässt sich eine Nutzung der Social Network Plattform durch die Kunden des Mobilfunkproviders erfolgversprechender, weil schneller und problemloser gestalten als für den Mobilfunkprovider die Gewinnung von Facebooknutzern die Kunden anderer Kommunikationsdienstleister sind.

  • Die Nutzung eines Facebook Accounts ist kostenlos.
  • Die Nutzer von Social Networks sind nicht vertraglich gebunden und können so viele Plattformen nutzen, wie sie wollen.

0.facebook.com in Deutschland

Wann Facebook seine kostenlose mobile Nutzung in Deutschland anbietet, hängt nicht zuletzt davon ab, ob und wann er dafür einen Partner mit einer möglichst hohen Reichweite – also T-Mobile und Vodafone – gewinnen kann. Beide Anbieter sind bereits in anderen – kleineren – Ländern Partner von Facebook. Vermutlich wird man die Erfahrungen dort abwarten, bevor man sich in einem deutlich größeren Markt wie Deutschland zu dieser Zusammenarbeit entscheidet.