Social Network Marketing in Facebook – Paid Posts

Paid Posts in Facebook geben Usern und Unternehmen die Möglichkeit ihre Informationen in der Timeline sichtbarer zu machen. Der Hintergrund dieser Maßnahme ist einfach. 12% der Statusmeldungen eines Users werden von seinen Freunden durchschnittliche wahrgenommen. Bei Unternehmen sieht es mit durchschnittlich 16% der Infos, die die Fans erreichen, kaum besser aus. Das kann auf Dauer Unternehmen nicht wirklich befriedigen. Natürlich könnte man jetzt mit Öffnungsraten im eMail Marketing und den Clickraten von Onlinewerbung argumentieren.

Facebooks Paid Posts – Lösung für 2 Probleme

Werbung ist immer noch Facebooks wichtigste Ertragsquelle und die Timeline / der Newsfeed der User ist der wichtigste Kommunikationskanal der Unternehmen in Facebook. Beide leiden unter einer deutlichen Wahrnehmungsschwäche. Das die Klickraten von Werbung in Social Network Plattformen sehr, sehr deutlich unter denen in anderen Websites liegen, ist ein offenes Geheimnis. Die Wahrnehmung von Posts in der Timeline liegen mit 12% (private User) bzw. 16% (Unternehmen) zwar Welten besser, als die Wahrnehmung der Werbung, sind aber m. E. immer noch kein Grund für Jubelstürme und beeinträchtigen die Qualität des Marketings in Social Networks.

Mit den Paid Posts löst Facebook zwei Probleme. Die Unternehmen können ihren Posts eine höhere Wahrnehmung in der Timeline der User sichern und Facebook erhält eine zusätzliche Ertragsquelle, die qualitativ deutlich besser der Kommunikationssituation in Social Networks entspricht, als Displaywerbung.

Paid Posts = mehr Spam in der Timeline?

Das die Unternehmen Paid Posts nutzen werden, um die Timeline der User mit penetranter Werbung voll zu müllen, mag der eine oder andere befürchten. Natürlich ist dieses Risiko nicht in jedem Fall auszuschließen. Gegen Dummheit gibt es nun mal keine Versicherung. Unternehmen die Paid Posts derart nutzen, werden sehr schnell erfahren, das die User immer noch entscheiden, wer in ihre Timeline posten darf. Den Fanstatus oder das Like lässt sich schnell wieder korrigieren und schon hat man seine Ruhe.

Paid Posts unterstützen seriöses Social Network Marketing

Die Informationsflut in einer Timeline ist nichts anderes als ein bescheidenes Abbild der Informationsflut in der Realität jenseits von Facebook. Dort wahrgenommen zu werden, ist ebenfalls alles andere als einfach. Und kann zudem ziemlich schnell kostenintensiv werden. Die Möglichkeit die Wahrnehmung der eigenen Information mit etwas Nachdruck – manche werden jetzt sagen Penetranz – in der Timeline zu fördern, wird sicher die Anzahl der Informationen in der Timeline nicht reduzieren.

Ich habe jedoch die Hoffnung, das sie zu einer qualitativen Verbesserung führen kann. Wer für die Verbreitung einer Information bezahlen wird, macht sich möglicherweise mehr Gedanken um deren Nutzen und Informationsgehalt.

Wenn die Möglichkeit besteht, einzelne Informationen zu einer höheren Wahrnehmung zu verhelfen, reduziert sich die Notwendigkeit möglichst viele Informationen der gleichen Art abzufeuern, damit wenigstens eine davon wahrgenommen wird.

Wird Social Network Marketing in Facebook teurer?

Nach meiner Einschätzung eher nicht. Die Kosten werden lediglich transparenter. Wenn wir Paid Posts als neues Standardtool des Social Network Marketing in Facebook betrachten, werden die Kosten der Kommunikation aus der Unternehmenspage in die Timeline deutlicher. Mit Paid Posts bezahlen wir für weniger Zeitaufwand – für eine Vielzahl von Informationen um wahrgenommen zu werden – und für etwas weniger Komplexität durch das Feintuning des Timings unserer Posts. Das macht die Nutzung des Tools Timeline auch für diejenigen wieder interessanter, die damit nicht viel Zeit verbringen können. Nach meiner persönlichen Einschätzung bringen die Paid Posts den Unternehmen damit mehr Vorteile als Nachteile.

Paid Posts – ein großer Gewinn für das Social Network Marketing in Facebook

Der Ausstieg von General Motors aus der Werbung in Facebook war ein klares Signal. Werbung in Social Networks ist systemfremd. Mit den Paid Posts verhindert Facebook zumindest teilweise, das die Unternehmen eine ähnliche Erfahrung mit den Pages in Facebook machen.

Pages dienen

  • dem Aufbau von Reichweite und
  • der Kommunikation mit den Usern und
  • der Erschließung der Freundeskreise via Timeline (Nutzung der sozialen Reichweite der Fans).

Der letzte Punkt wird in der Kommunikation gern vernachlässigt (Stichwort Sackgassenkommunikation). Wenn die Freunde und Likes einer Page aber über deren Timeline nur noch in geringem Maß (16% nach Aussage von Facebook) erreicht werden, entwertet das die Bedeutung von Pages in Facebook. Nun hat aber Facebook für die Unternehmen nichts anderes als eben diese Pages zu bieten. Nachdem sich die Erkenntnis über die lausige Wirkung von Werbung in Social Network Plattformen durchsetzt, wären als nächstes die Unternehmensseiten in Facebook fragwürdig. Deshalb sind Paid Posts ein dringend nötiges Tool für die Unternehmen in Social Networks. Ansonsten würde die Kommunikation dort auf die Page selbst reduziert.

Paid Posts – die bessere Alternative zur Ertragsquelle Werbung

Für Facebook sind Paid Posts die bessere Alternative zur Werbung – sowohl was die Qualität der Kommunikation betrifft, als auch was die Qualität als Ertragsquelle betrifft.

Facebook ist als Unternehmen immer noch in weitem Maß von einer systemfremden und im Kern ungeeigneten Ertragsquelle abhängig. Jeder Schritt in die Richtung einer systemkompatiblen Ertragsquelle ist nicht nur eine Verbesserung der Ertragslage insgesamt, sondern vor allen ein wichtiges Stück wirtschaftlicher Zukunftssicherung.

Social Network Marketing in Facebook III – Problem Business Integration

Eine Page bei Facebook gehört zunehmend zur kommunikativen Grundausstattung innovativer Unternehmen. So sinnvoll die Nutzung von Social Network Marketing auch ist – ganz ohne Probleme ist sie nicht. Damit Unternehmen Facebook nachhaltig erfolgreich als Marktzugang und als Instrument der Kundengewinnung und Kundenbindung nutzen können, sind einige Problem noch zu lösen. Bedenkt man, mit welcher Dynamik sich diese Plattform entwickelt hat, ist nur zu verständlich, das es noch keine perfekten, ausgereiften Lösungen für das Social Network Marketing der Unternehmen geben kann. Nach dem Thema Wahrnehmung und dem Thema kommerzielle Profilinhalte befasst sich dieser Beitrag jetzt mit dem Thema Businessintegration in Social Media.

Definition: Business Integration steht hier für die Integration von Unternehmensprozessen in Social Media oder die Integration von Social Media in Unternehmensprozesse.

Werfen wir einen schnellen Blick auf die Leistungen von Social Network Marketing für Unternehmen und picken uns daraus die beiden Bereiche Dialog/Information und Selektion/Qualifizierung um daran das Thema Business Integration zu beleuchten. Natürlich umfasst das Thema Business Integration deutlich mehr Leistungsbereiche von Social Media, aber der Umfang dieses Beitrags sollte für seine Leser noch zu bewältigen sein.

Ãœber die Voraussetzungen erfolgreicher Business Integration

Um den Dialog mit Kunden und Interessenten zu pflegen können, ist neben der erforderlichen Reichweite auch die Wahrnehmung durch diese Zielgruppen eine Voraussetzung. Ein Dialog findet darüber hinaus nur dann statt, wenn er für beide Seiten hilfreich beziehungsweise sinnvoll ist. Wann dieser Dialog geführt wird, entscheidet in aller Regel nicht die Sparkasse. Die kann ihn anstoßen und sollte anschließend bereit sein, den angestossenen Dialog auch zu führen.

Erinnern Sie sich an den Infrastrukturcharakter von Social Media. Infrastruktur ist etwas das permanent vorgehalten wird. Kampagnen dagegen haben eine zeitlich begrenzte Dauer.

Die Qualifizierung von Reichweite in Social Media ist zwar ein weniger diskutiertes Thema, hat aber deutliche Auswirkungen auf den wirtschaftlichen Erfolg von Social Media Aktivitäten. Was nützt dem Unternehmen eine Reichweite von zigtausend Facebook-Nutzern, wenn nicht klar ist, welche Produkte, Marken oder Leistungen der Sparkasse welchen Facebook-Nutzer interessieren? Ohne diese Kenntnis bleibt in der Social Media Kommunikation all zu oft nur die Schrotschussmethode um wirtschaftliche Treffer zu erzielen. Diese Methode ist auf Dauer kontraproduktiv, auch wenn sie preiswerter ist als in anderen Medien.

Haben wir dann einen Großteil der Social Media Reichweite durch ein geeignetes technisches und konzeptionelles Maßnahmenbündel qualifiziert, sollten wir diese aufgewerteten Kontakte natürlich

  • sichern können – also eine feste Verbindung zwischen Usern und speziellem Interessenprofil herstellen
  • aktualisieren – also verfeinern oder Veränderungen nachvollziehen

können. Das ist innerhalb von Facebook derzeit nicht machbar und von Unternehmen / Sparkassen sicher auch nicht so gewünscht. Hier sind entsprechende technische Lösungen erforderlich – und möglich – die diese und andere Grundlagen der Business Integration leisten.

Methoden der Business Integration – inside oder outside Facebook?

Was wird sich durchsetzen? Die Integration von Geschäftsprozessen innerhalb von Facebook oder Integration von Social Media Leistungen von Facebook in extern ablaufende Geschäftsprozesse?

Damit diese Fragestellung klarer wird, nutzen Sie einfach das Shopbeispiel. Ist es sinnvoller einen Shop direkt in Facebook zu integrieren oder ist es besser den Kunden von Facebook zum Shop zu bringen und dabei versuchen, die Social Media Funktionen von Facebook in den Shop zu integrieren.

Für beide Ansätze sprechen gute Gründe dafür wie dagegen. Letztlich entscheiden der Einzelfall und die Rahmenbedingungen, zu denen nicht zuletzt auch die Ressourcen und die Social Media Kompetenz der Unternehmen gehören.

Entscheiden heißt die Alternativen bewerten können

Die Entscheidung für einen der beiden Ansätze hat strategische wie technische Folgen bzw. erfordert entsprechende technische und konzeptionelle Konsequenzen. Wer in Facebook Pages einsetzt, sollte zumindest die nötige Social Media Kompetenz haben um die strategischen Möglichkeiten und Konsequenzen der Business Integration kennen. Der Aufbau einer Facebook Page, ohne ein nachfolgendes Konzept für die Business Integration ist gleichbedeutend mit einem zumindest zeitweise praktizierten Verzicht auf wirtschaftliche Ergebnisse aus den eigenen Social Media Aktivitäten.

Problemlösung für die Profilqualifizierung und -sicherung

Schicken Sie mir eine Mail wenn Sie sich über die technischen und konzeptionellen Möglichkeiten informieren lassen wollen, mit denen Sie das Problem des Aufbaus, der Qualifizierung und der Sicherung kommerzieller Profilinhalte in Facebook lösen können.

Weitere Fragen und Empfehlungen zum Thema Social Network Marketing?

Wenn Sie zu einzelnen Punkte weitergehende Fragen haben, weitere Informationen zur Entwicklung und Umsetzung einer Social Media Strategie suchen oder einfach meine Einschätzung zur Social Media Strategie Ihres Unternehmens insgesamt oder zur Umsetzung in konkreten Fällen suchen, bin ich für eine erste telefonische Beratung unter der links aufgeführten Telefonnummer während der üblichen Bürozeiten gerne für Sie da.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, das ich aufgrund von Beratungsterminen, Vorträgen und nicht zuletzt auch Seminarveranstaltungen nicht jeden Tag permanent telefonisch erreichbar bin.

Bei Interesse an Seminaren, Workshops oder unterstützenden Dienstleistungen – aber auch zum Thema Social Media Strategie insgesamt – erreichen Sie mich hier.

Social Network Marketing: Renaissance der Communitys – Teil 1

Denken Sie bei dieser Ãœberschrift immer noch das die Communitys gerade erst ihren Boom absolviert haben und immer noch wachsen, von einer Renaissance damit also keine Rede sein kann? Dann ist dieser Artikel für Sie besonders interessant. Sollten Sie sich mit der kommerziellen Nutzung von Social Network Plattformen – aus der Sicht von Marketing, PR, oder als externer Dienstleister in diesen Bereichen befassen, ist dieses Thema von grundsätzlicher Bedeutung.

Es waren und sind die Social Network Plattformen, an die Sie dann m̦glicherweise gedacht haben, nicht die Communitys Рauch wenn man Social Network Plattformen gerne mit Online Communitys gleichsetzt. Facebook, wkw und Co. sind keine Communitys sondern Social Network Plattformen. Ganz genau РGeneral Interest Social Network Plattformen. Communitys dagegen basieren auf einem gemeinsamen Ziel oder Interesse.

Der Unterschied zwischen Social Network Plattformen und Communitys

Plattformen wie Facebook, Lokalisten, Jappy oder wer-kennt-wen bieten neben der Kommunikation im „Freundeskreis“ auch Communitys eine technische Plattform. Sehr oft werden diese Communitys in den Plattformen als Gruppen bezeichnet.

Social Network Plattformen, Communitys, Social Network

Facebook hat sein ursprüngliches Angebot Fanpages um Funktionen erweitert, die es ermöglichen diese Pages als Basis einer Community zu nutzen, weil man erkannt hat, das die ursprünglich Funktion – Fan zu sein – nicht ausreichend ist um darauf aufbauend in Facebook Community Building zu betreiben. Communitys sind die Ebene auf der sich die Vorteile von Social Networks für Marketing, PR, Support, Produktentwicklung, Marktforschung und Co am nachhaltigsten nutzen lassen.

Bedeutung für Wettbewerb, Wirtschaftlichkeit und Markteintritt

Die General Interest Welt

Wer heute mit einer neuen General Interest Plattform gegen Facebook und Co antreten will, hat es in mehrfacher Hinsicht alles andere als leicht:

  • Einmal ist der Markt für Plattformen dieser Art schon gut besetzt, die Mitgliedergewinnung aus dem Bestand der etablierten General Interest Plattformen alles andere als einfach.
  • Eine neue und wirksame Nutzenstiftung zu finden, die von etablierten Plattformen nicht schnell kopiert werden kann, ist eine echte Herausforderung.
  • Die Ertragsstruktur von General Interest Plattformen ist alles andere als befriedigend. Die überwiegende Anzahl der Plattformen finanziert sich sehr einseitig aus Werbung, oftmals auch aus überregionaler Werbung ohne entsprechende räumliche Abdeckung.
  • Die Ertragsqualität werbefinanzierter General Interest Plattformen ist bestenfalls schlecht. Nirgends wird so wenig für Online Werbung bezahlt wie in Social Network Plattformen. Dies liegt auch daran, das die Werbung – im Gegensatz zu den grundsätzlichen Möglichkeiten der Plattformen – nicht wirklich gut gezielt eingeblendet wird, damit der Streuverlust enorm und die Werbewirkung minimal ist.

Die Special Interest Welt

Der Markt an guten Special Interest Plattformen mit einer aktuellen Leistungsqualität ist vergleichsweise weniger dicht besetzt und bietet durch seine Fokussierung grundsätzlich eine bessere weil höherwertige Refinianzierungschance über Werbung. Zudem ist das strategische Risiko einer Öffnung und Anbindung an General Interest Plattformen geringer als für die Anbindung zweier General Interest Plattformen. Facebook lässt sich für eine Pferdecommunity deutlich sinnvoller und nutzenbringender nutzen als für eine General Interest Plattform der Fall ist.

Die Standards der Special Interest Welt in Sachen Wettbewerbsfähigkeit und Dynamik liegen meist unterhalb der General Interest Plattformen, weil in den Special Interest Plattformen in aller Regel weniger Entwicklungsressourcen vorhanden sind und der Marktdruck als geringer empfunden wird.

Warum erleben Communitys eine Renaissance?

Für die Renaissance der Communitys – innerhalb von General Interest Plattformen wie außerhalb, sprechen eine ganze Reihe von Gründen. Die wichtigsten sind:

Die Userebene (Usermarkt)

Die Gruppen in den Social Network Plattformen sind der Ort wo Social Network Plattformen eine zusätzliche Qualität jenseits der Kommunikation im – überwiegend längst vorhandenen – persönlichen sozialen Umfeld erbringen. Dort trifft man neue Bekannte, Menschen mit gleichen Interessen, tauscht sich jenseits des vorhandenen Bekanntenkreises auf, gewinnt neue Freunde und neue Einsichten.

Dieses Kernstück der Plattformen ist in den meisten Plattformen stiefmütterlich behandelt. Um Mitglieder besser zu halten, als Plattform attraktiver und aktiver zu werden, bieten sich diese Communitys an. Das sie gefragt sind, zeigt ein Blick auf die Vielzahl. Das sie nicht wirklich gut funktionieren, zeigt ein Blick auf die Nutzung. Ein Teil dieses Defizits liegt in den Möglichkeiten, die den Communitybetreibern durch die Plattformen eingeräumt werden.

Die Wirtschaftlichkeit

Mit relevanten Communitys lassen sich hochwertigere Marketingleistungen und vor allem auch besser vergütete Werbung realisieren. Der Ausbau der Communitys innerhalb der General Interest Plattformen ist also im ureigensten wie dringenden eigenen Interesse der Plattformbetreiber. Das man sich damit schwer tut, liegt daran das diese Aufgabe sowohl konzeptionell wie technisch alles andere als einfach ist und die meisten Plattformbetreiber aufgrund ihrer Ertragsqualität ein großes Ressourcenproblem vor sich her schieben. Hier beisst sich die Katze sozusagen selbst in den Schwanz.

Die Businessebene (Werbe- und Marketingkunden)

Die Werbekunden – von denen fast alle Social Network Plattformen leben – sind weniger am Nutzen einer General Interest Plattform interessiert, als am Nutzen einer für sie relevanten Community – weil Communitys für

  • Werbung
  • Kundengewinnung
  • Kundenbindung
  • Support

eine relevantere Zielgruppe bieten und damit deutlich leistungsfähiger sind. Da das Angebot an leistungsfähigen Special Interest Plattformen für viele Branchen und Unternehmen eher bescheiden ist, nutzt man derzeit vor allem was reichlicher im Markt als Plattform angeboten wird – die General Interest Plattformen. Der Aufbau eigener Communitys – standalone oder in eine externe General Interest Plattform integriert birgt eine ganze Reihe von Risiken, die denen einige den Unternehmen, die diesen Schritt gewagt haben, nicht immer bekannt sind. Stellvertretend ist hier an das Plattformrisiko und das Problem des Social Media Backups erinnert.

Fortsetzung folgt

Teil 2 dieses Themas befasst sich mit den strategischen Handlungsalternativen sowie den Chancen und Risiken, die mit dem Community Building und Management – standalone und integriert – verbunden sind und beleuchtet dabei auch das Thema der digitalen Landnahme, das weitgehend unterschätzt wird.

Damit Sie den zweiten Teil nicht verpassen, empfehle ich Ihnen den Informationsservice zu nutzen.

Seminare für Ihr Social Media know how

Themen wie diese werden in meinen Social Media Seminaren behandelt. Für Unternehmen die Social Media bereits nutzen oder kurz davor stehen empfehle ich ein Firmenseminar, das auf die individuelle Situation ausgerichtet ist oder einen Workshop zu spezifischen Aufgabenstellungen.

Social Network ROI – der wirtschaftliche Wert von Social Network Marketing in Zahlen

Die Bedeutung von Social Media zu bezweifeln, hat etwas von hartnäckiger Realitätsverweigerung. Die Frage nach dem wirtschaftlichen Nutzen, den Social Networks stiften, wurde 2005 durch die bekannte eBay Studie in einer extremen Qualität und Nachhaltigkeit beantwortet.

Aus Juni 2010 und damit deutlich jünger ist die Studie von Syncapse in den USA, die den wirtschaftlichen Wert eines Facebook Fans quantifiziert. Die Studie basiert auf 4000 Befragten und konzentrierte sich dabei auf Fans von 20 Marken bei Facebook.

Kriterien zur Beurteilung des wirtschaftlichen Werts

Die Studie untersuchte die Unterschiede von Markenfans und Nichtmarkenfans für die folgenden Kriterien

  • Ausgaben / Umsatz
  • Kundenbindung / Loyality
  • Weiterempfehlung
  • Markennähe (Brand Affinity)
  • mediale Wirtschaftlichkeit
  • Marketingleistung (der Fans)

Die wichtigsten Erkenntnisse auf einen Blick

Das die Studie zu dem Schluß kommt, das Social Networks als Marketinginstrument wirtschaftlich wertvoll sind, wird niemand überraschen, für den dieses Thema nicht völliges Neuland ist.

Hier die wichtigsten Erkenntnisse dieser Studie:

  • Fans einer Marke geben mehr Geld für diese Marke aus, als Nicht-Fans.
  • Die Markenbindung bei Fans ist deutlich höher (28%)
  • Fans haben eine deutlich höhere Bereitschaft anderen ihre Marke zu empfehlen (41%).

Natürlich sind diese Ergebnisse nahezu logisch. Wer sich als Fan einer Marke öffentlich outet, steht ihr eben anders gegenüber als Menschen die kein Fan dieser Marke sind. Das beinhaltet automatisch eine höhere Markentreue, wie auch die Bereitschaft, die Marke weiter zu empfehlen. Interessant sind hier die Werte, die diesen logischen Unterschied quantifizieren.

Die wertvollen Erkenntnisse

Der wirtschaftliche Wert eines einzelnen Fans

Die Studie ermittelte einen durchschnittlichen jährlichen wirtschaftlichen Wert eines Facebook Fans in Höhe von $ 136,38 und weißt darauf hin, das diese Größe aufgrund verschiedener Einflußfaktoren erheblich schwanken kann.

Der wirtschaftliche Wert eines Fans setzt sich aus folgenden Bestandteilen zusammen:

  • zusätzliches Umsatzvolumen
  • Markenloyalität
  • Wert der Weiterempfehlung
  • mediale Effizienz (Ersparnis)
  • Investition in die Fan Akquisition

Dieser Wert ist sicher interessant. Die noch wertvollere Erkenntnis dahinter resultiert aus dem Vergleich der Markenkunden in Form von Fans und Non-Fans. Fans geben in mehreren Fällen mehr als doppelt so viel für ihre Marke aus, als der Kunde der kein Fan ist. In allen untersuchten Fällen ist der Unterschied in den Ausgaben für die Marke zwischen Fans und Nicht-Fans beachtlich.

Der wirtschaftliche Wert eines Fans schwankt extrem

Die $136,38 sind ein Durchschnittswert, der innerhalb der Marken großen Schwankungen unterliegt. Die Studie nennt hier beispielhaft eine Bandbreite von $508.16 (der wertvollste Fan in der Studie) und $0.

Die wichtigste wirtschaftliche Einflussgröße des Werts eines Fans ist dessen Aktivität. Darüber hinaus gibt es zwischen den einzelnen Marken sehr hohe Unterschiede im Wert der Fans. Während der durchschnittliche Facebook Fan über alle 20 Marken hinweg $136 wert war, fällt der durchschnittliche Wert eines Markenfans bei Facebook bei einzelnen Marken deutlich höher aus:

  • MacDonalds: $ 259
  • Starbucks: $ 219
  • Nike: $ 209
  • Nokia: $ 180

Fazit

Betrachtet man diese Ergebnisse wird es zunehmend schwieriger das Thema Social Media nicht stärker in den Fokus des Unternehmensmarketing zu stellen. Letztlich ist es wirtschaftlich nicht vertretbar, die mit dem Fanstatus verbundenen Marketingmöglichkeiten aktiv zu nutzen.

Fanbusiness = big business

Die Integration von Fanstatus und Fankommunikation in die soziale Kommunikation innerhalb der privaten Freundeskreise in Facebook stellt ein neues Instrument dar. Gemessen an den bisher ermittelten durchschnittlichen Werten eines Fans steht in der Breite der Kunden / Facebooknutzer lassen sich mit der Fanmethode die wichtigsten Umsatzbringer und Markenverbreiter direkt ansprechen.

Das damit ganz nebenbei auch noch Marketingmittel effizienter und nachhaltiger eingesetzt werden können, als mit jeder anderen Methode bereitet nicht nur den Controllern Freude.

Für die Unternehmen, die auf klassische Marketingmethoden setzen, tickt die Uhr deutliche schneller, wenn ihren Kunden die wirtschaftliche Bedeutung der Facebook Fans klar wird.

Weitere Fragen und Empfehlungen zum Thema Social Media?

Naturgemäß konnte dieser Beitrag nicht alle Fragen zum Thema Social Network Marketing und zum wirtschaftlichen Wert von Facebook Fans und Fanpages umfassend behandeln. Wenn Sie zu den einzelnen Punkte weitergehende Fragen haben, weitere Informationen zur Entwicklung und Umsetzung einer Social Media Strategie suchen oder einfach meine Einschätzung zur Social Media Strategie Ihres Unternehmens insgesamt oder zur Umsetzung in konkreten Fällen suchen, bin ich für eine erste telefonische Beratung unter der links aufgeführten Telefonnummer während der üblichen Bürozeiten gerne für Sie da.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, das ich aufgrund von Beratungsterminen, Vorträgen und nicht zuletzt auch Seminarveranstaltungen nicht jeden Tag permanent telefonisch erreichbar bin.

Bei Interesse an Seminaren, Workshops oder unterstützenden Dienstleistungen – aber auch zum Thema Social Media Strategie insgesamt – erreichen Sie mich hier.

Aktivität und Attraktivität von Social Network Plattformen

Die Bedeutung von Aktivität und Attraktivität von Social Network Plattformen

  • Social Network Plattformen sind für die Plattformbetreiber um so sicherer, wertvoller, je aktiver und attraktiver sie für ihre Nutzer sind.
  • Unternehmen, die Social Networks für ihr Marketing nutzen – damit meine ich nicht die Einblendung von Werbung, sondern zu Social Networks kompatibles Marketing – sind gut beraten, sich für zukunftssichere Plattformen zu entscheiden. Social Network Marketing bedeutet unter anderem auf den Aufbau von Reichweite und wenn die Plattform, auf der diese Reichweite aufgebaut ist, abwärts geht, wird die Marketinginvestition der Unternehmen genauso entwertet und verschwindet im schlimmsten Fall mit der absterbenden Plattform im Nirwana des Internets.

Messung von Aktivität und Attraktivität von Social Network Plattformen

Als stabilste Messgröße für die Aktivität Plattformen wird die Entwicklung der unique users der agof gehandelt. Die unique users der agof sind als Vergleichsgrößen für Websites insgesamt wertvoll. Um die Entwicklung von Social Network Plattformen realistisch abzubilden, reichen die unique users nicht. Zudem haben wir es in diese Bereich des Internets mit einer extrem dynamischen Entwicklung zu tun. 2006 war Facebook eine weitgehend unbekannte Größe, heute dominiert die Plattform nicht nur den deutschsprachigen Markt.

Um eine etwas sichere Grundlage für die Einschätzung einer Social Network Plattform als Basis von Unternehmensmarketing zu erhalten sollte das Unternehmen die Entwicklung der realen Nutzung der Plattform durch die Mitglieder kennen. Dafür stehen derzeit zu wenige Daten zur Verfügung. Ich greife für diese Betrachtung – notgedrungen – auf Googles AdPlanner zurück. Dort werden als zusätzliche Größen

  • Avg visits per visitor
  • Avg time on site

ausgewiesen. Auch wenn Google nicht viel darüber sagt, wie diese Werte ermittelt werden, sind sie besser als gar keine Information und können zumindest – mit der nötigen Einschränkung – für den Vergleich zwischen den Plattformen genutzt werden.

Die Social Network Plattformen und ihre Aktivität und Attraktivität

Aktivität und Attraktivität nur über die durchschnittliche Anzahl der Besuche eines Besuchers und über die durchschnittlich auf der Plattform verbrachte Zeit abzuleiten, ist sicherlich eine große Vereinfachung eines sehr komplexen und oftmals individuellen Prozesses, in den deutlich mehr Faktoren einwirken. Wie so oft im Leben müssen, wir aber mit dem auskommen, was wir zur Verfügung haben, bis uns besseres zur Verfügung steht.

Nachfolgend einige Plattformen und ihre durchschnittlichen Besuche pro Besucher und die durchschnittlich auf der Plattform verbrachte Zeit.

Die großen Plattformen in Deutschland

Plattform Avg time on site Avg Visits/Visitor
Juni 2010 Juni 2010
facebook 16:40 28
wer-kennt-wen 16:30 33
stayfriends 05:50 6,8
schuelervz 20:00 31
studivz 13:20 29
meinvz 16:30 38
myspace 11:50 9,3

Bei den großen Plattformen zeigen sich auf den ersten Blick deutlich unterschiedliche Nutzungsverhalten in der durchschnittlichen Nutzung. Hier sind die Vorbehalte dieser Betrachtung zu beachten, die nachfolgend angesprochen werden.

  • Stayfriends fällt erwartungsgemäß mit einer deutlich geringeren Nutzung auf. Das ist von der Nutzenstiftung der Plattform her nicht anders zu erwarten gewesen.
  • MySpace liegt in der Nutzungsintensität deutlich hinter den anderen großen Plattformen zurück. Die Neupositionierung hat noch nicht zu einer Belebung der Nutzung – im Vergleich zu den anderen großen Plattformen geführt.
  • SchülerVZ glänzt unter den großen Plattformen mit einer deutliche längeren Verweildauer auf der Site und einer hohen Besuchsfrequenz.
  • meinVZ zeigt eine höhere Besuchsfrequenz bei durchschnittlicher Verweildauer.

Die Mittelklasse

Plattform Avg time on site Avg Visits/Visitor
Juni 2010 Juni 2010
jappy 28:20 38
odnoklassniki 14:40 46
lokalisten 15:30 25
kwick 23:20 24
netlog 15:00 11
schueler.cc 25:0 26
spin 21:40 25
friendscout 12:40 19
knuddels 13:20 22

Die Mittelklasse besteht aus regional führenden Plattformen und kleineren überregionalen Plattformen. Auffallend ist hier die teilweise sehr viel höhere Verweildauer auf der Site und eine hohe / höhere Besuchsfrequenz.

  • Jappy fällt hier wieder einmal positiv aus dem Rahmen. Sowohl Verweildauer als auch Besuchsfrequenz sind – in der Mittelklasse wie bei den großen Plattformen – herausragend.
  • Schüler.cc schlägt sich ebenfalls beachtlich und braucht den Vergleich mit SchülerVZ in der Nutzungsintensität nicht zu scheuen.
  • Odnoklassniki weißt eine extrem hohe Besuchsfrequenz bei einer eher durchschnittlichen Besuchsdauer auf.
  • Im Vergleich der beiden Regionalisten Lokalisten und KWICK! fällt der Unterschied in der Nutzungsdauer bei in etwa gleicher Besuchsfrequenz auf.
  • Spin hat sich in der Nutzungsdauer und Nutzungsfrequenz erstaunlich gut platziert.

Die Spezialisten

In dieser Gruppe befinden sich sowohl die Business Networks, wie auch die Plattform für Mütter oder Musikfans, also eine sehr bunte Mischung, die den direkten Vergleich der Nutzung nicht gerade förderlich ist.

Plattform Avg time on site Avg Visits/Visitor
Juni 2010 Juni 2010
xing 10:10 13
linkedin 06:30 4,3
netmoms.de 12:30 5,9
lastfm 08:50 5,9

Zwischen den beiden Business Networks Xing und LinkedIn liegen in der Nutzung Welten. In diesem Zusammenhang ist interessant wie weit die praktische Nutzung von Social Network Plattformen im Business Bereich hinter der Nutzung durch private Nutzer zurück liegt. Darin die Untauglichkeit von Social Networks für die geschäftliche Nutzung zu vermuten wäre bestenfalls weltfremd. Der Wert beruflicher Kontakte und Netzwerke ist schon früheren Generationen bekannt gewesen. Das Problem dürfte da sowohl in der Leistungsqualität der Plattformen wir in der individuellen Nutzungsqualität liegen.

Die Local Heroes

Es gibt sie noch – die kleinen, vielfach unbekannten Plattformen, die in sehr individueller Weise ihren Nutzern Leistungen bieten, die – betrachtet man die erkennbare Nutzung in diesem Augenblick, immer noch sehr beachtlichen Zuspruch erfährt. Die hier genannten local heroes bilden nicht zuletzt auch aufgrund ihrer Größe oder Qualität eher die Spitzenklasse dieser Gruppe und sind nicht für die Klasse insgesamt typisch.

Plattform Avg time on site Avg Visits/Visitor
Juni 2010 Juni 2010
goolive 23:40 25
bei-uns.de 20:27* 21
bsmparty.de 23:20 24
lakeparty.de 21:40 24
team-ulm.de 30:0 30
willstequatschen 23:20 28
pafnet.de 11:40 27
ednetz.de 23:20 21
gesichterparty.de 07:50 7,9

Auffällig ist die überwiegend höhere Nutzungsdauer und Nutzungsfrequenz bei den local heroes, verglichen mit den großen Plattformen. Einzelne Plattformen  zeigen allerdings deutliche Schwächen in der Nutzung. Gesichterparty steht für eine sehr problematische Entwicklung.

Team-Ulm zeigt, das eine contentlastige Plattform ohne hochaktuelle Social Network Plattform erfolgreich sein kann.

*Bei-uns zeigte in der Nutzungsdauer nach Google AdPlanner  mit 6:30 eine deutliche Abweichung, die kein gutes Zeichen ist, wenn sie anhält und mich zu einer Nachfrage bei Daniel und Thomas veranlasste. Dort war man von den Angaben im AdPlanner auch überrascht. Bei-uns.de hat der Nutzung der Google Analytics Daten für AdPlanner zugestimmt. Und bei Google Analytics werden 20:27 statt 6:30 ausgewiesen.

Vergleich und Interpretation

Wir haben es in allen Fällen mit individuellen Leistungen und Situationen zu tun. Das schränkt die Vergleichbarkeit naturgemäß sehr ein. Zudem betrachten wir eine Momentaufnahme, nicht mehr. Schlüsse in Richtung einer mehr oder weniger erfolgreichen Strategie verbieten sich aufgrund dieser Daten. Die momentane Situation ist Folge von vielen komplexen Einflüssen und Ursachen sind, zu denen uns keine Informationen und Daten vorliegen. Trotzdem ist die hier vorliegende Ist-Situation – auch bei aller Vorsicht gegenüber der Datenbasis – von Interesse. Sie relativiert nicht zuletzt den Eindruck den einzelne Plattform aufgrund ihrer schlichten Größe oder ihres Presseechos bieten.

Unternehmen und Social Network Marketing

Eine klare Konsequenz – nicht nur aus dieser momentanen Bestandsaufnahme einzelner Plattformen – darf nicht unerwähnt bleiben. Social Network Marketing – jenseits der simplen Werbeschaltung – erfordert nicht nur eine ausreichende Kenntnis und aufmerksame Beobachtung der Entwicklung relevanter Plattformen:

Wer Social Network Marketing ohne Absicherung des Marktzugriffs in den Plattformen betreibt, handelt bestenfalls grob fahrlässig. Ein Backup von Information und Kommunikationskanälen – in technischer oder konzeptioneller Art – ist unverzichtbar. Die Sicherung des Marktzugangs – und das ist  eine Funktion von Social Network Marketing – muss unabhängig vom Goodwill oder der Zukunftsfähigkeit von Plattformen und Betreibern gewährleistet sein. Alles andere wäre mehr als leichtsinnig.

Hintergrundwissen zu Attraktivität und Aktivität

Anmerkungen zu den Messgrößen

Ich nehme eine häufigere Anzahl von Besuchen pro Besucher als Indiz für eine intensivere Nutzung, auch wenn dieses Verhalten einem systembedingten Wandel unterliegt. Bis ein Nutzer Profil und soziale Beziehungen in einer Plattform etabliert hat, dürfte er – so meine Annahme und Erfahrung – die Plattform häufiger besuchen, als nach der Etablierungsphase, wenn die Nutzung sich rein auf die sozialen Kontakte „beschränkt“.

Die Zeit, die ein Mitglied auf einer Plattform verbringt, nehme ich als ein Indiz der Attraktivität. Auch das ist natürlich eine grobe Vereinfachung.

Anmerkungen zu Hintergründen

Neben der intensiveren Nutzung in der Etablierungsphase kennen wir in den Social Network Plattformen auch den sogenannten „schleichenden Tod“. Damit wird ein verdecktes Absterben einer Plattform beschrieben, die aufgrund ihrer Nutzerzahlen eher als dynamisch wachsend gesehen wird. Immer mehr neue Mitglieder erhöhen die Anzahl der aktiven Mitglieder (z. B. nach unique users agof), während das Nutzungsverhalten der einzelnen, etablierten Mitglieder deutlich rückgängig ist. (Dies wird über die Messungen a la agof nicht erkannt, wohl aber über die daily unique visitors von Google. Bei der agof reicht 1 Besuch innerhalb von 30 Tagen um als aktives Mitglied zu zählen.)

Intensive Nutzung einer Social Network Plattform und schleichender Tod sind die beiden Extreme in der Nutzung, wenn wir die „Karteileichen“ außer acht lassen. Karteileichen sollten in einer funktionierenden Plattform nicht auf Dauer existieren, sondern automatisiert bereinigt oder wiederbelebt werden.

Zwischen diesen beiden Extremen kennen wir ein Abgleiten der individuellen Nutzung einer Social Network Plattform auf eine „passive Mail- und Messienutzung.“

Die Symptome: Das Mitglied schaut meist nur noch kurz in die Plattform, sieht nach ob eine Nachricht vorliegt, beantwortet diese und verlässt die Plattform wieder. Die eigene Aktivität lässt zunehmend nach und verkümmert zu einer Reaktion auf die Aktivität anderer. Ursachen dafür sind u. a. eine unzureichende Vernetzung, ein zu geringes soziales Umfeld in der Plattform und Unzufriedenheit mit der Leistungsqualität der Plattform.

Die passive Mail-und Messinutzung ist ein schleichender Prozess, der leicht zu einer zunehmenden Inaktivität und zum Ende als Karteileiche führen kann, aber nur bei einer sehr detaillierten Betrachtung erkennbar ist. Erkennbare Symptome werden bei Durchschnittsbetrachtungen leicht vom Nutzungsverhalten neuer Mitglieder überdeckt.

Das Plattformproblem

Social Network Plattformen und Communitys werden im Alltagsgebrauch als Begriffe synonym benutzt. In der Bedeutung für Attrativität und Aktivität zeigen sich ihre Unterschiede.

Plattformen wie Facebook sind die Gastgeber für

  • die privaten sozialen Netzwerke – also der Freundes-, Kollegen- und Bekanntenkreis, mit denen man vernetzt ist und mit denen man mehr oder weniger regelmäßig kommuniziert.
  • die Communitys, die aufgrund gemeinsamer Interessen, Werte und Ziele gegründet und gepflegt werden. Diese Communitys finden innerhalb der Plattformen meist in Form von Gruppen statt.

Eine Plattform, die

  • Communitys nicht genug Raum und Entwicklungsmöglichkeiten bietet, begrenzt sich in ihrer Zukunftsfähigkeit. Diese Auswirkungen sind mittel- bis langfristiger Natur.
  • der Pflege der persönlichen sozialen Netze nicht genügend Raum und Entwicklungsmöglichkeiten bietet, hat kurzfristig Probleme sich zu entwickeln.

Social Network Marketing in Facebook: die 50 erfolgreichsten Marken

Big Money untersuchte welche Marken / Unternehmen Facebook am erfolgreichsten als Marketingplattform nutzen. Ausschlaggebend sind als Kriterien die Anzahl der Fans von Fanpages, deren Wachstum, die Häufigkeit von Updates und Informationen, die Kreativität der Fanpage und das Engagement der Fans.

Die Rangfolge

  1. Coca-Cola: 3,996,163 fans (Lebensmittel/Getränke)
  2. Starbucks: 5,034,578 fans
  3. Disney: 2,119,773 fans
  4. Victoria’s Secret: 2,151,895 fans
  5. iTunes: 2,236,306 fans
  6. Vitaminwater: 1,087,153 fans
  7. YouTube: 3,733,242 fans
  8. Chick-fil-A: 1,221,064 fans (Fastfood-Kette)
  9. Red Bull: 1,623,102 fans (Lebensmittel/Getränke)
  10. T.G.I. Friday’s: 974,192 fans (Fastfood-Kette)
  11. Skittles: 3,523,79 fans (Lebensmittel)
  12. Dunkin Donuts: 953,544 fans
  13. Best Buy: 844,927 fans
  14. NBA: 1,692,030 fans
  15. adidas: 2,153,845 fans
  16. Pop Tarts: 987,667 fans (Lebensmittel)
  17. Krispy Kreme: 1,158,693 fans (Lebensmittel)
  18. Mountain Dew: 610,858 fans (LebensmittelGetränke)
  19. JC Penny: 570,946 fans (EH)
  20. Papa Johns: 730,951 fans (Lebensmittel)
  21. Pixar: 657,917 fans (Disney Group)
  22. National Geografic: 578,817 fans
  23. McDonalds: 1,447,163 fans
  24. H&M:1,341,742 fans
  25. GAP: 479,101 fans (Modekette)
  26. Reese’s: 1,430,286 fans (Lebensmittel)
  27. dippin dots: 898,760 fans (Lebensmittel/Eiscreme)
  28. Kohl’s: 726,880 fans (EH-Kette)
  29. Forever21: 451,834 fans
  30. Ben & Jerry: 987,761 fans (Lebensmittel/Eiscreme)
  31. Puma: 1,271,064 fans
  32. Louis Vuitton: 761,342 fans
  33. CNN: 654,750 fans
  34. Pringles: 2,788,810 fans (Lebensmittel)
  35. Pizza Hut: 1,044,408 fans
  36. VOGUE: 330,220 fans
  37. Apple Students:1,405,695 fans
  38. Dr. Pepper: 906,914 fans (Lebensmittel/Getränke)
  39. Vans: 337,550 fans
  40. Six Flags: 379,056 fans (Freizeitparks)
  41. MTV: 1,146,737 fans
  42. Harley-Davidson : 339,135 fans
  43. Target: 588,300 fans (EH Kette)
  44. Audi: 381,038 fans
  45. Gatorade: 360,860 fans (Lebensmittel/Getränkemarke)
  46. Zara: 1,580,858 fans (Modekette)
  47. Taco Bell: 664,592 fans (fast food Kette)
  48. Buffalo Wild Wings: 913,754 fans (Restaurant-Kette)
  49. Calvin Klein: 332,521 fans
  50. The Onion: 535,411 fans (Satire Zeitschrift)

Anmerkungen

  • Mit Red Bull ist doch tatsächlich eine europäische Marke unter den Top 10 gelandet.
  • Lebensmittel sind recht stark vertreten.
  • Die Präsenz von Modemarken und Modeeinzelhandelsketten ist ebenfalls beachtlich

Brandcommunity oder Social Network Marketing?

Eine gelegentlich ironische Beschäftigung mit einem nicht ganz einfachen Thema. 

 

Wann immer von Brand Community Strategien geredet wird, empfiehlt sich die Frage, ob damit explizit die Strategie für den Aufbau einer Community für eine Marke oder eine Strategie für die Nutzung von Communitys gemeint ist. Handelt es sich um eine explizite Brandcommunity Strategie, ist es vielleicht nervig, aber die Frage ob die Alternativen des Social Network Marketing berücksichtig wurden, sollte sicher geklärt sein, bevor man sich in ein sehr spezielles Projekt – manche sagen  auch Abenteuer – stürzt. 

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Werbung oder Social Network Marketing?

Was ist in welcher Situation sinnvoller – Werbung in Communitys / Social Networks oder Social Network Marketing?

Das hängt natürlich von der individuellen Situation, insbesondere von der Aufgabe für die Kommunikation und den Möglichkeiten des Unternehmens ab. Dazu ist es sinnvoll die wichtigsten Unterschiede zwischen den beiden Möglichkeiten zu beleuchten. 

Beleuchten wir einmal den aus meiner Sicht wichtigsten Unterschied. Dieser liegt in der Position, die der Werbetreibende einnimmt. Bei der Werbung in Social Networks / Communitys tritt der Werbetreibender als Aussenstehender auf, bei Social Network Marketing tritt er als Teil des Social Networks / der Community auf. Einmal kommt die Kommunikation aus der Community, das andere Mal – bei der Werbung – kommt sie von außerhalb.

Eines der Probleme von Werbung tritt in Social Networks / Communitys besonders klar auf. Die Werbung wird vom Empfänger ausgeblendet, weil er sich auf die Kommunikation mit anderen Mitgliedern konzentriert. Wenn der Werbetreibende dies nicht durch ein treffsicheres targeting ausgleichen kann, wird diese Werbung weniger wahrgenommen und noch weniger beachtet. Sie stört eher mehr als in einem anderen Umfeld. Man wirbt also noch mehr, um wahrgenommen zu werden, noch gezielter oder versucht die Kommunikationssituation kreativ aufzulösen. 

Beim Social Network Marketing wird der Werbetreibende zum Teil der Community und bindet seine Information in die Kommunikationsströme der Community ein. Das erhöht einerseits die Wahrnehmung seiner Botschaft, weil die Mitglieder eines Social Networks sich eben auf die Kommunikation zwischen den Mitgliedern fokussieren, zum anderen kann diese Botschaft so sie als Teil der Kommunikation der Mitglieder untereinander funktioniert, eine höhere Glaubwürdigkeit erhalten. Das Mitglied erlebt diese Botschaft als etwas das andere Mitglieder für gut oder sinnvoll erachtet haben. 

Bevor Sie zu begeistert sind – natürlich hat Social Network Marketing mehr als nur einen kleinen Pferdefuß. Es arbeitet nicht mit der Verbreitung von vorgefertigten Botschaften, die der Empfänger brav zur Kenntnis nehmen soll. Ohne die Mitwirkung des Rezipienten verbreitet sich die Botschaft nicht und dafür braucht es eine ausreichende Motivation und eine adäquate Kommunikation. Dialog statt Monolog eben. Und dieser Dialog hat den Nachteil das er nicht ganz so einfach zu führen ist wie ein Monolog. 

Natürlich ist das nicht der einzige wichtige Unterschied von Werbung in Communitys und Social Network Marketing. Da gibt es unter anderem einen ganz gravierenden Unterschied in der Wirkungsgeschwindigkeit und Dauer. Mehr dazu demnächst.

Zwischenzeitlich lege ich Ihnen diesen Artikel ans Herz.