Kein Community Building auf Facebook

Das Thema Community Building in Facebook geistert nicht nur in den USA immer noch umher. Nate Elliott, Vizepräsident Forrester Research, hat in der Lithium Technologies LiNC conference in San Francisco dazu einige Wahrheiten zusammen gefasst. Hier geht es zum Bericht über diesen Vortrag bei Social Times. 

Die Quintessenz:  - es gibt kein Community Building in Facebook – mag für den einen oder anderen Social Media Manager immer noch nicht ganz einfach zu akzeptieren sein, ist aber letzten Endes nur die Zusammenfassung der Realität. Diese Realität hat die bekannten Ursachen:

  • Facebook ist eine Plattform für persönliche soziale Netzwerke. Nicht für Communities.
  • Unternehmen können in Facebook lediglich eine Page betreiben.
  • Diese Page ist nicht für den Aufbau einer Community geeignet, weil ihr dafür die grundsätzlichsten technischen und konzeptionellen kommunikativen und organisatorischen Voraussetzungen fehlen.
  • Facebook Geschäftsmodell basiert auf Werbung. Der Aufbau von Communities durch Unternehmen in Facebook würde diesem Geschäftsmodell schaden.

Wann immer Sie in einem Gespräch die Aussage hören, das die Person, Agentur oder das Unternehmen Communities in Facebook hat, führt, aufbaut oder betreut können Sie mit Sicherheit davon ausgehen, das Ihr Gesprächspartner auf diesem Gebiet nicht wirklich kompetent ist – um es mal freundlich zu sagen.

Eine Ursache dieser phänomenalen Fehleinschätzung liegt in der Ausbildung unserer Social Media Manager.

  • Die Themen Social Media Strategie findet bestenfalls rudimentär statt. Die methodische Entwicklung von Social Media Strategien wird nicht gelehrt oder ist auf Ansätze beschränkt, die das Thema nur bruchstückhaft tangieren.
  • Die Leistungsfähigkeit von Social Media wird mit der Leistungsfähigkeit von einzelnen Social Media Kanälen mehr oder weniger gleichgesetzt. Der breite Werkzeugkasten von Social Media besteht nicht nur aus dem Hammer Facebook und der Feile Twitter.
  • Die Entwicklung von eigenen Social Media Kanälen als Bestandteil einer Social Media Strategie kann aufgrund des begrenzten Umfangs der Ausbildung eher nicht ausreichend vermittelt werden.
  • Es gibt einfach zu wenige Spezialisten, die fundierte Erfahrung gesammelt haben können, weil es zu wenige gute Projekte und Plattformen in Deutschland gab und gibt und auch in diesen Projekten und Plattformen nur ein geringer Teil der Beteiligten Träger des know hows ist / war.

Wer als Social Media Manager arbeitet, sollte notfalls diesen Teil seiner Aus- oder Weiterbildung auffrischen oder ergänzen. Es ist letztlich kein gutes Gefühl, für etwas verantwortlich zu sein, das man nicht ausreichend versteht.

Prüfen Sie sich selbst(kritisch)

Wie sicher und umfassend können Sie die nachfolgende Frage beantworten?

Wie weit hat Social Media Einfluss auf die einzelnen Bestandteile des Geschäftsmodells Ihres Unternehmens und wie sehen die Antworten Ihrer Social Media Strategie auf die Chancen und Risiken daraus aus?

Wenn Sie in diesem Punkt nicht sattelfest sind, ist es wahrscheinlich das Sie versuchen auf dem falschen (Social Media) Feld erfolgreich zu sein.

Social Media Frust – ein (selbst-)kritischer Blick ist angebracht

Social Media ist nicht nur in vielen Unternehmen angekommen. Social Media gilt zunehmend auch als frustriend. Zu wenig Interaktion, zu wenig aktive Reichweite, zu wenig Erfolg werden gern als Ursache genannt, wenn man nach den Gründen dieser Social Media Frustration fragt. Erfolglosigkeit klingt nicht nur frustrierend, sondern kann durchaus frustrierend sein. Aber sollte es uns überraschen das zunehmend Erfolg in Social Media ausbleibt oder zumindest sehr viel schwieriger wird? Eher nicht. Der Wettbewerb um die Aufmerksamkeit nimmt nun mal mit der Anzahl der Wettbewerber zu. Aber das ist nur ein Teil der Wahrheit. Der andere Teil dieser Frustration beruht auf einer weniger schmeichelhaften Situation.

Mich erinnert dieser aufkeimende Social Media Frust an die beliebte Einschätzung, das ein Werkzeug, mit dem ich nicht sofort zurecht komme, ganz generell nicht funktionieren kann. Social Media ist – diese Erkenntnis verbreitet sich zugegeben leider langsam als die Social Media Frustration – etwas anspruchsvoller als fröhlich in Facebook, Twitter und Co zu posten und das Beste zu hoffen.  Bevor wir also einen verständlichen persönlichen Frust auf die Sache übertragen, sollten wir uns die eine oder andere selbstkritische Frage stellen. Vielleicht ist unsere Nutzung des Werkzeuges Social Media ganz oder teilweise für die Frustration über das Ergebnis (mit-)verantwortlich.

Social Media Strategie und Aktivitäten

Nachfolgend ein paar Beispiele für solche Fragen.

  • Ist meine Social Media Nutzung auf einen konkreten Unternehmensnutzen ausgerichtet? Wenn ich meine Social Media Aktivitäten nicht strikt auf ein gewünschtes Ergebnis ausrichte, ist es mehr oder weniger dem Zufall überlassen, ob und wie dieses Ergebnis eintritt.
  • Hat das Format / die Form in der mein Unternehmen Social Media nutzt die nötige Leistungsfähigkeit? Wenn ich eine Nutzungsform von Social Media anwende, die gar nicht über die erforderliche Leistungsfähigkeit verfügt, ist ein geringer Erfolg oder ein komplettes Scheitern wahrscheinlicher als eine erfolgreiche Social Media Nutzung.
  • Passen Kommunikationskonzept und Nutzungsformat in Social Media zusammen? Entsprechen sich Nutzungsformat und Kommunikationskonzept nicht, können wir davon ausgehen, das beide (entscheidenden) Faktoren unserer Social Media Strategie nicht zu deren Erfolg beitragen. Im Klartext haben wir es dann mit zwei nicht ausgleichbaren KO Kriterien zu tun.
  • Passen die genutzten Social Media Kanäle zum Nutzungsformat? Wer in Facebook versucht eine Community aufzubauen, scheitert systembedingt. Facebook ist dafür – und für die meisten anderen Nutzungsformen – schlicht weg ungeeignet. Und das trifft nicht nur auf Facebook zu.
  • Sind alle Strategiebausteine meiner Social Media Strategie miteinander kompatibel und abgestimmt? Die Wahrscheinlichkeit von Inkompatibilitäten zwischen einzelnen Strategiebestandteilen ist deutlich höher als gemeinhin angenommen. Hier einige besonders deutliche Beispiele dafür:
    • Hohe direkte Reichweiten sind beispielsweise in Facebook systembedingt nur sehr, sehr schwer aktiv zu halten.
    • Indirekte Reichweite ist in dieser Social Network Plattform leider auch nur schwer aufzubauen.
    • eine auf Motivation aufgebaute Social Media Strategie erfordert eine ausreichende (technische) Infrastruktur, die in vielen Social Media Kanälen nicht automatisch als gegeben angenommen werden kann.
  • Habe ich ein durchgängiges (vertrauenswürdiges) Wirkungskonzept – von der Präsenz bis zum gewünschten (wirtschaftlichen) Unternehmenserfolg? Auf dem Weg vom ersten Social Media Kontakt hin zum gewünschten (wirtschaftlichen) Ergebnis gibt es genügend Stolpersteine. Ohne durchgängige Wirkungskette bleibt das gewünschte Ergebnis dem Zufall überlassen.

Ein einzelnes Nein bei diesen – oder anderen – beispielhaften Fragen reicht aus, um den Erfolg Ihrer Social Media Aktivitäten zumindest in Frage zu stellen.

Social Media Strategie Check

Ersparen wir uns die Frage ob Social Media Aktivitäten ohne valide Social Media Strategie überhaupt Erfolg versprechend sein können. Davon ist eher nicht auszugehen, wenn der Wettbewerb in der Branche und in Social Media funktioniert.

Wie wettbewerbsfähig und leistungsfähig eine Social Media Strategie im Einzelfall ist, hängt von vielen Faktoren ab, von denen sich einige schnell und ohne unsere Mitwirkung verändern können. Wenn Sie sich fragen ob Ihre Social Media Strategie handwerklich ausreichend fundiert ist können sie das schnell, unkompliziert und nicht zuletzt diskret prüfen. Gleichen Sie einfach anhand der Liste auf dieser Seite ab, wie umfassend Ihre Social Media  Strategie ist.

Kurze Hinweise zu einzelnen Punkten des Strategie Standards

  • eine inkonsequente Ausrichtung von Social Media Strategie(n) auf die Unternehmensziele die in Social Media resp. mit Hilfe von Social Media erreicht werden sollen ist ein klassischer Geburtsfehler einer Strategie. Eine Social Media Strategie, die nicht auf ihre Unternehmensziele ausgerichtet ist, trägt wenig und dann eher zufällig zum Unternehmenserfolg bei.
  • fehlende Beachtung der Nutzungsformen von Social Media mit ihren sehr unterschiedlichen Leistungsvermögen führt nahezu zwangsläufig zu geringerer Wirkung bis hin zum kompletten Misserfolg. Nicht jeder Form der Social Media Nutzung ist für Unternehmen gleichermaßen auf Dauer realisierbar. Dafür erfordert jede Form der Social Media Nutzung die passende Social Media Infrastruktur / Architektur. Nicht zuletzt ist auch nicht jeder Social Media Kanal für jede Nutzungsform von Social Media geeignet.
  • Die Wechselwirkungen der einzelnen Social Media Strategiebausteine, die beispielhaft in dieser Liste aufgeführt sind, sollten berücksichtig werden, um die Wirksamkeit einer Strategie zu gewährleisten.
    • Ein Kommunikationskonzept das nicht zur Reichweite oder zu den Social Media Kanälen passt, ist wenig Erfolg versprechend.
    • Eine Social Media Reichweite, die nicht in passenden Kanälen etabliert wurde, ist nicht dauerhaft sicher oder leistungsfähig, wie das Beispiel Facebook sehr eindrucksvoll aufzeigt.
    • Eine Social Media Reichweite, die nicht auf den Unternehmenszweck ausgerichtet aufgebaut wurde, ist wenig hilfreich.

Einzelne Probleme, Defizite oder Inkonsequenz in diesen Punkten sorgen dafür, das eine Strategie nur minimale Wirkung zeigt und komplett wirkungslos ist / wird. Eine Summe von Problemen stellt auch eine als solide und leistungsfähig eingeschätzte Social Media Strategie – und die darauf aufgebauten Aktivitäten – in Frage.

Social Media Frust ist nicht zuletzt eine Frage der Social Media Kompetenz

In jeder Funktion und Branche haben wir frustrierende Erfahrungen. Das gehört zur Realität. In Social Media ist diese Frustrationswahrscheinlichkeit auch durch die Dynamik und den intensiven Wettbewerb etwas höher. Diese Dynamik und ihr doch sehr ausgeprägter Wettbewerb erfordern nicht nur passende Strategien sondern auch eine Social Media Kompetenz, die diesen nicht ganz einfachen Anforderungen gerecht werden kann. Wo es um die Entwicklung oder Anpassung von Social Media Strategien geht, ist die Messlatte noch etwas höher, als im normalen Social Media Alltag.

Nutzen Sie den in diesem Artikel beschriebenen Social Media Strategie Standard als Messlatte dafür, wo Sie auf die Weg zu einer fundierten Social Media Strategie Kompetenz stehen. Je mehr Fragezeichen Sie zum Beispiel bei den Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Strategiebestandteilen entdecken, desto stärker ist der Aktualisierungsbedarf Ihrer Strategiekompetenz. Ein Weg dazu ist eines meiner Strategieseminare – als öffentliches Seminar oder als Inhouse Seminar – oder ein auf Ihr Unternehmen ausgerichtetes Coaching.

Sprechen Sie mich unverbindlich an, wenn Sie zu diesen Themen Fragen haben.

 

 

Was eine Community Plattform technisch leisten sollte

Unternehmen, die Social Media nicht nur zur Verbreitung von Inhalten nutzen wollen, stehen neben der Frage ob Brand Community oder Themen Community den Zielen mehr entspricht auch vor der Frage wo sie ihre Community etablieren wollen.

Die bekannten Verdächtigen (Facebook, Google+) sind bekanntlich nicht uneingeschränkt für den Aufbau einer eigenen Community empfehlenswert, also stellt sich die Frage, welche Plattform für dieses Vorhaben geeignet ist. Ich will hier keinen Systemvergleich durchführen, sondern begründen warum ich welche technischen Anforderungen an eine Community Plattform stelle.

Um Missverständnisse zu vermeiden: hier geht es ausschließlich um Communitys, also Communitys of Interests oder vertical Communitys und nicht um persönliche soziale Netzwerke oder um Social Network Plattformen.

Community Plattformen
Community Plattformen

Strukturelle Probleme einer externen Community Plattform

Der wichtigste Nachteil einer externen Community Plattform ist die Trennung der Community vom sozialen Netzwerk des Mitglieds.

Diese Trennung macht es schwieriger die Teilnahme an der Community zu sichern. Das Mitglieds ist eben nicht schon auf der Plattform aktiv um sein persönliches Netzwerk zu pflegen. Statt dessen muss er auf eine weitere Plattform gehen um an der Community teil zu nehmen und dabei die Plattform mit seinen Freunden zumindest kurzzeitig verlassen. Das erfordert

  • eine ausreichende Nutzenstiftung und
  • eine möglichst stabile Vernetzung in der Community
  • regelmäßige Impulse dazu, die auch ankommen.

Lösung: hier kann mit technischer Anbindung das Problem zumindest teilweise reduziert werden.

Getrennte Kommunikationswelten von Community Plattform und persönlichem sozialen Netz erschweren die Social Media Nutzung des Community Mitglieds.

Es dient nicht gerade der Ãœbersichtlichkeit und ist auch nicht ergonomisch, wenn auf zwei oder mehr Plattformen soziale Kommunikation gepflegt wird. Zudem leidet die Verbreitung von Inhalten unter dieser Trennung.

Lösung: einbinden von Kommunikation oder zusammenführen, z. B. in mobiler Nutzung, wo dies durch Schnittstellen ermöglicht wird.

Technisches Leistungspotenzial einer Community Plattform

Nachfolgend die technischen Features, die ich mir für eine leistungsfähige Community Plattform wünsche.

  • leistungsfähige Kommunikationstools für die Kommunikation, Information und Diskussion der Communitymitglieder untereinander: Diskussionen, Erfahrungen und Inhalte sollten ergonomisch möglich sein und den Nutzern einfach zur Verfügung gestellt werden können.
  • durchgängige Kommunikationstools, die den Kontakt mit dem Nutzer in und ausserhalb der Plattform sicher stellen und nicht durch Dritte beeinflussbar sind.
  • aktive – individuelle, thematische – Vernetzung der Community Mitglieder: Communitymitglieder ohne Vernetzung sind sichere Karteileichen. Während die Vernetzung in etablierten sozialen Netzen auf bestehenden Beziehung aufbaut und durch die FOF Methode erweitert wird, ist die Vernetzung in einer Community ein Instrument der Sicherung der Aktivität und Nutzung der Community. Dies sollte nicht nur der Initiative des Mitglieds überlassen werden.
  • attraktive Nutzerprofile: eine attraktive Selbstdarstellung fördert Aktivität, Nutzerbindung und Vernetzung und ist eine wichtige Basis für die Informationsgewinnung.
  • Anbindung der Community und deren Aktivitäten an die sozialen Netzwerke der Community Mitglieder und an die Plattform: für Weiterverbreitung, Empfehlung und Aktivierung halte ich diesen Kanal für unverzichtbar. Die Anbindung oder Einbindung einer externen Community in eine Plattform in der die sozialen Netzwerke der Community Mitglieder gepflegt werden, kann das Wachstum und die Aktivität der Community deutlich fördern.
  • attraktive Auszeichnungs-, Belohnungs- und Motivationsmechanismen für Aktivität, Unterstützung anderer Mitglieder, Verbreitung und Qualität von Beiträgen: eigentlich selbstverständlich aber alles andere als selbstverständlich vorhanden.
  • variables und tiefergehendes Profiling – Interessen, Aktivität, Vernetzung: die Mitglieder lassen sich auf einer stabilen und umfangreichen Informationsbasis leichter aktiv halten und zielgenauer ansprechen und motivieren.
  • individualiesierte Churnprogramme auf Basis des Profilings: der Hinweis das es Neues in meiner Community gibt spricht mich deutlich weniger an, als wenn dieser Hinweis mit konkreten Inhalten unterfüttert ist, die meinen Interessen entsprechen.
  • Selektions-, Informations-, und Prioritätensystem für Inhalte: nicht jeder will zu einem Thema immer alles von jedem lesen. Je besser der Nutzer seinen Informationsstrom steuern kann, desto höher die Chance, das dieser Strom nützlich ist. Dem Mitglied dabei mit individuellen Empfehlungen zu helfen, steht diesem Ansatz nicht entgegen.
  • mobile Nutzbarkeit: ebenso eine Selbstverständlichkeit. Die Wahl des Zugangs sollte nicht zu Nutzungsbegrenzungen führen.
  • Datenbankzugriff: nicht zuletzt zur Sicherung der Community und der individuellen Auswertung.
  • Schnittstellen für externe Integration in andere Websites oder Plattformen, mobile Anwendungen und nicht zuletzt auch für Geschäftsprozesse und SCRM.

Neben einem reinen „vorhanden sein“ ist natürlich die Qualität des jeweiligen Features für die Wirkung und damit den Erfolg der Community wichtig.

Was tun, wenn die Wunschplattform für die eigenen Community nicht alle Features beinhaltet, die man für die eigenen Community für erforderlich hält? Wenn eine Lösung durch individuelle Nachbesserung / Programmierung ausscheidet, bleibt noch zu prüfen, ob fehlende technische Features durch konzeptionelle Methoden überbrückt oder zumindest teilweise ausgeglichen werden können.

Offene Fragen zum Thema Community Plattform?

Sprechen Sie mich einfach an.

Links zum Thema

Social Media Reichweite – der Aufbau relevanter Reichweite

Relevante Social Media Reichweite
Relevante Social Media Reichweite

Der Aufbau von Social Media Reichweite ist eine Voraussetzung um Social Media zu nutzen – sieht man mal von der Nutzung als reine Werbeplattform ab. Daher wird über den Aufbau von Reichweite wird alles andere als wenig diskutiert. Trotzdem macht es Sinn auf einige Aspekte einzugehen.

Relevante Social Media Reichweite aufbauen

Es  nützt ja nicht wirklich, ziellos eine Reichweite in Social Media aufzubauen, wenn wir ein ganz bestimmtes Ziel verfolgen. Womit im Umkehrschluss viel über Unternehmensaktivitäten in Social Media gesagt ist, die Reichweite aufbauen, ohne dabei auf Relevanz zu achten. Unsere Social Media Reichweite sollte in einer Beziehung zu unseren Zielen in Social Media stehen – also relevant sein.

Was ist relevante Social Media Reichweite?

Relevant ist damit eine Reichweite, die direkt oder indirekt dazu beiträgt, das wir unsere Unternehmensziele in Social Media erreichen. Eine Reichweite also, die Menschen erreicht, bei denen wir etwas bewirken wollen – sei es das wir etwas verkaufen, Kundenbindung sichern, Meinungen und Einstellungen verändern wollen.

Strategische Reichweitenprobleme

Strategische Reichweitenprobleme gibt es einige. Strategisch ist ein Problem wenn das Potenzial oder der Wert der Reichweite, durch das Problem deutlich reduziert oder ganz eliminiert wird. Die nachfolgenden strategischen Reichweitenprobleme haben das Potenzial zum Klassiker.

  • Das Fehlen eines Ziels ist ein ganz entscheidendes. Ohne Ziel keine Relevanz.
  • Fehlende Kenntnis der Reichweite verhindert, das wir die Relevanz unserer Reichweite überhaupt einschätzen können. Wenn wir nicht wissen, wen wir erreichen, können wir kaum einschätzen, ob wir relevante Social Media Nutzer erreichen.
  • Mangelnde Verfügbarkeit ist ein weiteres klassisches Reichweitenproblem: wenn wir eine Reichweite aufgebaut haben, sie aber praktisch nicht oder nur in Teilen nutzen können. Das Thema kennen viele von Facebook Pages.

 Relevanz einer Social Media Reichweite erkennen

Um zu erkennen ob eine Reichweite ganz oder in (welchen) Teilen für das Unternehmen relevant ist, ist es sehr hilfreich, die Bestandteile der Reichweite zu kennen – also die Social Media Nutzer. Wenn wir wissen,

  • wer Teil unserer Reichweite ist und
  • warum diese Nutzer relevant für unser Unternehmen sind,

können wir die Relevanz unserer Reichweite einschätzen. Was aber, wenn wir dies nicht wirklich kennen, weil wir nur Likes und Follower sammelten ohne damit Nutzer und deren Relevanz zu verbinden?

Reichweite qualifizieren

Auch wenn es im Prinzip besser ist, beim Aufbau von Reichweite auf Relevanz – also Qualität – zu achten, kann es leicht sein, das wir Reichweite im Nachhinein qualifizieren müssen. Beispielsweise, wenn wir Plattformen für den Aufbau von Reichweite nutzen, in denen die Qualifizierung der Reichweite nicht von Anfang an möglich ist, oder wir beim Aufbau der Reichweite erst einmal darauf geachtet haben „Masse“ zu bekommen. Dafür stehen uns verschiedene Ansätze zur Verfügung

Profiling in der Plattform: wir können über formelle Nutzerprofile oder über das Verhaltensprofi verbundener Social Media Nutzer in der Plattform, in der wir die Reichweite aufgebaut haben, auch die Informationen erheben, die wir benötigen um die Relevanz von einzelnen Social Media Nutzern, Reichweitensegmenten oder kompletter Reichweiten beurteilen zu können. Das ist ganz praktisch, aber bei externen Plattformen eher die Ausnahme.

Profiling ausserhalb der Plattform: in diesem Fall führen wir entweder externe Informationen und Social Media Informationen zusammen (zum Beispiel Kundenstatus und Status als Social Media Nutzer) oder wir nutzen externe Applikationen, Plattformen oder Marketingprogramme und die benötigten Informationen zu erhalten.

 Diese Form der nachgeschobenen Qualifizierung der Social Media Reichweite ist auch für Plattformen interessant, in denen wir bei der Verbindung mit Social Media Nutzern nicht direkt deren Relevanz einschätzen können.

Plattformnutzung und relevante Reichweiten

Die Entscheidung welche Plattformen wir wofür nutzen, hat damit direkte Auswirkung darauf, wie wir relevante Social Media Reichweite aufbauen.

Die Plattformnutzung

Social Media Plattformen können wir

  • als Ort der relevanten Social Media Reichweite oder als
  • Verbreitungskanal

nutzen. Die Entscheidung, wie wir eine Plattform nutzen, ist immer individuell zu fällen. Dabei sollten aber eine Reihe von Kriterien der Plattformbeurteilung nicht unbeachtet bleiben:

  • Qualität der Reichweite in der Plattform: kann ich in dieser Plattform relevante Reichweite aufbauen.
  • Quantität der Reichweite: kann ich in dieser Plattform genügend Reichweite aufbauen.
  • Kommunikationsqualität: wie leistungsfähig sind die Kommunikationsfeatures der Plattform für meine Social Media Nutzungsform?
  • Individualisierung: kann ich die Social Media Nutzer, mit denen ich mich verbinde, in dieser Plattform individuell ansprechen?
  • Vernetzung: kann ich Social Media Nutzer in dieser Plattform auch mit anderen Social Media Nutzern verbinden? (Für Communitybuilding besonders wichtig)
  • Sicherheit: wie sicher ist die Existenz dieser Plattform für die Zukunft?
  • Aktivität: welche Möglichkeiten habe ich in der Plattform die Reichweite aktiv zu halten?
  • Verfügbarkeit: wie wahrscheinlich ist es, das die Reichweite in dieser Plattform durch den Plattformbetreiber eingeschränkt wird?
  • Informationsgewinnung und -verarbeitung: wie viel Information kann ich in dieser Plattform über die mit mir verbundenen Social Media Nutzer genererien und verarbeitbar speichern?
  • Verzichtbarkeit: ist die Plattform für mich generell als Zugang zum Markt / meinen Zielgruppen in Social Media unverzichtbar?

Plattformarchitektur

Nur in den seltensten Fällen wird eine Plattform alle Kriterien für den Aufbau nachhaltiger Social Media Reichweite erfüllen. Selbst perfekt erscheinende eigenen Social Network Plattformen benötigen vermutlich die Anbindung an eine oder mehrere der großen externen Social Network Plattformen (Facebook, Google+) oder den Kurznachrichtendienst Twitter.

Nachlässig erscheint mir die Entscheidung eine Plattform nur deshalb für den Aufbau von Reichweite zu wählen, weil dort die meisten Social Media Nutzer zu finden sind. Natürlich hat es enorme Vorteile, wenn Inhalte direkt in Freundeskreise empfohlen werden können, aber dies ist auch möglich, wenn solche Plattformen nur als „Verteilerkästen“ benutzt werden.

Was bringt mir der Aufbau einer hohen Reichweite, deren Relevanz fraglich ist, oder die wir nicht aktiv halten können? Ist nicht der Aufbau einer möglicherweise etwas kleineren aktiven Reichweite ausserhalb dieser Plattform und die Nutzungsreduzierung der „Mengenplattform“ zum reinen Verbreitungskanal auf längere Sicht Erfolg versprechender? Diese Frage lässt sich natürlich nicht immer ohne weitere Ãœberlegungen zu beantworten. Es ist allerdings sehr zu empfehlen sich diese Frage zu stellen und zu beantworten, bevor mit dem Aufbau von Reichweite begonnen wird.

Weitere Informationen

  • Wenn Sie zu diesem Thema weitere Informationen und Beratung benötigen, sprechen Sie mich einfach an.
  • Der Aufbau relevanter Social Media Reichweite ist auch ein wählbarer Themenblock meiner Social Media Seminare.
  • Wenn Sie insgesamt über neue Inhalte informiert werden wollen, tragen Sie sich in der rechten Spalte oben mit Ihrer eMail Adresse ein.

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Social Media Kommunikation – medial oder sozial?

Social Media Kommunikation
Bild Marvin Siefke / pixelio

Social Media Kommunikation hat zwei Gesichter. Die meisten Unternehmen die Social Media nutzen, betreiben mediale Kommunikation und erzielen damit   bestenfalls eingeschränkte Wirkung -gemessen an der mit Social Media möglichen Wirkung. Andere betreiben soziale Kommunikation um Social Media Nutzer für sich zu begeistern und zu aktivieren.

Soziale Kommunikation ist nicht (automatisch) medial.

Sicher kennen Sie den Unterschied zwischen sozialer und medialer Kommunikation.

  • mediale Kommunikation verbreitet Inhalte und Informationen. Der Empfänger dieser Inhalte soll sie zur Kenntnis nehmen und möglicherweise darauf reagieren. Sei es durch Bestätigung oder durch Weitergabe. Ziel ist die Informationsverbreitung.
  • soziale Kommunikation ist ein Austausch von Inhalten und Informationen in gleichberechtigter Weise. Es gibt keinen reinen Empfänger. Jeder der Beteiligten sollte gleicher Maßen Empfänger und Sender von Inhalten sein.  Ziel ist die Beziehung zum Social Media User.

Warum ist die Unterscheidung der Formen der Social Media Kommunikation wichtig?

Mediale Kommunikation entspricht eher Marketingverhalten, ist also eher Marketing in Social Media. Der Social Media Nutzer wird bei einer medialen Kommunikation auf den Empfang und Reaktion im gewünscher Form reduziert. Alles andere ist eigentlich nicht gewünscht. Darauf eine Beziehung aufzubauen ist nicht wirklich Erfolg versprechend.

Soziale Kommunikation setzt auf die Beziehung zum Social Media Nutzer, arbeitet an dessen Überzeugung, Begeisterung und Engagement. Wer sich als Gesprächspartner fühlt und nicht als Inhaltsempfänger und vom Unternehmen und dessen Leistungen überzeugt ist, engagiert sich eher.

Die Wahl der richtigen Social Media Kommunikation hat direkte Auswirkung auf den Social Media Erfolg. Passen Social Media Kommunikation und gewählte Nutzungsform von Social Media nicht zusammen, leidet darunter die Wirkung in Social Media und letztlich der Erfolg der Social Media Strategie.

Ist Ihre Social Media Strategie medial oder sozial?

Ja, nicht nur in der Kommunikation sondern auch in der Strategie stossen wir auf die Unterschiede medial oder sozial, die sich in der Art der Social Media Nutzung manifestieren. Social Media Strategien, die primär

  • auf die Verbreitung von Inhalten setzen sind medial orientiert.
  • auf den Aufbau von Beziehungen und Interaktion setzen sind sozial orientiert.

Der praktische Nutzen dieses Hinweises auf die Natur der Social Media Strategie im Zusammenhang mit der Kommunikation ist simpel: eine soziale Social Media Strategie profitiert wenig von einer medialen Social Media Kommunikation, Strategie und Kommunikationsform sollten zusammen passen.

Für die Praxis

  • Mediale Kommunikation passt zur Nutzungsform Informationsdistribution,
  • soziale Kommunikation sollte bei den Nutzungsformen Information und Dialog sowie den beiden Nutzungsformen Brand- und thematische Community im Vordergrund stehen.
  • Eine soziale Social Media Strategie  –  die auf den Aufbau von Beziehungen, Integration und Dialog aufgebaut ist (Nutzungsformen 3-5) erfordert zwangsläufig eine soziale Kommunikation.
  • eine mediale Social Media Strategie – Nutzung von Social Media für die Informationsverbreitung – kann mit einer medialen Kommunikation leben.

Je nachdem, welche Form der Social Media Kommunikation wir nutzen, fördern und unterstützen wir unsere Strategie und werden der gewählten Nutzungsform von Social Media gerecht. Passen Kommunikationsform und Social Media Strategie nicht zusammen, funktioniert letztlich auch die Strategie nur sehr eingeschränkt. Natürlich haben die beiden Formen der Social Media Kommunikation unterschiedliche Leistungsqualitäten für den Aufbau von Reichweite, aber das ist ein anderes Thema.

Links zu weiteren Informationen

 

Qualitätsstandard für Social Media Strategien

Warum ein Qualitätsstandard sinnvoll ist

Eine standardisierte Methode für die Struktur und Inhalte einer Social Media Strategie trägt dazu bei, das Defizite bei der Strategieentwicklung rechtzeitig erkannt werden und das Potenzial von Social Media dadurch umfassender wie erfolgreicher genutzt werden kann.

Ansonsten führt eine Nutzung von Social Media ohne ausreichend fundierte Strategie früher oder später dazu,

  • das der Nutzen von Social Media unterhalb vorhandener Möglichkeiten bleibt
  • die Abhängigkeit des Unternehmens von externen Plattformen stetig steigt.
  • die Wirkung von Social Media abnimmt statt sich zu steigern.
  • getätigte Investitionen in Social Media nicht nachhaltig sind und auch nicht mehr gesichert werden können.

Vorteile einer standardisierten Methode für Unternehmen

Nicht jedes Unternehmen, das eine Social Media Strategie erstellen lässt, verfügt  über die Ressourcen die Auswirkungen dieser Strategie einschätzen zu können. Damit läuft dieses Unternehmen Gefahr, in eine  Strategie zu investieren, die nicht dem entspricht, was für das Unternehmen optimal gewesen wäre.

  • Mit einem Standard kann das Unternehmen zumindest prüfen, wie weit die erbrachte Leistung diesem Standard formell wie inhaltlich entspricht.
  • Als Bestandteil der Leistungsbeschreibung und der Auftragsvergabe dient ein Mindeststandard der Qualitätssicherung.

Vorteile einer standardisierten Methode für Dienstleister

Dienstleister, die Strategien für Kunden entwickeln, können anhand dieses Standards die Qualität und damit den Wert ihrer Leistung belegen und sich von anderen Angeboten Qualität differenzieren. Zugleich sichert ein Standard als Basis eines Auftrags Klarheit über den Umfang einer Leistung.

Leistungsumfang

Dier IMN Standard für Social Media Strategien sichert die Qualität von Social Media Strategien durch einen definierten (Mindest-)Standard für

  • Umfang,
  • Inhalte und
  • Dokumentation

von Social Media Strategien.

Qualitätssicherung

Um die Qualität des Standards zu sichern ist seine kommerzielle Nutzung an eine Qualifikation gebunden, die durch eine Prüfung bestätigt und mit einer Lizenz dokumentiert wird.

Weitere Informationen

Für weitere Fragen stehe ich Ihnen gern zur Verfügung.

 

Facebook Pages – organische Reichweite bricht weg, was tun?

Die Situation

Das Thema Facebook Pages und der Einbruch der organischen Reichweite vieler Pages ist nicht mehr neu. Die Hintergründe dieser nicht ganz überraschenden Entwicklung sind:

  • Inhalte, die nicht relevant sind und deshalb den individuellen Nutzen des Newsfeeds von Facebook Usern reduzieren.
  • Die zwangsläufigen Probleme der Unternehmen relevanten Inhalt zu liefern. (Als Voraussetzung für relevante Inhalte müssten die Unternehmen ihre Fans besser kennen, also ein Interessensprofiling betreiben können.)
  • Das Geschäftsmodell von Facebook, das werbeorientiert ist. (Profiling und effizientes Community Building entspricht nicht diesem Geschäftsmodell und wird deshalb auch nicht ohne zwingende Notwendigkeit angeboten werden.)

Handlungsbedarf

Ein Unternehmen, das Social Media auch weiterhin aktiv nutzen will und bislang die Facebook Page als zentrales Element dafür vorgesehen hat, ist gut beraten seine Social Media Strategie auf die veränderte Situation einzustellen, will es nicht Gefahr laufen, in eine Sackgasse zu investieren.

Ansonsten wird in inaktive Reichweite oder in zunehmende Abhängigkeit und wachsende Kosten der Social Media Nutzung. Für Reichweite in Facebook zu bezahlen, kann im Einzelfall Sinn machen, sollte aber als Entscheidung unter Abwägung der Alternativen und der langfristig zu erwartenden Konsequenzen getroffen werden.

Relevante Inhalte als Erfolgsfaktor einer Facebook Page?

Facebooks Rezept für die erfolgreiche Nutzung einer Page klingt nicht nur plausibel, es ist auch plausibel. Nur ist es nicht realistisch und für viele Unternehmen noch weniger realisierbar.

  • Relevante, nützliche Inhalte sind immer von den Interessen der Empfänger der Inhalte abhängig und damit nur über ein funktionierendes Targeting auf der Basis von Interessensprofilen möglich. Genau dieses verweigert Facebook den Unternehmen. Das generelle Targeting von Facebook wird ein individuelles auf die Unternehmensanforderungen abgestimmtes Profiling nie wirklich ersetzen können.
  • Unternehmen sind keine Medien. Und selbst Medien scheitern an diesem Anspruch. Die Erwartung, das Unternehmen, die Medien bislang als redaktionelles Umfeld des eigenen Marketings kennen, faktisch über Nacht in der Lage sein sollten, eine mediale Qualität zu liefern, die mit den besten Medien mithalten kann, ist sehr optimistisch. Zumal dies mit beachtlichen Kosten verbunden sein würde, die nur durch Facebook Newsfeedalgorithmus begründet werden.
  • Socia Media User, die aus der aktiven Reichweite von Unternehmen gefallen sind, werden nur über andere Social Media Kontakte mit attraktiven Inhalten reaktiviert werden können. Die Vernetzung von Social Media Usern, die die gleiche Page geliked haben, ist eine Voraussetzung für diese Methode. Ansonsten bleibt dem Unternehmen nur noch die Hoffnung das der eigene Inhalt über den Freundeskreis des inaktiven Users transportiert wird. Dafür benötigt das Unternehmen eine hohe aktive Reichweite die möglichst weit in Freundeskreise hinein reicht und mehr als ein, zwei User eines persönlichen sozialen Netzwerkes (Freundeskreis).

Relevante Inhalte sind ohne Frage unverzichtbar. Aber Relevanz sollte auch realisierbar sein und relevante Inhalte nicht zuletzt die Empfänger sicher erreichen können. Beides stösst bei Facebook zunehmend an Grenzen.

Facebook und relevante Inhalte

Facebook setzt bei der Selektion von Inhalten nicht auf Relevanz von Inhalten und Empfängerinteressen, sondern auf die Reaktion von Usern auf Inhalte. Da Unternehmen in Facebook nicht auf Interessensprofile zurückgreifen können, wie Facebook dies kann, erwartet Facebook von den Unternehmen etwas, das Facebook selbst so nicht leisten will oder kann. Mit anderen Worten, Unternehmen sollten mehr über die Interessen ihren Fans wissen und nützen können, als Facebook. 

Handlungsoptionen

Betrachten wir die Handlungsoptionen für dieses Unternehmen

  • Aus der eigenen Social Media Nutzung aussteigen.
  • Aus der Nutzung der Facebook Page aussteigen.
  • Facebook Page als zentrales Element der Social Media Strategie beibehalten und für Reichweite bezahlen.
  • Facebook Page weiter als zentrales Element nutzen, aber dessen Restriktionen umgehen.
  • Social Media weiter nutzen, aber Facebook nur noch selektiv einsetzen.

und deren Auswirkungen. Nachfolgend einige kurze Erläuterungen zu den jeweiligen Handlungsoptionen. Vor- und Nachteile dieser Handlungsoptionen und nicht zuletzt die langfristig-strategischen Konsequenzen sollten ausreichend in diese Entscheidung einfliessen. Nicht zuletzt sind einzelne Entscheidungen nur schwer und mit hohem Aufwand reversibel.

Es ist allerdings nur sehr eingeschränkt möglich verlässliche Entscheidungshilfen ohne Kenntnis der individuellen Situation zu geben. Um konkrete Empfehlungen geben zu können, müsste ich die jeweilige Situation kennen. Sprechen Sie mich bei Bedarf einfach unverbindlich an. 

A –  aus der eigenen Social Media Nutzung aussteigen.

Aus der eigenen Social Media Nutzung aussteigen bedeutet nicht automatisch auf Social zu verzichten. Es bedeutet lediglich keine eigenen Social Media Präsenzen mehr zu führen. Das ist nicht gleichbedeutend mit dem Verzicht auf Social Media insgesamt. Social Media kann alternativ genutzt werden. Nachfolgend Ansätze dafür:

  • Social Media als Werbekanal: das Unternehmen würde lediglich Werbung in Social Media schalten.
  • Kooperation mit Inhabern aktiver Reichweite, Gruppen und Communities in Social Media.
  • Motivation und Partizipation von Social Media Nutzern ohne eigene Social Media Präsenz des Unternehmens.

Diese Entscheidung kann um so einfacher getroffen werden, als das Unternehmen noch keine große Reichweite aufgebaut, oder über keine nennenswerte Reichweite mehr verfügt. Diese Methode bietet Unternehmen, die dem Wettbewerb um die Aufmerksamkeit ihrer Zielgruppen in Social Media keine Erfolgschance sehen, die Möglichkeit Social Media trotzdem zum eigenen Vorteil zu nutzen.

B – aus der Nutzung einer Facebook Page aussteigen.

Social Media kann auch ohne Facebook erfolgreich betrieben werden, denn auch jenseits von Facebook bietet sich den Unternehmen immer noch ein breites Spektrum an Social Media Kanälen und Plattformen. Zudem hat Facebook schon vor dem aktuellen Reichweitenproblem bei der Gestaltung seiner Page wesentliche Erfolgsfaktoren für die Nutzung von Social Media ausgeschlossen. Die Kanalisierung der Social Media Investitionen in bezahlte Reichweite ist ein logischer Schritt in diese Richtung – auch wenn dieser Schritt auch mit der Notwendigkeit den Newsfeed attraktiv zu halten, begründet werden kann. Jenseits der Facebook Page können Unternehmen immer noch eine individuelle Social Media Architektur aus einer Palette von Kanälen zusammen stellen, die alle Nutzungsformen von Social Media erlaubt.

Auch bei der Handlungsoption Social Media ohne Facebook Page gilt in übertragenem Sinn, das der Verzicht auf eine Facebook Page nicht identisch mit dem Verzicht auf die Nutzung von Facebook steht. Wie können Unternehmen Facebook jenseits simpler Werbung nützen, ohne eine eigene Page zu betreiben?

  • Kooperation mit Inhabern aktiver Reichweite, Gruppen und Communities in Social Media.
  • Motivation und Partizipation von Social Media Nutzern ohne eigene Social Media Präsenz des Unternehmens.
  • Applikationen, die eine Facebooknutzung durch ihre Anwender beinhalten.

Diese Entscheidung fällt um so schwerer, je etablierter die Facebook Page des Unternehmens ist. Für diese Entscheidung spräche zum Beispiel die Erkenntnis nicht dauerhaft dem Wettbewerb um die Aufmerksamkeit der Social Media User gewachsen zu sein.

C – Facebook Page als zentrales Element der Social Media Strategie beibehalten und für Reichweite bezahlen.

Auf den ersten Blick die einfachste Lösung. Zumindest geht die einmal aufgebaute Reichweite damit nicht verloren, auch wenn sie nur noch formal vorhanden ist.

Was passiert, wenn dies die Regel wird? Die Newsfeeds der Facebook User würden mit deutlich mehr Werbung in Form von paid posts überrannt, was die Nützlichkeit und Attraktivität des Newsfeeds und der Facebook Nutzung insgesamt gefährden würde. Also muss Facebook diesen Anteil an Inhalten eines Newsfeeds restriktiv begrenzen. Der Preis eines Gutes steigt, wenn es zunehmend nachgefragt wird oder die verfügbare Menge reduziert wird. Bei Facebook wäre mit beiden Hebeln zu rechnen. Es ist nicht utopisch davon auszugehen, das die Bewerbung von Inhalten via paid posts teurer werden wird, als andere Formen der Online Werbung.

D – Facebook Page weiter als zentrales Element nutzen, aber dessen Restriktionen umgehen.

Ja, zumindest die Restriktionen des Facebook Newsfeed Algorithmus lassen sich smart, seriös und auch nachhaltig umgehen. Die Methode dafür ist eigentlich nicht mehr als die konsequente Social Media Nutzung. Ich gehe hier nicht auf Details ein, denn es wäre schade wenn dieser Weg durch zu exzessive Nutzung oder durch Ungeschicklichkeit verloren gehen würde. Bei Interesse sprechen Sie mich einfach an.

E – Social Media weiter nutzen, aber Facebook nur noch selektiv einsetzen.

In diesem Fall betrachten Sie Facebook als nachgeschalteten Distributionsapparat, den das Unternehmen selbst oder Partner und Social Media Nutzer für die Verbreitung von Inhalten benutzen. Für sehr viel mehr ist die Plattform aufgrund der eingeschränkten Nutzungsmöglichkeiten ja leider nicht geeignet.  

Wenn Sie die Rolle von Facebook bei der Verbreitung von Inhalten vorstellen, wird der Unterschied deutlicher:

  1. klassisch: das Unternehmen verbreitet über seine Page Inhalte an die Facebook User, die diese Page geliked haben.
  2. innovativ – klassische: das Unternehmen verbreitet seine Inhalte über die Page an Facebook User, die diese Inhalte dann teilen.
  3. innovativ – smart: das Unternehmen verbreitet Inhalte direkt an Social Media User, die diese Inhalte dann in Facebook verbreiten.

Methode 1 ist die simple Verbreitung von Inhalten an Facebook Fans. Methode 2 gelingt es Fans in Facebook zur Weiterverbreitung zu motivieren, das Unternehmen ist aber immer noch auf die Page angewiesen. In Methode 3 hat das Unternehmen einen direkten Kanal zu seinen Fans – ausserhalb von Facebook – etabliert und motiviert diese Fans, ihre Inhalte auf Facebook zu verbreiten.

Entscheidungsfindung

Die Entscheidung, mit welcher Methoden, in welchem Umfang und in welchen Kanälen Social Media künftig genutzt werden soll, ist nicht ganz einfach. Berücksichtigen Sie dabei trotzdem die Konsequenzen, die sich daraus ergeben können, wenn Wettbewerber sich durch eine andere Nutzung von Social Media Wettbewerbsvorteile sichern.

 

Erfolg in Social Media: weniger posten – mehr motivieren.

Ihr Unternehmen nutzt Social Media schon recht professionell, die Reichweite wächst, aber irgendwie fehlt der Zug, denn die „User“ Ihrer Reichweite reagieren eher zögerlich bis marginal?

Gratulation, Sie befinden sich in bester Gesellschaft. Das fühlt sich dann schon besser an, aber es hilft Ihnen nicht weiter? Kein Problem. Guter Rat ist normalerweise teuer, aber dieser ist trotzdem mal umsonst.

Posten Sie weniger, motivieren Sie statt dessen mehr.

Und das soll helfen? Ja. Das hilft. Weil Sie damit möglicherweise beginnen Social Media zu betreiben. Nein, nicht diese Art von Social Media, die dazu führt, das man viele Fans und Follower generiert und wenig Wirkung erzielt. Ich meine die andere, die soziale, gemeinsame Art. Das verstehen Sie nicht? Kein Problem. Sie befinden sich ja in guter Gesellschaft. Es haben sich nun mal zwei Arten von Social Media Verhalten eingebürgert.

  • das mediale Verhalten: ich baue eine Reichweite in Facebook, Twitter und Co auf und poste was das Zeug hält.
  • das soziale Verhalten: ich baue Beziehungen auf und motiviere meine Social Media Kontakte dazu mitzumachen und mitzugestalten.

Der wirtschaftliche Erfolg mit Social Media hat soziale Wurzeln

Raten Sie mal, worin der ökonomische Unterschied zwischen medialem Verhalten und sozialem Verhalten liegt? Im Aufwand und im Ergebnis. Der Unterschied lässt sich auch mit Tom Sawyer erklären:

  • Beim medialen Verhalten streichen Sie mäßig gut gelaunt den Gartenzaun und Ihre Freunde sehen zu.
  • Beim sozialen Verhalten streichen Ihre Freunde den Gartenzaun und sind stolz darauf und zeigen das auch.

Wie – Sie kennen Tom Sawyer nicht? Autsch. Da sind Sie – hoffentlich – in keiner großen Gesellschaft. Aber es geht natürlich auch ohne Mark Twain.

  • mediales Verhalten produziert permanenten Aufwand, der überschaubare Ergebnisse produziert. Skaliert die Reichweite wird das Verhältnis Aufwand zu Wirkung eher geringer.
  • soziales Verhalten produziert sukzessiven Aufwand, der beachtliche Ergebnisse produzieren kann. Skaliert die Reichweite skaliert auch das positive Verhältnis von Aufwand zu Wirkung.

Social Media heisst ja nicht zuletzt auch deshalb social weil alle oder möglichst viele mitmachen sollen. Sie sollten sich also eher als Moderator denn als Entertainer verstehen.

Das Gartenzaunprinzip oder Tom Sawyer verstehen und mögen

Was sind die Voraussetzungen dafür, das Ihre Freunde Ihren Gartenzaun streichen? Die wichtigsten sind, das Sie

  • Freunde haben und nicht nur Kommunikationsempfänger.
  • Ihre Freunde kennen.
  • Ihre Freunde motivieren können.
  • Ihren Freunden Pinsel und Farbe zur Verfügung stellen.

Ãœbertragen wir das auf das „reale Leben im virtuellen Raum“. Wie viele Ihrer Social Media Nutzer „kennen“ Sie zumindest rudimentär nach deren Interessen? Wie sehr sind Sie wirklich an einem offenen Dialog interessiert und ermöglichen ihn auch ganz einfach in Ihren Social Media Präsenzen? Wie gut kennen Sie die Motivationen Ihrer Freunde? Was stellen Sie an Werkzeug und Gestaltungsmöglichkeiten in Social Media zur Verfügung?

Was bringt Motivation und Partizipation?

Stellen Sie sich vor, nicht ein bis zwei Prozent Ihrer Sozialen Reichweite arbeitet aktiv an der Verbreitung Ihrer Inhalte mit, sondern zehn, zwanzig Prozent. Oder gar über 50%. Alles schon von ganz normalen Unternehmen im deutschsprachigen Raum realisiert.

Wollen Sie das nicht auch mal in Social Media versuchen?

Erinnern Sie sich noch an die guten alten Tante Emma Läden? Da ging man rein, sagte, was man brauchte und bekam das dann auf den Verkaufstisch gestellt. Heute fährt man mit Einkaufswagen der Schwerlastklasse lange Regalreihen ab und Tante Emma ist Geschichte, weil der Konsument selbst Hand anlegt. Wo er das im Marketing kann, blüht Erfolg, wo der Social Media User Zuschauer bleibt, wird das Beet lediglich mit dem Schweiss des Unternehmens gewässert. Und wer mit Salzwasser giesst, bei dem wächst natürlich weniger.

Jetzt liegt es an Ihnen, ob dieser kostenlose Rat umsonst war. Aber auch in diesem Fall bleibt das nicht ohne Folgen.

Facebook Page – der Einbruch der Reichweite

Eine Analyse von Ogilvy zur aktiven Reichweite von Brand Pages in Facebook zeigt einen deutlichen Rückgang der Reichweite der Posts dieser Brand Pages. Das White Paper der Studie finden Sie hier.

Diese Erkenntnis hat eine Diskussion über den Sinn der Nutzung von Facebook für Unternehmen ausgelöst. Der Artikel in Nate Elliott’s Blog (Facebook Is Still Failing Marketers) oder die Antwort von Frank Eliason in LinkedIn darauf, sind interessante Beispiele dieser Diskussion.  Wer lieber in deutscher Sprache liesst, dem darf ich meinen Beitrag hier im Blog empfehlen.

Das Thema insgesamt ist nicht nur aktuell sondern von einer nicht geringen Brisanz für die Unternehmen, die Facebook als zentrale Säule der eigenen Social Media Strategie nutzen. Deshalb hier zusammengefasst einige Punkte, die auf Unternehmensseite in Erinnerung gebracht  und besser auch in der Social Media Strategie berücksichtigt  werden sollten.

Facebook ist primär für den privaten Gebrauch gedacht.

Facebook dient primär als Social Network Plattform der Pflege der persönlichen sozialen Netzwerke seiner Nutzer. Das heisst ganz konkret: Facebook ist primär kein Social Media Marketing Kanal. Facebooks Geschäftsmodell nutzt Werbung zur Refinanzierung.

Facebook ist nicht für Social Media für Unternehmen gedacht.

In Facebooks Geschäftsmodell hat Social Media für Unternehmen keinen zentralen Stellenwert. Grob vereinfacht nutzt Facebook Werbung um Geld zu verdienen. Facebook Pages sind hier nur Mittel zum Zweck – z. B. der Informationsbeschaffung um Werbung gezielter einsetzen zu können. Das ist bewußt zugespitzt formuliert und darf durchaus kontrovers gesehen werden.

Facebook taugt nicht für Business Communities.

Der Aufbau und der Betrieb von Communities erfordern ein Mindestmaß an Features. Diese Features sind in einer Page nicht verfügbar. Auch deshalb sind Pages nicht dazu geeignet um Communities für Unternehmen aufzubauen und zu führen.

 Social Media funktioniert nicht ohne Kommunikationsstrategie – schon gar nicht in Facebook.

Unternehmen sollten Social Media insgesamt verstehen und eine klare Kommunikationsstrategie fahren , um Social Media überhaupt zielführend und mit Aussicht auf Erfolg nutzen zu können. Dies betrifft nicht nur Facebook, aber eben auch diese Plattform.

Die Nutzung von Social Media ist entweder bewußt medial – also im Sinn eines Medienunternehmens – oder bewußt sozial – im Sinn interaktiver Kommunikation und Partizipation. Oder dilettantisch – im Sinne konzeptionsloser Nutzung. Letztere Alternative ignorieren wir erst mal.

  • mediale Nutzung: Aufbau hoher Reichweite in Form vieler Fans & Follower. Direkte Information dieser Reichweite. Hier agiert das Unternehmen eher wie ein klassisches Medienunternehmen und setzt auf quantitative Reichweite.
  • soziale Nutzung: Aufbau  aktiver Reichweite. Weiterverbreitung der Inhalte durch die Aktivität der verbundenen Social Media Nutzer. Hier liegt der Schwerpunkt auf der Nutzung der sozialen Kommunikation.

In beiden Fällen sollte das Unternehmen in der Lage sein interessensbezogen zu kommunizieren, muss also die Interessen seiner Nutzer kennen und mit diesen Nutzer aus interessensbezogen selektiv kommunizieren zu können. Das ist in Facebook nicht ohne weiteres gegeben.

Der qualitative Aufbau von Reichweite ist erfolgsentscheidend.

Ein rein quantitativer Aufbau von Reichweite in einer Social Media oder Social Network Plattform führt in den meisten Fällen zu dem Ergebnissen, die in der Ogilvy Studie dargestellt sind. Ein qualitativ hochwerter Aufbau von Reichweite kann – wie einzelne Beispiele zeigen – zu einer Aktivität von mehr als 50% der Reichweite führen. Ich nutze meine Facebook Page nur peripher, spiele ab und an mit verschiedenen Stellschrauben und habe hier auch schon Ergebnisse erzielt die darüber hinausgingen.

Dieser qualitative Aufbau von Social Media Reichweite kann gezielt oder zufällig erfolgen. Letzteres geschieht z. B. wenn die Social Media Nutzer einer Page zum Beispiel ein intensives berufliches Interesse an Inhalten haben und zu einer intensiven Diskussion neigen.

Partizipation ist in Social Media nicht zu ersetzen.

Wenn wir als Unternehmen das Potenzial von Social Media nutzen wollen – damit meine ich nicht die Werbemöglichkeiten in Social Media – ist die Beteiligung der Social Media Nutzer unverzichtbar. Ohne diese Beteiligung bleibt unsere Kommunikation früh „stecken“ und erreicht nicht die Reichweite, die durch Weitergabe erzielt werden kann. Facebook bietet keine ausreichenden Möglichkeiten Partizipation über eine Page zu fördern und zu unterstützen. 

Facebook ist nicht das Problem

Facebook hat aus Unternehmenssicht Defizite was seine Wirkung als Social Media Kanal angeht. Das ist nicht überraschend. Ãœberraschend ist eher, das diese Defizite – die erkennbar sind – nicht entsprechend berücksichtigt werden.

Wer darüber klagt, das er mit einem Schraubendreher große Nägel nicht so gut in eine Wand versenkt, wie mit einem stabilen Hammer outet sich nicht als begnadeter Handwerker.

Social Media Kompetenz und Social Media Strategie

Um Social Media Tools  oder Kanäle wie Facebook erfolgreich nutzen zu können, bedarf es neben der Kompetenz um die Leistungsfähigkeit dieser Kanäle zu erkennen auch der Fähigkeit sie als Bestandteil einer Strategie sinnvoll einzubinden und nutzen zu können.

Wer Facebook als zentrales Element einer Social Media Strategie nutzt oder verwenden will, sollte dies noch einmal überdenken. Möglichst schnell, damit Ressourcen nicht vergeudet werden.

Facebook ist z.B.  dann zentrales Element Ihrer Social Media Strategie wenn Sie keinen alternativen Kommunikationskanal zu Ihren Social Media Nutzern haben (der diese Reichweite abdeckt).

 Handlungsbedarf

Prüfen Sie Ihren Handlungsbedarf und passen Sie Ihre Social Media Aktivitäten / Strategie an.

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Facebook Fraud – sehenswertes Video

Facebook Likes die per Facebook Ads generiert werden sind nicht automatisch besser als gekaufte Fans.

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Wer also sicher gehen will, das er eine soziale Reichweite in Facebook aufbaut, die nicht kontraproduktiv ist, sollte nicht nur auf gekaufte Fans sondern auch auf mit Facebook Ads eingeworbene Fans verzichten.

Schlechte Nachrichten für Facebooks Geschäftsmodell – gute für Social Media.

 

Social Media in der Politik – jenseits von twittern und posten.

Die Bundestagswahl 2013 ist vorerst vorüber und der Wählerwillen hat uns ein Ergebnis beschert, das noch für Tage und Woche Thema sein wird. Koalitionsbedarf und Koalitionsspiele sind aber nicht das Thema, das ich hier anspreche. Social Media in der Politik ist als Thema zwar nicht so sehr im Blickpunkt der Öffentlichkeit und der veröffentlichten Meinungen, aber zumindest aus meiner Sicht nicht weniger interessant.

Nein, es geht nicht darum, welcher der politischen Akteure mehr Fans auf Facebook hat, oder mehr Follower bei Twitter. Auch nicht darum, wer mehr postet, tweetet oder ähnliches. Das ist meist eh für die Katze. Sorry, lieber Vierbeiner. Zumindest war 2013 mehr Social Media als 2009.

Willkommen im Social Media Neuland

Die Kanzlerin hat es auf den Punkt gebracht. Es ist immer noch Neuland und darin tapsen unsere Parteien zunehmend aktiver umher. Mit mehr oder weniger Resonanz. Ein Blick auf die Social Media Aktivitäten der verschiedenen Parteien hält mich spontan davon ab, diesen Ansatz für einen Beitrag zum Thema Social Media in der Politik zu wählen. Blenden wir den aktuellen Lärm einfach mal aus, lehnen uns entspannt zurück, vergessen war was macht oder nicht macht und fragen uns – ganz ohne wtf – was Social Media in der Politik eigentlich leisten kann. Und bitte – akzeptieren Sie meine Entschuldigung für meinen Humor. Aber mit Humor lässt sich vieles einfacher ertragen.

Kommunikationskanalarbeiten = Social Media?

Natürlich können wir Social Media auch als Kommunikationskanal für Statements und Wahlkampfslogan nutzen. Das ist nicht verboten. Wir könnten an die dezenten Plakatwände, die zu Wahlkampfzeiten die Landschaft oder das Stadtbild verstellen, auch Räder montieren und sie grölend durch die Gegend schieben. (Bitte, bitte, das ist ein Scherz, nicht nachmachen.) Das würde hoffentlich verboten.

Nein, ich überspringe diesen Punkt einfach mal. Da wäre Gernot Hassknecht einfach kompetenter.

Das Social Media Potenzial in der Politik

Menschen erreichen ist sicher eines der Leistungspotenziale von Social Media. Aber das können wir mit Plakaten auch.

Web 2.0 – das MitmachWeb

Es ist das mitmachen, das Social Media von anderen Medien unterscheidet. Wer sich in Social Media mit etwas verbindet, will zumindest die Möglichkeit haben, aktiv zu werden. Sonst könnte er es auch sein lassen und sich über alle anderen Kanäle berieseln zu lassen.

Schon hart, wenn man diese platte Formulierung heute noch nutzt. Sorry für alle, die jetzt schmerzverzerrt auf den Monitor starren. Für die anderen: ja, mitmachen können ist Sinn der Sache. (Natürlich ist es nicht verboten weiter Plakate ins Internet zu kleben.)

PolitWeb 2.0 – MitmachWeb in und für Politik

Die Digitale Wasserscheide für Parteien und Politiker existiert und sie ist einfach zu erkennen. Kann der Social Media User sich sinnvoll und seriös einbringen?

Parteien, die das nicht wirklich wollen, werden vermutlich trotzdem nicht auf Social Media verzichten.

Politische Partizipation und Social Media

Wer an APO und an einen Angriff auf die repräsentative Demokratie denkt, sollte sich besser Rainer Brüderle anschliessen, sein Facebook Profil löschen und ein gutes Glas Wein zu sich nehmen. Das kann durchaus auch ein Pfälzer Tröpfchen sein, muss aber nicht. Für den Rest wird es jetzt vielleicht sogar spannend.

Da draußen in sozialen Netz gibt es eine neue politische Spezies. Na ja. Ganz so neu ist sie nicht, aber neu verkauft sich immer gut. Diese „neue“ Spezies vegetiert ungeniert im Freiraum zwischen Parteimitglied und Wähler. Im politischen Niemandsland sozusagen.

  • Menschen, die der eigenen Partei ein wenig näher stehen, als „nur“ Wähler zu sein, aber nicht daran denken sich einer Partei anzuschliessen. Nennen wir diese Gruppe einfach mal die potenziellen Aktivisten.
  • Menschen, die über Themen und Einstellungen einer Partei etwas näher stehen, als anderen, ohne sich ihr zugehörig zu fühlen. Oder sie deshalb zwangläufig zu wählen. Nennen wir diese Gruppe einfach mal die potenziellen Interessenten oder Wähler.

Social Media Ziel Interessenten sammeln und aktivieren

Social Media bietet die besten Voraussetzungen relevante Themen inhaltlich durch echte Kommunikation – statt Verlautbarungen - zu besetzen und damit die Interessenten und potenziellen Wähler zu erschliessen. Das ist allerdings keine Kampagnenaufgabe sondern – zumindest bei wichtigen, permanenten – Themen auch eine permanente Aufgabe. Hier gilt es Grund zu gewinnen und zu halten. Themen vor Wahlen anzusprechen, sie aber nicht dauerhaft zu besetzen, ist auf Dauer nicht erfolgreich.

Social Media Ziel Aktivisten integrieren und aktivieren

Social Media bietet die besten Voraussetzungen um potenzielle Aktivisten für die eigenen Ziele zu erreichen und zu aktivieren. Die Möglichkeit sich temporär für gemeinsame Ziele zu engagieren, ohne Parteimitglied zu sein, schafft einer Partei ein ungleich grösseres Reservoir an nicht zuletzt auch überzeugenderen Wahlkämpfern als es die eigene Parteibasis bieten kann.

Der Fairheit halber: Die CDU hat in Sachen Partizipation und Aktivisten ein wenig mehr gemacht, als andere und in ihrem Wahlkampf auch ein Mehrfaches an Nichtwählern reaktiviert als andere Parteien.

Das Nichtwählerthema

Nichtwähler sind alle nicht politikuninteressiert und auch keine permanenten Nichtwähler.

  • Von den 18,2 Millionen Nichtwählern der Bundestagswahl 2013 waren über 2,5 Mio. der letzten Bundestagswahl 2009.
  • Von den 18,8 Millionen Nichtwählern der Bundestagswahl 2009 wählten bei der Bundestagswahl 2013 immerhin 3,2 Millionen Wahlberechtigte wieder.

Es gibt also nicht nur permante Nichtwähler sondern auch temporäre. Innerhalb der Nichtwähler dürften für jede Partei latente Wählerreserven zu finden sein, sei es in Form von Wechselwählern oder reaktiverten früheren Wählern.

Welche Bedeutung hat die Reaktivierung von Nichtwählern?

Nehmen wir den Klassenbesten in diesem Thema – die CDU/CSU.

  • bei der Bundestagswahl 2013 hatte sie 14.913.921 Wähler.
  • die reaktivierten Nichtwähler machen mit 1,52 Millionen mehr als 10% des Ergebnisses der CDU – CSU aus.

Ohne die Nichtwählerstimmen läge die CDU CSU bei den Zweitstimmen lediglich bei 30,6% der abgegebenen gültigen Wählerstimmen (statt bei 41,5%).

Hätte die FDP nur halb so viel an die Nichtwähler verloren, wäre sie über die 5% Hürde gekommen. Das Problem der FDP waren damit weniger  „Leihstimmen“ die an die CDU CSU zurück gingen, als die Stimmverweigerung früherer FDP Wähler, die sich dafür entschlossen haben, nicht mehr zu wählen.

Eine interaktive Grafik zu diesem Thema finden Sie hier. 

Social Media für die Politik – die eigentliche Aufgabe

Die gute Nachricht – man kann mit Social Media dazu beitragen, Wahlen zu gewinnen. Das ist meine Ãœberzeugung, die früher oder später auch empirisch belegt werden wird. Die schlechte Nachricht – dazu gehört mehr als klassischer Wahlkampf und Kampagnendenken, wie die zwei kurz beschriebenen Aufgaben zeigen.

  • Themen besetzen, Interessenten gewinnen und aktivieren: eine permanente Aufgabe, die auch eine permanente organisatorische Struktur mit der nötigen Kommunikationsleistung erfordert. Facebook und Twitter sind als Plattformen dafür  lediglich als Verteilerstationen und Kommunikationswege geeignet.
    • Die Meinungsführerschaft zu politischen Themen ist eine Frage der Wettbewerbsfähigkeit und wird auf Dauer nicht ohne erfolgreiche Social Media Strukturen zu gewinnen und zu halten sein. Dieser permanenten Aufgabe gerecht zu werden, wird für die kleineren Parteien schwieriger als für die beiden großen.
    • Hier haben alle Parteien ein enormes Entwicklungs- und Wachstumspotenzial.
  • Aktivisten gewinnen und integrieren – eine Aufgabe deren Schwerpunkt im Wahlkampf liegt.
    • Die Chance, die sich hier für Wahlkämpfe bietet, ist auch eine extreme Herausforderung. Wenn ein Potenzial an Aktivisten erschlossen wurde und in einem Wahlkampf effizient genutzt werden soll, muss ein mehrfaches dessen gemanagt werden, was Parteien aus der eigenen Parteibasis an Wahlkämpfern zur Verfügung steht.
    • Hier hat die CDU schon einen ersten Schritt getan.

Wenn Sie sich stärker mit den Thema befassen wollen, empfehle ich Ihnen ein allgemeines Seminar zum Thema Social Media in der Politik oder eine individuelle Diskussion über die konkreten Möglichkeiten für Ihre Situation.

 

[info]Hinweis auf das Seminar Social Media in der Poltik[/info]

 

 

 

 

 

 

Communities of Interests: Whitepaper Geschäftsmodelle und Ertragspotenziale

Social Media und Communities of Interests

Social Media beeinflusst unser Informations- und Kommunikationsverhalten und verändert damit die Welt. Davon ist auch die Wirtschaft betroffen.

Diese Veränderung entwickelt sich in Stufen:

  • In der ersten Stufe hat sich die Nutzung von Social Media verbreitet und fest etabliert.
  • In der nächsten Stufe entfaltet sich die wirtschaftliche Veränderung, die mit Social Media verbunden ist. Communities of Interests sind ein wesentlicher Bestandteil dieser Veränderung. In ihnen sammeln sich die Schwergewichte der Nachfrage – in Form von Markenevangelisten, Stammkunden aber auch in Form von potenziellen Kunden und Interessenten.

Wirtschaftliche Bedeutung von Communities of Interests 

Communities of Interests sind das eine der wirtschaftlich wertvollen Bestandteile von Social Media. Die individuelle wirtschaftliche Bedeutung von Communities of Interests hängt grundsätzlich

  • von der wirtschaftlichen Relevanz des Themas / Interesses und
  • von den Vermarktungsmöglichkeiten

ab. Eine Community aus den Eigentümern hochpreisiger Motoryachten ist für Yachtwerften mit dazu passendem Angebot vermutlich wirtschaftlich interessanter als eine Community aus Wassersportfans, deren Schwerpunkt der Surfsport ist.

CoICommunities of Interests – relevant für b2b und b2c Themen

Auf den ersten Blick erscheinen Communities of Interests ein Thema für b2c Märkte, aber Interessensbasierte Communities sind nicht weniger für b2b Märkte relevant, auch wenn das Thema noch nicht auf breiter Ebene angekommen ist.

B2b Communities of Interests

Innerhalb von b2b Business Plattformen befinden sich Branchennetzwerke und Themennetzwerke, in denen Interessenten für die jeweiligen Branchen und Themen vernetzt sind.

Unternehmen, die Communities of Interests für ihre Branchen erfolgreich installiert haben, verfügen über strukturelle Wettbewerbsvorteile in der Marktbearbeitung (z. B. Bei Image, Kompetenz, kommunikativer Marktführerschaft, direkte Kommunikationskanäle).

Über die Geschäftsmodelle und Ertragspotenziale von Communities of Interests informiert Sie das Whitepaper zu diesem Thema.

 

Communities of Interests: 10 Punkte, die Medienunternehmen beachten sollten

Lesen Sie dazu auch diesen Beitrag, der das Thema Communities of Interests für Medienunternehmen beschreibt. 

Herausforderungen und Lösungen

Der Aufbau und die Pflege von Communites zählen zu den anspruchsvolleren Aufgaben. Dem besonderen Potenzial von Communities of Interests stehen auch zusätzliche Herausforderungen gegenüber, die nicht auf den ersten Blick erkennbar sind, deren rechtzeitige Bewältigung aber Voraussetzung für einen nachhaltigen Erfolg ist. Nachfolgend finden Sie 10 wichtige Herausforderungen und unsere Möglichkeiten zur Lösung beizutragen.

Geschäftsmodell und Technik

Standardtechnik erschwert oder verhindert bei vielen Communities of Interest alle Ertragsquellen zu nutzen. Prüfen Sie zuerst welche Geschäftsmodelle und Ertragsquellen Ihre Communities of Interests erschliessen können und welche Anforderungen sich daraus für die genutzte Technik ergeben. Die auf den ersten Blick überzeugend wirkenden Vorteile von Standardlösungen verlieren sehr viel von ihrer Attraktivität berücksichtig man deren Auswirkung auf mögliche Geschäftsmodelle und Ertragsquellen und nicht zuletzt deren Dynamik und Zukunftsorientierung. Für Communities of Interests ergeben sich eben andere Anforderungen als an simple Foren oder Standardcommunities.

Ich unterstütze Sie dabei alle Potenziale von Communities of Interests für Ihr Unternehmen zu nutzen und berate bei der Entwicklung eines Pflichtenhefts für Ihre Community of Interests. Auf Wunsch stelle ich Ihnen auch gern ein Team von  Entwicklern zusammen, die über entsprechende Erfahrung verfügen.  

Communities of Interest und Social Networks – Integration

Communities of Interests sollten in die perșnlichen sozialen Netze ihrer Mitglieder integriert werden Рauch wenn diese auf einer anderen Plattform liegen. Verzichtet man darauf, erschwert dies die Weiterverbreitung und das Wachstum der Community of Interests.

Als Berater zeige ich Ihnen  die Möglichkeiten der Integration von Communities of Interests in persönliche sozilale Netze auf und unterstütze Sie bei Bedarf auch in der Umsetzung mit kompetenten Teams.

Communities of Interest und Social Network Plattformen

Communities of Interests sollten an die wichtigsten / relevanten Social Network  Plattformen angebunden werden. Achten Sie darauf, das diese Anbindung auch für die Verbreitung von Inhalten (user generated content und redaktioneller content) genutzt wird und als Zubringer für die Community of Interests ausgelegt wird.

Nutzen Sie auch verwandte oder thematisch ergänzende Gruppen in Social Network Plattformen für Ihre Community of Interests.

Als Berater zeige ich Ihnen  die Möglichkeiten der Integration von Communities of Interests in Social Network Plattformen wie Facebook auf und unterstütze Sie bei Bedarf auch in der Umsetzung mit kompetenten Teams.

user generated Content und redaktioneller Content

Für die Aktivität und damit den Erfolg von Communities of Interests ist der user generated content entscheidend. Achten Sie darauf, das die Produktion von user generated content so weit als möglich (technisch und konzeptionell) gefördert  und mit Motivations- und Belohnungsanreizen unterstützt wird.

Vermeiden Sie ein Ãœbergewicht redaktionellen Contents und das „bespassen“ von Usern, da dies für die Aktivität kontraproduktiv ist.

Nutzen Sie die Kompetenz und Erfahrung aus dem Einsatz von redaktionellem Inhalten in Social Network Plattformen (z. B. dpa Inhalte) und aus der Entwicklung von Strukturen für user generated content – je nach Bedarf in Form von begleitender Beratung oder Unterstützung in der Umsetzung durch Teams.  

Community Business erfordert besondere Kompetenz

Der Aufbau und der Betrieb von Communities of Interests erfordert hohes konzeptionelles unt technisches Verständnis. Auch noch so fundierte Anwenderkenntnisse reichen hier in aller Regel nicht. Beispiele dafür:

  • Eigenständige Communities of Interests erfordern zudem die Kenntnisse und Fähigkeiten um sie mit Social Networks und Social Network Plattformen zu verbinden.
  • Die Reichweiten von Communities of Interests in Plattformen wie Twitter oder Facebook sollten gesichert und qualifiziert werden können.

Ich schule und coache bei Bedarf Ihre Mitarbeiter / Teams für einzelne Themen oder schaffe die grundlegende Kompetenz für eine zukunftsfähige Social Media Architektur. Wenn Sie testen wollen, ob Ihre Teams wirklich auf Ballhöhe sind, lassen Sie sich erklären, wie die Reichweite in Facebook für einen direkten Zugriff gesichert werden kann und wie man in Facebook eigenes Profiling betreibt. 

Vernetzung und Aktivität

Die Aktivität von Communities ist erfolgsentscheidend. Die Vernetzung von Mitgliedern dieser Community ist ein der wichtigsten Einflussgrössen dieser Aktivität. Die Vernetzung von Usern in Communities of Interests erfordert neben entsprechenden Methoden auch ein aktives Community Management, das zusätzliche Impulse setzt. Empfehlenswert ist es auch das soziale Netzwerk der Mitglieder der Community of Interest  einzubeziehen – auch und gerade wenn dieses ausserhalb der Community of Interests gepflegt wird.

Bei Bedarf unterstütze ich Sie bei der Entwicklung eines umfassenden Vernetzungskonzepts innerhalb Ihrer Community of Interests oder über deren Grenzen hinaus. 

Profiling – soziale Profile und kommerzielle Profile

Communities of Interests sollten neben leistungsstarken und attraktiven Profilen für die Aussenwirkung (der Community und deren Mitglieder) auch kommerziell ausgerichtete interne Profile für die Vermarktung aufbauen und durch die Aktivität der User befüllen und aktualisieren. Das erhöht den wirtschaftlichen Wert der Community of Interests und ermöglicht zusätzliche Marketingleistungen zu entwickeln und weitere Ertragsquellen zu erschliessen.

Bei Bedarf stellen wir Ihnen die fachliche Kompetenz und konkrete Empfehlungen für sozialen und kommerzielles Profiling – auf Wunsch auch mit entsprechenden Empfehlungen für dazu passende Leistungen und Geschäftsmodelle – zur Verfügung und unterstützen Sie auch in der praktischen Umsetzung (Entwicklung und Praxis). 

Motivation und Belohnung

Die Aktivität einer Community of Interests profitiert sehr stark von Motivations- und Belohnungssystemen. Werden diese in das soziale Netz der Teilnehmer (auch auf externen Plattformen) integriert, fördert dies die Verbreitung und den wirtschaftlichen Erfolg der Community of Interests.

Ich berate Sie bei der Entwicklung von Motivations- und Belohnungssystemen für Ihre Communities of Interests und deren Einbindung in die gesamte Social Media Architektur und unterstütze Sie ( mit einem Team) auf Wunsch auch bei der Umsetzung. 

Zukunftsorientierung

Copy Cats sind wie Standardformate (Forum plus Standardprofil) wenig geeignet eine zukunftsfähige Community of Interests aufzubauen. Damit tritt man in einem sehr starken und leistungsorientierten Wettbewerb entweder von Beginn an oder in absehbarer Zeit mit einem weniger attraktiven und leistungsfähigen Angebot an. Gerade Copy Cats stehen schnell unter einem hohen Anpassungsdruck, wenn das Original auf dem Markt aktiv wird.

Zur Zukunftsfähigkeit zählt auch die Berücksichtigung der strategischen Wettbewerber, die aktuell noch nicht oder nur marginal mit Communities of Interests agieren. Hier ist besonders Facebook als die dominierende Social Network Plattform zu beachten. Eine kompetente Zukunftsorientierung baut die entsprechenden Wettbewerbsvorteile für diesen Wettbewerb frühzeitig auf.

Als Berater zeige ich Ihnen  die Möglichkeiten zukunftsfähige Communities of Interests zu gestalten und zu führen und mit starken Wettbewerbsvorteilen auszustatten.

Technische Basis

Die meisten Medienunternehmen werden mehrere Communities of Interests betreiben – zum Einen um die Potenziale und Reichweiten abzudenken, in denen sie bestehenden Medienplattformen hat, zum Anderen um noch nicht gesicherte Potenziale oder Positionen von Wettbewerbern zu erschliessen.

Communities of Interests stehen nicht nur unter dem selben Entwicklungsdruck wie andere Communities, die besondere Wettbewerbssituation der CoI zwingt noch mehr auf Aktualität und Leistungsfähigkeit zu achten. Lesen Sie hier mehr über die besondere Wettbewerbssituation für Communities of Interests.  Das wiederum macht eine gemeinsame technische Basis für alle Communities of Interests eines Medienunternehmens sehr empfehlenswert, um die ansonsten kaum vermeidbare Kostenexplosion im IT Bereich einzugrenzen.

Copy Cats sind wie Standardformate (Forum plus Standardprofil) wenig geeignet eine zukunftsfähige Community of Interests aufzubauen.

 Als Berater unterstütze ich Sie mit erfahrenen Teams bei der Entwicklung von zukunftsfähiger und wirtschaftlicher technischer Basis für Communities of Interests.  

Communities of Interests für Medien

Communities of Interest – Special Interest Communities für Medien

Was sind Communities of Interests?

Communities of Interest sind Gruppen im realen Leben wie im virtuellen Raum von Social Network und deren Plattformen, die sich um gemeinsame Interessen bilden. Sie können von Usern oder von Unternehmen, Organisationen und Institutionen initiiert werden.
Unabhängig davon, das sie von Unternehmen oder Institutionen betrieben werden, sind aktive Communities of Interests usergetriebene Gemeinschaften.

Der Hintergrund von Communities of Interests

Communities of Interests bilden sich selbst oder werden durch Instanzen wie Unternehmen und Organisationen ins Leben gerufen. Weil geografische Begrenzungen und zeitliche Präsenz für die Teilnahme als Voraussetzung wegfallen und tiefer spezialisiertere CoI praktisch realisierbar sind und aktiv gehalten werden können, sind Communities of Interests als soziale Medien für faktisch alle Themen und Interessen realisierbar.

Eine Vorstufe von Communities of Interest sind Special Interest Magazine. Dort wird durch Inhalte eine kommunikative Reichweite rund um ein oder mehrere Themen gebildet. Um daraus eine echte Community zu machen, ist u. a. die Vernetzung und Kommunikation der Menschen mit gleichen Interessen ein (zumindest rudimentäres) Bewusstsein einer Gemeinschaft erforderlich.

Wirtschaftliche Bedeutung für Medien

Das Geschäftsmodell der Medien war bislang

  • die Vermarktung von Content an (Leser-) Zielgruppen (Leser)
  • die Vermarktung dieser Reichweite für Werbung an Unternehmen.

Die Vermarktung von Content und die Vermarketung von Reichweite leiden u. a. unter den Alternativen, die sich Lesern und Unternehmen durch Internet und soziale Medien bieten.

Communities of Interests

  • bilden einen alternativen Zugang zum Marktpotenzial, das bislang über Werbung in den klassischen Medien oder in deren digitalen Plattformen angesprochen wurde – und damit auch ein alternatives Erlös- und Geschäftsmodell – und
  • sind  Chance und Risiko für Medienunternehmen zugleich.

Das Risiko besteht darin, das Communities of Interests nicht nur von Medienunternehmen gebildet werden können und damit neue Wettbewerbsstrukturen entstanden sind.

Geschäftsmodell Werbung

Damit Werbung als Geschäftsmodell der Medienunternehmen weiter erfolgreich bleibt, sind

  • ein sehr ausgefeiltes Profiling – das in der Regel nur die Betreiber einer Social Network Plattform leisten können – oder
  • Entsprechende Communities of Interests mit Profilingqualität, bzw.
  • Preise, die eine mediale Fehlstreuung ohne Profiling und Community of Interests ausgleichen

ein Thema.

Wettbewerbsstrukturen

Mit den Communities of Interests / Special Interest Communities ist eine neue Wettbewerbsstruktur entstanden, die Medienunternehmen zunehmend tangiert, weil sie einen alternativen und leistungsfähigen Marktzugang mit integrierter Marktbearbeitung ermöglicht.

Wettbewerb der Betreiber

Die Entwicklung der Communities of Interests / Special Interest Communities ist usergetrieben und hat sich in entsprechenden Schritten entwickelt:

  1. User first: zuerst suchten User Möglichkeiten, sich zu bestimmten Themen auszutauschen. Die Entwicklung von Foren sind ein Beispiel dafür.
  2. Plattformbetreiber: die Betreiber sozialer Plattformen erkannten die Bedeutung von Foren für die Aktivität und Attraktivität und integrierten Foren als wichtigen Teil von Gruppen in ihren Plattformen.
  3. Medien erkannten diese Bedeutung ebenfalls und bauten Foren als Bestandteil der Präsenzen ihrer Medienmarken im Web ein.
  4. Unternehmen nutzten und nutzen zunehmend Foren als Basis von Communities of Interest.

Die wenigsten Communities of Interests in diesen 4 Betreiberformaten nutzen derzeit alle Instrumente und Potenziale.

  • User sind weitgehend auf vorhandene Standardformate angewiesen.
  • Plattformbetreiber widmeten und widmen diesem Thema aus verschiedenen Gründen nicht die Aufmerksamkeit und Ressourcen, die angemessen wären.
  • Medienunternehmen fehlt in aller Regel ein funktionierender Communityansatz und
  • Unternehmen befinden sich in einem noch früheren Stadium und verfügen nur in wenigen Fällen über die Ressourcen und das know how für aktuelle und leistungsfähige Plattformen.

Wettbewerb um Aufmerksamkeit

Für fast alle interessanten Themen existieren bereits zumindest Foren. Das bedeutet nicht, daß diese Themen nicht mehr für Medienunternehmen wirtschaftlich interessant sind. Bereits teilweise oder weitgehend besetzte Themen erhöhen nur die Messlatte für neue Angebote.
Da User nur mit standardisierten Formaten agieren und Plattformbetreiber diesem Thema nicht die Aufmerksamkeit widmeten und widmen, die es wirtschaftlich verdient, bieten sich auch in dicht besetzt wirkenden Themenbereichen immer noch wirtschaftlich interessante Perspektiven.

Wettbewerb mit den eigenen Kunden

Allerdings haben sowohl Unternehmen als auch Medien bei Community of Interests mit dem Phänomen zu tun, das sie im Wettbewerb um Aufmerksamkeit ihrer Zielgruppen auch sehr oft in den Wettbewerb mit den eigenen Kunden treten.

  • Bei Automobilmarken gibt es schöne Beispiele dafür das Fanseiten von Marken – die von Kunden / Fans der Marke betrieben werden – in Ländern eine höhere Reichweite erzielen als die Seite der Marke für das jeweilige Land.
  • Für Medienmarken sieht dies dann so aus, das Leser zu bestimmten Themen eigene Websites, Pages oder Gruppen etablieren, die Aufmerksamkeit von der Medienmarke abziehen.

Positionierung

Bei der Positionierung von Communities of Interests sind bei Medienmarken wie Unternehmen Fehler in der Positionierung fast schon naheliegend. Klassisches Beispiel ist die unreflektierte Positionierung über die Marke.

Marken sind vertrauensstiftende Maßnahmen, die bei der Zielgruppe positive Präferenzen für die jeweilige Problemlösung bilden sollen.

Das bedeutet nicht zwangsläufig, das eine Positionierung einer Community of Interest anhand einer Marke ein strategischer Fehler ist, sondern das man sich bei der Positionierung der Konsequenzen bewusst sein sollte.

Positionierung über das Thema versus Positionierung über die Marke

  • Thema: damit ist die Community für das gesamte Marktpotenzial relevant
  • Marke: damit ist die Community nur für die Freunde und Anhänger der Marke relevant

Soll eine Community nicht nur der Kundenbindung sondern auch der Markterschliessung / Marktbearbeitung dienen, reduziert die Positionierung über die Marke im Vergleich zur Positionierung über das Thema die Reichweite und Relevanz.

BMW Motorrad Community of all brands.
BMW Motorrad Community of all brands.

Nutzenstiftung

Communites of Interest sind keine Marketingtools zum bespielen von Zielgruppen mit Informationen und Angeboten.
Auch in Communities of Interests erwarten User themenspezifische Nutzenstiftungen, die über die Nutzenstiftung hinausgeht, die das Marketing über andere Kanäle bietet. Vor allem aber erwarten User von Communites of Interest die Möglichkeit sinnvoller Partizipation.
Eine leistungsfähige Communityplattform ist eine Voraussetzung für eine erfolgreiche Community of Interests. Die Messlatte dafür definieren die jeweiligen Alternativen.

Aktivität und Motivation in einer Community of Interests

Die Useraktivität entscheidet in einer Community of Interests über Erfolg oder Misserfolg. Sie zu generieren und hoch zu erhalten erfordert eine Reihe von Voraussetzungen, wie z. B.:

  • technisch-organisatorische Leistungsfähigkeit der Plattform
  • aktuelle Kommunikationsstandards
  • Attraktive Selbstdarstellungsmöglichkeiten
  • Soziale Integration und aktive Vernetzungstool
  • Motivations- und Belohnungssysteme für Beteiligung und Aktivität

Defizite in diesen Bereichen sind nur schwer auszugleichen und auf Dauer für den Erfolg der CoI zumindest nachhaltig schädlich.

Geschäftsmodelle

Communities of Interests sind zwar usergetriebene Gemeinschaften, die von user generated content leben, bieten aber trotzdem im Prinzip die gleichen Geschäftsmodelle wie bei anderen Medienplattformen – also Erlöse von Usern und Unternehmen:

  • Freemium Mitgliedschaften für User
  • Affiliatemarketing
  • Reichweite für Werbung von Unternehmen
  • Dienstleistung Community in einer CoI oder als eigene CoI für Unternehmen

Branchenspezifische Perspektiven und Probleme

In der Vergangenheit wie in der Gegenwart sind die Versucht von Medienunternehmen aktive und zukunftsfähige Communities zu etablieren nicht sonderlich erfolgreich – gemessen an Möglichkeiten wie Notwendigkeiten. Die meisten Probleme, die dabei auftraten und auftreten sind hausgemacht.

Medienunternehmen sollten neben

  • aktuellen technischen Standards von Communityplattformen und
  • einem kompetenzen Community Management vor allem auch auf
  • Motivations- und Aktivitätskonzepte achten und
  • Vor allem dem Thema user generated content den erforderlichen Stellenwert einräumen.

Erfahrungsgemäß leidet die beste Community Plattform darunter, wenn die User zu sehr „bespasst“ oder als „Contentkonsumenten“ behandelt werden. Beide Verhaltensweisen zählen zu den probatesten und sichersten Methoden der Erfolgsvermeidung. Darüber hinaus hat sich gezeigt, das eine nicht ganz konsequente Vorgehensweise einen Markterfolg im Ansatz verhindert. Halbherzigkeit ist und bleibt der sichere Tod von Community-Projekten.

Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit

Wenige Branchen haben eine auch nur in etwa vergleichbare Dynamik wie die sozialen Medien. Marktführer können faktisch über Nacht entstehen und vergehen – sowohl auf nationaler Ebene als auch international.

Um so wichtiger ist es Communities of Interests, die ja neue Ertragspotenziale bieten sollen und damit strategischer Natur sind, auf Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit hin auszulegen. Dazu gehört u. a. die

  • vorausschauende Wahl der Art der Community und deren Inhalten. Das Beispiel der VZs zeigt z. B. plastisch das es nicht nachhaltig ist nur ein US Erfolgsmodell zu kopieren und im deutschen Markt zu installieren, bevor das Original im nationalen Markt auftritt.
  • strategische Berücksichtigung der Wettbewerbssituation – insbesondere was die Optionen von Schlüsselwettbewerbern wie z. B. Facebook und deren wahrscheinliches Verhalten betrifft. Ansonsten laufen auch eine erfolgreiche Communities of Interesses Gefahr faktisch über Nacht obsolet zu werden.

ausreichend zu berücksichtigen.

Fragen?

Ein so umfassendes Thema kann in einem Blogpost nur angerissen werden. Entsprechend sind komplexe Themen nur mit ein, zwei Aussagen dazu behandelt. Wenn Sie weitergehende Fragen – auch zur Umsetzung – haben, stehe ich Ihnen gern zur Verfügung:

 Mail an Wilfried Schock

Social Media Leseempfehlungen

PRISM Could Cost U.S. Cloud Vendors Billions

dpa macht Kundenzeitschriften.

Wenn die klassische Kundschaft schwächelt, sind neue Ertragsfelder gefragt.

  • dpa geht in Richtung Kundenzeitschriften,
  • Medienunternehmen versuchen Special Interest Communitys als Ertragspotenziale zu erschliessen.

Im Kern geht das in eine ähnliche Richtung. Corporate Publishing wird / kann sich breiter etablieren und damit in eine direkte Wettbewerbssituation mit den klassischen Special Interest Medien kommen.

Die Quintessenz: Unternehmen können Special Interest Gruppen zunehmend selbst abdecken:

  • Das ist eine strategische Bedrohung für Special Interest Medien
  • und verändert zudem die Wettbewerbssituation innerhalb der jeweiligen Branche.

Und wer etwas genauer hinsieht, erkennt daneben eine Reihe offener / ungenutzter / wenig genutzter Ertragspotenziale sowie weitere „neue“ Wettbewerbssitutationen.

Wer wartet, verliert: Laut Studie ist die Performance auf direkt beworbene Facebook Posts deutlich höher!

Nicht ganz überraschend aber eine schöne Bestätigung.

Die Nutzung sozialer Netzwerke in Deutschland

Ergebnisse der bitkom Studie

  • Drei Viertel aller Internetnutzer haben ein Profil bei einer Social Network Plattform.
  • Senioren weiter auf dem Vormarsch.
  • Jeder Internetnutzer ist im rechnerischen Durchschnitt bei 2,5 Netzwerken angemeldet (Karteileichen inklusive).

What the Latest Facebook News Feed Changes Mean for Your Business

Beschreibt sehr schön den Hintergrund für die Selektionsmethoden im Facebook Newsfeed und die Auswirkungen und Relevant für Unternehmen. (Werfen Sie auf jeden Fall einen Blick auf das neue Feature „Last Actor“)

How to Be an Awesome Community Manager

Nicht weltbewegend neu, aber immer gut zur Erinnerung.

Best Time to Post on Facebook: Use Insights

Auch nicht neu, aber ausgesprochen hilfreich.

Communities of Interests – Roomido

Ende März kündigte Gruner+Jahr an den Ausbau von Communities of Interest als Teil der Digitalisierung des Kerngeschäfts voranzutreiben.  Roomido ist die Community of Interest für das Thema Wohnen. Das Experiment Roomido verdient nicht zuletzt deshalb besondere Aufmerksamkeit, weil wir darin den langen Weg ablesen können, den G+J wird gehen müssen, um wirklich selbst eigene Communities of Interest etablieren zu können.

Zum Verständnis von Communities of Interests.

Die Idee der Communities of Interest ist nicht neu. Sie ist logisch, naheliegend und nahezu zwingend und sie hat Geschichte. In allen echten Social Network Plattformen existierten und existieren solche Communities of Interest. Zu allen möglichen Themen und Interessen, rund um Marken und auch mal um Produkte.In aller Regel existierten diese Communities lange bevor es Medien- und Markenunternehmen klar war, was da passiert. Die User waren auch diesmal schneller.

Wenn Sie einen Eindruck von den Communities of Interest gewinnen wollen, surfen Sie doch mal durch die Gruppen in der Social Network Plattform Ihres Vertrauens. Neben einer Menge toter Pferde und Kopfgeburten gibt es dort einiges interessantes zu bestaunen.

In meinen Seminaren zu diesem Thema nutze ich ganz gern die Automobilbranche als Beispiel. Dort haben User in einzelnen Ländern grössere Markencommunities aufgebaut als die Inhaber der Marken.

Communities sind per se Gemeinschaften, die sich um ein gemeinsames Thema bilden oder ins Leben gerufen werden. Nicht jeder Versuch eine Community zu bilden, ist erfolgreich. Die Klippen, die es zu umschiffen gibt sind da recht mannigfaltig. Roomido ist auch deshalb erwähnenswert, weil man sich sichtlich Mühe gibt, an bekannten Klippen Schiffbruch zu erleiden.

Roomido – ein deutsches Pinterest für Wohnideen?

Unterstellen wir einmal – zu recht oder unrecht sei dahin gestellt – das Pinterest Pate beim Konzept von Roomido stand. Es ist legitim, nachvollziehbar und im Prinzip klug sich an erfolgreichen Mustern zu orientieren sofern man sie in ihrer Struktur versteht und die Erfolgsmechanismen berücksichtigt.

Um Communitys – und Social Networks und deren Plattformen zu verstehen, hilft ein Blick auf Funktionen und Mechanismen.

Was macht den Erfolg von Pinterest aus?

  • die Useraktivität. Pinterest ist – wie alle Social Network Plattformen – ein leeres Softwaregebilde, das erst von den Usern belebt und bewohnt wird. Das Kernproblem aller Social Network Plattformen ist die kritischen Masse an Usern – sagt man. Fälschlicherweise. Eigentlich ist die kritische Masse an Useraktivität gemeint. Es gibt da immer noch eine Plattform mit 6 Millionen Usern und nicht mal rudimentärer Lebenszeichen. 6 Millionen sind in D mehr als eine kritische Masse. Aber eben als User inaktiv. Und damit ist die Plattform tot.
  • die Vielfalt. Es gibt nichts was man nicht pinnen kann – von rechtlichen Einschränkungen und den terms of use abgesehen. Pinterest ist kommerziell sehr interessant aber eben nicht primär eine kommerziell ausgerichtete Plattform. Das gute alte Fisch-Angler-Wurm Prinzip trifft auch hier zu.
    • Um Fische zu angeln, braucht man Köder, der dem Fisch schmeckt und nicht dem Angler. Der Roomidoköder sieht so aus als sollte er eher dem Angler schmecken.
  • die soziale Einbettung: Pinterest bindet andere soziale Plattformen so weit als möglich ein. Das sorg für soziale Wahrnehmung, generiert neue User und traffic.

Die optische Positionierung

Der erste Blick entscheidet. Der User muss einen überzeugenden ersten Eindruck bekommen, erkennen woran er / sie ist und sich angesprochen fühlen, zumindest aber neugierig genug sein um weiter zu machen. Ansonsten ist der User eben weg. Nachfolgend die Startseiten von Pinterest und Roomido.

pinterest

 

roomido-start

 

Natürlich sollte man sich vor individuellen Schlussfolgerungen grundsätzlich hüten, aber für mich könnte die Roomido Startseite auch die (schöne) Startseite eines Möbelhauses sein. An eine Community denke ich da spontan nicht.

Entscheidende Defizite bei Roomido

Niemand sollte von einer neuen Plattform erwarten das sie von Anfang an perfekt ist. Nicht einmal, wenn ein Mediengigant wie G+J dahinter steht. Allerdings gibt es Defizite, die der Markt nicht toleriert und von denen jeder Einzelne das Aus bedeuten kann.

Ãœberspringen wir die nicht ganz unerheblichen Fragen

  • Warum muss ich als User unbedingt bei Roomido dabei sein?
  • Was kann Roomido besser als andere Plattformen (insbesondere Pinterest)?

und werfen einen Blick auf die ganz simplen Kleinigkeiten, die über Top oder Flopp entscheiden.

Der zweite Eindruck ist für Mitmachinteressierte wichtig

Pinterest begrüßt mich mit der Möglichkeit einfach reinzuschnuppern in dem ich mich über Facebook anmelde.

pinterest-reg

Bei Roomido muss ich erst mal suchen wo ich mich anmelden kann – wenn ich Roomido als Community verstehe.

Freunde einladen – erfolgsentscheidend für soziale Plattformen

Nichts ist so wichtig in einer sozialen Plattform wie schnell Freunde zu finden und sich mit ihnen zu verbinden. Geschieht das nicht sind die Mitmachbereiten User faktisch über Nacht Karteileichen.

Bei neuen Plattformen ist es entscheidend, das User ihre Freunde einladen oder zumindest über die neue Plattform und das eigene Interesse daran informieren. Suchen Sie diese Funktion bei Roomido. Der normale User sucht sie übrigens nicht. Wenn sie nicht sofort zu Beginn präsentiert wird, ist diese entscheidende Chance vertan.

Usermotivation

Ohne eine überzeugende Usermotivation ist der Anfang sehr, sehr schwer, wenn er denn überhaupt zustande kommt. Die Usermotivation muss erkennbar uns verführend sein, inbesondere was

  • Selbstdarstellung
  • Belohnung / Anerkennung für Aktivität

betrifft. Hier hat Roomido nicht nur extrem viel Raum für Verbesserungen. Hier könnte man zudem auch gegenüber Pinterest punkten. Leider ist bei Roomido in beiden Punkten nichts nennenswertes zu finden.

Community Building – wie man bekannte Klippen umschifft

Positionierung(en) und worst cases

G+J und das Roomido Team mögen mir die flapsigen Bemerkungen verzeihen, aber man baut eine Community nicht um einen nachempfundenen IKEA-Katalog herum auf, wenn man als Positionierung das Thema Wohnideen hat. Wenn das Geschäftsmodell („Ich will am Verkauf von Möbeln und Wohnaccessoires verdienen“) erkennbar im Vordergrund einer Community stehen  dann bleibt man sehr schnell unter sich.

Zieht die soziale Verbreitung von redaktionellem Content im Hintergrund / Unterbewusstsein die konzeptionellen Strippen, wird die Useraktivität leicht genauso schnell verkümmern, wie  im Fall der konzeptionellen Sturzgeburt eines sozial angehauchten Katalogs.

Vernetzung und Kommunikation

Vernetzung ist essentiell für das Leben und überleben einer Community. Die beiden Methoden

  • fof (friend of a friend)
  • common interest

sollten intensiv genutzt werden. Gerade zu Beginn entscheidet sich hier das Plattformschicksal. Kommunikationstools, die individuell für die Kommunikation zwischen Nutzern genutzt werden, sollten durch automatisierte Kommunikationsanreize ergänzt werden.

Useraktivität

Wer schon mal eine Community auf- oder geografisch ausgebaut hat, kennt das Problem, eine ausreichende Masse an Aktivität zu generieren und die Fehler, die man dabei nur zu leicht begeht. All zu leicht gerät man ins Fahrwasser des „bespassens“ in der Hoffnung, damit Aktivität zu generieren und übersieht dabei, das dadurch Useraktivität eher gebremst wird.

Neben der klassischen Methode – einfach starten und auf das beste hoffen – empfehlen sich

  • pre start: ein geschlossener Start mit einem kleinen, festen Nutzerkreis um Inhalte und Aktivität zu generieren
  • Kooperationen und Integrationen: einbinden von vorhandenen Interessengruppen

Handlungsempfehlung

Alles noch keine  Katastrophe. Meine Empfehlung: Roomido als das kennzeichnen, was es derzeit auch ist – eine frühe Betaversion. D. h. Hausaufgaben machen und dann erst offiziell starten. Dann besteht immerhin noch eine echte Erfolgschance. Und wenn es dann immer noch schief geht, kann man aus dem Experiment immerhin wertvolle Erfahrungen ziehen. In dieser Form scheitert Roomido an altbekannten Fehlern.

Leseempfehlungen

Consumer Loyality

ONE BAD EXPERIENCE CAN RUIN A LIFETIME OF LOYALTY

Community Building

Women in Canada Socialize More Around Products

Marketing

Facebook oder Corporate Blog (mit Whitepaper)

HOW PINTEREST DRIVES RETAIL TRAFFIC [INFOGRAPHIC]

The Shape-Shifting Reality Of Shopping

Facebook Ads and Sponsored Stories Guide

Social Networks

Facebook’s Worst-Case Scenario: Becoming the Next Yahoo

I’m 15 and All My Friends Use Facebook – Teenager in Facebook

Social Media und Politik jenseits der Verengung auf den Wahlkampf

Wir haben Wahlkampf. Ja, tatsächlich. Nicht nur auf Plakaten lächeln und Menschen freundlich an, die unser Bestes wollen. Auch in Social Media begegnet uns das alle 4 Jahre wieder Phänomen. Alle Parteien nutzen Social Media – wenngleich mit überschaubarem Erfolg. Eine Obama-Wirkung in Social Media erfordert neben etwas Charisma vor allem Kompetenz und Verständnis für das Medium.

Alle 4 Jahre wieder turnen Polit-Kampagneros durch Social Media.

Eigentlich ist es ja müssig. Social Media und Politik passt heute in Deutschland so gut zusammen wie zwei linke Highheels an die Hufe eines gemütlichen Stallochsen. Der Grund dafür ist simpel. Repräsentative Demokratie wird in Deutschland so verstanden: wir wählen alle 4 Jahre und  ansonsten machen dann die Profis was sie für richtig halten. Wenn die Bevölkerung mit dem Ergebnis zufrieden ist – gut. Wenn nicht, verabschieden sich eben immer mehr in eine Politiker- und Parteienverdrossenheit.

Was passiert in Social Media mehr als das man es als weiteren Lautsprecher nutzt und Social Media crossmedial mit Inhalten bespielt. Mit überschaubarem Erfolg.

CDU:

  • 472 Tsd. Mitglieder –
  • 36.971 Facebook Fans und
  • 2.929 die über die Inhalt der CDU in Facebook sprechen.

CSU

  • 150 Tsd. Mitglieder
  • 15.332 Facebook Fans und
  • 1.128 Fans, die über die Inhalte der CSU in Facebook sprechen.

SPD

  • 474 Tsd. Mitglieder
  • 42.786 Fans in Facebook und
  • 5.914 Fans, die über die Inhalte der SPD in Facebook sprechen.

Ersparen wir uns darüber nachzudenken, warum die etablierten Parteien in Facebook nur einen kleinen Teil der eigenen Parteimitglieder, geschweige denn der Wähler erreichen. Es ist zu offensichtlich: es macht weder Spass noch Sinn den Like-Button zu betätigen. Der Social Media User hat nichts davon. Bessere Information, Partizipation?

Social Media und Politik Рso k̦nnte es aussehen

Nur zur Erinnerung:

  • Social Media funktioniert nur in der Einbindung der Social Media User. Alles andere ist simples, traditionelles Marketing in einem Medium.
  • Social Media basiert also auf Partizipation. Nicht zuletzt reden wir – manchmal etwas spöttisch – vom „Mitmach-Web“.
  • Partizipation muss konzeptionell gewollt und technisch möglich sein.

Eine nachhaltig erfolgreiche Social Media Nutzung für politische Ziele setzt also auf eine ausreichende Beteiligung und auf attraktive – und funktionierende – Beteiligungsmöglichkeiten – sowohl in inhaltlicher als auch in technischer Sicht.

Die Strategie

Ziel einer Social Media Strategie Politik sind der Aufbau von Reichweite und ein messbares Ergebnis in Form einer politischen Wirkung. Eine Wirkung kann hier z. B. die Veränderung einer Grundstimmung und Einstellung von Zielgruppen sein.  Der Weg zum Aufbau von Reichweite und von Strukturen die ein messbares Ergebnis ermöglichen ist mehrstufig und teilweise komplexer als es scheint.

Wir benötigen zumindest

  • Zielgruppenkonzept: wir sollten wissen, wen wir erreichen wollen und welches Ergebnis wir in der jeweiligen Zielgruppe mit welcher Methode und Motivation erreichen können. Ohne die Kenntnis der Zielgruppe geht gerade in Social Media wenig. Manchmal lernen wir aber unsere Zielgruppen erst durch Social Media wirklich kennen.
  • Social Media Architektur: wie wir Plattformen entwickeln, einbinden und verbinden um eine ausreichend attraktive Nutzung und nachhaltigen Erfolg zu ermöglichen.
  • Contentkonzept: definiert, welche Inhalte in unseren Zielgruppen wichtig sind und wie wir diese Themen nutzen um damit Interessenten, Mitglieder unserer Community, Unterstützer und Volunteers zu generieren.
  • Community Management Konzept: definiert wie wir – mit welchen Ressourcen – unsere Community aufbauen und aktiv halten. Dabei spielen neben den Kommunikationstools u. a. Motivation-, Auszeichnungs- und nicht zuletzt Vernetzungskonzepte eine große Rolle.

Über eine nachhaltig funktionierende Social Media Strategie, die state of the art ist, lässt sich ein Büchlein schreiben, wobei die Zahl der empfehlenswerten praktischen Beispiele mehr als nur dünn ist. In deutschen Landen werden wir vergeblich nach einem guten Beispiel suchen. Nicht zuletzt, weil die Parteien sich in Social Media immer noch ein wenig wie emotional fremdelnde Immigranten mit Sprachdefiziten wirken. In den USA hat die Obama Präsidentschaftskampagne und ihre Nachfolgeentwicklung interessante Züge und ist zumindest deutlich weiter entwickelt, aber ebenso klar repräsentiert sie nicht das Ende der Möglichkeiten.

Kompetenz und Ressourcen

Eine nachhaltig erfolgreiche Social Media Strategie für politische Ziele zu realisieren bedeutet sehr, sehr viel mehr als nur Facebook und Twitter zu nutzen und vielleicht noch ein eigenes Forum und einen Newsletter zu betreiben.

Ein Grund dafür ist die etablierte Nutzung von Social Media und die Bedeutung der vorhandenen Plattformen – insbesondere von Facebook.

Wer heute startet und in seinen Zielgruppen eine hohe, aktive Reichweite etablieren und damit konkrete Ziele realisieren will, steht vor dem kleinen Dilemma, nicht ohne diese Plattformen arbeiten zu können, aber mit ihnen allein nicht erfolgreich sein zu können. Die Lösung liegt in einer Social Media Architektur, die diese Plattformen einbezieht, aber die erforderlichen Tools bereit stellt und die Sicherheit und Aktivität dieser Strategie ermöglicht.

Erfolgreich realisiert kann eine solche Strategie heute entweder durch eine größere Organisation oder eine breite Volunteer basierte Bewegung. Eine Struktur zu etablieren, die einer nachhaltigen Social Media Strategie für politische Ziele gerecht wird, dürfte die politischen Parteien in Deutschland sehr fordern. Die fachliche Kompetenz dafür ist auch in Deutschland zumindest bei einer Handvoll Spezialisten gegeben. Die  erforderlichen wirtschaftlichen Ressourcen dafür dürften für kleinere Parteien eine zu große Herausforderung sein und auch die großen Volksparteien davon abhalten diesen Weg konsequent zu gehen.

Die Organisation, die dafür am ehesten geeignet wäre eine Social Media Strategie für die Politik mit einer leistungsfähigen Architektur zu etablieren – und auch davon am meisten profitieren würde – wäre die Europäische Union in Gestalt des Europäischen Parlaments, um

  • die Bürger besser zu informieren und einzubinden,
  • regional  politisch besser gestalten zu können,
  • ein Gegengewicht zum Rat und den Eigeninteressen der Staaten zu gestalten
  • das Europäische Parlament näher an die Bürger zu bringen.

Das Facebook in einer politischen Strategie eine entscheidende oder zentrale Rolle spielt, ist zumindest Anfangs nicht ganz zu vermeiden, aber auf Dauer nicht nur aus rechtlichen Gründen wie dem Datenschutz ein Problem. Wer die Funktionsweise und die Gestaltungsmöglichkeiten bei den Kommunikationstools kennt, weiss, wie dezent man die Reichweite und damit auch Wirkung von Information und Kommunikation forcieren oder reduzieren kann. Wer also wichtige politische Ziele auch in Social Media verfolgt, muss bei der Nutzung von Facebook daran denken, das dort die Wirkung von Informationen generell gesteuert ist (Stichwort Newsfeedalgorithmus). Wie diese Steuerung generell oder im Einzelfall aussieht, ist nicht bekannt.

Betrachten wir vor dem Hintergrund der Aktivitäten der NSA dieses Potenzial, bietet sich den USA heute in Ansätzen, aber zukünftig sicher stärker, eine interessante gestaltende Möglichkeit einer unerkannten aktiven Einflussnahme. Wer kann nach den aktuellen Erfahrungen sicher sein, das dieses Potenzial auf Dauer ungenutzt bleibt? Insbesondere wenn es um strategische Eigeninteressen geht.

Konkreter Informationsbedarf

Für einen konkreten Informationsbedarf empfehle ich Ihnen das Seminar Social Media in der Politik oder ein persönliches Coaching.

 

[info]Hinweis auf das Seminar Social Media in der Poltik[/info]

 

Social Media Reichweite: Advocates, Influencer, Supporter

Der Aufbau von Social Media Reichweite steht ziemlich weit vorne in der Entwicklung von Social Media Aktivitäten. Ohne Reichweite lässt sich nun mal schlichtweg nicht kommunizieren, wenn man z. B. Facebook nutzt. (Bei Twitter kann man kommunizieren und damit Reichweite aufbauen.)

Welche Social Media Reichweite wie aufbauen?

Die richtige Reichweite aufzubauen, ist eine der Grundlagen erfolgreicher Social Media Nutzung. Aber welche Reichweite ist die richtige und wie bekomme ich sie?

Die Antwort darauf finden Sie – hoffentlich -in Ihrer Social Media Strategie. Die Frage wäre also ein Indiz dafür, das man

  • noch keine Social Media Strategie hat,
  • die eigenen Social Media Strategie nicht kennt oder befolgt,
  • erst dabei ist eine Social Media Strategie zu entwickeln.

Kommunikation in Social Media

Die Nutzung von Social Media für Kommunikationszwecke basiert darauf, das man die Freundeskreise (soziale Netzwerke) von Menschen in die eigene Kommunikation einbinden kann. Diese schlichte Erkenntnis wird in der Tagesarbeit sehr gern unterbewertet. Deshalb hier der kleine Merksatz zur Erinnerung:

  • Kommunikation in klassischen Medien richtet sich an den direkten Empfänger.
  • Kommunikation in Social Media richtet sich an den Empfänger und dessen soziales Netzwerk. 

Wie Sie Social Media Reichweite mit Hilfe anderer aufbauen

Natürlich macht es großen Sinn in allen relevanten Kommunikationspunkten auf Ihre Social Media Präsenzen hinzuweisen, also in Websites, Publikationen, eMail, etc. etc. etc. Damit der Aufbau Ihrer Social Media Reichweite möglichst zügig voran geht, ist es hilfreich, wenn Sie die Unterstützung von Menschen im sozialen Web erhalten. Social Media lebt eben von der Weiterempfehlung.

In diesem Zusammenhang werden die beiden Ansätze der Reichweitenerweiterung bzw. des Reichweitenaufbaus über Influencers und Advocates diskutiert.

Influencer: Menschen, die persönlich über eine hohe Reichweite in den sozialen Medien verfügen. Influencer erwarten meist eine Gegenleistung für eine Empfehlung.

Advocates: Menschen, die sich auch Überzeugung für ein Produkt, eine Marke oder ein Unternehmen einsetzen. Advocates erwarten keine wirtschaftliche Gegenleistung (aber Aufmerksamkeit und Anerkennung). Ihre Reichweite ist in aller Regel nicht so groß wie das ausgewiesener Influencer .

 Was ist besser für den Aufbau von Social Media Reichweite – Influencer oder Advocate?

Das kommt ganz drauf an, welche Wirkung Sie erzielen wollen und wie Ihre individuelle Situation aussieht. Als Faustregel können Sie sich merken:

  • Influencer sichern schnell eine große Social Media Reichweite, deren Qualität aber vom Influencer und seiner Nähe zu Ihren Produkten und Leistungen abhängt. Influencer erwarten eine angemessene Gegenleistung für eine Empfehlung. Damit empfehlen sich Influencer wenn schnell viele Menschen erreicht werden sollen um Aufmerksamkeit zu erzielen.
  • Advocates sichern schneller Glaubwürdigkeit als Social Media Reichweite. Sie erwarten keine monetären Gegenleistungen. Advocates helfen dabei Beziehungen zu etablieren, die eher längerfristig angelegt sind.

Sprechen wir von einer weiteren Ebene, die nicht nur beim Aufbau von Social Media Reichweite wichtig ist – die Supporter. Supporter können nicht nur Reichweite, Kompetenz und Glaubwürdigkeit beisteuern, sie können auf ganz konkrete Aufgaben übernehmen. Social Media ist als Mitmachweb bei den Unternehmen immer noch nicht ganz so angekommen, weil man sich gar nicht vorstellen kann, wie so eine Beteiligung von Externen in Social Media Aktivitäten des Unternehmens aussehen kann. Weitergabe von Informationen – das ist klar, das sehen wir alle gern. Kommentar, Content, das geht auch noch. Aber mehr? Wie kann, darf und soll so etwas aussehen?

Jenseits von Wikipedia

Wie Wikipedia die Branche der Nachschlagewerke verändert hat, ist Allgemeingut. Das dies nur möglich war und ist, weil Menschen hochwertige Beiträge leisten und Qualiltät sichern ist auch bekannt. Das diese Methode auch auf andere Bereiche übertragbar ist und damit wirtschaftliche Vorteile stiften kann, ist vielleicht bekannt, aber deutlich seltener genutzt.

Supporter in Kommunikations- und Marketingprozessen

Wikipedia bietet uns schon einen wertvollen Hinweis, wie man Supporter auch einsetzen kann – die Sicherung von Qualität. Auch für Unternehmen die keine Nachschlagewerke produzieren, ist dieser Ansatzrelevant und wertvoll. Wie viel erfolgreicher kann z. B. Marketing sein, wenn es auf das feedback aus der Zielgruppe zurückgreifen kann, während es Konzepte, Ideen und Strategien entwickelt. Insbesondere wenn dieses Marktecho schnell, preiswert und kompetent zur Verfügung steht.

Eine andere Form der Qualitätssicherung könnte z. B. im Kundendienst angesiedelt werden.  Supporter  für einen funktionierenden und wirtschaftlicheren Kundendienst einzusetzen, klappt nicht in allen Fällen, aber denken wir an die vielen Fälle in denen Menschen ehrenamtlich und organisiert, oder spontan und völlig frei anderen Usern bei der Benutzung von Software behilflich sind, wird die Dimension deutlich. Stellen Sie sich vor, Microsoft würde auf die Wirkung dieser mehr oder weniger organisierten Selbsthilfe verzichten müssen oder für sie bezahlen. Die Produkte wären dann deutlich teurer.

Influencer, Advocates und Supporter finden

Influencer, Advocates und Supporter in Social Media zu finden und entsprechend der eigenen Ziele einzubinden oder einzusetzen ist eine Aufgabe des Community Managements. Wo und wie findet man Supporter, Advocates und Influencer? Die gute Nachricht: Supporter und Advocates finden uns. Wir müssen sie nur noch wahrnehmen. Influencer finden wir über die Reichweite innerhalb der Plattformen, die wir nutzen (wollen).

Achten Sie darauf, wer über Ihre Produkte und Marke wie spricht und Sie können sehr schnell erkennen, wer kompetent und verlässlich kommuniziert. Notfalls helfen auch Monitoringtools dabei, das Auftreten und die soziale Reichweite eines Brand Advocates besser einschätzen zu können.

Advocates und Supporter sichtbar machen

Schaffen Sie einen Bereich in dem Sie Ihre Advocates und Supporter vorstellen und auszeichnen. Das ist eine enorme Motivation für die Ausgezeichneten weiter aktiv zu sein und eine nicht geringere für andere sich ebenfalls zu engagieren. Leider sind die Möglichkeiten dafür in den großen externen Social Media Plattformen nicht in ausreichenden Maß oder auch gar nicht gegeben. Machen Sie aus diesem Nachteil einen Vorteil und binden Sie diese Volunteers auf Ihrer eigenen Wwebpräsenz ein und verbinden sie von dort mit dem sozialen Netz.

Aktive User als Wettbewerbsvorteil im Wettbewerb um Reichweite und Engagement

Natürlich kann man als Unternehmen im sozialen Netz auch ohne Supporter und Advocates agieren und natürlich sind aktive User die spontan zum Unternehmenserfolg im Web beitragen ebenfalls ein Vorteil. Eine stabile Gruppe von aktiven Usern, die gezielt im Sinne des Unternehmens im Web agiert, ist allerdings ein deutlich grösserer Wettbewerbsvorteil. Dieser Vorteil entwickelt sich nicht immer automatisch von selbst und wenn, ist das Risiko groß, das das jeweilige Unternehmen diese Entwicklung zu spät erkennt und damit verpasst sich diesen Vorteil rechtzeitig zu Nutze zu machen. Die Beispiele für verpasste Gelegenheiten sind häufiger als die für genutzte.

 

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Mein Lieblingsbeispiel findet sich in der Automobilbranche:

  • In den 50igern des letzten Jahrhunderts haben sich die Freunde von Automobilmarken selbst organisiert. Dieser Prozess ging an den Markeninhabern vorbei und man verpasste die Gelegenheit, sich frühzeitig in diese Strukturen einzuklinken.
  • Mit World Wide Web etablierten sich erneut Fanstrukturen rund um automobile Marken. Und wieder reagierte man auf Seiten der Marken zu spät.

Mit den Freunden der eigenen Marke um die Aufmerksamkeit von Markennutzern in Social Media konkurrieren zu müssen, ist nur eine logische Konsequenz.

Mehr zu diesem Thema?

Benötigen Sie weitere Informationen oder wollen Sie User zu Supportern machen, sprechen Sie mich einfach an. Hier finden Sie das Thema als Seminarbestandteil. 

 

Social Media für Brauereien

Social Media ist zwar schon in der Gesellschaft etabliert aber in den Marketing- und Kommunikationsabteilungen einiger Unternehmen immer noch ein neues Thema. Sei es weil man erst darüber nachdenkt, Social Media zu nutzen, sei es weil man damit erste Erfahrungen sammelt oder weil man sich Gedanken darüber macht, was Social Media konkret zu den Unternehmenszielen beitragen kann.

Brauereien in Social Media

Ein Blick in facebook zeigt einige Brauereien, die in Social Media nicht nur aktiv sondern auch – gemessen an den Zahlen der Fans der Page – erfolgreich sind.

franziskaner

Neben Franziskaner Weissbier sind z. B. auch Hasseröder, Holsten, Veltins, Paulaner, Jever und Oettinger oder Carlsberg in facebook aktiv – mit mehr oder weniger grosser Resonanz. Von etwas mehr als 8 Tausend Fans bis über 1,3 Millionen geht die Bandbreite bei diesen Beispielen.

Social Media Erfolg einer Brauerei

Stellt man die Frage was in Social Media ein Erfolg ist, bzw. wie Erfolg gemessen wird, kommt schnell die Zahl der Fans oder Follower als Messgrösse ins Spiel. Bei fortgeschrittenen Social Media Nutzern wird hier auch Interaktion genannt.

Aber wird Social Media zu einem Erfolg für das Unternehmen, das viele Menschen einmal den Like-Button benutzt haben? Nicht automatisch. Social Media wird dann zu einem Erfolg für das Unternehmen, wenn es messbar, wirtschaftlich und möglichst nachhaltig zum Unternehmenserfolg beiträgt.

Das Thema Fans als Messgrösse wird schon dadurch in Frage gestellt, das man Fans auch kaufen kann. Sei es durch dubiose Anbieter oder durch Gewinnspiele.

Was kann Social Media für Brauereien leisten?

Natürlich kann Social Media dazu genutzt werden, Werbebotschaften zu verbreiten. Fokussieren uns ganz konkret auf Themen die nahe an konkreten Unternehmenszielen liegen. Wie zum Beispiel

  • Bekanntheitsgrad
  • Image
  • Absatzförderung

und werfen einen Blick darauf, wie Social Media genutzt werden sollte, damit daraus ein nennenswerter, messbarer und nachhaltiger Beitrag zum jeweiligen Unternehmensziel wird.

In diesem Zusammenhang erinnern wir uns daran, das Social Media eben nicht nur ein weiterer Medienkanal ist, zumindest wenn man Social Media und sein Potenzial kennt bzw. nutzen will.

  • Im Gegensatz zu anderen Medien basiert die Leistungsfähigkeit von Social Media auf der Weitergabe von Inhalten durch Social Media Nutzer.
  • In Print, Radio und TV wird die Reichweite durch das Medium produziert. In Social Media ergibt sich die Reichweite aus der Wahrnehmung und Weitergabe. Wer sich kommunikativ nur an seine direkten Kontakte wendet, nutzt nur einen Bruchteil der möglichen Social Media Reichweite.

 Social Media Ziel Bekanntheitsgrad

Um mittels Social Media den Bekanntheitsgrad von Marken oder Produkten zu steigern, muss das Unternehmen seine direkten Kontakte (bei Facebook: Fans) nutzen um in deren Freundeskreisen andere Social Media Nutzer auf die jeweilige Marke / das Produkt aufmerksam zu machen.

  • Zielgruppe der Kommunikation sind die persönlichen sozialen Netze der Social Media Kontakte.
  • Aufgabe der Kommunikation ist es die direkten Social Media Kontakte des Unternehmens dazu zu nutzen Informationen in deren persönlichem sozialen Netzwerk weiter zu verbreiten.

Die eigenen Social Media Kontakte des Unternehmens kennen und schätzen die Marke des Unternehmens bzw. seine Produkte. Ansonsten würden Sie kein LIKE ausdrücken oder den Unternehmensinformationen nicht folgen. Um den Bekanntheitsgrad einer Marke, von Unternehmen oder Produkten zu erhöhen muss also die Kommunikation in die Freundeskreise der Freunde einer Marke / eines Unternehmens hinein gerichtet werden.

Social Media Ziel Image

Das Image von Marken, Produkten und Unternehmen lässt sich in Social Media unterstützen, in dem Inhalte entsprechend der gewünschten Imagekomponenten kommuniziert werden. Hier sind sowohl die direkten Kontakte als auch deren persönliche soziale Netzwerke Adressat der Kommunikation.

  • Zielgruppe der Kommunikation sind die direkten Social Media Kontakte und  die persönlichen sozialen Netze der Social Media Kontakte.
  • Aufgabe der Kommunikation ist es Imagekomponenten in der Wahrnehmung der Marke zu verankern.

Social Media Ziel Absatzförderung

Abgesehen von Brauereien mit eigenem Direktvertrieb steht Absatzförderung in Social Media für Brauereien für die Förderung des Absatzes über Vertriebswege wie Gastronomie und Einzelhandel. In der Social Media Kommunikation einzelner Brauereien finden sich Ansätze für diese Vorgehensweise. Lokalen und regionalen Brauereien mag dies etwas einfach leichter fallen oder näher liegen, im Grundsatz bietet sich diese Möglichkeit aber auch international agierenden Unternehmen.

Erfolgskriterien: Um hier Erfolg zu haben sind Schwerpunkte

  • auf der mobilen Kommunikation,
  • einer verkaufsorientierten, anlassbezogenen Kommunikation
  • eine soziale Nutzenstiftung

wichtig. Ebenso sinnvoll ist es hier in Systemen statt in Aktionen zu investieren.

  • Zielgruppe der Kommunikation sind die direkten Social Media Kontakte und deren Freundeskreise
  • Aufgabe der Kommunikation ist die Einflussnahme in verkaufsnaher Situation / am Point of Sale

Brauereien erschliesst sich damit nicht nur ein direkter Zugang zu ihren Kunden am jeweiligen Point of Sale. Sie werden auch für die jeweiligen Vertriebspartner und deren Absatzerfolg wichtiger. Gerade in der Kombination: mobile Kommunikation – point of sale – soziale Nutzenstiftung finden sich z. B. für den Absatz über den LEH oder den Getränkefachhandel Möglichkeiten der Verkaufsförderung, die einige Entwicklungsstadien über das hinausgehen, was konventionelle Methoden zu leisten vermögen. Für eine Brauerei kann es durchaus reizvoll sein, einen Kunden oder potenziellen Kunden bei dessen Einkauf  – LEH oder Getränkemarkt – in der Nähe des point of sale auf den Kauf der eigenen Produkte anzusprechen.

Social Media Kommunikation – Qualität und Zielorientierung

Prüfen Sie doch einmal die Social Media Qualität und -Orientierung der Kommunikation verschiedener Brauereien.

  1. Erkennen Sie eine Zielorientierung – also das die Kommunikation einem klaren Unternehmensziel dient?
  2. Hat der Empfänger der Kommunikation einen erkennbaren Nutzen aus dieser Kommunikation?
  3. Gibt es eine klare soziale Nutzenstiftung für die Social Media Kontakte, die zur Weitergabe motiviert?

Es ist deutlich einfacher allgemeine Posts zu schreiben, als Inhalte und Nutzen zu gestalten, die die Möglichkeiten von Social Media wirklich nutzen. Es ist auch deutlich preiswerter so zu agieren. Leider ist es weder Social Media angemessen noch zielführend, was den Beitrag von Social Media zu Unternehmenszielen betrifft.

Social Media Kommunikation durch externe Dienstleister

Sollten Sie Ihre Social Media Kommunikation einem externen Dienstleister übertragen haben, vereinbaren Sie eine entsprechende Kommunikationsqualität und -quantität. Konzipieren Sie den Social Media Nutzen für Ihre Konsumenten und direkten Social Media Kontakte wie für deren persönliche soziale Netzwerke selbst, wenn Ihre Agentur Ihnen dazu keine durchgängigen Systeme vorschlagen kann. Einzelaktionen würde ich nicht in Bausch und Bogen kritisieren, aber die Erfahrung spricht dafür, Systeme zu etablieren, deren Nutzenstiftung sich beim Kunden etablieren können. Das Rad – durch Einzelaktionen – permanent neu zu erfinden, ist nicht nur fragwürdig, es geht auch am Interesse des Konsumenten wie des Unternehmens vorbei.

Offene Fragen zu beantworten oder konkrete Ideen gesucht?

Bei offenen Fragen, einer Prüfung konkreter Ideen oder dem Wunsch konkreter Vorschläge für Ihr Unternehmen stehen meine Kollegen und ich Ihnen gern zur Verfügung.

Kommunikation, Aktivität und Reichweite in Social Media

Ãœber Kommunikation, Aktivität und Reichweite in Social Media zu schreiben, hat schon etwas von der heiligen Dreifaltigkeit dieses Metiers. Faktisch steht und fällt damit auch der Erfolg in Social Media. Meistens fällt er. Aus eigentlich ganz simplen Gründen, über die wir mehr oder weniger gern reden, vielleicht auch weil wir das Gefühl haben damit schnell an die Grenzen unserer Möglichkeiten in Social Media zu stossen. Trotzdem kommen wir nicht umhin, das Social Media Kommunikationsmodell als einen Kern von Social Media zu beachten – und damit auch die Kombination aus Kommunikation, Aktivität und Reichweite in Social Media.

Mediale Kommunikationsmodelle

Vergleichen wir die Eckpunkte der Kommunikationsmodelle aus der Nutzung traditioneller Medien und von Social Media durch Unternehmen, wird deutlich, warum das Dreieck aus Kommunikation – Aktivität – Reichweite in Social Media so viel wichtiger – und eine der häufigsten Ursachen des Scheiterns von Unternehmen in Social Media – ist.

Traditionelle Medien: als Unternehmen buchen wir Werbung in einer Medienplattform.

  • Wir müssen keine Reichweite aufbauen.
  • Wir müssen uns nicht um die Aktivität der Reichweite kümmern. 
  • Die Kommunikation in diesen Medien ist im wesentlichen statische Information.
  • Der Erfolg hängt nicht von der Weitergabe der Information durch Informationsempfänger ab.
  • Die Plattform unterstützt unsere Aktivitäten bzw. behindert sie nicht.

Social Media: als Unternehmen sind wir mit einer eigenen Präsenz in Social Media aktiv.

  • Wir müssen unsere Reichweite in Social Media selbst aufbauen.
  • Wir müssen diese Reichweite selbst aktiv halten.
  • Die Kommunikation in diesen Medien ist im wesentlich dynamische Kommunikation.
  • ßp01Der Erfolg hängt ganz entscheidend von der Weitergabe von Informationen durch Informationsempfänger ab.
  • Die  Plattformbetreiber reduzieren Kommunikationsmöglichkeiten der Unternehmen.

Wechselwirkung von Kommunikation – Aktivität – Reichweite

Mit dem Aufbau sozialer Reichweite wird zugleich auch über die Aktivität und den Erfolg der Kommunikation mitentschieden. So wenig zielführend der Kauf sozialer Reichweite (wie z. B. der Kauf von Facebook Fans) ist, so wenig zielführend ist auch der ungezielte Aufbau von Reichweite.

Der Unterschied zwischen ziellos aufgebauter Social Media Reichweite und gekauften Fans ist zugespitzt der, das bei gekaufter Social Media Reichweite die Menschen, die sich nicht für meine Kommunikation interessierten in exotischeren Ländern zu finden sind, statt im direkten Umfeld des Unternehmens.

Die Aktivität sozialer Reichweite steht dafür wie weit unsere Kommunikation von deren Empfängern wahrgenommen wird. Das hat sowohl technische, wie inhaltliche Ursachen. Technische Ursachen können sein, das die User unsere Informationen nicht mehr wahrnehmen, weil sie von anderen Informationen überlagert  oder weil sie vom Algorithmen ausgesteuert werden. Inhaltliche Ursache mangelnder Aktivität ist z. B. die fehlende Relevanz unserer Information / Kommunikation. Sie geht an den Interessen des Users vorbei.

Kommunikation, die aus technischen oder inhaltlichen Gründen vom Empfänger nicht wahrgenommen wird, führt zu inaktiver sozialer Reichweite.  

Zusammengefasst lässt sich sagen, das

  • eine ziellos aufgebaute soziale Reichweite von eingeschränktem Nutzen ist – um es mal diplomatisch auszudrücken.
  • nicht relevante Kommunikationsinhalte ebenso in die Erfolgslosigkeit führen.

 Wechselwirkung aktive Reichweite – relevante Kommunikation – wirtschaftlicher Erfolg

Bevor wir uns damit befassen, die Wechselwirkung zwischen aktiver Reichweite – relevanter Kommunikation und wirtschaftlichem Erfolg zu verstehen und zu nutzen, werfen wir einen Blick auf die eigentliche Aufgabe der Social Media Kommunikation.

Die eigentliche Aufgabe der Social Media Kommunikation

Die Kunst der Kommunikation in Social Media liegt darin, nicht nur die direkten Empfänger / Kontakte / Fans / Follower zu erreichen, sondern auch in deren soziale Netzwerke hinein zu kommunizieren.

Dies geschieht durch eine mehrstufige Kommunikationswirkung:

  1. Unsere direkte Kommunikation muss eine möglichst hohe Anzahl unserer Social Media Kontakte erreichen.
  2. Die Inhalte unserer Kommunikation müssen so relevant sein, das sie den erreichten Kontakt motivieren.
  3. Die Kommunikation zwischen uns und unseren Kontakten muss in geeigneter Weise in das soziale Netzwerk der Kontakte hineinwirken.
  4. In der Kommunikation muss die Motivation zur Weitergabe enthalten sein.
  5. Die erreichten direkten Kontakte müssen unsere Kommunikation an ihre direkten Kontakte weitergeben.

Diese mehrstufige Kommunikation ist deutlich anspruchsvoller als gewohnte Marketingkommunikation. Zudem hat die Nutzung fremder Social Media Plattformen wie Twitter oder Facebook technische und kommunikative Einschränkungen zur Folge, die diese Kommunikationsstafette zusätzlich erschweren.

Werfen Sie einen Blick auf eine beliebige Social Media Kommunikation und suchen Sie nach der Motivation der direkten Empfänger zur Weitergabe.  

 Wechselwirkung und Gestaltungsmöglichkeiten

Da wir in aller Regel auf die Nutzung externer Social Media Plattformen angewiesen sind, müssen wir mit reduzierten Gestaltungsmöglichkeiten in der Kommunikation leben. Um so wichtiger ist es, die verbliebenen Gestaltungsmöglichkeiten auch zu nutzen.

Aufbau relevanter Social Media Reichweite

Achten wir beim Aufbau der Social Media Reichweite darauf, das sie zielführend geschieht, wir also vor allem Kontakte knüpfen, die wirtschaftliche Relevanz haben. Das sind in aller Regel Kunden, potenzielle Kunden, Interessenten, Meinungsführer und Distributoren in unseren Themen.

Die Aufgabe für die Kommunikation ist Inhalte bereit zu stellen, die für diese Zielgruppen relevant sind und diese Informationen so zu verpacken, das sie eine hohe Motivation zur Weitergabe beinhalten. Bewährte Inhalte dafür sind z. B.

  • Informationen, mit deren Weitergabe sich der User profilieren kann
  • konkrete Vorteile, die nur durch Weitergabe wirken, von Weitergabe abhängen oder durch sie skaliert werden.

Katzenfotos, Gewinnspiele und Verlosungen zählen nicht automatisch zu den empfehlenswerten Methoden wenn es um den Aufbau relevanter Social Media Reichweite geht – es sei denn die Verbreitung von Katzenfotos oder die Durchführung von Gewinnspielen ist elementarer Bestandteil des Geschäftsmodells Ihres Unternehmens. Ansonsten erhalten Sie auf diesem Weg eine Reichweite, die vor allem an Katzenfotos oder an den Gewinnen aus Gewinnspielen interessiert ist.

Gestaltung relevanter Social Media Kommunikation

Die Aufgabe der Kommunikation ist nicht nur Inhalte zu kommunizieren sondern sie zu zu verpacken, das der Empfänger zu einer Weitergabe aufgefordert bzw. motiviert wird. Gehen Sie nicht automatisch davon aus, das der Empfänger einer interessanten und wertvollen Information immer von sich aus daran denkt, diese Information weiter zu geben. Es macht Sinn, ihn daran zu erinnern und ihm auch gleich seine Vorteile aus der Weitergabe aufzuzeigen.

 Worauf Sie beim Aufbau sozialer Reichweite achten sollten

  • Der Aufbau sozialer Reichweite sollte auf eine Social Media Strategie aufbauen, die klare Ziele und Zielgruppen definiert.

  • Schaffen Sie sofort erkennbare Vorteile für den User aus der Vernetzung mit Ihrem Unternehmen.
  • Gestalten Sie die Kommunikation ganz generell Nutzen stiftend.
  • Achten Sie darauf, das Ihre Social Media Kontakte von der Weitergabe Ihrer Inhalte profitieren.
  • Motivieren Sie die User zur Weitergabe von Inhalten in der direkten Kommunikation mit dem Einzelnen wie in der Gesamtkommunikation.

Weitere Informationen zum Thema Kommunikation in Social Media

Kommunikation in Social Media als Seminarthema

Leitfaden für Social Media Strategien

Social Media bietet neue geldwerte Vorteile für Arbeitnehmer

euroDas Social Media für die Jobsuche ein zunehmend wichtiges Thema geworden ist, pfeifen Spatzen und Personalverantwortliche von den Firmendächern. Für Arbeitnehmer existiert daneben allerdings ein deutlich weniger bekannter und ebenfalls Geld werter Vorteil, der durch Social Media erst ermöglicht wird.

Die persönliche Social Media Wertschöpfung als Mitarbeiter

Wer kann als Mitarbeiter einen persönlichen Social Media Vorteil nutzen?

Die schlechte Nachricht – Social Media bietet nicht jedem Mitarbeiter eines Unternehmens die Möglichkeit einer persönlichen Wertschöpfung. Das funktioniert nur in den Fällen in denen der persönliche Kontakt und die individuelle Leistung relevant ist, also überall wo der Einfluss den Faktors Mensch auf den Geschäftserfolg nicht ganz ohne Bedeutung ist. Einige Beispiele aus Verkauf, Vertrieb und Handwerk machen dies deutlich.

Wie sieht der persönliche Social Media Vorteil eines Mitarbeiters aus?

Der Social Media Vorteil eines Mitarbeiters entscheidet sich nicht grundsätzlich von dem eines Unternehmers. Er basiert auf Reichweite, Vernetzung, Wahrnehmung und Wertschätzung durch Kunden, Entscheider oder andere für das Unternehmen wichtige Zielgruppen. Unternehmen bauen in Social Media Reichweite und Wertschätzung auf, Mitarbeiter können dies zumindest genauso.

Wie lässt sich dieser Social Media Vorteil wirtschaftlich nutzen?

Sicherheit, Wertschätzung und handfeste finanzielle Vorteile sind die Ebenen, auf denen sich eine wertvolle Social Media Reichweite als Mitarbeiter auszahlen können.

Sicherheit: Ein Mitarbeiter, der fest mit „seinem“ Kundenstamm in Social Media vernetzt ist und diesen aktiv pflegt, stellt für das Unternehmen einen anderen Aktivposten dar, als ein Mitarbeiter, der Social Media nicht in diesem Sinn nutzt. Nur zwei Gründe dafür:

  • positiv: der Mitarbeiter ist als Informationskanal und Meinungsbilder wertvoll.
  • negativ: über diesen Mitarbeiter kann der Wettbewerb an die eigenen Kunden, sobald der Mitarbeiter wechselt.

Wertschätzung: der Mitarbeiter demonstriert mit seiner persönlichen Social Media Reichweite nicht nur eine wirtschaftlich zunehmend wichtiger werdende Kompetenz und kann damit mehr zur Wertschöpfung beitragen. Er ist zudem auch potenzieller Meinungsbilder bei Kunden und Interessenten.

Einkommen: sofern dem Unternehmen die Bedeutung von Social Media und auch der Wert der Reichweite des Mitarbeiters klar ist, kann sich das spürbar im Einkommen des Mitarbeiters niederschlagen. Sei es, weil das Unternehmen damit die Wertschätzung und Leistung honoriert, sei es weil man damit den Wechsel dieses Mitarbeiters zum Wettbewerb verhindern oder zumindest erschweren will.

Interessenkonflikt und Wettbewerbssituation Arbeitnehmer und Arbeitgeber

Einige Arbeitnehmer sehen Social Media Kontakte von wirtschaftlicher Bedeutung bei ihren Arbeitnehmer mit gemischten Gefühlen. Einerseits kann das Unternehmen davon profitieren, andererseits besteht dadurch auch ein gewisses Risiko, das diese Reichweite / der Kundenkontakt mit dem Mitarbeiter das Unternehmen verlassen kann. Die allermeisten Unternehmen sehen allerdings noch gar nicht, was sich aus einer wirtschaftlich relevanten Social Media Aktivität von Mitarbeitern an Konsequenzen ergeben können, zumal von diesem Thema eben nicht nur Unternehmen mit umfangreichem Vertriebsapparat betroffen sein können, sondern auch Kleinunternehmen, Mittelständler und Handwerksbetriebe.

Die rechtliche Seite ist zumindest in Deutschland noch nicht ganz eindeutig klar. Bei Vertriebsmitarbeitern gibt es dazu einige unterschiedliche Urteile. Meist handelt es sich dabei um Kontakte die in eindeutig beruflich genutzten Plattformen wie Xing oder LinkedIn aufgebaut wurden. Wie dies in einer Plattform wie Facebook, deren Nutzung zumindest in Deutschland überwiegend privater Natur ist, gesehen wird, ist noch weitgehend offen.

In Facebook als der wichtigsten Social Network Plattform ist zudem die Wettbewerbssituation um die Aufmerksamkeit des Unternehmenskundens für das Unternehmen zusätzlich relevant. Unternehmensmitarbeiter können sich in Facebook mittels ihrer Profile mit Kunden vernetzen, Unternehmen sind auf die Nutzung von Pages – mit klarer Einschränkung in der Kommunikation begrenzt.

Ob sich eine wirtschaftliche Nutzung von privater Vernetzung mit Kunden des Unternehmens über Social Media Guidelines auch nach dem Ausscheiden des Mitarbeiters untersagen lässt, bedarf  juristischer Klärung.

Wie baue ich einen wirksamen persönlichen Social Media Vorteil als Mitarbeiter auf?

Die Grundlage ist auch hier – wie bei den Unternehmen – eine aktive Social Media Reichweite. Ein Mitarbeiter der diese Methoden nutzen will, sollte die Möglichkeit haben, sich auf akzeptierte Weise mit relevanten Kontakten des Unternehmens zu vernetzen und diese Kontakte aktiv zu pflegen. Das relevante Informationen nicht aus Firmeninternas bestehen sollten, ist eigentlich selbstverständlich. Als Mitarbeiter sollte ich zudem über die nötige Kompetenz verfügen um als Kontaktperson interessant zu sein.

Welche Branchen sind betroffen oder könnten betroffen werden?

Hier eine spontane und alles andere als vollständige Auflistung von Branchen, in denen Mitarbeiter Social unternehmensrelevante Media Kontakte aufbauen können, also zum Beispiel Mitarbeiter

  • in beratungsintensiven Branchen – b2b und b2c, wei z. B. IT-Berater.
  • im Verkauf von beratungsrelevanten oder -intensiven Konsumgütern, wie Autohausverkäufer oder Verkäufer in einer Boutique.
  • im Handwerk – wie zum Beispiel Frisöre.

 Was tun als Arbeitgeber?

Erst mal Ruhe bewahren und die eigene Situation sachlich prüfen.

  • Wie hoch ist das Risiko in eigenen Fall generell einzuschätzen?
  • Welche Mitarbeiter sind überhaupt in der Lage diese Methode zu nutzen?
  • Welche Mitarbeiter sind bereits in Social Media aktiv und vernetzen sich auch mit Kunden?
  • Welche Regelungen kann ich für diesen Fall juristisch sicher einsetzen?
  • Wie kann ich eine relevante soziale Reichweite von Mitarbeitern für mein Unternehmen nutzen, die Reichweite einbinden?

Wenn es absehbar ist, das sich ein Unternehmen von diesen Möglichkeiten betroffen sein kann oder wird, ist es klüger proaktiv zu handeln und entsprechende Regelungen zu suchen und zu realisieren.

Unternehmen, deren Mitarbeiter über eine wirtschaftlich wertvolle soziale Reichweite verfügen und diese intelligent für das Unternehmen einsetzen, verfügen über einen Wettbewerbsvorteil. 

Erfolgskiller Social Media Broadcasting

Social Media Broadcasting – schleichender Erfolgskiller in Social Media

Social Media Broadcasting wirkt als schleichender Erfolgskiller, weil damit u. a.

  • die Aktivität von sozialer Reichweite (Fans, Follower, Kontakte) reduziert wird und
  • das Empfehlungsmarketing nicht nur auf der Stelle tritt, sondern sukzessive rückläufig wird.

Facebook beschleunigt diesen Prozess in dem es Informationen von Pages mit geringer Relevanz aus dem Newsfeed aussteuert. Social Media Broadcasting führt dazu, das Informationen von Pages an Relevanz verlieren.

Sind Ihre Social Media Aktivitäten von Social Media Broadcasting gefährdet?

Prüfen Sie, ob Ihre Social Media Aktivitäten durch Social Media Broadcasting betroffen sind. Nachfolgende Checkliste aus der Gebrauchsanweisung Social Media Broadcasting vermeiden zeigt, welche Situationen zu Social Media Broadcasting führen.

Checkliste Social Media Broadcasting

Was können Sie tun um Social Media Broadcasting entgegen zu wirken?

Gestalten Sie Ihre Social Media Strategie entsprechend, beachten Sie die Gefahr von Social Media Broadcasting im Kommunikationsalltag und

PageLines- broadcasting.jpgDie Gebrauchsanweisung zum Thema Social Media Broadcasting informiert Sie  Sie auf knapp 20 Seiten,

  • über die Risiken von Social Media Broadcasting und deren Ursachen
  • zeigt Lösungen auf
  • ermöglicht Ihnen anhand einer Checkliste eine individuelle Analyse Ihrer Situation
  • und empfiehlt kurz- mittel- und langfristige Handlungsalternativen.

Facebook: Aus Unternehmenssicht eine Zeitverschwendung?

Ein Artikel von Jeff Gibbard in Social Media Today kommt zu dem Schluss, das für Unternehmen Aktivitäten in Facebook nicht die  Zeit und Mühe wert sind, die darauf verwendet werden muss. Jeff Gibbard ist kein Social Media Feind, im Gegenteil. Trotzdem hat er zu Facebook eine kritische Haltung und begründet diese im Einzelnen. Hier der Link zu diesem Artikel Facebook: Waste of Time? | Social Media Today.

Die Kritik

Gibbard nutzt als Person ein Profil und für sein Unternehmen natürlich eine Page. Er ist mit der Wirkung des Profils zufrieden, nicht aber mit der Wirkung der Page.

Der Hauptkritikpunkt zielt darauf ab, das mit der Page nur noch wenige Fans erreicht werden können und damit die Aktivität entsprechend gering ausfällt. Gibbard gibt an, das er durch den Edgerank nur noch 8-16% der Fans seiner Page erreichen kann. Um bessere Ergebnisse zu erreichen, muss letztlich Facebook für die Bewerbung von Posts bezahlt werden.

Seine Kritik betrifft das Problem, das Facebook über den Edgerank Regeln aufstellt, die den Zugang zu den eigenen Kontakten erschweren und diese Regeln willkürlich sind, sich an kleinsten gemeinsamen Nennern ausrichten und weder die Qualität des Contents, noch der Kommunikation wirklich berücksichtigen.  Dies führe dazu, das die Kommunikation platter und inhaltlich belangloser werde um einem Algorithmus gerecht zu werden, statt sich an Nutzern und Nutzenstiftung zu orientieren.

Damit wird das Thema Marke ebenso negiert, wie aktuelles Geschehen in den Unternehmen. Entscheidend ist statt dessen, was Facebook für wichtig erachtet.

Gibbard kritisiert auch, das bei dieser Methode missachtet werde, welche Zielgruppe ein Unternehmen in Facebook anspricht. Unternehmen, deren Zielgruppen eher zu den Contentproduzenten gehören, haben es dadurch leichter als Unternehmen, deren Fans eher passive Informationskonsumenten sind. Gibbard

  • sieht ein Problem für die Unternehmen die Informationen, die die Unternehmen für wichtig und wertvoll für ihre Empfänger halten, ausreichend zu verbreiten, weil sie durch den Edgerank begrenzt werden.
  • empfindet die Komplexität die Facebook durch solche Begrenzungen aufbaut, für zu hoch um auf Dauer sinnvoll genutzt zu werden.

Mein Blick auf diese Situation

Facebook macht es den Unternehmen deutlich schwerer. Sowohl was den Aufbau von Reichweite als auch deren Nutzung angeht. Das war nicht anders zu erwarten, denn die Unternehmen sind diejenigen, die Facebook finanzieren sollen.

  • Würde es nicht mehr nötig, Werbung zu schalten, wäre Facebook Pleite.
  • Wäre es ausreichend mit Posts zu agieren, würde Facebook deutlich weniger verdienen können.

Es ist sicher nicht zu erwarten, das Facebook für die Unternehmen einfacher oder preiswerter werden wird. Facebook hat Aktionäre, die mit ihrem Investment Geld verdienen wollen.

Gibbard vergleicht an verschiedenen Stellen Twitters Einfachheit mit Facebooks Komplexität. Natürlich gewinnt hier Twitter. Einfacher geht kaum. Komplexität ist aber gelegentlich auch eine Chance, wenn man sie handeln kann, was natürlich zunehmen weniger einfach ist.

Twitter befindet sich allerdings auch in einem anderen Stadium seiner Entwicklung. Ich würde nicht all zu fest davon ausgehen, das der jetzige Status quo lange Bestand hat, wenn Twitter auf die Vorstellungen von Investoren und Aktionäre stärker Rücksicht nehmen muss.

Der Kern des Problems

Facebooks Komplexität, der steigende Aufwand und die Notwendigkeit eigene Posts bewerben zu müssen, geht zu Lasten kleinerer Unternehmen. Das wird dazu führen, das Facebook für Kleinunternehmen deutlich weniger attraktiv wird. Im Augenblick besteht der Eindruck, das Social Media ohne Facebook nicht möglich ist. Das kann man so sehen, muss es aber nicht. Facebook ist ein Monolith, an dem man nicht ganz so einfach vorbei kommt, wenn man Social Media betreiben will.

Facebook aber nur auf die Nutzung von Pages zu begrenzen, ist ein Ansatz, den zu hinterfragen sich auch für Unternehmen lohnt. 

Die Nutzung von Facebook durch Unternehmen zugunsten zusätzlicher Erträge einzugrenzen ist legitim, aber nicht ganz risikolos. 

Natürlich hat Facebook die Aktivität von Unternehmen auf Pages begrenzt, aber das ist für kreative Unternehmen sicher kein unüberwindbares Problem. Probleme fördern und erfordern innovative Lösungen. Je schwieriger die Nutzung von Facebook für Unternehmen wird, desto höher wird die Notwendigkeit innovativer Lösungen.

Social Media Architektur РGibbards L̦sung

Gibbards zieht aus diesen Erfahrungen für sein Unternehmen Konsequenzen und gestaltet seine Social Media Architektur entsprechend:

  • Facebook läuft via automatische Posts als Verbreitungskanal weiter: Wenn dort Fragen gestellt wird, reagiert man, aber man investiert keine Zeit mehr in den Aufbau von Aktivität auf Facebook.
  • Social Media Schwerpunkt wird Twitter.
  • ergänzend werden Slideshare, Pinterest und Youtube genutzt.
  • Zentrale Säule ist der eigene Blog.

Facebooks offene Flanke

Facebook ist in einem Entwicklungsprozess, die Nutzung von Social Media durch Unternehmen ist es ebenfalls. Die Kritik, die angebracht wurde, trifft sicher ein nicht unwesentliches Problem, aber eben auch nur einen aktuellen Zustand eines Teils der Social Media Nutzung.

  • Je mehr es den Unternehmen erschwert wird, Reichweite in Facebook aufzubauen und diese dann erfolgreich zu nutzen, desto mehr wird Facebook als Bestandteil der Social Media Architektur an Gewicht verlieren.
  • Für Unternehmen, die weiterhin ein großes Gewicht auf Facebook in ihrer Social Media Strategie legen, gibt es auch Möglichkeiten diese Plattform aktiv zu nutzen, ohne das Gewicht auf eine Page zu legen.

Fazit

Eine berechtigte, weil nützliche Kritik, die zum Überdenken der eigenen Architektur anstossen sollte. Das Facebook seine Möglichkeiten der Monetarisierung austestet, ist legitim. Das die Unternehmen über alternative Nutzungsmöglichkeiten von Facebook nachdenken, ebenso.

Und mir fällt da einiges an Nutzungsmöglichkeiten für Unternehmen ein, das Facebook gar nicht so leicht abstellen oder herunterfahren kann.

 

Wenn Google+ so gut ist, warum nervt Google damit?

Google, Google+ und Social Media

Ein guter Artikel von Mark Asay behandelt nicht nur das problematische Verhalten von Google, er zeigt auch deutlich, warum Google mit seiner Social Network Plattform auf Dauer Probleme haben wird.

Link zum Artikel If Google+ Is So Good, Why Does Google Force It On Us?

Google+ ist als Produkt im Prinzip sinnvoll – für Google, sofern es erfolgreich ist. Damit Google+ ausreichend erfolgreich ist, muss es sinnvoller für User sein, Zeit in Google+ zu investieren, statt sie anderweitig zu nutzen.

Ist es das nicht, bleibt nur noch die Marketing- / Penetranzkeule. Aber die kann einem auch auf die Füsse fallen.

Google+ ist ein Baby, das permanent aufgehübscht wird, seine Abstammung aber eben doch nicht verbergen kann. Google+ ist –  zugespitzt formuliert – eine Plattform von Nerds für Nerds.

Social Media ist eben kein Business von Nerds für Nerds sondern eher von DAUs für DAUs – auch das ist extrem zugespitzt, um den Unterschied zu verdeutlichen. Natürlich ist Social Media nicht nur eine Spielwiese für DAUs sondern primär für die vielen Nomalos, die einfach nur etwas einfaches, sinnvolles und hilfreiches wollen.

Hilfreich und sinnvoll ist Google+ vor allem für Google. Vielleicht sollte man auf Googles Campus mal ein Reservat für DAUs installieren. Als Gegenpol und Testarea.

 

Facebook & Instagram Leitfaden für NGOs

Allfacebook erinnert an den offiziellen deutschen Facebook & Instagramm Leistfaden, der jetzt in deutscher Sprache vorliegt.  Link dazu: Offizieller deutscher Facebook & Instagram Leitfaden für NGOs.

Leitfaden für die Benutzung von Facebook und Instagramm

Ein Leitfaden für die Benutzung von Facebook und Instagramm ist hilfreich. Dieser ist auch ganz pragmatisch und  kurz. Ein wenig erinnert er aber auch an eine Bedienungsanleitung für Anzulernende. Mach dies und das und gut ist.

NGOs und Unternehmen verbinden mit der Nutzung von Facebook – hoffentlich – mehr als die Freude auf den Dialog mit ihren Zielgruppen, auch wenn der schon sehr hilfreich und nützlich ist.

In beiden Fällen geht es doch letztlich darum eine bestimmte Wirkung zu erzielen, sei es eine politische Veränderung oder ein wirtschaftliches Ergebnis. Das Produkt, das die Maschine Facebook mit erstellen soll, entsteht aber bestenfalls nur teilweise in Facebook.

Wir können in Facebook Informationen verbreiten, Interessenten generieren, Meinungen beeinflussen, Stimmungen unterstützen und Reichweite und Aufmerksamkeit produzieren. Alles extrem hilfreich und sinnvoll. Wenn wir aber wirklich mit unseren Aktivitäten in Facebook „zu Potte“ kommen wollen, brauchen wir eine Wirkung.

In der Politik steht dies zum Beispiel dafür Reaktionen zu generieren, die dort ankommen, wo sie wirken. Und dazu muss diese Reaktion immer noch Facebook verlassen, zur Petition werden, zum Protest in der allgemeinen Öffentlichkeit, zur Reaktion, die zu denn Verantwortliche kommt.

Für Unternehmen könnte diese bedeuten, Interessenten zu generieren, Kunden zu binden, Produkte zu verkaufen, natürlich auch Empfehlungsmarketing zu unterstützen. Das letztendliche Ziel der Social Media Aktivität befindet sich noch nicht – und das auch auf längere Sicht – in Social Media, den Social Networks, in facebook.

Social Media Erfolg in Facebook und Co.

Damit Social Media für NGOs wie Unternehmen zu einem Erfolg werden kann, muss die Wirkung, die mit Social Media erzielt wird, auch nach außen geleitet werden können. Und hier mauert Facebook – und nicht nur Facebook.

  • Die Möglichkeit externe Prozesse – z. B. Verkauf, CRM – an die Plattform anzubinden sind zumindest noch mehr als bescheiden.
  • Noch bescheidener – nämlich schlichtweg nicht vorhanden – ist die Möglichkeit eine einmal erziele Reichweite in Facebook für das Unternehmen zu sichern.

Die Notwendigkeit beim Start von Social Media Aktivitäten in Facebook – oder anderen Plattformen – auch an das eigentliche Ziel und an die Sicherung des Erreichten zu denken, ist eigentlich selbstverständlich. Gebrauchsanweisungen wie diese sind zwar hilfreich für die praktische Nutzung von Facebook, erhöhen aber auch das Risiko eines Social Media Erfolgs ohne wirklichen Wert, weil sie die entscheidenden Punkte ausklammern.

Empfehlung: Strategie vor Leitfaden

Ignorieren Sie Leitfäden aller Art, bevor Sie nicht Klarheit über Ihre Social Media Strategie und deren Einbindung in die Wertschöpfung / Wirkungsgenerierung haben. Egal wie gut und sinnvoll diese Leitfäden sind. Wenn Sie selbst das Ziel und den Weg nicht kennen, führt sie jeder Leitfaden dorthin, wo sie der Herausgeber dieses Leitfadens haben will.

Nutzen Sie diesen Leitfaden dafür,

  • sich Gedanken darüber zu machen, was eine Page in Facebook leisten kann und wo ihre Leistungsfähigkeit aufhört.
  • wie Sie aus einem Social Media Erfolg eine wirtschaftliche Wertschöpfung oder eine spürbare Reaktion bei Verantwortlichen machen.
  • wie Sie die wertvolle kommunikative Reichweite die sich Ihr Unternehmen oder Ihre NGO erarbeitet hat, auch nachhaltig sichern können.

Es mag zynisch klingen, aber manche Leitfäden leiten die Orientierung in Richtung eines gewünschten Verhaltens und lenken dabei vom wesentlichen (Erfolg) ab.

 

Facebook – der wirtschaftliche Wert eines Fans 2013

Syncapse hat am 17. 4. 2013 eine neue Studie zum wirtschaftlichen Wert eines Facebook Fans vorgelegt und kann diese Daten jetzt mit der Studie von 2010 vergleichen.

Hier einige der wichtigeren Erkenntnisse aus dieser Studie.

Grundlagen des wirtschaftlichen Werts eines Fans auf Facebook

Wie sich der wirtschaftliche Wert eines Facebook Fans zusammen setzt, zeigt die nachfolgend Grafik.
syncapse-grössen

 

Wertentwicklung 2010 – 2013

Die Anzahl der Fans von Unternehmen auf Facebook hat sich von 2010 auf 2013 vervielfacht. Der wirtschaftliche Wert eines Fans ist im gleichen Zeitraum um 28 % gestiegen – von $136.38   auf  $174.17 .

Die Bedeutung dieses Anstiegs wird deutlicher wenn man die Volumen betrachtet, die sich zeitgleich verändert haben. 2010 hatten wenige große Marken einige Millionen Fans auf Facebook. Heute sind global player im Bereich der zweistelligen Millionenzahl angekommen.

Beispiel MacDonalds.

Syncapse hat in 2010 durchschnittliche Ausgaben von $188 pro Facebook Fan ermittelt. In 2013 gab der durchschnittliche MacDonalds Fan auf Facebook durchschnittlich $292 aus, also 55% mehr als in 2010. MacDonalds hat mehr als 28 Millionen Fans auf Facebook. Der Mehrkonsum der Facebook Fans von 2010 auf 2013 ist für MacDonalds damit beinahe 3 Milliarde US $ wert.

Wert eines Facebook Fans nach Marken

syncapse-brands

Das der Wert eines Facebook Fans innerhalb der untersuchten Marken doch sehr deutlich schwankt, liegt nicht zuletzt in den Produkten und deren Kauffrequenz begründet. Fast Moving Consumer Goods wie Coca Cola liegen nach dieser Analyse deutlich hinter hochpreisigeren Produkten, auch wenn sie eine deutlich höhere Kauffrequenz aufweisen.

Umsatz pro Fan und pro Kunde

Nachfolgende Grafik vergleicht die durchschnittlichen Umsätze von Kunden und von Fans einer Marke.

syncapse spending

Mehrausgaben von Fans gegenüber Kunden ohne Fan Status: durchschnittlich $116 oder 83%.

Die Unterschiede in den Kaufvolumen differieren auch hier innerhalb der Marken sehr deutlich:

  • Bei Zara gibt hier der durchschnittliche Fan 138% mehr für Produkte dieser Kette aus, als ein Kunde ohne Fan Status.
  • bei Levis sind dies sogar 161% höhere Umsätze, die Fans gegenüber Kunden ohne Fan Status tätigen.
  • bei Coca Cola sind dies immer noch knapp 25% Mehrumsatz bei Fans.

 Bedeutung und Aussagekraft des Fankonzepts

Setzen wir die Qualität dieser Studie als gegeben voraus, stellt sich immer noch die Frage nach der realen Aussagekraft solcher Studien für die Unternehmensstrategie. Zugespitzt können wir die entscheidende Frage so formulieren

Tragen Communitys und die Investitionen darin dazu bei Kunden zu Fans zu machen oder messen wir nur besonders engagierte und überzeugte Kunden die es zuvor schon gab?

Präzise und klinisch-wissenschaftlich sauber, lässt sich das mit Studien dieser Art nicht bis zum letzten Punkt belegen. Die eBay Studie als die große Marktstudie mit einer Kontrollgruppe hat belegt, das Communitys dazu beitragen, das mehr Umsätze getätigt werden.

Die Mitglieder der Community nutzen eBay deutlich stärker und für eBay wirtschaftlich positiver als die eBay Nutzer, die keine Mitglieder einer Community waren.

Bevor wir den allerletzten wissenschaftlichen Beweis für die wirtschaftlichen Vorteile von Fans und Communitys haben, werden uns mit Anhaltspunkten und Indizien behelfen müssen. Für mich zählen dazu folgende Punkte:

  • Communities und das Fankonzept das damit realisiert werden kann, bewirken keine Wunder und sind auch nicht unendlich skalierbar.  Markenprofil, Kaufverhalten und Kaufkraft setzen hier u. a. Grenzen.
  • Wenn das Produkt und das Unternehmen nicht überzeugen, helfen auch keine Investitionen in Communitys um Umsätze so deutlich zu steigern.
  • Wenn Kommunikation und Interaktion dazu beitragen, das Menschen von Produkten und Unternehmen überzeugt werden, sind Communitys die erste Methode der ersten Wahl. Wenn diese nicht der Fall wäre, wäre auch Werbung in Frage zu stellen.
  • Communitys sind das einzige Marketinginstrument, in denen der Kunde den Kunden in großem Maßstab überzeugen (und zum Fan machen) kann. 

Die Bedeutung von Social Networks / Communitys für das Marketing

Auch wenn der Vergleich ohne Zweifel ein wenig hinkt, erinnert mich das Szenario doch an den Strukturwandel der sich im Einzelhandel vollzog.

  • Vor dem Siegeszug der Selbstbedienung kümmerte sich der Einzelhändler selbst noch darum, die Ware in den Einkaufskorb des Kunden zu legen. 
  • Heute bedient sich der Kunde selbst in den Regalen.
  • Gestern und auch heute kümmert sich das Marketing selbst darum, den Kunden vom Produkt und der Marke zu überzeugen.
  • Heute und morgen wird diese Aufgabe zunehmend und überzeugender von Kunden übernommen.

Status quo und Konsequenzen

  • Wir befinden uns am Anfang eines Strukturwandels.
  • Wer diesen Anfang verpasst, wird sehr schnell in Zugzwang und ein Eile geraten.
  • Aktuell ist das Konzept von Fans auf Facebook dabei sich zu etablieren und durch Ergebnisse bestätigt zu werden.
  • Facebook bietet den Unternehmen noch nicht die Instrumente um das Potenzial auszuschöpfen, das Communitys für Unternehmen bieten.
  • Sobald dies – durch Facebook oder auch unternehmenseigene Leistungen, angebunden an Facebook der Fall ist, wird der Wettbewerbsdruck im Marketing und insbesondere der Wettbewerb um die Aufmerksamkeit des Kunden in den Communitys / sozialen Medien noch einmal drastisch ansteigen.
  • Wer heute mit Community Building startet, startet unter deutlich schlechteren Vorzeichen, wie wir aufgrund der aktuellen Veränderungen in Facebook sicher sagen können.
  • Wer als Unternehmen damit erst morgen startet, startet unter härteren Bedingungen.

 Sind Sie und Ihr Unternehmen für diesen Strukturwandel im Marketing bereit? Fragen Sie uns nach Lösungen für diese Herausforderung:

Social Media Multitasking – Social Media als permanenter Begleiter unserer Aktivitäten

Eine Analyse von eMarketer befasst sich mit den Nutzungssituation von Social Media und stellt fest, das wir durch die mobile Nutzung heute Social Media in den unterschiedlichsten und (un)möglichsten Situationen derartig nutzen das Social Media zu einem Bestandteil um nicht zu sagen einem Motor von Multitasking wurde und wird.

Einige Ergebnisse der Analyse

  • Fernsehen ist eine Beschäftigung die ausgesprochen gern mit Social Media verbunden wird: 8 von 10 Facebook Usern und zwei Drittel der Twitter User nutzen Social Media beim Fernsehen.
  • Frauen nutzen Social Media etwas stärker, während sie fernsehen, reisen und trainieren und deutlich stärker beim shoppen.
  • Männer nutzen Social Media intensiver als Frauen am Arbeitsplatz.
  • 44% der Smartphone User in den USA bezeichnen Social Media als wichtigste Aktivitäten auf ihrem Smartphone, für Unterhaltung als wichtigste Aktivität sprechen sich 33% aus.

Hier geht es zum Orginalartikel:

Social Media and Multitasking Go Hand in Hand – eMarketer.

Hier zwei Grafiken mit Ergebnissen der Analyse:

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Konsequenzen für Unternehmen

  • Der Multiplikatoreffekt durch Social Media ist noch deutlich höher einzuschätzen, auch wenn Unternehmen Social Media gar nicht oder nur gemäßigt nutzen.
  • Wo User mit positiven oder negativen Erfahrungen konfrontiert sind, kann dies umgehend eine öffentliche Angelegenheit sein.
  • Monitoring wird damit zunehmend wichtig – nicht nur um Probleme frühzeitig zu erkennen, sondern auch um diese Entwicklung für die Qualitätssicherung zu nutzen.
  • Das stationäre Einkaufserlebnis wird zu einem Social Media Event. Unternehmen, die diese Chance nicht nutzen, verzichten auf das aktuell wertvollste und wichtigste Marketinginstrument.
  • Social Media Touchpoints / Motiavationspunkte und -anlässe werden zu einem zunehmend wichtigen Thema für den Unternehmenserfolg auf stationärer Ebene.

Sind Sie und Ihr Unternehmen dafür bereit? Fragen Sie uns nach Lösungen für diese Herausforderung.

Alex Buchanan

Telefon 0711 620 415 0
eMail:alex.buchanan@brssmm.de

Wilfried Schock
Telefon 0711 620 415 60
eMail:wilfried.schock@brssmm.de

Frauen in Social Media – US Studie über die Bedeutung von Social Media für Frauen und deren Nutzung

Wer Social Network Plattformen und deren Nutzerkreise auch aus Betreibersicht kennt, wird nicht sehr überrascht sein. Frauen nutzen Social Networks stärker als Männer.

Eine Studie aus den USA – The Women of Social Media – bringt dazu einige interessante Fakten.

Nutzungsgrad von Social Media bei nordamerikanischen Frauen

  • 75% der weiblichen Internetnutzerinnen der USA nutzen Social Networking Sites (wie Facebook), bei Männern sind das nur 63%
  • Frauen nutzen Social Networking Sites deutliche aktiver (bezogen auf die Zeit, in der sie dort online sind).
  • 86% der nordamerikanischen Frauen haben einen Social Media Account / ein Social Media Profil.
  • durchschnittlich werden 2.2 Accounts / Profile geführt.
  • 81% nutzen Facebook.
  • durchschnittlich werden 12 Stunden in der Woche für Social Media Aktivitäten genutzt.
  • 19% der nordamerikanischen Frauen sagen, das sie ihren besten Freund / beste Freundin nur über Facebook oder Twitter kennen.

Social Media Attraktivität

Die Nutzung von Social Media gehört für Frauen zu den 4 wichtigsten Aktivitäten.

  1. Zeit mit Familiemitgliedern verbringen
  2. Zeit mit Freunden verbringen oder andere soziale Aktivitäten
  3. Facebook oder andere soziale Netzwerke nutzen.
  4. Zeit mit dem Partner verbringen, bzw. mit der Partnersuche.

 Interessante usp’s von Social Media für Frauen

  • 62% der nordamerikanischen Frauen mögen an Social Media besonders, das sie die Kontrolle darüber haben, mit wem sie wann kommunizieren. 
  • 24% der nordamerikanischen Frauen ziehen es vor Menschen über Social Media kennen zu lernen.

Bedeutung für das Marketing

Die Zielgruppe Frauen ist für das Empfehlungsmarketing besonders interessant. Nordamerikanische Social Media Nutzerinnen

  • empfehlen deutlich häufiger Produkte oder Dienstleistungen online.
  • erkundigen sich deutlich häufiger nach Empfehlungen anderer.
  • verbreiten Produktinformationen online nahezu doppelt zu häufig als andere Frauen.
  • empfehlen Produkte auch außerhalb von Social Media häufiger (persönliche, per eMail, am Telefon)

Medienexperten

Die nordamerikanischen Social Media Nutzerinnen sind auch in anderen Medien sehr aktiv. Der durchschnittliche wöchentliche Medienkonsum

  • 33.7 Stunden TV am Fernsehgerät
  • 6.8 Stunden TV online
  • 7 Stunden Radio Online
  • 6.0 Stunden Radion am Radiogerät oder in Fahrzeugen
  • 4 Stunden Zeitungen online oder per eReader
  • 3.2 Stunden Zeitungen auf Papier

 Nutzungsintensität

Die Nutzung von Social Networks durch Nordamerikanerinnen veränderte sich. In den letzten 6 Monaten hat sich die Nutzung wie folgt verändert.

Insgesamt gaben 38% an ihre Social Media Nutzung entweder reduziert oder eingestellt zu haben. Im Einzelnen gaben

  • 16% an, ihre Social Media Nutzung eingestellt zu haben.
  • 28% die Social Media Aktivitäten reduziert zu haben.

Bei den „Social Media Abtrünnigen“ ist die Altersgruppe der 18-24 jährigen besonders ausgeprägt. Die Gründe dafür hat die Studie nicht überprüft. These: eine Ursache für eine Nutzungsveränderung könnte auch die Bedeutung der Plattformen für die Partnersuche sein.

Die Plattformpräferenzen nordamerikanischer Frauen

  • nahezu jede nordamerikanische Social Media Nutzerin hat ein Profil bei Facebook (97).
  • Instagramm Nutzerinnen stammen häufiger aus dem Nordosten der USA.
  • Pinterest Nutzerinnen kommen eher aus dem Mittleren Westen, haben Kinder und sind Hausfrauen.
  • Frauen mit höherem Haushaltseinkommen sind stärker auf Twitter, LinkedIn, Pinterest, Blogger und Instagramm zu finden.
  • Jüngere Frauen sind besonders auf Instagramm, Google+ Youtube, Twitter, Pinterest und Blogger zu finden.

Konsequenzen für das Unternehmensmarketing

Wirtschaftliches Risiko Nutzungsrückgang

Ein Nutzungsrückgang ist nicht nur für die Betreiber von Social Network Plattformen ein Thema, sondern in zumindest gleichem Umfang für die Unternehmen.

  • Nach einer Studie von Social Code kostet die Generierung eines Facebook Fans durchschnittlich 9.56 US$. Ein Verlust an Fans durch Nutzungsreduzierung oder Nutzungseinstellung ist damit zugleich für die Unternehmen auch ein wirtschaftlicher Verlust.
  • Weniger aktive Frauen bedeutet auch weniger Empfehlungen und damit Wirkungsverluste für das Marketing und Umsatzverluste für das Unternehmen, das weniger empfohlen wird.

Sicherung von Social Media Reichweite und Fans

Die Sicherung eines zusätzlichen Kommunikationskanals zu Facebook Fans (ausserhalb der Plattform Facebook) gewinnt durch diese Erkenntnisse weitere Bedeutung. 

Die einmal aufgebaute Soziale Reichweite in Form von Fans und Followern wird nicht nur durch Regulatorien der Plattformbetreiber eingeschränkt sondern auch durch Nutzungsveränderungen gefährdet. Es ist deshalb im Unternehmensinteresse, die erzielte Reichweite in Sozialen Netzwerken möglichst durch einen weiteren, möglichst direkten Kommunikationskanal abzusichern. Dies wird derzeit von den Unternehmen zumindest in Deutschland noch deutlich vernachlässigt. Eine Social Media Architektur die soziale Reichweite für das Unternehmen und deren Daten für die Unternehmen sichert, ist in Deutschland noch eine extreme Ausnahme.

Weitere Informationen

Zu dieser Studie

Social Media Strategien und Social Media Architektur

 

 

Social Media Strategie: Facebook Pages von Unternehmen

Die Nutzung von Facebook Pages für die Unternehmenskommunikation bewegt sich in Richtung Normalität. Das die Unternehmen dabei nicht immer so erfolgreich sind, liegt nicht nur an der Informationsflut, die gut vernetzte User täglich erreicht. Auch die eigenen konzeptionellen Leistungen der Unternehmen stehen dem Unternehmenserfolg in Social Media gelegentlich im Weg. Einige kurze Hinweise zu einigen dieser Stolpersteine machen dies deutlicher. Nutzen Sie diese Punkte doch auch, um die eigene Situation zu prüfen.

Zielgruppenorientierung der Social Media Aktivitäten

Zielgruppen sind alles andere als neu. Damit arbeiten Generationen von Marketingleute. Wirft man einen Blick auf FB Pages von Unternehmen  als wichtige Social Media Präsenzen wird deren Zielgruppenorientierung nicht sofort klar. Ausnahmen sind natürlich Unternehmen, die sich überwiegend nur auf eine einzige Zielgruppe konzentrieren.

Auch ohne eine klare Zielgruppenorientierung der Page findet irgendwann jeder User mal eine relevante Information in dieser Page Рk̦nnte man denken. Nur das eben jeder User zuvor den Eindruck gewinnt, das ihm diese Page wenig relevantes zu bieten hat.

  • Ãœberprüfen Sie doch einmal Ihre Facebook Page(s) wie klar die Zielgruppenorientierung für einen User wird und welche konkrete Nutzenstiftung die Page für diese Zielgruppe liefert.
  • Denken Sie über Zielgruppencommunitys nach, bevor Sie mit Social Media starten, aber bleiben Sie dabei bitte nicht im Zielgruppendenken der „Vor-Social-Media-Phase“ hängen. Gehen Sie den Schritt weiter in Richtung Individualisierung, den Social Media und die dahinter stehende Technik längst ermöglichen.

Attraktivität und Reichweite in Social Media

Manche Themen sind in einer Zielgruppe hipp, andere nicht. Makler interessieren sich nun mal logischer Weise deutlich mehr für Immobilienthemen als Jugendliche und Justin Bieber ist eher kein Thema für den verwöhnten Freund klassischer Musik.

Was bedeutet das für Unternehmen, deren Produkte nicht wirklich sexy sind? So what, könnte man sagen. Hauptsache die Leute kommen auf uns zu, wenn unser Thema gefragt ist. Im Prinzip richtig, wenn man auf den Kernvorteil von Social Media – das Empfehlungsmarketing – verzichten will, man Social Media für eine Minderheit betreiben will und nicht dazu beitragen muss, das Marktkommuniktion, Kundenbindung und Neukundengewinnung nennenswerte Ergebnisse produzieren.

Diejenigen, die Social Media um Ergebnisse willen betreiben und über etwas Social Media Kompetenz verfügen, ist natürlich klar,

  • das eine Reichweite, die relevante Ergebnisse ermöglicht eine Grundvoraussetzung für eine wirtschaftlich erfolgreiche Nutzung von Social Media ist.
  • das diese Reichweite nur dann gut funktioniert, wenn sie aktuell ist, also vom User aktiv genutzt wird.

Wenn das eigene Thema aber zumeist kein aktuelles oder attraktives Thema ist, scheitert man auf diese Weg schnell im Aufbau von Reichweite und deren „Instandhaltung“. Ich mag in diesem Zusammenhang zwei wunderbare Beispiele, die Sie je nach Publikum gerne weiter verwenden können:

Würden Sie auf einer Party einer hübschen Frau, die Sie nicht näher kennen, direkt sagen, das Sie gerade Lust haben, mit ihr in die Kiste zu steigen?

Die große Kunst eines Theologen besteht darin, von jedem Thema die goldene Brücke zu seinem Thema zu schlagen. Als Marketer kennen Sie das Problem. In Social Media ist es ausgeprägter als in anderen Kommunikationswelten.

Die Kernkompetenz der Unternehmen liegt in aller Regeln bei ihren Produkten. Unternehmen, die über eine zweite Kernkompetenz für den Lifestyle ihrer Zielgruppen verfügen, sind eher selten. Natürlich könnte dieser Part von der Werbeagentur des Unternehmens übernommen werden, sofern diese sich schon weit genug in Social Media eingearbeitet hat und dafür auch zuminddest die passende inhaltliche Infrastruktur stellen kann.

  • Nutzen Sie dafür „fremde“ Themen und Inhalte besser externe Partner. Der Versuch Kompetenz für andere Welten im Unternehmen aufzubauen, ist wirtschaftlich nicht zu empfehlen und führt im Markt seltenst zu dem gewünschten Ergebnis. Wenn Sie hier weitere Fragen haben sprechen Sie uns gerne an: Kontakt: Alex Buchanan.

Interaktivität

Social Media funktioniert nur durch Interaktivität. Wenn meine Zielgruppe auf meine Themen nicht reagiert, wird aus Social Media ein weiterer Kommunikationskanal zum „beschallen“ von Menschen. Empfehlungsmarketing und hohe Reichweite adieu.

Interaktivität heißt aber nicht nur, das ich dem Menschen auf der anderen Seite die Gelegenheit geben sollte, zu Wort zu kommen. Ich muss ihm auch einen Grund dafür geben und dieser Grund sollte zumindest (auch) im Thema liegen. Ohne relevantes Thema keine Interaktion.

  • Denken Sie nicht nur über Ihre Themen nach. Denken Sie auch über die Nutzenstiftung ihrer Kommunikation nach.
  • Denken Sie vor allem aber darum, welchen Nutzen die Weitergabe einer Information für den User hat bzw. haben muss, damit diese Weitergabe erfolgt.
  • Drucken Sie doch mal die Kommunikation in einer Facebook Page aus und kreuzen Sie die Posts an, die einen klaren Nutzen aus der Weitergabe für den User erkennen lassen

Entwarnung: Nicht jeder Post muss diesem Anspruch genügen. Aber einige sollten dies. Je mehr, desto besser. Wenn Sie hier Alternativen suchen oder weitere Fragen haben sprechen Sie uns gerne an: Kontakt: Alex Buchanan, Wilfried Schock.

Sicherung sozialer Reichweite

Stellen Sie sich vor, Sie machen sehr, sehr erfolgreich Social Media. Bauen eine enorme Reichweite auf. Und die ist dann durch eine Richtungsänderung bei Facebook perdu. Wie erklären Sie das im Unternehmen? Damit, das Sie keinen Einfluss auf Facebook haben? Sicher, aber das ist kein Grund kein Backup der sozialen Reichweite gemacht zu haben. Letztlich haben Sie auch keinen Einfluss auf Microsoft oder den Produzenten Ihrer Rechner.

Backup von Reichweiten in Facebook?

Die schlechte Nachricht: dafür gibt es keinen Button in Facebook. Die gute Nachricht: statt dessen gibt es kompetente Social-Media und IT Architekten. Das heisst ein Backup muss dies mit eigenen Mitteln realisiert werden.

  • Das Thema ist auch technisch und konzeptionell anspruchsvoll. Wenn Sie Fragen zu den Möglichkeiten eines Backups von Reichweiten ausserhalb von Facebook haben, sprechen Sie mich bitte direkt an (wilfried.schock@brssmm.de oder 0711 620415 60)

CRM Anbindung

In Social Media ausreichende Reichweiten zu haben, Interesse zu wecken, Empfehlungsmarketing zu organisieren, all das ist gut. Besser ist, die Ergebnisse – Leads, Interessenten, Kaufwillige und Beratungsinteressierte – automatisiert in die Unternehmensprozesse einbinden zu können. Perfekt ist, Social Media so nutzen zu können, das damit – in der Hand des Unternehmens –  individuelle Profile für Kunden und Nichtkunden entstehen, die dem Verkäufer Absatzpotenziale aufzeigen. Davon sind wir allerdings noch etwas weiter entfernt, auch wenn mancherorts daran gearbeitet wird.

  • Prüfen Sie den Wissensstand in Ihrem Marketing- und Social Media Bereich für das Thema Social Media und CRM Anbindung. Es muss ja nicht die rein technisch-automatisierte und perfekte Lösung sein, die kurzfristig dazu beitragen kann, das Social Media wirtschaftlich erfolgreicher eingesetzt wird.

 Zusammenfassung

Die 3 erst genannten Themen sollten eigentlich vor dem Start von Social Media Aktivitäten nicht nur erkannt, sondern auch eine Lösung gefunden haben. Ansonsten wird ein wirtschaftlich ausreichender Social Media Erfolg sehr fragwürdig.

Wenn Sie dazu Fragen haben, beantworten diese gern Alex Buchanan (alex.buchanan@brssmm.de – 0711 620 415 54) und Wilfried Schock (wilfried.schock@brssmm.de – 0711 620 415 60).

 

Anmerkung:

Dieser Artikel ist in spezifischer Form für Sparkassen hier erschienen.

Facebook schlägt TV-Werbung – Cross Media Werbung – Case Maggi Kochstudio

Eine neue Fallstudie zur Werbewirkung in Facebook beschreibt den Wirkungsanteil der Facebook Werbeanzeigen an einer Cross Media Kampagne von Nestle für ein Produkt von Maggi.

Die Studie kann hier herunter geladen werden. 

Die wichtigsten Informationen daraus:

–      19% der von der Kampagne ausgelösten Umsätze kamen über Facebook, bei nur 8% des gesamten Kampagnen-Budgets

–      Facebook erreichte vor allem neue Konsumenten von Maggi

–      Facebook-Werbeanzeigen erreichten 30% der deutschen Internetnutzer

–      1,9 Millionen Menschen, die die Werbeanzeigen auf Facebook gesehen haben, wurden nicht über Fernsehen- oder Printwerbung erreicht

–      der ROI durch Facebook war 2,5x höher als gegenüber TV.

 

Bemerkenswert:

Der Vergleich der Wirkung von Facebook Werbung mit TV Werbung ist interessant. Die Wirkung für die Neukundengewinnung und nicht zuletzt die Skalierbarkeit und Messbarkeit der Werbung gibt Facebook im Wettbewerb mit anderen strukturelle Wettbewerbsvorteile.

 

 

Social Media Leads

Leads durch Social Media generieren

Hier finden Sie Informationen über die Methoden und Vorgehensweisen mit denen sich Leads / Interessenten in oder mit Hilfe von Social Media generieren lassen.

Um Leads in und durch Social Media zu generieren bieten sich unterschiedliche Vorgehensweisen an. Dieser Artikel befasst sich mit den 3 Methoden, die nach meiner persönlichen Einschätzung am relevantesten sind.

Leads / Interessenten aus Suchmaschinen

Mit diesem Ansatz nutzen wir Blogs um Interessenten für bestimmte Themen aus Suchmaschinen zu filtern.

Diese Methode erreicht diejenigen Menschen, die aktiv nach bestimmten Inhalten suchen und ist sowohl Alternative als auch Ergänzung zur Nutzung von Adwords. Der Löwenanteil der Suchanfragen landet nun mal in der generischen Suche – also der Trefferliste und hier bei den ersten 3 Treffern. Pech wenn Wikipedia dazu einen Eintrag liefert oder Google wissenschaftliche Ergebnisse zuerst einblendet. Um auf die ersten Plätze einer Trefferliste zu kommen, ist ein möglichst fundiertes know how in SEO (Suchmaschinenoptimierung) erforderlich, über das man entweder selbst verfügt oder sich extern beschafft.

Wie viel kostet diese Art der Interessentengewinnung?

Die Kosten hängen bei dieser Methode vor allem davon ab

  • welche Suchbegriffe man nutzen will und
  • wie wirtschaftlich wertvoll und umkämpft diese sind
  • wie viel know how man extern einkaufen muss.

Eine gute Orientierungshilfe dazu liefert Googles Keyword Tool, mit dem sich die Nachfrage nach bestimmten Keywords und der Preis für Adwords auf diese keywords – als Alternative oder Messlatte – dafür quantifizieren lassen.

Leads aus Social Network Plattformen

Bei diesem Ansatz nutzen wir eine vorhandene soziale Reichweite in Facebook oder einer anderen Social Network Plattform.

Die handwerkliche Kunst die hier gefordert ist, besteht einmal darin, eine vorhandene Reichweite optimal zu nutzen und dafür die Möglichkeiten der Kommunikation und die Distribution von Inhalten in Social Network Plattformen so weit als möglich zu kennen und auszuschöpfen.

Die Aufgabe hier ist nicht nur eine Information zu produzieren, die dazu führt das Interessenten sich zu erkennen geben und als Leads in einen Geschäftsprozess weitergeleitet werden können. Das wäre deutlich zu wenig und würde den eigentlichen Nutzen von Social Networks übersehen. Die Herausforderung der Kommunikation in Social Media ist – neben der erwähnten Grundaufgabe – die Kommunikation so zu gestalten, das sie dem Empfänger einen Grund liefert diese Information an seinen Freundeskreis weiter zu geben. Nur wenn dies erfüllt wird, sollten wir von einer Social Media Kommunikation sprechen.

Leads aus Twitter

Die Kommunikation in Twitter basiert auf dem gleichen Prinzip wie in den Social Network Plattformen. Aber natürlich können wir auch nur eine Info mit hashtags versehen und abfeuern.

Social Media Kommunikation

Bedenkt man was über die Kommunikation in Social Network Plattformen / Sozialen Netzen zuvor gesagt wurde und betrachtet man die Kommunikation der Unternehmen in den Plattformen ist die Aussage leichter nachvollziehbar, das überwiegend eben keine soziale Kommunikation betrieben wird. Die Ursachen dafür sind simpel. Nicht jede Information wird entsprechend sorgfältig und anspruchsvoll konstruiert und nicht jeder, der die sozialen Medien nutzt, kennt die Mechanismen, die dabei zu beachten sind.

Wenn Sie die Chancen von Social Media für Ihr Unternehmen besser nutzen wollen, empfehle ich Ihnen – sofern Sie nicht schon längst ein Profi in dieser Art von Kommunikation sind – ein Seminar mit den entsprechenden Inhalten. Informationen dazu finden Sie hier.

Bravo – Geschäftsführer geht beim best case für verpasste Chancen

Bei BRAVO wird der Geschäftsführer gegangen. Da drängt sich mir spontan eine hübsche Analogie zum Personalkarussell bei den VZ Netzwerken auf. Natürlich kann man das nicht ganz vergleichen. BRAVO ist für mich eines der besten Beispiele der Medienbranche für verpasste Chancen.

Hier ein paar Punkte, warum der Fall BRAVO für mich so besonders eindrucksvoll ist:

  • BRAVO verfügte in einer besonders kommunikativen Zielgruppe über eine extrem starke Position und Reichweite – über Jahrzehnte.
  • Das Aufkommen der Social Network Plattformen traf und trifft gerade bei dieser Zielgruppe auf extremes Interesse. Diese Veränderung hat man nicht schnell genug erkannt und aufgegriffen.
  • BRAVO selbst war dann nicht in der Lage, dieses Interesse in der eigenen Plattform zu befriedigen, weil man weder das Thema social networking in dieser Zielgruppe und wohl auch die Zielgruppe nicht mehr verstand. Der Community Ansatz der BRAVO zeugt heute noch von mangelnder Kompetenz in diesem Thema.
  • Die User sprechen weiter und mehr denn je über ihre Themen –  aber die Themen werden nicht mehr von Bravo gesetzt noch spielt das Medium eine Rolle bei ihrer Verbreitung.
  • Die Facebook Fanpage von BRAVO wird wohl als letzte Bastion ehemaligen Glanzes übrig bleiben.

Anzumerken ist, das der Anteil des user generated content an den Visits sich innerhalb eines Jahres verdoppelt hat. Trotz der miesen Qualität der Plattform in diesem Bereich. Letztlich bleibt die Nutzung bei Bravo.de auf einem sehr überschaubaren Wachstumskurs, der weit von dem entfernt ist, was in dieser Zielgruppe einer kompetente Einbindung von Social Media ermöglicht. Vermutlich wird man auch die Chancen einer so großen Reichweite in Facebook und die dadurch möglichen Geschäftsmodelle verpassen. Schade eigentlich.

Und die Analogie zu den VZ Netzwerken – sie stimmt nicht ganz. Hier zeigt sich der Unterschied zwischen altetablierten Medienmarken und den schneller gewachsenen Social Network Plattformen. Letztere sind zwar schneller erfolgreich und sterben aber auch genauso schnell wieder, wenn sie stehen bleiben. Medienmarken sterben auch, wenn sie sich nicht weiter entwickeln, aber das – wie man sieht -etwas langsamer.

 

 

 

 

 

Shitstorms – eine Angst geht um

Wirft man einen Blick auf die Fragen zur Nutzung von Social Media ist das Thema Shitstorm besonders relevant. Das hat schon den Eindruck von German ANGST. Angst ist ein schlechter Ratgeber, sagt schon der Volksmund treffend. Und Angst ist dann besonders wirksam, wenn man nicht weiss, was auf einen zukommt und vor allem was man überhaupt machen kann. Hier deshalb einige Hinweise rund um das Thema.

Was ist ein Shitstorm?

Die Antwort findet sich in Wikipedia.

Wen betrifft das Thema Shitstorm überhaupt?

Jeden Person und jedes Unternehmen das in einem sozialen Umfeld agiert. Unabhängig davon, ob es bewußt in den sozialen Medien vertreten ist, oder nicht. Die Hoffnung, sich der Gefahr eines Shitstorms nicht auszusetzen, wenn man nicht in die sozialen Medien geht, ist so vernünftig wie die Augen zu schließen, weil man dann nicht gesehen wird.

Wie kommt ein Shitstorm zustande?

Auslöser

Die Zutaten eines Shitstorms sind ein Auslöser und die Fähigkeit zur Verbreitung von Kritik. Der Auslöser muss dabei nicht objektiv oder subjektiv dramatisch sein. Es reicht, das sich jemand geärgert hat, der weiß wie man einen Shitstorm in Gang setzt und die Möglichkeiten dazu hat.  Wikipedia nennt dazu einige Beispiele. Man kann allerdings nicht jede Mücke beliebig zum Elefanten aufblähen. Und je mehr Shitstorms durchs soziale Netz huschen, desto mehr gewöhnt sich der User daran.

Kompetenz / Erkenntnis

Auch wenn der Kunde vielleicht nicht in jedem Fall König ist, mit der Wirkungsklasse „Journalist“ kann jeder gut vernetzte Social Media User schnell gleich ziehen. Wo Journalisten noch in Redaktionen eingebettet sind, hat der Social Media User die alleinige Entscheidung, was er medial ins Rollen bringt. Entscheidend ist, das dem Social Media User zumindest vage klar ist, was er mit Social Media etwas bewegen kann.

Vernetzung und automatische Information

Ein Social Media Nutzer, der nicht wirklich vernetzt ist und die Mechanismen von Social Media nicht kennt, hat es ungleich schwerer einen Shitstorm ins Leben zu rufen, als jemand, der eine hohe soziale Reichweite und Glaubwürdigkeit besitzt und weiss, wie er seine soziale Reichweite aktivieren kann. Aus einer hohen Vernetzung und der damit einher gehenden breiten (automatischen) Information von Freundeskreisen ergibt sich geschickt genutzt schnell eine Reichweite, die der einer Tageszeitung in einer mittleren Stadt entspricht.

Ego

Wenn sich immer mehr Menschen an einer Kritik beteiligen, zieht das auch Menschen an, die sich durch Kritik profilieren und bestätigen. Je mehr bereits an sachlichen Argumenten genutzt wurde, desto schwieriger ist es sich damit noch zu profilieren. Sobald die sachliche Ebene der Kritik verlassen wird, steigert sich die unsachliche Kritik gegenseitig.

 

Wie erkenne ich einen Shitstorm rechtzeitig?

Das Zauberwort dafür ist Monitoring. Social Media aufmerksam im Blick zu haben, ist die einzige Chance auf eine rechtzeitige Vorwarnung, die es noch ermöglicht, worst cases zu vermeiden. Hier gilt die simple Faustregel, das man alle Plattformen im Blick haben sollte, die als Risikoquelle auftreten können und das man dies so zeitnah als möglich tun sollte. Je besser das Monitoring, desto höher sind allerdings auch seine Kosten. Wer diese vorher scheut, kann natürlich Glück haben. Monitoring ist in diesem Zusammenhang  ein wenig vergleichbar mit einer Versicherung oder dem Backup der Datenbestände.

Faustregel

  • Wenn Kritik im Netz aufgenommen wird, also andere Social Media User darauf reagieren, ist die erste Warnstufe erreicht.
  • Wenn der Kritiker oder die ersten reagierenden gut vernetzt sind, stehen Sie auf Stufe 2 und sollten agieren.
  • Ab Stufe 3 – die Kritik verbreitet sich – geraten Sie schon in der Defensive.

Die Shitstormskala von Graf und Schwede geht auf die Entwicklungsstufen ausführlicher ein. Deshalb überspringe ich diesen Punkt und warne lediglich davor eine Entwicklung zu lange nur zu beobachten oder aufgrund komplexer Entscheidungsstrukturen zu spät zu reagieren.

Wie kann ich mich vor einem Shitstorm schützen?

Gar nicht. Das ist wie schlechtes Wetter. Gut, es gibt windiges, naßkaltes Wetter und es gibt veritable Orkane. Und es ist ein Unterschied, ob ich das Wetter gemütlich im trockenen am warmen Kamin beobachte oder mit einem Boot auf hoher See und fernab von jedem Hafen von einem Orkan heimgesucht werde. Im letzteren Fall ist zu hoffen, das Schiff, Mannschaft und Kapitän seetüchtig und gut vorbereitet sind.

Wie bereitet man sich vor, bevor ein Shitstorm aufzieht?

Üben, üben, üben. Wie im maritimen Beispiel. Wenn jeder weiss, was er zu tun hat, und das auch blind und in schwierigsten Situationen sicher kann, ist die Lage schon mal etwas besser, als wenn alle in Panik geraten. Also befasst man sich mit den Themen

  • Shitstormplanung:
    • Welche Anlässe bietet das Unternehmen als Auslöser von Shitstorms.
    • Wo treten dazu Informationen auf?
    • Wie erkennen wir das sicher und rechtzeitig – im Unternehmen und im sozialen Netz?
    • Wer ist ein potenzielles „Shitstormrisiko“? (Teilweise prüfen Hotelketten in den USA die soziale Vernetzung von Gästen um sie als Multiplikatoren für positive Erfahrungen wie als Risiko im Fall von Kritik besser einschätzen zu können).
    • Wer reagiert im Fall A wie und wie schnell muss insgesamt reagiert werden können?
  • Shitstormübung: Wenn die „Shitstormplanung'“ zu einem Shitstorm-Notfallplan geführt hat, sollte man den einfach mal praktisch durchspielen.

Was tun, wenn ein Shitstorm aufzieht?

Schnelles, entschlossenes und vor allem kompetentes handeln ist wieder mal durch nichts zu ersetzen. Aussitzen würde ich als Strategie definitiv  nicht empfehlen.

Wenn die Früherkennung funktioniert hat.

Sobald Sie den ersten Windhauch erkennen, versuchen Sie ihm die Ursache aus den Segeln zu nehmen. Wenn Sie Probleme so schnell als möglich bereinigen und vor allem erkennbar machen, das das Problem sofort angegangen wird, sind Sie immer auf der sicheren Seite (auch wenn man nie ganz sicher sein kann). Denn damit sinkt die Anzahl derjenigen, die sich der Kritik anschließen schon mal. „Die tun ja schon was.“ Das bedeutet nicht, das die Kritik sofort ein Ende findet. Sie können damit aber einem anwachsen entgegen wirken.

Wenn nach dem Hinweis, das man etwas unternimmt, nichts erkennbares bzw. kommuniziertes passiert, ist das allerdings kontraproduktiv.

Wenn die Früherkennung nicht funktioniert hat oder zu spät gehandelt wurde.

In diesem Fall kocht das Thema schon hoch und der Storm ist nicht mehr abzuwenden. Die Devise heißt jetzt Schadenbegrenzung.

  • Der erste Schritt ist eine realistische Einschätzung der Situation. Es hilft nicht, im Recht zu sein und das auch durchzusetzen, wenn man dadurch einen größeren Schaden produziert. Die Methoden „Bis zum bitteren Ende“ und „Wir haben Vorfahrt“ sind nicht wirklich empfehlenswert.
  • Brechen Sie aus der kommunikativen Defensive aus und sei es durch eine Kapitulation. Letztlich bezahlen Sie damit „nur“ den Preis mangelnder Aufmerksamkeit und Kompetenz. Eine Gegenoffensive im Sinn eines Gegenangriffs gegen alle Kritik ist suizidal, weil Sie damit Benzin ins Feuer giessen.
  • Versuchen Sie die Kommunikationsführerschaft zurück zu bekommen. Das wird nicht in allen Fällen gelingen, aber je mehr sie aus der Defensive kommen, desto weniger „Opfer“ und „Spielball“ sind sie. Wer Fehler eingesteht, glaubhaft erklärt, wie er sie vermeiden kann und offen und auf gleicher Augenhöhe kommuniziert und damit um Verständnis und Vertrauen wirbt, hat bessere Chancen mit einem geringeren Schaden davon zu kommen.

In solchen Fällen zahlt es sich übrigens sehr aus, wenn man in Social Media längere Zeit aktiv war und sich ein Vertrauenspolster und die Unterstützung durch andere Social Media User aufgebaut hat. Das Unternehmen steht dann nicht ganz alleine da und Gegenstimmen anderer User sind sehr hilfreich wenn es darum geht, die Dimension eines Shitstorms in Grenzen zu halten. Allerdings sollte man besser nicht versuchen, diese Unterstützung über Fakes oder bezahlte Stimmen / Agenturen zu produzieren. Die Gefahr, das dies auffliegt und zu einer worst case Situation führt, ist in meinen Augen zu hoch.

Die hässliche technische Seite eines Shitstorms

Googeln Sie auch, wenn Sie etwas über eine Person, ein Unternehmen oder eine Marke wissen wollen? Wenn ein Shitstorm seinen Schwerpunkt auf Plattformen hat, die Google auswertet, kann der Shit bei Suchabfragen noch über längere Zeit wieder aufgewärmt und hochgespült werden. Und damit lästig lange nachwirken. Es macht also auch technisch Sinn, in Social Media aktiv zu sein und darauf zu achten das ein Shitstorm möglichst auf der eigenen Plattform stattfindet.

Persönliche Anmerkung

Als kleiner Trost zur Dimension des Themas Shitstorm: Gelegentlich ist die Angst vor der Gefahr gefährlicher als die Gefahr selbst. Spätestens wenn man sich auf ein Risiko ernsthaft vorbereitet, nimmt dieses kalkulierbarere Dimensionen an.

Wenn sie mehr wissen wollen oder müssen

Nutzen Sie unsere Seminare, einen Workshop für die Vorbereitung oder ein individuelles Coaching für sich oder Ihr Team. Sprechen Sie uns an.

 

[allgemein]

Social Media Kompetenz Test

Social Media Kompetenz Test für Medienverantwortliche

Wenige Branchen sind von Social Media so direkt wie umfassend betroffen wie die Medienbranchen – im positiven wie im negativen Sinn. Grund genug, Social Media Kompetenz zu thematisieren.

Social Media Kompetenz ist mehr als die Fähigkeit eine Page in Facebook zu betreuen und in Twitter und Facebook zu posten. Social Media Kompetenz für Medienverantwortliche sollte über die Fähigkeit hinausgehen, redaktionellen Content in Social Media einbinden zu können (auch wenn das schon in einigen Fällen nicht immer so gut klappt. Warum die schlichte Einbindung von redaktionellem Content in Social Media allein nicht wirklich zielführend ist, erklärt sich – u. a. – aus 2 Aspekten, die als bekannt vorausgesetzt werden sollten.

Die Erfahrungen aus den USA zeigt, das dort 1 US $ Umsatz in den neuen Medien einem Verlust von 7 US $ gegenüber steht. Der Ausgleich dieses Verlustes ist durch die schiere Erhöhung von Reichweite / Traffic allein eher sehr schwierig. Zusätzliche Ertragquellen und damit auch Geschäftsmodelle sind zwingend nötig, will man per Saldo nicht dauerhaft auf kleinerer Größe leben.

Google News hat Verlage mit einem Schwerpunkt in Nachrichten gelehrt, das es Usern eben reicht, die Überschriften zu lesen um sich gut informiert zu fühlen. Die Nachrichtenwebsite erhält zwar traffic, profitiert aber von den News nicht in dem erhofften Maß. Brasilianische Verlage, die ihre Nachrichten aus den Google News entfernt haben, sollen nach eigenen Angaben nur einen Rückgang des Traffics von ca. 5% beklagen.

 Testen Sie Ihre unternehmerische Social Media Kompetenz

Unternehmerische Social Media Kompetenz steht für die Fähigkeit mit Hilfe von Social Media Erträge zu generieren und zukunftsfähige Geschäftsmodelle aufzubauen, bzw. existierende Geschäftsmodelle nachhaltig von Social Media profitieren zu lassen. Diese Definition erklärt, das unter einer unternehmerischen Social Media Kompetenz kein ganz trivialer Anspruch zu verstehen ist. Es geht eben nicht darum, ein paar Posts in Twitter abzusetzen.

Der angesprochene Social Media Kompetenz Check umfasst allerdings nur ein paar einfache Statements, ist also in wenigen Minuten zu absolvieren. Sie lesen ein paar Aussagen und prüfen sich dann selbst, ob Sie diesen Aussagen uneingeschränkt zustimmen können. Das war es dann auch schon. Sollten Sie bei der einen oder anderen Aussage nicht ganz sicher sein, ist dies ein um so sicheres Zeichen, sich über diesen Aspekt, diesen Punkt oder dieses Thema nicht nur Gedanken zu machen, sondern auch an ein update der unternehmerischen Social Media Kompetenz zu denken.

Sollten Sie das Thema Social Media delegiert haben, können Sie diese Fragen auch nutzen, um sich über den Stand und den Standard von Social Media im eigenen Verantwortungsbereich informieren zu lassen.

Hier geht es zum Social Media Kompetenz Check für Medienverantwortliche.

[imn-medien]

Alitalia und Facebook Shitstorm

Alitalia produziert Shitstorm durch Nachlässigkeit.

Alitalia hat einen Rabatt von 25% auf Flüge angeboten. Unglücklicherweise war auf der japanischen Seite von Alitalia zugleich ein Nachlass eingerichtet, der mit 25.000 Yen höher war, als sie Kosten für Inlandflüge in Italien. Damit konnten z. B.  einige Inlandsflüge in Italien über diese Seite kostenlos gebucht werden. Alitalia hat diese Möglichkeit – und die so gebuchten Flüge – storniert und erntet damit reichlich Ärger auf seiner Facebook Page und sicher auch nicht nur dort.

Das die Reaktionen der User vorhersehbar waren und Alitalia anscheinend mit der Reaktion auf diesen selbst produzierten Shitstorm überfordert scheint, ist eine Seite der Information. Die für Sie möglicher Weise interessantere liegt in der Wahrnehmung der Facebook Page von Alitalia.

Das es sich bei dieser Aktion um eine Förderung der Facebook Aktivitäten und der User handelt, ist nicht belegt. Das Angebot wird auf der Facebook Page eher diskret im Rahmen eines Postings vorgestellt. Auch auf der Alitalia Seite ist kein direkter Bezug dieses Angebots auf Facebook zu erkennen. Der Social Media Kontext des Problems bezieht sich also eher auf die Reaktion der Kunden von Alitalia, nachdem die Fluglinie die gebuchten Tickets via japanische Site storniert.

Shitstorm auf Facebook Pages ausblenden?

Vergleichen Sie doch bitte einmal diese beiden Ansichten der Facebook Page von Alitalia

Ansicht 1

Ansicht 2

Der Versuch eine Page von kritischen Anmerkungen „sauber“ zu halten, zeigt sich wenn man die beiden Wahrnehmungen des Inhalts gegenüber stellt. Ob das Sinn macht und zielführend ist, bleibt Ihrer Einschätzung überlassen. Uninformierte Besucher der Page wird der Shitstorm dadurch „erspart“. Ein souveräner Umgang mit Kritik und eine angemessene Wertschätzung von Facebook Usern stelle ich mir persönlich anders vor.

Damit Sie auch was zu schmunzeln haben, hier meine Lieblingsreaktionen von Usern.

 

 

[allgemein]

 

Marketing in Facebook wird schwieriger und künftig wohl auch teurer

Warum Marketing in Facebook schwieriger und teurer wird und was Unternehmen dagegen tun können.

Social Network Plattformen wie Facebook sind sehr aktive und lebendige Gebilde, die sich ständig weiter entwickeln. Manchmal sind diese Entwicklungen nicht ganz zur Freude von einzelnen Nutzergruppen.

Unternehmen, die Facebook für ihr Marketing nutzen, machen diese Erfahrung zunehmend.

Der kommunikative Overkill und das Ertragsproblem von Facebook

Der Newsfeed oder die Timeline eines Facebook Users sind ein Kernstück der Nutzung von Social Networks. Wenn dieser Newsfeed unter einem kommunikativen Overkill leidet, sinkt der Spass an der Nutzung der ganzen Plattform und dem User kann damit die Freude an der Nutzung von Facebook vermiest werden. Das geht dann sehr deutlich gegen das Geschäftsmodell und die Interessen von Facebook.

Das ein Newsfeed zwangsläufig zu einem kräftigen Strom anschwellen kann, ergibt sich allein aus der Vernetzung der User und deren aktivem Social Networking. Wenn 150 oder mehr Freunde täglich aktiv posten, Informationen teilen, Seiten vorschlagen und fröhlich kommentieren und liken, resultiert daraus schon ein beachtlicher Strom an Neuigkeiten.

Wenn der User dann noch 30 oder mehr Seiten geliked hat – und damit die Möglichkeit gab, ihn mit Infos zu versorgen, wächst der Strom an Informationen im Newsfeed noch weiter.

Facebook hat für diesen Fall den Edgerank entwickelt, der die Relevanz von Informationen für den Empfänger ausdrücken soll und darüber entscheidet, ob und wie oft die Informationen einer Informationsquelle noch wahrgenommen oder ausgesteuert werden.

In diesem Schutzwall vor irrelevanten Informationen, Redundanz und Spam öffnet Facebook mit den paid posts einen direkten Durchgang und sichert gegen Bezahlung Unternehmen wie Privatpersonen eine größere Wahrnehmung und eine größere Reichweite für ihre Informationen.

 

Facebooks neue Ertragsquelle paid posts

Damit hat Facebook nicht nur eine sehr viel versprechende neue Ertragsquelle, die in meinen Augen noch interessanter ist als Werbung. Facebook hat damit auch elegant aufgezeigt, wie man Geschäftsmodelle aus kostenlosen Leistungen entwickelt:

  • Zuerst hat Facebook den Unternehmen mit den Pages ein kostenloses Kommunikationstool in die Hand gegeben, mit dem einige Unternehmen beachtliche kommunikative Reichweiten aufgebaut haben.
  • Im nächsten Schritt wurde die Kommunikationsmöglichkeit aus der Page heraus zu den eigenen Fans strukturell so eingeschränkt, das Unternehmen faktisch dazu gezwungen sind, auch für die Nutzung von bereits aufgebauter Reichweite zu bezahlen.

Das diese Vorgehensweise mit den paid posts ihr Ende gefunden hat, sollte niemand erwarten. Es ist eher ein Anfang. Die Integration von Erlösmodellen in die soziale Kommunikation erscheint nicht nur logischer sondern vor allem auch wirtschaftlich interessanter als die platte Werbung in Social Network Plattformen.

 

Was Unternehmen tun können

Management Summary: Sichern Sie Ihre Reichweite. Sammeln Sie nicht nur Likes in Facebook sondern sichern Sie auch die Kommunikationsfähigkeit zu Ihren Freunden (Kunden, Interessenten) durch direkte Kommunikationskanäle ausserhalb von Facebook. Damit ermöglichen Sie zugleich eine direkte Anbindung von Unternehmensprozessen an Ihre Social Media Reichweite und die entsprechende Wertschöpfung für das Unternehmen.

Die alte Methode der Kommunikation in Facebook

 Bild 1 bildet die konventionelle Kommunikation zwischen Unternehmen und Facebook User über die  Page des Unternehmens ab. Etwas kompetentere Social Media User – und die Besucher unserer Seminare – sehen hier auch den klassischen Fehler in der Nutzung von Facebook Pages abgebildet: Die Kommunikation ist auf den User ausgerichtet, der die Page „geliked“ hat, und bezieht seinen Freundeskreis nicht mit ein. Damit wird der eigentliche Effekt von Social Media / Social Network Marketing verpasst und das Unternehmen betreibt eine Sackgassenkommunikation.

Die zielführendere Organisation der Kommunikation in Facebook

Bild 2 zeigt die Organisation einer etwas zielführenderen Kommunikation via Facebook. Führen Sie die Kommunikation über Ihre eigenen Plattform, damit Sie die Reichweite in Social Media sichern können, Informationen an Geschäftsprozesse anbinden, Social Media in die Vermarktung einbinden können.

Achten Sie dabei darauf, das die Nutzenstiftung für den User im wesentlichen auf Ihrer Plattform stattfindet und nicht in Facebook. Und denken Sie bitte unbedingt daran, in die Konzeption Ihrer Kommunikation auch die Freundeskreise Ihrer Fans / Likes einzubinden. Das ist letztlich der eigentliche Grund, warum Sie Social Media nutzen. Unternehmen, deren Kommunikation nicht systematisch auch auf die Erschließung der Freundeskreise angelegt ist, sollten sich noch einmal mit den Grundlagen von Social Media auseinander setzen. Wir empfehlen dazu ein passendes Branchenseminar damit der Lerneffekt etwas höher und praxisbezogener ist.

 Unternehmensplattform: was Sie als Unternehmensplattform nutzen, liegt in Ihrem Ermessen. Das kann durchaus auch eine schlanke Anwendung sein, sofern sie damit alle Leistungsanforderungen abdecken.

Paid Posts oder hervorgehobene Beiträge haben allerdings auch den sehr beachtlichen Nutzen, das damit die bestehende Reichweite einer Page extrem erweitert werden kann. Wenn Sie dazu Fragen haben, fragen Sie  meinen Kollegen Alex Buchanan oder mich. Betrachtet man finanziellen Aufwand und Nutzen ist das Verhältnis durchaus akzeptabel.

Die eigentliche Bedeutung der Einbindung einer externen Unternehmensplattform in die Social Media Kommunikation in Facebook liegt

  • in der Reichweitensicherung (wir wollen ja die Ergebnisse unserer Arbeit abgesichert wissen)
  • in der Einbindung in Unternehmensprozesse (wir wollen ja einen wirtschaftlichen Nutzen aus Social Media ziehen).

Wenn Sie die Chancen aus aktuellen Entwicklungen in Social Media Kommunikation schnell und effizient nutzen wollen, empfehle ich Ihnen diesen Workshop zur Social Media Kommunikation.

[allgemein]

Social Media und Politik Рwas wir von den USA lernen und was wir besser machen k̦nnen

Social Media und Politik Рwas wir von den USA lernen und was wir besser machen k̦nnen.

Nachfolgend eine Grafik, die die Social Media Nutzung im aktuellen Wahlkampf um das Amt des Präsidenten zeigt. Die unterschiedliche Nutzung der einzelnen Kanäle ist genauso interessant wie das durchaus abweichende Ergebnis. Was erst auf den zweiten Blick ins Auge fällt ist die Bedeutung der Volunteers  und deren Einbindung in den Wahlkampf.

Social Media und Volunteers

Was in der Offline-Welt in ähnlicher Form nicht ganz so neu ist – die Beteiligung von Parteimitglieder im Straßenwahlkampf hat eine lange Tradition – findet in Deutschland in Social Media nicht in gleichem Maß statt.

Der Volunteeransatz geht in seiner Wirkung deutlich über die des Strassenwahlkampfteams im Netz hinaus, weil er weitaus mehr Menschen aktivieren und mit deren Kontakten eine weit grössere Zahl von Menschen erreichen kann. Deutschland ist auch hier noch Entwicklungsland. In den USA ist das Thema Volunteers schon deshalb deutlich weiter, weil Volunteers auch wesentlich für die Finanzierung des Wahlkampfes sind.

Was wir insgesamt besser machen sollten

Wer Social Media nur zu Wahlkampfzeiten neu entdeckt, hat das Thema Social Media nur auf kurzsichtige Weise verstanden. Letztlich ist diese Art der Social Media Nutzung nicht wirklich kompatibel mit dem was Social Media ist und kann. Social Media ist eine permanente Infrastruktur und sollte entsprechend verstanden und genutzt werden. Für die Politik bedeutet dies, Social Media nicht nur zu Wahlkampfzeiten zu entdecken sondern das ganze Jahr zu nutzen um die eigene Politik, die eigenen Positionen und Handlungen zu Problemen und Herausforderungen zu erklären und um Unterstützung zu werben. Gerade auch hier sind Voluteers ein nachhaltiger und langer Hebel, der politschen Erfolg schaffen oder verhindern kann.

Ich-will-Europa.de Рwie man die Einigung Europas besser f̦rdern k̦nnte

Vorneweg – es ist immer besser, etwas zu tun, als ein Problem nur zu beklagen. Noch besser ist es allerdings etwas zu tun, das dieses Problem lösen hilft. In diesem Sinn ist die Kampagne „Ich will Europa“ sinnvoll, aber nicht überzeugend zielführend.

Wie könnte eine problemorientiertere Alternative aussehen?

Das Problem:

Die Bundeskanzlerin spricht in ihrem Grußwort zur Kampagne einige entscheidende Punkte an:

  • eine Verunsicherung der Bürger – nicht zuletzt durch aktuelle Krisen wie durch Unklarheiten über das Ziel,
  • eine (Vertrauens-)Krise, die sich über lange Jahre hinweg aufgebaut hat und
  • einen langen, beschwerlichen Weg, der vor uns liegt.

Die europäische Einigung ist ein historisches Projekt, an dem seit Generationen gearbeitet wird. Vom einstigen Glanz und der Begeisterung ist einiges verloren gegangen: weil wir uns an Erfolge als Selbstverständlichkeit gewöhnt haben, aber auch weil wir als Bürger immer weniger aktiver Teil dieses Prozesses sind oder nicht vermittelt bekommen, wohin uns dieser Prozess denn konkret führen soll und wie dieses „Europa“ denn konkret aussehen soll. (Wer bestellt schon ein Fahrzeug, wenn er nicht eindeutig gesagt bekommt, ob es ein Cabrio oder ein Kombi ist, für den er unterschreiben soll.)

Fazit: ein Vertrauensverlust, der sich aus verschiedenen Quellen über Jahre hinweg speist, Unklarheit darüber, was das konkret Ziel des Einigungsprozesses ist und die Erfahrung, das man als Bürger so weit als möglich aus diesem Prozess herausgehalten wird, lassen sich nicht durch eine Kampagne korrigieren. Das ist so klug wie der Versuch einen Marathonlauf gewinnen zu wollen, in dem man seine Kräfte in einem Sprint auf den ersten 100m konzentriert.

Problemorientierte Alternative

Ein problemorientierter Ansatz zur Rückgewinnung von Vertrauen und Engagement für die Einigung von Europa ist der Einsatz von Social Media in einer Form, die der Natur von Social Media entspricht –  der einer permanenten, kommunikativen und partizipativen Infrastruktur.

Wer Facebook  als Unterstützung einer zeitlich begrenzten Kampagne für ein politisches Ziel einsetzen will, sollte bedenken, das er damit genau das alte Schema bedient, das Politik vor Wahlen plötzlich den Bürger als Wähler entdeckt und ihn danach bis zur nächsten Wahl „vergißt“. Dieses Verhalten wird in Social Media sehr viel deutlicher als in anderen medialen Bereichen.

Wenn das Ziel ein langer Marathon ist, ein ständiges Ringen um Unterstützung und Zustimmung, sollten die Instrumente, die genutzt werden, dieser Herausforderung gerecht werden können. Social Media kann das leisten, aber nicht als Begleitmusik einer medialen Kampagne.

Social Media hat faktisch die Spielregeln der Politik zumindest in einem Punkt verändert:

War es früher praktisch kaum möglich den Bürger kommunikativ und gestaltend einzubinden, bietet Social Media jetzt das Werkzeug dafür.

Wenn die Möglichkeit vorhanden ist, aber nicht genutzt wird, kommt dies aus Sicht der Bürger einer mehr oder weniger deutliche Absage an sie gleich. Der Bürger als Mitgestalter ist damit nicht erwünscht. Das der Bürger als Entscheider auf dieses Verhalten unangenehm reagieren kann, macht die Situation für die Politik nicht einfacher. Letztlich gibt es zwei alternative Verhaltensweisen:

  • Eine deutlich weiter gehende Einbindung der Bürger als bisher = mehr Partizipation.
  • Deutlich weniger Entscheidungsmöglichkeiten für die Bürger als bisher = weniger Demokratie.

Schlicht formuliert: wenn ich Menschen permanent bei einem Projekt ausschließe, wo ich sie beteiligen kann und sie beteiligt werden wollen, sollte ich mich nicht wundern, das sich diese Menschen eher gegen dieses Projekt entscheiden, statt dafür. 

Social Media und die Mitgestaltung der Europäischen Union

Konzentrieren wir uns erst einmal auf die positive Mitgestaltung an einer Europäischen Einigung innerhalb einer Europäischen Union. Ich vermeide das Schlagwort „Europa“ ganz bewusst. Zu Europa gehören unter anderem auch Weissrussland mit Lukaschenko und ein wesentlicher Teil von Russland mit seiner Demokratie im Putinschen Verständnis. Und beiden will ich auf absehbare Zeit nicht in meinem europäischen Staatsgebilde als Mitgestaltenden begegnen.

Hier nur 3 grundlegende Kriterien für eine zielführende Nutzung von Social Media zugunsten des EU Einigungsprozesses:

Permanent: Das Projekt Europäische Einigung ist eines von langer Dauer. Social Media ist primär eine Infrastruktur (und nicht Kampagnenplattform) ermöglicht die Installation von Infrastrukturen, in denen Bürger stetig am Prozess mitwirken – durch Diskussion, Austausch, Initiativen, Kritik und Vorschlägen.

Partizipativ: Die Mitwirkung an Europa nur auf „sich informieren“, simple allgemeine Meinungsäußerungen und eine nachträgliche Bestätigung als Wähler ist nicht mehr ausreichend und auch nicht mehr zeitgemäß. Wer sich engagieren will, soll auch aktiv werden können und dazu eigene Ideen einbringen oder sich aus einem Werkzeugkasten von Aktivitäten, Aktionen und Beteiligungsmöglichkeiten – permanent wie temporär – bedienen zu können.

Integrativ: Darunter ist sowohl die Integration der Bürger und der unterschiedlichsten Meinungen wir auch die Integration dieser Infrastruktur in den Social Media Alltag der Bürger zu verstehen. Irgend welche Initivativen auf freier Flur, die von den Bürgern weder wahrgenommen werden, noch Teil ihres Alltags werden können, sind weniger zielführend im Sinn einer Meinungsbildung pro Europa, als eine Infrastruktur, die sich zum Teil des Social Media Alltags der politisch interessierten Bürger Europas macht.

Nur der Vollständigkeit halber seien in diesem Zusammenhang erfolgsrelevante Aufgaben wie ein kompetentes Community Management und Volunteer Management erwähnt. Es handelt sich eigentlich um Selbstverständlichkeiten, aber leider auch um Seltenheiten, weil hier kompetente Ausbildung, und nachfolgend fachliche Kompetenz und erfahrenes Personal rar sind.

Wie sollte eine Social Media Infrastruktur konkret aussehen, die den Europäischen Einigungsprozess zielführend unterstützen kann? Die Art der Umsetzung und die Einbindung dieser Infrastruktur in die Social Media Landschaft und die Social Media Nutzung der Bürger ist ein komplexes wie umfassendes Thema, das nicht nur eine hohe technische Kompetenz und technologische Kenntnis der bestehenden Social Media Strukturen sondern auch eine entsprechende, gestaltende Social Media Kompetenz erfordert, die zwangsläufig weit über die Fähigkeit zur Nutzung von Facebook Fanpages hinausgeht. Leider auch sehr weit über die  Möglichkeit sie in einem Blogpost auch nur ansatzweise vernünftig darzustellen (auch dieser Post ist wieder zu lang). Deshalb bitte ich um Verständnis dafür, das ich hier keine komplette Blaupause einstelle. Es mag zynisch klingen, aber wer die 3 vorgenannten Kriterien nicht als Gestaltungsmethode und Messlatte für eine Social Media Infrastruktur übersetzen und nutzen kann, ist auch mit der qualitativ ausreichenden Umsetzung einer Gebrauchsanweisung oder Blaupause überfordert. In diesem Fall ist es empfehlenswerter sich kompetenten Rat einzuholen als zu versuchen sich mit trial and error einer funktionierenden Lösung anzunähern.

Social Media Risiken für den Europäischen Einigungsprozess

Social Media kann natürlich auch sehr effizient gegen einen Einigungsprozess genutzt werden, der zu einem unklaren und für den Bürger nicht erkennbaren Zustand führen kann. Was man nicht kennt, wird eher selten bestellt und wenn es dann an der Haustüre spontan im Stil einer Dosensuppe präsentiert wird, eher misstrauisch abgelehnt.

Die Erfahrung – auch aus dem lokalen Phänomen Stuttgart 21 hier vor Ort – zeigt nur zu deutlich, das ein Fehlen einer wirksamen Social Media Strategie und Infrastruktur in einer Wettbewerbssituation in der sich eine Seite dieser Möglichkeit etwas kompetenter bedient, doppelt ins Gewicht fällt und faktisch nicht auszugleichen ist.

Mit dem Aufbau einer Social Media Strategie und Infrastruktur abzuwarten, bis pure Notwendigkeit sie unausweichlich macht, bedeutet allerdings auf deren Wirkung zumindest teilweise zu verzichten: der Vorlauf, den eine solche Infrastruktur benötigt, bis sie ihre ganze Wirkung ausspielen kann, wird deutlich unterschätzt. Mit anderen Worten – wer beispielsweise ein Jahr vor Wahlen darüber nachdenkt, wann er mit einer „Social Media Kampagne“ starten sollte, hat nicht nur das Thema Social Media nicht ganz verstanden, sondern auch den Zug faktisch schon verpasst und wird nur noch einen Teil der möglichen Wirkung erzielen.

Im Falle des einen oder anderen Politikers mag das fürs Grosse und Ganze vielleicht sogar konstruktiv sein. Im Fall der Europäischen Union und ihres Einigungsprozesses ist das alles andere als wünschenswert und akzeptabel. So gesehen bleibt mir nur zu hoffen, das die Kampagne noch die Kurve kriegt, oder zumindest als Beispiel wie man es besser nicht machen sollte, nützlich sein wird.

 

Shitstorm Skala von Graf und Schwede

Die Angst vor einem Shitstorm ist weit verbreitet. Damit es dem Social Media Verantwortlichen leichter fällt seine aktuelle Situation und die möglicher Weise vor ihm liegenden Eskalationsstufen einzuschätzen haben Daniel Graf und Barbara Schwede eine Art von Beaufortskala für Social Media Stürme eingerichtet. Die Skala geht übrigens bei Graf/Schwede nur bis Stärke 6.

Vorbereitung ist der halbe Erfolg in schwerem Social Media Wetter

Die Handlungsoptionen für Social Media Verantwortliche, die sich in grober, hoher oder schwerer See befinden, wären dafür eine hilfreiche Ergänzung. Beidrehen, abwettern oder gegen halten, das sollte vorab klar sein, bevor man sich in heftiger bewegtem Umfeld befindet.

Selbsttest

Wie würden Sie sich in einer Situation der Shitstorm Skala 4- 6 verhalten und wie würde Sie agieren um eine Eskalation von 3 auf 4 zu verhindern?

Wenn Sie sich über Ihr Verhalten in solchen Situationen nicht sicher sind, haben Sie folgende Optionen:

  • abwarten und hoffen (bei religiösen Social Media Verantwortlichen: beten).
  • sich selbst schlau machen – Recherche im Netz und beten, das die Infos stimmen
  • sich weiterbilden (Seminar)
  • die Telefonnummer für SOS Situationen bereitlegen (0711 620 415 60).

Ganz egal, wie Sie sich entscheiden – Mast und Schotbruch und immer eine Handvoll Wasser unterm Kiel.

 

 

[allgemein]

41 kostenlose Social Media Monitoring Tools

Wer sich professionelle mit Social Media befasst, kommt um das Thema Social Media Monitoring früher oder später nicht herum.

Entweder man landet bei ganz simplen Tools wie Googles Alert oder nutzt die dann doch recht kostspieligen großen Social Media Monitoring Services.

Unter 41 kostenlose Social Media Monitoring Tools finden Sie jetzt eine Ãœbersicht über eben die kostenlosen Social Media Monitoring Tools, die etwas mehr leisten ohne etwas zu kosten – von Ihrer Zeit einmal abgesehen.

Besuchen Sie diesen Artikel. Sie werden sicher die eine oder andere interessante Lösung finden.

 

[allgemein]

Social Media und Nachrichten

Eine Studie der Technischen Universität Dresden in Zusammenheit mit DFG und Infratest befasst sich mit der Frage, was Deutsche über aktuelle Nachrichten wissen und woher sie es wissen.

Hier finden Sie die  Presseinformation (deutsch) und die Studieninformation (englisch) dazu. Dazu gibt es auch einen interessanten Beitrag in Meedia.

Nachrichtenwissen der jungen Generation

Neben einer Reihe von interessanten Befunden werden dabei zwei aus meiner Sicht besonders relevante Erkenntnisse formuliert:

  • die 14 bis 17jährigen weissen ein deutlich niederes Nachrichtenwissen gegenüber älteren Gruppen auf.
  • Fernsehen dient über alle Altersgruppen als primäres Informationsmedium

Jugendliche informieren sich nach dieser Studie kaum über Internet-Quellen. Lassen wir diese Erkenntnis der Studie und ihrer dahinter stehenden Qualität einfach mal so stehen und akzeptieren wir auch den Schluss den Meedia daraus zieht:

Die Erkenntnis das die Nachricht durch das soziale Netz zu mir kommt, sei dadurch widerlegt.

Das mag auf den ersten Blick zutreffen, ist aber schlichtweg zu kurz gedacht. Oder versteht eine Social Media Funktion nicht ganz.

  • Wenn die ursprünglichen Nachrichtenquellen mit ihren Nachrichten bestimmte Zielgruppen nicht mehr erreichen, können sich diese Nachrichten im sozialen Netz auch nicht weiter verbreiten.
  • das persönliche soziale Netz, das ich mir als Nutzer zulege, ist als Nachrichtenfilter immer so gut, wie ich es haben will oder es gestalte. Mit anderen Worten – mein Netz informiert mich über das was ich wissen will, in dem ich die Teilnehmer dieses Netz auswähle.

Nachrichten in Social Media

Für Medienunternehmen oder Nachrichtenquellen, die soziale Netze nutzen wollen, ergeben sich daraus ganz klare, aber sicher nicht einfache Aufgaben um für die Verbreitung ihrer Nachrichten in den sozialen Netzen zu sorgen.

  • Sie müssen eine funktionierende Vernetzung in diese Zielgruppen und die darin bestehenden persönlichen sozialen Netze leisten.
  • Sie müssen den Nachrichtenfluss so weit steuern können, das die Nachricht ausreichend viele User aus ausreichend vielen persönlichen sozialen Netzen erreicht, um zu fliessen.

Beides funktioniert nicht von selbst und vor allem ist das nicht allein durch die simplen Social Media Architekturen und Kommunikationsmethoden zu realisieren, die wir auch bei guten Nachrichtenquellen antreffen.

Wenn etwas in der Praxis nicht funktioniert, sollte man zuerst prüfen, ob es denn mit den genutzten Mitteln und Methoden überhaupt funktionieren kann, bevor man die Methode insgesamt als nicht funktionierend bezeichnet. Wer seinen Toaster an die Wasserleitung anschließt sollte sich nicht wundern wenn er nasse Füsse statt eines warmen Toasts bekommt.

Interessant ist aus einer relativ gesicherten Erkenntnis – die Nachrichtenquellen erreichen jüngere Zielgruppen kaum noch – die mutige Bewertung – das dies dann ein Nichtfunktionieren der Nachrichtenverbreitung im sozialen Netz bedeutet – zu ziehen. Wäre schön, wenn man das Leistungsdefizit der klassischen Medien nicht direkt als Beleg der Leistungsdefizite der neuen Medien nehmen würde.

 

[imn-medien]

Shitstorm – das Beispiel Werder Bremen und Wiesenhof

Social Media verändert nachhaltig

Öffentliche Kritik wird durch Social Media sehr viel schneller und massiver sichtbar, wie in den Zeiten vor Social Media. Wo früher der eine oder andere Leserbrief im Lokalteil der Zeitung das Maximum war, ist heute eine schnelle und sich oft selbst belebende Wirkung jederzeit möglich. Die Vernetzung und die schnelle Kommunikation machen dies möglich.

Werder Bremen und Wiesenhof – Social Media Shitstorm en miniature

Selbst ein Fußballverein muss heute – wie dieses Beispiel zeigt – noch mehr mit dem feedback seiner Kunden rechnen, wenn diese mit einer Entscheidung des Vereins nicht einverstanden sind.

Der Shitstorm, dem Werder auf seiner Facebook Page  gerade begegnet ist nicht wirklich massiv. Es ist eher eine Unmutsbekundung, denn ein massiver Proteststurm. Ein Stürmchen, weniger ein Orkan.

Das der Verein eben auch in seinem wirtschaftlichen Verhalten mit den moralischen Vorstellungen seiner Fans rechnen sollte, ist eine Erkenntnis, an die man sich gewöhnen wird. Und das dies nicht nur Vereine und den Fußball sondern auch Unternehmen betrifft ist eine andere Erkenntnis. Vielleicht kann man auch von einer Faustregel ausgehen, das dieser Anspruch um so wichtiger genommen wird, je mehr sich Menschen mit der Organisation identifizieren und sich für sie einsetzen. Fans sind zugleich die strengsten Kritiker, könnte eine Erkenntnis sein. Risiko Fan sozusagen.

Social Media erhöht den Anspruch an das Verhalten von Organisationen und Unternehmen

Wer sich dem Risiko eines Shitstorms nicht aussetzen will, ist gut beraten auch diesen Aspekt in seine Entscheidungen einzubeziehen. Dabei ist nicht zu unterschätzen, das Missfallensäußerungen von wenigen ausreichend sind, um zu einer Welle heranzuwachsen. Die Vernetzung fördert solche Wellen nun mal.

Wie ist mit solchen Situationen umzugehen?

Eine Möglichkeit ist abwarten, die andere ist schnell in die Kommunikation einzusteigen. Wenn das Problem nicht gross ist, kann der Shitstorm schnell in sich zusammen fallen. Ist es ein ernst zu nehmendes Problem, das die Menschen stärker bewegt, kann Schweigen alles andere als ratsam werden.

Den Unterschied rechtzeitig zu erkennen und richtig einzuschätzen erfordert einiges an kommunikativer Kompetenz.

Vorbereitung ist sehr empfehlenswert

Generelle Risiken zu erkennen und bei aktuellen Themen auch die Social Media Risiken vorab zu beleuchten und sich rechtzeitig darauf einzustellen, ermöglicht den Zeitgewinn, der zwischen rechtzeitiger Handlungsfähigkeit und Handlungsunfähigkeit in der Außenwirkung entscheidet. Die für Entscheidungen verantwortlichen sollten Social Media selbst kennen oder zumindest ausreichend kompetent beraten werden.

Nehmen Sie doch diesen Beitrag zum Anlass und werfen einen Blick darauf, wie man sich auf dieses Problem in Ihrem Haus vorbereitet hat.

Check der erkennbaren Risiken

Prüfen Sie doch welche potenziellen Risikofelder für Ihr Unternehmen und seine Marken besteht. Wo könnte Kritik aufkommen und wie schnell würden Sie davon erfahren? Erst wenn die Kritik direkt bei Ihnen gelandet ist oder auch früher?

Welche absehbaren Entscheidungen und Verhaltensweisen könnten Anlass für Kritik geben?

Check des eigenen Notfallplans

Wie schnell sind Sie über Kritik oder kritischen Äusserungen im Umfeld Ihres Unternehmens oder Ihrer Marken informiert (Monitoring) und wie sieht der Aktionsplan für diese Fälle aus?

Wie schnell können Sie auf solche Entwicklungen reagieren? Ist dafür eine umfassende interne Abstimmung erforderlich, die kostbare Zeit kostet, oder sind die Aktionen für solche Fälle vorab abgestimmt?

Wer sind innerhalb Ihrer sozialen Reichweite die Schnittstellen, die für eine schnelle Verbreitung von Kritik oder deren Eindämmung entscheidend sind? Wie können Sie diese Meinungsführer schnell ins Boot bekommen?

Shitstormbeauftrager?

Wie wäre es mit einem Shitstormbeauftragten im Kommunikationsbereich Ihres Unternehmens? Nein, nicht jemand, der auf Shitstorms zu reagieren hat, sondern vor allem jemand, der in der Lage ist das potenzielle Shitstormrisiko und die Auswirkungen auf die Marke vorab einzuschätzen und entsprechende Vorbereitungen durchzusetzen.

Fazit: vorbereiten oder leiden

Social Media hat seine Risiken, egal ob Sie aktiv daran teilnehmen oder nur dabei sind, weil alle dabei sind. Wer sich auf Kritik nicht rechtzeitig einstellt, wird zwangsläufig von ihr überrascht und ist damit immer in Nachteil. Vor allem erhöht er durch mangelnde Vorbereitung ohne Not die Risiken von Social Media.

Wenn Sie dazu Fragen haben, sprechen Sie uns einfach an.

 

[allgemein]

Soziale Reichweite in Facebook – Fanbase und Likes richtig verstehen

 

Soziale Reichweite wird zu einem gern zitierten Kriterium für den Erfolg von Social Media Aktivitäten. Besondere Aufmerksamkeit erhält dabei die Anzahl der Likes für Facebook Pages.

Unter Likes versteht man die einmalige Betätigung des „gefällt mir“- Buttons für eine Facebook Page. Facebook User, die den Like-Button für eine Page gedrückt haben, erhalten Informationen aus dieser Page in ihren Newsfeed.

Über das Thema Fans / Likes wird in Social Media immer wieder gern diskutiert. Letztlich kann man sich für sehr wenig Geld Tausende von Fans / Likes leisten. Ob diese Methode der Produktion sozialer Reichweite sinnvoll ist, steht auf einem anderen Blatt. Wer einfach nur eine Zahl in Facebook produzieren will, kann damit durchaus glücklich werden.

Soziale Reichweite – wozu?

Um es kurz zu machen – soziale Reichweite ist kein Selbstziel. Soziale Reichweite ist eine Stufe auf dem Weg zum wirtschaftlichen Erfolg. Wenn dahinter kein Geschäftsmodell angebunden ist, kein Weg zur wirtschaftlichen Nutzung steht, trägt soziale Reichweite wenig messbares zum wirtschaftlichen Erfolg bei.

Geschäftsmodelle für soziale Reichweiten

Die Bandbreite an möglichen sinnvollen Geschäftsmodellen zur Nutzung von sozialen Reichweiten zeichnet sich erst ab, wird also noch weitgehend wenig genutzt. Aufmerksamkeit für eine Leistung zu schaffen und Leads generieren sind bereits häufiger genutzte Methoden.

Wie kann ich meine soziale Reichweite messen?

Am einfachsten macht man es sich, wenn man die Anzahl der Likes nimmt. Das kann gar nicht so schlecht sein, wenn die Likes alle von wirklich interessierten Menschen kommen, die die Page anschliessend aufmerksam im Auge behalten. Die Methode kann aber auch so relevant sein, wie die Anzahl der Menschen zu messen, in Sichtweite eines Plakats unterwegs sind und waren um die kommunikative Reichweite dieses Plakats zu messen (zugegeben, ein hinkender Vergleich).

Um soziale Reichweite sinnvoll zu beurteilen hilft es sich die Ziele sozialer Reichweite anzusehen. Nicht zuletzt weil diese Ziele sehr unterschiedlich verstanden werden:

  • Ziel A: Ich will viele Fans / Likes, damit ich meine Informationen an diese Fans weiterleiten und vielleicht sogar mit ihnen interagieren kann.
  • Ziel B: Ich will viele Fans / Likes, damit ich so meine Informationen an diese User und an deren Freundeskreise weitergeben und mit ihnen kommunizieren kann.

Ziel A steht auch für die Sackgassenkommunikation. D. h. Kommunikation die darauf angelegt ist, beim Fan zu enden, die Weitergabe und kommunikative Erschließung von Freundeskreisen nicht einbaut.

Wo ist der Unterschied zwischen Ziel A und B?

Sehen wir uns mal die Pages von Stern und Spiegel Online auf Facebook an.

  • Stern: 71.966 Likes, 9.152 sprechen darüber (12,7%)
  • Spiegel Online: 237.588 Likes, 12.873 sprechen darüber (5,4%)

Um den Unterschied zwischen Methode A und B zu verstehen, bedenken wir, das Facebook User Freundeskreise haben und nehmen da eine durchschnittliche Größe von 150 Freunden an. Unterstellen wir den reichlich theoretischen Ansatz, das bei einer Information alle Fans und alle Freunde der Fans, die darüber geredet haben, erreicht würden und das es zwischen den Freundeskreisen keine Überschneidungen gibt, ergäbe sich für die beiden Medien folgendes Ergebnis:

  • Stern: 71996 User aus den Likes plus 1.372.800 Usern aus den Freundeskreisen derer, die darüber gesprochen haben: 1.444.766 User
  • Spiegel: 237.588 User aus Likes plus 1.930.950 Usern aus den Freundeskreisen derer, die darüber gesprochen haben: 2.168.5s8 User

Spiegel Online bleibt bei dieser Rechnung immer noch vorne mit 2.168 Tsd zu 1.444. Tsd. steht aber im Verhältnis deutlich besser da, als bei der reinen Betrachtung der Likes.

Und in der Praxis?

Real werden niemals alle User, die einer Seite ein „Gefällt mir“ gegeben haben, anschließend alle Informationen dieser Seite wahrnehmen. Dafür müssten die Unternehmen entsprechende Tools einsetzen, was aber nicht der Fall ist.

Die Chance, das man Informationen wahrnimmt, die aus dem Freundeskreis kommen, gilt als etwas höher, als bei Informationen, die aus Pages allein kommen. Wie jede Verallgemeinerung ist auch diese mit Vorsicht zu geniessen, weil sich dafür bestätigende wie widerlegende Beispiele finden lassen. Ein Ultrafussballfan wird der Info seines Vereins möglicherweise mehr Aufmerksamkeit schenken, als ein flüchtiger Gelegenheitstrinker einer Brause der Info der Brauseseite.

Eine feste Quintessenz sollte aber sein, die Freundeskreise in der Kommunikation der Page mit anzusprechen. Ansonsten droht die Sackgassenkommunikation, die man all zu häufig in den Pages sieht.

 Wie baue ich eine soziale Reichweite auf, die nachhaltig wirksam ist und wie nutze ich sie wirtschaftlich?

Diese Frage ist nicht ganz so einfach zu beantworten, weil diese Antwort nicht zuletzt die Möglichkeiten und Ressourcen Ihres Unternehmens berücksichtigen sollte. Eine Lösung oder Empfehlung, die nicht realisierbar ist, hat keinen wirklichen Nutzung. Deshalb empfehle ich Ihnen zu dieser Frage ein Seminar, das diese und andere Fragen auf Ihre Branche und Ihr Unternehmen abgestimmt beantwortet.

 

[allgemein]

Bundestagswahl 2013 und Social Media

Frühestens am 28. August 2013 und spätestens am 27. Oktober 2013 ist nach Angabe des Bundeswahlleiters die nächste Bundestagswahl, sofern der Bundestag nicht vorher aufgelöst wird. Diese Bundestagswahl hat mit Weihnachten gemeinsam das auch dieses Ereignis für manchen politisch Verantwortlichen zumindest was Social Media angeht recht plötzlich und überraschend kommt – eben wie Weihnachten. Von der Bescherung wollen wir hier erst mal nicht reden. Bei Weihnachten können wir uns vor dem herannahenden Fest auch kurzfristig mit Geschenken auszurüsten. Um Social Media für einen Wahlkampf erfolgreich zu nutzen, bedarf es eines zeitlichen Vorlaufs von einem Jahr oder mehr.

Social Media und Wahlkampf

Social Media kann in diesem Wahlkampf eine wichtigere Rolle als in der Vergangenheit übernehmen. Dafür sprechen die vielzitierten Erfolge von Obama genauso wie die Irritation der Parteien im Bundestag durch die Piratenpartei, die – Stand heute – immer noch vor einem Einzug in den nächsten Bundestag steht.

Betrachtet man die relativ erfolgreiche Nutzung von Social Media im letzten US Präsidentschaftswahlkampf und bedenkt welche Möglichkeiten und Potenziale Social Media für das Thema Wahlen insgesamt bietet, wird eine Fehleinschätzung besonders deutlich:

Die Wirkung von Social Media innerhalb des US Wahlkampfs ist nicht einfach auf deutsche Verhältnisse zu übertragen: wo in den USA das Charisma des Kandidaten wirken konnte, muss dies in Deutschland Infrastruktur und Organisation ausgleichen. Der deutsche Wahlkampf kann auch deshalb deutlich stärker von der Infrastruktur Social Media profitieren als ein Wahlkampf in den USA.

Damit das so sein kann, muss eine Partei über die entsprechende Social Media Infrastruktur verfügen. Deren Aufbau erfordert neben der nötigen fachlichen Kompetenz auch einiges an Zeit. Zeit, die allen Parteien gerade zwischen den Fingern zerrinnt, wenn man die Social Media Aktivitäten von

betrachtet. Überspringen wir den desaströsen Vergleich von sozialer Reichweite und Parteimitglieder und auch die Art der Kommunikation in den sozialen Medien.

Wer in einer Partei heute noch soziale Medien als Ergänzung des Presseverteilers nutzt und meint mit einer Facebook Page und einigen Teilen-Buttons in Social Media erfolgreich sein zu können ist Teil des Problems und nicht der Lösung.

Auch wenn einzelne Parteien Parteiexternen (Beispiel Gründe – Meine Kampagne – ) die Teilnahme an Aktionen erleichtern ist die Diskrepanz zu einer echten Volunteerstrategie und dem entsprechenden Volunteermanagement beachtlich. Zeitgemäße Volunteerstrategien sehen nicht nur anders aus, vor allem erschließen und aktivieren sie potenzielle Unterstützer, deren Kreativität und nicht zuletzt deren Umfeld und Freundeskreise.

Der Einsatz von Kampagnen und kurzfristig aufgefahrenen Aktivitäten sind in Social Media kein wirkliches Erfolgsrezept. Damit Social Media spürbar zu einem (Wahl-)Erfolg beitragen kann, müssen einige Komponenten gesichert funktionieren, die kurzfristig nicht mehr auf die Beine gestellt werden können.

Social Media Infrastruktur

Social Media funktioniert nicht im luftleeren Raum. Der erfolgreiche Einsatz von Social Media basiert auf einer durchdachte Social Media Strategie, die eine ausreichende Reichweite, Qualität und Aktivität sichert und der Social Media Architektur, die dafür die richtigen Tools in der richtigen Plattform bereitstellt. Natürlich kann man auch einfach nur Pages einrichten, bloggen, twittern und posten. Politische Parteien sind auf den Wahlkampf auf der Straße, in Bürgerzentren und auf Plätzen über Jahrzehnte vertraut und auf etwas Aufmerksamkeit in den

Twittern und posten ist keine Social Media Strategie

Für alle die netten Menschen, die gelernt oder gehört haben, das Social Media aus twittern und posten besteht, sei hier gesagt, das diese beiden Aktivitäten auch zu Social Media gehören, aber nicht Social Media ausmachen. Das ist so passend wie den Zeitungsverkäufer mit dem Medienhaus gleichzusetzen, dessen Produkte er verkauft. Um Social Media erfolgreich nutzen zu können, benötigt eine politische Partei eine Social Media Strategie, die

  • die erforderliche Reichweite bei den Social Media Usern sichert
  • die Aktivität dieser Reichweite und die Reichweite insgesamt sichert,
  • den Freundeskreis der User dieser Reichweite zu erreichen ermöglicht
  • die User, die man in Social Media erreicht (soziale Reichweite) aktiviert und motiviert.

Die Social Media Architektur – Abbild der Social Media Strategie

Wo in der klassischen Architektur die Social Media in Form des Bauplans und der Bauplanung vorliegt, ist die Social Media Architektur die Kombination der eingesetzten und aufeinander abgestimmt genutzten Social Media Tools, die genutzt werden um die Social Media Ziele zu erreichen.

Wer erkannt hat, das eine Social Media Strategie, die diesen Namen auch verdient einen Wahlsieg zumindest ermöglichen oder nachhaltig unterstützen kann, wird ihr deutlich mehr Aufmerksamkeit widmen, als es bei den Parteien derzeit erkennbar ist. Unerfreulicher Weise nützt es nichts mehr, ein halbes Jahr vor der Wahl eine Social Media Strategie entwickeln zu wollen, wenn die dafür nötige Infrastruktur – die Social Media Architektur – nicht bereits in ausreichendem Maß vorhanden ist.

Was benötigt eine politische Partei damit Social Media nachhaltig und wesentlich zu einem Wahlerfolg beitragen kann?

Ein Blick auf einige zentrale Elemente der Social Media Architektur beantwortet diese Frage.

Plattformstrategie für politische Parteien

Würde man einen Politiker Stand heute zu den Plattformen befragen, die eine Partei für Social Media nutzen sollte, bekäme man bei den etwas informierteren Damen und Herrn mit hoher Wahrscheinlichkeit Facebook und Twitter genannt. Das ist nicht ganz falsch. Über diese beiden Plattformen werden derzeit Informationen verbreitet. Mehr aber auch nicht. Um Social Media wirklich nachhaltig erfolgreich nutzen zu können, sollten diese Plattformen genutzt werden, um soziale Reichweite aufzubauen und Kommunikation anzustoßen.

Was in diesen Plattformen (Facebook und Twitter) nicht oder nicht ausreichend funktioniert, aber für den Erfolg letztlich mit entscheidend ist:

Community Management für politische Parteien

Die Aktivierung und Motivation von Interessenten und Unterstützen, deren Vernetzung und die Sicherung dieser Kontakte und der sozialen Reichweite insgesamt ist in den wichtigsten externen sozialen Medien der politischen Parteien nicht oder nicht ausreichend möglich. Dazu fehlen dort einfach die erforderlichen Tools, nicht zuletzt, weil dies nicht im Interesse der Plattformbetreiber ist. Zudem lassen die Pages einzelner Parteien vermuten, das das Thema Community Management dort insgesamt noch gar nicht angekommen ist.

Plattformstrategie

Wer soziale Medien nur als die schlichte Nutzung von Plattformen wie Facebook und Twitter versteht, verfehlt die Chancen die Social Media bietet. Dieses Verhalten macht nicht nur von externen Plattformen abhängig, man verzichtet auch auf den Aufbau einer Infrastruktur, die Social Media Erfolge ermöglicht. Das ist so verantwortlich wie auf eine Datensicherung bei den eigenen Parteidaten zu verzichten.

Kommunikationsstrategie für politische Parteien

Ein Blick auf die Kommunikationsstrategie der politischen Parteien zeigt, wie sehr man soziale Medien vor allem als Ergänzung der klassischen Medien missversteht. Less Media, more social wäre hier sehr angebracht. Wer Social Media erfolgreich nutzen will, muss seine Kommunikationsstrategie und die Kommunikation, die daraus resultiert, so aufbauen das die Empfänger eingebunden und für die Weitergabe aktiviert werden. Das ist kommunikativ anspruchsvoller als Social Media platt als zusätzlichen Verteiler für Information zu nutzen, aber es ist eine unverzichtbare Voraussetzung für den Erfolg in und mit Social Media.

Volunteer Management für politische Parteien

Wer will das sich Menschen engagieren muss ihnen sinnvolle Beteiligungsmöglichkeiten bieten. Das sollte das über die Möglichkeit hinaus gehen, Mailformulare abschicken zu können. Volunteerstrategien und Volunteermanagement sind extrem erfolgreiche Methoden um Menschen dazu veranlassen sich – auch ohne Parteimitgliedschaft – für ein Thema einzusetzen und den eigenen Freundeskreis dafür zu aktivieren oder davon zu überzeugen. Vergleichen wir die Wirkung in den Vereinigten Staaten – wo sie Wahlkämpfe entscheiden – mit dem was wir hierzulande nicht tun, stehen wir vor einer kaum begründbaren Diskrepanz. Nur ein grundlegendes Misstrauen den eigenen Wählern und Unterstützern gegenüber könnte dieses Verhalten erklären.

Fazit

Es ist für einen erfolgreichen Einsatz von Social Media für die nächste Bundestagswahl fünf vor zwölf. Der Aufbau einer Erfolg ermöglichenden Social Media Infrastruktur und eines leistungsfähigen Community Managements, inklusive Volunteer Management – mit allen erforderlichen Tools – kostet Zeit und Vorlauf und braucht nach seiner Etablierung auch Zeit um Wirkung zu zeigen. Ein Jahr Vorlauf ist ausgesprochen sportlich, selbst wenn die Organisation, die Social Media nutzen will, über die nötige fachliche Kompetenz verfügen würde. Nach Lage der Dinge sind es einzig die Piraten, die wirklich von Social Media profitieren werden. Aber auch bei ihnen ist das Optimierungspotenzial immer noch sensationell hoch.

Ist Facebooks nächstes Geschäftsmodell eine schlechte Nachricht für Vermarkter und Google?

Am Sonntag berichtete der Business Insider über das nächste potenzielle Geschäftsmodell von Facebook. Ob es sich dabei um mehr als nur die Einschätzung eines Brancheninsiders aus der US Werbewirtschaft handelt, wird die Zeit zeigen. Die Überlegung als solche ist aber interessant genug, um sie und die daraus resultierenden möglichen Folgen näher zu betrachten.

Facebook lebt von Werbung

Werbung ist immer noch die größte Einnahmequelle von Facebook. Auf dem Gebiet der Online Werbung ist das Unternehmen kompetent. Was läge also tatsächlich näher, als die Werbeschaltung auch auf andere Websites auszudehnen? Das Login via Facebook hat sich in vielen Websites etabliert. Facebook als Lieferant passender Werbung wäre damit für diese Websites nicht nur ein Partner, der Werbeumsätze generiert, Facebook wäre auch relativ schnell als internationaler Vermarkter etabliert.

Schlechte Nachrichten für Vermarkter und für Google?

Für etablierte Vermarkter ist das vielleicht nicht auf kurze Sicht eine schlechte Nachricht, aber ein steter Verlust von Umsatztropfen tut auch weh und Veränderungen in der digitalen Welt finden schneller statt. Facebook als Werbekanal für Social Media und Websites wäre zumindest ein interessantes Angebot. Verbindet man das know how das sich in einem Social Network über die User ansammelt, mit der Funktion des Logins via Facebook erhält man die Möglichkeit auch auf externen Websites genau so passgenaue Werbung einzublenden wie auf Facebook selbst. Das Facebook damit wieder einen weiteren Schritt in Richtung von Googles Kerngeschäft Adsense unternimmt, überrascht weniger.

 Wie real ist diese Einschätzung?

Aktuell bietet Facebook nur Werbung auf der eigenen Plattform an, arbeitet aber an einem Marktplatz für Werbung. Dies ist zumindest ein Schritt in diese Richtung. Wie genau dieser Marktplatz aussehen wird, ob es eine Eigenentwicklung oder ein eingekauftes Produkt werden wird, ist derzeit nicht bekannt.  Facebooks Umsätze mit Werbung liegen bei 4 Mrd. US Dollar und erleiden gerade eine Wachstumsschwäche. Insider schätzen, das ein als FaceSense bezeichnetes Produkt ein Umsatzvolumen vom ca 10 Mrd. US Dollar erschließen könnte. Für die Kasse von Facebook, vor allem aber für den Börsenkurs wäre dieses Volumen ein schönes Geschenk. Die Nutzung dieses Potenzials ist aufgrund der Ausgangssituation, wie der Notwendigkeit neue Ertragsquellen zu erschließen eher naheliegend.

Ein Schritt weiter gedacht

Facebook verfügt bei vielen Websites über die Daten von Nutzern externer Websites (Connect, Likes). Sicher werden damit viele, aber eben nicht alle Nutzer einer Website erfasst. Was läge in diesem Fall näher als die eigentliche Kernkompetenz von Facebook ins Spiel zu bringen und externen Websites die Möglichkeit des Community Buildings innerhalb von Facebook oder an Facebook angelehnt als Plug In anzubieten? Auch das könnte Facebook in Userwachstum und Aktivität ein weiteres Mal voran bringen. Ein Vermarkter mit der möglicher Weise auch noch kostenlosen Dienstleistung Userbindung durch eigene Community hätte bei einigen Websites einen Wettbewerbsvorteil gegenüber dem „Nur-Werbevermarkter.“

[allgemein]

BRAVO – verpasste Chancen und wachsende Risiken

Bravo – das Urgestein der Jugendkommunikation – gibt es immer noch. Das Bild das Bravo abgibt hat zwei sehr unterschiedliche Gesichter.

  • Print schrumpft dynamisch: ein Minus von -20% im Vergleich des 1 Quartals 2011 mit dem 1. Quartal 2012 spricht für sich. (Quelle IVW).
  • Digital wächst: ein Wachstum von 33% bei den Visits (Inland) und 50% bei den PIs Inland im Vergleich von Mai 2011 mit Mai 2012 ist erst mal sehr beachtlich.

Die gute Nachricht ist allerdings nur eine halb erfreuliche. Geld wird bei den Verlagen immer noch mit gedrucktem Papier verdient.

Bravo – digitales Wachstum mit angezogener Handbremse

Würde man annehmen, das eine geringere Ertragsqualität auf digitalen Plattformen bedeutet, das Verlage digitale Ertragspotenziale so umfassend als möglich nutzen, man würde sich zumindest bei bravo.de täuschen. Die Plattform bietet ein Bild ungenutzter Chancen und wachsender Risiken. Man kann das so interpretieren, das die geringe Ertragsqualität auf digitalem Sektor zu einer Vernachlässigung führt. Das man damit die Marke Bravo schwächt und ein Stück Zukunft verspielt, scheint man zu übersehen.

Das digitale Wachstum von Bravo.de sollte nicht über verpasste Chancen und steigenden Risiken hinweg täuschen. 

Bravo wendet sich mit seinen Inhalten an eine Zielgruppe, die mehr als nur ein wenig internetaffin ist. Auf der einen Seiten treten als Leser die „Digital Natives“ auf, auf der anderen Seite steht ein Angebot das gefühlt den 80ern oder 90ern, vielleicht auch der Frühzeit des Webs entspringt. Das mag optisch gesehen Geschmacksfrage sein. Strukturell sieht es leider nicht besser aus.

Verpasstes Wachstum – verschenkte Chancen – ungenutztes Ertragspotenzial

Wirft man einen Blick auf die Entwicklung der Nutzung von redaktionellen Inhalten und von user generated content zeigt sich ein weiteres beachtliches Wachstum.

  • Redaktioneller Content Inland: Wachstum an Visits von knapp 27%, von PIs von 44% (Mai 2011 auf Mai 2012 nach IVW)
  • User generated Content Inland: Wachsum Visits 218% bei den PIs 560% (Mai 2011 auf Mai 2012 nach IVW)

Natürlich wird im redaktionellen Umfeld deutlich mehr Geld mit Werbung verdient, als bei user generated content. Sollte das davon abhalten vorhandene Potenziale auszuschöpfen? Die Wachstumszahlen bei user generated content könnten zu der Annahme führen, das BRAVO hier alles richtig gemacht hat. Diese Einschätzung kann man teilen, kennt man die Potenziale nicht, die sich aus und mit einer qualitativ ausreichend gepflegten Community ergeben.

Wirft man einen Blick auf die Optik der Community, die in Bravo gut versteckt ist, kann man das Erscheinungsbild noch als Geschmacksfrage abtun. Inhaltlich ist das, was die Community ihren Nutzern bietet, deutlich in den ganz, ganz frühen Anfangstagen von Internet, Websites und Foren hängen geblieben und heute alles andere als wettbewerbsfähig.

Geht man in der Bravo Community nach der Startseite tiefer, stößt man auf die Notwendigkeit sich anzumelden und danach auf eine der lieblosesten Profile, die ich in den letzten zehn Jahren der Entwicklung von Social Network Plattformen zu Gesicht bekommen habe. Wer die Bedeutung von Profilqualität gerade in dieser Altersstufe kennt, wird dies nicht glauben. Gönnen Sie sich deshalb diese Erfahrung und besuchen Sie dieses Negativbeispiel. Mehr ist dazu einfach nicht zu sagen.

Welches Potenzial hat ein eigenes Social Network in Zeiten Facebooks?

Betrachten wir diese Frage aus zwei Blickwinkeln.

  • Was entgeht dem Verlag durch diese Vernachlässigung?
  • Welche Bedeutung hat ein eigenes Social Network für die Zukunft?

Vergeudetes Potenzial, verspielte Zukunft

Was ein Verlag aus PIs und Visits an Erträgen generiert, hängt nicht zuletzt vom Vermarktungsgeschick des Unternehmens ab. Was Bravo an PIs und Visits durch die Lieblosigkeit seines Communityansatzes entgeht, lässt sich nur schätzen. Wirft man einen Blick auf wettbewerbsfähige junge Communitys und Social Network Plattformen und unterstellt eine einigermaßen zeitgemäße Social Network Plattform bei Bravo, ignoriert dabei die sicher nicht zu unterschätzende Marke und ihren Content, bleibt immer noch eine Größe von 5-10 Mio Visits und vielleicht 200 Mio PIs im Monat, auf die man verzichtet. Volumen dieser Größe werden im Markt erzielt. Ein Blick in die IVW genügt, um sich selbst zu überzeugen. Dabei ist die Rückläufigkeit der Nutzung durch Facebooks Dominanz berücksichtigt. Wir sprechen bei erfolgreicher Vermarktung und einem angenommenen TKP von 0,5€  von einer Größe von bis zu 50 Tsd. Euro, auf die man verzichtet.

Natürlich stehen diesen Größen auch Investitionen gegenüber, die aber mit etwas fachlicher Kompetenz durchaus im Rahmen bleiben und zugleich Optionen für intelligenter erzielte Erträge als durch Werbung eröffnen. Letztlich ist die Werbung nicht die einzig interessante Vermarktungsmöglichkeit sozialer Reichweite. Wer die Branche kennt, weiss schließlich warum Werbung in sozialen Netzwerken und Communitys deutlich schlechter bezahlt wird. Dafür bieten aktive, gepflegte Communitys weitaus kompatiblere und wirtschaftlich relevantere Ertragsquellen. Es wird in der Branche allerdings auch niemanden wirklich überraschen, wenn sich Facebook auch hier den Markt sichern wird, weil den deutschen Social Network Plattformen die erforderlichen Ressourcen und den Verlagen die nötige unternehmerische Initiative fehlt. Die Konsequenzen für die deutschen Social Network Plattformen sind augenscheinlich.

Zukunft mit Facebook statt in Facebook

Bravo ist natürlich auch auf Facebook erfolgreich mit einer Page vertreten. Stolze 400 Tausend Facebookusers haben Bravo ihr Like geschenkt.  Die agof nennt für Bravo.de 660 Tsd Unique Users als Nutzer. Auch wenn beide Gruppen nicht identisch sein werden, spricht doch einiges dafür, das sich die Bravouser auch in Facebook befinden. Diesen dorthin zu folgen, ist auf den ersten Blick einleuchtend. Eine zunehmende Verlagerung der Kommunikation in Facebook ohne eigenes Backup führt allerdings in eine selbstgewählte, zunehmende, stabile Abhängigkeit von Facebook. Mit allen Risiken der Veränderung der Pages durch Facebook und eingeschränkten Gestaltungsmöglichkeiten für die wirtschaftliche Nutzung.

Müssen wir dann irgend wann damit rechnen, das die Verlage unserer Kanzlerin mit dem Wunsch nach einem Kundenschutzrecht zu Leibe rücken, das ihnen die Rechte an den Erträgen sichert, die Facebook mit ihren Kunden (Likes) generiert? Ich bin mir nicht sicher, ob dieser satirische Gedanke nicht reale Wünsche erzeugt. (Liebe Verleger, Verlagsverantwortliche und Verlagsmitarbeiter: das war ein Scherz. Bitte sofort vergessen!)

Hat eine Community außerhalb von Facebook überhaupt eine Chance?

Das glauben zunehmend mehr Unternehmen: Neben der schieren Notwendigkeit sich nicht in die Abhängigkeit von Facebook zu begeben sind nicht zuletzt die Defizite von Facebook, die eigene Stärke der Marke und des Angebots sowie eine ausreichende Social Media Kompetenz die Grundlagen um eine erfolgreiche Community außerhalb von Facebook zu realisieren. FC Bayern München, Zynga, Lady Gaga, sind aktuelle Beispiele dieses Verhaltens. Alle diese Anbieter sind ausgesprochen erfolgreich – auch in Facebook. Und gerade deshalb hat man sich entschlossen, diesen Erfolg in Sicherheit zu bringen. Zur Sicherung eines Social Media Erfolgs ist die eigene Plattform, angebunden an Facebook, die konsequenteste aber auch anspruchsvollste Methode. Mit einer starken Marke im Rücken ist man hier leichter erfolgreich. Natürlich gibt es darüber hinaus auch andere Methoden, den Erfolg in Social Media zu sichern und auch wirtschaftlich nutzen zu können.  Für Bravo allerdings kann man die noch starke Marke als wichtige Starthilfe unterstellen und verfügt zugleich über den Content über einen besonders effizienten Hebel für den erfolgreichen Aufbau einer wettbewerbsfähigen Community. Das digitale Wachstum von bravo.de spricht deutlich für diese Annahme.

Wachsende Risiken

Facebook braucht keine Unterstützung um sich in den Altersgruppen von Bravo zu etablieren. Die Freundeskreise der jüngeren Social Network User sind bei Facebook oder werden dort etabliert und auch dort genutzt. Bravo wird um so stärker dazu gezwungen den eigenen Usern zu folgen, je schwächer die Interaktivität im Freundeskreis auf Bravo.de ist. Ein großes Leistungsdefizit in der Bravo Community – wie es z. B. die unzureichenden Profile für die Selbstdarstellung sind – beschleunigt diese Entwicklung. Die wachsende Bedeutung der Facebook Page ist ein eher zwangsläufiger Schritt in dieses Richtung,

  • schwächt aber weiter die Nutzung der eigenen Plattform
  • erhöht die Abhängigkeit von Facebook,
  • reduziert die Möglichkeit Erträge aus und mit diesen Usern zu erzielen.

Gerade wer sieht, wie ihm Print unter den Händen zerrinnt, sollte rechtzeitig die eigene Marke digital stärken und über neue Geschäftsmodelle nachdenken. Eine Facebook Page wird weder auf die Marke Bravo einzahlen noch zu Verlagserträgen beitragen und kann nur eingeschränkt als Basis eines Geschäftsmodells dienen. Dazu wäre die Abhängigkeit von Facebook zu groß , ebenso die Unsicherheit, wie lange die Facebook Page überhaupt so genutzt werden kann. Veränderungen bei den Pages können Geschäftsmodelle, die auf Pages aufbauen leicht tangieren oder obsolet machen.

Je länger man bei Bravo die eigene Social Media Architektur vernachlässigt und bruchstückhaft gestaltet, desto schwieriger und teurer wird es diesen Fehler später auszubügeln. All die Fans und Likes von Facebook wieder für eigene Inhalte zu erreichen und auf eigener soziale Präsenz mit Freunden über Inhalte diskutieren zu lassen, ist nicht unmöglich, aber um so schwerer, je später damit begonnen wird. Die Entscheidung für ein oder mehrere Social Networks fällt in dieser Altersgruppe immer wieder neu. Jahr für Jahr. Content, Marke, eine bessere Usability und eine spezifischere und höhere Lifestylekompetenz können hier als Wettbewerbsvorteile von BRAVO genutzt werden. Im Augenblick schenkt man ohne Not Umsätze, Kunden und Märkte her.

Zukunft wird heute gestaltet

Um die Marke sicher und wirtschaftlich erfolgreich für die digitale Zukunft aufzustellen, reicht es nicht aus, Printcontent digital darzustellen. Da auch in der schnellen digitalen Welt der Aufbau von Infrastruktur zeitintensiv ist, ist jede Medienmarke gut beraten, sich rechtzeitig auf die neuen Herausforderungen einzustellen und auch deren Chancen zu verstehen und zu erschließen.

Wie könnte ein Stufenplan aussehen, der die Marke Bravo digital und sozial zukunftsfähig aufstellt?

Ich bin mir sicher, das dieser Stufenplan zumindest eine Social Media Strategie, die

  • die eigenen Stärken besser nutzt und Potenziale dort entstehen lässt, wo sie auch genutzt werden können – auf eigenen Plattformen
  • Facebook als Plattform für die Informationsverbreitung und die Erschließung von Freundeskreisen einsetzt, aber die soziale Reichweite extern absichert
  • vorhandene Ertragspotenziale für Werbung nicht ungenutzt lässt
  • neue Geschäftsmodelle jenseits der Werbung erkennt und erschließt

enthalten sollte, um funktionieren zu können.

Zu Gunsten der Verantwortlichen bei Bravo / Bauer ist hier anzumerken, das diese Strategie auch bei anderen Medienhäusern nicht auf den ersten Blick erkennbar ist. Unternehmerische Social Media Kompetenz will nun mal erarbeitet werden.

Unternehmerische Social Media Kompetenz ist etwas anderes als die Fähigkeit Facebook für die Kommunikation zu nutzen und Twitter einzusetzen. Unternehmerische Social Media Kompetenz gestaltet Social Media Strategien und Infrastrukturen, die Wachstums- und Ertragspotenziale über dazu passende Geschäftsmodelle erschließt. Die Anlage einer Facebook Fanpage und das Einstellen von Inhalten mag ein Schritt in diese Richtung sein. Darunter schon unternehmerische Social Media Kompetenz zu verstehen, hat etwas von der rührenden Naivität eines Menschen, der nach den ersten Trainerstunden im Tennis fest davon ausgeht, das nächste Endspiel in Wimbledon zu bestreiten.

Für die grundsätzlichen Skeptiker in den Verlagen: Wer mit dem Zug reisen und ganz sicher gehen will ob der Zug auf fährt, sollte trotzdem einsteigen. Ansonsten fährt der Zug ohne sie ab.

Für die Skeptiker aus Erfahrung:  Es ist Gott sei Dank nicht nur das möglich, was man selbst zustande bringt.

 

[imn-medien]

Social Media Strategie, Social Media Architektur und Facebook

Social Media findet auf den unterschiedlichsten Tools statt. Neben Social Network Plattformen wie Facebook nutzen Unternehmen Twitter, Blogs, Foren und versuchen diese Tools mit den eigenen Webpräsenzen in einer Struktur (Social Media Architektur) zusammen zu fassen, die es ermöglicht, Social Media auch wirtschaftlich erfolgreich und nachhaltig zu nutzen. Nicht zuletzt Facebook stellt da besondere Anforderungen an den Social Media Architekten, der diese Struktur aufbauen soll.

Socia Media Architektur und Facebook

Eine Aufgabe der Social Media Architektur ist, erreichte Leistungen und Werte sichern zu können. Kein Mensch würde auf die Idee kommen, wichtige Unternehmensdaten auf einem Rechner zu verwalten und zu nutzen, bei dem kein Backup möglich ist. Betrachtet man Facebooks Leistungen für Unternehmen etwas genauer, wird die Bedeutung einer durchdachten Social Media Architektur noch deutlicher.

Facebook bietet Unternehmen als Tool für deren Social Media Aktivitäten – neben der kostenpflichtigen Werbung – eine kostenfreie Fanpage. Deren Nutzungsmöglichkeiten sind durch die technischen Rahmenbedingungen des Systems von Facebook und der Geschäftspolitik von Facebook begrenzt.  Bei letzterer ist das Augenmerk des Plattformbetreibers naturgemäß nicht primär auf die Interessen des Unternehmens sondern auf die Wünschen der User ausgerichtet. Eine auf den ersten Blick kleine Veränderungen macht ganz beispielhaft deutlich, wie schnell das Tool Facebook Fanpage für Unternehmen an Wirkung verlieren kann und was daraus als Konsequenz folgen sollte.

Fans sind nicht mehr individuell erkennbar

Wo früher noch die einzelnen Fans einer Fanpage individuell angezeigt wurden, findet sich heute eine Zahl. Der einzelne Fan wird dann ansprechbar, wenn er selbst aktiv wird. Das Unternehmen muss darauf bauen, das der Fan selbst wieder auf der Page aktiv wird. Letztlich werden die individuellen Kommunikationsmöglichkeiten der Unternehmen mit Ihren Fans dadurch deutlich reduziert. Faktisch wurde ein wesentlicher Bestandteil von Social Media Kommunikation – die Kommunikation 1 zu 1 – dadurch gestrichen und die Social Media Kommunikation stärker auf eine Sender-Empfänger-Sitation reduziert.

Handlungsbedarf für Ihr Unternehmen?

Unternehmen, für die Facebook nur ein weiterer Abspielkanal für Informationen darstellt, können mit diesen reduzierten Möglichkeiten sicher leben. Für diese Unternehmen ändert sich nicht viel. Sie werden möglicherweise eine geringere Reaktion im Sinne eines direkten feedbacks erfahren – sofern sie dieses prüfen.  Für Unternehmen, die Social Media im eigentlichen Sinn nutzen wollen, ergibt sich aus dieser Situation ein Handlungsbedarf. Wer Social Media mit dem Ziel eines Dialogs und eines Informationsaustausches oder gar einer besseren Einbindung der eigenen Nutzer, Käufer und Anwender nutzt oder nutzen will, kann mit diesen Einschränkungen nicht wirklich einverstanden sein. Ihm wird dadurch eine echte Social Media Kommunikation deutlich schwieriger gemacht. Facebook als Basis oder zumindest als wichtiger Bestandteil einer Kundenbindung durch und in Social Media wird dadurch ohne zusätzliche Anpassungen zumindest fragwürdig.

Handlungsalternativen für Unternehmen

Wenn Sie Facebook als zentrales Kommunikationselement in Ihrer Social Media Kommunikation und als Basis Ihrer Social Media Architektur nutzen wollen, bieten sich verschiedene Handlungsalternativen um zumindest die beschriebenen Kommunikationseinschränkungen auszugleichen. Natürlich lassen sich dabei im Einzelfall und je nach praktischer Ausgestaltung auch weitere Vorteile für Kommunikation, Marketing, Vertrieb, Profiling oder die Anbindung von Geschäftsmodellen erzielen, aber darauf einzugehen, würde den Rahmen dieses Textes deutlich sprengen. Sprechen Sie mich bei Interesse an weiteren Informationen einfach an. An Handlungsalternativen bieten sich diesen Unternehmen zum Beispiel an:

  • Eingebettete Applikationen: durch in Facebook eingebettete Applikationen lassen sich Kommunikationskanäle etablieren, die eine stabilere Kommunikationssituation in Freundeskreise hinein und zum einzelnen User / Fan ermöglichen bzw. eine gesicherten Kommunikationsweg darstellen.
  • Externe Applikationen: Applikationen, die ausserhalb von Facebook – zum Beispiel auf mobilen Endgeräten oder anderen Websites laufen – ermöglichen eine Kommunikationssituation und -qualität, die der von Social Media deutlich mehr entspricht, als die aktuelle Leistungsqualität von Facebook.
  • eigene Social Networks: nicht für jedes Unternehmen mag ein eigenes Social Network eine echte Alternative sein. Nicht zuletzt der Anspruch an Kompetenz und Ressourcen ist beachtlich. Die Vorstellung, das es jenseits von Facebook keinen Platz mehr für andere Social Networks gibt, mehr als irreführend. Die Leistungsqualität von Facebook öffnet intelligenten Special Interest Angeboten eher Tür und Tor, statt sie zu verbinden. Eine Anbindung solcher Special Interest Plattformen oder Communitys an Facebook ist nicht nur selbstverständlich sondern auch mit für den Erfolg entscheidend.

Facebooks Bedeutung in der Social Media Architektur

Solange die Nutzung von Facebook als zentraler Plattform für die Pflege der persönlichen sozialen Kontakte einer Mehrheit der Internetnutzer ein Fakt ist, wird Facebook immer eine bedeutende Funktion in der Social Media Architektur haben. Dies sollte nicht darüber hinweg täuschen, das Unternehmen, die Social Media nicht nur als weiteren Kanal einer Einwegkommunikation  nutzen wollen, gut beraten sind, die eigene Social Media Architektur und Strategie so zu gestalten, das sie sich

  • nicht in eine absolute Abhängigkeit begeben,
  • ihre Kommunikationsmöglichkeiten nicht zu weit einschränken lassen,
  • sich in ihren Möglichkeiten für Geschäftsmodelle und -prozesse in und mit Social Media begrenzen lassen.

Natürlich ist es leicht möglich, das Facebook den Unternehmen wieder wirklich ausreichende oder gar gute Kommunikationskanäle bieten wird. Aber genauso möglich ist, es, das die Einschränkungen bleiben oder verstärkt werden.

Social Media Strategie und Social Media Architektur

Eine zukunftsfähige Social Media Strategie eines Unternehmens erfordert eine Social Media Architektur, die Abhängigkeiten so weit als möglich verhindert oder begrenzt, die Chancen von Social Media so weit als es die Ressourcen erlauben nutzt und hier insbesondere die wirtschaftlichen Potenziale die Social Media bietet,erschließt. Da viele Unternehmen erst noch an ihrer Social Media Strategie arbeiten, ist eine durchdachte Social Media Architektur als nachfolgender Schritt noch seltener anzutreffen, als eine durchdachte, zukunftsfähige Social Media Strategie. Allerdings sollte man spätestens nach der Entwicklung der eigenen Social Media Strategie auch über die Kompetenz verfügen, die dazu passende Social Media Architektur abzuleiten und umzusetzen. Sonst wird der Erfolg auch der besten Social Media Strategie deutlich hinter deren Möglichkeiten zurück bleiben.

Informationsbedarf?

Bei weiterem Informationsbedarf zum Thema Social Media Strategie und Social Media Architektur oder auch bei Fragen zu konkreten Situationen Ihres Unternehmens stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

 

[allgemein]

Social Media und Marketing – D und International

Social Media und Marketing – die Sicht deutscher Entscheider und der internationale Standard

In der aktuellen IBM Studie IBM Global Chief Executive Officer Study 2012 wird auf die wachsende Bedeutung von Social Media hingewiesen. Befragt wurden 1700 CEO in 64 Ländern.

Die Befragung von 300 Marketingentscheidern in Deutschland durch die GfK im Auftrag von Webguerillas ergab folgendes Bild:

  • Jedes zweite Unternehmen in Deutschland betreibt Social Media bzw. Community-Marketing.
  • Davon verfügen aber lediglich 40,4 Prozent über eine entsprechende Web 2.0 Strategie.
  •  8,5 Prozent der Befragten geben sogar an, dass sie keine Kenntnis darüber haben, ob eine solche Strategie in ihrem Unternehmen vorliege.

Social Media ist in Deutschland in doppelter Weise in:

  • Social Media ist in der Hälfte der  Unternehmen angekommen.
  • Dort ist die Nutzung von Social Media weitgehend inkompetent.

Hilft es darüber zu trauern und nachzudenken, warum Deutschland in wichtigen Themen einfach zurück fällt. Faktisch fehlen in diesem Bereich in Deutschland in weiten Bereichen schlichtweg die Grundlagen um die Konsequenzen dessen zu verstehen, was man tut oder unterlässt.

So gesehen trennt Social Media die deutschen Unternehmen in zwei Lager. 

  • Im einen Lager wird Social Media genutzt, aber ein großer Teil weiß  faktisch noch nicht wirklich warum und wozu.
  • Im anderen Lager wird Social Media nicht genutzt, man weiß aber nicht, was das für Auswirkungen haben kann.

Social Media ist keine Beschäftigung für Jugendliche oder Menschen mit zu viel Zeitvertreib. Social Media ist eine Infrastruktur, die Gesellschaften und Märkte weitgehend verändern kann. Wer Kunden hat ist betroffen. Wer keine Kunden hat, hat tatsächlich andere Probleme. Das alles wäre sicher höchst amüsant, denkt man nicht darüber nach wie viele Arbeitsplätze diese Ignoranz in Deutschland kosten kann und wie dieses Verhalten dem Standort insgesamt schaden wird.

Das wir uns mit diesem Verhalten einen nachhaltigen Standortnachteil einhandeln, macht jetzt sogar unserer Kanzlerin Sorgen. Schön, das die Politik in diesem Fall dem Ball schneller hinter her sieht, als die Unternehmen.

Wettbewerbs- und Standortnachteile

Bleiben wir anlässlich der aktuellen Fussballeuropameisterschaft einmal in diesem Bild. Wer Meister werden will oder bleiben will, sollte daran denken, das man um zu gewinnen zumindest auf dem Platz sein und möglichst dem Ball eben nicht nur entgeistert hinterher sehen sollte.

Social Network Marketing in Facebook – Paid Posts

Paid Posts in Facebook geben Usern und Unternehmen die Möglichkeit ihre Informationen in der Timeline sichtbarer zu machen. Der Hintergrund dieser Maßnahme ist einfach. 12% der Statusmeldungen eines Users werden von seinen Freunden durchschnittliche wahrgenommen. Bei Unternehmen sieht es mit durchschnittlich 16% der Infos, die die Fans erreichen, kaum besser aus. Das kann auf Dauer Unternehmen nicht wirklich befriedigen. Natürlich könnte man jetzt mit Öffnungsraten im eMail Marketing und den Clickraten von Onlinewerbung argumentieren.

Facebooks Paid Posts – Lösung für 2 Probleme

Werbung ist immer noch Facebooks wichtigste Ertragsquelle und die Timeline / der Newsfeed der User ist der wichtigste Kommunikationskanal der Unternehmen in Facebook. Beide leiden unter einer deutlichen Wahrnehmungsschwäche. Das die Klickraten von Werbung in Social Network Plattformen sehr, sehr deutlich unter denen in anderen Websites liegen, ist ein offenes Geheimnis. Die Wahrnehmung von Posts in der Timeline liegen mit 12% (private User) bzw. 16% (Unternehmen) zwar Welten besser, als die Wahrnehmung der Werbung, sind aber m. E. immer noch kein Grund für Jubelstürme und beeinträchtigen die Qualität des Marketings in Social Networks.

Mit den Paid Posts löst Facebook zwei Probleme. Die Unternehmen können ihren Posts eine höhere Wahrnehmung in der Timeline der User sichern und Facebook erhält eine zusätzliche Ertragsquelle, die qualitativ deutlich besser der Kommunikationssituation in Social Networks entspricht, als Displaywerbung.

Paid Posts = mehr Spam in der Timeline?

Das die Unternehmen Paid Posts nutzen werden, um die Timeline der User mit penetranter Werbung voll zu müllen, mag der eine oder andere befürchten. Natürlich ist dieses Risiko nicht in jedem Fall auszuschließen. Gegen Dummheit gibt es nun mal keine Versicherung. Unternehmen die Paid Posts derart nutzen, werden sehr schnell erfahren, das die User immer noch entscheiden, wer in ihre Timeline posten darf. Den Fanstatus oder das Like lässt sich schnell wieder korrigieren und schon hat man seine Ruhe.

Paid Posts unterstützen seriöses Social Network Marketing

Die Informationsflut in einer Timeline ist nichts anderes als ein bescheidenes Abbild der Informationsflut in der Realität jenseits von Facebook. Dort wahrgenommen zu werden, ist ebenfalls alles andere als einfach. Und kann zudem ziemlich schnell kostenintensiv werden. Die Möglichkeit die Wahrnehmung der eigenen Information mit etwas Nachdruck – manche werden jetzt sagen Penetranz – in der Timeline zu fördern, wird sicher die Anzahl der Informationen in der Timeline nicht reduzieren.

Ich habe jedoch die Hoffnung, das sie zu einer qualitativen Verbesserung führen kann. Wer für die Verbreitung einer Information bezahlen wird, macht sich möglicherweise mehr Gedanken um deren Nutzen und Informationsgehalt.

Wenn die Möglichkeit besteht, einzelne Informationen zu einer höheren Wahrnehmung zu verhelfen, reduziert sich die Notwendigkeit möglichst viele Informationen der gleichen Art abzufeuern, damit wenigstens eine davon wahrgenommen wird.

Wird Social Network Marketing in Facebook teurer?

Nach meiner Einschätzung eher nicht. Die Kosten werden lediglich transparenter. Wenn wir Paid Posts als neues Standardtool des Social Network Marketing in Facebook betrachten, werden die Kosten der Kommunikation aus der Unternehmenspage in die Timeline deutlicher. Mit Paid Posts bezahlen wir für weniger Zeitaufwand – für eine Vielzahl von Informationen um wahrgenommen zu werden – und für etwas weniger Komplexität durch das Feintuning des Timings unserer Posts. Das macht die Nutzung des Tools Timeline auch für diejenigen wieder interessanter, die damit nicht viel Zeit verbringen können. Nach meiner persönlichen Einschätzung bringen die Paid Posts den Unternehmen damit mehr Vorteile als Nachteile.

Paid Posts – ein großer Gewinn für das Social Network Marketing in Facebook

Der Ausstieg von General Motors aus der Werbung in Facebook war ein klares Signal. Werbung in Social Networks ist systemfremd. Mit den Paid Posts verhindert Facebook zumindest teilweise, das die Unternehmen eine ähnliche Erfahrung mit den Pages in Facebook machen.

Pages dienen

  • dem Aufbau von Reichweite und
  • der Kommunikation mit den Usern und
  • der Erschließung der Freundeskreise via Timeline (Nutzung der sozialen Reichweite der Fans).

Der letzte Punkt wird in der Kommunikation gern vernachlässigt (Stichwort Sackgassenkommunikation). Wenn die Freunde und Likes einer Page aber über deren Timeline nur noch in geringem Maß (16% nach Aussage von Facebook) erreicht werden, entwertet das die Bedeutung von Pages in Facebook. Nun hat aber Facebook für die Unternehmen nichts anderes als eben diese Pages zu bieten. Nachdem sich die Erkenntnis über die lausige Wirkung von Werbung in Social Network Plattformen durchsetzt, wären als nächstes die Unternehmensseiten in Facebook fragwürdig. Deshalb sind Paid Posts ein dringend nötiges Tool für die Unternehmen in Social Networks. Ansonsten würde die Kommunikation dort auf die Page selbst reduziert.

Paid Posts – die bessere Alternative zur Ertragsquelle Werbung

Für Facebook sind Paid Posts die bessere Alternative zur Werbung – sowohl was die Qualität der Kommunikation betrifft, als auch was die Qualität als Ertragsquelle betrifft.

Facebook ist als Unternehmen immer noch in weitem Maß von einer systemfremden und im Kern ungeeigneten Ertragsquelle abhängig. Jeder Schritt in die Richtung einer systemkompatiblen Ertragsquelle ist nicht nur eine Verbesserung der Ertragslage insgesamt, sondern vor allen ein wichtiges Stück wirtschaftlicher Zukunftssicherung.

Facebook vermarktet die Timeline seiner User

Ein kurzer Bericht in Golem beschreibt, wie Facebook die Timeline seiner User vermarktet. Dieser Zug von Facebook überrascht nicht wirklich. Letztlich ist dieses Angebot die Konsequenz aus der sich verbreitenden Erkenntnis in den Unternehmen, das Facebook Werbung nicht wirklich empfehlenswert ist.

Wer Social Network Marketing mit der Schaltung von Werbung verwechselt, montiert Holzräder auf einen Sportwagen.

Mit General Motors hat sich ein großes US Unternehmen sehr deutlich – und zu einem für Facebook recht unerfreulichen Zeitpunkt – aus der Werbung in Facebook verabschiedet. Das Facebook auf die Vermarktung der Timeline zurück greift, zeigt nur, wie weit der Netzwerkgigant hinter seinen Möglichkeiten zurück liegt.

Facebook vermarktet die Timeline

Die Vermarktung der Timeline durch hervorgehobene Posts von Unternehmen ist keine Ãœberraschung, denn Facebook braucht überzeugendere Marketingtools für seien Werbekunden. Ob die Nutzung der Timeline für hervorgehobene Posts hier die perfekte Lösung ist, bleibt fraglich. Die Timeline ist ein für die User besonderes sensibler Bereich, kommerzielle Eingriffe dort sind heikel. Die Notwendigkeit für Facebook mehr Geld zu verdienen ist sicher nachvollziehbar. Ãœber den Weg dorthin kann man durchaus unterschiedlicher Meinung sein. Facebook verfügt als Social Network Plattform eine ganze Reihe interessanter Monetarisierungsmöglichkeiten. Das man jetzt auf die Timeline zurückgreift und auch wie man das macht, legt – neben anderen – auch den Schluss nahe, das man in der Erschließung dieser Möglichkeiten noch weit hinter einer Marktreife zurückliegt und deshalb diesen heikleren Schritt unternimmt.

Facebooks Achillesferse Monetarisierung

Vorneweg zwei Hinweise:

  • Das Problem der Monetarisierung betrifft nicht nur Facebook. Es handelt sich um ein Problem der ganzen Social Network Branche. Facebook ist als prominenteste Plattform nur deutlich stärker im Blickwinkel der öffentlichen Wahrnehmung vertreten.
  • Monetarisierung ist genauso wenig die einzige Achillesferse des Plattformgiganten. Dies gefährdet Facebook aus einem Grund nicht: der Netzwerkeffekt sichert die Zukunft von Facebook solange, wie er im positiven Sinn – zu Gunsten von Facebook – wirkt. Das kann sich auch ändern.

Facebooks ungenutzte Chancen in der Monetarisierung sind beachtlich. Wir sollten allerdings nicht davon ausgehen, das diese Chancen auf Dauer ungenutzt bleiben. Wie viele andere Unternehmen, die extrem schnell sehr groß geworden sind, muss Facebook bei jeder Veränderung erst einmal sicher stellen, das sie technisch auch unter extremen Belastungen funktioniert. In einem früheren Beitrag habe ich die Ertragspotenziale von Facebook alternativ zur Werbung bereits skizziert. 

Mobile Vermarktung – Stunde der Wahrheit nicht nur für Facebook

Facebooks Chance aus einem derzeit eher schwächeren Bereich – der mobilen Nutzung – in dem sich die Zukunft mit entscheiden wird, eine Stärke in der Monetarisierung zu generieren, stehen nicht einmal schlecht.  Mit Places bewegt sich Facebook in die Ebene geografisch definierter Nutzung. Der Schritt danach, eine geografisch definierte Nutzung (location bases service) durch die Zusammenführung von Produkt- und Kaufinteressen mit realen Point of Sales vor Ort zu einem effizienten Marketingtool zu machen, wird allerdings nicht nur von Facebook angestrebt. Das Thema ist derzeit eines der heißesten, was Ertragsqualität und wirtschaftliche Bedeutung betrifft und hat eine pikante Note:

  • Facebooks Vorteil ist hier einen Netzwerkeffekt in Form seines Uservolumens ausspielen zu können.
  • Facebooks Nachteil ist exakt der gleiche. Jeder kompetente Anbieter kann das Uservolumen von Facebook für den gleichen Zweck nutzen.

Die mobile Vermarktung von Reichweite ist die Stunde der Wahrheit – nicht nur für Facebook sondern für alle Unternehmen die Social Media und insbesondere Social Networks nutzen. Wer hier noch auf einen Werbeansatz setzt, schraubt erneut am Holzrad für den Ferrari.

Wer in Facebook soziale Reichweite über seine Page aufbaut, sollte spätestens jetzt daran denken, wie er diese Reichweite auch wirtschaftlich nutzt. Wer sich um diesen Punkt zu spät bemüht, muss möglicherweise mit ansehen, wie sein Erfolg im Aufbau sozialer Reichweite von Facebook und anderen wirtschaftlich genutzt wird, anstatt selbst davon profitieren zu können. Wer sich noch fragt, warum die mobile Nutzung / Vermarktung – und hier ist bitte nicht Werbung gemeint – so wichtig ist, dem helfen zwei  Aspekte.

  • die mobile Nutzung des Internets  – und von Social Networks – überholt gerade die stationäre.
  • gekauft wird immer noch überwiegend in einem geografischen Kontext – sprich in Geschäften – die am besten durch mobiles Marketing erschlossen werden und agieren.

Marketing mit Facebook Pages: Kleine Änderung mit großer Wirkung für

Facebook Pages: kleine Anpassung mit großer Wirkung

Bislang scheint das Thema noch nicht ganz so publik zu sein, zumindest ist mir dazu noch kein Beitrag ins Auge gefallen. Weil diese kleine Veränderung für das Marketing mit Facebook Pages grössere Auswirkungen haben kann hier ein kurzer Hinweis.

Die Anpassung

Facebook hat die Anzeige im Newsfeed dahin gehend angepasst, das ein Eintrag, der schon „durchgelaufen“ ist, noch einmal nach vorne geholt wird, wenn dazu ein erneuter Kommentar entstanden ist. Das betrifft auch Informationen vom Vortag, die bereits diskutiert worden waren.

Vielleicht soll damit den Inhalten des Newsfeeds grössere Bedeutung gegeben werden, über die intensiver oder länger diskutiert wird. Auf jeden Fall hat diese Änderung eine Reihe von interessanten Konsequenzen, die jeden betreffen, der Facebook Pages für sein Marketing nutzt.

Die Auswirkungen

Hier zuerst die für das Community Management wichtigste Information.

Wiederbelebung von Informationen aus Pages

Mit Hilfe nachgeschobener Kommentare kann der Community Manager eine Information, die bereits durch die Newsfeeds der Fans gerauscht ist, wieder auf eine Top Position im Newsfeed der Fans zurückholen. 

Damit wird die Kommunikationsmöglichkeit von der Fanpage in den Newsfeed des Users deutlich verbessert.

Risiko negativer Verstärkung

Dieses für das Marketing positive Instrument hat natürlich auch eine negative Seite. Wenn sich User länger über einen negativen Inhalt austauschen und der immer wieder kommentiert wird, kommt der auch öfter nach vorne und reizt damit wieder zu neuen Kommentaren.

Konsequenz

Das Community Management ist damit noch mehr gefordert, aktuelle Entwicklungen im Auge zu haben.

Das Facebook Phone – was ist davon zu halten?

Aus verschiedenen Medien erreicht mich die Information, das Facebook an einem eigenen Telefon arbeiten soll: von Business Insider, über die New York Times wird jenseits des großen Teichs über dieses wieder belebte Projekt berichtet.

Die Motivation  dieser Neuauflage ist nach New York Times und Aussagen aus  Facebook klar. Facebook muss seine Ertragskraft verbessern. Zudem befürchtet man bei der mobilen Nutzung abgehängt zu werden.

“Mark is worried that if he doesn’t create a mobile phone in the near future that Facebook will simply become an app on other mobile platforms,” a Facebook employee said.

Mit dem Börsengang und den damit verbundenen Schwierigkeiten wächst wohl der Druck auf Facebook. Ist „Buffy“ – so der Projektname des Facebook Mobile Phones – die Lösung auf der Ertragsklemme? Nicht alle Beobachter sind von diesem Gedanken überzeugt, wie eine Ãœberschrift in Business Insider plakativ beschreibt:

If Facebook Really Goes Into The Mobile Hardware Business, Investors Should Run Away Screaming

Ein Blick auf die Ertragspotenziale von Social Network Plattformen und die Voraussetzung für einen Markterfolg des Facebook Phones hilft diese Entwicklung besser einzuschätzen.

Ertragspotenziale von Social Network Plattformen wie Facebook

Vor einigen Tagen habe ich das Thema Ertragspotenziale schon einmal angesprochen. Deshalb verweise ich hier auf diesen Artikel.  Die mobile Nutzung des Internets schreitet dynamisch voran. Kein Anbieter kann sich auf Dauer leisten, hier nicht dabei zu sein. Ist dazu erforderlich, die technische Infrastruktur – die Mobilphones – zu beherrschen? Wenn es so wäre, wäre dieser Zug zwangsläufig für viele abgefahren, nicht nur für Facebook. Aber ist Facebook von der mobilen Nutzung abgehängt? Nichts spricht im Augenblick dafür.

In den wirtschaftlich entwickelten Nationen ist die Nutzung von Mobiltelefonen längst eine Selbstverständlichkeit und in weniger entwickelten Regionen wird die mobile Kommunikation als Ersatz für den Aufbau einer kostenintensiveren Festnetztelefonie genutzt.

Technische Infrastruktur oder kommunikative Reichweite?

Womit wird die Zukunft abgesichert, womit wird eher Geld verdient? Betrachten wir die Punkte Schritt für Schritt und beginnen mit dem ersten.

  • Die Hardware der Smart Phones wird bereits durch eine relativ kleine Gruppe von Anbietern dominiert.
  • Die Bedeutung der Netzwerkbetreiber ist eher sinkend. Sie partizipieren derzeit nicht am interessanteren Kuchen und stehen in einem harten Preiswettbewerb.

Wie könnte die mobile Zukunft von Facebook gefährdet werden? Durch die Ausgrenzung auf den Betriebssystemen oder eine andere Form der Benachteiligung? Unwahrscheinlich. Das wäre zu deutlich und zu riskant und würde den beiden Anbietern, die davon am ehesten profitieren können, mehr schaden als nützen.

Würde ein eigenes Mobiltelefon für die Sicherung der mobilen Zukunft von Facebook Sinn machen? Nur durch einen nennenswerten Marktanteil. Facebook müßte also beachtliche Marktanteile von Apple oder Google abjagen. Dieser Anspruch ist nicht klein. Zumindest soll Facebook Ingenieure von Apple angeworben haben.

Der Erfolg von Facebook basiert auf der kommunikativen Reichweite

Facebooks Erfolg ist in weiten Teilen dem Netzwerkeffekt geschuldet. Dieser Effekt steht im Wettbewerb mit den Mobilphones bislang nicht zur Verfügung. Facebook müsste z. B. anderen Anbietern die mobile Nutzung der eigenen Plattform erschweren, um von seinem Netzwerk profitieren zu können. Dies wäre mit beachtlichem Risiko nicht zuletzt in rechtlicher Hinsicht verbunden, abgesehen von den Problem mit den eigenen Nutzern. Die Stärke von Facebook ist die hohe Anzahl der Nutzer, also die kommunikative Reichweite innerhalb der Freundeskreise der Nutzer. Namhafte Teile dieser Freundeskreise auszugrenzen wäre unklug. Alles was die kommunikative Reichweite begrenz ist daher nicht im Sinn Facebooks.

Facebook Mobilphone im Wettbewerb  mit iPhone und Android

Besser zu sein als Apple oder Googles Android ist ein sportlicher Anspruch für ein Unternehmen, das komplett neu in diesem Geschäft ist. Was wäre für den User gewonnen, würde man diesen sehr beachtlichen Anspruch realisieren? Er hätte mehr Auswahl. Wie hoch in diesem Fall eine Marktführerschaft aus dem Stand ausfiele, ist mehr als verwegene Spekulation. Viele Kunden sind durch zweijährige Verträge gebunden und würden bestenfalls sukzessive wechseln können. Ein längerer Atem ist also gefordert, der durch Anfangsinvestitonen zu Beginn nicht mit positiven wirtschaftlichen Erträgen verbunden ist. Das Ziel einer verbesserten Ertragslage wäre damit möglicherweise zu erreichen – aber das Risiko und der Preis sind hoch. Nichts was zunehmend skeptische Aktionäre begeistert.

Kann Facebook zur reinen App auf dem Mobiltelefon „schrumpfen“?

Die Angst Zuckerbergs scheint zu sein, als App auf fremder Infrastruktur an Bedeutung zu verlieren. Allerdings ist Facebook im stationären Internet auch nicht mehr als eine Anwendung. Eine ausgesprochen erfolgreiche, natürlich. Dieser Erfolg basiert auf der Nutzung durch die User, die andere vergleichbare Anwendungen weniger intensiv nutzen oder ignorieren.

Die mobile Nutzung stellt andere Anforderungen als die stationäre. Wer auf dieser technischen Basis (Mobiltelefon und Tablett PCs) nicht erfolgreich ist, gibt sich zwangsläufig gefährliche Blößen. Die eigene mobile Plattform mag hier im einen oder anderen Fall hilfreich sein, die Grundprobleme mobiler Internetnutzung und Kommunikation bleiben aber auch auf der eigenen Plattform.

Das eigentliche „App-Risiko“ hängt also von Facebooks Fähigkeit ab, auch im mobilen Umfeld ein positives Kommunikationsumfeld zu schaffen. Diese Fähigkeit ist auf fremden wie auf eigenen mobilen Plattformen erforderlich.

Facebook Phone – Panik oder Strategie?

Facebooks Börsengang ist nicht ganz so glanzvoll ausgefallen, wenngleich sehr ertragreich für diejenigen, die verkauft haben. Um für neue Aktionäre wieder interessant zu werden und die alten zu halten, ist mehr Ertragsphantasie sicher hilfreich. Dafür auf bereits verworfene Ideen zurück zu greifen, mag in einer Stresssituation verständlich sein, aus der Distanz sieht sie doppelt fragwürdig aus. Leicht wird der Eindruck von Managementschwäche und mangelnder Perspektive, was die Entwicklung von interessanten Ertragspotenzialen betrifft, erweckt.

Social Network Plattformen sind gut beraten sich nicht von der Position einer möglichst für alle offenen Plattform zu entfernen. Die Ausgrenzung von Zielgruppen durch die Fokussierung auf bestimmte Nutzungsthemen ist für Facebook keine Option. Die Reduzierung der Möglichkeiten von mobilen Endgeräten anderer Anbieter um eigenen Geräten Vorteile zu schaffen, wäre für Facebook ebenfalls nicht zu empfehlen.

Nennenswerte Marktanteile gegenüber Apple und Android zu erobern, wäre damit zwar eine beachtliche Leistung, würde aber für das Ziel Ertragsqualität kurzfristig nicht unbedingt zielführend wirken.

Mit dem Schritt zu einer eigenen mobilen Infrastruktur träte Facebook auch in Wettbewerb mit einem Erfolgsfaktor, der die Plattform in die Vergangenheit gefördert hat. Drittanbietern würde ein interessantes Feld entzogen wenn Facebook auf mobiler Ebene alles selbst machen würde und Facebook würde damit seine Drittentwickler darauf fokussieren auf Apple- und Androidsystemen zu arbeiten. Dies wäre für Facebook dringend zu vermeiden, denn es schwächte die eigene Position und stärkte seine Wettbewerber.

Womit wird mobil Geld verdient?

Das mobile Endgeräte beachtliche Erträge generieren können, zeigt Apple. Die Annahme, das dieser ausgesprochen lukrative Markt in Zukunft noch härter umkämpft sein wird, überrascht niemand. Wie viel die Anbieter jenseits von Apple in diesem Markt auf Dauer verdienen werden, ist weitgehend offen, zumal wenn sich chinesische Anbieter stärker etablieren. Dann wird der eigene Lieferant zum Wettbewerber etablierter Anbieter.

Die Frage für eine Infrastruktur wie Facebook ist, ob es Ziel sein sollte, alle zwei Jahre in einem hart umkämpften Bereich, in dem man keine wirklichen Wettbewerbsvorteile generieren wird, seine Erträge zu suchen, oder doch besser täglich auf den vielen Feldern, in denen die Wettbewerber sich schwerer tun und Facebook enorme Vorteile ausspielen kann, Umsätze zu generieren. Das Werbung hier auch in Zukunft nicht die erste Wahl ist, dürfte branchenbekannt sein. 

Der Einstieg ins Mobil Phone Business wird Facebook auf dem Weg zu einem ertragstarken Unternehmen eher  Zeit und Ressourcen kosten, selbst dann wenn man sich in diesem Wettbewerb behaupten kann, als das es die Plattform wirklich voran bringt.

Fazit

Natürlich ist es nicht möglich alle Aspekte dieser Entscheidung aus der Sicht eines distanzierten Betrachters zu erkennen. Dazu fehlen dem Aussenstehenden sicher einige wichtige Informationen.

Betrachtet man aber was Facebook mit einem eigenen Mobil Phone gewinnen würde und was man dafür an Ertragspotenzialen möglicher Weise vernachlässigt oder zurück stellt, fällt die Bilanz noch einmal fragwürdiger aus. Das Unternehmen würde sich von seinen Stärken – der Positionierung als Infrastruktur –  entfernen, mit seinem Produktansatz auf einem neuem Feld einem enorm starken Wettbewerb stellen und darauf verzichten, die beachtlichen ungenutzten eigenen Potenziale, auf denen man Wettbewerbern deutlich überlegen ist, massiv anzugehen.

 

Community Management – der Aufbau von Reichweite in Social Media

Social Media unterscheidet sich von den traditionellen Medien unter anderem auch dadurch, das wir eine eigene Reichweite für die Kommunikation aufbauen müssen, bevor wir kommunizieren können. Ohne mit anderen Social Media Nutzern vernetzt / verbunden zu sein, funktioniert die Kommunikation in Social Media nicht. Wenn niemand da ist, mit dem wir kommunizieren können, gibt es keine Kommunikation.

Was in der privaten Nutzung ganz selbstverständlich ist und auch ganz selbstverständlich durch die Vernetzung mit Freunden gelöst wird, erfordert im kommerziellen Umfeld schon die ersten, recht grundsätzlichen Entscheidungen. Da kann es hilfreich sein, sich die unterschiedlichen Vorgehensweisen und Ansätze etwas genauer anzusehen.

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Wie baue ich in Social Networks Reichweite auf?

Dieser Beitrag handelt nicht alle Aspekte des Reichweitenaufbaus in Social Networks ab. Er fokussiert sich auf die Wahl der Ansätze, die dabei genutzt werden können. Vorausgesetzt werden die Kenntnisse der Funktionsweisen von Social Network Plattformen und ihrer Kommunikationstools.

Zwei grundsätzliche Ansätze stehen für den Aufbau von Reichweite zur Wahl:

  • der schnelle Reichweitenaufbau für eine große Breitenwirkung
  • ein intensiverer Reichweitenaufbau der auf eine intensivere Wirkung im Sinne der Kommunikationsintensität, Bindung und Partizipation angelegt ist.

 Der schnelle Reichweitenaufbau

Ziel des schnellen Reichweitenaufbaus ist eine möglichst hohe Zahl an Internetnutzer zu erreichen. Möglichst viele Fans sollen angesprochen werden können, möglichst viele Likes sind das Ziel. Die Intensität der Kommunikation ist weniger wichtig.

Pro (+) und Contra (-)

Nachfolgend die aus meiner Sicht wichtigsten Unterschiede dieses Ansatzes.

+ Information kann damit schneller verbreitet werden.

–  Die Fans werden nur über die Timeline erreicht. Die Freundeskreise der jeweiligen Fans werden nur erreicht, wenn der Fan eine Information kommentiert, mag oder teilt. Das Problem einer dynamischen Timeline – viele neue Inhalte – ist die Wahrnehmung von Informationen, die über die Timeline zum Facebook Fan kommen. Wer nicht ständig ein Fenster offen hat, läuft Gefahr Informationen zu übersehen. Und reagiert der Fan längere Zeit nicht auf Informationen einer Page, laufen diese Informationen Gefahr von Facebook ausgesteuert zu werden.

Der intensive Reichweitenaufbau

Dieser Ansatz steht für den Aufbau eines intensiveren Kontakts mit entsprechender regelmäßiger und inhaltlich wertiger Kommunikation.

Pro (+) und Contra (-)

Nachfolgend die aus meiner Sicht wichtigsten Unterschiede dieses Ansatzes.

+ Der gewonnene Fan ist eher aktiv und ermöglicht über diese Aktivität den kommunikativen Zugriff auf den mit ihm verbundenen Freundeskreis. Das Problem der Sackgassenkommunikation wird damit reduziert.

– Dieser Ansatz erfordert qualitativ hochwertigere Kommunikation und höhere Kommunikationsfrequenz und ist auf die Partizipation des Fans angewiesen. Der Ansatz ist damit deutlich anspruchsvoller und mit einem längeren Zeitbedarf für den Aufwand verbunden.

Strategische Aspekte

Die Frage, wofür das Unternehmen Social Media und insbesondere Social Network Plattformen nutzen will, findet sich in der Entscheidung für eine dieser beiden Ansätze wieder.

Der schnelle Aufbau von Reichweite wird wohl eher von Unternehmen gewählt, die Social Media als einen weiteren Kanal für die Distribution Ihrer Informationen sehen. Das man sich dafür nicht gleich der Werbung in Social Networks bedient, könnte zumindest der Erkenntnis geschuldet sein, das Werbung in Social Networks eine extrem geringe Reaktion bewirkt und man deshalb die etwas aufwändigere Methode wählt, ohne gleich an ein echtes, aufwändiges Community Building zu denken.

So viel Reichweite als möglich und so wenig Kommunikation als nötig, so könnte man die Quintessenz dieser Methode bezeichnen.

Wer die Kommunikation in den Pages von Facebook beobachtet, wird feststellen, das diese Methode eher überwiegt als das sie die Ausnahme ist. Das diese oberflächliche Nutzung die riskantere Methode der Kommunikation in Social Media ist, liegt nicht nur an der Notwendigkeit von Facebook einem kommunikativen Overkill in den Timelines der User entgegen wirken zu müssen. Diese Methode ist für den Empfänger so wenig Nutzen stiftend, das sie sich selbst kastriert.

  • Einmal scheitert sie daran, die Freundeskreise der Fans informativ zu erschließen. Man gibt nun mal nur sinnvolle oder wirklich unterhaltsame Inhalte weiter.
  • Der Aufwand, Reichweite durch „Bespassung“ aktiv zu halten, wird unterschätzt. Letztlich ist diese Form der Kommunikation auf längere Sicht teuerer und schafft zudem einen unnötigen Engpass in der Social Media Nutzung.
  • Community Building wird mit diesem Kommunikationsansatz erschwert. Wo die User, die die Community darstellen, an Inaktivität gewöhnt wurden, ist Community Building faktisch schon zu Ende, bevor es begonnen hat.

Der auf Intensität ausgerichtete Aufbau von Reichweite wird deutlich seltener gewählt. Nicht zuletzt weil dieser Ansatz eine fundierte Community Strategie mit der entsprechenden Kompetenz und die entsprechenden Ressourcen eines Community Managements erfordert. Das mit diesem Ansatz ein höherer Ressourcenaufwand für eine Kommunikation mit weniger Fans verbunden ist, lässt sie in den Augen vieler Marketingverantwortlichen wohl als zweite Wahl wenn nicht als unnötige Spielerei dastehen. Letztlich ist dieser nicht zu unterschätzendes höhere Aufwand aber nicht weniger als die Initialinvestition, die Social Media erst zu einem für Unternehmen wirklich erfolgreich macht.

 So viel Kommunikation und Nutzenstiftung als nötig um Menschen zu bewegen für die eigenen Ziele aktiv zu werden, lautet hier die Quintessenz dieses Ansatzes.

Aus den erwähnten Gründen ist dieser Ansatz immer noch ein eher exotischer. Das ist um so bedauerlicher, weil damit in einer frühen Phase der Nutzung von Social Media, möglicher Weise ohne die entsprechenden Kenntnisse, Entscheidungen gefällt werden, die die Erfolgschancen für das jeweilige Unternehmen deutlich beeinflussen.

  • Der höhere Aufwand ist die Investition um Community Building betreiben und die Freundeskreise von Fans erreichen zu können.
  • Der Aufwand in die Kommunikation reduziert sich – relativ gesehen – in dem Maß, in dem die Fans selbst aktiv werden. Damit wird dieser Ansatz relativ betrachtet mit zunehmendem Wachstum wirtschaftlicher, während sein Gegenstück mit zunehmendem Erfolg relativ und absolut teurer wird.

 Vor dem Start in Social Media oder schon mitten drin?

Der erfolgreiche Aufbau von kommunikativer Reichweite von Social Network Plattformen ist mit einer ganzen Reihe von weiteren Entscheidungen verbunden, die sowohl die technischen Kenntnisse der Funktionsweise von Social Networks als auch die strategisch-konzeptionellen Hintergründe voraussetzen. Um einen Erfolg ermöglichenden Start in Social Media abzusichern, ist deshalb eine fundierte Social Media Strategie erforderlich, die dem Aufbau von Fanpages oder anderen Social Media Aktivitäten vorausgehen sollte, will man nicht das Risiko eingehen, die Social Media Aktivitäten des Unternehmens faktisch neu starten zu müssen.

Kleiner Selbstversuch

Wenn Sie zu den kurzen Zeilen oben offene Fragen haben oder Ihnen die Hintergründe nicht bekannt sind, ist das ein verlässliches Indiz dafür, den Themen Social Media Kompetenz und Social Media Strategie mehr Aufmerksamkeit angedeihen zu lassen. Natürlich besser, wenn Sie das vor dem Start in Social Media tun. Sollten Sie aber schon unterwegs sein, erhöht die eher die Dringlichkeit die eigenen Social Media Aktivitäten darauf zu überprüfen, ob damit nicht der Weg in einen Sackgasse eingeschlagen wurde, bzw. welche Risiken man unbewusst einging.

Was tun, wenn die Fragezeichen überwiegen?

Für den Kompetenzaufbau rate ich zu den passenden Seminare. Je nachdem wo das Unternehmen steht, ist ein Einsteigerseminar sinnvoll, oder aber ein Workshop für da jeweilige Thema. Wenn es sich um ein update von Einzelpersonen handelt, ist ein zielgerichtetes Coaching möglicherweise die bessere Alternative.

Sie können es sich aber auch noch einfacher machen. Rufen Sie mich einfach an, wenn Sie eine fundierte Empfehlung für Ihre individuelle Situation suchen.

 

Sackgassenkommunikation in Social Media?!?

Kann die Kommunikation in Social Media zu einer Sackgassenkommunikation werden? Die Frage ist berechtigt. Letztlich ist das eine Frage danach, wie wir Social Media als Unternehmen nutzen.

  • Verstehen wir die Kommunikation in Social Media rein als den Dialog auf Augenhöhe – zwischen Unternehmen und User – kann es eigentlich keine Sackgassenkommunikation geben, wenn wir davon absehen, das die Kommunikation selbst zu einem inhaltlichen Ende kommt.
  • Nutzen wir Social Media für mehr als den direkten Dialog – Stichwort Empfehlungsmarketing – beabsichtigen wir damit nicht zuletzt die sozialen Freundeskreise der User, mit denen wir den erwähnten Dialog pflegen, zu erreichen. Wenn die Kommunikation in diesem Fall nicht über den Dialog mit dem einen User hinaus wirkt, ist sie bildlich wie praktisch gesehen in eine Sackgasse geraten.

Viele Unternehmen sehen Social Media als Möglichkeit darüber die Freundeskreise von Social Media Nutzern erreichen zu können und dadurch Empfehlungsmarketing zu bewirken. Wer als Unternehmen zu dieser Gruppe gehört, sollte sich die eigene Kommunikation unter diesem Gesichtspunkt genauer betrachten. Wie viel ist davon geeignet vom direkten Empfänger an dessen soziales Netzwerk weiter gegeben zu werden? Welche Inhalte sind darauf hin ausgelegt?

Social Media Kommunikation ohne Sackgasse  =  Empfehlungsmarketing integrieren

Natürlich ist nicht jede Information, die wir über Social Media verteilen, so Nutzen stiftend, das die User sie von selbst weiter tragen. Dafür sehen wir immer wieder auch Inhalte, die mit etwas konzeptioneller Sorgfalt durchaus das Potenzial in sich tragen, durch Weitergabe zusätzlichen Nutzen zu stiften. Messen wir unsere Kommunikation daran, welchen Nutzen sie wie stiften kann und wie diese Nutzenstiftung durch Weitergabe gewinnen kann. Das reduziert möglicherweise einiges an kommunikativer Redundanz und trägt dazu bei die eigenen Social Media Aktivitäten erfolgreicher zu gestalten.

Natürlich erfordert diese Form von Social Media Kommunikation etwas mehr Aufmerksamkeit und konzeptionelle Kompetenz, aber beides aufzufrischen ist kein Ding der Unmöglichkeit. Wenn Sie dazu auf externe Unterstützung zurückgreifen wollen, haben Sie die Wahl zwischen einem Workshop zu diesem Thema oder einem individuellen Coaching. Sprechen Sie uns bei Interesse an.

Social Media Kompetenz in der Außenwirkung

Hat das Thema Sackgassenkommunikation zu einem Denkanstoß geführt? Wunderbar. Dann nutzen Sie doch die Chance eines relevanten Themas in Verbindung mit einem plakativen Begriffs um die eigene Social Media Kompetenz in der Außenwirkung aufzufrischen. Der Facebook Button und der Tweetbutton unterhalb dieses Beitrags machen das einfach und komfortabel möglich. Daneben finden Sie eine Möglichkeit per eMail direkt den auf diesen Artikel hinzuweisen. Das macht natürlich deutlich mehr her.

Damit kennen Sie schon eine der wesentlichen nichtmonetären Motivationen gegen die Sackgassenkommunikation.

[imn-medien]

Social Network Marketing: FC Bayern startet eigenes Social Network

Der FC Bayern München ist in Facebook alles andere als erfolglos. Mehr als 3,3 Mio. Facebook Usern gefällt der Verein und dessen Präsenz auf Facebook. Das ist auch hier eine Klasse für sich.

Und trotz dieses Erfolgs auf Facebook entschied man sich die Fancommunity auf eigene Beine zu stellen und aus der Präsenz bei der Telekom und in Facebook in einer eigenen Community  – myFCB.de – zusammengeführt zu pflegen.

Ab 19. 3. beginnt die Testphase der neuen Community, nach Meedia soll die neue Plattform dann am 28. 3. 2012 ihren Dienst offiziell aufnehmen.

Eigene Social Network Plattformen für Marken, Stars und Vereine

Das dieser Wechsel auf eine eigene Plattform Sinn macht, ist ganz einfach nachvollziehbar:

  • In Facebook ist der Rekordmeister nicht Herr auf eigenem Platz sondern bestenfalls geduldeter Gast. Die Gestaltungsmöglichkeiten – nicht nur in geschäftlicher Hinsicht – sind begrenzt und nicht zuletzt ist man der Gestaltungs- und Veränderungsfreude des Gastgebers Facebook relativ willkürlich ausgeliefert.
  • Allein die fehlende Möglichkeit, eine einmal aufgebaute Fanbeziehung in Facebook vernünftig pflegen und sichern zu können, macht diesen Schritt mehr oder weniger unumgänglich.

Natürlich steht ein Aufbau einer eigenen Community nicht im Widerspruch damit, die erfolgreiche eigene Fanpage in Facebook weiter zu nutzen. Damit lässt sich ja immer noch ein Kanal in die Freundeskreise der Fans aufrecht erhalten, auch wenn Facebook hier zunehmend wenig freundlich agiert und den direkten Kontakt zwischen Fan und Verein nicht wirklich zielführend unterstützt.

Der Entscheidung von Madonna folgt sicher nicht nur eine ähnliche Entscheidung des FC Bayern München. Dort ist mal letztlich nur etwas schneller als der Rest der Liga.

Auch auf Unternehmensseite sieht man Beispiele für eine zielführende und nachhaltige Nutzung der Social Network Plattform Facebook. Entweder die Plattform wird ihre Leistungen für die Unternehmen ganz wesentlich nachbessern oder zumindest die großen und erfolgreichen Unternehmen, Vereine und Stars werden Facebook früher oder später den Rücken zukehren.

MySpace verlor zuerst User, Facebook wird für Unternehmen zunehmend unattraktiv

Kann eine Abwanderung von Unternehmensaktivitäten die Nutzung von Facebook negativ beeinflussen? Sicher nicht in einem vergleichbaren Maß, wie es die Abwanderung von Usern für MySpace darstellte. Betrachtet man die Leistungsbereiche, die eine Social Network Plattform abdecken sollte, wird das Risiko für Facebook klarer.

  • Pflege des vorhandenen sozialen Netzes: Facebook bietet hier eine ausreichende Leistungsqualität um nicht zu leicht von einem Wettbewerber ausgehebelt werden zu können.
  • Ausbau des vorhandenen sozialen Netzes: hier hat der Netzwerkgigant noch ein gerüttelt Maß an Defiziten abzuarbeiten. Auf Dauer kann dies zu einer Schwachstelle werden, die Wettbewerber gezielt nutzen könnten.
  • Gastgeber der Online Communitys der User: hier hängt Facebook wie alle anderen mir bekannten Plattformen deutlich hinter dem zurück, was man als zufrieden stellende und zeitgemäße Leistung bezeichnen kann.

Unternehmen, die Social Media nachhaltig betreiben wollen, sind auch in absehbarer Zeit gut beraten, sich nicht in die Abhängigkeit von Facebook zu begeben, sofern sie dies aufgrund eigener Kompetenz und Ressourcen verhindern können. Eine breite Abwanderung von Unternehmen mit attraktiven Angeboten und aktiven Communitys würde deutlich zu Lasten der Nutzung von Facebook gehen.

Abstieg fängt mit dem Rückgang an Onlinezeit an

In den bisherigen Szenarien war der Rückgang an Onlinezeit durch die Nutzung weiterer Social Network Plattformen verursacht. Das Thema Online Communitys fand bislang ein eher ungemütliches Zuhause in den jeweiligen Plattformen und war von überschaubarer Bedeutung. Nachdem sich die User in einer Plattform etabliert haben und vernetzt sind, ist in aller Regel mit einem ersten, normalen Rückgang an Aktivität zu rechnen, der bei einer wachsenden Plattform in aller Regel von der hohen Aktivität neuer User überdeckt wird.

Nachdem der Reiz des Neuen verfliegt, zählt die Substanz. Social Networks, die nur der Pflege der bestehenden eigenen sozialen Kontakte taugen, fehlt ein zunehmend wichtiger Leistungsbestandteil. Das mag sich noch nicht so deutlich auswirken, solange es ausserhalb der Plattform keine attraktiven Angebote gibt. Sobald dies sich ändert, wird ein spürbarer Anteil an Aktivität exportiert.

Wirft man einen Blick auf die Onlinezeiten von Facebook wird der Rückgang an Onlinezeit sicher noch über längere Zeit aufgrund des Wachstums und des „frischen“ Nutzerbestands nicht messbar sein. Dazu sind auch die Werte, die uns zur Verfügung stehen zu global. Wenn in dieser Datenakkumulation Veränderungen erkennbar werden, hat die Dynamik schon Dimensionen angenommen, die ein Gegensteuern sehr schwierig machen.

Die beiden aktuellen – großen – Beispiele Madonna und FC Bayern München haben zumindest das Potenzial um Aktivität aus Facebook heraus auf eigene Communitys zu verlagern. Wenn ein großer Wettbewerber für Facebook nicht in Aussicht ist – einem Piranha-Wettbewerb der kleinen Bisse ins Aktivitätsvolumen von Facebook dürfte für den Netzwerkgiganten nicht einfacher zu begegnen sein.

 

[imn-medien]

Lady Gagas eigene Webcommunity – next step eines Social Media Erfolgs

Lady Gaga – ein Social Media Marketingerfolg

Blickt man im Social Web auf Lady Gaga sieht man einen der beeindruckendsten Social Media Erfolge. Zwei Zahlen zeigen die Dimensionen dieses Erfolges:

  • In Twitter folgen mehr als 20,5 Millionen Menschen den Tweeds von Lady Gaga.
  • Die Facebook Fanpage hat knapp 50 Millionen Fans. Das ist mehr als bekannte internationale Webcommunity nach einem gelungenen Start aufzuweisen haben.

Gleichzeitig steht eine eigene Gaga-Community mit Namen LittleMonsters.com vor ihrem öffentlichen Start. Dieser Schritt – der Aufbau einer eigenständigen Community – ausserhalb der eigenen Website und neben der vorhandenen enormen Reichweite in Facebook und Twitter ist interessant genug um einige Aspekte heraus zustellen, die auch für Unternehmen und Personen interessant sind, die in Social Media deutlich kleinere Brötchen backen.

LittleMonsters.com – die neue Webcommunity von Lady Gaga

Was macht die Gründung einer eigenen Webcommunity jenseits von Facebook und Twitter und zusätzlich zur eigenen Website sinnvoll? Wir kennen die Inhalte der neuen Webcommunity nicht in Detail.  Media beschreibt einige der Funktionen, die wir von der neuen Online Community zu erwarte haben. Hinter der Plattform steht The Backplane, ein Unternehmen, das vom Lady Gagas Manager mit begründet wurde und das weitere Themen- und personenzentrierte Webcommunitys an den Start bringen soll (Zitat Media). Little Monsters ist damit der Testballon, dem bei einem Erfolg weitere Online Communitys folgen werden.

Auf den ersten Blick ist nicht wirklich spektakuläres an Social Networking Features in der neuen Webcommunity zu finden. Warum sollte sie also ein Erfolg werden (wovon ich einigermaßen überzeugt bin)?

Der strategische Hintergrund und die Grundlage des Erfolgs von LittleMonsters und Co.

Der wichtigste Promoter von Online Communitys außerhalb von Facebook ist Facebook selbst. Der Social Media Gigant hat beim Community Building und Management so viele Defizite, das es für Stars wie Unternehmen durchaus Sinn macht, auf eine eigene Online Community (angebunden an Facebook) zu setzen.

Facebooks riskante strategische Schwäche im Community Business

Als Social Network Plattform ist Facebook derzeit nicht zu schlagen. Seine Reichweite und Anziehungskraft setzen Fakten, die nicht wegzudiskutieren sind. Um zu verstehen, worin Facebooks Schwäche begründet liegt, erinnern wir uns an die drei Ebenen, auf denen das Social Network Business stattfindet und die eine Folie aus einer unserer Social Media Seminare kurz beschreibt.

Social Media Basics

Facebooks Stärken liegen in seiner Grösse als Social Network Plattform und teilweise auch auf der Ebene der sozialen Netze (in den Tools, die die Plattform den Usern zur Pflege ihres sozialen Netzes zur Verfügung stellt).

In der Mitte des Social Network Business – bei den Communitys hat Facebook bis heute einen deutlichen Nachholbedarf – wie anderer Plattformen übrigens auch. Die Vernetzung von Usern mit gleichen Interessen innerhalb einer Gruppe (oder Fanpage) ist faktisch nicht gegeben. Damit ist das Community Building (für private wie kommerzielle Interessen) in Facebook (und anderen Social Network Plattformen) nur sehr unzureichend und wenig zufriedenstellend möglich. Wer in Facebook mittels einer Gruppe (nicht kommerziell) oder einer Fanpage (kommerziell) Communitys aufbauen will, wird von Facebook nicht ausreichend unterstützt.

Die Vernetzung von Usern mit gleichen Interessen (die nicht zu einem gemeinsamen sozialen Netz gehören) ist ein Kernstück des Community Buildings. Es ist ja Sinn einer Community Menschen zusammen zu führen, die z. B. ein gemeinsames Ziel eint. Diese Menschen nicht adäquat vernetzen zu können, verhindert faktisch den Aufbau einer aktiven, funktionierenden und damit attraktiven Community. Facebook hat hier seine Hausaufgaben definitiv noch nicht gemacht, steht damit aber auch nicht allein da.

Online Communitys sind Potenziale

Viele Online Communitys sind mehr als nur der lose Zusammenschluss von Menschen mit Gemeinsamkeiten. Sie sind Рoft, aber nicht immer Рauch interessante wirtschaftliche Potenziale. Wer im Zusammenhang mit Fancommunitys eines Musikers an die direkte Vermarktungsm̦glichkeit von digitalisierter Musik, Merchandising und Veranstaltungen denkt, liegt nicht falsch. Eine eigene Webcommunity bietet deutlich bessere und sichere Vermarktungsm̦glichkeiten als diese in Facebook realisierbar sind.

Gegen die Vermarktung in Facebook sprechen zwei gewichtige Argumente: 

  • Wer in den Aufbau eines Marktpotenzials investiert, ist gut beraten, dieses auch absichern zu können. In Facebook gibt es dafür keine Möglichkeiten. Die Möglichkeiten der Fanpages können jederzeit verändert werden oder das Tool Fanpage gar komplett gestrichen werden. Ein Backup der eigenen Reichweite wird von Facebook nicht angeboten.
  • Das Beispiel der Spieleanbieter in Facebook erinnert daran, das Facebook jederzeit an den Ergebnissen einer Vermarktung innerhalb seiner Plattform partizipieren kann. Spieleanbieter müssen in Credits abrechnen, bei deren Umtausch Facebook kräftig am Umsatz der Anbieter partizipiert.

Wer langfristig denkt, was beim Aufbau von Potenzialen selbstverständlich sein sollte, kommt kaum darum herum, über Alternativen nachzudenken. Natürlich ist eine so enorme Popularität wie die von Lady Gaga in Social Media eine besonders privilegierte Ausgangsposition. Jenseits dieser besonderen Ausgangssituation stehen ganz normale Unternehmen vor der Frage, wie sie ihre Social Media Architektur gestalten und welche Risiken sie einzugehen bereit sind. Aus meiner Sicht ist eine Fanpage in Facebook ohne entsprechende Einbindung in eine nachhaltige Social Media Architektur so verantwortungsvoll wie der Betrieb eines Rechenzentrums ohne Backuplösung.

Eine weitere verpasste Chance der Musikindustrie

Keine Wettbewerbssituation für Facebook?

Meedia beschreibt dieses Projekt richtig nicht als Versuch Facebook Konkurrenz zu machen. Das wäre unsinnig und ist auch völlig unnötig. Facebook wird auch von dieser Webcommunity durch eine entsprechende Anbindung genutzt werden. Trotzdem setzt die neue Webcommunity von Lady Gaga für Facebook einen Meilenstein. LittleMonsters macht deutlich, wo der Netzwerkgigant seine Hausaufgaben nicht gemacht hat. Das dies in einem wichtigen und wirtschaftlich sehr relevanten Bereich der Fall ist, macht die Notwendigkeit zu reagieren für Facebook nicht geringer.

Der Wettbewerb um die Zeit – und damit auch um die möglichen Werbeeinblendungen – die User auf Facebook verbringen, wird durch eine neue Generation reiner Online Communitys verändert werden. Je zahlreicher und erfolgreicher diese Online Communitys sein werden, desto mehr wird Facebook für seine bisherigen Versäumnisse den Preis bezahlen.

Die Musikindustrie rutscht weiter ins Abseits

Online Communitys ermöglichen Musikern die Direktvermarktung in umfassender und effizienter Form. Damit werden sie wieder ein Stück weit weniger auf die „Musikindustrie“ angewiesen sein. Das sieche diese Branche sukzessive vom alles entscheidenden Player hin zum Convinience Dienstleister entwickelt, ist absehbar.

Ein weiteres Versäumnis – das Potenzial von Online Communitys nicht richtig erkannt und genutzt zu haben – wird in seinen Konsequenzen Schritt für Schritt zu einem weiteren Verlust an Bedeutung und Umsatz führen. Die Zeit, durch Innovation dieser Entwicklung entgegen zu steuern, wird wieder ein Stück knapper. LittleMonsters wir auch dafür ein Meilenstein in der Abwärtsentwicklung der Musikindustrie.

Mehr als iTunes

Eine Fancommunity kann für ihre User deutlich mehr an Möglichkeiten und Identifikation bieten, als iTunes. Das ermöglicht ein Stück weit Unabhängigkeit von zentralen Musikvermarktungsplattformen und die Chance sich ein größeres Stück vom Umsatz zu sichern. Durch eine Generation erfolgreicher Online Communitys wird iTunes und Co sicher nicht sofort das Wasser abgegraben, aber einige Umsatzströme werden an diesen Plattformen vorbei gehen können.

Fazit

Verfolgen wir wie erfolgreich sich diese Webcommunity etabliert. Die Ausgangsbedingungen sind eigentlich so gut, das nur durch eigene grundsätzliche Fehler ein Erfolg verhindert werden kann.

Interessant wird, ob und wie Facebook auf diese Entwicklung reagieren wird und ob sich die Musikindustrie noch zu einer Nutzung der Chancen von Online Communitys für ihre Zukunftssicherung aufraffen kann.

Wenn Sie sich für Chancen und Risiken von Social Media für bestehende Geschäftsmodelle interessieren, empfehle ich Ihnen entweder eines meiner Seminare zu besuchen oder sich in einem Einzelcoaching fit machen zu lassen. Sprechen Sie mich bei Interesse einfach darauf an.

Social Media und Automobilmarken – Beispiel BMW

A Klasse und Social Media

Gestern verfolge ich anlässlich der 12 Social Media Night in Stuttgart interessiert und angetan einen Vortrag von Olaf Schmitz im Mercedes Benz Museum. Mercedes nähert sich dem Thema Social Media mit der neuen A-Klasse in gewohnt perfekter Verpackung. Schöne Bilder, schönes Fahrzeug und erste Ansätze dem potenziellen Kunden Kommentare zu ermöglichen. Ganz realistisch gesehen ist das für Mercedes Benz ein großer Schritt. Ab einer gewissen Unternehmensgröße unterliegt die Gewichtung von Aussenwahrnehmung und internen Prozessen nun mal eigenen Gesetzen.

Es wäre jetzt sicher einfach eine gut umgesetzte Arbeit anhand von Optimierungsmöglichkeiten zu zerpflücken, aber sicher nicht ganz fair gegenüber denjenigen, die versuchen so dynamische Prozesse wie Social Media in einem konservativen Umfeld zu etablieren. In großen Konzernen kommt Innovation jenseits der gewohnten Materie eben in kleinen Schritten voran. Auch das ist Fortschritt. Geben wir frei nach Shakespeare („Schöne Blumen wachsen langsam, nur das Unkraut hat es eilig.“) den Nachfahren der Erfinder des Automobils noch ein paar Jährchen um auch auf diesem Feld auf Ballhöhe zu kommen. Neugierig wie ich bin stell sich mir die Frage was eigentlich der betont dynamische Wettbewerber aus München in Social Media macht.

BMW und Social Media

Natürlich hat auch BMW Deutschland eine Fansite in Facebook, die optisch einen sehr ansprechenden Eindruck macht. Alles andere wäre wirklich überraschend.

Die Fanpage von BMW Deutschland verdient aber nicht nur wegen des Designs der Fahrzeuge besondere Beachtung. Sie kann auch ein interessantes Beispiel für die Nutzung von Social Media.

Was kann ich als User auf dieser Fanpage tun?

Die Etappe nach London

Ich kann an einer Etappe des neuen BWM 3ers auf den Weg nach London teilnehmen. Das klingt interessant, auch wenn man dort auf der anderen Strassenseite fährt. Natürlich Fan werden. Also angeklickt und – was begeistert mein Herz:

Not Found

The requested URL /bmw/welcome2011/www.bmw.de/de/de/newvehicles/3series/sedan/2011/london/index.jsp was not found on this server.

Das passiert mir auch manchmal mit meinem kleinen Blog. Da habe ich sogar Verständnis dafür. Solange die Fahrzeuge funktionieren, ist das kein Problem. Schon gar keines, das sich nicht schnell lösen lassen würde. Sofern man es bemerkt. Und das ist ganz sicher demnächst der Fall.

Gut – lassen wir London. Sicher auch besser so. Wie gesagt, man fährt dort auf der anderen Seite der Strasse. Wäre schade um den neuen 3er. Wo wir schon mal da sind – was kann ich denn noch bei BMW Deutschland auf Facebook?

Eine BMW Limousine konfigurieren

Machen wir doch gern. Zuvor müssen wir aber Fan werden. Ups. Das passt nicht ganz zu den Nutzungsbedingungen von Facebook, aber was soll es. Ein Klick mehr oder weniger. Dafür darf ich doch mit Farben und Felgen spielen. Das erfreut das männliche Autofahrerherz. Danke dafür. Und wenn ich dann mein Werk sichern will, kann ich das auch auf dem Desktop machen. Sofern ich BMW an meine Userdaten lasse und erlaube, das dafür  in meinem Namen in meinen Freundeskreis hinein gepostet werden darf. So schön sind die Felgen dann doch nicht. Sehen wir mal weiter. Was kann ich denn noch?

Broschüren anfordern und Kosten erreichnen

Schön, das man Social Media als Prospektverteiler erkannt hat. Spricht für die innovative Agentur, der BMW hier sein Vertrauen geschenkt hat. Sicher erkennt man bald auch, das Social Media machen nicht gleich bedeutend damit ist, das man jetzt auch einen Website in Facebook hat. Hoffe ich zumindest.

BMW Laufsport Plus

Eigentlich wollte ich ja fahren und nicht laufen. Aber gut, Sport ist wichtig. Und man weiss ja nie, wozu man eine gute Laufkondition brauchen kann. Wenngleich – auf der Fanseite eines Automobilherstellers für den Laufsport zu werben, erscheint mir eine etwas ironische Form der Prophylaxe. Humor haben sie die Bayern. Aber ganz so schlecht ist es ja doch nicht mit der Zuverlässigkeit des blauweissen Premiumprodukts bestellt.

Amüsanter Weise bringt mich der erste Laufsportlink auf die Laufsportgruppe von BMW bei Runnersworld. Man lässt seine werten Kunden beim externen Dienstleister laufen. Cool, mach Deine Besucher zu Fans und schick sie dann mal weg. Ja, wo laufen sie denn, könnte man da nostalgisch anmerken.

Irgend wem scheint da ein kleiner Widerspruch aufgefallen zu sein, denn unterhalb des BMW Laufsport Plus – der in Runnersworld läuft, gibt es dann noch das Angebot „Deutschland läuft“ – das wiederum aber in einer App von BMW. Damit ich da mitlaufen darf, muss ich meine Daten freigeben.

Manch innere Logik bleibt einem schlichtem Geist einfach verwehrt.

 Videowall und Fotos

Gut, ich kann schöne Bilder von schönen Autos gucken. Das schadet ja nicht. Kann ich aber – wie Broschüren bestellen und Kosten errechnen auch – auf einer normal guten Website eines Automobilherstellers. Natürlich darf man das auch in Social Media können. Aber sollte Social Media nicht mehr sein, als noch ein Grund für eine Website und der Versuch in meinem Namen Infos zu posten? Ãœberspringen wir den Punkt einfach. Da kommt man sicher noch selbst drauf. Manche Dinge brauchen Zeit, wie Shakespeare so schön umschrieb. Bei manchen mehr, bei anderen weniger. War es das jetzt mit Social Media und BWM? Nein, Samet Öztürk sei Dank.

Wie, Sie kennen Samet Öztürk nicht?

Der Herr hat die Leidenschaft zum schönen Automobil im Blut. Vermute ich mal. Denn er betreibt unter anderem den BMW Clup. Natürlich nicht nur. Auch Mercedes hat es ihm angetan, wenngleich auch mit deutlich weniger Erfolg. Da steht es 299 zu 17 für BMW (Fans in Tsd).

Herr Öztürk und mit ihm viele hunderte begeisterter Fans diverser Automobile und Automobilmarken aus aller Herren Länder haben Fanclubs gegründet – in Form von Pages, Gruppen, Foren, Clubs und w.d.T. sonst noch. Mitten in Social Media. Von ganz allein, bevor die Inhaber der Marken und Hersteller der Automobile das erkannt und verstanden haben.

Automobile Tradition beinhaltet gelegentlich auch das wiederholen des gleichen Fehlers

Mir kommt das bekannt vor. Das gab es schon mal in den Fünfziger und folgenden des letzten Jahrhunderts. Schon damals hat man verpasst sich diese Liebe zum Automobil und zur eigenen Marke zu Nutze zu machen und stand mit mehr oder weniger langen Gesichtern vor abgefahrenen Zügen. Tradition verpflichtet. Deshalb wiederholt sich der gleiche Prozess ein paar Jahrzehnte später. Mit nicht weniger bedauerlichen Konsequenzen.

Suchen Sie doch mal nach BMW Gruppen, Foren und Fanclubs, nach BMW Communitys, die von Usern (Fans) gegründet und betrieben werden. Sie werden reichlich fündig und treffen gelegentlich im simplen technischen Gewand und in schlichtester Optik auf hohes Engagement und beachtlichen Zuspruch – jenseits und ohne das Unternehmen, das die Marke zu pflegen als Aufgabe hat. So werden die größten Fans zum Wettbewerber um die Aufmerksamkeit des gewünschten Publikums und sind gelegentlich mit kleinsten Mitteln erfolgreicher.

Social Media ist mehr und kann mehr.

Social Media ist und kann deutlich mehr als die schöne Fanpage von BMW (und anderen) leistet. Social Media für Marken findet statt – selbst wenn die Markeninhaber das noch nicht selbst betrieben haben und auch weiter, wenn man dort das Thema noch nicht zur Gänze versteht. Social Media kann aber auch mehr als das Marketing vergangener Jahrzehnte, denn Social Media kann diesen Fehler in 2. Generation elegant korrigieren und zu einem Wettbewerbsvorteil umgestalten. Wie das gemacht wird erkläre ich Ihnen bei Interesse gern. 

 

Social Media Strategie: Partizipation – der unterschätzte Erfolgsfaktor

Social Media Strategie – Partizipation ist der unterschätzte Erfolgsfaktor

Social Media wird unter anderem auch als „Mitmachweb“ tituliert und wie immer steckt in jeder groben Vereinfachung auch ein zutreffender Kern. Partizipation ist nicht zuletzt ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die erfolgreiche Nutzung von Social Media. Trotzdem wird dieser eigentlich unverzichtbare Teil einer Social Media Strategie eher beiläufig oder gar nicht behandelt. Was nicht ohne Auswirkungen auf den Erfolg bleibt.

Partizipation steht natürlich für eine breite Palette an Möglichkeiten, beginnend mit der Möglichkeit zu kommentieren, weiter zu empfehlen und zu teilen, bis hin zum Thema Crowd Sourcing. Während dieser Instrumente der Partizipation zunehmend Eingang in die Wahrnehmung und Umsetzung finden, ist ein Teil für viele Unternehmen immer noch ausserhalb des Wahrnehmungsradars.

Deshalb widmet sich dieser Beitrag dem Thema Volunteer Management als Teil des Community Managements.

Volunteer Management als Teil der Social Media Strategie

Volunteers sind alles andere als eine neue Entdeckung. Die blühende Vereinslandschaft in Deutschland ist ein Beispiel dafür. Der Aussetzung des Wehrdienstes und der damit einher gehenden Aussetzung des Zivildienstes wurde mit dem Bundesfreiwilligendienst ein erfolgreicher Nachfolger beschert. Volunteers haben Barack Obama ins Amt gebracht und sind zum Beispiel das wirtschaftliche Rückgrat verschiedener Social Network Plattformen.

Der Begriff der Brand Evangelists steht für Fans, die sich aktiv für ihre Marke einsetzen oder einsetzen wollen. Auch ohne Volunteermanagement werden Brand Evangelists für ihre Marke eintreten und sie vertreten. Ob sie dies in eigener Regie genauso erfolgreich und in einer erwünschten Form machen, ist dabei eine andere Frage.

Brand Evangelists als Wettbewerber ihrer Marke um die Aufmerksamkeit der Fans sind ebenfalls kein wirklich neues Thema. In den Social Networks werden und wurden Gruppen von Markenfans gegründet und aufgebaut, lange bevor die Unternehmen dies überhaupt wahrgenommen haben. Damit war die Aufmerksamkeit der Markenfans schon mal von mehr als einer Anlaufstelle in Anspruch genommen. Ohne Volunteer Management droht hier ein Wettbewerb der im Endergebnis zu Lasten der Marke und ihres Unternehmens geht.

Volunteer Management ist nicht gleich Volunteer Organisation

Volunteer Management hat sich als fester Bestandteil des Community Management etabliert oder sollte das zumindest haben. Eine Volunteer Organisation ist ihr sichtbarer Ausdruck und organisiert – immer noch als Teil des Community Managements – die Partizipation von Brand Evangelists und Hardcore Fans um ihnen klare Beteiligungsstrukturen zu geben, um ihnen die Möglichkeit zu geben, sich als Fan wirklich Teil des Ganzen zu fühlen und eine erkennbare und anerkannte Rolle zu übernehmen und nicht zuletzt um Aufmerksamkeitsverluste für die Marke zu vermeiden und Synergieeffekte zu nutzen.

Volunteermanagement erhöht nicht nur die Wirkung der Fans durch eine koordiniertere Wirkung. Es macht die Social Media Strategie der Fans wie der Kunden und Interessenten des Unternehmens um ein vielfaches erlebbarer und vor allem glaubhafter. Nicht zuletzt hat es darüber hinaus gehende wirtschaftliche Bedeutung. Volunteers können als Bestandteil einer Volunteerorganisation zum Beispiel qualifizierte und in der Qualität abgesicherte Supportleistungen erbringen. Viele Social Networks haben hier beachtlich effiziente und vor allem wirtschaftlich wertvolle Strukturen aufgebaut. Strukturen, die einen erstaunlich hohen Grad an zielführender Selbststeuerung aufweisen, den wir uns so aus der Sichtweise der klassischen Unternehmensorganisationen nicht so einfach vorstellen können.

Der Aufwand für den Aufbau einer Volunteer Organisation geht über das einfache Volunteer Management hinaus, erschafft aber ein Instrument, das der eigenen Social Media Strategie und der Marktwirkung eine hohe Hebelwirkung ermöglicht und zugleich das Volunteer Management entlasten und, last but not least, wirtschaftliche Potenziale – durch Marktwirkung und Kosteneinsparung – erzielen kann, die deutlich über das Investment hinaus gehen.

Fazit: Auch wenn der Anspruch an Volunteer Management und vor allem den Aufbau und die Betreuung einer Volunteer Organisation nicht gering sind, gerechtfertigt Ihr wirtschaftlicher Wert und vor allem ihre Marktwirkung diesen Aufwand mehr als nur einmal. Volunteermanagement, vor allem aber Volunteer Organisation bauen Wettbewerbsvorteile auf, die nachhaltiger und langfristiger Natur sind und messbar zum Unternehmenserfolg beitragen.

Wenn Sie das Thema vertiefen wollen, bieten wir Ihnen dazu passende Seminare und eine beratende Begleitung beim Aufbau von Volunteer Management und Volunteerorganisation an. Nehmen Sie  unverbindlich Kontakt mit uns auf um mehr über die Potenziale von Volunteer Management und Volunteer Organisation für Ihr Unternehmen zu erfahren.

 

 

 

Social Media und Medienplattformen – grundsätzliche konzeptionelle Probleme verstehen

Social Media und Medienplattformen – konzeptionelle Probleme verstehen

Die Einbindung von redaktionellem Content in Social Networks macht Sinn. Ein Blick auf die Trafficquellen macht das deutlich. Wer seinen Content effizient in die sozialen Netze seiner Leser integriert, kann dessen Nutzung und Reichweite deutlich erhöhen und neue Leser generieren.

So weit so gut. Leider stehen diesem Gedanken der Nutzung von Social Media durch die bei klassischen – man kann derzeit auch noch sagen redaktionell geprägten – Medien einige nicht gerade kleine konzeptionelle Probleme gegenüber.

Das Dilemma mit den medialen Geschäftsmodellen

Das Dilemma der Geschäftsmodelle ist nicht, das es den Medienhäusern schwer fällt funktionierende Geschäftsmodelle für Internet und Social Media zu entwickeln. Das ist nur eine Frage der Zeit und des Aufbaus der erforderlichen Kompetenz. Das Dilemma dahinter ist die zunehmende Abhängigkeit, die aus diesen Geschäftsmodellen resultiert.

Mediale Geschäftsmodelle in Facebook

Wer Social Media für Geschäftsmodelle nutzen will und sich dafür in die Social Network Plattformen begibt, begibt sich zugleich eine eine hohe Abhängigkeit von der Infrastruktur dieser Plattform und von dessen Betreiber. Mit anderen Worten, wer in Facebook Geschäfte machen will, hat sich nach den Spielregeln von Facebook zu richten. Und die sind eher Variable als Konstante. Bislang beschränkt sich diese Abhängigkeit auf die Funktion als Trafficquelle. Bei der Integration von Geschäftsmodellen in Facebook wird sich dies nachhaltig ändern. Facebook kann dann die Spielregeln für die Integration von Content wie seinen Grad an Partizipation an den damit erwirtschafteten Erträgen frei definieren.

Die Nutzung von sozialen Netzen für Geschäftsmodelle außerhalb von Facebook

Medienhäuser, die ihren Content durch eigene Social Network Plattformen oder durch die Anbindung des Contents und der eigenen Plattform an Facebook in soziale Netzwerke integrieren wollen, behalten auf den ersten Blick deutlich mehr an Gestaltungsmöglichkeiten. Dafür bezahlen sie allerdings einen hohen Preis, der diesen Ansatz auf Dauer in Frage stellen kann und wohl auch in Frage stellen wird. Jenseits der vorhandenen aber lösbaren handwerklichen Schwächen im Community Management stellen diese Faktoren den externen Ansatz in dieser Konstruktion in Frage:

Das funktionale Problem der Mediencommunitys: die Kernfunktion einer Social Network Plattform ist es den Usern die Pflege und den Auf- oder Ausbau von persönlichen sozialen Netzen zu ermöglichen und zu erleichtern. Diese Kernfunktion wird in Mediencommunitys nicht geleistet, nicht zuletzt, weil Mediencommunitys nicht das soziale Netzwerk ihrer User beherbergen. Die beachtlichen und aus den konzeptionellen Schwächen resultierenden Wirkungsverluste aufgrund der Vernetzungsdefizite der Mediencommunitys sind gegenüber diesem Problem zweitrangig, obwohl sie den Wert und die Wirkung der Mediencommunity deutlich reduzieren.

Das Problem des Netzwerkeffekts: Netzwerkeffekte definieren das Wachsen oder Sterben von Social Network Plattformen. Mediencommunitys sind von diesen Netzwerkeffekten mit betroffen. Nicht nur was die Plattformen betrifft, an denen sie angebunden sind, sondern auch was die Entwicklung der eigenen Communitys betrifft. Dies führt zwangsläufig zu einer permanenten Gefährdung auch der erfolgreichsten Mediencommunity.

Erfolg auf Abruf: Der Kombination aus beiden vorgenannten Faktoren ist es geschuldet, das auch erfolgreiche Mediencommunitys einem permanenten doppelten Risiko unterliegen. Dem durch substituierende Communitys innerhalb der Social Network Plattform der User unterlaufen zu werden und dem Schnittstellenrisiko durch die Abhängigkeit in der Anbindung an die Social Network Plattform, die die User der Mediencommunity für die Pflege ihres sozialen Netzes nutzen. De facto als von Facebook. Facebooks Interesse externe Plattformen zu unterstützen, die einen Teil der Aufmerksamkeit und der zur Verfügung stehenden Zeit der User an sich binden, dürfte überschaubar sein und macht verständlich, das die Integration von Facebook in diese Plattformen eher weniger im Interesse von Facebook liegt. Dort ist man eher daran interessiert, Aktivität in Facebook zu integrieren. Bei substituierenden Communitys nicht nur an die Fans der eigenen Medienplattform als Gründer und User einer Fangruppe oder Community in Facebook zu denken, wäre in diesem Zusammenhang klug.

 In diesem Zusammenhang ist es sicher auch hilfreich sich als Medienunternehmen mit dem Ziel einer eigenen Social Network Plattform mit dem Thema Community Building und dem erforderlichen Community Management nicht nur auf der klassisch-handwerklichen Ebene zu befassen, will man nicht Gefahr laufen, erfolgreich in eine Sackgasse zu investieren. Hier sollte auch an die Special Interest Falle gedacht sein, die sich aus der beschriebenen Konstellation – Communityfunktion in der Medienplattform und soziales Netz in Facebook – ergibt.

Special Interest Falle – Segmentierung: die präzisiere Segmentierung innerhalb der eigenen allgemeinen SN Plattform ist interessanter als eine weniger grobe und grössere und aktivere ausserhalb der eigenen SN Plattform, auch wenn sie weniger aktiv genutzt wird.

 Lösungsansätze

Auch wenn diese Situation nicht wirklich erfreulich klingt und sich auch nicht so entwickelt, bedeutet dies nicht zwangsläufig das es nicht auch hier Gestaltungsmöglichkeiten gibt, die Medienunternehmen eine erfolgreiche Nutzung von Social Media für eigene Geschäftsmodelle in- und außerhalb von Facebook erlauben.

Die Crux dabei ist der Anspruch an technische Kompetenz und strategisch-architektonische Social Media Kompetenz. Und das es sich auch hier um ein Spiel gegen die Zeit handelt. Lösungsansätze wie eine weitergehende Integration von Facebook vice versa und parallel installierte Social Media Strukturen, um die Abhängigkeit von Facebook zu reduzieren erfordern ein sehr hohes Maß an Innovation, die sich derzeit bei den Medienunternehmen noch nicht abzeichnet. Der Likebutton ist nun mal nicht die Krönung der Social Media Integration sondern für einen kompetenten Betrachter eher Symptom der Hilflosigkeit.

Wenn Sie sich weitergehender mit diesem Thema befassen wollen, sollten Sie nicht nur auf den nächsten Artikel dazu hoffen, sondern die Gelegenheit nutzen und das Thema ausführlicher zu diskutieren, als es im Rahmen dieses Blogs möglich ist. Dazu sind Sie herzlich eingeladen.

 

 

[imn-medien]

Social Media und Produkte

Social Media und Produkte

Warum Empfehlungsmarketing unnötig auf der Strecke bleibt

 

Produkte sind nicht sozial – lautet eines der etwas gängigeren Erklärungsmuster, warum die positive Wirkung von Social Media für Produkte – sei es Information oder Empfehlung – ausbleibt. Nur wer auf die soziale Wirkung von Produkten setzt oder hofft, hat weder Social Media noch die Aufgabe darin nicht ganz verstanden.

Produkte sollen nicht sozial sein. Sie müssen in einen sozialen Kontext eingebunden werden. Oder – mit anderen Worten – wer hofft, das allein der Hinweis auf ein Produkt nachhaltige Wirkung zeigt, hofft leicht vergebens. Empfehlungsmarketing – ein Grund warum Unternehmen auch Social Media nutzen – braucht eine klare Motivation. Wer keinen Grund sieht, ein Produkt zu empfehlen, wird das auch nicht tun. Und wer allein auf LIKES setzt, sollte bedenken, das diese in der Flut der LIKES aus dem sozialen Umfeld schnell an Wahrnehmung und damit auch an Wirkung verlieren.

Sozialer Kontext muss geschaffen werden. Die Motivation Produkte weiter zu empfehlen liegt im persönlichen Nutzen desjenigen, der empfehlen soll. Und das sind vor allem Status- und Nutzenüberlegungen, wie diese:

  • Braucht mein Freund das?
  • Welchen Vorteil hat es für ihn?
  • Welchen Vorteil hat die Empfehlung für mich?

Niemand sollte zum sozialen Spammen motiviert werden, das versteht sich von selbst und wird auch nicht funktionieren.

Motivation Unternehmen und Marken zu folgen oder Fan zu werden

Eine Studie von Nielsen zeigt die regionalen Unterschiede in der Motivation aber auch über alle Unterschiede hinweg die Gemeinsamkeiten in der Motivation. Auf der einen Seite ist da nicht zu übersehen, das der User als Fan und Follower konkrete Vorteile erwartet (das ist das blaue Segment) oder zumindest einen Informationsvorsprung, der für ihn relevant ist (das dunkelgraue Segment).

Die Empfehlung wie die Wahrnehmung das ein Freund Fan / Follower wurde, erweisen sich in allen globalen Regionen als minimale Anstösse und deutlich weniger wichtig als Werbung. Ich würde das nicht als Beleg dafür sehen, das Produkte nicht in den sozialen Kontext passen – sonst würden die anderen Motivationen nicht so ausgeprägt sein. Für mich ist das ein Hinweis darauf, das es bislang kaum gelungen ist, die Motivation für die Weiterempfehlung zu nutzen.

So prüfen Sie die eigene Situation

Ein paar einfache Fragen helfen Ihnen einen ersten Eindruck über die eigene Qualität des Empfehlungsmarketings in sozialen Netzen zu gewinnen.

  • Welche Motivation bieten Sie Ihren Fans / Followern damit sie Informationen weiter tragen und Produkte empfehlen?
  • Sind diese Motivationen geeignet, den Freunden Vorteile und dem Empfehlenden einen erkennbaren Statusgewinn oder einen anderen Vorteil zu sichern?
  • Wird diese soziale Interaktion festgehalten und über den Freundeskreis hinaus belohnt?

Fanpages, die nicht hilfreich sind, sind nicht nachhaltig. Und hilfreich steht hier im Sinne von für den User / Fan / Follower hilfreich. Welche Art von Vorteilen der User gern hätte, zeigt die Nielsen Studie deutlich. Wie diese Vorteile und Nutzenstiftung sozial effektiv verpackt wird ist die Aufgabe des Social Media Spezialisten. Oder unsere – wenn Sie dafür Unterstützung brauchen können.

Community Management: liken, kommentieren und teilen ist nicht genug.

Community Management: liken, kommentieren und teilen ist nicht genug.

Warum viele Social Media Aktivitäten zum Scheitern verurteilt sind.

Ausgangssituation

Das Marketing von Unternehmen in Social Networks findet, wenn man von der Schaltung von Werbung einmal absieht, vor allem auf Fanpages statt. Dort hat der Fan die Möglichkeit Fanpages zu liken und deren Inhalte zu kommentieren und zu teilen. Dies gilt als Standard des Social Network Marketings und dient der Erschließung der Freundeskreise der Fans in Form eines automatisierten Empfehlungsmarketings.

Problem

Abgesehen davon, das dieses automatisierte Empfehlungsmarketing in Facebook durch die Flut der Informationen beim User zunehmend neutralisiert und durch die Einstellungen von Facebook ausgesteuert wird, hat dieser „Standard“ strukturell bedingte Schwächen, die diese Methode auf Dauer und als einzigen Weg zur Userpartizipation zum Scheitern verurteilen.

Die Ursache dieses schleichenden Scheiterns liegt eben – nicht nur – am Overkill der Likes und Facebooks Gegensteuerung. Die Ursache liegt in der grundsätzlichen Motivation der User für die Nutzung von Social Network Plattformen und in der leicht missverstandenen Aufgabe des Community Buildings innerhalb von Social Network Plattformen.

Warum werden Social Network Plattformen genutzt?

Betrachten wir einmal die beiden wichtigsten Motive dafür.

Menschen wollen primär mit Freunden auf eine zusätzliche, ihnen praktisch erscheinende Weise in Kontakt bleiben, bzw. den Kontakt intensivieren.

An Kommunikationsmitteln herrschte schon vor dem Auftreten der Social Network Plattformen kein größerer Mangel. Diese Form der Kommunikation unterscheidet sich aber durch die damit aufbaubare persönliche Reichweite und Bedeutung von allen anderen. Es ist der Reichweitengewinn des Einzelnen, der die Plattformen besonders attraktiv macht.

Menschen stellen sich und ihr Leben über ihr Profil dar.

Dafür gab es bislang noch keine vergleichbare Möglichkeit. Diese neue Möglichkeit der Selbstdarstellung – in Verbindung mit einer größeren kommunikativen Reichweite und Bedeutung – ließ das Wachstum der Social Network Plattformen explodieren. Man kann sein Leben mit anderen auf eine anderen Ebene und in einer neuen größeren Dimension teilen und am Leben anderer – Freunde wie Fremde – teilhaben.

Der schnelle Erfolg der Social Network Plattformen beruhte darauf, das sie für alle und jeden offen waren und jeder Nutzer seinen Freundeskreis mitbrachte.

Die Aktivierung von Usern basiert auf deren Eigennutzen und Motivation.

Die Plattform musste lediglich die Infrastruktur stellen. Der Inhalt wird von den Usern komplett selbst erstellt. Partizipation ist keine primäre Aufgabe der Plattform, weil es sich bei Freundeskreisen um ein existierendes, etabliertes Peer-to-Peer-System handelt, das in seinem Kern weitgehend auf Partizipation aufgebaut ist.

Warum die meisten Fanpages auf Dauer scheitern

Betrachten wir die Fanpages in Facebook als Tool um Communitys für Unternehmen und Marken in der Social Network Plattform aufzubauen, fällt auf, das hier der Stand des Community Managements deutlich hinter den Anforderungen eines erfolgreichen Community Managements zurück bleibt. Natürlich haben einige Fanpages eine beachtliche Anzahl an Fans. Betrachten wir aber, wie die Resonanz der Fans auf die Aktivitäten ausfällt, kann die Diskrepanz zwischen Fans und deren Aktivität und Partizipation kaum übersehen werden. Letztlich erziehen Unternehmen auch unter ihren Fans mit ihren Social Network Aktivitäten derzeit eine ausgesprochen geringe Resonanz.

Bedeutet dies, das Communitys keine effizienten Instrumente sein k̦nnen? Ganz sicher nicht. Es zeigt auf, das hier sowohl der Plattformbetreiber РFacebook in diesem Beispiel Рals auch die Unternehmen die Aufgabe nicht ganz wahrnehmen, die mit dem Community Building und Management verbunden ist.

Was  im Community Management der Unternehmen unterschätzt oder missachtet wird

Comunity Building ist die Aufgabe, die Unternehmen bewußt oder weniger bewußt meistern müssen, wollen sie in Social Network Plattformen erfolgreich sein. Community Management ist aber auch etwas komplett anderes als die Aufgabe aus dem Betrieb einer Social Network Plattformen. Das wird anhand verschiedener Fakten deutlich:

  • Es existieren keine Beziehungen zwischen den Mitgliedern,
  • der Content ist nicht automatisch vorhanden und
  • die Partizipation muss erst aufgebaut und ermöglicht werden.

Daraus ergibt sich eine nicht ganz unwesentliche Konsequenz für das Unternehmen, das Communitys nutzen will:

Communitys müssen aktiv vom Betreiber aufgebaut werden

Da Communitys per se Gruppen mit gemeinsamen Zielen und Aktiviäten sind, ist die Bedeutung der Aktivität und Partizipation in und aus der Gruppe erfolgsentscheidend. Im Gegensatz zu den Freundeskreisen wird bei (Unternehmens-) Communitys weder die Vernetzung der Communitymitglieder untereinander noch die gemeinsame Aktivität und Partizipation mitgebracht. Und auch nicht durch die Betätigung des Like-Buttens automatisch installiert.

Vernetzung der Communitymitglieder, sinnvolle und nutzenstiftende Partizipation und Initiierung von gemeinsamen Aktivitäten sind damit wesentliche wie über den Erfolg entscheidende Aufgaben des Community Managements einer (Unternehmens-) Community. Nutzt das Unternehmen eine externe, fremde Plattform wie Facebook, muss es diese Aufgabe mit den dort zur Verfügung gestellten Mitteln und eigenen Mitteln bewältigen. Das ist insbesondere was die Vernetzungstools angeht, derzeit nicht nur in Facebook ausgesprochen unzufriedenstellend möglich.

Community Management – Ressourcen und Kompetenzfrage

Betrachten wir die Fanpages auf Facebook als Beispiel, erkennen wir, das es beim Lösen dieser Aufgabe noch reichlich Entwicklungspotenzial wie Kompetenzbedarf zu geben scheint. In vielen Fanpages kann der Fan erst mal Fan werden und dann gerade noch Inhalte Teilen oder kommentieren bzw. liken. Dieses reduzierte Angebot an Möglichkeiten geht sowohl an der Motivation der User für die Beteiligung an einer Community, wie an den Anforderungen an den Betrieb einer Community vorbei. Damit bleibt auf längere Dauer der Erfolg der Online Communitys für das Unternehmen aus, weil die Fangruppe auf dem Weg zur Community verloren geht, inaktiv wird und nicht mehr erreicht werden kann.

Community Management will gelernt sein.

Die Möglichkeiten Community Management unter realen Bedingungen zu erlernen sind gering. Dazu müsste man über eine Community verfügen oder zumindest über die Erfahrung im Community Building. Betrachtet man die Anzahl der funktionierenden Social Network Plattformen in Deutschland und sucht nach Communitys in Facebook, die über ein nachhaltig funktionierendes Community Management neben der simplen Anhäufung von Fans verfügt, wird das Problem deutlich: es mangelt an ausreichender Social Media Kompetenz in den Unternehmen und damit auch an der Kompetenz ein leistungsfähiges Community Management zu installieren.

 Unser Beitrag dazu

BRS bietet Unternehmen den Aufbau von Social Media Kompetenz in Form von Inhouse Seminaren und Coachings. Speziell für Verantwortliche in Marketing und Unternehmenskommunikation bietet sich situationsbezogenes Coaching an, um schnell die erforderliche individuelle Social Media Kompetenz aufzubauen.

Wir unterstützen das Community Building und Management von Unternehmen durch Weiterbildung und Coaching, durch praktische Unterstützung im Alltag und beim der Beschaffung eines fachlich kompetenten Community Managements und bei der Überbrückung von Ressourcendefiziten.

Informieren Sie sich unverbindlich:

 

 

D64 – Zentrum für digitalen Fortschritt

Hat Deutschland jetzt ein Zentrum für digitalen Fortschritt?

D64 – Zentrum für digitalen Fortschritt ist der Name eines neuen Vereins. Vereinszweck ist – Zitat – die substanzielle Unterstützung der öffentlichen Debatte um die gesellschaftliche Veränderung durch das Internet, insbesondere im Hinblick auf die politische Entwicklung der Demokratie in Deutschland -/ Zitatende.

Aufmerksam auf diesen neuen Verein wurde ich durch eine Statusmeldung von Nico Lumma in Facebook. Auch ein schönes Beispiel dafür, was ein sozialer Filter in News Overkill ist. Nico informiert über D64 auch auf seinem Blog Lummaland, der einigen sicher ein Begriff ist. Nico spricht die SPD-Nähe des Vereins direkt an. Das erspart Nachfragen, nicht aber Nachdenken.

Soweit die trockenen Fakten. Des Pudels Kern ist nicht die politisch dringend nötige Debatte, die in Deutschland eh peinlich sparsam – das ist meine persönliche Meinung – ausfällt. Das muss so sein – das peinlich sparsame – weil sich unter denen die ich persönlich kenne und die an der digitalen Entwicklung in Social Media aktiv mitgestalten – und nur davon spreche ich her erst mal –   nur die allerwenigsten die Zeit nehmen wollen oder können eine politische Debatte mit zu führen. Zumal bei den politischen Gestaltungsmechanismen und ihren Gestaltern noch einiges an Aufklärungsarbeit zu leiten ist. Auch wenn die Hälfte der Bundestagsabgeordneten über ein iPad verfügen soll, macht sie das noch nicht automatisch zu kompetenten Gestaltern digitaler Rahmenbedingungen.

Gutes wird nicht automatisch richtig

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: der Zweck des Vereins – Bewusstsein und Debatte über eine wichtige politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderung zu schaffen – ist von großer Bedeutung. Ohne gut informiertes Bewusstsein wird auch noch der letzte Rest an eigenen Gestaltungsmöglichkeiten verspielt, den unsere Gesellschaft hat. Deshalb ist jeder Initiative in dieser Sache Erfolg zu wünschen.

Ein Verein als Zentrum des digitalen Fortschritts in Deutschland. Ich war da für die eine oder andere Nanosekunde sprachlos. Hildebrandt, Nuhr und Pelzig wären das vermutlich auch. Darauf muss man erst einmal kommen. Sich als Verein als Zentrum des digitalen Fortschritts auszurufen spricht aber möglicher Weise auch von einem gerüttelt Maß an Selbstironie. Vereine haben zwar in der Vergangenheit die gesellschaftliche Veränderung mit vorangebracht, aber dieser Rückgriff auf einen Teil der Wurzeln sozialdemokratischer Geschichte läßt die Mundwickel fröhlich zucken.

D64 – der Name des Vereins leitet sich vom Urgestein C64 ab. Denjenigen, die wir heute als digital natives bezeichnen und die ihr Leben weitgehend durch den digitalen Fortschritt mit beeinflusst leben werden, sei gesagt, das dies der Computer war, den ihr Eltern bekamen. Nicht mobil, nicht gerade leistungsfähig, mit merkwürdigen Spielen aber ein echter musealer Hingucker. Ja, so was lief mal.

Wer gestaltet für wen?

Wenn wir also die gesellschaftliche Diskussion über den digitalen Fortschritt, der vor allem unsere Kinder / Enkel betrifft, angehen, sollten wir uns besser nicht vornehmen, die Zukunft der digital natives aus unserer Warte zu gestalten. Das ist in der Substanz nach meiner Meinung keinen Deut besser, als wenn Menschen ohne Smart Phone, PC und Internetanschluß  und ohne Kenntnis von Social Networks wie Facebook und Suchmaschinen wie Google dies tun würden.

Das Ziel von D64 ist die Diskussion um die Konsequenzen der digitalen Entwicklung  in Bewegung zu setzen und die Gestaltungskräfte aufzuwecken und zu befähigen. So zumindest verstehe ich das Ziel des Vereins. Wäre es nicht peinlich, hier die Situation der politischen Elite wieder zu spiegeln, und ebenfalls aus einer nicht ganz realitätsnahen Distanz zu agieren?

Wie die öffentliche Diskussion eines digitalen Fortschritts gestalten?

Wenn wir einen Blick in die FAQ von D64 werfen, erfahren wir, wie der Verein eine öffentliche Diskussion befördern will:

Zitat

Wir werden durch Gespräche, Veranstaltungen, Positionspapiere und Kampagnen dafür sorgen, dass digitale Themen ausreichend Gehör finden und dabei immer die Debatte mit der Netzgemeinde und anderen gesellschaftlichen Gruppen suchen.

/Zitatende

Vielleicht wäre es klüger die Diskussion über den digitalen Fortschritt und die digitale Zukunft auf die Ebene der digitalen Gegenwart zu heben? Positionspapiere, Veranstaltungen, Gespräche und Kampagnen klingt für mich nach Web 0,5. Ich fürchte die digitale Revolution in diesem Umfeld kollabiert in der Frage nach einem WLan-Zugang um in den Sitzungen twittern zu können.

Öffentliche Diskussion?

Wäre es für eine öffentliche Diskussion des digitalen Fortschritts nicht wichtig

– zuerst diejenigen einzubeziehen, die mit den Ergebnissen leben sollten und die vor allem die aktuelle Realität kennen?

–  parteifern oder übergreifend, um so überhaupt für Initiativen und Themen Reichweite und damit Relevanz generieren zu können?

–  die Transparenz der Diskussion für jeden, der interessiert ist, barrierefrei möglichst dort herzustellen wo er sich informiert oder digital befindet?

– Partizipation so einfach, offen und nahe zu gestalten, das jeder ohne Mitgliedschaft auch von da mitreden und mitgestalten kann, wo er sich digital befindet?

All das vermisse ich ein wenig zu sehr in dem was ich von D64 wahrnehme. Obwohl oder gerade weil es sich hier um den Anspruch dreht, den digitalen Fortschritt und seine Konsequenzen und Auswirkungen ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu tragen und eine öffentliche Diskussion darüber zu bewegen und zu befördern.

Ich denke, das unsere lieben jungen digital natives von einer digitalen Elite, die solche wichtigen Prozesse voran treiben will, deutlich mehr erwartet und auch erwarten sollte. Ansonsten wird die wichtigste Zielgruppe – diejenige, die mir ihrem Handeln mehr Realität gestaltet, als dies der Gesetzgeber mit seinen langen Prozessen heute kann – diesen Ansatz einfach nicht wahrnehmen.

Zum Thema ̦ffentliche Diskussion fallen mir dazu spontan Рund das ist wieder mal ein sehr spontaner Beitrag Рzwei Eckpunkte ein:

  • Wer heute über den digitalen Fortschritt eine öffentliche Diskussion führen will, sollte das tunlichst nicht jenseits von Social Media tun.
  • Wer Social Media nutzen will, ist gut beraten zuerst die Themen Plattformen Reichweite, Akzeptanz, Aktivität und Partizipation zu verstehen und zu beherrschen.

Warum ich eher kein Mitglied bei D64 werde.

Sicher nicht weil ich das Ziel des Vereins nicht unterstützungswürdig befinde. Auch nicht, weil ich bei allen Fragezeichen den Verein nicht als grundsätzlich unterstützungswürdig einschätze, und auch nicht, weil ich die politische Arbeit in Gremien nicht für wichtig halte. Die Gründe sind einfacher und liegen vor allem in meiner Natur:

  • Als Mensch habe ich keine Geduld für sehr lange, zähe Prozesse, die sich mit einer Materie befassen, die sich extrem schnell verändert.
  • Als erfolgsorientierter Mensch scheue ich mich, Zeit in ein Projekt einzubringen, das scheitern muss, auch wenn es erfolgreich ist.

Bei der Dynamik des digitalen Fortschritts wären zumindest  dem digitalen Fortschritt adäquate Methoden und Formen der Diskussion angebracht. Schade, das D64 zu diesem erfolgsentscheidenden Punkt nichts zu sagen weiß. Aber diese Methoden stammen eben doch nicht aus der Ära des C64, ;-).

Auch wenn ich damit einigen von mir sehr geschätzten Mitgründern auf die Füße trete: Ihr hättet es deutlich besser machen können und wenn Ihr irgend etwas bewegen wollt, werdet Ihr das auch tun müssen. Irgendwie erinnert mich der Ansatz von D64 ein wenig zu sehr an ein Gremium zur Gestaltung des Straßenverkehrs mit Lokomobilen. Man findet möglicherweise in vielen Sitzungen und nach unendlich vielen Strategie- und Positionspapieren geniale Lösungen, allein draußen bevölkern längst Ottomotor und Diesel die Straßen.

Wenn das Projekt D64 so läuft, wie es bei mir ankam, wird sich nicht viel an Diskussions- und Denkanstößen in den sozialen Filtern der „normalen“ Internetnutzern finden. Schade eigentlich. Aber Gott sei Dank kann ich mich irren. 

Hoffen wir also das der Weg von D64 zum echten Zentrum für digitalen Fortschritt nicht sehr schnell und vorzeitig zu Ende ist.

Community Building in Social Network Plattformen wie Facebook

Community Building in Social Network Plattformen wie Facebook

Die Nutzung von Social Network Plattformen erfreut sich bei Unternehmen zunehmender Beliebtheit. Fanpages in Facebook haben Konjunktur. Der Aufbau einer Fanpages zählt zu den ersten Schritten, um Social Network Plattformen erfolgreich zu nutzen. Ohne ausreichend große Community (Fans) fehlt jeder Aktivität das Fundament des Erfolgs.

Entscheidende Erfolgskriterien des Community Buildings 

Wer in Social Network Plattformen agiert und Communitys aufbaut und betreut, sollte diese Besonderheit des Community Buildings, die über Erfolg und Misserfolg, über Nachhaltigkeit und Kurzlebigkeit entscheidet, verstehen und gestalten können.

Der Aufbau einer Community unterscheidet sich vom Aufbau eines Social Networks oder einer Social Network Plattformen. Beide bauen primär auf sozialen Freundeskreisen auf, also auf bestehenden sozialen Beziehungen.

Eine Community bildet sich rund um ein gemeinsames Interesse, ein Ziel oder eine Wertschätzung oder Werthaltung auf, basiert aber primär nicht auf bereits vorhandenen sozialen Beziehungen.

Damit eine Community erfolgreich sein kann, ist damit neben der Anhäufung von Fans oder Communitymitgliedern der Aufbau neuer sozialer Beziehungen über und durch diese Community erforderlich. Letzteres wird all zu oft unterschätzt und unterlassen. Die Folge sind aufwändige Aktivitäten des Betreibers, die Community durch Impulse am Leben zu erhalten. Man spricht bei diesem Verhalten vom „bespaßen“ von Mitgliedern.

Die zweite Herausforderung erfolgreichen Community Buildings liegt in der Aktivität der Mitglieder für das gemeinsame Interesse. Gruppen, die ein gemeinsames Interesse verbindet, die aber inaktiv bleiben, bleiben lediglich Zielgruppen. Hier ist nicht zuletzt die Frage einer ausreichenden Partizipationsmöglichkeit von Communitymitgliedern – sowohl im technischen Sinn als auch im konzeptionellen – entscheidend.

Informationskanal oder Community

Vor der Einrichtung einer Fanpage sollte die Social Media Strategie klar sein, also zumindest geklärt ob das Unternehmen dieses Instrument als Informationskanal oder als Weg zur Community nutzen will. Letztlich ergeben sich aus dieser Entscheidung unterschiedliche Anforderungen und Aufgaben für das Community Management / die Betreuung der Fanpage und nicht zuletzt auch für die Social Media Architektur.

Fazit

Erfolgreiches Communitybuilding erfordert ein Community Management mit der Kompetenz stabile neue soziale Beziehung zwischen den Community Mitgliedern zu etablieren und auf das gemeinsame Ziel oder Interesse ausgerichtete Aktivitäten erfolgreich zu initiieren. Betrachtet man die Realität in vielen Fanpages, ist Optimierung- wie Kompetenzbedarf erkennbar.

Community Management  Kompetenz und Seminare

Wenn Sie den Erfolg Ihrer  Social Media Aktivitäten absichern und  die Community Management Kompetenz in Ihrem Unternehmen vertiefen oder erweitern wollen, empfehle ich Ihnen zu diesem Thema ein Inhouse Seminar oder ein one2one Seminar (Einzelseminar), das auf die spezielle Situation und die Erfordernisse Ihres Unternehmens abgestimmt ist. Sprechen Sie mich einfach darauf an, wenn Sie weitere Informationen brauchen oder konkreten Bedarf haben:

 

 

Marketing in Facebook wird anspruchsvoller

Marketing in Facebook wird anspruchsvoller

Vor nicht allzu langer Zeit hat Facebook entschieden, das Benachrichtigungen von Pages an deren Fans nicht mehr in den Hauptfeed gelangen, wenn der Kontakt zwischen Fans und Page eingeschlafen war. Für die Unternehmen war dies ein erster Rückschlag im Marketing in Facebook. Den Kontakt von Unternehmen zu Fans aufrecht zu erhalten, ist eine zentrale Aufgabe des Community Managements, aber sie wird deutlich schwieriger, wenn die Belebung durch Benachrichtigungen ins Leere läuft. Damit werden aus beeindruckenden Fanzahlen einer Page leicht Potemkinsche Dörfer, Karteileichen ohne positive Wirkung für das Unternehmen.

Jetzt werden die Fans von Pages bis auf 5 Fans nicht mehr angezeigt. Das ist auf den ersten Blick nur eine weitere Entwicklung die das Marketing in Facebook erschwert. Ein zweiter Blick auf die möglichen Ursachen macht deutlich, das diese Entwicklung eher am Anfang steht.

Facebooks Problem

Werbung in Social Network Plattformen ist nicht grundlos preiswert

Werbung in Social Network Plattformen zählt zu den preiswertesten Werbemöglichkeiten, weil die Clickraten, die sich damit erzielen lassen, eher sehr übersichtlich sind. Als Lösung dafür gibt es die Fanpage. Damit lässt sich der Kontakt mit den Fans direkter und gezielter pflegen. So zumindest war das gedacht. Die Realität sieht leider nicht ganz so rosig aus, was aber eben nicht nur am oft durchwachsenen Community Management der Fanpagebetreiber liegt. Der Unterschied liegt in der Wahrnehmung. Vor vielen Jahren las ich in einer Fachzeitschrift, das die Aufnahmefähigkeit des Menschen für Werbung begrenzt sei und der durchschnittliche Konsument schon mehr als zehntausend Werbekontakten pro Tag ausgesetzt sei. Damit sei die Aufnahmefähigkeit des Menschen schon überfordert. Ich wage das nicht zu bezweifeln, bezweifle aber, das der durchschnittliche Konsument alle Werbekontakte, denen er ausgesetzt ist, überhaupt wahrnimmt. Die menschliche Natur ist schon seit Jahrtausenden auf die Ausblendung von Wahrnehmung trainiert. Betrachtet man die Wahrnehmung von Werbung in Social Network Seiten, erkennt man diese Fähigkeit an der Wirkung einer veränderten Positionierung von Werbung in der Seite.

Ein Werbeoverkill im Newsfeed gefährdet die Akzeptanz der Plattform

Werbung oder als Werbung verstandene Kommunikation im persönlichen Newsfeed der User kann so einfach nicht ausgeblendet werden. Das macht sie ja so Interessent für die Unternehmen. Je öfter der User den Likebutton einer Page gedrückt hat und sich damit als Fan ortete, desto mehr Informationen der Seite finden sich in seinem Newsfeed. Der Overkill an aktuell weniger relevanten Inhalten ist abzusehen. Damit würde eine Kernfunktion einer Social Network Plattform nachhaltig beschädigt. Der User würde schnell die Lust an der Pflege seiner Kontakte auf dieser Plattform verlieren. Dies zu riskieren kann sich auch Facebook nicht erlauben. Zudem profitiert Facebook derzeit nicht von den Aktivitäten der Unternehmen in Form von Fanpages. Facebook lebt immer noch von Werbung und erfolgreiche Fanpages ermöglichen es auf Werbung in Facebook zu verzichten.

Die Beschädigung einer Kernfunktion, die zudem auch noch Umsatz schädigend wirkt, ist für Facebook auf Dauer nicht tragbar.

Die Konsequenz für Unternehmen

Betrachtet man die Bedeutung von Facebook für das Marketing von Unternehmen in Social Networks jenseits von Hype und Halbwissen, bleibt die „soziale Lautsprecherfunktion“ übrig. Also die Nutzung von persönlichen sozialen Netzwerken im Sinne von Empfehlungsmarketing für die Unternehmenskommunikation. Für alle anderen Themen ist die Plattform eher weniger geeignet oder empfehlenswert.

Bosch z. B. hat hieraus die Konsequenz für seine Professional Zielgruppe gezogen und benutzt Facebook nur noch zu diesem Zweck.

Facebook Marketing für Fortgeschrittene

Diese Methode Facebook etwas nachhaltiger und sicherer zu nutzen basiert darauf,

  • alle Interessenten und Freunde der Marke erst einmal über Facebook zu leiten und dort zu Fans zu machen,
  • um die jeweiligen sozialen Netze auf dem Weg ansprechen zu können und
  • den Erfahrungsaustausch zwischen den Usern,
  • die Informationsgewinnung für das Unternehmen und
  • die Einbindung von weiteren Unternehmensprozessen aus Marketing und Vertrieb

auf eigenen Seiten zu realisieren. Diese Methode erschließt die sozialen Netze der Fans, reduziert die Abhängigkeit von Facebook und ermöglicht nicht nur eine intensivere und effizientere Einbindung von Unternehmensprozessen in Social Media sondern auch ein Backup der erzielten Reichweite.

Empfehlungen

Wer für Social Media Verantwortung trägt, sollte sich frühzeitig damit auseinander setzen, das sein Handlungsmöglichkeiten in Facebook in Zukunft eher geringer ausfallen könnten und entsprechende Alternativen aufbauen.

Das reine bespaßen von Fans ist eine fragwürdige Methode und wird künftig noch weniger erfolgreich sein. Die Alternative – nachhaltige Nutzenstiftung und vor allem Partizipation stößt bei Facebook schnell an technische wie konzeptionelle Grenzen. Zudem ist es weder hilfreich noch erforderlich die Abhängigkeit von Facebook zu erhöhen, will man die Plattform nachhaltig erfolgreich nutzen.

Ohne strategisch durchdachte, integrierte Social Media Architektur bleiben Einzelmaßnahmen wie Fanpages Insellösungen mit eingeschränkter Zukunftsfähigkeit.

 Feedback

Für Fragen oder Diskussionen zu diesem Thema können Sie die Kommentarfunktion nutzen oder mich direkt ansprechen.

Facebook Links in Google – Social Media SEO

Facebook Links in Google – Social Media SEO

Artikel über die Beachtung von Facebook Kommentaren in Google führen mich zum Thema Linkpopularität durch Social Media. Eine möglicherweise weit gespannte Brücke, aber keine völlig unerhebliche. Externe Links auf die eigene Seite werden als Mittel genutzt, wenn die SEO Optimierung Onpage ausgereizt ist.

Facebook und SEO

Facebook bietet einige Möglichkeiten Links auf die eigene, externe Website zu produzieren. Zum Beispiel automatisiert in den Profilen der User.

Sind Links von Facebook auf andere Seiten wichtig?

Link Popularität gehört zu den frühen Systemen der Bewertung von Websites durch Suchmaschinen. Der erste Ansatz der Linkpopularität war simpel: je mehr Links auf eine Website verweisen, desto wichtiger ist sie. Später wurde dieser Ansatz durch Google zum PageRank verfeinert. Hierbei wird u. a. auch die Bedeutung der linkgebenden Website berücksichtigt. Facebook ist als Website im Internet nicht ganz unwichtig.

Social Media SEO = Spam in Facebook?

Wo fängt Spam an, wo wird glaubwürdige Begeisterung für die Bewertung von Websites  gebraucht oder missbraucht? Die Frage ist nicht so einfach zu beantworten. Betrachten wir die Realität einfach anhand eines kleinen Beispiels, das Sie gerne für andere Fälle abwandeln und benutzen können.

SEO muss sich lohnen

Deshalb fokussieren wir uns auf eine im Internet aktive Branche – die Reisebranche – und wählen den beliebten Suchbegriff lastminute reisen – der uns zu einer überschaubaren Trefferliste von heute 11 Mio Umfang führt. Ich habe mir die Nummer 2 der generischen Suche angesehen – das ist www.5vorflug.de und lasse mir mit der Suchabfrage link:5vorflug.de site:facebook.com die Links anzeigen, die aus Facebook heraus auf 5vorflug.de verweisen. Das waren erfreulich übersichtliche 189 Links.

Links auf die eigene Website zu generieren ist arbeitsintensiv – oder user generated content

Beim durchblättern landete ich auf einigen Profilen und sah mir dort die „Quelle“ des Links auf 5vorflug.de an – die war in den Profilen unter Aktivitäten – sonstige zu finden. Bei vielen Facebook Usern sammelt sich dort eine lange, lange Latte an Links auf externe Websites. Tausende Links pro Profil sind durchaus möglich, sofern der User Facebook aktiv nutzt und ein Freund des Like-Buttons ist. Ich stieß bei dieser kurzen Recherche auf mehrere Facebook User, von deren Profilen aus mehrere Tausend Links auf externe Websites verwiesen.

Liken ist auch linken

Wir klicken auf einen Like Button, weil wir eine Marke, ein Produkt, eine Fanpage oder eine Information schätzen, aber vielleicht auch nur, weil wir in einem Preisausschreiben gewinnen wollen. Damit produzieren wir –  in den sonstigen Aktivitäten unseres Profils – auch einen Link auf eine externe Website, ohne das uns dies im Augenblick des „likens“ bewußt ist.. Tausende von externen Websites erhalten damit im Laufe der Zeit Links. Von einer Person.

Sind Likes als Auslöser für Links von Facebook auf die externe Seite Spam oder gewollte Empfehlungen?

Auf diese Frage gibt es für mich zwei klare Antworten:

1. Ich weiss es nicht.

2. Es kommt darauf an.

Die dritte Antwortmöglichkeit wäre noch, das dies eigentlich egal ist weil es den meisten FB Usern auch egal ist, was ein Klick auf den LIKE Button bewirkt. Aber das setzt die Kenntnis dieser Zusammenhänge bei den Facebook Usern auf breiter Ebene voraus und so weit würde ich nicht spekulieren.

Fanpages als Linkgeneratoren

Facebook Fanpages als eine wichtige Quelle der Likes und als Schnittstelle der direkten Kommunikationsmöglichkeit gewinnen durch diesen Zusammenhang weitere Bedeutung. Das könnte die gute Nachricht sein. Die möglicherweise weniger gute Nachricht ist, das damit das SEO Thema und der Aufbau von Linkvolumen mit zu einer Aufgabe von Social Media wird. Likes produzieren bis das Netz glüht passt als neue Aufgabenstellung für Social Media nicht wirklich gut zum Gedanken des Dialogs, den ewige Idealisten in Social Media auch sehen. Der schnelle Erfolg im Aufbau von Fans mit allen Mitteln hat mit diesem Zusammenhang zumindest eine Argumentation mehr.

SEO goes Facebook

Wenn Links von Facebook in großem Umfang durch Social Network Marketing produziert werden und diese Links auch noch den Nutzen von Facebooks hohem PageRank transportieren können, wird dies für die SEO Branche nicht ohne Konsequenzen bleiben. Für die Offpage-Optimierung (also die Optimierung ausserhalb der Website) ist die Nutzung von Likes und deren automatisierten Links dann ein nicht mehr zu vernachlässigendes Muss. Sofern Google hieran nichts ändert. Z. B. in Form der Bewertung von Links von Facebook. Oder so lange genügend User ihre Profile in Facebook öffentlich sichtbar – und damit für Google zugänglich halten.

 

Wiederbelebungsversuch: U-Boot reloaded?

Das Uboot taucht wieder auf. Schreibt zumindest die Gründerszene am 9. 11. 2011. Das Thema Wiederbelebung ist besonders interessant, wenn man die Entwicklung der deutschen Social Networkplattformen berücksichtigt. Aber U-Boot? Was oder wer war das noch mal?

Den jüngeren Social Networkern unter uns sei dazu zitiert: „Zur Zeit der Jahrtausendwende und in den Jahren danach war uboot.com das größte soziale Netzwerk im deutschsprachigen Raum und eines der bekanntesten und größten weltweit. Es läutete somit das Social-Community-Zeitalter noch lange vor dem Aufkommen von MySpace, Facebook und StudiVZ ein.“ Quelle des Zitats ist Wikipedia.

Die großen Zeiten von Uboot.com sind eigentlich schon längst Geschichte ist. Einstmals stolze 6 Millionen User stark, zeigte die Plattform in Deutschland in den letzten Jahren kaum noch Anzeichen von Aktivität – gemessen an eben jenen Userzahlen.

Jetzt soll das Uboot neue Fahrt aufnehmen. Ein Rettungsplan, ein neues Team unter der Leitung von Marlis Rumler und Stefan Unterberg, Stefan Schmerzting, eine inhaltliche Neuausrichtung und Daniel Mattes als Investor sollen es richten.

Social Gaming soll das U-Boot wieder flott machen

U-Boot will den Gedanken der Sozial Network Plattform beibehalten, aber durch Social Gaming an Attraktivität gewinnen. Ob Social Gaming als Erfolgsansatz ausreicht um die mehr als in die Jahre gekommene Sozial Network Plattform wieder attraktiv zu machen, ist eine sehr offene Wette.

Für eine erfolgreiche Wiederbelebung als Social Gaming Plattform sprechen könnte ein sehr innovativer Ansatz in Sachen Social Gaming und / oder eine sehr intuitiv-einfach zu bedienende Plattform. Ob die verbliebenen Reste des U-Boots dazu beitragen, um als kritische Masse eine Neubelebung zu beflügeln kann bezweiflelt werden. Dazu ist zu wenig Aktivität erkennbar wenn wir Google Adwords Angaben folgen und der Veränderungsbedarf zu groß. Die Plattform bedarf einer faktischen Neuentwicklung und Gestaltung und kann damit auch sicher nicht auf die noch verbliebenen User aufbauen. U-Boot steht faktisch vor einem Neustart.

Ob Social Gaming einer Social Network Plattform nachhaltig neue User beschert, kann bezweifelt werden. Wer wegen des Spielens kommt, wird deshalb noch kein aktives Mitglied. Bislang war die Integration eines Social Gaming Bereiches in einer Sozial Network Plattform eher ein Weg die Monetarisierung der Plattform zu verbessern und vorhandene User etwas länger auf der Plattform zu halten. Als Instrument einer nennenswerten Generierung von neuen Usern für eine Social Network Plattform ist Social Gaming meines Wissens nach noch nicht aufgefallen.

Wettbewerbsvorteil Privatsphäre?

Um als Social Network Plattform wettbewerbsfähig zu gestalten ist eine Aufrüstung des U-Boots an aktuelle Standards allein nicht ausreichend. Dazu sind die Märkte zu weit verteilt und die Wettbewerber mit Facebook und in Zukunft möglicherweise auch Google+ in einer ganz anderen Ausgangsposition, sowohl was Marktstellung als auch die unternehmerischen Ressourcen betrifft. Der Versuch als Social Network Plattform eine ehemals vorhandene Vorreiterrolle zurück gewinnen zu wollen, ist mehr als nur mutig und erfordert eine extrem hohe Kompetenz in der Entwicklung und Gestaltung innovativer Social Network Plattformen. Die Zeiten, in denen es für den Erfolg ausreichte, im Markt anwesend zu sein, sind längst vorbei. Im Interview wird in Sachen Innovation allerdings eher auf die Social Gaming Schiene verwiesen.

In einem früheren Artikel zur Wiederbelebung des Uboots  war das Thema Privatsphäre als Wettbewerbsvorteil gegenüber Facebook und Co. ein Argument. Im Interview der Gründerszene hält man sich bedeckt, um Copycats nicht zu motivieren.

Große Ziele

Neben dem Anspruch wieder eine Vorreiterrolle bei den Social Network Plattformen erreichen zu wollen, hat man sich weitere anspruchsvolle Ziele gesetzt. Nachdem das neue Konzept in einer geschlossenen Usergruppe bestätigt ist, will man damit von den USA ausgehend – mit Hilfe eines noch zu gewinnenden US-Investors – einen Platz im internationalen Social Network Markt erobern.

Die Chancen für eine Wiederbelebung des Uboots sind nicht überragend. Auch wenn sich einige noch an die Plattform erinnern, hat die Abkehr der User von Uboot über lange Jahre Gründe. Zumal Uboot User verlor, als Facebook in seinem Märkten noch kein Thema war.

Die Wiederbelebung als Social Network Plattform wird interessant zu beobachten sein. Für ein Proof of Concept in Richtung Wettbewerbsfähigkeit ist eben nicht nur ein attraktives Gaming Angebot erforderlich.

 

Retten Sie einen Facebook Fanpage Lemming!

In Erinnerung an LoriotLemminge sind ganz possierliche Tierchen. Wenn Sie spontan gerade keine Vorstellung von diesen hübschen Bewohnern von Steppen und Tundren haben, finden Sie hier Hilfe.

Hier geht es allerdings um eine brandneue Spezies, die es noch nicht zu einem Eintrag in Wikipedia geschafft hat – den Facebook Fanpage Lemming.

Nachdem wir trotz vereinter Bemühungen die gemeine Steinlaus nicht retten konnten, dürfen wir im Fall des Facebook Fanpage Lemming nicht erneut scheitern.

Woran erkennen wir einen Facebook Fanpage Lemming?

Daran, das er auf den ersten Blick alles richtig gemacht hat. Es ist angesagt als Unternehmen eine Fanpage in Facebook zu unterhalten. Also folgt der Facebook Fanpage Lemming dem Trend unverzüglich. Man will ja nichts verpassen. Sein Fleiß wird meist auch schnell durch eine große Anzahl von Fans belohnt. Wobei der Fan sich durch einen Klick – nicht zu verwechseln mit Klicklauten – äußert.

Ist der Facebook Fanpage Lemming in seiner Art bedroht?

Ja, leider, denn seine Existenzgrundlage droht vernichtet zu werden. Der Facebook Fanpage Lemming ernährt sich von Fans. Und während sich unser reizender Facebook Fanpage Lemming – das kann natürlich auch eine Lemmingdame sein – im Glanz einer wachsenden Fanschar einer strahlend glänzenden Zukunft zu nähern scheint, droht ihm bereits verstecktes Ungemach. Ein Virus rafft ganze Kohorten seiner Fans hinterrücks nieder, ohne das dies unserem FFL bewußt ist. Das gemeine Facebook Network Bakterium (Escherichia coli facebookensis) zersetzt die Verbindung zur Fanschar und lässt diese dahinschwinden. (Die Ähnlichkeit zur Schwindsucht ist kein Zufall.)

Damit die Verbindung von Fan und Fanpage infiziert werden kann, muss sie austrocknen. Nur durch unregelmäßige oder völlig abstinente Nutzung trocken gelegte Verbindungen sind davon gefährdet von Escherichia coli facebookensis angegriffen zu werden.

Gibt es Rettung für den Facebook Fanpage Lemming?

Erfreulicherweise ja. Auch wenn dieses Bakterium für die klassische Gabe verschiedener Antibiotika (Advertisii) bereits umfassende Resistenzen bilden konnte, gibt es wirkungsvolle therapeutische Alternativen.

Permanenter Einsatz von Partizipativa gelten als probates Mittel um eine Zersetzung von Fangruppen schon im Anfangsstadium zu vermeiden. So erfolgreich diese Therapie allerdings ist – sie hat deutliche Nebenwirkungen, die nicht verschwiegen werden können. Ein Absetzen der Partizipativa führt zu einer schnellen Gefährdung der Verbindung zur Fanschar.

So retten Sie einen Facebook Fanpage Lemming

Werfen Sie einen Blick auf die Fanpage Ihrer Neigung und prüfen Sie ob Ihr Lemming Partizipativa in ausreichender Menge einsetzt. Ist dies nicht der Fall, bzw. nicht erkennbar, sprechen Sie den Oberlemming (Betreiber der Fanpage) möglichst umgehend auf die Risiken einer Unterdosierung oder eines Verzichts auf Partizipativa an. Er / Sie wird es Ihnen danken, hoffe ich. Ernten Sie Undank, was nicht völlig auszuschließen ist, bleibt Ihnen der zugegeben schwache Trost, das die Natur schon dabei ist, ihren gelegentlich grausamen Ansatz der Evolution umzusetzen.

Ist der gefährdete Lemming guten Willens aber noch nicht ausreichend befähigt Partizipativa einzusetzen, ist eine sofortige Über- oder Einweisung dringend zu empfehlen. Eine kurze Intensivtherapie wird kleine bis mittlere Wunder bewirken.

Sie würden gerne zur Erhaltung dieser possierlichen Spezies beitragen, kennen aber keinen Facebook Fanpage Lemming persönlich?

Das ist kein Problem. Loggen Sie sich auf Facebook ein, browsen Sie durch die Fanpages Ihrer Wahl und Neigung und ich bin sicher, das Sie einige Prachtexemplare dieser erhaltenswerten Spezies in kürzester Zeit in freier Wildbahn erleben können. Retten Sie unverzüglich ihn, sie oder alle – je nach Engagement und zur Verfügung stehender Zeit. Ich wünsche Ihnen, wo immer Sie sich gerade befinden  allen erdenklichen Erfolg.

 

Medienbranche und Social Media – glamour.de

Medienbranche und Social Media am Beispiel Glamour.de

Im Rahmen unserer Branchenbeobachtung analysieren wir anhand eines 80 Punkte umfassenden Kriterienkatalogs einzelne Medienobjekte auf die Nutzung von Social Media Tools. Nachfolgend finden Sie das Ergebnis für Glamour.de (Stand 29. 7. 2011).

Gesamtentwicklung

Im Web fällt der Rückgang der Pageimpressions bei einer Zunahme der Visits gegenüber dem Vorjahr auf (Quelle IVW).

  • Der redaktionelle Content hat deutlich zugelegt.
  • Der user generated Content hat deutlich verloren.

Nach unique users (agof) ist im Vergleich des Jahres keine positive Entwicklung zu erkennen. Google Trends zeigt bei seinen daily unique visitors eine Stagnation mit Delle auf. Betrachtet man die Qualität des Bereich für den user generated content auf glamour.de überrascht diese Entwicklung nicht. Hier besteht durch den Abbau von bestehenden Schwächen deutliches Wachstumspotenzial in der Nutzungsintensität.

 

Community

Betrachtet wurde die eigene Community in glamour.de sowie die glamour.de Community in Facebook.

Eigene Community

Die Analyse der Leistungsfähigkeit umfasst in diesem Bereich 17 einzelne Punkte.

Ergebnis Glamour.de:

  • 1 Punkt eingeschränkt positiv (vorhanden).

Facebook

Die Analyse der Leistungsfähigkeit der Facebook Fanpage umfasst 25 Punkte.

Ergebnis Glamour.de:

  • 1 Punkt uneingeschränkt positiv.
  • 6 Punkte eingeschränkt positiv.

Das quantitative Wachstum an Fans (Klick auf Like-Button) ist positiv. Das qualitative Wachstum (aktive Reichweite) wurde nicht beurteilt.

Anmerkung:

Glamour.de profitiert nicht vom Social Media Effekt aus der Einbindung von redaktionellem Content in ein user generated content-Umfeld. Darunter ist eine effizientere Nutzung des redaktionellen Contents (gemessen an visits wie PIs) zu verstehen.

Blogs

Blogs können als Social Media Tool neben der Usergenerierung zum Communitybuilding einen wertvollen Beitrag zur Erhöhung von Reichweite und Visits leisten. Auf die wichtigsten Suchbegriffe aus den Bereichen Mode, Glamour, Frisuren, Stars und Liebe entfallen bei Google monatlich etwa 33 Millionen Suchanfragen monatlich.

Hier wurde die Nutzung anhand von 14 Schlüsselfaktoren (Punkte) betrachtet.

Ergebnis Glamour.de

  • 1 Punkt wurde positiv beurteilt (das vorhanden sein eines Blogs).
  • glamour.de ist nur im Suchbegriff glamour in einer für die Trafficgenerierung relevanten Position Top 1-3) vertreten. Auf diesen Begriff entfallen lt. Google monatlich etwa 246.000 Suchabfragen.
  • Das nicht genutzte Potenzial an Visits der wichtigsten Suchbegriffe von Glamour.de, die über einen Blog erschlossen werden können, beträgt, je nach Erfolg in der Umsetzung, zwischen 12,3 Millionen und 2,1 Millionen Visits monatlich.

 

Fazit

Bei glamour.de wird in beachtlichen Umfang auf Ertragsvolumen und -quellen verzichtet. Ursachen dafür sind erkennbare handwerkliche und konzeptionelle Defizite, die sich teilweise kurz- und mittelfristig und mit überschaubarem Aufwand korrigieren lassen.

 

Analyse für Ihr Medienobjekt

  • Auf Wunsch präsentieren wir Ihnen gern eine detaillierte Analyse für Ihr Medienobjekt.

 

Social Media Analyse – Amica.de

Medienmarken und -häuser sind von Social Media stärker betroffen als viele andere Unternehmen und Branchen. Um so wesentlicher erscheint es, das sich diese Branche besonders intensiv mit Social Media auseinandersetzt, um nicht nur unter den Risiken zu leiden, sondern auch die Chancen von Social Media zu nutzen.

Um ein Bild der Qualität der Social Media Nutzung für Medienobjekt wie Magazine und Zeitungen zu erhalten nutzen wir eine eigene betont auf wesentliches fokussierte Checkliste. Anhand dieser Checkliste beleuchten wir die Social Media Nutzung in den Bereichen Website, Facebook, Blogs, Community Management und Geschäftsmodell(e).

Ein Hinweis in turi auf einen Artikel von Meedia über die Wiederbelebung der Ex-Print Marke amica als Applikation für den iPad gab den Ausschlag die Inhalte eines Social Media orientierten Blicks auf Amica.de zu veröffentlichen. Ziel dieser Betrachtung war nicht die App von Amica sondern die Social Media Aktivitäten auf Website, Facebook, Blogs und im Community Management. Hier wollten wir sehen, wie weit dort die Chancen von Social Media ausgereizt werden.

Social Media für Online Medienobjekte mit erfolgsentscheidend

Die Betrachtung der Social Media Aktivitäten und Qualität der Medienhäuser und ihrer Marke ist nicht zuletzt deshalb besonders interessant weil man hier nicht nur die Nutzung von redaktionellem Content und user generated Content parallel betrachten kann. Weiterhin zeigt eine unterschiedliche intensive Nutzung von redaktionellem Content als dem wirtschaftlich hochwertigeren Werbeumfeld bei einer intensiveren Verflechtung von Community- und Contentbereichen nicht zuletzt beachtliche wirtschaftliche Potenziale auf.

Bei Amica sind aufgrund der IVW-Erfassung leider keine Daten für die Nutzung von redaktionellem und user generated Content verfügbar.

Die Reichweite von Amica im Web

Amica erreicht im Web nach agof 140 Tsd. aktuell (2011/4) unique users. In der IVW wird Amica mit Focus gemeinsam erhoben. Die interne Ausweisung ergibt nach den Mediendaten von Amica knapp 320.000 visits und 2,12 Mio PIs für Juni 2011.

Ergebnis der Betrachtung der Social Media Aktivitäten

Die Website

  • Die Checkliste für die Betrachtung der Social Media Aktivitäten auf einer Medienwebsite mit eigenem Communityansatz umfasst  18 Prüfpunkte.
  • Bei Amica.de sind von diesen 18 Prüfpunkten bei 11 Punkten Inhalte, Leistungen oder Angebote vorhanden.

Das ist deutlich besser, als es auf den ersten Blick aussieht, aber auch ohne Berücksichtigung von qualitativen Aspekten auch genauso deutlich ausbaufähig.

Facebook

Für Amica besteht eine Fanpage in Facebook.

  • Die Checkliste für die Social Media Aktivitäten in Facebook umfasst 23 Prüfpunkte.
  • Für Amica sind bei 2 Prüfpunkten positive Ergebnisse bzw. Inhalte erkennbar.

Blogs

Blogs können durch die Generierung von Visits zur wirtschaftlichen Nutzung von Content beitragen. Die durchschnittlich 5 wichtigsten Suchbegriffe aus den Themenbereiche von Amica ergeben bei der Betrachtung des Nachfragevolumens nach Suchbegriffen (Google Keyword Tool) ein monatliches Volumen von 45 Mio. lokalen Suchabfragen.

Bei einer in allen einbezogenen Suchbegiffen erfolgreichen Nutzung von Blogs für die Generierung von Visits entspricht dies je nach Erfolgsgrad einem Potenzial von 2,25 bis 15,75 Mio visits/ Monat. Aktuell verzeichnet Amica 320 Tsd Visits im Monat.

Community Management

Ein funktionierendes Community Management ist für die erfolgreiche Nutzung von Social Media unverzichtbar.

  • Zur Einschätzung des Community Managements verwenden wir 33 Prüfpunkte.
  • Bei Amica sind in 2 Punkten Inhalte oder Leistungen erkennbar.

Fazit Amica.de

Die Belebung von Amica durch eine Applikation für das iPad ist sicher eine gute Idee.

Das ungenutzte Potenzial, das Social Media für eine Belebung der Nutzung von Amica.de noch bietet, dürfte jedoch auch von einer noch so erfolgreichen Applikation nicht so schnell übertroffen werden.

Auch wenn Amica quantitativ mehr Social Media als mancher Wettbewerber beinhaltet, bleiben erhebliche wirtschaftliche Potenziale nicht ausgeschöpft, die die Anzahl der Visits und der PIs um ein mehrfaches erhöhen können.

Social Media in der Deutschen Bank

In CIO findet sich ein Interview mit dem Social Media Verantwortlichen der Deutschen Bank, das einfach lesenswert ist.

Unter dem Titel Stakeholder Dialog wir die Social Media Strategie der Deutschen Bank vorgestellt. Mal abgesehen, das der Artikel dieses Versprechen nicht wirklich zur Gänze einlöst, ist die Aussage dann doch auf das wesentliche verdichtet: Altbewährte Kommunikationsmitarbeiter bearbeiten einen weiteren Kommunikationskanal. Nur gut, wenn da nicht dann doch noch ein Stakeholder-Dialog sich daraus entwickelt. Das wäre dann doch wirkliche etwas Neues.

Social Media Strategie ohne Partizipationskonzept?

Social Media Strategie ohne Partizipationskonzept?

Vom Dialog auf Augenhöhe wird in Social Media viel und gerne geredet. Gelegentlich erweckt das in mir den Eindruck, das dies eine beliebte Floskel ist, mit der man sich über mehr oder weniger tiefe Wissenslücken zum Thema Social Media hinweg rettet. Oder das wenigstens versucht. Natürlich sollte ein Dialog auf Augenhöhe stattfinden, zumindest wenn man den Anschein erwecken will, der Dialog sei ernst gemeint. Und dann? Was folgt nach einem Dialog auf Augenhöhe? Ein Tässchen Kaffee mit dem CEO oder ein warmer Händedruck des Ministerpräsidenten, seines Stellvertreters oder dessen stellvertretenden Stellvertreters? Sie spüren Ironie in dieser Frage? Das ist die reine Absicht. Gut das wir darüber geredet haben – den Satz kennen wir aus Comedy oder Kabarett. Einem Dialog, auf den nichts substanzielles folgt, haftet schnell das Etikett Mogelpackung an. Oder deutlicheres. Vor allem bewirkt dieser Dialog nicht unbedingt eine Verbesserung, denn nichts verärgert mehr, als das Gefühl nicht ernst genommen und statt dessen vorgeführt zu werden. Die Stimmung nach einem Dialog ohne Folgen ist in aller Regel nicht besser. Gut das wir darüber geredet haben und jetzt bitte business as usual – das wäre sicher die falsche Einstellung um Social Media zu betreiben. In der Konsequenz ist das aber – ungewollt – eher Realität als Ausnahme.

Das unterschätzte Risiko des Dialogs

Auch wenn wir in der besten Absicht den Dialog mit Kunden, Interessenten, Bürger und Wählern beginnen, so laufen wir doch Gefahr die Dinge zu verschlechtern, statt zu verbessern. Wenn wir das Thema Social Media auf den Dialog verkürzen, verkürzen wir auch seine positive Wirkung, nicht aber die Risiken. Ein Kunde oder Bürger, dessen Anliegen angehört wird, der aber keine daraus resultierende Wirkung erkennen kann, wird nicht zufrieden sein können. Wer Dialog sä, muss bereit sein Veränderung zu ernten. Dieses Risiko resultiert all zu oft aus der Unklarheit darüber, was möglich ist und was nicht. Wenn die Spielregeln und die Spielräume eines Dialogs klar definiert sind, kann der Frust des erfolglosen Dialogs zumindest reduziert werden. Allerdings geht man damit auch das Risiko ein, den Dialog im Ansatz scheitern zu lassen. Ein Dialog, der nichts bewegen kann oder soll, macht nun  mal wenig Sinn. Gerade wenn das von vorne herein klar erkennbar ist.

Erfolgreiches Social Media führt zur Partizipation

Für was steht Partizipation? Für Mitwirkung und Mitgestaltung. Social Media wird deshalb auch als “Mitmachweb” bezeichnet. Mitmachen hat viele Gesichter. Das kann eine Weiterempfehlung sein. Oder das Sammeln von Punkten, oder die Mitgestaltung von Produkten. Natürlich hat das Sammeln von Punkten über Nummern in Kronenkorken von Getränkeflaschen um sie gegen Aufkleber einzutauschen eine andere Qualität als die Möglichkeit selbst Vorschläge für die Gestaltung oder Verbesserung von geschätzten Produkten einzubringen. Das erste Beispiel steht für eine relativ schlichte Form der Beteiligung und ist – sagen wir einmal – Geschmacksfrage. Auf dieser Ebene lassen sich vielleicht sogar “erfolgreiche Kampagnen” darstellen. Aber wie ernst würden Sie sich als Konsument in diesem Fall genommen fühlen, wenn man Sie über diese Ebene anspricht? Für diese Vorgehensweise spricht, das sie einfach und billig ist, einer Agentur überlassen und für das Unternehmen nahezu störungsfrei abgewickelt werden kann. Das andere Beispiel steht für das klare Gegenteil. Man lädt zu einer echten Mitwirkung ein, mit erkennbaren Auswirkungen auf Abläufe, auf Produkte und auf das Innenleben des Unternehmens. Damit stellt man die Zusammenarbeit mit seinen Kunden auf eine ganz andere Qualitätsebene. Und das ist trotzdem alles andere als innovativ. Werfen wir einen Blick über den Tellerrand von b2c und betrachten die Zusammenarbeit von b2b-Unternehmen und deren Kunden, entdecken wir, das dort die Zusammenarbeit schon beachtliche Formen angenommen hat. Im Automobilbau werden umfangreiche Module schon komplett von Zulieferern entwickelt und teilweise sogar direkt verbaut. Gut – dort verfügt der Lieferant über eine für den Kunden besonders wertvolle technische Kompetenz. Bei b2c ist es der Kunde, der über die wertvollste Information verfügt. Niemand weiss besser, welches Produkt er eigentlich gern kaufen würde, als der Kunde selbst. Warum ihn also nicht an der Entwicklung so weit als möglich beteiligen. Was uns davon abhält ist die reine Bequemlichkeit, um das Verharren in starren Denkmustern deutlicher zuzuordnen. Die daraus entstehenden Kosten stehen der Wirkung die mit der Partizipation der Kunden erzielt werden kann, nicht im Weg.

Keine Social Media Strategie ohne Partizipationskonzept

Erkennen wir die Bedeutung der Partizipation für den Erfolg in Social Media, als das was sie ist – erfolgsentscheidend. Wenn sich Kunden nicht einbringen, verpufft Social Media. Ihr Partizipationskonzept definiert nicht nur die Möglichkeiten der Kunden, Interessenten und Bürger, sich zu beteiligen. Es definiert damit auch,

  • wie ernst Sie Ihre Kunden nehmen.
  • welchen Erfolg Sie in Social Media erzielen können.
  • wie es mit Ihrer Social Media Kompetenz insgesamt bestellt ist.

Es macht also Sinn sich das Partizipationskonzept Ihrer Social Media Strategie und deren einzelnen Maßnahmen immer wieder genauer anzusehen. Und auch das Partizipationskonzept der Social Media Massnahmen / Strategie Ihrer Social Media Agentur kritisch auf Qualität und Nachhaltigkeit zu überprüfen. Niemand will Budgets dafür investieren, dem Markt deutlich zu machen, wie gering man die eigenen Kunden schätzt.

Handlungsbedarf oder Nachholbedarf?

Ihrer Social Media Strategie fehlt ein Partizipationskonzept oder Sie würden sich gern intensiver mit dem Thema befassen? Kein Problem. Auch hier haben Sie die Wahl – sowohl was das Einstiegslevel, als auch die Methode betrifft.

  • Social Media Start Seminar für Unternehmen (für den Einstieg ins Thema Social Media)
  • Social Media Strategie Seminar (um das Thema umfassend kennen zu lernen).

Beide Seminare sind als Inhouse Seminar für Teams oder als one2one-Seminar für Einzelpersonen möglich. Manchmal ist ein Workshop für die Entwicklung, Überprüfung oder Aktualisierung der Social Media Strategie der schnellere Weg zum Erfolg. Sprechen Sie uns einfach an (eMail: info@brssmm.de, Telefon: 0049 (0)711 620415 70).


Facebook Musikservice – das interessantere Thema hinter dem Gerücht

Ein Artikel in Mashable befasst sich mit der Frage ob Facebook nächsten Monate – im August – einen Musikdienst starten wird und veranlasste mich dazu, diesen Beitrag zu schreiben. Gerüchte sind immer ein beliebtes Thema um Content zu produzieren. Das ist bei Blogs so und auch nicht nur dort, wie ein Blick in die etwas bunteren Welten des „klassischen“ (Klatsch-)Journalismus zeigt.

Das eigentliche Thema ist interessanter als Facebooks möglicher Musikdienst

Ob Facebook im August einen Musikdienst startet ist natürlich interessant. Noch interessanter ist allerdings das Thema dahinter. Es geht um das Leistungs- und Wettbewerbspotenzial von Social Network Plattformen – für die Facebook langsam zu einem Synonym geworden ist.

FB kann sich Schritt für Schritt in nahezu jeder für den Endkunden relevanten Branche entweder als Marktmittler oder als weitergehend aktiver Player zwischen die traditionellen Anbieter und deren Markt etablieren und an der Wertschöpfung der Branche partizipieren, neue Vertriebswege installieren oder das Marketing der Branchen zumindest durcheinander wirbeln. Die Betonung liegt hier sehr deutlich auf kann.

Sollte das Thema Musikservice relevant werden, ist das nicht nur eine finale Zug in Sachen MySpace sondern auch eine veritable Bedrohung für Apples iTunes. Vor allem aber ist es ein deutlicher Fingerzeig in Richtung einer strikteren Monetarisierung mit weitgehenden Auswirkungen.

Ob Facebook diesen Schritt in einem Gang macht ist eine weitere Frage. Es wäre naheliegender das man das Thema Musik erst einmal als Profilbestandteil und als Contentbereich ausbaut und dann nach deren Etablierung die wirtschaftlichen Potenziale erschließt.

Fachkompetenz = Leistungskompetenz? In Social Media funktioniert das anders.

Man braucht nicht die DNA für Music um auf der Basis von Facebooks Reichweite an Musik Geld zu verdienen. Es ist intelligenter dafür die Infrastruktur zu schaffen und anschließend darüber zu partizipieren. Facebook hat auch keine DNA für Games, partizipiert aber trotzdem an den Games in Facebook. Durch die Funktion des Infrastrukturdienstleisters für 3rd Party Anbieter kann die Plattform schneller und breiter ein attraktives Angebot integrieren, als durch Eigenleistungen. Die wirtschaftliche Partizipation an Third Party Umsätzen könnte unter anderem durch das Bezahlungssystem (Facebook Credits) wie das Beispiel Games zeigt ganz simpel gesichert werden. Auch hier hat Apple vorgeführt, wie das wirtschaftlich erfolgreich funktioniert.

Social Network Marketing der anderen Art Рwie Branchen ausgehebelt werden k̦nnen

Apples iTunes hat die Musikbranche verändert. Apple zwar hochinnovativ und erfolgreich – dank iPhones und iPads. Im Vergleich mit Facebooks Reichweite ist die Reichweite von Apple dann doch wieder beschaulich. Apple weiss sicher viel über die Nutzer seiner Geräte. Facebook kann deutlich mehr an kommerziell wertvollen Informationen über die Nutzer seines Dienstes sammeln. Das basiert nicht nur auf der Bewertung von Werbung. Die Profile und die Kommunikationsinhalte sind deutlich wertvollere Informationsquellen – sofern sie konsequent genutzt werden.

Auch für diesen Fall gilt die Erkenntnis der offenen Plattform: Stelle die Infrastruktur, lass andere die Inhalte einstellen und die Geschäftsmodelle entwickeln und realisieren und partizipiere am Ergebnis. Das ermöglicht mehr Dynamik, mehr Veränderung und mehr wirtschaftlichen Erfolg als der Versuch, die vorhandenen Potenziale in Eigenregie und durch eigene Ressourcen zu nutzen.

Welche Branchen sind – früher oder später – betroffen?

Eigentlich alle Branchen, deren Kunden direkt oder indirekt Facebook aktiv nutzen. Und das sind eine ganze Menge. Machen Sie doch mal den Versuch, alle Branchen aufzulisten. Das ist zumindest nicht in ein, zwei Minuten getan.

 

Strategie: Social Media Organisation ist auch eine Frage der Social Media Kompetenz

Social Media Organisation ist auch eine Frage der Social Media Kompetenz

Kürzlich wurde ich im Rahmen einer Expertenbefragung für eine Studienarbeit gefragt, wo denn Social Media im Unternehmen eingegliedert werden sollte.

Die Frage war ernst gemeint, kommt öfter und verführte mich in diesem Fall – vielleicht war ich etwas genervt – zu der Gegenfrage, wo denn im Unternehmen die Nutzung von Telefon und eMail eingegliedert werden sollte.

In beiden Fällen handelt es sich um Kommunikationsinfrastrukturen. Natürlich kann Social Media mehr, aber es ist auch eine Kommunikationsinfrastruktur und sollte zumindest auch als solche verstanden sein.

Wer in einem Unternehmen für seine Arbeit Telefon und eMail benötigt, nutzt diese Kommunikationswege selbstverständlich auch. Und genau so selbstverständlich sollte man Social Media sehen. Wer für seine Arbeit Sozial Media sinnvoll nutzen kann, sollte diese Medien auch nutzen. Das dazu etwas mehr Kompetenz gehört, als zur Benutzung eines Telefons, sei nur der Vollständigkeit halber angemerkt. Wobei manche Telefonanlage den Eindruck vermitteln kann, das ein Ingenieurstudium oder etwas Informatik bei der Benutzung durchaus hilfreich wäre.

Positiv denken hilft. Machen Sie es doch genauso wie ich. Sehen Sie diese Frage als hilfreich an. Immerhin ermöglicht diese Frage eine klare Einschätzung der  Social Media Kompetenz des Fragestellers – oder des Antwortenden. Damit weiss man schnell, woran man ist.

Apropos: wie ist denn Social Media bei Ihnen im Unternehmen eingeordnet? Ganz „klassisch“ im Marketing? Fragen Sie doch mal Kollegen, wie Sie das sehen. Haben Sie Kollegen, die beim Thema Social Media mehr als „nur“ Telefon verstehen sollten? Ein Seminar bewirkt da wahre Wunder.

Machen Sie doch mal eine Liste aller Funktionen in einem Unternehmen, die für ihre Arbeit Social Media sinnvoll nutzen können. Es sollten zumindest mehr als 5 Bereiche darauf stehen. Ansonsten – Sie wissen es ja bereits – ein Seminar bewirkt in diesem Fall wahre Wunder.