Auto Medien, Social Media und Ertragsquellen

Social Media wird von Medien als Motor für die Verbreitung von Inhalten genutzt. Mehr Traffic ist allerdings nur ein Leistungspotenzial von Social Media für redaktionellen Content. Medienunternehmen können durch Social Media deutlich umfassender profitieren.

Automedien, redaktionelle Inhalte und usergenerierte Inhalte

Betrachten wir die Nutzung von Inhalten verschiedener größerer Automedien, zeigen sich erste strukturelle quantitative Wachstumspotenziale (auf Nutzungsstrukturen basierend).

auto

Betrachtet man den unterschiedlichen Anteil an Visits für redaktionelle Inhalte und für user generierte Inhalte, zeigt welches strukturelle Wachstumspotenzial für Medien mit redaktioneller Prägung besteht.

auto-motor-sport hat als historisch redaktionsorientiertes Medium den Schritt in die Nutzung user generated contents besser realisiert als andere redaktionell geprägte Medien.

Wertschöpfung durch Social Media

Traffic ist nicht gleich traffic, zumindest was die wirtschaftliche Wertigkeit des traffics bezogen auf Tausenderpreise betrifft.

Aus dieser Sicht erscheinen strukturelle Investitionen in Social Media – jenseits der Verbreitung redaktioneller Inhalte – auf den ersten Blick nicht ganz so attraktiv. Man kann argumentieren, das dieser Nachteil durch schiere Menge ausgeglichen wird. Man kann aber auch den wirtschaftlichen Wert von Traffic bei user generated content durch zusätzliche Wertschöpfung verbessern. Oder beides realisieren.

Ertragsquellen durch Social Media

  • mehr traffic durch intensivere Nutzung mit geringen Produktionskosten
  • zusätzliche höherwertige Ertragsquellen in Form von Social Media Marketingdienstleistungen (z. B. aus der Vermarktung von Communities of Interests)
  • zusätzliche verkaufsnahe Ertragsquellen (z. B. aus der Vermarktung von adressierbarem Bedarf in Form von Leads)

Eine leistungsfähige Social Media Infrastruktur ermöglicht eine frühzeitige Erkennung und Adressierung von Informationsbedarf und Konsumbedarf. Potenzielle Leads können so früher erkannt und adressiert werden, bevor sie zu aktiver Nachfrage in entsprechenden Portalen wie mobile.de und anderen führen. Damit können sowohl redaktionell geprägte wie user generated content fokussierte Medienunternehmen das Geschäftsmodell klassischer Gebraucht- und Neuwagenportale unterlaufen.

Voraussetzungen für eine umfassende Social Media Nutzung mit höherer Wertschöpfung

Eine erfolgreiche Nutzung von Social Media erfordert eine leistungsfähige Infrastruktur, basierend auch auf einem Set technischer und konzeptioneller Voraussetzungen. Hier sind als Mindestset

  1. Profile, die die ganze User Journey und alle Use Cases abdecken – also z. B. nicht nur auf Foren reduziert sind
  2. Motivationsstrukturen für die aktive Nutzung, für Beteiligung und Nutzenstiftung
  3. Vernetzungstools sowohl zwischen Usern als auch zwischen Usern und Inhalten
  4. leistungsfähige Kommunikationstools
  5. Bedarfs- und Interessensprofiling aus Profilinformationen und Nutzung
  6. Aktive Anbindung an persönliche soziale Netzwerke (FB, Google+, Pinterest, etc.)

zu verstehen. Weder in den Medien, die historisch gesehen auf user generated Content fokussiert sind, noch bei auto-motor-sport besteht eine entsprechende ganzheitlich leistungsfähige Infrastruktur. Bei den redaktionell geprägten Medien neben auto-motor-sport sind die Wachstumspotenziale aus Social Media deutlich weniger erschlossen.

Wettbewerbsvorteile und Marktpotenziale durch Social Media

für redaktionell geprägte Medien:

  • der Aufbau einer leistungsfähigen Social Media Infrastruktur bietet neben den angesprochenen Ertragsquellen auch deutliche Wettbewerbsvorteile innerhalb dieser Mediengruppe in Nutzerbindung und Nutzungsintensität sowie der Gewinnung neuer Nutzer aus den persönlichen sozialen Netzwerken bestehender Nutzer.
  • der Erweiterung der Wertschöpfung in Richtung Marketingdienstleistungen und verkaufsorientierter Dienstleistungen
  • der Aufbau eines strukturellen Wettbewerbsvorteils gegenüber klassischen Neuwagen- oder Gebrauchtwagenportalen durch frühzeitigere direkte Erkennung und Ansprache von Leads oder deren soziale Erschliessung.

für Medien mit Fokus auf user generated content ergeben sich Wachstumpotenziale aus

  • einer leistungsfähigeren Social Media Infrastruktur und
  • in der Erweiterung der Leistungsfähigkeit um Marketingdienstleistungen und Verkaufsdienstleistungen.

Meine Leistungen

Bei Bedarf sorge ich für

  • die konzeptionell-technische Kompetenz für eine leistungsfähige wie wettbewerbsfähige Social Media Infrastruktur
  • wettbewerbsgestaltende Unternehmensleistungen,
  • die Ressourcen für die Umsetzung und sichere deren Qualität.

Sichern Sie Ihrem Unternehmen damit zusätzliche Ertragsquellen und denken Sie daran: Social Media hat mit anderen digital basierten Geschäftsmodelle gemeinsam das es strukturell ein the-winner-takes-it-all-business ist.

Dilemma und Chance deutscher Social Network Plattformen

Einen Blick auf die Entwicklung der Social Network Plattformen in den internet facts zu werfen, erübrigt sich fast. Eigentlich ist die Situation ziemlich klar. Es geht abwärts. Aber eigentlich ist eben oft nur vordergründig. Wenn man einen zweiten – oder wenigstens noch einen halben Blick mehr riskiert, fällt auf, das es nicht überall gleich schnell abwärts geht. Und das macht schon mal neugierig.

Natürlich könnten die Unterschiede in den Entwicklungen alle möglichen Ursachen haben. Betrachtet man die Situation der deutschen Social Network Plattformen, sollte es für diese Sinn machen, sich jeden Erfolg versprechenden Ansatz genauer anzusehen. Und das möglichst frühzeitig. Veränderungen kosten auch in einem so dynamischen Umfeld wie Social Media ihre Zeit.

Ãœberleben ist nicht zuletzt auch eine Frage der Positionierung

Wer Lust und Zeit investieren will, sollte sich doch mal die Social Network Plattformen ansehen, die sich nicht mehr als „General Interest“ Plattformen sondern als Special Interest Plattformen positioniert haben.

In der Boomzeit der Social Networks gab es  nur die Alternative General Interest Positionierung und schnelles Wachstum (weil keine Fokussierung und damit für alle relevant) oder Special Interest und damit langsames Wachstum (weil das Potenzial durch eine Special Interest Positionierung deutlich reduziert wird).

Die General Interest Positionierung profitiert stärker von Netzwerkeffekten – leidet aber auch stärker unter ihnen. Netzwerkeffekte haben u. a. auch die Tendenz zu monopolartigen Ergebnissen. Da die Frage nach dem Netzwerk, das den Markt dominiert für absehbare Zeit beantwortet ist, bleibt den deutschen Netzwerken die Alternative ihre Strategie anzupassen und zu überleben oder so weiter zu machen, bis das wirtschaftliche Aus den Schlusspunkt setzt. Basicthinking hat so eine Entwicklung am Beispiel der VZ Netzwerke auf der Basis der IVW Zahlen grafisch als Trendverlängerung dargestellt. Wer Lust hat kann sich die aktuelle Entwicklung der meisten Social Network Plattformen in Deutschland nach Google Trends hier ansehen.

Letztlich sterben die deutschen Netzwerke nicht nur wegen des Erfolgs von Facebook ab, sondern zumindest in gleichem Maß aufgrund der eigenen Problem umzusteuern und sich strategisch Erfolg versprechend neu aufzustellen.

 

 

agof 06/2011 – wer braucht noch regionale Social Network Plattformen?

Wer braucht noch regionale Social Network Plattformen?

Die Frage stellt sich – nicht nur den Usern, sondern vor allem den Betreibern dieser Plattformen. Deren Stern sinkt in Deutschland stetig weiter, blickt man auf die Ergebnisse der Agof für den Juni 2011.

Die regionale Dichte fällt als Argument zunehmend weg. Hier hat Facebook die regionalen Plattformen längst überholt. Statt dies als letzten Aufruf zu verstehen, sich der Existenzfrage konstruktiv zu stellen, wird weiter gearbeitet, als wäre alles im tiefgrünen Bereich.

Die einzig logische Erklärung dafür heißt, das man die eigene Position im Wettbewerb nicht mehr als gestaltbar versteht und einfach so lange weitermacht, wie es sich eben irgendwie rechnet. Und dann wird eben das Licht ausgemacht.

Wo sich die Betreiber der Plattformen dieser Frage nicht mehr konstruktiv zu stellen scheinen, handeln die User um so klarer: Der Rückgang an unique usern setzt sich bei den meisten Plattform unerbittlich weiter fort. Wirft man einen Blick auf die internationalen Social Network Plattformen, die in der agof gemessen werden, fällt auf, das in der Ausweisung für Juni 2011 sowohl bei MySpace als auch bei Netlog der Abwärtstrend zumindest eine Pause eingelegt hat. Bei den deutschen Plattformen ist dies eindeutig nicht der Fall, sieht man mal von den Knuddels ab.

Braucht der Markt regionale Social Network Plattformen?

Nicht zuletzt um nicht gänzlich von einer Plattform abhängig zu sein, sind regionale Social Network Plattformen wichtig. Zu viel Monokultur ist schädlich – nicht nur, wenn das jeweilige Unternehmen seinen Sitz weit entfernt hat und in vielen rechtlichen Normen eher lästiges Lokalkolorit sieht. Beachtet man das wirtschaftliche wie politisch – gesellschaftliche Potenzial einer Social Network Plattform, ist dieses Argument nicht zu unterschätzen.  Monopole widersprechen unserer wirtschaftlichen Verfassung. Egal ob sie künstlich oder im Markt geschaffen werden. Und bei Social Network Plattformen handelt es sich eben um deutlich mehr als um reine wirtschaftliche Konstrukte. Das zu begründen genügt z. B. der Hinweis auf den sogenannten arabischen Frühling.

Die Existenzfrage der regionalen deutschen Plattformen bleibt unbeantwortet. Nicht zuletzt weil die Betreiber nicht in der Lage sind, auf die Herausforderungen eines globalen Anbieters konstruktive Antworten zu geben. Es fehlt am Willen und am Glauben an den eigenen Erfolg. Es fehlt an Strategien und an Vorstellungskraft um einer Herausforderung konzeptionell zu begegnen. Facebook ist nicht übermächtig. Im Gegenteil. Diese Plattform ist durch ihre eigenen Schwächen angreifbar.

Strategische Antworten sind gefordert

MySpace hat sich neu positioniert. Ob die Atempause im Rückgang der unique users von MySpace anhält und Grund zur Hoffnung gibt ist eine andere Frage. Die Konsequenz aus der Erkenntnis zu ziehen, das die alte Plattformstrategie nicht mehr funktionieren kann, ist entscheidend. MySpace kann immer noch scheitern. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist immer noch hoch. Aber man arbeitet daran, der Plattform durch eine neue Positionierung eine Zukunft zu sichern. Unsere regionale Plattformen sind von diesen Überlegungen überfordert. Die Chance, das aus diesen Ruinen neue Ideen für innovative Plattformen entstehen bleiben entsprechend gering. Wenn sich einmal das Bewußtsein fest gesetzt hat, das diese Branche verloren ist, geht sie auch verloren.

Das dahinter verborgene Problem mag im Augenblick unerheblich wirken. Wir versuchen schließlich gerade Griechenland zu retten. Aber wir könnten auf lange Sicht mehr auf diesem Feld verlieren, als wir uns das heute vorstellen. Das Veränderungspotenzial der Social Network Plattformen kann viele Branchen auf den Kopf stellen und uns mehr Geld und Arbeitsplätze kosten als die Griechenland- und Finanzkrise. Wir werden diese Entwicklung nach aller Voraussicht nicht von der Gewinnerseite aus erleben, wenn wir keine ausreichenden Alternativen mehr haben.

2010 – kein gutes Jahr für die deutschen Social Networks I

Die Nutzerentwicklung

Die Zahlen der letzten agof haben es angedeutet. 2010 war unterm Strich kein wirklich gutes Jahr für die deutschen Social Network Plattformen.

Wirft man einen genaueren Blick auf die Branche und verzichtet auf die unique users, die mit ihrem Aktivitätskriterium eben nicht socialnetworktauglich sind, wird die Entwicklung aussagekräftiger.

Die Branche teilt sich in deutliche Verlierer, wenige Gewinner (neben Facebook) und einige Plattformen, die sich halten konnten.

Unique users und daily unique visitors

Diese beiden Messgrößen sind bei den Social Network Plattformen die Währung in der Markterfolg oder Misserfolg indirekt gemessen wird. Direkt sollte man den wirtschaftlichen Erfolg ganz grundsätzlich in Euro messen. Die agof ermittelt die User, die innerhalb von 30 Tagen auf einer Plattform aktiv waren als unique users. Die daily unique visitors sind die Besucher, die innerhalb eines Tages auf einer Plattform aktiv waren.

Beide Messmethoden bilden die Realität der Social Network Plattformen nur teilweise zutreffend ab.

Ich benutze die daily unique visitors weil sie

  • die Aktivität einer Plattform besser abbilden.
  • nur mit den täglich aktiven Usern Geld verdient werden kann.
  • die breitere Vergleichbasis bieten.

Die großen deutschen Plattformen

Von den großen deutschsprachigen Plattformen gehen nur MeinVZ.net und Wer-kennt-wen.de nach daily unique visitors besser aus dem Jahr als sie hinein gingen. Die beiden anderen VZs – StudiVZ und SchülerVZ zählen eindeutig zu den Verlieren des Jahres 2010. Ein Verlust, den auch MeinVZ nicht wirklich auffangen konnte.

Die mittelgroßen deutschen Plattformen

In der Mitte sehen wir 2 Absteiger und 1 Gewinner. Für Jappy war die Mitgliederentwicklung in 2010 ein Grund zur Freude. Lokalisten und KWICK! verlieren nach Google unterschiedlich stark. Bei der Münchner Plattform hat sich 2010 die Anzahl der daily unique visitors faktisch halbiert. KWICK! hat zwar nach agofs  in der letzten Studie deutlich an unique unsern zugelegt. Dieses Wachstum spiegelt sich aber in den daily unique visitors nicht wieder.

Die größeren ausländischen Plattformen neben Facebook

Während Netlog und MySpace deutlich verloren haben, konnte Badoo in Deutschland seine daily unique visitors in 2010 parallel zum Höhenflug von Facebook faktisch vervierfachen. Diese Entwicklung wird deutlicher, wenn wir die Grafik für Badoo isoliert betrachten.

Badoos Erfolg resultiert auf einem etwas anderen Ansatz. Während sich die Plattformen üblicherweise darauf konzentrieren primär den realen Freundeskreis abzubilden und sich der erweiterte „nichtreale“ Freundeskreis mehr oder weniger zufällig entwickelt, hat Badoo sich stark darauf fokussiert Fremde zusammen zu bringen. Das man sich hier aufs „matchmaking“ fokussierte, war naheliegend. Das große Defizit nahezu aller Plattformen – die aktive Vernetzung jenseits der wkw-Methodik – ist zugleich ein Ansatz um erfolgreich weiter zu wachsen. Facebook selbst hat hier ja auch noch deutliche Defizite abzuarbeiten.

Die 3. Liga der Social Network Plattformen

Jenseits der größeren und großen Plattformen zeichnet sich in der dritten und vierten Liga der Social Networks ein ähnlich uneinheitliches Bild für 2010 ab.

Die Verlierer

Stellvertretend für die Verlierer der 3. Liga sehen wir hier die Entwicklung von Gesichterparty, Lakeparty, Dampfer und MV-Spion. Bei allen Plattformen handelt es sich um typische ehemalige Platzhirsche, die in ihren geografischen Märkten Marktführer waren. Auch wenn die Ursachen für den Abstieg variieren, ist allen gemein, das man sich nicht oder nicht ausreichend weiter entwickelt hat und die Anforderungen der Zukunft nicht oder nicht richtig erkannt hat, bzw. ihnen nicht gewachsen war.  Die Zukunftsprognosen für diese Plattformen, bzw. für Plattformen die Entwicklungsdefizite aufweisen, sind alles andere als positiv.

Die Hartnäckigen

Auch in der 3. und 4. Liga der Social Network Plattformen gibt es nicht nur die Gruppe der Verlierer. Für die „hartnäckigen“ sind in der Grafik stellvertretend die Plattformen Team-Ulm, willstequatschen und Schüler.CC aufgeführt. Alle Plattformen haben sich nach daily unique visitors in 2010 im Markt behauptet – nicht nur gegen Facebook, sondern auch gegen andere regionale und überregionale Plattformen. Die Ursache für diesen beachtlichen Erfolg liegt in der jeweiligen besonders klaren Positionierung der Plattformen.

Facebook wuchs 2010 quantitativ und qualitativ

Es ist nicht nur das quantitative Wachstum, das den deutschen Social Network Plattformen mehr als nur gelegentliches Kopfzerbrechen bereitet. Facebook ist 2010 in mehrfacher Hinsicht gewachsen:

  • Facebooks Mitgliederbasis wuchs nicht nur in der reinen Anzahl der Accounts. Auch die sehr hohe Nutzeraktivität blieb höher als branchenüblich.
  • Facebooks Ertragsqualität hat sich enorm verbessert. Auch wenn dies vorerst nicht in gleichem Maß in Deutschland der Fall ist, wie z. B. in der USA ist davon auszugehen, das dem Userwachstum auch ein Wachstum an Werbeerlösen in Deutschland folgen wird.
  • Die Qualität der Website hat sich in 2010 deutlich verbessert – sowohl für Werbetreibende wie für User.

Für die Betreiber der deutschen Social Network Plattformen werden sich auch die beiden letzteren Entwicklungen auf Dauer sehr nachhaltig auswirken.

Die Hausaufgaben nicht gemacht

Lesen Sie im nächsten Artikel dieser Serie über die qualitativen Herausforderungen, die in 2010 offen geblieben sind und in 2011 den Plattformen im Wettbewerb mit Facebook und in ihrer Vermarktung steigende Probleme bereiten werden.

agof if 2010/III – die Entwicklung setzt sich fort

Die agof Studie if 2010/III ist veröffentlicht

Die agof hat heute die Zahlen der if 2010/III veröffentlicht. Auch wenn die unique users für die Nutzung von Social Network Plattformen nicht der Weisheit letzter Schluss sind, geben sie doch einen Hinweis auf die Entwicklung, betrachtet man sie im Vergleich mit früheren Ergebnissen. Das wiederum ist durch den Wechsel der Erhebungsmethode mit den bekannten Ausreissern in 2010/I nur sehr eingeschränkt – auf die Studien if 2010/II und if 2010/III – möglich. Zudem sind in der if nicht alle Social Network Plattformen enthalten. Facebook tritt hier bestenfalls als das berühmte „Schwarze Loch“ auf, das Nutzung und User geradezu magisch an sich zieht.

Die wichtigsten Erkenntnisse der if 2010/III

Auf den ersten Blick „in 3 nix neu“ – so könnte man die wichtigste Erkenntnis für die größeren und in der agof ausgewiesenen Social Network Plattformen zusammenfassen.

Lässt man den Ausreisser von 2010/I ausser Betracht, setzt sich auf den ersten Blick die Entwicklung in den einzelnen Plattformen fort und gibt genauer betrachtet doch kleine Überraschungen preis:

  • KWICK! hat um beachtliche +25% an unique usern zugelegt. Dieses Wachstum gegen den allgemeinen Trend fällt schon aus dem Bild, das die Branche insgesamt gibt.
  • die VZs gaben etwas mehr als –4% an unique users ab,
  • MySpace hat den turnaround nach unique users zumindest – noch? – nicht geschafft und verlor im 3. Quartal -5.5% seiner unique users.
  • wkw verliert gegenüber 2010/II nur -2% an unique users
  • Stayfriends hat es mit einem Rückgang von knapp -15% in einem Quartal sehr viel deutlicher getroffen, auch wenn dieser Einbruch durch die andere Form der Refinanzierung nicht so schnell und hart durchschlägt, wie bei einer rein werbefinanzierten Plattform.
  • die Knuddels schrumpften im 3. Quartal um gut -3% ihrer unique users,
  • Netlog dagegen hat es mit dem Einbruch um -20% bei den unique users unter die Millionengrenze gedrückt.

Rote Zahlen – wohin das Auge blickt – sieht man mal von dem kleinen gallischen schwäbischen Dorf ab, das gegen die blaue Flut Widerstand leistet und sich standhaft weigert  tiefer gelegt zu werden unterzugehen.

Unique Users bilden die Realität in den Social Network Plattformen nur unzureichend ab

Wer einmal im Monat in einer Social Network Plattform vorbeisieht, ist nach dem Verständnis der Branche kein aktives Mitglied und eher dabei, der Plattform vollends verloren zu gehen. Nach der Definition der agof ist dieser User als unique user genauso wichtig, wie die Mitglieder, die mehrmals die Woche oder täglich auf der Plattform aktiv sind. Ähnlich ist es mit der Art der Nutzung: ein User, der kurz einen Blick ins Mailfach wirft und dann schon wieder weg ist, trägt deutlich weniger zu Attraktivität und Erhalt von Plattform bei, als der User der seine 2 Stunden durchschnittlich auf der Plattform aktiv verbringt.

Um dem unique visitor der agof eine begleitende Information zur Seite zu stellen, nachfolgend die daily unique visitors von Google – die auch nicht der Weisheit letzter Schluss sind, wie ich sehr wohl weiss.

Social Network Plattformen I

Die VZs und wkw sind sich in dieser Tabelle zumindest in der Richtung einig. Es geht abwärts. Der Rückgang hat auch meinvz.net erfasst.

Social Network Plattformen II

Hier zeigt sich besonders deutlich der Absturz von MySpace, gefolgt vom Rückgang bei den Lokalisten. Der deutliche Einbruch bei Netlogs unique users agof fällt hier optisch nicht so sehr auf. Interessant ist das sich das Userwachstum nach agof – immerhin stolze 26% innerhalb eines Quartals – bei den daily unique visitors nicht in gleichem Maß zeigt. Es ist lediglich ein dezenter Peak im Juli 2010 zu erkennen.

In diesem Zusammenhang ist der Hinweis auf Jappy.de angebracht. Jappy wird – weil nicht gemessen – gerne übersehen. Die Entwicklung dieser eigenständigen Plattform ist zumindest einen Blick wert, weil die Plattform zu den größeren deutschen Social Network Plattformen zählt und eine relativ stabile Entwicklung bei den daily unique visitors hat. Ein Novum, das Jappy mit einigen kleinen Plattformen teilt.

Und Facebook?

Der Netzwerkgigant etabliert sich in Deutschland weiter. Da wir keine agof unique users haben, können und müssen wir als Vergleichsbasis auf die Google Trends zurückgreifen.

Der Vergleich von wkw (größte Einzelplattform) und Facebook für den deutschen Markt zeigt die Entwicklung ganz eindeutig. Facebook marschiert weiter durch. Dieses Bild ist auch für andere europäische Regionen typisch, wenn wir mal die Niederlande ausklammern. Dort ist Hyves.nl noch nicht von Facebook eingeholt worden, der Trend zeigt allerdings an, das auch damit zu rechnen ist.

Für die meisten deutschen Social Network Plattformen – sieht es eher düster aus. Viele kleine Plattformen sind für den Wettbewerb schlichtweg nicht gerüstet. Man hat all zu oft schlichtweg vergessen, eigene Stärken auf- und auszubauen, mit denen man einem globalen Gegner erfolgreich Paroli bieten könnte. Das ist schon aufgrund der Dynamik der Branche leicht verständlich. Wo es die kleinen Unternehmen hinter den Plattformen bis an und oft auch über die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit forderte, die technische Plattform am Laufen zu halten, waren und sind plötzlich – neben dem ständig wachsenden Anspruch an Kommunikationstools und Möglichkeiten der Selbstdarstellung für die Mitglieder auch noch nutzenstiftende Elemente gefragt, die ein globaler Anbieter nicht kopieren kann.

Wird es neben Facebook noch eine Zukunft für andere Plattformen geben?

Ich bin davon überzeugt, auch wenn diese Zukunft sicher völlig anders aussehen wird. Nicht zuletzt lässt sich Facebook ja auch als Tool für Communitybuilding betreiben und ermöglicht den Aufbau von Communitys ohne dabei die technische Herausforderung stemmen zu müssen, die eine attraktive und zeitgemäße Social Network Plattform darstellt. Die Nische liegt meiner Meinung nicht im direkten Wettbewerb mit Facebook sondern in der Integration von Facebook in eine Nutzenstiftung für den regionalen und lokalen User, die ausserhalb der Möglichkeit eines global agierenden Unternehmens liegt.

Social Network Plattformen in der agof if 2010/II – Rückkehr zur Realität?

Die agof if 2010/II ist da und zeigt, was viele erwartet haben: ein Bild das den Erfahrungen und Ergebnissen vor der Umstellung der Messmethode eher entspricht.

Vergleichbarkeit

Durch den Wechsel der Erhebung in der if 2010/I sind die Werte mit den vorherigen nicht vergleichbar. Die if2010/I zeigten deutliche Abweichungen in den unique users gegenüber der früheren Erhebungsmethode.

if2010/II – die Rückkehr zur Realität?

Die Ergebnisse der if2010/II zeigen wiederum deutliche Unterschiede in den unique Users der SNP und erwecken den Eindruck einer Rückkehr zur Normalität. Fast alle großen SNP haben gegenüber der if 2010/I verloren – teilweise deutlich, wie am Beispiel KWICK! zu sehen ist.

Dort hat sich die Zahl der unique users nach dem deutlichen Sprung durch den Erhebungswechsel wieder auf ein Maß reduziert, das der vorigen Entwicklung entspricht.

Lediglich die VZs zeigen eine Steigerung in den unique users von if2010/I auf if2010/II auf, das aber wohl eher der Korrektur des Einbruchs in den unique users geschuldet ist.

Ob mit der if2010/II für die Social Network Plattformen eine Rückkehr zur Realität und zu belastbaren Ergebnissen eingetreten ist, lässt wohl erst mit den Ergebnissen der nächsten Erhebung feststellen.

Unter den kleineren Social Network Plattformen, die in der agof gemessen werden, zeigt sich ein ähnliches Bild wie bei den großen. Erwähnenswert ist hier die durchgängig positive Wachstumsentwicklung von stayblue, das seinen Nutzerschwerpunkt im Raum Osnabrück hat.

internet facts 2010/I und der Boom der Social Network Plattformen

Der Boom der Plattformen im 1. Quartal 2010

Die agof hat mit den internet facts 2010/I ihre Erhebungsmethode verändert. Das hat den Social Network Plattformen einen satten Zugewinn an unique users gebracht, wie einige Beispiele zeigen:

  • wer-kennt-wen.de: + 21,6%
  • MySpace.com (Deutschland) +53,4%
  • Netlog.com (Deutschland) +53,4%
  • Lokalisten.de: +54,9%
  • KWICK! +83,6%
  • Stayfriends: +11,6%

Die Entwicklung der täglichen Nutzer (daily unique visitors) nach Google Trends zeigt, das im 1. Quartal 2010 tatsächlich eine deutlich intensivere Nutzung der Social Network Plattformen stattfand. Der Boom der unique users der meisten Social Network Plattformen ist also nicht nur die Folge einer veränderten Erhebung, er spiegelt eine Veränderung des Marktes wieder.

 

Dieser Boom fand allerdings nach einem guten halben Jahr sein Ende. Dieser Rückgang müsste sich auch in den unique users der internet facts 2010/II abzeichnen. Es wird interessant, in welchem Umfang dies bei den unique users der Fall sein wird und was vom Boom des ersten Quartals ins zweite Quartal gerettet werden konnte.

Ich schätze, das Stayfriends, das von dem Boom in Quartal 2010/I wenig profitiert hat, auch weniger unter dem Rückgang in der Nutzung zu leiden haben wird. Wkw, Lokalisten und KWICK! werden deutlich Federn lassen und MySpace wird einen besonders deutlichen Rückgang zu verzeichnen haben – sofern die internet facts 2010/II die Veränderung der täglichen Nutzung abbilden. Richtig unerfreulich dürfte dann das 3. Quartal werden, wenn sich die Nutzungsintensität nicht verbessert.

Unterschiedliche Zeiträume in der Betrachtung haben Konsequenzen

Das die unique users der internet facts 2010/II rückläufige Wert ausweisen muss allerdings nicht zwangsläufig der Fall sein, ohne das eine der beiden Datenquellen deshalb weniger realistische Daten liefert. Bei einer weniger intensiven Nutzung aber einem gleichbleibenden Nutzervolumen blieben beispielsweise die unique users der internet facts auf ihrem hohen Niveau. Die Aktivität der Plattformen wäre in diesem Fall geringer und das wiederum ist ein Zeichen schwindender Attraktivität.

Bedeutung für das Marketing in den Social Networks

Für das Marketing in den Social Network Plattformen –  jenseits der Werbung – gilt die Infrastrukturregel: Es handelt sich um langfristige Engagements. Schwächelt die Plattform, in der dieses Engagement getätigt wurde, bleibt das über kurz oder lang nicht ohne Auswirkung auf die Investition selbst. Und weil es zeitintensiv ist, eine Infrastruktur möglicherweise neu aufzubauen – oder durch ein Social Media Backup abzusichern – ist es ratsam ein Augenmerk auf die Entwicklung der Plattform zu haben um gegebenenfalls rechtzeitig agieren zu können.

Medien und Social Media – verpasste Chancen und neue Risiken

Es hätte der Anfang einer großen Lovestory werden können, statt dessen sieht die Beziehung mehr nach Hassliebe aus. Ja, ich spreche von den traditionellen Medien und von Social Media – genauer den Social Networks.

Der Sprung in die Welt der neuen Medien – vulgo: ins Internet – wurde mehr oder weniger begeistert vollzogen. Die Annäherung an die Social Network Plattformen lässt sich kaum vermeiden, auch wenn user generated content kräftig von der Medienzeit der Konsumenten abzwackt. Die Hand, die Du nicht abschlagen kannst, musst Du küssen – sagt ein altes arabisches Sprichwort. Und so neigt sich der gequälten Medien Haupt gerade mal so weit als nötig dem Leser oder Kunden entgegen. Social Media – das ist nun mal wenig anderes als ein aktives Gebilde von Lesern und Kunden. Dabei schaden sich die Medienhäuser mit dieser Attitüde dort wo es am meisten schmerzt – in der Kasse.

Medienplattformen mit Social Networks

Als besonders unglückliches Beispiel für die Nutzung eines eigenen Social Networks führe ich ganz gern SWR3land an. Dem Artikel „Woran Communitys scheitern“ dient die Community meines Lieblingsradiosenders als dankbares Beispiel.

GoFeminin verdient als Online Plattform schon deshalb Aufmerksamkeit, weil sie als zielgruppenspezifisches Objekt nicht nur interessant, sondern auch erfolgreich ist. GoFeminin.de gehört über aufeminin.com zu Axel Springer und dieser Link hinter der Domain zeigt Ihnen, wie aktiv die  Plattform nach Google in Deutschland genutzt wird.

Social Media Potenzial einer erfolgreichen Medienplattform im Vergleich

Gofeminin hat geradezu zwangsläufig auch ein eigenes Social Network. Bei der Zielgruppe wäre alles andere erstaunlich. Die internet facts 2010/I geben für gofeminin beachtliche 4,62 Mio unique users als Reichweite an. Davon tummeln sich – nach Google –  täglich ca. 125 Tsd User auf der Website.

Mit goFeminin.de haben wir eine redaktionell geprägte Plattform mit einer „angehängten“ Social Network Plattform (vulgo Online Community). Da wäre es doch interessant sich auch mal das Gegenstück dazu anzusehen – also eine Social Network Plattform mit eingebautem redaktionellen Content. Natürlich werden da Äpfel mit Birnen verglichen, zugleich handelt es sich um mediale Plattformen, die sowohl ugc als auch redaktionellen Content in unterschiedlicher Positionierung und mit unterschiedlichem Schwerpunkt anbieten. Zumindest für den Obsthändler ist es allemal interessant ob jetzt die Äpfel oder die Birnen mehr Geld in die Kasse spülen.

Für diesen vergleichenden Blick auf die Nutzung zweier unterschiedlicher Plattformen habe ich mich für  KWICK! entschieden, weil diese Social Network Plattform sowohl in der IVW als auch bei der agof gemessen wird und sich darin seit einiger Zeit hochwertiger redaktioneller Content – aus einer Zusammenarbeit mit der dpa – findet. Das die Nutzerstrukturen nicht wirklich übereinstimmen, musste ich leider in Kauf nehmen. Die Auswahl geeigneter größerer Plattformen mit entsprechender Leistungsstruktur – also einer Kombination von user generated content und redaktionellem Content ist ja überschaubar.

Datenvergleich

Der Vergleich von Äpfeln und Birnen zeigt Unterschiede und Gemeinsamkeiten. Leider müssen wir dazu Daten aus den unterschiedlichsten Quellen nutzen und darauf vertrauen, das bei beiden Plattformen redaktioneller Content und ugc zumindest ähnlich genau definiert wurde.

agof 2010/I

  • KWICK! hat 2,35 Mio unique user,
  • gofeminin.de hat 4,62 Mio unique user

IVW 7/2010

  • KWICK! 27,2 Mio visitsinsgesamt, davon
    • 24,1 Mio. visits redaktioneller content
    • 21,6 Mio. visits user generated content (ugc)
  • gofeminin 11,0 Mio visitsinsgesamt, davon
    • 2,8 Mio visits redaktioneller content
    • 8,6 Mio visits ugc

Ãœberraschende Erkenntnisse

  • Die“reinrassige“ Social Network Plattform KWICK! hat einen deutlich höheren Anteil an visits für den redaktionellen content, als das redaktionell geprägte Medium gofeminin.
  • Bei Gofeminins visits sind die visits für user generated conten (ugc) deutlich ausgeprägter als das nach ivw bei KWICK! der Fall ist.
  • Die unterschiedlichen Verhältnisse von Visits nach Kategorien zur Gesamtsumme der Visits fallen auf.
    • die KWICKies konsumieren sowohl heftig redaktionellen content als auch user generated content (ugc)
    • bei gofeminin sieht es eher nach einem entweder – oder Verhalten aus.

Bei aller Vorsicht gegenüber Vergleichen über strukturelle Unterschiede hinweg, geben solche Vergleich zumindest Anstöße über bestimmte Gemeinsamkeiten und Unterschiede und deren Ursachen und Bedeutung nachzudenken.

Mir fallen dazu einige Aspekte ein, die dazu einladen sie gedanklich weiter zu verfolgen.

Verpasste Chance am Beispiel Gofeminin

  • Aus der doppelten Reichweite von Gofeminin gegenüber der Social Network Plattform KWICK! resultieren nur 40% der visits der nur halb so großen Social Network Plattform – obwohl goFeminin einen deutlich höheren Nutzungsanteil von ugc aufweisst als die Social Network Plattform.
  • Von den 40% der Visits die goFeminin als doppelt so große Plattform hat, entfallen nur ein Viertel auf redaktionelle Inhalte. Betrachtet man die Nutzung von goFeminin und wirft dann einen Blick auf die Website fallen Angebotsschwerpunkt und Nutzungsschwerpunkt deutlich auseinander.
  • Spekulatives Gedankenspiel: wäre goFemininals Social Network mit integriertem redaktionellen Content angelegt und erzielte eine Nutzung in der Qualität einer Social Network Plattform entspräche die Reichwerte von goFeminin nach agof über 45 Mio. redaktionellen visits.
    • Das ist nicht ganz abwegig. wkw hat mit 8,28 Mio unique users (agof) immerhin 163 Mio Visits (ivw).
    • Welcher wirtschaftliche Erfolg durch verharren in alten Denkmustern verpasst wird, ist sicher nicht uninteressant, aber ich versuche nicht das in verpassten Umsätzen auszurechnen. Zu einem Umsatz gehören letztlich auch die dafür nötigen Kunden.

Neue Risiken für Medienplattformen

Auch wenn KWICK! eine Sonderrolle spielt, was den redaktionellen Content angeht, zeigen sich eben an dieser Nutzung neue Risiken für die etablierten Medien.

  • Social Networks sind – bei durchdachter Umsetzung – in der Lage redaktionellen Content erfolgreich an den Leser zu bringen – in diesem Beispiel deutlich erfolgreicher als das eigentliche redaktionelle Konzept.

Anzeichen für einen medialen Paradigmenwechsel

  • Social Network Plattformen können redaktionellen Content effizient vertreiben. Mit der wirtschaftlichen Vermarktung hakt es dort nicht weniger als in den Medienplattformen. Der einzige Vorteil der traditionellen Medienplattformen sind noch höhere Erlöse in der Werbung.
  • Es ist einfacher redaktionellen content in eine Social Network Plattform einzubinden, als eine Social Network Plattform in – bereits besetzten – Märkten zu etablieren.

Auswirkungen auf Geschäftsmodelle

Die Geschäftsmodelle beider Seiten – redaktionelle Medienplattform und Social Network Plattform – gewinnen durch die Nutzung der Leistungen der anderen Seite. Bei der traditionellen Medienplattform zeigt sich über das Ergebnis der Nutzung nicht nur ein Ungleichgewicht zwischen Anschein und Realität. Die Frage nach dem wirtschaftlicher erfolgreichen Vorgehensweise in der Positionierung verdient grundsätzlich neu gedacht zu werden.

Daneben erwächst aus der Kombination Social Network Plattform mit intelligent integriertem redaktionellem Content eine grundsätzliche Alternative  zu den etablierten Medienplattformen, die zu einem strukturell neuen und schwierig zu handhabenden Wettbewerb führen kann.

Für die Produzenten von redaktionellen Inhalten ohne eigenen Marktzugang – also z. B. Journalisten, Presseagenturen und Co. – erwächst über Social Network Plattformen ein alternativer Weg zum Markt, der die Abhängigkeit von den etablierten Medienplattformen zumindest verringern kann.

Fazit

Äpfel mit Birnen zu vergleichen, kann neue Erkenntnisse bringen, wenn man sich insgesamt mit Obst befasst, über den eigenen Korbrand hinausblicken will und kann und den Blick fürs Große und Ganze – die Kasse – hat.

Auf der Seite der Medien zeigt sich, wie kostspielig möglicherweise das eigene Unvermögen ist, sich auf Social Network Marketing grundsätzlicher einzustellen und das man damit möglicherweise nicht nur auf beachtliche Umsätze sondern auch auf Zukunftssicherung verzichtet.

Für die Social Networks bringt die Implementierung redaktionellen Contents ein zusätzliches Angebot für die Mitglieder, das zugleich Inseln mit höherwertigem Vermarktungspotenzial produziert.

Sie würden sich gerne intensiver mit Social Media befassen?

Für diesen Fall empfehle ich Ihnen an einem Seminar zu diesem Thema teilzunehmen oder einen firmeninternen Workshop abzuhalten. Für den Aufbau von Social Media Kompetenz ist das Seminar Social Media für Unternehmen ein guter Einstieg.

Falls Sie Ihr Produkt / Ihr Unternehmen in Social Media auf eine breitere, zukunftsfähigere Basis stellen wollen – fragen Sie mich. Meine Kontaktdaten finden Sie hier oder in der rechten Spalte ganz unten.

agof if 2009/IV – die Entwicklung der Social Network Plattformen

Die Internetfacts der agof für das 4. Quartal 2009 sind veröffentlicht und zeigen einige interessante Entwicklungen, die nicht auf den ersten Blick ins Auge fallen.

Die agof und ihre Reichweite bei den wichtigsten Social Network Plattformen

Zu den größeren Social Network Plattformen in der agof zählen

  • die VZs
  • wer-kennt-wen
  • Stayfriends
  • MySpace
  • Lokalisten
  • KWICK!
  • Knuddels
  • Netlog
  • Netmoms

Marktanteile der größeren Social Network Plattformen in der agof

Marktanteile in % der Internetnutzer

Die Grafik zeigt die Marktanteile der jeweiligen Social Network Plattformen gemessen in unique users nach agof  in % der Internetnutzer in Deutschland.

Die Marktanteile im Einzelnen

  • StayFriends 16,6%
  • wer-kennt-wen 15,7%
  • meinVZ 12,2%
  • MySpace 11%
  • SchülerVZ 11%
  • StudiVZ 11%
  • Lokalisten 4,2%
  • KWICK!  2,9%
  • Knuddels 2,7%
  • Netlog 1,7%
  • Netmoms 1,7%

Da Facebook nicht in der agof aufgeführt sind und von den in Deutschland wichtigen, größeren Social Networks Jappy ebenfalls fehlt, spiegelt diese Marktanteilsstruktur den Markt nicht komplett wieder, gibt aber Auskunft über die Marktstellung der Social Network Plattformen in der agof.

Veränderungen gegenüber 2008/IV

Verglichen mit den Vorjahresergebnissen ergaben sich einige interessante Veränderungen:

  • Stayfrieds hat den Marktführer des Vorjahres (wkw) abgelöst.
  • StudiVZ hat mehr Marktanteile eingebüßt als MySpace.
  • KWICK! hat sowohl Netlog als auch Knuddels überholt.

Wachstumsdynamik

Nimmt man die Ergebnisse der if 2008/IV als Vergleichsbasis zeigt sich bei der Betrachtung der Wachstumsdynamik ein interessantes Bild. Gemessen wurde die Veränderung des Marktanteils mit den Werten der if 2008/IV als 100.

Das größte Wachstum im Marktanteil entfällt wenig überraschend auf die Netmoms, die erst relativ kurz auf dem Markt sind und beachtliche Zuwächse aufweisen.

Mit KWICK! ist als Plattform mit der zweitstärksten Wachstumsdynamik schon einiges länger als Social Network Plattform aktiv – weißt aber immer noch ein sehr dynamisches Wachstum auf. Natürlich kann man jetzt argumentieren, das diese Wachstumsdynamik bei einer kleinen Ausgangsgröße im Marktanteil leicht zu erreichen ist. Die Entwicklung von Netlog, Knuddels und Lokalisten – die ebenfalls zu den kleineren unter den Großen gehören – untermauert dieses Argument jedoch nicht: MySpace, Netlog und Knuddels schrumpfen, die Lokalisten erzielten ein deutlich moderateres Wachstum als KWICK!, dessen Wachstumsdynamik die Plattform auch knapp vor meinVZ setzte.

Bei den VZs wächst nur noch meinVZ. SchülerVZ hat in 2009 stagniert, StudiVZ schrumpfte.

Interessantes aus der Marktanteilsentwicklung

14-19Jährige

MySpace fiel im Jahresvergleich um 0,8%Punkte im Marktanteil von 11,8% auf 11%. Der Einbruch beim Gesamtmarktanteil ist vor allem durch Verluste bei jüngeren Nutzern entstanden. Ein Rückgang von 2,1% Punkten bei den 14-19 jährigen ist ein deutliches Signal.

SchülerVZ hat bei den 14-19jährigen dafür noch einmal kräftig zugelegt – von 52,1% auf 54,7% Marktanteil. Dem stehen herbe Einbrüche von StudiVZ in der gleichen Altersgruppe gegenüber – von 19,9% auf 14,7% Marktanteil. MeinVZ hat dagegen bei den 14-19jährigen von 9,3% auf 15,4% Marktanteil kräftig zugelegt. Unterm Strich hat die VZ Gruppe in dieser Altersgruppe aufgrund des Wachstums von meinVZ zugelegt.

Das Stayfriends seinen Anteil bei den 14-19jährigen im Verlauf von 2009 5,8% auf 10,5% erhöht hat, ist erstaunlich. Damit hat Stayfriends in dieser Altersgruppe den höchsten Marktanteilszuwachs erzielt. SchülerVZ hat im gleichen Zeitraum nur um 2,6% zugelegt.

20-29jährige

In seiner Kernzielgruppe schwächelt StudiVZ: Der Marktanteil fiel gegenüber dem Vorjahresergebnis von 35,2% auf 31,6%. Das meinVZ in dieser gleichen Altersgruppe geradezu explosiv wuchs – von 21,8% auf 30,4% mag zwar beruhigend klingen, ist aber für StudiVZ nicht weniger als ein Offenbarungseid. MeinVZ bietet nun mal nicht deutlich mehr. Es ist das gleiche Angebot, nur das eben nicht StudiVZ drauf steht. Ob diejenigen, die StudiVZ den Rücken gekehrt haben, bei meinVZ geblieben sind, oder sich für ein anderes Netzwerk entschieden haben, wäre eine interessante Frage, die aber unbeantwortet bleiben wird.

Das stärkste relative Wachstum – bezogen auf den Ausgangsmarktanteil in 2008/IV – entfällt auf Netmoms. Das ist nicht erstaunlich. In dieser Altersgruppe befindet sich die Kernzielgruppe dieser Plattform. An zweiter Stelle liegt beim relativen Wachstum in der Altersgruppe der 20-29jährigen KWICK!.

Geschrumpft sind in dieser Altersgruppe MySpace, Netlog und StudiVZ. Die Lokalisten blieben auf gleicher Höhe.

30-39jährige

Bei den 30-39jährigen entfiel der größte Marktanteilszuwachs auf meinVZ (+7,2% Punkte), gefolgt von StayFriends (+3,5%-Punkte). An dritter Stelle fällt KWICK! mit +1,2% auf, gleichauf folgen die Lokalisten und Netmoms mit je +1,1%Punkten Marktanteilswachstum. Wkws Wachstum bei den 30-39jährigen fällt vergleichsweise moderat aus. In dieser Altersgruppe konnte sich StayFriends im Verlauf von 2009 als Marktführer unter den agof Social Network Plattformen etablieren.

40-49jährige

Stayfriends hat sich in dieser Altersgruppe mit einem Zuwachs von 5,1% Punkten auf 19,9% noch einmal deutlich von wkw abgesetzt das um 2,2%Punkte auf 16,8% Marktanteil wuchs.

MeinVZ wuchs in dieser Altersgruppe um 2,1%Punkte auf 5,4% und liegt damit noch hinter SchülerVZ das um 0,1%Punkte auf einen Marktanteil von 6,6% schrumpfte. KWICK! wuchs bei den 40-49jährigen um +1,4%Punkte auf 2,3% Marktanteil. Die Lokalisten legten +1,3%Punkte auf 3,5% Marktanteil zu.

MySpace hielt sich mit -0,2%Punkt und einem Marktanteil von 8,3% auf Platz 3 innerhalb der agof Social Network Plattformen.

50-59jährige

Innerhalb dieser Altersgruppe zeigt sich ein ähnliches Bild wie in der vorigen. Stayfriends (+5,0%Punkte auf 15,6%) setzte sich deutlich von wkw (+1,9%Punkte auf 12% Marktanteil) ab. MySpace folgt mit geringen Verlusten (-0,2%Punkte auf 5,9% Marktanteil) auf Platz 3.

StudiVZ (-0,2%Punkte auf 5,3% Marktanteil) wird von meinVZ (+1,6%Punkte auf 3,9% Marktanteil) und SchülerVZ (+0,2%Punkte auf 3% Marktanteil) gefolgt. Die Lokalisten legten um 1,1% Punkte auf 2,6% Marktanteil zu. KWICK! verdoppelte seinen Marktanteil von 0,7% auf 1,5%.

60+

Hier hat Stayfriends mit einem Wachstum von +4,8%Punkte auf 11,7% Marktanteil besonders kräftig zugeschlagen. Bedenkt man die relativ geringe Nutzung von Social Network Plattformen in dieser Altersgruppe bahnt sich hier eine klare Weichenstellung an.  WKW wuchs verhältnismäßig moderat um +1,1%Punkte auf 6% Marktanteil, gefolgt von MySpace (+0,2%Punkte auf 3,6% Marktanteil).

MeinVZ verdoppelte sich mit +0,7%Punkten auf 1,3% Marktanteil, wurde aber von den Lokalisten  abgefangen (+0,9% auf 1,5%). SchülerVZ spielt auch in dieser Altersgruppe eine leicht abnehmende Rolle (-0,2%Punkt auf 1,5% Marktanteil).

Die beiden Seniorennetze Feierabend und Platinnetz befinden sich weiter auf dem Sturz in die Bedeutungslosigkeit.

Generationentauglichkeit als Zukunftsfrage der Plattformen

Wachstum wird sich für die Plattformen in den jüngeren Altersgruppen nur über einen Verdrängungswettbewerb erzielen lassen. Der ist dort besonders schwierig, wo Menschen mit ihrem sozialen Netz fest auf einer Plattform verankert sind.

In den Altersgruppen ab Mitte 30 ist die Internetnutzung bereits täglicher Alltag oder dabei sich als solcher zu etablieren. Die Potenziale für neue Mitglieder sind dort noch vorhanden. SchülerVZ und StudiVZ fällt es von ihrer Positionierung her schwerer sich dort glaubwürdig zu platzieren. MeinVZ ist dieser Schritt noch nicht wirklich ausreichend gelungen. Stayfriends hat in den höheren Altersgruppen eine starke Marktposition erreicht und ist dabei diese auszubauen, gefolgt von wkw und MySpace.

In diesem Zusammenhang ist bei der Entwicklung der Plattformen mit einem regionalen Schwerpunkt – also die Lokalisten und KWICK! erwähnenswert, das diese in Sachen Wachstum bezogen auf ihre geringere Ausgangsbasis nicht zurückfallen sondern ihre regionale Stärke eher zu ihrem Vorteil nutzen konnten.

Download der Marktanteilsentwickung als Grafiken (.pdf Dateien)

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Tourismus in der Krise: Urlaub goes internet

Surfer sind reisefreudiger und optimistischer

Reisen ist der Deutschen liebstes Hobby. Auch in Zeiten der Krise. Nach Studien der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) wollen 81% der Internetnutzer trotz der Krise verreisen. Dieser Wert liegt 13% höher als bei der Gesamtbevölkerung. Ähnlich ist es mit der Einschätzung der wirtschaftlichen Lage. Auch hier sind die Surfer optimistischer das sich die Lage nicht verschlechtern wird.

Urlaub goes internet

Die Verhaltensänderung der Deutschen ist mehr als signifikant. Zwei Fakten machen dies eindringlich deutlich. Von 2006 auf 2009 – also nur innerhalb von 3 Jahren – hat sich die Anzahl derjenigen

  • die sich im Internet über Reisen informierten um über 55% erhöht (von 15,3 Mio. auf 23,8 Mio Menschen).
  • die im Internet Reisen buchen um 90% erhöht (von 5,17 auf 9,81 Millionen Menschen).

Der Informationsweg Internet ist damit unverzichtbar – sowohl für Kunden wie für Anbieter. Gleiches gilt für den Vertriebsweg Internet. Diese Zahlen entstammen den Studien der Arbeitsgemeinschaft Online Forschung agof.

Die repräsentative BITKOM Studie von 2008 gibt noch höhere Werte aus. Danach haben sich

  • 47% der Internetnutzer im Internet über Reisen informiert und
  • 24% auch im Internet gebucht.
  • 28% der Internetuser haben sich aufgrund von Empfehlungen anderer Internetnutzer für eine Reise entschieden und
  • 19% der Internetnutzer haben aufgrund von Empfehlungen ihre Reisepläne geändert.

Online Reisemarkt

2008 wurden 24% der Umsätze des deutschen Reisemarktes gebucht.

Umsatz_Deutschl_PhW_2009

Zusammenfassung

Das Internet ist auf dem Weg zum zentralen Informationsmedium wie zum wichtigsten Vertriebsweg. Soziale Medien nehmen nachhaltig und in wachsendem Umfang Einfluss auf Reiseentscheidungen.

Konsequenzen

Ohne eine durchgängige Internet- und  Social Media Strategie wird ein dauerhafter Erfolg im Reisemarkt unwahrscheinlich.

Chancen und Risiken

Die Reisebranche „entdeckt“ zwar zunehmend die Internetnutzung, Social Media ist aber überwiegend unentdecktes Terrain. Die „technische Präsenz“ ist zwar eine Grundvoraussetzung, für den Erfolg dieser Präsenz ist die richtige Nutzung von Social Media entscheidend. Damit lassen sich strategische Wettbewerbsvorteile aufbauen. Aber auch hier gilt: des einen Vorteile sind die Nachteile des anderen.

unique user nach agof als Datenbasis für Communitys

Die agof erhebt regelmäßig die Daten der Internetnutzung und die Reichweite der Websites, die sich von der agof messen lassen. Die Reichweite der Websites wird in unique users (einzelne Besucher) ausgewiesen und gilt bei Websitebetreibern wie Werbetreibenden als eine der verlässlicheren Datenquellen für die Reichweite und Nutzung von Websites.

Fast alle der größeren deutschsprachigen CommunityPlattformen werden von der agof gemessen. So interessant diese Daten sind, so wenig geeignet sind sie um ein wirklich aussagefähiges Bild von der Nutzung einer Community Plattform / social network platform zu geben.

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Die Reichweite der Sozialen Plattformen nach agof

Hier finden Sie als pdf File die Grafiken der Reichweiten der wichtigsten Plattformen für sozialen Netze nach agof internet facts 2009/II sowie die Veränderung gegenüber den internet facts 2009/I innerhalb der einzelnen Altersgruppen und Plattformen. Das executive summary informiert Sie auf einen Blick über die wichtigsten Erkenntnisse und die Gewinner und Verlierer unter den ausgewählten Social Networks:

  • Mein VZ
  • StudiVZ
  • SchülerVZ
  • MySpace
  • Wer-kennt-wen?
  • Stayfriends
  • Lokalisten
  • Netlog
  • Knuddels
  • KWICK!
  • Schüler.CC

Hier geht es zum download.

Aktuelle Reichweite ausgewählter Sozialen Netze in Deutschland

Als Service für registrierte Leser finden Sie die Reichweite der Social Network Plattformen innerhalb der verschiedenen Altersgruppe für die internet facts 2009/II in Form von knapp 30 Seiten mit executive summary und Diagrammen als pdf für die Altersgruppen und die erfassten Plattformen sowie die Veränderung gegenüber den internet facts 2009/I.

Die erfassten Plattformen sind im Einzelnen:

  • Mein VZ
  • StudiVZ
  • SchülerVZ
  • MySpace
  • Wer-kennt-wen?
  • Stayfriends
  • Lokalisten
  • Netlog
  • Knuddels
  • KWICK!
  • Schüler.CC

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Social Networks – Ergebnisse aus agof 2009/II

Die neuen agof-Zahlen sind heute veröffentlicht worden und zeigen bei den Sozialen Netzen einige interessante Veränderungen bei den unique usern:

  • wer-kennt-wen wuchs um 2,7% oder 170.000 unique users auf eine Reichweite von 6,38 Mio u.u.
  • Stayfriends schrumpfte um 6,4% oder 350.000 unique users auf jetzt 5,11 Mio. u.u.
  • StudiVZ schrumpfte um 0,9% oder 50.000 unique ussers auf eine Reichweite von jetzt 5,33 Mio. unique users.
  • MySpace wuchs in Deutschland um 1,8% oder 90.000 unique users auf eine Reichweite von jetzt 5,03 unique users.
  • SchülerVZ wuchs um 2,1% oder 90.000 unique users auf eine Reichweite von jetzt 4,47 Mio. unique users.
  • MeinVZ wuchs um 11,3% oder 450.000 unique users auf eine Reichweite von jetzt 4,42 Mio. unique users
  • Die Lokalisten legten 7,5% oder 110.000 unique users zu und haben jetzt eine Reichweite von 1,58 Mio unique users.
  • KWICK! legte 19,6% oder 190.000 unique users zu und steht jetzt bei einer Reichweite von 1,16 Mio unique users. Damit ist nicht nur der Sprung über die Millionengrenze gelungen, sondern auch das stärkste prozentuale Wachstum der in agof gemessenen Sozialen Plattformen.
  • Die Knuddels verloren 5,1% oder 60.000 unique users und verfügen jetzt über eine Reichweite von 1,12 Mio unique users.
  • Netlog stagniert bei 0,74 Mio. unique users.
  • SchülerCC hat sich um 4,2% oder 30.000 unique users verbessert und erreicht jetzt 0,75 Mio. unique users.
  • Jux ist um 5,6% oder 10.000 unique users gesunken und erreicht nun noch 170.000 Mio. unique users.
  • Feierabend stagniert weiter bei 0,14 Mio. unique users.
  • MeinSpion – regionales Netzwerk aus MVP – verlor 6,7% oder 10.000 unique users und erreichen noch 0,1 Mio. unique users.
  • Schülerprofile verlor 16,7% oder 20.000 unique user und erreicht jetzt noch 0,1 Mio. unique user.
  • Platinnetz verlor 22,2% oder 20.000 unique users und erreicht noch 70.000 unique users.
  • Netmoms stiegen um 12,3% oder 70.000 unique user auf jetzt 0,64 Mio.unique user.
  • Eraffe – regionales Netzwerk aus München/Oberbayern – stagniert weiter bei 40.000 unique user.
  • Ticcity – regionales Netzwerk aus dem Rhein-Neckar-Raum – verlor 25% oder 10.000 unique users und erreicht noch 30.000 unique users.
  • Stayblue – Netzwerk mit überregionalem Ansatz – stieg um 3,4% oder 10.000 unique user auf 0,3 Mio. unique user.
  • BeQueen – Fashion und Lifestyle Community aus dem Hause Burda – legte 20% oder 10.000 unique user auf jetzt 60.000 unique user zu.

Die VZs legten summiert um 3,6% oder 490.000 unique user auf jetzt 14,22 Mio unique user zu. Dieses Wachstum resultierte nahezu komplett aus MeinVZ.

50plus im Netz – Senioren Communitys nicht gefragt.

Das Internet ist längst keine Spielwiese von Freaks noch der Tummelplatz der Jugend. Das Netz ist selbstverständlicher Teil des Alltags geworden. Auch für die Zielgruppe jenseits der 49 Jahre.  Senioren im NetzDie agof ermittelt nicht nur die Reichweite verschiedender Werbeträger sondern auch die Nutzung des Internets durch verschiedene Altersgruppen. Die Altersgruppen 50+ sind rein quantitativ zu einer beachtlichen Nutzergruppe geworden. Bedenkt man die Kaufkraft dieser Zielgruppen, sollte dies zusätzlichen Schub für das Online Marketing geben. Erinnert man sich allerdings daran, wie lange diese Zielgruppen von der Werbung ignoriert wurden und werden, dämpft das diese Erwartung doch beachtlich.

Das wirklich interessante ist weniger das auch etwas ältere Menschen das Internet nutzen, sondern eher wie sie dieses junge Medium nutzen. Natürlich gibt es längst für Senioren gedachte Internetangebote, insbesondere was die Social Networks betrifft. Hier tummelt sich schon eine Anzahl von Anbietern. Bekanntere Namen sind

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agof 2009/1 und social networks

Die Zahlen der agof spiegeln die Entwicklung der wichtigsten social networks wieder. Obwohlt die Zeitreihe in einzelnen Fällen ausgesprochen kurz ist, lassen sich einige Informationen gewinnen, die natürlich nur für diesen kleinen Ausschnitt gelten.

  • Wer-kennt-wen wächst weiterhin beachtlich, wenngleich nicht mehr ganz so extrem wie in den vorigen Erfassungszeiträumen.
  • Stayfriends hat nach unique users StudiVZ überholt und wächst auch weiterhin deutlich stärker aus das Studentennetzwerk.
  • StudiVZ zeigt seit agof 2008/II einen Rückgang bei den unique users.
  • SchülerVZ verzeichnet den ersten Einbruch und liegt hinter MySpace zurück.
  • MeinVZ wächst gegenüber dem Vorerhebungszeitraum um mehr als 20% und damit deutlich stärker als die anderen Netze. In der VZ Gruppe ist hier noch am ehesten Wachstum zu erwarten. meinVZ wächst in diesem Zeitraum sogar etwas stärker als WKW. Es wird interessant, wer von beiden, dieses Wachstum länger aufrecht erhält. Vom Leistungsumfang her sind beide Networks minimalistisch ausgerichtet.
  • MySpace schiebt sich in Deutschland in kleinen Schritten in Richtung des ehemaligen Platzhirsches StudiVZ.

Den höchsten Zuwachs unter diesen Social Networks verzeichnen die Netmoms, gefolgt von KWICK!.


Was Schüler im Namen hat, verlor an unique users.

  • Das Wachstum von SchülerVZ ist im Zeitraum von agof 2009/I rückläufig.
  • Auch Schüler.cc verzeichnet einen Rückgang bei den unique users.
  • Schülerprofile hat sich seit agof 2008/I auf ein Drittel der ursprünglichen unique users reduziert.
  • die Knuddels schrumpfen weiter in kleinen Schritten.

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Social Marketing – welche Informationen gibt es wo her?

Wer sich aus der Sicht des Marketing mit Online Medien befasst, wird mit den verschiedensten Datenquellen und Vergleichsgrößen konfrontiert. Diese Informationen sind miteinander nicht immer kompatibel. Aufgrund der unterschiedlichen Struktur der Online-Medien und der daraus resultierenden, sehr unterschiedlichen Nutzung vermitteln sie auch ein Bild, das nicht immer der Realität und Bedeutung der einzelnen Medien und Medienarten gerecht wird. Strategische Planung, Marketingkooperationen oder Entscheidungen über die Nutzung der jeweiligen Online-Medien werden damit nicht einfacher. Nachfolgend werden die gebräuchlichsten Datenquellen mit ihren Stärken und Schwächen beschrieben. 

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StudiVZ – doch nicht zu facebook?

Die Gerüchteküche brodelte – Szenarien über die Ãœbernahme zirkulierten durch die Blogosphäre und jetzt doch nichts? Netzwertig sprach mit dem Dr. Clemens Riedl, CEO StudiVZ, und Dr. Jochen Gutbrod, stv. Vorstandsvorsitzender bei Holtzbrinck und erhielt ein klares Dementi zu diesen Gerüchten.

2009 soll StudiVZ endlich schwarze Zahlen schreiben und 2010 will man bei einem Umsatz von 30 Mio Euro auch Gewinne verzeichnen. Bisher sind 10 Millionen Umsatz und ein genau so großer Verlust zu vermelden.

Clemens Riedl ist seit August 2008 als Vice President Sales bei StudiVZ für die Vermarktung verantwortlich und hat mit der Trennung von Markus Riecke die Aufgabe des CEO übernommen. Da das Schicksal des CEO bei den VZs nicht ganz unabhängig von den wirtschaftlichen Ergebnissen zu sehen bleibt, ist dies sicher auf den ersten Blick ein logischer Schritt. Eine Nähe zur Vermarktung ist zumindest durch die vorige Funktion als Geschäftsführer von Urban Media zu erwarten.

Das sich das Community Business doch in einigen Punkten – auch in der Vermarktung – von anderen Portalen unterscheidet, dürfte sein Vorgänger bestätigen können. Ob der Stallgeruch aus dem Hause Holtzbrinck, dem Riedl seit gut 10 Jahren angehört, die nötige Rückendeckung geben und die Erfahrung aus der Funktion als Geschäftsführer beim Vermarkter Urban Media ausreichen um diese Aufgabe zu stemmen, wird sich zeigen. Als Vermarkter erreicht Urban Media laut agof mit seinem Portfolio 2,24 Mio unique users. Die neue Funktion hat Clemens Riedl auch was die Reichweite nach agof angeht in eine neue Dimension katapultiert. Jetzt hat er – bevor er sich als Problemlöser in der Vermarktung beweisen konnte – als CEO Platz genommen. Das bedeutet, nicht  nur das Vermarktungsproblem lösen zu müssen, sondern auch die berüchtigten internen Strukturen geregelt zu bekommen.

Die agof testiert StudiVZ zwar stolze 5,73 Mio unique users, wenn wir aber Googles Trends for Websites glauben schenken, hat der Netzgigant an Aktivität gemessen an daily unique visitors deutlich verloren und steht seit Oktober 2008 auf einem level das in etwa dem September 2007 entspricht. Rückläufige Attraktivität war bislang kein Startvorteil für bessere Vermarktungsergebnisse, zumal man in der Vergangenheit keine glückliche Hand in der Vermarktungsstrategie bewiesen hat und StudiVZ zunehmend das Ziel von kommerzieller Unterwanderung zu werden droht.

PIs und Visits oder Onlinezeit pro Mitglied – Beispiele wichtiger deutscher Online Communitys

Robert Basic schreibt in seinem Blog im Beitrag „Wer kennt wen N.o.3“ über die neuesten IVW Zahlen wichtiger social networks. Da nicht alle größeren social networks in der IVW aufgeführt werden, hat die Rangreihe nach IVW zwangsläufig Lücken. Einige social networks sind z. B. nur bei der agof aufgelistet. Man mag auch darüber streiten ob die PIs (Page Impressions) noch für die Bedeutung und Aktivität von social networks die wichtigste Währung sind, aber damit eine Ãœbersicht über die großen deutschen social networks einigermaßen aussagekräftig ist, sollte sie möglichst vollständig sein.

Der Vergleich von Page Impressions dürfte eigentlich seit der neuen Währung unique user der agof veraltet sein. Da aber viele Anbieter den Schritt zur aussagefähigeren Messung noch scheuen, wird immer noch mit den Seitenabrufen hantiert.
Wobei auch die unique users der agof sicher nicht der Weisheit letzter Schluss sind, sondern eben ein guter Kompromiss, der die Realität in den unterschiedlichen Sites einigermaßen vergleichbar abbilden soll. Letztlich ist die Verweildauer in Onlineminuten für Vermarkter und Werbetreibende ebenfalls wichtig. Ein Besucher der einmal im Monat für einige Sekunden auf der Website ist, zählt nach agof eben genausoviel wie ein Besucher der täglich eine halbe Stunde auf der Site verbringt.

Für social networks ist zudem der Zeitraum von 30 Tagen in denen unique users einer Website gezählt werden, nicht der realen Situation entsprechend. Ein Mitglied das einmal im Monat für ein paar Sekunden in der Community vorbeisieht, trägt wenig zu deren Aktivität und Entwicklung bei und ist letztendlich kaum mehr als Zahlenkosmetik.