Social Media und Politik jenseits der Verengung auf den Wahlkampf

Wir haben Wahlkampf. Ja, tatsächlich. Nicht nur auf Plakaten lächeln und Menschen freundlich an, die unser Bestes wollen. Auch in Social Media begegnet uns das alle 4 Jahre wieder Phänomen. Alle Parteien nutzen Social Media – wenngleich mit überschaubarem Erfolg. Eine Obama-Wirkung in Social Media erfordert neben etwas Charisma vor allem Kompetenz und Verständnis für das Medium.

Alle 4 Jahre wieder turnen Polit-Kampagneros durch Social Media.

Eigentlich ist es ja müssig. Social Media und Politik passt heute in Deutschland so gut zusammen wie zwei linke Highheels an die Hufe eines gemütlichen Stallochsen. Der Grund dafür ist simpel. Repräsentative Demokratie wird in Deutschland so verstanden: wir wählen alle 4 Jahre und  ansonsten machen dann die Profis was sie für richtig halten. Wenn die Bevölkerung mit dem Ergebnis zufrieden ist – gut. Wenn nicht, verabschieden sich eben immer mehr in eine Politiker- und Parteienverdrossenheit.

Was passiert in Social Media mehr als das man es als weiteren Lautsprecher nutzt und Social Media crossmedial mit Inhalten bespielt. Mit überschaubarem Erfolg.

CDU:

  • 472 Tsd. Mitglieder –
  • 36.971 Facebook Fans und
  • 2.929 die über die Inhalt der CDU in Facebook sprechen.

CSU

  • 150 Tsd. Mitglieder
  • 15.332 Facebook Fans und
  • 1.128 Fans, die über die Inhalte der CSU in Facebook sprechen.

SPD

  • 474 Tsd. Mitglieder
  • 42.786 Fans in Facebook und
  • 5.914 Fans, die über die Inhalte der SPD in Facebook sprechen.

Ersparen wir uns darüber nachzudenken, warum die etablierten Parteien in Facebook nur einen kleinen Teil der eigenen Parteimitglieder, geschweige denn der Wähler erreichen. Es ist zu offensichtlich: es macht weder Spass noch Sinn den Like-Button zu betätigen. Der Social Media User hat nichts davon. Bessere Information, Partizipation?

Social Media und Politik Рso k̦nnte es aussehen

Nur zur Erinnerung:

  • Social Media funktioniert nur in der Einbindung der Social Media User. Alles andere ist simples, traditionelles Marketing in einem Medium.
  • Social Media basiert also auf Partizipation. Nicht zuletzt reden wir – manchmal etwas spöttisch – vom „Mitmach-Web“.
  • Partizipation muss konzeptionell gewollt und technisch möglich sein.

Eine nachhaltig erfolgreiche Social Media Nutzung für politische Ziele setzt also auf eine ausreichende Beteiligung und auf attraktive – und funktionierende – Beteiligungsmöglichkeiten – sowohl in inhaltlicher als auch in technischer Sicht.

Die Strategie

Ziel einer Social Media Strategie Politik sind der Aufbau von Reichweite und ein messbares Ergebnis in Form einer politischen Wirkung. Eine Wirkung kann hier z. B. die Veränderung einer Grundstimmung und Einstellung von Zielgruppen sein.  Der Weg zum Aufbau von Reichweite und von Strukturen die ein messbares Ergebnis ermöglichen ist mehrstufig und teilweise komplexer als es scheint.

Wir benötigen zumindest

  • Zielgruppenkonzept: wir sollten wissen, wen wir erreichen wollen und welches Ergebnis wir in der jeweiligen Zielgruppe mit welcher Methode und Motivation erreichen können. Ohne die Kenntnis der Zielgruppe geht gerade in Social Media wenig. Manchmal lernen wir aber unsere Zielgruppen erst durch Social Media wirklich kennen.
  • Social Media Architektur: wie wir Plattformen entwickeln, einbinden und verbinden um eine ausreichend attraktive Nutzung und nachhaltigen Erfolg zu ermöglichen.
  • Contentkonzept: definiert, welche Inhalte in unseren Zielgruppen wichtig sind und wie wir diese Themen nutzen um damit Interessenten, Mitglieder unserer Community, Unterstützer und Volunteers zu generieren.
  • Community Management Konzept: definiert wie wir – mit welchen Ressourcen – unsere Community aufbauen und aktiv halten. Dabei spielen neben den Kommunikationstools u. a. Motivation-, Auszeichnungs- und nicht zuletzt Vernetzungskonzepte eine große Rolle.

Über eine nachhaltig funktionierende Social Media Strategie, die state of the art ist, lässt sich ein Büchlein schreiben, wobei die Zahl der empfehlenswerten praktischen Beispiele mehr als nur dünn ist. In deutschen Landen werden wir vergeblich nach einem guten Beispiel suchen. Nicht zuletzt, weil die Parteien sich in Social Media immer noch ein wenig wie emotional fremdelnde Immigranten mit Sprachdefiziten wirken. In den USA hat die Obama Präsidentschaftskampagne und ihre Nachfolgeentwicklung interessante Züge und ist zumindest deutlich weiter entwickelt, aber ebenso klar repräsentiert sie nicht das Ende der Möglichkeiten.

Kompetenz und Ressourcen

Eine nachhaltig erfolgreiche Social Media Strategie für politische Ziele zu realisieren bedeutet sehr, sehr viel mehr als nur Facebook und Twitter zu nutzen und vielleicht noch ein eigenes Forum und einen Newsletter zu betreiben.

Ein Grund dafür ist die etablierte Nutzung von Social Media und die Bedeutung der vorhandenen Plattformen – insbesondere von Facebook.

Wer heute startet und in seinen Zielgruppen eine hohe, aktive Reichweite etablieren und damit konkrete Ziele realisieren will, steht vor dem kleinen Dilemma, nicht ohne diese Plattformen arbeiten zu können, aber mit ihnen allein nicht erfolgreich sein zu können. Die Lösung liegt in einer Social Media Architektur, die diese Plattformen einbezieht, aber die erforderlichen Tools bereit stellt und die Sicherheit und Aktivität dieser Strategie ermöglicht.

Erfolgreich realisiert kann eine solche Strategie heute entweder durch eine größere Organisation oder eine breite Volunteer basierte Bewegung. Eine Struktur zu etablieren, die einer nachhaltigen Social Media Strategie für politische Ziele gerecht wird, dürfte die politischen Parteien in Deutschland sehr fordern. Die fachliche Kompetenz dafür ist auch in Deutschland zumindest bei einer Handvoll Spezialisten gegeben. Die  erforderlichen wirtschaftlichen Ressourcen dafür dürften für kleinere Parteien eine zu große Herausforderung sein und auch die großen Volksparteien davon abhalten diesen Weg konsequent zu gehen.

Die Organisation, die dafür am ehesten geeignet wäre eine Social Media Strategie für die Politik mit einer leistungsfähigen Architektur zu etablieren – und auch davon am meisten profitieren würde – wäre die Europäische Union in Gestalt des Europäischen Parlaments, um

  • die Bürger besser zu informieren und einzubinden,
  • regional  politisch besser gestalten zu können,
  • ein Gegengewicht zum Rat und den Eigeninteressen der Staaten zu gestalten
  • das Europäische Parlament näher an die Bürger zu bringen.

Das Facebook in einer politischen Strategie eine entscheidende oder zentrale Rolle spielt, ist zumindest Anfangs nicht ganz zu vermeiden, aber auf Dauer nicht nur aus rechtlichen Gründen wie dem Datenschutz ein Problem. Wer die Funktionsweise und die Gestaltungsmöglichkeiten bei den Kommunikationstools kennt, weiss, wie dezent man die Reichweite und damit auch Wirkung von Information und Kommunikation forcieren oder reduzieren kann. Wer also wichtige politische Ziele auch in Social Media verfolgt, muss bei der Nutzung von Facebook daran denken, das dort die Wirkung von Informationen generell gesteuert ist (Stichwort Newsfeedalgorithmus). Wie diese Steuerung generell oder im Einzelfall aussieht, ist nicht bekannt.

Betrachten wir vor dem Hintergrund der Aktivitäten der NSA dieses Potenzial, bietet sich den USA heute in Ansätzen, aber zukünftig sicher stärker, eine interessante gestaltende Möglichkeit einer unerkannten aktiven Einflussnahme. Wer kann nach den aktuellen Erfahrungen sicher sein, das dieses Potenzial auf Dauer ungenutzt bleibt? Insbesondere wenn es um strategische Eigeninteressen geht.

Konkreter Informationsbedarf

Für einen konkreten Informationsbedarf empfehle ich Ihnen das Seminar Social Media in der Politik oder ein persönliches Coaching.

 

[info]Hinweis auf das Seminar Social Media in der Poltik[/info]

 

Social Media Strategie: Social Media für Vertriebspartner und Vertriebswege

Das Unternehmen Social Media für sich selbst nutzen, ist nicht neu. Das Unternehmen aber Social Media auch für Vertriebspartner einsetzen, ist schon etwas ungewöhnlicher. Was sind also die Vorteile, Nachteile und Voraussetzungen dieser Nutzung von Social Media?

Vorteile von Social Media für Vertriebspartner und Vertriebswege

Social Media für Vertriebswege und -partner einzusetzen bietet im wesentlichen die folgenden Vorteile:

Stärkung der eigenen Position im jeweiligen Vertriebskanal

Dieser Vorteil ist besonders für Unternehmen interessant, die keinen direkten Kontakt mit ihren Käufern haben, also über Handelspartner verkaufen oder an weiterverarbeitende Unternehmen liefern.

Unternehmen, denen es gelingt durch diese Methode ein relevanter Teil des Marketings zu werden, oder zumindest relevanten Social Media Aufgaben für Vertriebspartner zu übernehmen, sind deutlich weniger austauschbar.

Direkter Zugriff auf Kunden

Markenartikler die ihre Produkte über den Handel vertreiben wie auch B2B Anbieter, deren Produkte von anderen Unternehmen weiterverarbeitet oder veredelt werden profitieren von einem direkten Kommunikationskanal mit ihren Kunden. Die wichtigsten Vorteile:

  • Der direkte Kundenkontakt ermöglicht ein verbessertes, schnelleres und wirtschaftlicheres Marktfeedback und damit auch eine deutlich höhere Marktnähe.
  • Die Marke kann in der direkten Kommunikation wie durch Partizipation effektiv und wirtschaftlich gestärkt werden.

Social Media am POS

Ãœber Social Media am POS (der Vertriebspartner) vertreten zu sein, hat beachtliche Vorteile. Die wichtigsten Vorteile sind:

  • ein eigener Kommunikationskanal mit dem Kunden während der Kaufentscheidung bietet die Möglichkeit der Einfluss auf die Kaufentscheidung zu nehmen und die Kundenbindung am Point of Sales zu stärken.
  • die Nutzung des Empfehlungsmarketings aus dem Freundeskreis bei der Kaufentscheidung gezielt einsetzen zu können.

Social Media Aktivitäten für Vertriebspartner können als eigene Marketingaktivitäten und / oder als Marketingdienstleistungen für Vertriebspartner positioniert werden.

Nachteile  von Social Media für Vertriebspartner und Vertriebswege

Unternehmensintern

Social Media Kompetenz und ausreichende Social Media Ressourcen müssen im Unternehmen vorhanden sein, um diese Methode zu nutzen. Natürlich sollte jedes Unternehmen das zeitgemäß agiert besser früher als später über ausreichende Social Media Ressourcen verfügen, aber dies ist nicht in jedem Fall gegeben. Zudem erfordert dieses Vorgehen auch eine gewisse mentale Neuorientierung im Marketing.

Neue Chancen wollen nun mal zuerst erkannt sein, bevor sie genutzt werden können. Und ob sie erfolgreich genutzt werden können, ist nicht zuletzt eine Frage von Kompetenz und Ressourcen.

Da Social Media aber im wesentlichen auf der Einbindung und der Nutzung sozialer Netzwerke basiert, ist die Ressourcenbelastung bei einer durchdachten Social Media Nutzung im Vergleich zu den Vorteilen überschaubar. Problematisch wird der Ressourcenbedarf möglicherweise, wenn Social Media User nicht aktiv eingebunden und die Wirkung nur auf der Unternehmenskommunikation aufgebaut ist.

Social Media Architektur: Die Social Media Aktivitäten und Präsenzen des Unternehmens müssen auf diese Nutzung ausgerichtet sein. Die simple Nutzung vorhandener externer Plattformen allein reicht nicht in allen Fällen aus um den ganzen Nutzen von Social Media für das Unternehmen zu sichern. Das gilt insbesondere wenn die (mobile) Nutzung von Social Media am POS ein Thema ist.

Unternehmensextern

Möglicherweise ist ein Vertriebspartner einmal nicht sofort darüber begeistert, das sein Lieferant jetzt auch noch Social Media bei „seinen“ Kunden betreibt. Dies dürfte am ehesten bei Unternehmen der Fall sein, die selbst nicht in Social Media aktiv sind. Ob man in solchen Unternehmen dann dieses Vorgehen überhaupt erkennt, kann in Frage gestellt werden.

Eine Nutzung von Social Media für die eigenen Produkte, die die Vertriebswege berücksichtigt ist logisch und legitim. Wenn dabei noch der Vertriebspartner profitiert, sind Probleme eher nicht zu erwarten.

Methode und Beispiele

Social Media für Vertriebswege und Vertriebspartner hat zwei Gesichter:

  • Aktion: das Unternehmen baut z. B. Empfehlungen und Hinweise auf Vertriebspartner in seine eigene Social Media Kommunikation ein.
  • System: das Unternehmen baut Social Media Aktivitäten, Nutzenstiftung, Kommunikation und Userpartizipation systematisch für Vertriebswege und Vertriebspartner auf.

Das der systematische Ansatz nicht nur der nachhaltigere sondern auch der für Social Media passendere ist, muss nicht erklärt werden. Welcher Weg auf Dauer erfolgreicher ist, ist aber nur ein Aspekt der Entscheidung über die genutzte Methode. Nicht zuletzt ist es auch eine Frage der Ressourcen, wie intensiv zumindest zu Beginn agiert wird. Langsames einsteigen in die Nutzung dieser Methode im Sinne von learning by doing ist üblich. Dabei ist aber zu beachten, das die Wirkung von einzelnen Aktionen (Erwähnungen) überproportional hinter einer systematischen Aktivität zurück bleibt. Mit einfachen Worten:

  • gelegentliche Erwähnungen sind nett,
  • systematische Nutzung die Basis nennenswerter Ergebnisse.

Beispiel Brauereien

Wenn Sie Beispiele für die mehr oder weniger regelmäßige Nennung von einzelnen Vertriebspartner in der Social Media Kommunikation suchen, hilft z. B. ein Blick in die Pages von Brauereien. Dort etabliert sich diese Methode in Form von Hinweisen auf Gastronomiepartner gerade Schritt für Schritt – oder besser Brauerei für Brauerei.

Voraussetzungen und Umsetzung

Die Voraussetzungen für die sukzessive, spontane und sporadische Einbindung von Vertriebspartner in die Social Media Kommunikation sind simpel:

  • man muss geeignete Inhalte kommunikativ richtig verpackt in die eigene Social Media Kommunikation einbinden.

Will man etwas erfolgreicher und systematischer agieren, wird die Nutzung dieser Methode zu einem elementaren Bestandteil der Social Media Strategie des Unternehmens:

  • fester Bestandteil der Contentstrategie
  • definierter Umfang der Vertriebswege und der Vertriebspartner die systematisch unterstützt werden sollen (Ziel)
  • Social Media Nutzenstiftung für die User für Vertriebswege und Vertriebspartner:
  • Social Media Architektur: es ist ausgesprochen empfehlenswert die soziale Reichweite, die auf diesem Weg aufgebaut und gepflegt wird, auch abzusichern. Dafür gibt es eine Reihe unterschiedlicher Möglichkeiten.
  • Social Media am POS erfordert eine entsprechende mobile Strategie, die Social Media und eine klare und überzeugende Nutzenstiftung (auch am POS) beinhaltet.

 Mehr zum Thema

Wenn Sie mehr über dieses Thema und  Informationen zu seiner praktischen Nutzung suchen empfehle ich Ihnen diesen Themenblock.

Für eine praktische Nutzung oder als Vorbereitung der Entscheidung darüber empfehle ich Ihnen dieses Thema speziell auf Ihr Unternehmen ausgerichtet in einem Workshop oder in einer individuellen Beratung zu behandeln. Sprechen Sie mich darauf an. 

Für

Google und die Erfahrungen in Social Media

Nein, dies ist kein Artikel der sich um die Vor- oder Nachteile, die Zukunft oder herannahende Vergangenheit von Google+ dreht. Es geht faktisch um wichtigeres. Um einen der wirtschaftlichen Kernwerte von Social Networks – die Erfahrung der Menschen mit Unternehmen und Leistungen. Und um die Chancen von Google, davon zu profitieren.

Google – die Suchmaschine und die Erfahrungen von Social Media

Google ist und bleibt primär die Suchmaschine. Egal wie erfolgreicher Google+ (noch) wird. Es ist nicht nur die Wahrnehmung der Internetnutzer die Google so positioniert. Es ist auch ein Stück wirtschaftlicher Logik.

Werfen wir einen Blick darauf, was die Erfahrungen von Menschen mit Produkten und Unternehmen wirtschaftliche Bedeutung gibt.

Wir alle profitieren von den Empfehlungen aus unserem direkten sozialen Umfeld. Wenn wir vor relevanten Entscheidungen stehen, ist es immer hilfreich jemand fragen zu können, der diese Situation bereits absolviert haben. Social Media bietet uns die Gelegenheit auf die Erfahrungen von Menschen zurück zu greifen, die wir im realen Leben nie werden kennen lernen. Das kann uns Antworten auf Fragen geben, für die unser direktes Umfeld keine ausreichenden Antworten bietet.

Was tun wir wenn wir Antworten suchen?

Wir suchen – auch – im Internet danach. Und wo? Google ist mit hoher Wahrscheinlichkeit die Suchmaschine unserer Wahl.

Das Szenario – heute

Wir

  • öffnen den Browser unserer Wahl und gehen zu Google, wenn wir die Nutzung von Google nicht direkt im Browserfenster eingestellt haben,
  • geben Suchbegriffe ein, die uns zu Antworten auf unsere Fragen führen sollen
  • erhalten eine Trefferliste
  • begeben uns zu den ersten Treffern der Liste und sehen ob wir in der jeweiligen Website die Antwort finden, die wir suchen.

Quintessenz

  • Die Funktion von Google als Suchmaschine heute ist es uns zu den Antworten in den Websites zu führen.
  • Die Erfahrungen der User befinden sich heute in Websites mit sozialer Anbindung und in den Social Network Plattformen.

Ãœber diesen Ansatz hinaus will das Projekt Wolfram Alpha geben – eine Suchmaschine, die uns nicht nur Websites präsentiert, sondern die Antworten auf unsere Fragen. Dieses Projekt ist ausgesprochen ehrgeizig. Google wäre aber von einer erfolgreichen Umsetzung sehr stark tangiert. Abzuwarten ist eine Möglichkeit. Zu handeln und zu versuchen eine alternative und praktikable Lösung zu finden, die die eigene Position sichert, ist die für Google wahrscheinlichere.

Handlungsalternativen für Google

Eine Handlungsalternative für Google wäre es eine interessante Ergänzung der Leistung als Suchmaschine eine direkte Antwort aus den Websites als Ergänzung zur Verfügung zu stellen. Dies wird in sehr vielen Fällen alles andere als einfach sein und in einigen nur schwerlich oder gar nicht zu realisieren zu sein.

Smart Snippets

Suchen wir zum Beispiel nach den Erfahrungen von Menschen mit einem bestimmten, klar definierten Produkt für das in verschiedenen Websites Erfahrungen zu finden sind, kann uns Google diese Websites anzeigen, aber es könnte auch eine Zusammenfassung von den relevanten Inhalten der einzelnen Websites den Suchergebnissen voranstellen.

Das Szenario – für einzelne Branchen – könnte also morgen in etwa so aussehen:

Das Szenario – morgen

Wir

  • suchen nach den Erfahrungen anderer mit unserem Wunschferienziel,
  • geben diese Suche in Google ein,
  • erhalten eine Trefferliste mit einer davor stehenden Zusammenfassung der Ergebnisse der relevanteren Seiten,
  • entscheiden uns ob wir tiefer suchen und eine der empfohlenen, relevanten Websites aufsuchen,
  • oder ob uns das Ergebnis in der Zusammenfassung ausreicht.

Quintessenz

Die schlichte Form der Zusammenfassung ist geeignet Websites und Geschäftsmodelle, die vorwiegend auf Empfehlungen und Erfahrungen aufbauen zu unterlaufen.

Die Analogie der News Snippets und der Zeitungsverlage liegt nahe. Ein weitergehendes und auch Websites einbindendes Leistungschutzrecht dürfte nicht zu erwarten sein.

Fazit

Ob Google diese Handlungsalternative angeht oder nicht, ist eine Frage der Prioritäten wie der Geschäftspolitik. Das die Erfahrungen / das Empfehlungsmarketing für Google ein relevantes Thema ist dürfte kaum fraglich sein. Nicht nur Google+ sondern auch Akquisitionen wie die von Zagat, einem Spezialisten in Sachen Empfehlungsmarketing im Bereich Gastronomie und Nightlife tragen zum Aufbau von Kompetenz in diesem Feld bei. Das Google diese Erfahrung auch auf mobile Empfehlungsplattformen ausdehnt liegt in der Natur der Sache.

Unternehmen deren Geschäftsmodell auf Empfehlungsmarketing oder die Sammlung von Userexperience aufgebaut ist,  wie zum Beispiel Holiday Check, sollten sich Gedanken machen, wie sie einer vergleichbare Entwicklung begegnen.

 

Blick in die nahe Zukunft: UK Studie zur Internetnutzung

Die USA aber auch das Vereinigte Königreich ist in der Internetnutzung immer noch einen Schritt voraus. Deshalb bieten Studien aus diesen Ländern die Gelegenheit einen vorsichtigen Blick in die nähere Zukunft zu werfen. Vorsichtig deshalb, weil nicht grundsätzlich davon ausgegangen werden sollte, das dieses Verhalten in gleichem Umfang bei uns stattfindet. Es gibt  nur eine relativ hohe Wahrscheinlichkeit, die dafür spricht.

Hier einige Erkenntnisse und Entwicklungen:

  • 2013 benutzen36 Millionen (73%) der erwachsenen Briten  das Internet täglich. 2006 waren dies 20 Millionen weniger.
  • die mobile Nutzung des Internets verdoppelte sich von 2010 auf 2013 von 24% auf 53%.
  • 2013 kaufen 72% aller Erwachsenen in UK Produkte oder Dienstleistungen online – in 2008 waren dies noch 53%.
  • 83% der britischen Haushalte haben einen Internetzugang, 42% der Haushalte über Glasfaser. In 2012 hatten nur 30% der Haushalte einen Internetzugang über Glasfaserkabel.
  • 55% der erwachsenen Briten lesen News in Internet, 21% kaufen Lebensmittel im Internet.
  • die Altersgruppe der 25 bis 34jährigen nutzt das Internet am aktivsten. In dieser Altersgruppe verkaufen 45% Dinge über das Internet.

Wie die nachfolgende Karte zeigt, ist Deutschland zumindest beim Kauf über das Internet in Europa mit führend.

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Social Media Reichweite: Advocates, Influencer, Supporter

Der Aufbau von Social Media Reichweite steht ziemlich weit vorne in der Entwicklung von Social Media Aktivitäten. Ohne Reichweite lässt sich nun mal schlichtweg nicht kommunizieren, wenn man z. B. Facebook nutzt. (Bei Twitter kann man kommunizieren und damit Reichweite aufbauen.)

Welche Social Media Reichweite wie aufbauen?

Die richtige Reichweite aufzubauen, ist eine der Grundlagen erfolgreicher Social Media Nutzung. Aber welche Reichweite ist die richtige und wie bekomme ich sie?

Die Antwort darauf finden Sie – hoffentlich -in Ihrer Social Media Strategie. Die Frage wäre also ein Indiz dafür, das man

  • noch keine Social Media Strategie hat,
  • die eigenen Social Media Strategie nicht kennt oder befolgt,
  • erst dabei ist eine Social Media Strategie zu entwickeln.

Kommunikation in Social Media

Die Nutzung von Social Media für Kommunikationszwecke basiert darauf, das man die Freundeskreise (soziale Netzwerke) von Menschen in die eigene Kommunikation einbinden kann. Diese schlichte Erkenntnis wird in der Tagesarbeit sehr gern unterbewertet. Deshalb hier der kleine Merksatz zur Erinnerung:

  • Kommunikation in klassischen Medien richtet sich an den direkten Empfänger.
  • Kommunikation in Social Media richtet sich an den Empfänger und dessen soziales Netzwerk. 

Wie Sie Social Media Reichweite mit Hilfe anderer aufbauen

Natürlich macht es großen Sinn in allen relevanten Kommunikationspunkten auf Ihre Social Media Präsenzen hinzuweisen, also in Websites, Publikationen, eMail, etc. etc. etc. Damit der Aufbau Ihrer Social Media Reichweite möglichst zügig voran geht, ist es hilfreich, wenn Sie die Unterstützung von Menschen im sozialen Web erhalten. Social Media lebt eben von der Weiterempfehlung.

In diesem Zusammenhang werden die beiden Ansätze der Reichweitenerweiterung bzw. des Reichweitenaufbaus über Influencers und Advocates diskutiert.

Influencer: Menschen, die persönlich über eine hohe Reichweite in den sozialen Medien verfügen. Influencer erwarten meist eine Gegenleistung für eine Empfehlung.

Advocates: Menschen, die sich auch Überzeugung für ein Produkt, eine Marke oder ein Unternehmen einsetzen. Advocates erwarten keine wirtschaftliche Gegenleistung (aber Aufmerksamkeit und Anerkennung). Ihre Reichweite ist in aller Regel nicht so groß wie das ausgewiesener Influencer .

 Was ist besser für den Aufbau von Social Media Reichweite – Influencer oder Advocate?

Das kommt ganz drauf an, welche Wirkung Sie erzielen wollen und wie Ihre individuelle Situation aussieht. Als Faustregel können Sie sich merken:

  • Influencer sichern schnell eine große Social Media Reichweite, deren Qualität aber vom Influencer und seiner Nähe zu Ihren Produkten und Leistungen abhängt. Influencer erwarten eine angemessene Gegenleistung für eine Empfehlung. Damit empfehlen sich Influencer wenn schnell viele Menschen erreicht werden sollen um Aufmerksamkeit zu erzielen.
  • Advocates sichern schneller Glaubwürdigkeit als Social Media Reichweite. Sie erwarten keine monetären Gegenleistungen. Advocates helfen dabei Beziehungen zu etablieren, die eher längerfristig angelegt sind.

Sprechen wir von einer weiteren Ebene, die nicht nur beim Aufbau von Social Media Reichweite wichtig ist – die Supporter. Supporter können nicht nur Reichweite, Kompetenz und Glaubwürdigkeit beisteuern, sie können auf ganz konkrete Aufgaben übernehmen. Social Media ist als Mitmachweb bei den Unternehmen immer noch nicht ganz so angekommen, weil man sich gar nicht vorstellen kann, wie so eine Beteiligung von Externen in Social Media Aktivitäten des Unternehmens aussehen kann. Weitergabe von Informationen – das ist klar, das sehen wir alle gern. Kommentar, Content, das geht auch noch. Aber mehr? Wie kann, darf und soll so etwas aussehen?

Jenseits von Wikipedia

Wie Wikipedia die Branche der Nachschlagewerke verändert hat, ist Allgemeingut. Das dies nur möglich war und ist, weil Menschen hochwertige Beiträge leisten und Qualiltät sichern ist auch bekannt. Das diese Methode auch auf andere Bereiche übertragbar ist und damit wirtschaftliche Vorteile stiften kann, ist vielleicht bekannt, aber deutlich seltener genutzt.

Supporter in Kommunikations- und Marketingprozessen

Wikipedia bietet uns schon einen wertvollen Hinweis, wie man Supporter auch einsetzen kann – die Sicherung von Qualität. Auch für Unternehmen die keine Nachschlagewerke produzieren, ist dieser Ansatzrelevant und wertvoll. Wie viel erfolgreicher kann z. B. Marketing sein, wenn es auf das feedback aus der Zielgruppe zurückgreifen kann, während es Konzepte, Ideen und Strategien entwickelt. Insbesondere wenn dieses Marktecho schnell, preiswert und kompetent zur Verfügung steht.

Eine andere Form der Qualitätssicherung könnte z. B. im Kundendienst angesiedelt werden.  Supporter  für einen funktionierenden und wirtschaftlicheren Kundendienst einzusetzen, klappt nicht in allen Fällen, aber denken wir an die vielen Fälle in denen Menschen ehrenamtlich und organisiert, oder spontan und völlig frei anderen Usern bei der Benutzung von Software behilflich sind, wird die Dimension deutlich. Stellen Sie sich vor, Microsoft würde auf die Wirkung dieser mehr oder weniger organisierten Selbsthilfe verzichten müssen oder für sie bezahlen. Die Produkte wären dann deutlich teurer.

Influencer, Advocates und Supporter finden

Influencer, Advocates und Supporter in Social Media zu finden und entsprechend der eigenen Ziele einzubinden oder einzusetzen ist eine Aufgabe des Community Managements. Wo und wie findet man Supporter, Advocates und Influencer? Die gute Nachricht: Supporter und Advocates finden uns. Wir müssen sie nur noch wahrnehmen. Influencer finden wir über die Reichweite innerhalb der Plattformen, die wir nutzen (wollen).

Achten Sie darauf, wer über Ihre Produkte und Marke wie spricht und Sie können sehr schnell erkennen, wer kompetent und verlässlich kommuniziert. Notfalls helfen auch Monitoringtools dabei, das Auftreten und die soziale Reichweite eines Brand Advocates besser einschätzen zu können.

Advocates und Supporter sichtbar machen

Schaffen Sie einen Bereich in dem Sie Ihre Advocates und Supporter vorstellen und auszeichnen. Das ist eine enorme Motivation für die Ausgezeichneten weiter aktiv zu sein und eine nicht geringere für andere sich ebenfalls zu engagieren. Leider sind die Möglichkeiten dafür in den großen externen Social Media Plattformen nicht in ausreichenden Maß oder auch gar nicht gegeben. Machen Sie aus diesem Nachteil einen Vorteil und binden Sie diese Volunteers auf Ihrer eigenen Wwebpräsenz ein und verbinden sie von dort mit dem sozialen Netz.

Aktive User als Wettbewerbsvorteil im Wettbewerb um Reichweite und Engagement

Natürlich kann man als Unternehmen im sozialen Netz auch ohne Supporter und Advocates agieren und natürlich sind aktive User die spontan zum Unternehmenserfolg im Web beitragen ebenfalls ein Vorteil. Eine stabile Gruppe von aktiven Usern, die gezielt im Sinne des Unternehmens im Web agiert, ist allerdings ein deutlich grösserer Wettbewerbsvorteil. Dieser Vorteil entwickelt sich nicht immer automatisch von selbst und wenn, ist das Risiko groß, das das jeweilige Unternehmen diese Entwicklung zu spät erkennt und damit verpasst sich diesen Vorteil rechtzeitig zu Nutze zu machen. Die Beispiele für verpasste Gelegenheiten sind häufiger als die für genutzte.

 

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Mein Lieblingsbeispiel findet sich in der Automobilbranche:

  • In den 50igern des letzten Jahrhunderts haben sich die Freunde von Automobilmarken selbst organisiert. Dieser Prozess ging an den Markeninhabern vorbei und man verpasste die Gelegenheit, sich frühzeitig in diese Strukturen einzuklinken.
  • Mit World Wide Web etablierten sich erneut Fanstrukturen rund um automobile Marken. Und wieder reagierte man auf Seiten der Marken zu spät.

Mit den Freunden der eigenen Marke um die Aufmerksamkeit von Markennutzern in Social Media konkurrieren zu müssen, ist nur eine logische Konsequenz.

Mehr zu diesem Thema?

Benötigen Sie weitere Informationen oder wollen Sie User zu Supportern machen, sprechen Sie mich einfach an. Hier finden Sie das Thema als Seminarbestandteil. 

 

Leseempfehlungen Social Media

Hier finden Sie Links zu einer Reihe von Beiträgen – in deutsch und englisch – die ich für besonders lesenswert halte. Das bedeutet nicht zwingend, das ich die darin vertretene Einschätzung teile. 

Die aktuellen Leseempfehlungen werden Teil des Newsletters dieses Blogs.

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Best Social Media Campaigns for Brands (USA)

Social Media für den Einzelhandel 

älterer Beitrag von Charlene Li – immer noch empfehlenswert.

Facebook am Point of Sale

ein Beitrag von 

Erfolgreiches Community Management

ein Beitrag von Daniel Hoffmann

Warum eine Social Media Strategie so wichtig ist

ein whitepaper von Jens Wiese

Fashion – Online Recherche beliebt

Beitrag zu einer Studie des ECC Köln (Der Cross-Channel-Effekt – Eine branchenspezifische Betrachtung: Fashion & Accessoires).

Handling Negative Comments

ein Beiträg von Mitz Pantic zum Umgang mit negativen Kommentaren in Social Media.

4 Ways to Handle the Inevitable Negative Review

ein Beitrag von Jay Gierak über den Umgang mit negativen Einträgen im Netz.

Most Common Elements Missing from Your Social Media Marketing Strategy

ein Beitrag der eine simple Sicht auf Social Media Strategie deutlich macht und deshalb als Beispiel geeignet ist.

Blogs und Boards als Modeberater

Social Media Marketing: Volume Wins

ein interessanter Denkanstoss, den man aber nicht zwingend teilen muss.

Social Media für Brauereien

Social Media ist zwar schon in der Gesellschaft etabliert aber in den Marketing- und Kommunikationsabteilungen einiger Unternehmen immer noch ein neues Thema. Sei es weil man erst darüber nachdenkt, Social Media zu nutzen, sei es weil man damit erste Erfahrungen sammelt oder weil man sich Gedanken darüber macht, was Social Media konkret zu den Unternehmenszielen beitragen kann.

Brauereien in Social Media

Ein Blick in facebook zeigt einige Brauereien, die in Social Media nicht nur aktiv sondern auch – gemessen an den Zahlen der Fans der Page – erfolgreich sind.

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Neben Franziskaner Weissbier sind z. B. auch Hasseröder, Holsten, Veltins, Paulaner, Jever und Oettinger oder Carlsberg in facebook aktiv – mit mehr oder weniger grosser Resonanz. Von etwas mehr als 8 Tausend Fans bis über 1,3 Millionen geht die Bandbreite bei diesen Beispielen.

Social Media Erfolg einer Brauerei

Stellt man die Frage was in Social Media ein Erfolg ist, bzw. wie Erfolg gemessen wird, kommt schnell die Zahl der Fans oder Follower als Messgrösse ins Spiel. Bei fortgeschrittenen Social Media Nutzern wird hier auch Interaktion genannt.

Aber wird Social Media zu einem Erfolg für das Unternehmen, das viele Menschen einmal den Like-Button benutzt haben? Nicht automatisch. Social Media wird dann zu einem Erfolg für das Unternehmen, wenn es messbar, wirtschaftlich und möglichst nachhaltig zum Unternehmenserfolg beiträgt.

Das Thema Fans als Messgrösse wird schon dadurch in Frage gestellt, das man Fans auch kaufen kann. Sei es durch dubiose Anbieter oder durch Gewinnspiele.

Was kann Social Media für Brauereien leisten?

Natürlich kann Social Media dazu genutzt werden, Werbebotschaften zu verbreiten. Fokussieren uns ganz konkret auf Themen die nahe an konkreten Unternehmenszielen liegen. Wie zum Beispiel

  • Bekanntheitsgrad
  • Image
  • Absatzförderung

und werfen einen Blick darauf, wie Social Media genutzt werden sollte, damit daraus ein nennenswerter, messbarer und nachhaltiger Beitrag zum jeweiligen Unternehmensziel wird.

In diesem Zusammenhang erinnern wir uns daran, das Social Media eben nicht nur ein weiterer Medienkanal ist, zumindest wenn man Social Media und sein Potenzial kennt bzw. nutzen will.

  • Im Gegensatz zu anderen Medien basiert die Leistungsfähigkeit von Social Media auf der Weitergabe von Inhalten durch Social Media Nutzer.
  • In Print, Radio und TV wird die Reichweite durch das Medium produziert. In Social Media ergibt sich die Reichweite aus der Wahrnehmung und Weitergabe. Wer sich kommunikativ nur an seine direkten Kontakte wendet, nutzt nur einen Bruchteil der möglichen Social Media Reichweite.

 Social Media Ziel Bekanntheitsgrad

Um mittels Social Media den Bekanntheitsgrad von Marken oder Produkten zu steigern, muss das Unternehmen seine direkten Kontakte (bei Facebook: Fans) nutzen um in deren Freundeskreisen andere Social Media Nutzer auf die jeweilige Marke / das Produkt aufmerksam zu machen.

  • Zielgruppe der Kommunikation sind die persönlichen sozialen Netze der Social Media Kontakte.
  • Aufgabe der Kommunikation ist es die direkten Social Media Kontakte des Unternehmens dazu zu nutzen Informationen in deren persönlichem sozialen Netzwerk weiter zu verbreiten.

Die eigenen Social Media Kontakte des Unternehmens kennen und schätzen die Marke des Unternehmens bzw. seine Produkte. Ansonsten würden Sie kein LIKE ausdrücken oder den Unternehmensinformationen nicht folgen. Um den Bekanntheitsgrad einer Marke, von Unternehmen oder Produkten zu erhöhen muss also die Kommunikation in die Freundeskreise der Freunde einer Marke / eines Unternehmens hinein gerichtet werden.

Social Media Ziel Image

Das Image von Marken, Produkten und Unternehmen lässt sich in Social Media unterstützen, in dem Inhalte entsprechend der gewünschten Imagekomponenten kommuniziert werden. Hier sind sowohl die direkten Kontakte als auch deren persönliche soziale Netzwerke Adressat der Kommunikation.

  • Zielgruppe der Kommunikation sind die direkten Social Media Kontakte und  die persönlichen sozialen Netze der Social Media Kontakte.
  • Aufgabe der Kommunikation ist es Imagekomponenten in der Wahrnehmung der Marke zu verankern.

Social Media Ziel Absatzförderung

Abgesehen von Brauereien mit eigenem Direktvertrieb steht Absatzförderung in Social Media für Brauereien für die Förderung des Absatzes über Vertriebswege wie Gastronomie und Einzelhandel. In der Social Media Kommunikation einzelner Brauereien finden sich Ansätze für diese Vorgehensweise. Lokalen und regionalen Brauereien mag dies etwas einfach leichter fallen oder näher liegen, im Grundsatz bietet sich diese Möglichkeit aber auch international agierenden Unternehmen.

Erfolgskriterien: Um hier Erfolg zu haben sind Schwerpunkte

  • auf der mobilen Kommunikation,
  • einer verkaufsorientierten, anlassbezogenen Kommunikation
  • eine soziale Nutzenstiftung

wichtig. Ebenso sinnvoll ist es hier in Systemen statt in Aktionen zu investieren.

  • Zielgruppe der Kommunikation sind die direkten Social Media Kontakte und deren Freundeskreise
  • Aufgabe der Kommunikation ist die Einflussnahme in verkaufsnaher Situation / am Point of Sale

Brauereien erschliesst sich damit nicht nur ein direkter Zugang zu ihren Kunden am jeweiligen Point of Sale. Sie werden auch für die jeweiligen Vertriebspartner und deren Absatzerfolg wichtiger. Gerade in der Kombination: mobile Kommunikation – point of sale – soziale Nutzenstiftung finden sich z. B. für den Absatz über den LEH oder den Getränkefachhandel Möglichkeiten der Verkaufsförderung, die einige Entwicklungsstadien über das hinausgehen, was konventionelle Methoden zu leisten vermögen. Für eine Brauerei kann es durchaus reizvoll sein, einen Kunden oder potenziellen Kunden bei dessen Einkauf  – LEH oder Getränkemarkt – in der Nähe des point of sale auf den Kauf der eigenen Produkte anzusprechen.

Social Media Kommunikation – Qualität und Zielorientierung

Prüfen Sie doch einmal die Social Media Qualität und -Orientierung der Kommunikation verschiedener Brauereien.

  1. Erkennen Sie eine Zielorientierung – also das die Kommunikation einem klaren Unternehmensziel dient?
  2. Hat der Empfänger der Kommunikation einen erkennbaren Nutzen aus dieser Kommunikation?
  3. Gibt es eine klare soziale Nutzenstiftung für die Social Media Kontakte, die zur Weitergabe motiviert?

Es ist deutlich einfacher allgemeine Posts zu schreiben, als Inhalte und Nutzen zu gestalten, die die Möglichkeiten von Social Media wirklich nutzen. Es ist auch deutlich preiswerter so zu agieren. Leider ist es weder Social Media angemessen noch zielführend, was den Beitrag von Social Media zu Unternehmenszielen betrifft.

Social Media Kommunikation durch externe Dienstleister

Sollten Sie Ihre Social Media Kommunikation einem externen Dienstleister übertragen haben, vereinbaren Sie eine entsprechende Kommunikationsqualität und -quantität. Konzipieren Sie den Social Media Nutzen für Ihre Konsumenten und direkten Social Media Kontakte wie für deren persönliche soziale Netzwerke selbst, wenn Ihre Agentur Ihnen dazu keine durchgängigen Systeme vorschlagen kann. Einzelaktionen würde ich nicht in Bausch und Bogen kritisieren, aber die Erfahrung spricht dafür, Systeme zu etablieren, deren Nutzenstiftung sich beim Kunden etablieren können. Das Rad – durch Einzelaktionen – permanent neu zu erfinden, ist nicht nur fragwürdig, es geht auch am Interesse des Konsumenten wie des Unternehmens vorbei.

Offene Fragen zu beantworten oder konkrete Ideen gesucht?

Bei offenen Fragen, einer Prüfung konkreter Ideen oder dem Wunsch konkreter Vorschläge für Ihr Unternehmen stehen meine Kollegen und ich Ihnen gern zur Verfügung.

Amazon imitiert Pinterest

Techcrunch  schrieb gestern über ein neues Feature mit dem Amazon eine Funktion von Pinterest integrieren will. Amazons neue Funktion Amazon Collections zeigt das folgende Bild

amazon

Amazon betritt mit diesem Feature kein Neuland. Es ist eher eine konsequente Weiterführung eines als erfolgreich erkannten Verhaltens.

Social Media Element Partizipation als Eckpfeiler wirtschaftlichen Erfolgs

Kaum ein Online Händler kennt die Bedeutung von Partizipation für den wirtschaftlichen Erfolg besser als Amazon. Die Rezensionen von Kunden waren ein Eckpfeiler des Erfolgs von Amazon als Buchhändler. Es liegt nahe diese Methode in möglichst attraktiver Form auf andere Produkte auszuweiten. Das Amazon hier sehr nahe an Pinterest heran rückt, ist zwangsläufig und auch klug. Zwangsläufig, weil Bilder eben attraktiver sind als Produkte. Klug weil es wirtschaftlich ratsamer ist. Warum  etwas Neues installieren und den User mit einem neuen handling konfrontieren, wenn er bereits eine bestimmte Methode kennt und schätzt? Das wäre wenig klug und ein größerer Nachteil als mit einem nachempfundenen Feature schneller erfolgreich zu sein. Wenn Amazon damit erfolgreich ist, hat eher Pinterest ein Problem als Amazon.

Third Party – Affiliate Marketing mit Amazon Collections.

Amazon hat dieses Feature bereits in der Zusammenarbeit mit Blogs genutzt. Damit bietet Amazon Websites einen weiteren Baustein für Affiliate Marketing und kann seine Produktpräsenz im Web auf interessante Weise erhöhen. Die optische Präsenz von Amazon – und vor allem den von Amazon vertriebenen Produkten – im Web wird mit diesem Feature sicher ein enormer Schub verliehen. Der Ansatz von Amazon Collections hat zudem das Potenzial Affiliate Marketing in eine ganz neue Ebene zu transportieren, wenn dieses Feature sein soziales Potenzial vollends ausspielt.

Wettlauf um Empfehlungsmarketing

Der große Vorteil von Pinterest gegenüber anderen Social Network Plattformen ist seine Produktorientierung. Printerest ist auch Marketingsicht eine einzige Produktempfehlungsplattform – unabhängig von einzelnen Händlern und Handelsstrukturen. Damit verfolgt Pinterest nicht  eine Variante der digitalen Landnahme die jetzt durch einen Gegenzug von Amazon gekontert werden soll.

Digitale Landnahme: Ein Unternehmen besetzt in einer Kommunikations- oder Leistungskette einen Punkt und schiebt sich damit zwischen Marktpartner. Eine beliebte Methode dafür sind Informationsleistungen, die die Marktpartner nicht leisten, aber die zumindest für den nachfragenden Teil relevant sind. Als Vater dieses Begriffs sehe ich es mit besonderem Vergnügen, wenn wieder einmal so ein plastisches Beispiel wie Pinterest mit einer Reaktion der Anbieterseite gekontert wird.

Amazon Collections, profiling und der soziale Graph

Im Augenblick stellt sich Amazon Collections als eine bunte Wand voller Produktempfehlungen von Usern dar. Das kann schon einmal sehr unterhaltsam sein. Diese bunte Wand durchsuchbar und organisierbar gestaltet, gewinnt einen neue Qualität. Amazon löst diese Aufgabe durch eine simple Navigation über der Bilderwand (View Collections by All – Books – Movies – Music – Men’s Fashion – Women’s Fashion – Featured ) Ãœber den Navigationspunkt Following den wir von Twitter auch schon kennen, wird eine sehr simple soziale Vernetzung installiert.

Soziale Reichweite, Vernetzung und Amazon Collections

Die wirtschaftliche Pointe von Collections liegt nicht nur in einer bunten, sich ständig erneuernden Bilderwand. Sie liegt vor allem in der Qualität und Quantität des Empfehlungsmarketings. Die simple Frage

Ist die Empfehlung einer mir bekannten Person / eines Freundes wirksamer als die einer unbekannten Person?

wird ganz wesentlich darüber entscheiden, wer aus wirtschaftlicher Sicht erfolgreicher ist – Amazon Collection oder Pinterest. Amazon hat – wie Pinterest – die Möglichkeit ein gutes Profiling zu installieren, wobei das wirtschaftlich relevantere Informationspotenzial für profiling im Augenblick eher im Kaufverhalten liegt, das bei Amazon zur Verfügung steht. Der wirklich wichtige weil umfassendere soziale Graph liegt allerdings in den Händen von Facebook. Auf den ersten Blick ist das Geschäftsmodell von Facebook durch diesen Zug von Amazon wie durch Pinterest nicht direkt tangiert. Aber dies eben nur auf den ersten Blick.

Amazon Collection und Pinterest

Welche Handlungsmöglichkeiten und welche Wettbewerbsvorteile kann Pinterest ins Feld führen? Pinterest ist nicht an ein Produktsortiment gebunden. Die Leute können alles mögliche pinnen. Interessant ist für die User nicht nur was auch direkt und einfach zu kaufen ist. Er kann dort auch Anregungen und Ideen finden. Die Umsetzung von Anregungen erfordert allerdings die direkte Anbindung an ein Handelssystem, an Produktdatenbanken und das der Pinterest User auch dieses Produkt erwerben kann. Ansonsten ist Pinterest eben „nur“ eine Plattform der Darstellung des eigenen Geschmacks und der eigenen Vorlieben. Das bietet an sich schon ein gutes Potezial, ist aber was das Geschäftsmodell angeht, deutlich weniger attraktiv, wenn nur an der wirtschaftlichen Vermarktung von sehr wenigen Produkten partizipiert werden kann.

Pinterests Risiko liegt nicht darin, durch Amazon Collections obsolet zu werden. Es ist das Risiko einen Schwerpunkt des Geschäftsmodells wie der Attraktivität zu verlieren und in einer Nische zu landen, frei nach dem Motto

  • wenn ich ganz allgemein den Geschmack und die Vorlieben von Freuden und Prominenten sehen will, sehe ich bei Pinterest rein.
  • wenn ich die Empfehlungen meiner Freunde und Vorbilder sehen will, die ich auch kaufen kann, gehe ich gleich zu Amazon.

Für Pinterest wird die Anbindung von Produkten an Verkaufsprozesse noch wichtiger und hier spielt die eigene Positionierung eine Rolle.

  • Pinterest muss mit dem arbeiten was die User pinnen und versuchen aktuelle Produkte zu erkennen und verfügbar zu machen.
  • Amazon stellt den Usern einen großen Baukasten an verfügbaren Produkten zur Verfügung, aus dem sie Empfehlungen zusammen stellen können.

In der Logik werden wir im Vergleich bei Pinterest eher das interessantere und buntere Bild finden, also die ausgefalleneren und kreativeren Anregungen. Bei Amazon finden wir direkt nutzbares. Denken wir daran, was wirtschaftlich interessanter ist und das im Mainstream der grössere Kuchen liegt als in der Avantgarde, hat wohl Amazon mit seinem Ansatz das bessere Blatt in Händen.

Amazon Collections und Facebook

Was für eine Rolle spielt hier eigentlich Facebook? Auf den  ersten Blick keine grosse, aber ein zweiter, genauerer Blick schadet nicht. Facebooks Geschäftsmodell ist immer noch die Werbung und eines seiner wichtigsten Assets ist der soziale Graph, zu wissen, wer mit wem vernetzt ist. Für Pinterest wie für Amazon wäre dieses know how ausgesprochen wertvoll. Beide sind aber mehr oder weniger deutlich gezwungen, sich entweder mit weniger Empfehlungsmarketing zu genügen oder ebenfalls eine ausreichende Kenntnis deer sozialen Vernetzung ihrer User aufzubauen. Das ist für beide nicht unmöglich. Für Facebook wäre es ein herber Verlust, weil dadurch eine einzigartige Alleinstellung zumindest teilweise relativiert würde.

So lange Facebook noch an seiner strikten Orientierung am Geschäftsmodell Werbung klebt, so lange haben die beiden direkten Kontrahenten Pinterest und Amazon die Zeit, das eigene Vorgehen zu optimieren. Facebook selbst gerät zudem schnell unter Druck – weniger aufgrund der Abwertung der eigenen Position – das ist für die Börse eher später erkennbar, sondern durch seine offene Struktur und innovative Third Party Akteure. Das Potenzial digitaler Landnahme steht auch anderen zur Verfügung und Facebook kann dafür auch als Baukasten genutzt werden. Deshalb wird Facebook seine Funktion Collections sicher bald etablieren.

Amazon Collections und der Handel

Fragen Sie einen Buchhändler was Amazon für den Buchhandel – nicht nur online – bedeutet hat. Amazon ist längst nicht mehr nur Buchhändler. Jetzt allerdings wird der nächste Schritt gegangen, um die Erfolgsmodelle aus dem Online Buchhandel weiter auf andere Produktbereiche zu übertragen und gleichzeitig moderner zu agieren. Die Produktbesprechung als Schwester der Buchbesprechung gibt es ja bei Amazon schon länger. Jetzt wird diese hübsche Schwester nur optisch attraktiver ins Bild gesetzt. Da nicht alle Produkte der verschiedenen Handelsbranchen gleich onlineaffin sind wie Bücher, ist der Erfolg von Amazon möglicher Weise von Branche zu Branche höchst unterschiedlich. Das Amazon damit auch in anderen Branchen zulegen wird, halte ich für sicher. Zudem bietet er anderen Händlern die Infrastruktur um selbst online zu verkaufen, was seine Attraktivität schneller stärkt als wenn man nur alleine agieren wird.

One more „little“ step

Um Empfehlungsmarketing noch effizienter zu nutzen ist die Kenntnis der sozialen Vernetzung und ein gutes Profiling wichtig. Das eine hilft dabei, das andere erfolgreicher zu machen oder aufzubauen. Mit Amazon Collections geht Amazon einen Schritt weiter in eine Richtung, in der diese Kenntnis mehr oder weniger unverzichtbar sein wird. Die Frage ist, ob es möglich ist, das Amazon sich diese Kenntnis der sozialen Vernetzung seiner User sichern kann, ist ein klares Ja. Collections kann entsprechend genutzt und mit den passenden Marketingtools versehen, diese Aufgabe mit erfüllen und dies nicht nicht nur durch die Funktion Following.

Wer und was wird gewinnen, wer verlieren?

Im Wettbewerb von Pinterest und Amazon ist das Spiel am Anfang und noch einigermaßen offen. Am Zug ist ein Amazon mit strukturellen Vorteilen, die zumindest in wirtschaftlicher Weise recht gewichtig sind.  Pinterest wird sich schnell etwas einfallen lassen müssen. Für Gegenzüge gibt es aber ausreichend Möglichkeiten.

Facebook sollte ein Auge darauf haben, was sich hier hinter seinem Rücken zusammen braut. Der Wert von Facebook liegt auch in seiner einzigartigen Stellung. Wenn man den Social Network Plattform Giganten nicht mehr in dem Maß benötigt um die sozialen Vernetzung und Empfehlungsmarketing nutzen zu können, ist das ein herber Rückschlag für das Geschäftsmodell – egal wie viele aktive User Facebook hat.Die Unternehmen sind daran interessiert Facebook entweder für Werbung zu nutzen – das ist als Geschäftsmodell einer Social Network Plattform nicht extrem lukrativ – oder das für sie relevantere Tool Empfehlungsmarketing zu nutzen. An der Nutzung der sozialen Kommunikation zwischen den Usern besteht zwar auch Interesse, aber als Ertragsmodell für Facebook ist das Thema eher marginal.

Ebenfalls beachtenswert ist der kleine Paradigmenwechsel der sich hier – recht spät – abzeichnet. Empfehlungsmarketing statt Werbung – verkaufsbezogene Ertragsmodelle statt werbeorientierten Ertragsmodellen. Die Orientierung am Umsatz ist für Anbieter eindeutig die interessantere Alternative. Wenn es dann noch für den Verkauf Online und das Marketing über Empfehlungen und soziale Netze eine nennenswerte Alternative zu Facebook gibt, wird der Zugzwang  für Facebook stärker.

Verlierer in diesem Spiel ist mit sehr, sehr hoher Wahrscheinlichkeit der Online Handel jenseits von Amazon, wenn Amazon weiter wächst. In einigen Branchen wird auch der Anteil des Online Handels zu Lasten des stationären Handels wachsen.

 

 

Kommunikation, Aktivität und Reichweite in Social Media

Ãœber Kommunikation, Aktivität und Reichweite in Social Media zu schreiben, hat schon etwas von der heiligen Dreifaltigkeit dieses Metiers. Faktisch steht und fällt damit auch der Erfolg in Social Media. Meistens fällt er. Aus eigentlich ganz simplen Gründen, über die wir mehr oder weniger gern reden, vielleicht auch weil wir das Gefühl haben damit schnell an die Grenzen unserer Möglichkeiten in Social Media zu stossen. Trotzdem kommen wir nicht umhin, das Social Media Kommunikationsmodell als einen Kern von Social Media zu beachten – und damit auch die Kombination aus Kommunikation, Aktivität und Reichweite in Social Media.

Mediale Kommunikationsmodelle

Vergleichen wir die Eckpunkte der Kommunikationsmodelle aus der Nutzung traditioneller Medien und von Social Media durch Unternehmen, wird deutlich, warum das Dreieck aus Kommunikation – Aktivität – Reichweite in Social Media so viel wichtiger – und eine der häufigsten Ursachen des Scheiterns von Unternehmen in Social Media – ist.

Traditionelle Medien: als Unternehmen buchen wir Werbung in einer Medienplattform.

  • Wir müssen keine Reichweite aufbauen.
  • Wir müssen uns nicht um die Aktivität der Reichweite kümmern. 
  • Die Kommunikation in diesen Medien ist im wesentlichen statische Information.
  • Der Erfolg hängt nicht von der Weitergabe der Information durch Informationsempfänger ab.
  • Die Plattform unterstützt unsere Aktivitäten bzw. behindert sie nicht.

Social Media: als Unternehmen sind wir mit einer eigenen Präsenz in Social Media aktiv.

  • Wir müssen unsere Reichweite in Social Media selbst aufbauen.
  • Wir müssen diese Reichweite selbst aktiv halten.
  • Die Kommunikation in diesen Medien ist im wesentlich dynamische Kommunikation.
  • ßp01Der Erfolg hängt ganz entscheidend von der Weitergabe von Informationen durch Informationsempfänger ab.
  • Die  Plattformbetreiber reduzieren Kommunikationsmöglichkeiten der Unternehmen.

Wechselwirkung von Kommunikation – Aktivität – Reichweite

Mit dem Aufbau sozialer Reichweite wird zugleich auch über die Aktivität und den Erfolg der Kommunikation mitentschieden. So wenig zielführend der Kauf sozialer Reichweite (wie z. B. der Kauf von Facebook Fans) ist, so wenig zielführend ist auch der ungezielte Aufbau von Reichweite.

Der Unterschied zwischen ziellos aufgebauter Social Media Reichweite und gekauften Fans ist zugespitzt der, das bei gekaufter Social Media Reichweite die Menschen, die sich nicht für meine Kommunikation interessierten in exotischeren Ländern zu finden sind, statt im direkten Umfeld des Unternehmens.

Die Aktivität sozialer Reichweite steht dafür wie weit unsere Kommunikation von deren Empfängern wahrgenommen wird. Das hat sowohl technische, wie inhaltliche Ursachen. Technische Ursachen können sein, das die User unsere Informationen nicht mehr wahrnehmen, weil sie von anderen Informationen überlagert  oder weil sie vom Algorithmen ausgesteuert werden. Inhaltliche Ursache mangelnder Aktivität ist z. B. die fehlende Relevanz unserer Information / Kommunikation. Sie geht an den Interessen des Users vorbei.

Kommunikation, die aus technischen oder inhaltlichen Gründen vom Empfänger nicht wahrgenommen wird, führt zu inaktiver sozialer Reichweite.  

Zusammengefasst lässt sich sagen, das

  • eine ziellos aufgebaute soziale Reichweite von eingeschränktem Nutzen ist – um es mal diplomatisch auszudrücken.
  • nicht relevante Kommunikationsinhalte ebenso in die Erfolgslosigkeit führen.

 Wechselwirkung aktive Reichweite – relevante Kommunikation – wirtschaftlicher Erfolg

Bevor wir uns damit befassen, die Wechselwirkung zwischen aktiver Reichweite – relevanter Kommunikation und wirtschaftlichem Erfolg zu verstehen und zu nutzen, werfen wir einen Blick auf die eigentliche Aufgabe der Social Media Kommunikation.

Die eigentliche Aufgabe der Social Media Kommunikation

Die Kunst der Kommunikation in Social Media liegt darin, nicht nur die direkten Empfänger / Kontakte / Fans / Follower zu erreichen, sondern auch in deren soziale Netzwerke hinein zu kommunizieren.

Dies geschieht durch eine mehrstufige Kommunikationswirkung:

  1. Unsere direkte Kommunikation muss eine möglichst hohe Anzahl unserer Social Media Kontakte erreichen.
  2. Die Inhalte unserer Kommunikation müssen so relevant sein, das sie den erreichten Kontakt motivieren.
  3. Die Kommunikation zwischen uns und unseren Kontakten muss in geeigneter Weise in das soziale Netzwerk der Kontakte hineinwirken.
  4. In der Kommunikation muss die Motivation zur Weitergabe enthalten sein.
  5. Die erreichten direkten Kontakte müssen unsere Kommunikation an ihre direkten Kontakte weitergeben.

Diese mehrstufige Kommunikation ist deutlich anspruchsvoller als gewohnte Marketingkommunikation. Zudem hat die Nutzung fremder Social Media Plattformen wie Twitter oder Facebook technische und kommunikative Einschränkungen zur Folge, die diese Kommunikationsstafette zusätzlich erschweren.

Werfen Sie einen Blick auf eine beliebige Social Media Kommunikation und suchen Sie nach der Motivation der direkten Empfänger zur Weitergabe.  

 Wechselwirkung und Gestaltungsmöglichkeiten

Da wir in aller Regel auf die Nutzung externer Social Media Plattformen angewiesen sind, müssen wir mit reduzierten Gestaltungsmöglichkeiten in der Kommunikation leben. Um so wichtiger ist es, die verbliebenen Gestaltungsmöglichkeiten auch zu nutzen.

Aufbau relevanter Social Media Reichweite

Achten wir beim Aufbau der Social Media Reichweite darauf, das sie zielführend geschieht, wir also vor allem Kontakte knüpfen, die wirtschaftliche Relevanz haben. Das sind in aller Regel Kunden, potenzielle Kunden, Interessenten, Meinungsführer und Distributoren in unseren Themen.

Die Aufgabe für die Kommunikation ist Inhalte bereit zu stellen, die für diese Zielgruppen relevant sind und diese Informationen so zu verpacken, das sie eine hohe Motivation zur Weitergabe beinhalten. Bewährte Inhalte dafür sind z. B.

  • Informationen, mit deren Weitergabe sich der User profilieren kann
  • konkrete Vorteile, die nur durch Weitergabe wirken, von Weitergabe abhängen oder durch sie skaliert werden.

Katzenfotos, Gewinnspiele und Verlosungen zählen nicht automatisch zu den empfehlenswerten Methoden wenn es um den Aufbau relevanter Social Media Reichweite geht – es sei denn die Verbreitung von Katzenfotos oder die Durchführung von Gewinnspielen ist elementarer Bestandteil des Geschäftsmodells Ihres Unternehmens. Ansonsten erhalten Sie auf diesem Weg eine Reichweite, die vor allem an Katzenfotos oder an den Gewinnen aus Gewinnspielen interessiert ist.

Gestaltung relevanter Social Media Kommunikation

Die Aufgabe der Kommunikation ist nicht nur Inhalte zu kommunizieren sondern sie zu zu verpacken, das der Empfänger zu einer Weitergabe aufgefordert bzw. motiviert wird. Gehen Sie nicht automatisch davon aus, das der Empfänger einer interessanten und wertvollen Information immer von sich aus daran denkt, diese Information weiter zu geben. Es macht Sinn, ihn daran zu erinnern und ihm auch gleich seine Vorteile aus der Weitergabe aufzuzeigen.

 Worauf Sie beim Aufbau sozialer Reichweite achten sollten

  • Der Aufbau sozialer Reichweite sollte auf eine Social Media Strategie aufbauen, die klare Ziele und Zielgruppen definiert.

  • Schaffen Sie sofort erkennbare Vorteile für den User aus der Vernetzung mit Ihrem Unternehmen.
  • Gestalten Sie die Kommunikation ganz generell Nutzen stiftend.
  • Achten Sie darauf, das Ihre Social Media Kontakte von der Weitergabe Ihrer Inhalte profitieren.
  • Motivieren Sie die User zur Weitergabe von Inhalten in der direkten Kommunikation mit dem Einzelnen wie in der Gesamtkommunikation.

Weitere Informationen zum Thema Kommunikation in Social Media

Kommunikation in Social Media als Seminarthema

Leitfaden für Social Media Strategien

Das BRAVOsterben falsch verstanden

Meedia befasst sich aktuell und aus gegebenem Anlass wieder einmal mit den IVW Zahlen und hier unter anderem auch mit dem Absturz der Jugendmagazine.

Ich nenne das mal grob vereinfacht das BRAVOsterben, auch wenn es die ganze Branche betrifft. So nachvollziehbar die Fakten sind, die meedia zitiert, so fraglich halte ich einen Schluss daraus:

Zitat: Die Jugend kehrt dem Medium Papier den Rücken.

Das ist möglicher Weise ein zu naheliegender Schluss, um nicht zu sagen ein Schnellschuss. Im gleichen Artikel befasst man sich mit Wachstum bei gedrucktem Papier in der Zielgruppe der Kinder. Mein Schluss aus dieser Entwicklung ist ein anderer:

Meine Meinung: Die Jugend kehrt dieser Form von Nutzenstiftung den Rücken.

Und das ist sicher nicht ganz falsch und sollte auch nicht überraschend sein. Fasst man mal zusammen was sich in den letzten zehn Jahren in der Kommunikation der Jugendlichen getan hat und wieviel davon von der BRAVO Branche vorangebracht oder wenigstens rechtzeitig aufgegriffen wurde, wird die Ursache dieses Absturzes deutlich. Im Gegenteil – man hat im Fall von BRAVO auch die Chance der eigenen Community vergeigt, obwohl die User anfangs dafür verfügbar waren. Das Problem dieser Branche ist wohl weniger die Zielgruppe und deren Abwendung, sondern das eher man die eigenen Kunden nicht mehr kennt und versteht.

Wie sieht die Antwort der Branche auf die Frage aus, was die Zielgruppe an Inhalten und Nutzen nicht längst schneller und besser im Netz bekommen kann?

Als Zukunftsgestaltung hilft die alte Methode „neue Verpackung für alte Inhalte“ auch nicht weiter. Das Thema Einstellung wird vermutlich schneller auf der Tagesordnung stehen, als das Thema Innovation. Es ist nicht der Kunde, der sich vom Markt entfernt hat.

Contentgläubigkeit  statt Nutzenorientierung – Anzeigendenken statt Marketingverständnis

Was ist denn Content, Inhalt nichts anderes als eine Form von Nutzenstiftung. Gedruckt. Nützliche Information, insbesondere wenn man unterhaltendes auch unter der Rubrik nützlich ansiedelt. „Die Jugend“ ist immer noch heftig auf der Suche nach nützlichen Informationen. Ihre Quellen sind nur andere geworden. Und in einer Welt, in der jeder Jugendliche nicht nur Inhaltekonsument sondern auch Inhalteproduzent ist, sieht der Wettbewerb eben anders aus. Wer seine Zielgruppe da nicht wirklich kennt, ist extrem schnell aus dem Rennen.

Ich wage zu prognostizieren, das die Jugend-Medienmarken, die in Print gescheitert sind, diesen Prozess elegant auch im digitalen Umfeld nachvollziehen werden. 

Eben, weil nicht das Papier das Problem ist, sondern die Marktnähe und die Nutzenstiftung. Eine Medienmarke, die es schafft sich über die Nutzenstiftung neu zu erfinden, wird durch alle Medienwechsel erfolgreich sein. Natürlich ist die Lösung für BRAVO nicht mehr die eigene Community ein wenig aufzuhübschen. Der Zug steht längst in Palo Alto. Und ob fröhliche Pilgerreisen dorthin die Lösung bringen – ich bin mir da nicht sicher. Beten in Lourdes soll schon mehr Wunder bewirkt haben.

Wie könnte – jenseits von Sarkasmus, Ironie und müder Schadenfreude – eine Lösung für die Branche aussehen. Wo finden sich Ansatzpunkte, die das Gerüst für ein zukunftsfähiges mediales Geschäftsmodell in diesen Zielgruppen bilden können? Natürlich gibt es davon immer noch genügend. Die Herausforderung liegt eher darin, die eigene Position zu verlassen und sich neu im Markt zu positionieren – solange dafür noch Kraft und Ressourcen vorhanden sind.

Eckpunkte einer Jugendstrategie einer Medienmarkte

Loggen Sie sich ein, um die Eckpunkte einer Jugendstrategie einer Medienmarke kennen zu lernen oder sprechen Sie mich an, wenn Sie mehr wissen wollen.

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Erfreulicherweise bieten sich gleich eine ganze Reihe unterschiedlicher Strategien für die Zielgruppen der Jugendlichen an. Die Gemeinsamkeiten dieser Strategien:

Plattformen: Multiplattformstrategie mit dem Schwerpunkt mobile Endgeräte

Nutzen: ein Nutzen der Information mit enthalten kann, aber deutlich darüber hinaus geht. Stichworte dazu: Integration und Partizipation, Wikipediaisierung

Inhalte: die Inhalte mögen aus der Konsumgüterindustrie an die Zielgruppen herangetragen und von den Medien redaktionell aufbereitet werden, Themen und Trends setzen die Zielgruppen längst selbst. Die Integration der Zielgruppen in die Produktion der Inhalte ist schon deshalb nicht mehr verzichtbar.

Soziale Integration – Social Media: Ohne konzeptionell-architektonische Einbindung bestehender Social Media Plattformen wird kein nennenswerter Erfolg in diesen Zielgruppen zu realisieren sein. Die konzeptionelle Herausforderung ist, die Reichweite der Plattformen zu nutzen, um eigene Geschäftsmodelle jenseits der Abhängigkeit davon zu etablieren.

Geschäftsmodell: Zielgruppenerschließung und Vermarktung von Nachfrage und Zugang / Marketingdienstleistungen jenseits von Anzeigen und simpler Werbung. Die Defizite von Facebook und Co bieten hier reichlich Raum für relativ innovative Marketingdienstleistungen.

Timing und Ressourcen

Je später ein Marktteilnehmer in einem etablierten Markt agiert, desto kleiner ist in aller Regel das verbliebene Potenzial und desto höher der Ressourcenbedarf – sowohl in quantitativer wie in qualitativer Hinsicht. Das Sterben der Jugendmagazine dauert an, aber das Ende wird zusehends absehbar. Die Bereitschaft noch einmal einen nennenswerten Betrag zu investieren um mit dem Risiko eines faktischen Neustarts die Chance zu wahren, im Markt zu bleiben dürfte nicht in dem Maß wachsen, wie die Magazine schrumpfen.

 

Social Media bietet neue geldwerte Vorteile für Arbeitnehmer

euroDas Social Media für die Jobsuche ein zunehmend wichtiges Thema geworden ist, pfeifen Spatzen und Personalverantwortliche von den Firmendächern. Für Arbeitnehmer existiert daneben allerdings ein deutlich weniger bekannter und ebenfalls Geld werter Vorteil, der durch Social Media erst ermöglicht wird.

Die persönliche Social Media Wertschöpfung als Mitarbeiter

Wer kann als Mitarbeiter einen persönlichen Social Media Vorteil nutzen?

Die schlechte Nachricht – Social Media bietet nicht jedem Mitarbeiter eines Unternehmens die Möglichkeit einer persönlichen Wertschöpfung. Das funktioniert nur in den Fällen in denen der persönliche Kontakt und die individuelle Leistung relevant ist, also überall wo der Einfluss den Faktors Mensch auf den Geschäftserfolg nicht ganz ohne Bedeutung ist. Einige Beispiele aus Verkauf, Vertrieb und Handwerk machen dies deutlich.

Wie sieht der persönliche Social Media Vorteil eines Mitarbeiters aus?

Der Social Media Vorteil eines Mitarbeiters entscheidet sich nicht grundsätzlich von dem eines Unternehmers. Er basiert auf Reichweite, Vernetzung, Wahrnehmung und Wertschätzung durch Kunden, Entscheider oder andere für das Unternehmen wichtige Zielgruppen. Unternehmen bauen in Social Media Reichweite und Wertschätzung auf, Mitarbeiter können dies zumindest genauso.

Wie lässt sich dieser Social Media Vorteil wirtschaftlich nutzen?

Sicherheit, Wertschätzung und handfeste finanzielle Vorteile sind die Ebenen, auf denen sich eine wertvolle Social Media Reichweite als Mitarbeiter auszahlen können.

Sicherheit: Ein Mitarbeiter, der fest mit „seinem“ Kundenstamm in Social Media vernetzt ist und diesen aktiv pflegt, stellt für das Unternehmen einen anderen Aktivposten dar, als ein Mitarbeiter, der Social Media nicht in diesem Sinn nutzt. Nur zwei Gründe dafür:

  • positiv: der Mitarbeiter ist als Informationskanal und Meinungsbilder wertvoll.
  • negativ: über diesen Mitarbeiter kann der Wettbewerb an die eigenen Kunden, sobald der Mitarbeiter wechselt.

Wertschätzung: der Mitarbeiter demonstriert mit seiner persönlichen Social Media Reichweite nicht nur eine wirtschaftlich zunehmend wichtiger werdende Kompetenz und kann damit mehr zur Wertschöpfung beitragen. Er ist zudem auch potenzieller Meinungsbilder bei Kunden und Interessenten.

Einkommen: sofern dem Unternehmen die Bedeutung von Social Media und auch der Wert der Reichweite des Mitarbeiters klar ist, kann sich das spürbar im Einkommen des Mitarbeiters niederschlagen. Sei es, weil das Unternehmen damit die Wertschätzung und Leistung honoriert, sei es weil man damit den Wechsel dieses Mitarbeiters zum Wettbewerb verhindern oder zumindest erschweren will.

Interessenkonflikt und Wettbewerbssituation Arbeitnehmer und Arbeitgeber

Einige Arbeitnehmer sehen Social Media Kontakte von wirtschaftlicher Bedeutung bei ihren Arbeitnehmer mit gemischten Gefühlen. Einerseits kann das Unternehmen davon profitieren, andererseits besteht dadurch auch ein gewisses Risiko, das diese Reichweite / der Kundenkontakt mit dem Mitarbeiter das Unternehmen verlassen kann. Die allermeisten Unternehmen sehen allerdings noch gar nicht, was sich aus einer wirtschaftlich relevanten Social Media Aktivität von Mitarbeitern an Konsequenzen ergeben können, zumal von diesem Thema eben nicht nur Unternehmen mit umfangreichem Vertriebsapparat betroffen sein können, sondern auch Kleinunternehmen, Mittelständler und Handwerksbetriebe.

Die rechtliche Seite ist zumindest in Deutschland noch nicht ganz eindeutig klar. Bei Vertriebsmitarbeitern gibt es dazu einige unterschiedliche Urteile. Meist handelt es sich dabei um Kontakte die in eindeutig beruflich genutzten Plattformen wie Xing oder LinkedIn aufgebaut wurden. Wie dies in einer Plattform wie Facebook, deren Nutzung zumindest in Deutschland überwiegend privater Natur ist, gesehen wird, ist noch weitgehend offen.

In Facebook als der wichtigsten Social Network Plattform ist zudem die Wettbewerbssituation um die Aufmerksamkeit des Unternehmenskundens für das Unternehmen zusätzlich relevant. Unternehmensmitarbeiter können sich in Facebook mittels ihrer Profile mit Kunden vernetzen, Unternehmen sind auf die Nutzung von Pages – mit klarer Einschränkung in der Kommunikation begrenzt.

Ob sich eine wirtschaftliche Nutzung von privater Vernetzung mit Kunden des Unternehmens über Social Media Guidelines auch nach dem Ausscheiden des Mitarbeiters untersagen lässt, bedarf  juristischer Klärung.

Wie baue ich einen wirksamen persönlichen Social Media Vorteil als Mitarbeiter auf?

Die Grundlage ist auch hier – wie bei den Unternehmen – eine aktive Social Media Reichweite. Ein Mitarbeiter der diese Methoden nutzen will, sollte die Möglichkeit haben, sich auf akzeptierte Weise mit relevanten Kontakten des Unternehmens zu vernetzen und diese Kontakte aktiv zu pflegen. Das relevante Informationen nicht aus Firmeninternas bestehen sollten, ist eigentlich selbstverständlich. Als Mitarbeiter sollte ich zudem über die nötige Kompetenz verfügen um als Kontaktperson interessant zu sein.

Welche Branchen sind betroffen oder könnten betroffen werden?

Hier eine spontane und alles andere als vollständige Auflistung von Branchen, in denen Mitarbeiter Social unternehmensrelevante Media Kontakte aufbauen können, also zum Beispiel Mitarbeiter

  • in beratungsintensiven Branchen – b2b und b2c, wei z. B. IT-Berater.
  • im Verkauf von beratungsrelevanten oder -intensiven Konsumgütern, wie Autohausverkäufer oder Verkäufer in einer Boutique.
  • im Handwerk – wie zum Beispiel Frisöre.

 Was tun als Arbeitgeber?

Erst mal Ruhe bewahren und die eigene Situation sachlich prüfen.

  • Wie hoch ist das Risiko in eigenen Fall generell einzuschätzen?
  • Welche Mitarbeiter sind überhaupt in der Lage diese Methode zu nutzen?
  • Welche Mitarbeiter sind bereits in Social Media aktiv und vernetzen sich auch mit Kunden?
  • Welche Regelungen kann ich für diesen Fall juristisch sicher einsetzen?
  • Wie kann ich eine relevante soziale Reichweite von Mitarbeitern für mein Unternehmen nutzen, die Reichweite einbinden?

Wenn es absehbar ist, das sich ein Unternehmen von diesen Möglichkeiten betroffen sein kann oder wird, ist es klüger proaktiv zu handeln und entsprechende Regelungen zu suchen und zu realisieren.

Unternehmen, deren Mitarbeiter über eine wirtschaftlich wertvolle soziale Reichweite verfügen und diese intelligent für das Unternehmen einsetzen, verfügen über einen Wettbewerbsvorteil. 

Einzelne Beiträge als Premium Content

Die meisten Artikel des Blogs werden auch weiterhin kostenlos lesbar sein, aber einzelne, umfangreichere Artikel werden künftig als Premium Content nur noch für Abonnenten zugänglich sein. Damit soll der Blog einen kleinen Beitrag zu seinen technischen Kosten leisten.

Das Abonnement des Premium Contents ist mit 1,19€ monatlich preiswert und jederzeit kündbar.

 

Erfolgskiller Social Media Broadcasting

Social Media Broadcasting – schleichender Erfolgskiller in Social Media

Social Media Broadcasting wirkt als schleichender Erfolgskiller, weil damit u. a.

  • die Aktivität von sozialer Reichweite (Fans, Follower, Kontakte) reduziert wird und
  • das Empfehlungsmarketing nicht nur auf der Stelle tritt, sondern sukzessive rückläufig wird.

Facebook beschleunigt diesen Prozess in dem es Informationen von Pages mit geringer Relevanz aus dem Newsfeed aussteuert. Social Media Broadcasting führt dazu, das Informationen von Pages an Relevanz verlieren.

Sind Ihre Social Media Aktivitäten von Social Media Broadcasting gefährdet?

Prüfen Sie, ob Ihre Social Media Aktivitäten durch Social Media Broadcasting betroffen sind. Nachfolgende Checkliste aus der Gebrauchsanweisung Social Media Broadcasting vermeiden zeigt, welche Situationen zu Social Media Broadcasting führen.

Checkliste Social Media Broadcasting

Was können Sie tun um Social Media Broadcasting entgegen zu wirken?

Gestalten Sie Ihre Social Media Strategie entsprechend, beachten Sie die Gefahr von Social Media Broadcasting im Kommunikationsalltag und

PageLines- broadcasting.jpgDie Gebrauchsanweisung zum Thema Social Media Broadcasting informiert Sie  Sie auf knapp 20 Seiten,

  • über die Risiken von Social Media Broadcasting und deren Ursachen
  • zeigt Lösungen auf
  • ermöglicht Ihnen anhand einer Checkliste eine individuelle Analyse Ihrer Situation
  • und empfiehlt kurz- mittel- und langfristige Handlungsalternativen.

Social Media Broadcasting – wie Social Media nicht funktioniert.

Social Media gehört zunehmend zu den Standards von Unternehmenskommunikation und Unternehmensmarketing. Dabei ist in fast gleichem Umfang ein Phänomen oder besser ein Problem zu erkennen, das im englischsprachigen Raum mit Social Media Broadcasting bezeichnet wird.

Social Media Broadcasting bezeichnet ein dem Rundfunk ähnliches Kommunikationsverhalten das die Wirkung und den Erfolg in Social Media reduziert oder verhindert.

Warum Social Media Broadcasting häufiger ist als  Community building

Warum kommt es das Unternehmen überhaupt Social Media Broadcasting betreiben? Die Gründe dafür liegen insbesondere

  • in der Social Media Strategie: wichtige Elemente fehlen ganz oder werden vernachlässigt.
  • im Kommunikationsverhalten: Social Media erfordert Ressourcen und Zeit, die nicht immer in ausreichender Form zur Verfügung stehen. Deshalb ist man schnell geneigt, die Entwicklung von Social Media künstlich zu beschleunigen und läuft Gefahr kontraproduktiv zu agieren.
  • in der Social Media Architektur: die vom Unternehmen genutzte Social Media Architektur ermöglicht kaum mehr als Social Media Broadcasting.

Welche Auswirkungen hat Social Media Broadcasting auf den Erfolg des Unternehmens in Social Media?

Letztlich verhindert Social Media Broadcasting einen ausreichenden Erfolg des Unternehmens in Social Media. Das beginnt mit nachlassender Aktivität der User /Reichweite und endet i

Was können Sie tun um Social Media Broadcasting zu vermeiden?

Gestalten Sie Ihre Social Media Strategie entsprechend, beachten Sie die Gefahr von Social Media Broadcasting im Kommunikationsalltag und

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Social Media Hochwasser Journalismus

Social Media produziert seit geraumer Zeit Unmengen von Bildern und Videos. Das ist an sich nicht wirklich neu. Neu ist lediglich die Qualität in der diese Bilderflut (und der damit einhergehende Bürgerjournalismus) Einzug in die heiligsten Hallen hochwertiger journalistischer Berichterstattung zieht.

Wer den ARD Brennpunkt mit Sigmund Gottlieb, seines Zeichens Chefredakteur des Bayerischen Rundfunks, zur denkbar besten Sendezeit sah, bekam eine bemerkenswerte Mischung aus rhetorischer Dramatik, Videoauszügen aus den sozialen Netzwerken um die Realität vor Ort darzustellen, Hubschrauberrundflügen und kurzen Berichten von Journalisten vor Ort serviert.

Natürlich verlocken dramatische Bilder aus den sozialen Medien, die als Informationsquelle übrigens journalistisch korrekt mehrfach genannt wurden, sehr dazu benutzt zu werden. Insbesondere wenn man selbst auf die Schnelle gar nichts vergleichbares produzieren kann. Zugleich zeigt sich am Beispiel der Hochwasserberichterstattung eine Gezeitenwende – Social Media ist als Quelle zunehmend unverzichtbar.

Die klassische Abgrenzung: hier hochwertiger Journalismus, dort minderwertiger Bürgerkram, ist damit sicher noch nicht vom Tisch, aber der Damm hat deutlich Risse bekommen. Der Hunger nach aktuellem Bildmaterial, Kostendruck und eine naturgegeben geringere und spätere Präsenz werden zumindest in Situationen in denen Aktualität und Schnelligkeit wichtig sind, die Risse in diesem Abwehrdamm Schritt für Schritt erweitern.

Was bleibt den Profis? Die Flucht in die Qualität oder die Deklassierung. Gegen die quantitative Leistungsfähigkeit sozialer Medien anzukämpfen wäre wenig Erfolg versprechend. Diese Leistungsfähigkeit unvoreingenommen und zugleich kritisch zu nutzen, ist eine Selbstverständlichkeit. Der ARD Brennpunkt des Bayerischen Rundfunks ist dafür ein deutliches Indiz. Wenn Social Media auch im BR diesen Stellenwert als Informationsquelle und Basis erreicht hat, ist die Zeitenwende vollzogen.

Facebook: Aus Unternehmenssicht eine Zeitverschwendung?

Ein Artikel von Jeff Gibbard in Social Media Today kommt zu dem Schluss, das für Unternehmen Aktivitäten in Facebook nicht die  Zeit und Mühe wert sind, die darauf verwendet werden muss. Jeff Gibbard ist kein Social Media Feind, im Gegenteil. Trotzdem hat er zu Facebook eine kritische Haltung und begründet diese im Einzelnen. Hier der Link zu diesem Artikel Facebook: Waste of Time? | Social Media Today.

Die Kritik

Gibbard nutzt als Person ein Profil und für sein Unternehmen natürlich eine Page. Er ist mit der Wirkung des Profils zufrieden, nicht aber mit der Wirkung der Page.

Der Hauptkritikpunkt zielt darauf ab, das mit der Page nur noch wenige Fans erreicht werden können und damit die Aktivität entsprechend gering ausfällt. Gibbard gibt an, das er durch den Edgerank nur noch 8-16% der Fans seiner Page erreichen kann. Um bessere Ergebnisse zu erreichen, muss letztlich Facebook für die Bewerbung von Posts bezahlt werden.

Seine Kritik betrifft das Problem, das Facebook über den Edgerank Regeln aufstellt, die den Zugang zu den eigenen Kontakten erschweren und diese Regeln willkürlich sind, sich an kleinsten gemeinsamen Nennern ausrichten und weder die Qualität des Contents, noch der Kommunikation wirklich berücksichtigen.  Dies führe dazu, das die Kommunikation platter und inhaltlich belangloser werde um einem Algorithmus gerecht zu werden, statt sich an Nutzern und Nutzenstiftung zu orientieren.

Damit wird das Thema Marke ebenso negiert, wie aktuelles Geschehen in den Unternehmen. Entscheidend ist statt dessen, was Facebook für wichtig erachtet.

Gibbard kritisiert auch, das bei dieser Methode missachtet werde, welche Zielgruppe ein Unternehmen in Facebook anspricht. Unternehmen, deren Zielgruppen eher zu den Contentproduzenten gehören, haben es dadurch leichter als Unternehmen, deren Fans eher passive Informationskonsumenten sind. Gibbard

  • sieht ein Problem für die Unternehmen die Informationen, die die Unternehmen für wichtig und wertvoll für ihre Empfänger halten, ausreichend zu verbreiten, weil sie durch den Edgerank begrenzt werden.
  • empfindet die Komplexität die Facebook durch solche Begrenzungen aufbaut, für zu hoch um auf Dauer sinnvoll genutzt zu werden.

Mein Blick auf diese Situation

Facebook macht es den Unternehmen deutlich schwerer. Sowohl was den Aufbau von Reichweite als auch deren Nutzung angeht. Das war nicht anders zu erwarten, denn die Unternehmen sind diejenigen, die Facebook finanzieren sollen.

  • Würde es nicht mehr nötig, Werbung zu schalten, wäre Facebook Pleite.
  • Wäre es ausreichend mit Posts zu agieren, würde Facebook deutlich weniger verdienen können.

Es ist sicher nicht zu erwarten, das Facebook für die Unternehmen einfacher oder preiswerter werden wird. Facebook hat Aktionäre, die mit ihrem Investment Geld verdienen wollen.

Gibbard vergleicht an verschiedenen Stellen Twitters Einfachheit mit Facebooks Komplexität. Natürlich gewinnt hier Twitter. Einfacher geht kaum. Komplexität ist aber gelegentlich auch eine Chance, wenn man sie handeln kann, was natürlich zunehmen weniger einfach ist.

Twitter befindet sich allerdings auch in einem anderen Stadium seiner Entwicklung. Ich würde nicht all zu fest davon ausgehen, das der jetzige Status quo lange Bestand hat, wenn Twitter auf die Vorstellungen von Investoren und Aktionäre stärker Rücksicht nehmen muss.

Der Kern des Problems

Facebooks Komplexität, der steigende Aufwand und die Notwendigkeit eigene Posts bewerben zu müssen, geht zu Lasten kleinerer Unternehmen. Das wird dazu führen, das Facebook für Kleinunternehmen deutlich weniger attraktiv wird. Im Augenblick besteht der Eindruck, das Social Media ohne Facebook nicht möglich ist. Das kann man so sehen, muss es aber nicht. Facebook ist ein Monolith, an dem man nicht ganz so einfach vorbei kommt, wenn man Social Media betreiben will.

Facebook aber nur auf die Nutzung von Pages zu begrenzen, ist ein Ansatz, den zu hinterfragen sich auch für Unternehmen lohnt. 

Die Nutzung von Facebook durch Unternehmen zugunsten zusätzlicher Erträge einzugrenzen ist legitim, aber nicht ganz risikolos. 

Natürlich hat Facebook die Aktivität von Unternehmen auf Pages begrenzt, aber das ist für kreative Unternehmen sicher kein unüberwindbares Problem. Probleme fördern und erfordern innovative Lösungen. Je schwieriger die Nutzung von Facebook für Unternehmen wird, desto höher wird die Notwendigkeit innovativer Lösungen.

Social Media Architektur РGibbards L̦sung

Gibbards zieht aus diesen Erfahrungen für sein Unternehmen Konsequenzen und gestaltet seine Social Media Architektur entsprechend:

  • Facebook läuft via automatische Posts als Verbreitungskanal weiter: Wenn dort Fragen gestellt wird, reagiert man, aber man investiert keine Zeit mehr in den Aufbau von Aktivität auf Facebook.
  • Social Media Schwerpunkt wird Twitter.
  • ergänzend werden Slideshare, Pinterest und Youtube genutzt.
  • Zentrale Säule ist der eigene Blog.

Facebooks offene Flanke

Facebook ist in einem Entwicklungsprozess, die Nutzung von Social Media durch Unternehmen ist es ebenfalls. Die Kritik, die angebracht wurde, trifft sicher ein nicht unwesentliches Problem, aber eben auch nur einen aktuellen Zustand eines Teils der Social Media Nutzung.

  • Je mehr es den Unternehmen erschwert wird, Reichweite in Facebook aufzubauen und diese dann erfolgreich zu nutzen, desto mehr wird Facebook als Bestandteil der Social Media Architektur an Gewicht verlieren.
  • Für Unternehmen, die weiterhin ein großes Gewicht auf Facebook in ihrer Social Media Strategie legen, gibt es auch Möglichkeiten diese Plattform aktiv zu nutzen, ohne das Gewicht auf eine Page zu legen.

Fazit

Eine berechtigte, weil nützliche Kritik, die zum Überdenken der eigenen Architektur anstossen sollte. Das Facebook seine Möglichkeiten der Monetarisierung austestet, ist legitim. Das die Unternehmen über alternative Nutzungsmöglichkeiten von Facebook nachdenken, ebenso.

Und mir fällt da einiges an Nutzungsmöglichkeiten für Unternehmen ein, das Facebook gar nicht so leicht abstellen oder herunterfahren kann.

 

Empfehlungsmarketing in Facebook

Empfehlungsmarketing ist eine der wichtigsten Nutzen von Social Media für Unternehmen. Die nachfolgende Infografik zeigt die Wirkung von Empfehlungsmarketing in Facebook in den USA. Auch wenn Ergebnisse und Verhalten aus den USA nicht auf europäische oder deutsche Märkte übertragen werden können, sind sie allemal interessant.

Wer jetzt die Wirkung von Empfehlungsmarketing via Facebook in Frage stellt, sei dezent daran erinnert, wie sich die Aufteilung der Social Media Nutzer in Contentproduzenten, Kommentatoren und Contentkonsumenten entwickelt hat. Die Zeiten von 1 – 9 – 90 sind Geschichte. Diese Ergebnisse und Verhaltensweisen sind ebenfalls nur aktuelle Zustände in einer Entwicklung und kein Endzustand.

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Studie smart phones und local business

Smart Phones – kaufentscheidender Kanal für local business

Nach einer Studie aus den USA nutzt die Hälfte der Besitzer eines Smart Phones nur dieses für lokale Kaufentscheidungen / Kaufinformationenen.

Die wichtigsten Erkenntnisse

  • Smart Phones und Tabletts tragen bei ihren Besitzern zu 60% bzw. 53% zu Kaufentscheidungen bei.
  • Bei Smart Phone Besitzern betrifft dies zu knapp Dreiviertel auch Käufe die In-Store getätigt werden.
  • Knapp 50% der mobile phone user und knapp 80% der Tablett user benutzten diese Geräte auch zuhause.
  • Die geografische Nähe des POS (zu ihrem Standort) ist für Smartphone User wichtig.

Link zur Studie Almost Half of Mobile Owners Rely Only on Their Devices for Local Purchase Decisions.

Konsequenzen für Social Media – Empfehlungsmarketing und Smartphones

Die Nutzung von Smart phones für die Kommunikation in Social Media ist etabliert. Die Möglichkeiten Empfehlungsmarketing in Smartphones hilfreicher zu gestalten sind alles andere als ausgereizt.

Unternehmen haben hier kaum mehr als den Weg über Apps und stoßen damit bei den Usern immer weniger auf Gegenliebe. Die Zeiten in denen Apps gesammelt wurden sind vielleicht noch nicht überall vorbei, die Nutzung begrenzt sich allerdings auf wenige. Und Apps, die einen überschaubaren Nutzen für den User bieten, landen schnell in der Vergessenheit. Das eine ShoppingApp eines Unternehmens allein eine stetige Nutzung erfährt setzt eine besondere Situation dieses Unternehmens voraus. H & M wäre m. E. in der einen oder anderen Zielgruppe ein solches Unternehmen. Bei anderen Modefilialisten sieht es da bei den Voraussetzungen schon nicht ganz so optimal aus.

Social Media Tools für mobiles Empfehlungsmarketing

Die beste Lösung für ein effizientes mobiles Empfehlungsmarketing kann eigentlich nur von den Betreibern der Plattformen kommen. Facebook als der Platzhirsch bietet hier allerdings nichts wirklich interessantes.

All-in-one-Apps als Alternative laufen Gefahr möglicherweise zu schnell von einer Facebook Anwendungen obsolet gemacht zu werden. Deshalb ist die Chance gering, das ein Anbieter diese Lücke nutzt. Damit leidet die Nutzung von Social Media (auch) hier unter der Monokultur, die Innovation eher behindert als fördert.

Alternativen für Unternehmen

Eine App mit erweiterten Inhalten, die eine tägliche Nutzung sichern ist eine der Alternativen, die Unternehmen mit einem Absatzschwerpunkt am lokalen POS offen steht. Hier ist Kreativität und Social Media Expertise gefordert, um den perfekten Dreiklang aus Empfehlungsmarketing – Social Media – mobilem Endgerät zu konstruieren.

Fragen Sie uns, wenn Sie das Thema näher interessiert. Wir beraten Sie gerne.

Wenn Google+ so gut ist, warum nervt Google damit?

Google, Google+ und Social Media

Ein guter Artikel von Mark Asay behandelt nicht nur das problematische Verhalten von Google, er zeigt auch deutlich, warum Google mit seiner Social Network Plattform auf Dauer Probleme haben wird.

Link zum Artikel If Google+ Is So Good, Why Does Google Force It On Us?

Google+ ist als Produkt im Prinzip sinnvoll – für Google, sofern es erfolgreich ist. Damit Google+ ausreichend erfolgreich ist, muss es sinnvoller für User sein, Zeit in Google+ zu investieren, statt sie anderweitig zu nutzen.

Ist es das nicht, bleibt nur noch die Marketing- / Penetranzkeule. Aber die kann einem auch auf die Füsse fallen.

Google+ ist ein Baby, das permanent aufgehübscht wird, seine Abstammung aber eben doch nicht verbergen kann. Google+ ist –  zugespitzt formuliert – eine Plattform von Nerds für Nerds.

Social Media ist eben kein Business von Nerds für Nerds sondern eher von DAUs für DAUs – auch das ist extrem zugespitzt, um den Unterschied zu verdeutlichen. Natürlich ist Social Media nicht nur eine Spielwiese für DAUs sondern primär für die vielen Nomalos, die einfach nur etwas einfaches, sinnvolles und hilfreiches wollen.

Hilfreich und sinnvoll ist Google+ vor allem für Google. Vielleicht sollte man auf Googles Campus mal ein Reservat für DAUs installieren. Als Gegenpol und Testarea.

 

Facebook & Instagram Leitfaden für NGOs

Allfacebook erinnert an den offiziellen deutschen Facebook & Instagramm Leistfaden, der jetzt in deutscher Sprache vorliegt.  Link dazu: Offizieller deutscher Facebook & Instagram Leitfaden für NGOs.

Leitfaden für die Benutzung von Facebook und Instagramm

Ein Leitfaden für die Benutzung von Facebook und Instagramm ist hilfreich. Dieser ist auch ganz pragmatisch und  kurz. Ein wenig erinnert er aber auch an eine Bedienungsanleitung für Anzulernende. Mach dies und das und gut ist.

NGOs und Unternehmen verbinden mit der Nutzung von Facebook – hoffentlich – mehr als die Freude auf den Dialog mit ihren Zielgruppen, auch wenn der schon sehr hilfreich und nützlich ist.

In beiden Fällen geht es doch letztlich darum eine bestimmte Wirkung zu erzielen, sei es eine politische Veränderung oder ein wirtschaftliches Ergebnis. Das Produkt, das die Maschine Facebook mit erstellen soll, entsteht aber bestenfalls nur teilweise in Facebook.

Wir können in Facebook Informationen verbreiten, Interessenten generieren, Meinungen beeinflussen, Stimmungen unterstützen und Reichweite und Aufmerksamkeit produzieren. Alles extrem hilfreich und sinnvoll. Wenn wir aber wirklich mit unseren Aktivitäten in Facebook „zu Potte“ kommen wollen, brauchen wir eine Wirkung.

In der Politik steht dies zum Beispiel dafür Reaktionen zu generieren, die dort ankommen, wo sie wirken. Und dazu muss diese Reaktion immer noch Facebook verlassen, zur Petition werden, zum Protest in der allgemeinen Öffentlichkeit, zur Reaktion, die zu denn Verantwortliche kommt.

Für Unternehmen könnte diese bedeuten, Interessenten zu generieren, Kunden zu binden, Produkte zu verkaufen, natürlich auch Empfehlungsmarketing zu unterstützen. Das letztendliche Ziel der Social Media Aktivität befindet sich noch nicht – und das auch auf längere Sicht – in Social Media, den Social Networks, in facebook.

Social Media Erfolg in Facebook und Co.

Damit Social Media für NGOs wie Unternehmen zu einem Erfolg werden kann, muss die Wirkung, die mit Social Media erzielt wird, auch nach außen geleitet werden können. Und hier mauert Facebook – und nicht nur Facebook.

  • Die Möglichkeit externe Prozesse – z. B. Verkauf, CRM – an die Plattform anzubinden sind zumindest noch mehr als bescheiden.
  • Noch bescheidener – nämlich schlichtweg nicht vorhanden – ist die Möglichkeit eine einmal erziele Reichweite in Facebook für das Unternehmen zu sichern.

Die Notwendigkeit beim Start von Social Media Aktivitäten in Facebook – oder anderen Plattformen – auch an das eigentliche Ziel und an die Sicherung des Erreichten zu denken, ist eigentlich selbstverständlich. Gebrauchsanweisungen wie diese sind zwar hilfreich für die praktische Nutzung von Facebook, erhöhen aber auch das Risiko eines Social Media Erfolgs ohne wirklichen Wert, weil sie die entscheidenden Punkte ausklammern.

Empfehlung: Strategie vor Leitfaden

Ignorieren Sie Leitfäden aller Art, bevor Sie nicht Klarheit über Ihre Social Media Strategie und deren Einbindung in die Wertschöpfung / Wirkungsgenerierung haben. Egal wie gut und sinnvoll diese Leitfäden sind. Wenn Sie selbst das Ziel und den Weg nicht kennen, führt sie jeder Leitfaden dorthin, wo sie der Herausgeber dieses Leitfadens haben will.

Nutzen Sie diesen Leitfaden dafür,

  • sich Gedanken darüber zu machen, was eine Page in Facebook leisten kann und wo ihre Leistungsfähigkeit aufhört.
  • wie Sie aus einem Social Media Erfolg eine wirtschaftliche Wertschöpfung oder eine spürbare Reaktion bei Verantwortlichen machen.
  • wie Sie die wertvolle kommunikative Reichweite die sich Ihr Unternehmen oder Ihre NGO erarbeitet hat, auch nachhaltig sichern können.

Es mag zynisch klingen, aber manche Leitfäden leiten die Orientierung in Richtung eines gewünschten Verhaltens und lenken dabei vom wesentlichen (Erfolg) ab.

 

Facebook – der wirtschaftliche Wert eines Fans 2013

Syncapse hat am 17. 4. 2013 eine neue Studie zum wirtschaftlichen Wert eines Facebook Fans vorgelegt und kann diese Daten jetzt mit der Studie von 2010 vergleichen.

Hier einige der wichtigeren Erkenntnisse aus dieser Studie.

Grundlagen des wirtschaftlichen Werts eines Fans auf Facebook

Wie sich der wirtschaftliche Wert eines Facebook Fans zusammen setzt, zeigt die nachfolgend Grafik.
syncapse-grössen

 

Wertentwicklung 2010 – 2013

Die Anzahl der Fans von Unternehmen auf Facebook hat sich von 2010 auf 2013 vervielfacht. Der wirtschaftliche Wert eines Fans ist im gleichen Zeitraum um 28 % gestiegen – von $136.38   auf  $174.17 .

Die Bedeutung dieses Anstiegs wird deutlicher wenn man die Volumen betrachtet, die sich zeitgleich verändert haben. 2010 hatten wenige große Marken einige Millionen Fans auf Facebook. Heute sind global player im Bereich der zweistelligen Millionenzahl angekommen.

Beispiel MacDonalds.

Syncapse hat in 2010 durchschnittliche Ausgaben von $188 pro Facebook Fan ermittelt. In 2013 gab der durchschnittliche MacDonalds Fan auf Facebook durchschnittlich $292 aus, also 55% mehr als in 2010. MacDonalds hat mehr als 28 Millionen Fans auf Facebook. Der Mehrkonsum der Facebook Fans von 2010 auf 2013 ist für MacDonalds damit beinahe 3 Milliarde US $ wert.

Wert eines Facebook Fans nach Marken

syncapse-brands

Das der Wert eines Facebook Fans innerhalb der untersuchten Marken doch sehr deutlich schwankt, liegt nicht zuletzt in den Produkten und deren Kauffrequenz begründet. Fast Moving Consumer Goods wie Coca Cola liegen nach dieser Analyse deutlich hinter hochpreisigeren Produkten, auch wenn sie eine deutlich höhere Kauffrequenz aufweisen.

Umsatz pro Fan und pro Kunde

Nachfolgende Grafik vergleicht die durchschnittlichen Umsätze von Kunden und von Fans einer Marke.

syncapse spending

Mehrausgaben von Fans gegenüber Kunden ohne Fan Status: durchschnittlich $116 oder 83%.

Die Unterschiede in den Kaufvolumen differieren auch hier innerhalb der Marken sehr deutlich:

  • Bei Zara gibt hier der durchschnittliche Fan 138% mehr für Produkte dieser Kette aus, als ein Kunde ohne Fan Status.
  • bei Levis sind dies sogar 161% höhere Umsätze, die Fans gegenüber Kunden ohne Fan Status tätigen.
  • bei Coca Cola sind dies immer noch knapp 25% Mehrumsatz bei Fans.

 Bedeutung und Aussagekraft des Fankonzepts

Setzen wir die Qualität dieser Studie als gegeben voraus, stellt sich immer noch die Frage nach der realen Aussagekraft solcher Studien für die Unternehmensstrategie. Zugespitzt können wir die entscheidende Frage so formulieren

Tragen Communitys und die Investitionen darin dazu bei Kunden zu Fans zu machen oder messen wir nur besonders engagierte und überzeugte Kunden die es zuvor schon gab?

Präzise und klinisch-wissenschaftlich sauber, lässt sich das mit Studien dieser Art nicht bis zum letzten Punkt belegen. Die eBay Studie als die große Marktstudie mit einer Kontrollgruppe hat belegt, das Communitys dazu beitragen, das mehr Umsätze getätigt werden.

Die Mitglieder der Community nutzen eBay deutlich stärker und für eBay wirtschaftlich positiver als die eBay Nutzer, die keine Mitglieder einer Community waren.

Bevor wir den allerletzten wissenschaftlichen Beweis für die wirtschaftlichen Vorteile von Fans und Communitys haben, werden uns mit Anhaltspunkten und Indizien behelfen müssen. Für mich zählen dazu folgende Punkte:

  • Communities und das Fankonzept das damit realisiert werden kann, bewirken keine Wunder und sind auch nicht unendlich skalierbar.  Markenprofil, Kaufverhalten und Kaufkraft setzen hier u. a. Grenzen.
  • Wenn das Produkt und das Unternehmen nicht überzeugen, helfen auch keine Investitionen in Communitys um Umsätze so deutlich zu steigern.
  • Wenn Kommunikation und Interaktion dazu beitragen, das Menschen von Produkten und Unternehmen überzeugt werden, sind Communitys die erste Methode der ersten Wahl. Wenn diese nicht der Fall wäre, wäre auch Werbung in Frage zu stellen.
  • Communitys sind das einzige Marketinginstrument, in denen der Kunde den Kunden in großem Maßstab überzeugen (und zum Fan machen) kann. 

Die Bedeutung von Social Networks / Communitys für das Marketing

Auch wenn der Vergleich ohne Zweifel ein wenig hinkt, erinnert mich das Szenario doch an den Strukturwandel der sich im Einzelhandel vollzog.

  • Vor dem Siegeszug der Selbstbedienung kümmerte sich der Einzelhändler selbst noch darum, die Ware in den Einkaufskorb des Kunden zu legen. 
  • Heute bedient sich der Kunde selbst in den Regalen.
  • Gestern und auch heute kümmert sich das Marketing selbst darum, den Kunden vom Produkt und der Marke zu überzeugen.
  • Heute und morgen wird diese Aufgabe zunehmend und überzeugender von Kunden übernommen.

Status quo und Konsequenzen

  • Wir befinden uns am Anfang eines Strukturwandels.
  • Wer diesen Anfang verpasst, wird sehr schnell in Zugzwang und ein Eile geraten.
  • Aktuell ist das Konzept von Fans auf Facebook dabei sich zu etablieren und durch Ergebnisse bestätigt zu werden.
  • Facebook bietet den Unternehmen noch nicht die Instrumente um das Potenzial auszuschöpfen, das Communitys für Unternehmen bieten.
  • Sobald dies – durch Facebook oder auch unternehmenseigene Leistungen, angebunden an Facebook der Fall ist, wird der Wettbewerbsdruck im Marketing und insbesondere der Wettbewerb um die Aufmerksamkeit des Kunden in den Communitys / sozialen Medien noch einmal drastisch ansteigen.
  • Wer heute mit Community Building startet, startet unter deutlich schlechteren Vorzeichen, wie wir aufgrund der aktuellen Veränderungen in Facebook sicher sagen können.
  • Wer als Unternehmen damit erst morgen startet, startet unter härteren Bedingungen.

 Sind Sie und Ihr Unternehmen für diesen Strukturwandel im Marketing bereit? Fragen Sie uns nach Lösungen für diese Herausforderung:

Next step: Facebook blendet Werbung nach getätigten Einkäufen ein

Mashable schreibt über Facebooks Ad Targeting based on Purchases und beschreibt damit einen weiteren Schritt in der Entwicklungsrichtung des Marketings in Social Netzwerken wie Facebook. Hier der Link zum Beitrag.

Facebook Expands Ad Targeting Based on Purchases.

Social Network Marketing Potenziale

Mit diesem Feature beschreitet Facebook ein weiteres Stück des Wegs zu einem effizienteren Social Network Marketing. Letztendlich liegt der wirtschaftliche Wert einer Social Network Plattform nicht in der undifferenzierten Einblendung von Werbung sondern darin Angebote passend zum erwarteten Bedarf und Bedarfszeitraum einblenden zu können.

Konkret sieht das dann so aus, das man Werbung nicht mehr passend zu getätigten Käufen einblendet sondern gezielt zu bekannten Konsumpräferenzen und zu erwartenden Bedarfssituationen und -zeiten.

Das dieser Schritt kommen wird, ist relativ sicher. Der Weg dahin führt über ein weiterentwickeltes Profiling und ist allein durch die dafür erforderlichen Datenvolumen nicht ganz so einfach, wie es diese dürre Beschreibung möglicher Weise vermuten lässt. Big Data ist ja nicht ganz umsonst in aller Munde (zumindest als aktuelles Buzzwort).

Konsequenzen für Unternehmen und Marketing

  • Werbung – oder besser Angebote – können sehr viel präziser und damit Erfolg versprechender eingesetzt werden.
  • Präzisere Angebote werden wichtiger und ein zweites Instrument neben breiter angelegter Werbung.
  • Die Abhängigkeit vom Profiling – und damit der Plattform – wächst – nicht zuletzt was die Notwendigkeit betrifft, diese Methode zu nutzen.
  • Wer sich in Facebook nur auf Likes und Reichweite fokussiert und ein eigenständiges Profiling unterlassen hat, wird über kurz oder lang über entsprechende Konditionen zur Kasse gebeten.

Empfehlungen

Richten Sie Ihre Marketing in Facebook rechtzeitig – und am besten as soon as possible – darauf hin aus, nicht nur Reichweite sondern auch die dazu gehörende Informationsqualität aufzubauen. Sie sichern sich nicht nur

  • eine etwas geringere Abhängigkeit
  • Kostenvorteile im Marketing
  • und vor allem strategische Wettbewerbsvorteile in der Vermarktung Ihre Leistungen und Produkte.

Facebooks Marketingservice wird nie ganz so spezifisch auf Ihre Anforderungen ausgerichtet sein, wie Ihre eigene Lösung oder eine branchenspezifische Lösung. Die Unternehmen, die das passende Profiling zuerst nutzen schaffen sich damit einen deutlichen technologischen Fortschritt in der Vermarktung.

Die gute Nachricht: Ein profiling dieser Qualität ist in wie ausserhalb von Facebook machbar und auch für mittelständische Unternehmen realisierbar.

 

 

 

Social Media Multitasking – Social Media als permanenter Begleiter unserer Aktivitäten

Eine Analyse von eMarketer befasst sich mit den Nutzungssituation von Social Media und stellt fest, das wir durch die mobile Nutzung heute Social Media in den unterschiedlichsten und (un)möglichsten Situationen derartig nutzen das Social Media zu einem Bestandteil um nicht zu sagen einem Motor von Multitasking wurde und wird.

Einige Ergebnisse der Analyse

  • Fernsehen ist eine Beschäftigung die ausgesprochen gern mit Social Media verbunden wird: 8 von 10 Facebook Usern und zwei Drittel der Twitter User nutzen Social Media beim Fernsehen.
  • Frauen nutzen Social Media etwas stärker, während sie fernsehen, reisen und trainieren und deutlich stärker beim shoppen.
  • Männer nutzen Social Media intensiver als Frauen am Arbeitsplatz.
  • 44% der Smartphone User in den USA bezeichnen Social Media als wichtigste Aktivitäten auf ihrem Smartphone, für Unterhaltung als wichtigste Aktivität sprechen sich 33% aus.

Hier geht es zum Orginalartikel:

Social Media and Multitasking Go Hand in Hand – eMarketer.

Hier zwei Grafiken mit Ergebnissen der Analyse:

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Konsequenzen für Unternehmen

  • Der Multiplikatoreffekt durch Social Media ist noch deutlich höher einzuschätzen, auch wenn Unternehmen Social Media gar nicht oder nur gemäßigt nutzen.
  • Wo User mit positiven oder negativen Erfahrungen konfrontiert sind, kann dies umgehend eine öffentliche Angelegenheit sein.
  • Monitoring wird damit zunehmend wichtig – nicht nur um Probleme frühzeitig zu erkennen, sondern auch um diese Entwicklung für die Qualitätssicherung zu nutzen.
  • Das stationäre Einkaufserlebnis wird zu einem Social Media Event. Unternehmen, die diese Chance nicht nutzen, verzichten auf das aktuell wertvollste und wichtigste Marketinginstrument.
  • Social Media Touchpoints / Motiavationspunkte und -anlässe werden zu einem zunehmend wichtigen Thema für den Unternehmenserfolg auf stationärer Ebene.

Sind Sie und Ihr Unternehmen dafür bereit? Fragen Sie uns nach Lösungen für diese Herausforderung.

Alex Buchanan

Telefon 0711 620 415 0
eMail:alex.buchanan@brssmm.de

Wilfried Schock
Telefon 0711 620 415 60
eMail:wilfried.schock@brssmm.de

Facebook Home: Facebook greift nach Android

Gestern wurde Facebooks Android Home vorgestellt. Damit will Facebook seine Präsenz auf mobilen Endgeräten deutlich ausbauen und die Strategie geht auf, wenn Home von den Intensivnutzern von Facebook installiert wird.

Das strategische Potenzial von Facebook Home

Home ist weder ein Smartphone noch ein Betriebssystem. Home nutzt beides, sichert sich aber den direkten Zugang zum User und gestaltet damit auch dessen Nutzung. Home ist neben allen technischen Leistungen vor allem eines: ein strategischer Wettbewerbsvorteil im Kampf um die Aufmerksamkeit und den Zugang zum mobilen Nutzer.

Home macht auf die eleganteste Art aus einem Android Smartphone ein Facebook Phone. Der User, der Home als festen Startpunkt installiert hat, beginnt die Nutzung seines Smartphones in Facebook. Mit diesem „einfachen“ Schritt positioniert sich Facebook zwischen den Androiduser und Google aber auch alle anderen Appanbieter.

Der Zugriff des Users auf die App eines Unternehmens wird nicht erschwert, weil Apps in Home eingeblendet werden können. War Google früher „Plattforminhaber“ ist es jetzt – teilweise – Facebook. Unternehmen, die über die mobile Kommunikation den Kontakt zu Kunden und Nichtkunden aufbauen und halten wollen, haben es bei deinem Erfolg mit Facebook als einem neuen Gatekeeper zu tun.

Die Herausforderung von Google

Ob Facebook wirklich vorhat Googles Androidplattform auf diesem Weg zu kapern, ist offen und auch nicht relevant. Entscheidend ist, das diese Methode das Potenzial hat, Google auf eine Ebene als technischen Dienstleister zurück zu stufen. Das allein dürfte und sollte als Bedrohung verstanden werden. Das Facebook über ein enormes Nutzerpotenzial und in diesem über eine grosse Gruppe Intensivnutzer verfügt, reduziert das Risiko für Google definitiv nicht. Das mit Home Bestandteile von Android ausgeblendet oder ersetzt werden können, wie es t3n schreibt, ist ein recht deutliches Zeichen dafür, welche Rolle Facebook für Android vorgesehen hat: einen Baukasten aus dem man sich bedienen kann, der aber nicht mehr zentral in Erscheinung treten muss / soll.

Googles wird seine Bemühungen intensivieren müssen, auf die Herausforderung von Facebook eine überzeugende Antwort zu finden.

Ein Milestone in der Geschichte mobiler Anwendungen

Facebook addiert mit Home Funktionen die bislang als einzelne Anwendungen angeboten wurden. Das macht für die Nutzung einer Social Network Plattform wie Facebook natürlich Sinn, aber eben nicht nur. Mit Home könnte auch ein Weg eingeschlagen worden sein, der zu umfangreicheren, leistungsfähigeren und zugleich flexiblen und individuellen mobilen Anwendungen führt.

Links zu diesem Thema

“Home” für Android: Facebook umwirbt Intensivnutzer und Jugendliche | netzwertig.com I Internetwirtschaft I Startups I Trends I Digitalisierung.

Facebook Newsroom

t3n

Spiegel

Business Insider

Smartphone Anbindung für U.S. Autokäufer eine der wichtigsten Kriterien

“What if some day a customer doesn’t change brands because of how hard it is to transfer their data?”

Für US Autokäufer ist die Einbindung ihres Smartphones bei einem Neuwagen ein zunehmend entscheidendes Kriterium. Nicht nur für die Kundenbindung kann dies interessante Konsequenzen haben. Dahinter kann man einen Ansatz für einen walled garden sehen, der so bei uns sicher noch nicht auf dem Schirm ist. Und das gilt ganz sicher nicht nur für Automarken.

via Smartphone link most important feature for U.S. car buyers, industry figure says – The Globe and Mail.

10 YouTube Channels die uns klüger machen

Das Medienkonsum klüger macht, sagte man auch vom Fernsehgerät. Jetzt soll das auch für Youtube gelten. Ob das stimmt, ist eine offene Frage. Auf jeden Fall trifft bei Youtube auch zu, was für das Fernsehen galt und gilt: letztlich funktioniert dieses Prinzip immer nur dann, wenn der User auch smarter werden will. Und dazu muss er eigentlich bereits smart sein.

10 YouTube Channels That Will Make You Smarter.

Frauen in Social Media – US Studie über die Bedeutung von Social Media für Frauen und deren Nutzung

Wer Social Network Plattformen und deren Nutzerkreise auch aus Betreibersicht kennt, wird nicht sehr überrascht sein. Frauen nutzen Social Networks stärker als Männer.

Eine Studie aus den USA – The Women of Social Media – bringt dazu einige interessante Fakten.

Nutzungsgrad von Social Media bei nordamerikanischen Frauen

  • 75% der weiblichen Internetnutzerinnen der USA nutzen Social Networking Sites (wie Facebook), bei Männern sind das nur 63%
  • Frauen nutzen Social Networking Sites deutliche aktiver (bezogen auf die Zeit, in der sie dort online sind).
  • 86% der nordamerikanischen Frauen haben einen Social Media Account / ein Social Media Profil.
  • durchschnittlich werden 2.2 Accounts / Profile geführt.
  • 81% nutzen Facebook.
  • durchschnittlich werden 12 Stunden in der Woche für Social Media Aktivitäten genutzt.
  • 19% der nordamerikanischen Frauen sagen, das sie ihren besten Freund / beste Freundin nur über Facebook oder Twitter kennen.

Social Media Attraktivität

Die Nutzung von Social Media gehört für Frauen zu den 4 wichtigsten Aktivitäten.

  1. Zeit mit Familiemitgliedern verbringen
  2. Zeit mit Freunden verbringen oder andere soziale Aktivitäten
  3. Facebook oder andere soziale Netzwerke nutzen.
  4. Zeit mit dem Partner verbringen, bzw. mit der Partnersuche.

 Interessante usp’s von Social Media für Frauen

  • 62% der nordamerikanischen Frauen mögen an Social Media besonders, das sie die Kontrolle darüber haben, mit wem sie wann kommunizieren. 
  • 24% der nordamerikanischen Frauen ziehen es vor Menschen über Social Media kennen zu lernen.

Bedeutung für das Marketing

Die Zielgruppe Frauen ist für das Empfehlungsmarketing besonders interessant. Nordamerikanische Social Media Nutzerinnen

  • empfehlen deutlich häufiger Produkte oder Dienstleistungen online.
  • erkundigen sich deutlich häufiger nach Empfehlungen anderer.
  • verbreiten Produktinformationen online nahezu doppelt zu häufig als andere Frauen.
  • empfehlen Produkte auch außerhalb von Social Media häufiger (persönliche, per eMail, am Telefon)

Medienexperten

Die nordamerikanischen Social Media Nutzerinnen sind auch in anderen Medien sehr aktiv. Der durchschnittliche wöchentliche Medienkonsum

  • 33.7 Stunden TV am Fernsehgerät
  • 6.8 Stunden TV online
  • 7 Stunden Radio Online
  • 6.0 Stunden Radion am Radiogerät oder in Fahrzeugen
  • 4 Stunden Zeitungen online oder per eReader
  • 3.2 Stunden Zeitungen auf Papier

 Nutzungsintensität

Die Nutzung von Social Networks durch Nordamerikanerinnen veränderte sich. In den letzten 6 Monaten hat sich die Nutzung wie folgt verändert.

Insgesamt gaben 38% an ihre Social Media Nutzung entweder reduziert oder eingestellt zu haben. Im Einzelnen gaben

  • 16% an, ihre Social Media Nutzung eingestellt zu haben.
  • 28% die Social Media Aktivitäten reduziert zu haben.

Bei den „Social Media Abtrünnigen“ ist die Altersgruppe der 18-24 jährigen besonders ausgeprägt. Die Gründe dafür hat die Studie nicht überprüft. These: eine Ursache für eine Nutzungsveränderung könnte auch die Bedeutung der Plattformen für die Partnersuche sein.

Die Plattformpräferenzen nordamerikanischer Frauen

  • nahezu jede nordamerikanische Social Media Nutzerin hat ein Profil bei Facebook (97).
  • Instagramm Nutzerinnen stammen häufiger aus dem Nordosten der USA.
  • Pinterest Nutzerinnen kommen eher aus dem Mittleren Westen, haben Kinder und sind Hausfrauen.
  • Frauen mit höherem Haushaltseinkommen sind stärker auf Twitter, LinkedIn, Pinterest, Blogger und Instagramm zu finden.
  • Jüngere Frauen sind besonders auf Instagramm, Google+ Youtube, Twitter, Pinterest und Blogger zu finden.

Konsequenzen für das Unternehmensmarketing

Wirtschaftliches Risiko Nutzungsrückgang

Ein Nutzungsrückgang ist nicht nur für die Betreiber von Social Network Plattformen ein Thema, sondern in zumindest gleichem Umfang für die Unternehmen.

  • Nach einer Studie von Social Code kostet die Generierung eines Facebook Fans durchschnittlich 9.56 US$. Ein Verlust an Fans durch Nutzungsreduzierung oder Nutzungseinstellung ist damit zugleich für die Unternehmen auch ein wirtschaftlicher Verlust.
  • Weniger aktive Frauen bedeutet auch weniger Empfehlungen und damit Wirkungsverluste für das Marketing und Umsatzverluste für das Unternehmen, das weniger empfohlen wird.

Sicherung von Social Media Reichweite und Fans

Die Sicherung eines zusätzlichen Kommunikationskanals zu Facebook Fans (ausserhalb der Plattform Facebook) gewinnt durch diese Erkenntnisse weitere Bedeutung. 

Die einmal aufgebaute Soziale Reichweite in Form von Fans und Followern wird nicht nur durch Regulatorien der Plattformbetreiber eingeschränkt sondern auch durch Nutzungsveränderungen gefährdet. Es ist deshalb im Unternehmensinteresse, die erzielte Reichweite in Sozialen Netzwerken möglichst durch einen weiteren, möglichst direkten Kommunikationskanal abzusichern. Dies wird derzeit von den Unternehmen zumindest in Deutschland noch deutlich vernachlässigt. Eine Social Media Architektur die soziale Reichweite für das Unternehmen und deren Daten für die Unternehmen sichert, ist in Deutschland noch eine extreme Ausnahme.

Weitere Informationen

Zu dieser Studie

Social Media Strategien und Social Media Architektur

 

 

Users Can Now Promote Facebook Friends’ Posts – AllFacebook

Users Can Now Promote Facebook Friends’ Posts – AllFacebook.

 

Wohl dem Unternehmen, das jetzt auf eine gute Volunteerstruktur oder auf viele Markenevangelisten zurück greifen kann. Oder dies intelligent organisiert. Wer weiss, wie erfolgreich eine solche Infrastruktur für die Vermarktung sein kann, sollte dieses Tool und die dafür nötigen Strukturen asap installieren / nutzen.

Social Media in der Politik: Organizing for Action (OFA)

Mit einer eMail von Barrack Obama erhielt ich eine Einladung mich an dieser Aktion zu beteiligen. Betrachtet man den Einsatz von Social Media aus klassischer (auch deutscher) Politikperspektive macht es auf den ersten Blick wenig Sinn eine Organisation als Nachfolge der Kampagne für die eigene Wahl aufzustellen. Obama ist als Präsident schon wiedergewählt und eine erneute Wiederwahl ist für Barack Obama nicht möglich.

Ein anderer Blickwinkel macht diese Organisation aus mehreren Gründen durchaus sinnvoll wie auch zielführend. Aber sehen Sie sich doch zuerst das Video an, dann verstehen Sie einiges besser.

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Social Media in der Politik – mehr als ein Wahlkampfinstrument

Um zu verstehen, wie viel  mehr Social Media für und in der Politik leisten kann, reicht es sich zu erinnern, was Social Media vermag:

  • Social Media verbindet Menschen und
  • Social Media kann Menschen eine Stimme geben,
  • sie organisieren und aktivieren.
  • Social Media kann Meinung bilden und Meinung verändern.

Dieses Leistungspotenzial ist bei weitem nicht nur in Wahlkampfzeiten wertvoll. Im Unterschied zu den klassischen Medien geschieht dies nicht in der Einbahnstrasse Sender-Empfänger sondern als Dialog von Menschen.

Kennen Sie Campact? Unter dem Slogan „Demokratie in Aktion“ können dort Bürger ihre eigenen politischen Kampagnen aufsetzen oder sich an anderen Kampagnen beteiligen.

Barack Obama schafft sich mit Organizing for Action eine eigene Struktur, die ihm sowohl als amtierenden Präsidenten, aber auch für die Zeit danach ermöglicht, Politik zu gestalten.

Politische Strukturen jenseits etablierter Parteien

Denken Sie jetzt bitte nicht an die Piraten und deren Höhenflug und anschließenden Absturz. Der ursprüngliche Ansatz derPiraten war näher an Campact – also Plattform für Politik sein zu wollen – als an einer Partei. Nun soll aus den Piraten eine Partei werden und das führt zu einer deutlichen Reduzierung der Attraktivität.

Die Art von Struktur, für die Organizing vor Action steht, hat eine Position und hat klare Ziele, aber sie ist keine klassische Partei, sondern eine Bürgerbewegung. Gut, da haben die Grünen auch ihre Wurzeln, könnte man denken. Vielleicht wird daraus dann noch Partei. Muss es aber nicht.

Um Ziele zu verwirklichen braucht es keine weitere Partei. Es reicht die Erkenntnis der politischen Mandatsträger, das diese Ziele verwirklicht werden müssen, um an der Macht zu bleiben. Es reicht über Themen, Kommunikation und Engagement Wahlen entscheiden zu können, um Ziele voran zu bringen. Der Rahmen einer Partei ist dafür nicht nötig und eher schädlich. Social Media bietet hier ausreichend Möglichkeiten und Werkzeuge, vor allem aber beeinflusst es die Erfahrung von Social Media auch die Menschen. Da Wahlen heute immer wieder sehr knapp entschieden werden, ist dieser Ansatz zunehmend relevant.

Organizing for Action für Obama

Der amtierende Präsident hat Veränderungen als Ziel. Veränderungen, die er nicht in der ersten Legislaturperiode hat durchsetzen können und Veränderungen, die er auch in der zweiten Legislatur nicht ganz wird realisieren können. Politik ist in einer Demokratie die Kunst des Kompromisses. Es wäre naheliegend, nur umzusetzen, was in der verbleibenden Legislatur geht. Möglicherweise ist das nicht ausreichend für Barack Obama und vielleicht hält er es nicht für ausreichend für den Grad an Veränderung den er für die USA als erforderlich ansieht.

Am Ende seiner Amtszeit als Präsident wird Barrack Obamas Einflussmöglichkeit auf die Politik, werden seine direkten Gestaltungsmöglichkeiten faktisch in einem tiefen Loch verschwinden. Was bis dahin nicht geschafft wurde, kann für längere Zeit nicht realisiert werden. Und was an Veränderungen in die Wege geleitet wurde, kann manchmal auch wieder zurück genommen werden.

Eine breite und aktive und motivierte Bewegung, die groß und einflussreich genug ist, die Richtung der eigenen Partei und die Stimmung in den USA nachhaltig zu beeinflussen, ist ein Instrument, das Barrack Obama sehr wohl eine weitere Gestaltungsmöglichkeit – direkt in der ersten Reihe oder im Hintergrund – ermöglicht. Es wäre bestenfalls ein Novum, das ein US Präsident so agiert, denn diese Art von Organisation hat in den USA Tradition.

Social Media als Werkzeug für politischen Erfolg

Warum die Politik Social Media ernster nehmen sollte wird klar, wenn man das Potenzial von Social Media für die Politik betrachtet – nicht das was die Politik in Deutschland in Social Media betreibt.

Social Media kann

  • eine hohe kommunikative Reichweite für Ideen, Konzepte und Personen ermöglichen
  • Ãœberzeugungsarbeit in Form einer Graswurzelbewegung leisten, die mehr Menschen erreicht als ein Medien- und Strassenwahlkampf
  • Meinungen und Ãœberzeugungen beeinflussen, in dem Menschen, Argumente und Meinungen klug miteinander verbunden und vernetzt werden, bestimmte Positionen durch das Umfeld bestätigt, andere durch ein Umfeld in Frage gestellt werden.

Wo Parteien alle vier Jahre sich dem enormen Aufwand eines Wahlkampfs gegenüber sehen und dafür alle Kräfte mobilisieren, kann eine intelligent geführte Social Media basierte Organisation damit arbeiten, das ihre Arbeit permanent, auf der Ebene der Bürger durch die Bürger betrieben wird.

Betrachtet man die höhere Attraktivität der Mitwirkung in einer graswurzelähnlichen Bewegung – durch ihre größere Freiheit und Unverbindlichkeit – und dann noch die Potenziale des fundraisings in und über Social Media wird deutlich, das hier ein sehr ungleicher Wettbewerb den Parteien ins Haus stehen kann.

Systemwechsel im politischen Wettbewerb

Wenn ich hier einen Systemwechsel sehe, dann nicht in einem Wechsel weg von unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung oder der sozialen Marktwirtschaft. Dieser mögliche Systemwechsel im politischen Wettbewerb sieht anders aus. Von einem Wettbewerb

  • Partei(position) gegen Partei(position)

kann sich ein neuer, zusaätzlicher Wettbewerb

  • Idee gegen Idee

etablieren. Das sich Parteien auf wechselnde Stimmungen in der Bevölkerung einstellen müssen, ist nachvollziehbar.

Die GRÜNEN haben die Ökologie in die Politik getragen und dort verankert. Ihre zweite Leistung war, sich als Partei etablieren zu können und zu halten, auch wenn andere Parteien ökologischer wurden. Die zögerliche Übernahme dieser Ideen durch andere Parteien war mit ein Grund für das politische Überleben der Grünen. Sie blieben das Original, bestätigt durch das nachziehen der anderen und erforderlich durch eben ein zögerliches und weniger deutliches ökologisches Verhalten.

Machtfaktor organisierte Meinung

Wem es gelingt, Meinung in ausreichendem Mass mittels Ideen zu organisieren, der verfügt über politische Gestaltungsfähigkeit, egal ob er ein Regierungsamt bekleidet, einer Partei vorsteht oder in ein Parlament gewählt wurde.

Um dies zu verstehen, sollte man bedenken, das die „schweigende Mehrheit“ heute nicht mehr schweigen muss, wenn sie dies nicht will. Sie hat nicht weniger Medienmacht, als die etablierten Medien und sie kann mit ihren Medien schneller, direkter und nicht weniger glaubwürdig agieren.

Nicht zuletzt kann sie aber auch durch Präsenz und Organisation Einfluss nehmen – Themen setzen und Meinungen, Notwendigkeiten und Prioritäten der Mandatsträger und  Parteiverantwortlichen verändern. Es braucht kein Fukushima, um grundsätzliche Positionen zu verändern. Eine relativ sichere Erkenntnis, das die eigene Wiederwahl eine Veränderung erforderlich macht, reicht auch.

Betrachten wir die Aufmerksamkeit, die die Piraten bekamen, die nicht zu leugnende Politikerverdrossenheit und das immer noch vorhandene Interesse an Politik, könnte die Zeit auch hier schneller als erwartet reif für solche Formen der politischen Gestaltung werden. Egal, ob man das für gut oder weniger gut hält.

Organizing for Action, not Organization

Das Obama seine Struktur nicht als Organisation sondern als Organizing for Action und neben den Strukturen seiner Partei etabliert, zeigt, das Social Media in der US Politik weiter verstanden wird. Es ist leichter Menschen für eine Idee zu motivieren, als für eine Idee und eine Partei. Die Menschen eben nicht in eine Organisation einzubinden, sondern sie jenseits von Parteipositionen zu organisieren und zu aktivieren wird einer der Eckpunkte des Erfolgs von OFA (Organizing for Action) werden.

Es wollen nun mal mehr Menschen für eine ihnen wichtige Sache politisch aktiv werden, als für eine Partei, die zwangsläufig weniger attraktiv sein kann, weil ihre Positionen insgesamt grössere Filterwirkung haben.

Wenn politische Mitgestaltung auf diesem Weg Erfolg zeigt, wird dies zugleich die Position der Parteien tangieren. Wenn ich aktiv politisch gestalten kann, ohne Mitglied einer Partei zu werden, verlieren Parteien einen Teil ihrer Notwendigkeit.

Michelle, not Barack

Interessant ist, das Michelle Obama hier nach vorne tritt. Das gibt natürlicher weniger Angriffsfläche und mehr Gestaltungsfreiraum für dieses Konzept. Und vielleicht auch überraschende Optionen für die Zukunft.

Internationale Berichte über Organizing for Action

Yahoo News

„For the past six years, you’ve done something so much bigger than elect a president. You’ve given ordinary people a place in our democratic process again,“ she says. „The relationships you made, the tools you built and the lessons you’ve learned have already begun to change our politics. And in the coming years they can change our country.“

The group, which will be funded in part by corporate and individual donors, will exist independent of the Democratic National Committee, focusing primarily on progressive policy goals – Obama’s goals – rather than campaign politics, Democratic officials said.

The transition is unprecedented for a presidential campaign apparatus. Never before has any been re-imagined in this way, nor has one survived for so long or remained as active in social media. Few have had such potential influence – or a donor list of 4 million strong – to bolster the work of a sitting president.

 Global Post

Obama for America, President Barack Obama’s campaign group, is turning itself into a nonprofit organization that will advocate for issues like immigration reform, climate change, gun control, the implementation of the Affordable Care Act and middle class jobs, the Associated Press reported.

Chicago Tribune

Calling it „the next phase of this movement,“ former campaign manager Jim Messina described the new group as an extension of Obama’s successful bid for a second term, which used technology to engage volunteers at a new level in their communities.

„If we can take the enthusiasm and passion that people showed throughout the campaign and channel it into the work ahead of us, we will be unstoppable,“ Messina, who will be the chairman of the new group, wrote in an email to campaign donors early Friday morning.

The launch, which the Los Angeles Times wrote about Thursday, was the subject of chatter among Democratic activists and strategists, who predicted that it could upend the party’s power structure.

Social Media: Beraterwahl – Beraterqual

Betrachtet man die Vermehrung der Social Media Berater und Experten in deutschen Landen, müsste jedes männliche Karnickel (vulgo Rammler) schamvoll erröten. Wer immer einmal eine Facebook Page erstellt hat, ist Experte. Das kann ganz lustige Folgen haben, wenn zum Beispiel so ein Experte sein Wissen vor anderen Experten demonstriert. Heiterkeit kann ja viele Ursachen haben.

Sucht man allerdings Rat und Unterstützung, die ein Unternehmen in Social Media messbar – und vor allem auch wirtschaftlich – voran bringen, ist besser Schluss mit lustig.

Social Media Berater – wofür?

Es ist nun mal ein Unterschied ob in einem Unternehmen die Frage zu beantworten ist, wie man eine Facebook Page anlegt oder eine Information via Twitter verbreitet, oder ob die Frage zu beantworten ist, wie ein Unternehmen wirtschaftlich messbar von Social Media profitiert und welche Strukturen, Strategie, Inhalte und Ressourcen dafür erforderlich sind.

Wie beurteile ich einen Social Media Experten?

Die Crux bei der Einschätzung eines Experten durch einen Laien ist immer die gleiche. Würde der Laie den Experten wirklich beurteilen können, wäre er kein Laie mehr.

Sofern Sie keinen Experten für das einfach-handwerkliche benutzen von Social Media Tools suchen, sondern jemand, der die Brücke von den Unternehmenszielen über die Potenziale und Leistungsfähigkeit von Social Media hin zu den Strukturen, Strategien und Ressourcen schlagen kann, die sicher stellen können, das das Unternehmen in Social Media wirtschaftlich erfolgreich sein kann, finden Sie hier 3 kurze Anregungen, die Ihnen hoffentlich bei der Wahl eines kompetenten Beraters helfen.

Die Erfolgsfrage

Die Frage nach dem Social Media Erfolg hilft schnell die Spreu vom Weizen zu trennen. Wer Ihnen verkaufen will, das Social Media für messbare Sales nicht geeignet ist, kann in einem spezifischen Einzelfall richtig liegen, im Normalfall liegt dieser Berater eher daneben.

  • Social Media kann zumindest Leads generieren, die Verkaufserfolge produzieren.

Lassen Sie sich einfach mal recht konkret erklären, wie in Social Media mit welchen Tools, Plattformen und Inhalten Leads generiert werden können.

Die Social Media Infrastruktur

Social Media besteht nicht nur aus Facebook und Twitter. Ein Unternehmen das Social Media auch nachhaltig erfolgreich nutzen will, ist gut beraten, dafür eine für seine Ziele passende Infrastruktur aufzubauen, die sowohl aus externen Tools und Plattformen (wie Facebook, Xing, LinkedIn oder Twitter) und aus eigenen Tools bestehen sollte.

Um schnell zu erkennen, in welcher Liga Ihr potenzieller Berater spielt, empfiehlt sich die Frage nach dem Backup Ihrer Social Media Reichweite.

Unter dem Backup von Social Media Reichweite versteht man die Möglichkeit, die Kontakte in Social Media sichern zu können. Bei einem eigenen Blog ist das einfach. Bei Kontakten in Facebook und Twitter ist das schon schwieriger.

Fragen Sie Ihren potenziellen Berater, welche Lösung er für dieses Problem (die Sicherung von Sozialer Reichweite über Kontaktdaten von Kontakten aus externen Plattformen) kennt und empfehlen kann. 

Die erfolgreiche Nutzung von Social Media ist auch mit der erfolgreichen Nutzung technischer Plattformen verknüpft. Wer hier nur über schlichte Anwenderkenntnisse verfügt, kommt über schlichtes bedienen von Tools kaum hinaus. Vorhandene externe Social Media Tools sind in aller Regel nicht ausreichend um einen langfristigen wie nachhaltigen Erfolg abzusichern.

Die soziale Kommunikation

Wir posten und tweeten um Menschen, mit denen wir uns in sozialen Medien vernetzt haben, mit Informationen zu versorgen. Das ist zumindest für viele der Zweck von Social Media. Und das stimmt auch – für Privatpersonen. Der Wert von Social Media für Unternehmen liegt allerdings nicht nur in der Kommunikation dieser Art. Social Media ist für Unternehmen besonders interessant, weil damit die Vernetzung des Einzelnen genutzt werden kann, um dessen Kontakte anzusprechen.

Ist Ihre Kommunikation nur auf den direkten Empfänger ausgerichtet, bleibt sie dort auch stecken und erreicht eine Person.

Ist Ihre Kommunikation auch darauf ausgerichtet die Kontakte Ihres Empfänger zu erreichen, erreicht Ihre Information eine Vielzahl mehr an Empfängern.

Lassen Sie sich doch erklären, wie Ihr potenzieller Berater die Kommunikation entsprechend gestaltet und welche Methoden er dabei zu nutzen vorschlägt. Sie finden sicher ein Beispiel einer Information aus Ihrem Unternehmen, das dafür genutzt werden kann.

Ihr Berater sollte hier sowohl konzeptionelle wie technische Lösungen erklären und für Ihre Anforderungen beurteilen können.

Sie haben dazu noch Fragen?

Dann helfe ich Ihnen gerne weiter. Sprechen Sie mich einfach direkt auf Ihr Problem an.

Social Media Strategie: Facebook Pages von Unternehmen

Die Nutzung von Facebook Pages für die Unternehmenskommunikation bewegt sich in Richtung Normalität. Das die Unternehmen dabei nicht immer so erfolgreich sind, liegt nicht nur an der Informationsflut, die gut vernetzte User täglich erreicht. Auch die eigenen konzeptionellen Leistungen der Unternehmen stehen dem Unternehmenserfolg in Social Media gelegentlich im Weg. Einige kurze Hinweise zu einigen dieser Stolpersteine machen dies deutlicher. Nutzen Sie diese Punkte doch auch, um die eigene Situation zu prüfen.

Zielgruppenorientierung der Social Media Aktivitäten

Zielgruppen sind alles andere als neu. Damit arbeiten Generationen von Marketingleute. Wirft man einen Blick auf FB Pages von Unternehmen  als wichtige Social Media Präsenzen wird deren Zielgruppenorientierung nicht sofort klar. Ausnahmen sind natürlich Unternehmen, die sich überwiegend nur auf eine einzige Zielgruppe konzentrieren.

Auch ohne eine klare Zielgruppenorientierung der Page findet irgendwann jeder User mal eine relevante Information in dieser Page Рk̦nnte man denken. Nur das eben jeder User zuvor den Eindruck gewinnt, das ihm diese Page wenig relevantes zu bieten hat.

  • Ãœberprüfen Sie doch einmal Ihre Facebook Page(s) wie klar die Zielgruppenorientierung für einen User wird und welche konkrete Nutzenstiftung die Page für diese Zielgruppe liefert.
  • Denken Sie über Zielgruppencommunitys nach, bevor Sie mit Social Media starten, aber bleiben Sie dabei bitte nicht im Zielgruppendenken der „Vor-Social-Media-Phase“ hängen. Gehen Sie den Schritt weiter in Richtung Individualisierung, den Social Media und die dahinter stehende Technik längst ermöglichen.

Attraktivität und Reichweite in Social Media

Manche Themen sind in einer Zielgruppe hipp, andere nicht. Makler interessieren sich nun mal logischer Weise deutlich mehr für Immobilienthemen als Jugendliche und Justin Bieber ist eher kein Thema für den verwöhnten Freund klassischer Musik.

Was bedeutet das für Unternehmen, deren Produkte nicht wirklich sexy sind? So what, könnte man sagen. Hauptsache die Leute kommen auf uns zu, wenn unser Thema gefragt ist. Im Prinzip richtig, wenn man auf den Kernvorteil von Social Media – das Empfehlungsmarketing – verzichten will, man Social Media für eine Minderheit betreiben will und nicht dazu beitragen muss, das Marktkommuniktion, Kundenbindung und Neukundengewinnung nennenswerte Ergebnisse produzieren.

Diejenigen, die Social Media um Ergebnisse willen betreiben und über etwas Social Media Kompetenz verfügen, ist natürlich klar,

  • das eine Reichweite, die relevante Ergebnisse ermöglicht eine Grundvoraussetzung für eine wirtschaftlich erfolgreiche Nutzung von Social Media ist.
  • das diese Reichweite nur dann gut funktioniert, wenn sie aktuell ist, also vom User aktiv genutzt wird.

Wenn das eigene Thema aber zumeist kein aktuelles oder attraktives Thema ist, scheitert man auf diese Weg schnell im Aufbau von Reichweite und deren „Instandhaltung“. Ich mag in diesem Zusammenhang zwei wunderbare Beispiele, die Sie je nach Publikum gerne weiter verwenden können:

Würden Sie auf einer Party einer hübschen Frau, die Sie nicht näher kennen, direkt sagen, das Sie gerade Lust haben, mit ihr in die Kiste zu steigen?

Die große Kunst eines Theologen besteht darin, von jedem Thema die goldene Brücke zu seinem Thema zu schlagen. Als Marketer kennen Sie das Problem. In Social Media ist es ausgeprägter als in anderen Kommunikationswelten.

Die Kernkompetenz der Unternehmen liegt in aller Regeln bei ihren Produkten. Unternehmen, die über eine zweite Kernkompetenz für den Lifestyle ihrer Zielgruppen verfügen, sind eher selten. Natürlich könnte dieser Part von der Werbeagentur des Unternehmens übernommen werden, sofern diese sich schon weit genug in Social Media eingearbeitet hat und dafür auch zuminddest die passende inhaltliche Infrastruktur stellen kann.

  • Nutzen Sie dafür „fremde“ Themen und Inhalte besser externe Partner. Der Versuch Kompetenz für andere Welten im Unternehmen aufzubauen, ist wirtschaftlich nicht zu empfehlen und führt im Markt seltenst zu dem gewünschten Ergebnis. Wenn Sie hier weitere Fragen haben sprechen Sie uns gerne an: Kontakt: Alex Buchanan.

Interaktivität

Social Media funktioniert nur durch Interaktivität. Wenn meine Zielgruppe auf meine Themen nicht reagiert, wird aus Social Media ein weiterer Kommunikationskanal zum „beschallen“ von Menschen. Empfehlungsmarketing und hohe Reichweite adieu.

Interaktivität heißt aber nicht nur, das ich dem Menschen auf der anderen Seite die Gelegenheit geben sollte, zu Wort zu kommen. Ich muss ihm auch einen Grund dafür geben und dieser Grund sollte zumindest (auch) im Thema liegen. Ohne relevantes Thema keine Interaktion.

  • Denken Sie nicht nur über Ihre Themen nach. Denken Sie auch über die Nutzenstiftung ihrer Kommunikation nach.
  • Denken Sie vor allem aber darum, welchen Nutzen die Weitergabe einer Information für den User hat bzw. haben muss, damit diese Weitergabe erfolgt.
  • Drucken Sie doch mal die Kommunikation in einer Facebook Page aus und kreuzen Sie die Posts an, die einen klaren Nutzen aus der Weitergabe für den User erkennen lassen

Entwarnung: Nicht jeder Post muss diesem Anspruch genügen. Aber einige sollten dies. Je mehr, desto besser. Wenn Sie hier Alternativen suchen oder weitere Fragen haben sprechen Sie uns gerne an: Kontakt: Alex Buchanan, Wilfried Schock.

Sicherung sozialer Reichweite

Stellen Sie sich vor, Sie machen sehr, sehr erfolgreich Social Media. Bauen eine enorme Reichweite auf. Und die ist dann durch eine Richtungsänderung bei Facebook perdu. Wie erklären Sie das im Unternehmen? Damit, das Sie keinen Einfluss auf Facebook haben? Sicher, aber das ist kein Grund kein Backup der sozialen Reichweite gemacht zu haben. Letztlich haben Sie auch keinen Einfluss auf Microsoft oder den Produzenten Ihrer Rechner.

Backup von Reichweiten in Facebook?

Die schlechte Nachricht: dafür gibt es keinen Button in Facebook. Die gute Nachricht: statt dessen gibt es kompetente Social-Media und IT Architekten. Das heisst ein Backup muss dies mit eigenen Mitteln realisiert werden.

  • Das Thema ist auch technisch und konzeptionell anspruchsvoll. Wenn Sie Fragen zu den Möglichkeiten eines Backups von Reichweiten ausserhalb von Facebook haben, sprechen Sie mich bitte direkt an (wilfried.schock@brssmm.de oder 0711 620415 60)

CRM Anbindung

In Social Media ausreichende Reichweiten zu haben, Interesse zu wecken, Empfehlungsmarketing zu organisieren, all das ist gut. Besser ist, die Ergebnisse – Leads, Interessenten, Kaufwillige und Beratungsinteressierte – automatisiert in die Unternehmensprozesse einbinden zu können. Perfekt ist, Social Media so nutzen zu können, das damit – in der Hand des Unternehmens –  individuelle Profile für Kunden und Nichtkunden entstehen, die dem Verkäufer Absatzpotenziale aufzeigen. Davon sind wir allerdings noch etwas weiter entfernt, auch wenn mancherorts daran gearbeitet wird.

  • Prüfen Sie den Wissensstand in Ihrem Marketing- und Social Media Bereich für das Thema Social Media und CRM Anbindung. Es muss ja nicht die rein technisch-automatisierte und perfekte Lösung sein, die kurzfristig dazu beitragen kann, das Social Media wirtschaftlich erfolgreicher eingesetzt wird.

 Zusammenfassung

Die 3 erst genannten Themen sollten eigentlich vor dem Start von Social Media Aktivitäten nicht nur erkannt, sondern auch eine Lösung gefunden haben. Ansonsten wird ein wirtschaftlich ausreichender Social Media Erfolg sehr fragwürdig.

Wenn Sie dazu Fragen haben, beantworten diese gern Alex Buchanan (alex.buchanan@brssmm.de – 0711 620 415 54) und Wilfried Schock (wilfried.schock@brssmm.de – 0711 620 415 60).

 

Anmerkung:

Dieser Artikel ist in spezifischer Form für Sparkassen hier erschienen.

Facebook schlägt TV-Werbung – Cross Media Werbung – Case Maggi Kochstudio

Eine neue Fallstudie zur Werbewirkung in Facebook beschreibt den Wirkungsanteil der Facebook Werbeanzeigen an einer Cross Media Kampagne von Nestle für ein Produkt von Maggi.

Die Studie kann hier herunter geladen werden. 

Die wichtigsten Informationen daraus:

–      19% der von der Kampagne ausgelösten Umsätze kamen über Facebook, bei nur 8% des gesamten Kampagnen-Budgets

–      Facebook erreichte vor allem neue Konsumenten von Maggi

–      Facebook-Werbeanzeigen erreichten 30% der deutschen Internetnutzer

–      1,9 Millionen Menschen, die die Werbeanzeigen auf Facebook gesehen haben, wurden nicht über Fernsehen- oder Printwerbung erreicht

–      der ROI durch Facebook war 2,5x höher als gegenüber TV.

 

Bemerkenswert:

Der Vergleich der Wirkung von Facebook Werbung mit TV Werbung ist interessant. Die Wirkung für die Neukundengewinnung und nicht zuletzt die Skalierbarkeit und Messbarkeit der Werbung gibt Facebook im Wettbewerb mit anderen strukturelle Wettbewerbsvorteile.

 

 

Social Media Leads

Leads durch Social Media generieren

Hier finden Sie Informationen über die Methoden und Vorgehensweisen mit denen sich Leads / Interessenten in oder mit Hilfe von Social Media generieren lassen.

Um Leads in und durch Social Media zu generieren bieten sich unterschiedliche Vorgehensweisen an. Dieser Artikel befasst sich mit den 3 Methoden, die nach meiner persönlichen Einschätzung am relevantesten sind.

Leads / Interessenten aus Suchmaschinen

Mit diesem Ansatz nutzen wir Blogs um Interessenten für bestimmte Themen aus Suchmaschinen zu filtern.

Diese Methode erreicht diejenigen Menschen, die aktiv nach bestimmten Inhalten suchen und ist sowohl Alternative als auch Ergänzung zur Nutzung von Adwords. Der Löwenanteil der Suchanfragen landet nun mal in der generischen Suche – also der Trefferliste und hier bei den ersten 3 Treffern. Pech wenn Wikipedia dazu einen Eintrag liefert oder Google wissenschaftliche Ergebnisse zuerst einblendet. Um auf die ersten Plätze einer Trefferliste zu kommen, ist ein möglichst fundiertes know how in SEO (Suchmaschinenoptimierung) erforderlich, über das man entweder selbst verfügt oder sich extern beschafft.

Wie viel kostet diese Art der Interessentengewinnung?

Die Kosten hängen bei dieser Methode vor allem davon ab

  • welche Suchbegriffe man nutzen will und
  • wie wirtschaftlich wertvoll und umkämpft diese sind
  • wie viel know how man extern einkaufen muss.

Eine gute Orientierungshilfe dazu liefert Googles Keyword Tool, mit dem sich die Nachfrage nach bestimmten Keywords und der Preis für Adwords auf diese keywords – als Alternative oder Messlatte – dafür quantifizieren lassen.

Leads aus Social Network Plattformen

Bei diesem Ansatz nutzen wir eine vorhandene soziale Reichweite in Facebook oder einer anderen Social Network Plattform.

Die handwerkliche Kunst die hier gefordert ist, besteht einmal darin, eine vorhandene Reichweite optimal zu nutzen und dafür die Möglichkeiten der Kommunikation und die Distribution von Inhalten in Social Network Plattformen so weit als möglich zu kennen und auszuschöpfen.

Die Aufgabe hier ist nicht nur eine Information zu produzieren, die dazu führt das Interessenten sich zu erkennen geben und als Leads in einen Geschäftsprozess weitergeleitet werden können. Das wäre deutlich zu wenig und würde den eigentlichen Nutzen von Social Networks übersehen. Die Herausforderung der Kommunikation in Social Media ist – neben der erwähnten Grundaufgabe – die Kommunikation so zu gestalten, das sie dem Empfänger einen Grund liefert diese Information an seinen Freundeskreis weiter zu geben. Nur wenn dies erfüllt wird, sollten wir von einer Social Media Kommunikation sprechen.

Leads aus Twitter

Die Kommunikation in Twitter basiert auf dem gleichen Prinzip wie in den Social Network Plattformen. Aber natürlich können wir auch nur eine Info mit hashtags versehen und abfeuern.

Social Media Kommunikation

Bedenkt man was über die Kommunikation in Social Network Plattformen / Sozialen Netzen zuvor gesagt wurde und betrachtet man die Kommunikation der Unternehmen in den Plattformen ist die Aussage leichter nachvollziehbar, das überwiegend eben keine soziale Kommunikation betrieben wird. Die Ursachen dafür sind simpel. Nicht jede Information wird entsprechend sorgfältig und anspruchsvoll konstruiert und nicht jeder, der die sozialen Medien nutzt, kennt die Mechanismen, die dabei zu beachten sind.

Wenn Sie die Chancen von Social Media für Ihr Unternehmen besser nutzen wollen, empfehle ich Ihnen – sofern Sie nicht schon längst ein Profi in dieser Art von Kommunikation sind – ein Seminar mit den entsprechenden Inhalten. Informationen dazu finden Sie hier.

Bravo – Geschäftsführer geht beim best case für verpasste Chancen

Bei BRAVO wird der Geschäftsführer gegangen. Da drängt sich mir spontan eine hübsche Analogie zum Personalkarussell bei den VZ Netzwerken auf. Natürlich kann man das nicht ganz vergleichen. BRAVO ist für mich eines der besten Beispiele der Medienbranche für verpasste Chancen.

Hier ein paar Punkte, warum der Fall BRAVO für mich so besonders eindrucksvoll ist:

  • BRAVO verfügte in einer besonders kommunikativen Zielgruppe über eine extrem starke Position und Reichweite – über Jahrzehnte.
  • Das Aufkommen der Social Network Plattformen traf und trifft gerade bei dieser Zielgruppe auf extremes Interesse. Diese Veränderung hat man nicht schnell genug erkannt und aufgegriffen.
  • BRAVO selbst war dann nicht in der Lage, dieses Interesse in der eigenen Plattform zu befriedigen, weil man weder das Thema social networking in dieser Zielgruppe und wohl auch die Zielgruppe nicht mehr verstand. Der Community Ansatz der BRAVO zeugt heute noch von mangelnder Kompetenz in diesem Thema.
  • Die User sprechen weiter und mehr denn je über ihre Themen –  aber die Themen werden nicht mehr von Bravo gesetzt noch spielt das Medium eine Rolle bei ihrer Verbreitung.
  • Die Facebook Fanpage von BRAVO wird wohl als letzte Bastion ehemaligen Glanzes übrig bleiben.

Anzumerken ist, das der Anteil des user generated content an den Visits sich innerhalb eines Jahres verdoppelt hat. Trotz der miesen Qualität der Plattform in diesem Bereich. Letztlich bleibt die Nutzung bei Bravo.de auf einem sehr überschaubaren Wachstumskurs, der weit von dem entfernt ist, was in dieser Zielgruppe einer kompetente Einbindung von Social Media ermöglicht. Vermutlich wird man auch die Chancen einer so großen Reichweite in Facebook und die dadurch möglichen Geschäftsmodelle verpassen. Schade eigentlich.

Und die Analogie zu den VZ Netzwerken – sie stimmt nicht ganz. Hier zeigt sich der Unterschied zwischen altetablierten Medienmarken und den schneller gewachsenen Social Network Plattformen. Letztere sind zwar schneller erfolgreich und sterben aber auch genauso schnell wieder, wenn sie stehen bleiben. Medienmarken sterben auch, wenn sie sich nicht weiter entwickeln, aber das – wie man sieht -etwas langsamer.

 

 

 

 

 

Social Media und Polizei

Social Media und Polizei – die Vorteile sozialer Kommunikation zwischen Bürger und Polizei

Nach einigen Vorträgen zu diesem Thema hier ein Artikel über die Vorteile sozialer Kommunikation zwischen Bürger und Polizei in diesem Blog.

Das Thema Soziale Medien ist in Polizeikreisen zunehmend eines und führte bereits zu einigen interessanten Beispielen in denen die Polizei für ihre tägliche Arbeit auf soziale Medien zurückgreift. Erwähnenswert sind hier als Beispiele

Die Kommunikationssituation zwischen Bürger und Polizei ist belastet

Betrachtet man die Situationen, in denen man als Bürger Kontakt mit der Polizei hat, sind das in aller Regel eher weniger angenehme Situationen. Das wirkt sich über die Zeit auch genau so aus. Man bekommt ein ungutes Gefühl, wenn man die Freunde und Helfer in Uniform sieht, auch wenn es dafür keinen sachlichen Grund gibt. Im Alltag wird der Überbringer schlechter Nachrichten auch nicht mit Blumen beworfen, könnte man jetzt sagen. Und genau das Problem hat die Polizei. Über Jahre und Jahrzehnte hat sich ihre Kommunikationssituation immer mehr auf die Rolle des Überbringers schlechter Nachrichten reduziert. Dabei ist die Polizei in ihrer täglichen Arbeit auf die Unterstützung der Bürger angewiesen.

Ein Päckchen Nostalgie

In der alles andere als guten alten Zeit war der Kontakt zwischen Polizeibeamten und „seinen“ Bürgern dichter. Die Verstädterung mit ihrer Anonymisierung, die reduzierten persönlichen Kontaktmöglichkeiten wenn die Polizei im Streifenwagen unterwegs ist, die geringere soziale Verwurzelung von Polizisten in ihrem Revier und sicher noch einige andere Ursachen reduzieren die Kommunikation auf das notwendigste – und das ist dann seltener erfreulich. Ein Weg zurück zum Schupo, der in seinen Straßen aufgewachsen ist und zu Fuß Streife gehen kann, ist natürlich illusorisch.

Moderne Kommunikation via Social Media

Das Social Media für die Polizeiarbeit interessant ist, dafür sprechen die ersten Aktivitäten der Polizei. In diesem frühen Stadium, in der sich die Social Media Nutzung durch die Polizei noch befindet, ist die Nutzung als „weiteren Kommunikationskanal“ nichts überraschendes. Bislang sind wir in Deutschland eher dabei die Nutzung von Social Media in der Polizei spezialisierten Mitarbeitern zu übertragen. Das dürfte sich ändern, etabliert sich auch bei uns die Nutzung, die sich in den USA abzeichnet. Dort wird Social Media von den lokalen Polizeikräften in voller Breite genutzt. Jeder Police Officer, der in seiner Aufgabe mit Menschen kommuniziert, nutzt diesen Weg so selbstverständlich wie die gesprochene Sprache oder das Telefon. Letzteres wird ja auch nicht nur von dafür spezialisierten Mitarbeitern eingesetzt, ;-).

Eine schnelle Information der Bürger wie die frühzeitige Information der Polizei sind durch Social Media für beide Seiten leichter zu realisieren. Die klassischen Informationswege über gedrucktes Papier hängen zu schnell hinter der Dynamik von Entwicklungen her. Es macht mehr Sinn kommunikativ und gestaltend in aktuelles Geschehen eingreifen zu können, als Probleme im Nachhinein kommunikativ aufarbeiten zu müssen. So wie die Nutzung mobiler Kommunikation eine Selbstverständlichkeit ist, wird auch die Nutzung der Möglichkeiten der sozialen Medien durch die Polizei als Selbstverständlichkeit betrachtet werden. Für weite Kreise der Bevölkerung sind die sozialen Medien bereits ein fester und zentraler Bestandteil der eigenen Information und Kommunikation.

Eine direkte Kommunikation, die fest im Informations- und Kommunikationsmix der Bürger etabliert ist, hat eben nicht nur den Vorteil der schnelleren Information.Diese permanente Information bringt den „Servicecharakter“ der Polizei als Sicherheitsdienstleister für die Gesellschaft wieder stärker ins Bewusstsein. Man erlebt die Polizei kommunikativ eben nicht nur in einem persönlich-problematischem Zusammenhang. Ihre Arbeit für die Allgemeinheit wird wieder besser wahrgenommen und die Zusammenarbeit mit ihr als selbstverständlicher, positiver empfunden.

Polizei positiv erlebt

Jenseits der Ersatzhandlung in diversen TV-Serien, kann Social Media dazu beitragen, das Polizei wieder real positiv erlebbar wird. Das ist nicht nur für die Personalbeschaffung ein nicht unerhebliches Argument. Es trägt vor allem dazu bei, die Distanz zwischen Bürger und Polizei zu reduzieren. Wer miteinander kommuniziert ist sich weniger fremd und eher bereit den anderen zu unterstützen. Aus dem Weg der Verlautbarung und der Information wird daher früher oder später eine echte Kommunikation entstehen, auf die man sich so früh als möglich vorbereiten sollte.

Wenn uns Social Media eines gelehrt hat, dann das die Bürger dieses Medium schneller aufgreifen und nutzen, als sich dies Experten vorstellen konnten. Je früher sich die einzelnen Polizeidienststellen darauf einstellen, desto früher werden sie von einer besseren Verankerung in der Bevölkerung, mit der daraus resultierenden schnelleren Kommunikation und besseren Unterstützung profitieren.

Social Media Strategie der Polizei

Von einer Social Media Strategie der Polizei zu sprechen wäre wohl verfrüht. Man beschäftigt sich mit dem Medium, sammelt Erfahrungen und lotet Einsatzmöglichkeiten aus, die dann in eine Social Media Strategie einfliessen können. Das man sich dort zu erst auf Einsatzmöglichkeiten fokussiert, die eher anlassbezogen und auf einzelne Anwendungen ausgerichtet sind, liegt in der Natur dieses Prozesses. Social Media wirkt allerdings effizienter, wenn es auf einer breiten Basis in der Bevölkerung wie einer intensiveren Vernetzung vor Ort aufbaut. Der ganze Nutzen wird sich erst auf dieser Basis entfalten. Vieles kann dadurch auf der Seite der Polizei schneller gehen, aber der Bürger wird auch schnellere Antworten und Reaktionen erwarten. Auch darauf sollte man vorbereitet sein.

 

Content meets Commerce – eine empfehlenswerte Präsentation von Olaf Kolbrück

Olaf Kolbrück ist als Journalist für das Thema Internet und eBusiness bekannt. In seiner empfehlenswerten Präsentation  Content meets Commerce befasst er sich mit den Reaktionen der Verlage auf die Herausforderungen des Internets.

 

Olaf Kolbrück zeigt in der Präsentation auf, wie Verlage bereits heute Content in Verbindung mit Commerce nutzen und einsetzen und wie Content als Zubringer für Produkte und Angebote fungiert.
Die Präsentation ist schon deshalb empfehlenswert, weil sie aufzeigt, wie man die Herausforderung des Internets bereits meistern kann.
eCommerce ist allerdings nicht nur eine inhaltliche und technische Herausforderung für Verlage. Sie befinden sich hier in einem Wettbewerb mit den Betreibern von Social Network Plattformen. Für diese – insbesondere für Facebook – dürfte das Thema eCommerce nicht weniger relevant sein. Und Google wird an diesem Thema auch partizipieren wollen.

Die unterschiedlichen Ausgangssituationen im Wettbewerb

Als Vorteil gegenüber Google und Social Media Plattformen steht den Verlagen der Content zur Verfügung den sie bereits haben, bzw. die Kompetenz und Kapazität um Content zu produzieren.
Die Social Media Plattformen wiederum beherrschen die Plattformen auf denen die sozialen Interaktion zu den Produkten und Angeboten stattfindet.
Google hat – lässt man Google+ einmal außen vor – vor allem die Möglichkeit aktuelle, aktive Nachfrage über Suchanfragen auszufiltern und Anbietern zur Verfügung zu stellen.

Der Wettbewerbsvorteil der Verlage

Verlage haben dann einen Wettbewerbsvorteil wenn sie
  • Content bieten können, den andere Srtukturwettbewerber (wie Facebook) so nicht bieten können und
  • wenn sie dadurch eine eigene, unabhängige Reichweite aufbauen können, die nicht umgangen werden kann .
Content, der externe Social Media Plattformen für die Verbreitung benötigt, spielt dem Wettbewerber in die Hände. Der kann in einem solchen Fall auf seiner Plattform eCommerce-Angebote passend zu diesem Content einblenden, wie auch passend zur Kommunikation über diesen Content.
Die Krux dieser Situation: wenn einzelne Verlage ihren Content in Facebook einstellen oder via Facebook vermarkten, kann das individuell ein Vorteil sein.

Technische, kommunikative und finanzielle Herausforderungen

Um auf Dauer Wettbewerbsfähig zu sein, müssen die Verlage über die Qualität ihres Contents und eine sehr direkte Einbindung von Produkten erfolgreich sein. Das erfordert eine hohe kommunikative Reichweite und technische Standards und Schnittstellen um Produkte unterschiedlichster Anbieter integrieren oder den User nahtlos direkt zum Produkt weiter leiten zu können.
Die Attraktivität dieser Inhalte muss groß genug sein, damit die User dorthin kommen um sich zu informieren. Und die soziale Leistungsfähigkeit dieser Plattformen muss groß genug sein, um die Kommunikation über die Inhalte und Produkte dann auch auf dieser Plattform zu halten.
Es wäre ein Pyrrhussieg, wenn man die User auf der eigenen Plattform informiert, die Kommunikation über Angebote aber auf Facebook stattfindet. Damit würde man diesem Strukturwettbewerber (Facebook) den passenden Impuls liefern um diese Produkte und Angebote für den Anbieter preiswerter einblenden zu können. Die Verlage hätten die Arbeit für den Content, Facebook in diesem Beispiel die Chance daraus Werbeumsätze zu generieren.

Sind die Verlage in der Lage Kommunikation zu halten?

Unterstellen wir die Kompetenz in den Verlagen, einen wettbewerbsfähigen Content zu generieren. Unterstellen wir den Verlagen auch die Fähigkeit attraktive Onlineplattformen für Content zu erstellen. Sind sie aber auch noch in der Lage diese Inhalte und diese Plattformen nachhaltig ohne die Hilfe externer Social Media Plattformen wie Facebook an den Leser zu bringen? Teilweise sicherlich. Kommen wir dann auf den Punkt der sozialen Kommunikation, wird es finsterer. Kaum ein Verlag ist in der Lage ein wettbewerbsfähiges soziales Netzwerk an seine Onlinepräsenz anzubinden und aktiv zu halten. Damit wird immer ein Teil des Erfolges über dies soziale Kommunikation in den Taschen von Facebook landen können.
Die Wettbewerbssituation wird für die Verlage dann noch schwieriger, wenn sich ein Strukturwettbewerber wie Facebook einzelne Verlagen nutzen oder das Thema Content selbst angehen wird.

Was bedeutet die soziale Kommunikation für den Commerce und den Content?

Es geht um das berühmte Empfehlungsmarketing, die kommunikative Reichweite, die damit aufgebaut und gepflegt werden kann und auch die Kaufempfehlung aus dem Freundeskreis. Für Commerce sind diese Punkte von hoher Bedeutung. Es ist nun mal ein Unterschied ob ich 5 oder 500 User in meinen Shop bekomme. Für das Contentkonzept, das Olaf Kohlbrück aufzeigt bedeutet die soziale Kommunikation nicht weniger. Ist sie in Händen der Verlage, lässt sich auf diesem Weg die Zukunft leichter sichern. Ist sie es nicht, gerät auch dieser Weg zu einem steinigen und in eine wachsende Abhängigkeit von externen sozialen Plattformen.

Die Beispiele der Präsentation sprechen für sich.

Wie weit sind die Erfolgsbeispiele aus der Präsentation in Social Media aktiv? Werfen wir zuerst einen Blick auf die soziale Reichweite der Beispiele in Facebook
  • Zooplus steuert in Facebook auf 40 Tausend Likes zu.
  • Zalando steuert auf 360.000 Likes zu
  • Otto ist mit seiner Fanpage auf dem Weg zur halben Million
  • Stylebook steuert auf die 15 Tsd. Likes zu
  • Instyle hat die 30.000 Likes Marke übersprungen
  • Joy ist kurz vor 40.000 Likes.

Der Content und die soziale Kommunikation der Shops wie der Medienmarken sind bereits weitgehend zu Facebook gewandert.  Die Community Angebote der Medienplattformen sind eher weniger aktuell und wettbewerbsfähig.

Content als Interessentenlieferant hat Zukunft

Die Frage ist nur, wer wie weit davon profitiert und wer wie viel darin investieren muss. Die Verlage werden auf dem eingeschlagenen Kurs bestenfalls den Teil des Kuchens erhalten, der one2one realisierbar ist. Wenn sie nicht die soziale Kommunikation zurück gewinnen – und dafür spricht wenig – sind das eher die Krümel als der Löwenanteil. Die Verlage selbst wissen, das durch die Einbindung von redaktionellen Inhalten in die soziale Kommunikation deren Reichweite deutlich erhöht werden kann (sofern man diese Methode beherrscht). Diesen grösseren Teil des Kuchens kann aber der Betreiber der Social Media Plattform  –  im Beispiel wie in der Realität Facebook –  leicht für sich erschliessen und wirtschaftlich nutzen. Dafür bleiben ihnen die Kosten des Contents.

Ein Beispiel macht dies deutlich:

In einem Verlagsmedium werden Schuhe redaktionell vorgestellt. Die Schuhe sind direkt zu einem Shop verlinkt. Die soziale Kommunikation findet in Facebook statt.

Die Userin A die direkt kaufen will, kommt ganz komfortabel direkt in den Shop und kann dort kaufen, wenn ihr die Schuhe und der Preis immer noch zusagen

Die Userin B, die erst über diese Schuhe mit Freundinnen diskutiert, kann über das passende Angebot in der sozialen Plattform zum Produkt geleitet werden. Vielleicht zum gleichen Shop, vielleicht in einen anderen. Sicher aber zu preiswerteren Konditionen.

Die Userin C, die in den sozialen Medien oder über die soziale Kommunikation von den Schuhen – oder dem Bericht darüber erfahren hat, kann direkt durch die Plattform zum Produkt geleitet werden.

 In den Fällen B und C haben wir es mit ganzen Freundeskreisen zu tun. Im Fall A mit einer Einzelperson.

Die Situation der Produktanbieter

Betrachtet man die Situation der Produktanbieter, ist es realistisch davon auszugehen, das diese nicht auf Social Media verzichten werden, auch wenn Verlage eine „Direkt-Verlinkung“ aus dem Content anbieten. Damit stehen die Costs per Visitor aus beiden Quellen im Wettbewerb. Raten Sie, wer die günstigere Kostenstruktur nutzen kann – der Verlag der gezwungen ist hochwertigen Content anzubieten und technisch in eine Direktverlinkung mit möglicherweise noch zu schaffenden Schnittstellen zu investieren oder die Plattform, die das Tagging des Contents und der Kommunikation mit Datenbanken von Anbietern matchen muss.

Fazit

Die Präsentation von Olaf Kolbrück ist kurz, prägnant und sehr zutreffend. Das Problem liegt auf der Seite der Verlage. Sie werden eher nur in Ausnahmefällen in der Lage sein, diese Chance wirklich umfassend und nachhaltig zu nutzen. Liegt die soziale Kommunikation nicht mehr in ihren Händen – und das ist eher der Normalfall als die Regel – bleibt ihnen nur der kleinere Teil des Kuchens und das wachsende Risiko, das Strukturwettbewerber das Thema Content genauso aufgreifen und nutzen werden, wie die Anbieter selbst.

 

[imn-medien]

Mediensterben und mediale und soziale Realitäten

Ein plastisch-bunter Aha Effekt aus Atlanta

An manchen Tagen begegnete einem beim Lesen der Feeds unversehens ein geballtes Päckchen an Realität aus unterschiedlichen Perspektiven. Daran will ich Euch einfach mal teilhaben lassen.

In Deutschland wird über das wirtschaftliche Ende von Medien und seine Ursachen fleissig diskutiert (FR, Prinz). Das dabei der Einbruch auf der Anzeigenseite nicht gerade unwesentlich ist, fühlt sich in dieser Diskussion eher wie eine Marginalie an. Wohl weil davon eben nicht nur PRINZ und FR betroffen sind.

Die Werbetreibende Wirtschaft in Deutschland will ihre Investitionen in Print erneut deutlich reduzieren. 

Coca Colas neue

Website ist als Medienwebsite aufgemacht und bietet Lifestyleinformationen für die geschätzte Kundschaft (die ja nicht gerade gering ist).

 

Was hat das alles miteinander zu tun?

Unsere Medien – Print vorneweg, aber eben nicht nur Print allein – leben weitgehend von Werbeeinnahmen, sofern sie nicht gebührenfinanziert sind. Wir erleben gerade bunt und fröhlich nicht nur einen drastischen Einbruch bei den Ausgaben für Printwerbung (nicht nur in Deutschland, hier kommt er nur etwas später an) sondern auch des Dramas nächsten Akt.

Die ehemaligen Werbekunden werden zum Wettbewerber. Coca Cola ist einer der big spender in Sachen Werbung und wird sicher auch noch weiter viele Millionen dafür ausgeben. Aber zugleich wird die eigene soziale Reichweite genutzt und dafür ein medialer Rahmen genommen.

Sicher entspricht dieser neue Medienanbieter nicht einer hohen journalistischen Qualität, wird da sofort gekontert werden. Nein, das entspricht er derzeit sicher nicht. Ich erspare mir aber auch über die journalistische Qualität diverser deutscher Lifestylemedien nachzudenken. Was ein eine Marke wie Coca Cola als Medienmarke erreichen kann ist die Aufmerksamkeit ihrer Kunden und deren Freunde für die eigenen Inhalte. Und damit schneidet man sich ein weiteres Stück aus der für Medien verfügbaren Zeit und Aufmerksamkeit der entsprechenden Zielgruppen.

Und was hat Coca Cola, PRINZ und die FR mit Social Media zu tun?

Social Media bietet die Möglichkeit kommunikative Reichweite aufzubauen, die eigenen Kunden medial um die Marke zu scharen und darüber hinaus die Freundeskreise der eigenen Kunden medial ansprechen zu können.

Verstehen Sie Social Media also besser nicht als Trojanisches Pferd der Kommunikation um damit Märkte zu erschließen und zu sichern. Das wäre längst ein Irrtum. Social Media ist kein hübsches Holzpferdchen mehr. Es ist kommunikativer Mainstream. Mit einem Unterschied. Wo sie bei TV auf mehrere Sender  treffen, die sie teuer bespielen müssten, stehen Sie in Social Media vor einem Anbieter, der an einem „Ort“ alle versammelt und seine medialen Möglichkeiten deutlich günstiger zur Verfügung stellt.

Coca Cola kann als Marke dank Social Media in eine Vielzahl von Märkte hinein wachsen oder wuchern und sich so ganz neue Ertragsquellen erschliessen. Der Einstieg des Unternehmens bei Spotify ist sicher nur ein Schritt in diese Richtung. PRINZ ist mit durch Social Media obsolet geworden. Und die Frankfurter Rundschau starb auch deshalb weil ihre Anzeigenkunden eben ihre Marketingbudgets umschichten – erst mal rein digital und zunehmens sozial.

[imn-medien]

Vom Sterben der Stadtmagazine

Das Stadtmagazin PRINZ ist tot – in Print erst mal.

Nun hat es jetzt auch den PRINZ erwischt. Zuerst informierten Kress und turi2 mit Fragezeichen, dann wurde es offiziell: Die Printausgabe des Stadtmagazins wird eingestellt. In Neuspeak formuliert wird die mutlitmediale Ausrichtung der Marke Prinz neu ausgerichtet – in dem eine Dimension aus dem multi gestrichen wird.

Das ist sicher traurig, überraschend ist es nicht. Selbst wer mit Prinz und Co aufgewachsen ist, hat sich längst so weit vernetzt, das alles Relevante ihn auch ohne diese Marke erreicht. Das ist die Krux, mit der diese Magazinart – und nicht nur diese – zu kämpfen hat:

  • Der Konsument erhält seine Infos auch ohne diese Plattform(en) und
  • die Unternehmen / Anbieter können ihre Informationen auch ohne diese Plattform – egal ob Print oder digital – an den ausgeh- und konsumfreudigen Mann oder die Frau bringen.

Erscheint es da nicht geradewegs skurril wenn Verlage die Hoffnung pflegen, das ein Wechsel des Mediums allein reicht um die Zukunft zu sichern? Alter Wein in neuen Schläuchen ist eben auf längere Sicht doch kein zukunftsträchtiges Modell.

Die digitale Zukunft des PRINZ

Nimmt man die Statements aus der Pressemitteilung basiert die digitale Zukunft des PRINZ auf diesen Standbeinen:

  • Das Angebot soll jetzt qualitativ und quantitativ weiter wachsen und es sollen mehr Termine veröffentlicht werden können.
  • PRINZ soll als Online Magazin tagesaktuell sein.

Ein weiter so auf digitaler Ebene wird allerdings zu wenig mehr führen als dem Sterben der Marke PRINZ in Etappen.

Wo ein digitaler PRINZ ebenfalls nur im Erlösmodell Werbung/Anzeige sein heil sucht, wird ihm König Anzeigenkunde das gleiche Schicksal angedeihen lassen, wie dem gedruckten Prinzen.

Wer als Medienunternehmen heute nur auf die Geschäftsmodelle von gestern (Verkaufserlöse und Anzeigenerlöse) setzt und in diesen auch digital seine Zukunft sieht, wird morgen kein heute mehr haben sondern als Marke oder Unternehmen von gestern und bald darauf endgültig Vergangenheit sein.

Digitale Zukunft – sind Sie dabei?

Wo könnte eine digitale Zukunft von Medienmarken parallel oder jenseits der Anzeigenwerbung zu finden sein? Einfach und verkürzt formuliert – näher an der Kasse der Unternehmenskunden und näher an Marketing und Vertrieb der Unternehmenskunden. Wenn über die Reichweite kein Geschäft mehr zu machen ist, muß man eben näher an den Umsatz der Unternehmenskunden rücken.

Wer es etwas genauer, umfassender und konkreter wissen will, dem empfehle ich dieses Seminar.

 

[imn-medien]

Shitstorms – eine Angst geht um

Wirft man einen Blick auf die Fragen zur Nutzung von Social Media ist das Thema Shitstorm besonders relevant. Das hat schon den Eindruck von German ANGST. Angst ist ein schlechter Ratgeber, sagt schon der Volksmund treffend. Und Angst ist dann besonders wirksam, wenn man nicht weiss, was auf einen zukommt und vor allem was man überhaupt machen kann. Hier deshalb einige Hinweise rund um das Thema.

Was ist ein Shitstorm?

Die Antwort findet sich in Wikipedia.

Wen betrifft das Thema Shitstorm überhaupt?

Jeden Person und jedes Unternehmen das in einem sozialen Umfeld agiert. Unabhängig davon, ob es bewußt in den sozialen Medien vertreten ist, oder nicht. Die Hoffnung, sich der Gefahr eines Shitstorms nicht auszusetzen, wenn man nicht in die sozialen Medien geht, ist so vernünftig wie die Augen zu schließen, weil man dann nicht gesehen wird.

Wie kommt ein Shitstorm zustande?

Auslöser

Die Zutaten eines Shitstorms sind ein Auslöser und die Fähigkeit zur Verbreitung von Kritik. Der Auslöser muss dabei nicht objektiv oder subjektiv dramatisch sein. Es reicht, das sich jemand geärgert hat, der weiß wie man einen Shitstorm in Gang setzt und die Möglichkeiten dazu hat.  Wikipedia nennt dazu einige Beispiele. Man kann allerdings nicht jede Mücke beliebig zum Elefanten aufblähen. Und je mehr Shitstorms durchs soziale Netz huschen, desto mehr gewöhnt sich der User daran.

Kompetenz / Erkenntnis

Auch wenn der Kunde vielleicht nicht in jedem Fall König ist, mit der Wirkungsklasse „Journalist“ kann jeder gut vernetzte Social Media User schnell gleich ziehen. Wo Journalisten noch in Redaktionen eingebettet sind, hat der Social Media User die alleinige Entscheidung, was er medial ins Rollen bringt. Entscheidend ist, das dem Social Media User zumindest vage klar ist, was er mit Social Media etwas bewegen kann.

Vernetzung und automatische Information

Ein Social Media Nutzer, der nicht wirklich vernetzt ist und die Mechanismen von Social Media nicht kennt, hat es ungleich schwerer einen Shitstorm ins Leben zu rufen, als jemand, der eine hohe soziale Reichweite und Glaubwürdigkeit besitzt und weiss, wie er seine soziale Reichweite aktivieren kann. Aus einer hohen Vernetzung und der damit einher gehenden breiten (automatischen) Information von Freundeskreisen ergibt sich geschickt genutzt schnell eine Reichweite, die der einer Tageszeitung in einer mittleren Stadt entspricht.

Ego

Wenn sich immer mehr Menschen an einer Kritik beteiligen, zieht das auch Menschen an, die sich durch Kritik profilieren und bestätigen. Je mehr bereits an sachlichen Argumenten genutzt wurde, desto schwieriger ist es sich damit noch zu profilieren. Sobald die sachliche Ebene der Kritik verlassen wird, steigert sich die unsachliche Kritik gegenseitig.

 

Wie erkenne ich einen Shitstorm rechtzeitig?

Das Zauberwort dafür ist Monitoring. Social Media aufmerksam im Blick zu haben, ist die einzige Chance auf eine rechtzeitige Vorwarnung, die es noch ermöglicht, worst cases zu vermeiden. Hier gilt die simple Faustregel, das man alle Plattformen im Blick haben sollte, die als Risikoquelle auftreten können und das man dies so zeitnah als möglich tun sollte. Je besser das Monitoring, desto höher sind allerdings auch seine Kosten. Wer diese vorher scheut, kann natürlich Glück haben. Monitoring ist in diesem Zusammenhang  ein wenig vergleichbar mit einer Versicherung oder dem Backup der Datenbestände.

Faustregel

  • Wenn Kritik im Netz aufgenommen wird, also andere Social Media User darauf reagieren, ist die erste Warnstufe erreicht.
  • Wenn der Kritiker oder die ersten reagierenden gut vernetzt sind, stehen Sie auf Stufe 2 und sollten agieren.
  • Ab Stufe 3 – die Kritik verbreitet sich – geraten Sie schon in der Defensive.

Die Shitstormskala von Graf und Schwede geht auf die Entwicklungsstufen ausführlicher ein. Deshalb überspringe ich diesen Punkt und warne lediglich davor eine Entwicklung zu lange nur zu beobachten oder aufgrund komplexer Entscheidungsstrukturen zu spät zu reagieren.

Wie kann ich mich vor einem Shitstorm schützen?

Gar nicht. Das ist wie schlechtes Wetter. Gut, es gibt windiges, naßkaltes Wetter und es gibt veritable Orkane. Und es ist ein Unterschied, ob ich das Wetter gemütlich im trockenen am warmen Kamin beobachte oder mit einem Boot auf hoher See und fernab von jedem Hafen von einem Orkan heimgesucht werde. Im letzteren Fall ist zu hoffen, das Schiff, Mannschaft und Kapitän seetüchtig und gut vorbereitet sind.

Wie bereitet man sich vor, bevor ein Shitstorm aufzieht?

Üben, üben, üben. Wie im maritimen Beispiel. Wenn jeder weiss, was er zu tun hat, und das auch blind und in schwierigsten Situationen sicher kann, ist die Lage schon mal etwas besser, als wenn alle in Panik geraten. Also befasst man sich mit den Themen

  • Shitstormplanung:
    • Welche Anlässe bietet das Unternehmen als Auslöser von Shitstorms.
    • Wo treten dazu Informationen auf?
    • Wie erkennen wir das sicher und rechtzeitig – im Unternehmen und im sozialen Netz?
    • Wer ist ein potenzielles „Shitstormrisiko“? (Teilweise prüfen Hotelketten in den USA die soziale Vernetzung von Gästen um sie als Multiplikatoren für positive Erfahrungen wie als Risiko im Fall von Kritik besser einschätzen zu können).
    • Wer reagiert im Fall A wie und wie schnell muss insgesamt reagiert werden können?
  • Shitstormübung: Wenn die „Shitstormplanung'“ zu einem Shitstorm-Notfallplan geführt hat, sollte man den einfach mal praktisch durchspielen.

Was tun, wenn ein Shitstorm aufzieht?

Schnelles, entschlossenes und vor allem kompetentes handeln ist wieder mal durch nichts zu ersetzen. Aussitzen würde ich als Strategie definitiv  nicht empfehlen.

Wenn die Früherkennung funktioniert hat.

Sobald Sie den ersten Windhauch erkennen, versuchen Sie ihm die Ursache aus den Segeln zu nehmen. Wenn Sie Probleme so schnell als möglich bereinigen und vor allem erkennbar machen, das das Problem sofort angegangen wird, sind Sie immer auf der sicheren Seite (auch wenn man nie ganz sicher sein kann). Denn damit sinkt die Anzahl derjenigen, die sich der Kritik anschließen schon mal. „Die tun ja schon was.“ Das bedeutet nicht, das die Kritik sofort ein Ende findet. Sie können damit aber einem anwachsen entgegen wirken.

Wenn nach dem Hinweis, das man etwas unternimmt, nichts erkennbares bzw. kommuniziertes passiert, ist das allerdings kontraproduktiv.

Wenn die Früherkennung nicht funktioniert hat oder zu spät gehandelt wurde.

In diesem Fall kocht das Thema schon hoch und der Storm ist nicht mehr abzuwenden. Die Devise heißt jetzt Schadenbegrenzung.

  • Der erste Schritt ist eine realistische Einschätzung der Situation. Es hilft nicht, im Recht zu sein und das auch durchzusetzen, wenn man dadurch einen größeren Schaden produziert. Die Methoden „Bis zum bitteren Ende“ und „Wir haben Vorfahrt“ sind nicht wirklich empfehlenswert.
  • Brechen Sie aus der kommunikativen Defensive aus und sei es durch eine Kapitulation. Letztlich bezahlen Sie damit „nur“ den Preis mangelnder Aufmerksamkeit und Kompetenz. Eine Gegenoffensive im Sinn eines Gegenangriffs gegen alle Kritik ist suizidal, weil Sie damit Benzin ins Feuer giessen.
  • Versuchen Sie die Kommunikationsführerschaft zurück zu bekommen. Das wird nicht in allen Fällen gelingen, aber je mehr sie aus der Defensive kommen, desto weniger „Opfer“ und „Spielball“ sind sie. Wer Fehler eingesteht, glaubhaft erklärt, wie er sie vermeiden kann und offen und auf gleicher Augenhöhe kommuniziert und damit um Verständnis und Vertrauen wirbt, hat bessere Chancen mit einem geringeren Schaden davon zu kommen.

In solchen Fällen zahlt es sich übrigens sehr aus, wenn man in Social Media längere Zeit aktiv war und sich ein Vertrauenspolster und die Unterstützung durch andere Social Media User aufgebaut hat. Das Unternehmen steht dann nicht ganz alleine da und Gegenstimmen anderer User sind sehr hilfreich wenn es darum geht, die Dimension eines Shitstorms in Grenzen zu halten. Allerdings sollte man besser nicht versuchen, diese Unterstützung über Fakes oder bezahlte Stimmen / Agenturen zu produzieren. Die Gefahr, das dies auffliegt und zu einer worst case Situation führt, ist in meinen Augen zu hoch.

Die hässliche technische Seite eines Shitstorms

Googeln Sie auch, wenn Sie etwas über eine Person, ein Unternehmen oder eine Marke wissen wollen? Wenn ein Shitstorm seinen Schwerpunkt auf Plattformen hat, die Google auswertet, kann der Shit bei Suchabfragen noch über längere Zeit wieder aufgewärmt und hochgespült werden. Und damit lästig lange nachwirken. Es macht also auch technisch Sinn, in Social Media aktiv zu sein und darauf zu achten das ein Shitstorm möglichst auf der eigenen Plattform stattfindet.

Persönliche Anmerkung

Als kleiner Trost zur Dimension des Themas Shitstorm: Gelegentlich ist die Angst vor der Gefahr gefährlicher als die Gefahr selbst. Spätestens wenn man sich auf ein Risiko ernsthaft vorbereitet, nimmt dieses kalkulierbarere Dimensionen an.

Wenn sie mehr wissen wollen oder müssen

Nutzen Sie unsere Seminare, einen Workshop für die Vorbereitung oder ein individuelles Coaching für sich oder Ihr Team. Sprechen Sie uns an.

 

[allgemein]

Social Media für Wahlerfolge

Social Media als politisches Tool

Natürlich gewinnt Social Media allein keine Wahlen, aber Social Media kann dazu beitragen, das Wahlen gewonnen werden. Social Media ist ein Tool mit dem Menschen erreicht, in dem Diskussionen angestossen und geführt und mit dem nicht zuletzt auch Meinung gebildet und beeinflusst werden kann. Und genauso deshalb posten und twittern auch hierzulande immer mehr Politiker. Ist damit Social Media richtig genutzt? Es wird zumindest genutzt, aber sicher nicht in der ganzen Breite dessen, was machbar ist und Erfolge sichert.

Social Media strategisch nutzen

Wer mit Social Media Wahlerfolge absichern und erleichtern will, sollte darauf achten, das dieses Tool entsprechend strategisch genutzt wird. Einfach nur zu twittern und posten, damit man auch Social Media nutzt, ist ein Ansatz, mit dem man Social Media wie einen weiteren Kommunikationskanal bespielt. Damit werden die Potenziale von Social Media nicht ausgesch̦pft, weil die Menschen damit m̦glicherweise kommunikativ angesprochen und vielleicht auch erreicht werden, der soziale Aspekt Рdie Weitergabe, Diskussion und das Engagement in aller Regel nicht stattfindet.

Eckpunkte einer erfolgreichen Social Media Strategie für Wahlerfolge

Kommunikationsstrategie

Social Media Kommunikation wie sie immer noch vielfach praktiziert wird, richtet sich immer noch an den direkten Empfänger als endgültigem Adressaten.

Dieses Vorgehen ist nicht nur ein zuverlässiges Indiz dafür, das Social Media nicht ganz verstanden wird, es sorgt auch dafür, das Social Media kommunikativ nicht funktioniert.

Social Media Kommunikation betrachtet Freundeskreise eines Empfängers als Adressaten der eigenen Inhalte, nicht nur den ersten Empfänger. Die Kommunikation muss damit so aufgebaut sein, das sie den ersten Empfänger erreicht, und ihn zur Weitergabe und Weiterverbreitung des Inhaltes bewegt. Das ist nicht ganz so einfach, wie es klingt und erfordert entsprechende Kompetenz und Gestaltung der Inhalte. Verzichtet man auf diesen Ansatz, verzichtet man auf die eigentliche Wirkung von Social Media. Man erreicht bestenfalls den ersten Empfänger. Social Media Kommunikation erfolgreich eingesetzt, erreicht man ein Vielfaches an Empfängern und Wirkung.

Reichweite

(Kommunikative) Reichweite ist das A und O für eine erfolgreiche Social Media Nutzung. Es ist erstaunlich, wie viel Zeit sich die Parteien lassen um eine für ihre Ziele ausreichende Reichweite aufzubauen. Gekaufte Reichweite ist natürlich keine Lösung, aber keine Reichweite ist auch kein Fortschritt, geschweige denn ein Schritt in Richtung eines substanziellen Beitrags zum Wahlerfolg.  Während ich diese Zeilen schreibe, haben die Parteien in Deutschland in ihren offiziellen Facebook Pages die folgende Zahl an Likes als Basie eigener Reichweiten:

  • CDU Deutschland: 22.581
  • SPD Deutschland: 31.263
  • FDP Deutschland: 18.708
  • CSU Deutschland: 8.357
  • GRÃœNE: 31.953
  • LINKE: 17.368
  • Piraten: 79.028

Bedenkt man, wie breit und selbstverständlich das Internet und die sozialen Medien heute genutzt werden, ist es keiner Partei bislang gelungen eine auch nur annähernd adäquate Reichweite aufzubauen.

Ein Grund dafür ist nicht zuletzt die Art der Kommunikation, ein anderer liegt in der Art wie Reichweite aufgebaut wird. Natürlich ist die Ochsentour nicht ehrenrührig. Aber es gibt – neben gekauften Likes – auch alternative Vorgehensweisen, die sich auf anderen Feldern bewährt haben. Allerdings sollte man über entsprechende Social Media Kompetenz für den Einsatz verfügen, wenn man zum Beispiel externe / fremde Reichweiten für den Aufbau der eigenen Reichweite nutzen will.

Aktivierung

Neben der alles andere als unwichtigen Aktivierung zur Weitergabe von Information ist die zielgruppengerechte und zielführende Aktivierung zu einem weitergehenden Engagement von Social Media Kontakten erfolgsentscheidend. Volunteering nimmt bei uns nicht ganz den gleichen Raum im politischen Wettstreit ein, wie das eigentlich zu erwarten wäre. Im Land der Vereine hat man bislang versäumt zeitgemäße Engagementformen anzubieten.

Volunteering  ist dabei ein Hebel der mehr als nur beachtliches bewegen kann. Wer es schafft Sympathisanten nicht zur zur Wahl aufzufordern sondern ihnen auch einfach und effiziente Möglichkeiten für ihr Engagement zu bieten, mobilisiert damit mehr als im klassischen Straßenwahlkampf und auf traditionellen Wahlkampfveranstaltungen.

Organisation

Web 2.0 wird auch als „Mitmachweb“ bezeichnet. Wer politische Anliegen im Web 2.0 voranbringen will, muss nicht nur zuhören und kommunizieren, er muss die Menschen auch tatsächlich mitmachen lassen. Dabei geht es um mehr als um das betätigen des Like-Buttons, um mehr als zuzuhören und anschließend wählen zu gehen. Das Mitmachweb ist übrigens auch aus dem Internet in die Freiheit entsprungen. Wer nun glaubt, die Regeln des Mitmachens bestimmen zu können, sollte sich über seine Position im klaren sein. Wer Engagement zu seinen Gunsten erhofft, sollte mehr darauf achten, welche attraktiven Angebote er dafür bereit stellt, statt sich Gedanken über die Voraussetzungen für ein Mitmachen zu machen.

Ein attraktives Angebot für Engagement auf allen Ebenen und in vielfältiger Form ist für politische Parteien Neuland aber es ist auch Voraussetzung um mehr Menschen für gemeinsame Belange zu mobilisieren. Diese Angebote zu organisieren und zu kommunizieren ist alles andere als ein Nebenjob. Mir ist von keiner Partei ein Ansatz in diese Richtung bekannt. Damit hat diejenige Partei, die hier konsequenter agiert, zusätzliche Wettbewerbsvorteile im Sinne erhöhter Aufmerksamkeit und Mobilisierung zu erwarten. Warten wir ab, wer als erster ein taugliches Volunteerkonzept und –management auf die Beine stellt. Für 2013 würde es langsam an der Zeit.

Social Media Bundestagswahl 2013

Die  Rolle von Social Media im kommenden Bundestagswahlkampf und damit der Beitrag zu einem Wahlerfolg wird sich auch über die folgenden Fragen mit entscheiden:

  • Wer sorgt für eine socialmedia gerechte Kommunikation in den sozialen Medien?
  • Wer ist der Community Manager Ihrer Partei und hat er die Ressourcen und Kompetenzen, um die Potenziale von Social Media rechtzeitig zur kommenden Bundestagswahl auszunutzen?
  • Wie werden welche externen Reichweiten dafür genutzt, um für die eigenen Partei eine kommunikative Reichweite in den Sozialen Medien zu erreichen, die substanziell zu einem Wahlerfolg beitragen kann?
  • Wie werden Sympathisanten und Unterstützer im Netz und ausserhalb gefunden und ihnen ein Aktivitätenprogramm zur Verfügung gestellt, das sie als Volunteers unterstützt wenn sie für ihre Themen aktiv werden?

Kompetenz aufbauen und trainieren

Für 2013 wird es Zeit für den Aufbau von Social Media Kompetenz, die entsprechenden Strukturen und nicht zuletzt die nötige Reichweite auf Bundes-, wie auf Landesebene. Es zählt nun mal zu den Eigenheiten von Social Media, das die Vorleistungen dort einen längeren Zeitraum in Anspruch nehmen, als in den alten Medien.

Wer Kompetenzen aufbauen und auf aktuellem Stand halten will, dem bietet unser Programm aus Seminaren, Workshops, Coaching und Consulting ein reichliches Angebot in dem sich für alle Anforderungen eine Lösung fiindet. Sprechen Sie uns bei Bedarf oder Fragen dazu gern an. (Ihre Ansprechpartner: Alex Buchanan 0711 620415 0 und Wilfried Schock 0711 62041560).

Social Media Kompetenz Test

Social Media Kompetenz Test für Medienverantwortliche

Wenige Branchen sind von Social Media so direkt wie umfassend betroffen wie die Medienbranchen – im positiven wie im negativen Sinn. Grund genug, Social Media Kompetenz zu thematisieren.

Social Media Kompetenz ist mehr als die Fähigkeit eine Page in Facebook zu betreuen und in Twitter und Facebook zu posten. Social Media Kompetenz für Medienverantwortliche sollte über die Fähigkeit hinausgehen, redaktionellen Content in Social Media einbinden zu können (auch wenn das schon in einigen Fällen nicht immer so gut klappt. Warum die schlichte Einbindung von redaktionellem Content in Social Media allein nicht wirklich zielführend ist, erklärt sich – u. a. – aus 2 Aspekten, die als bekannt vorausgesetzt werden sollten.

Die Erfahrungen aus den USA zeigt, das dort 1 US $ Umsatz in den neuen Medien einem Verlust von 7 US $ gegenüber steht. Der Ausgleich dieses Verlustes ist durch die schiere Erhöhung von Reichweite / Traffic allein eher sehr schwierig. Zusätzliche Ertragquellen und damit auch Geschäftsmodelle sind zwingend nötig, will man per Saldo nicht dauerhaft auf kleinerer Größe leben.

Google News hat Verlage mit einem Schwerpunkt in Nachrichten gelehrt, das es Usern eben reicht, die Überschriften zu lesen um sich gut informiert zu fühlen. Die Nachrichtenwebsite erhält zwar traffic, profitiert aber von den News nicht in dem erhofften Maß. Brasilianische Verlage, die ihre Nachrichten aus den Google News entfernt haben, sollen nach eigenen Angaben nur einen Rückgang des Traffics von ca. 5% beklagen.

 Testen Sie Ihre unternehmerische Social Media Kompetenz

Unternehmerische Social Media Kompetenz steht für die Fähigkeit mit Hilfe von Social Media Erträge zu generieren und zukunftsfähige Geschäftsmodelle aufzubauen, bzw. existierende Geschäftsmodelle nachhaltig von Social Media profitieren zu lassen. Diese Definition erklärt, das unter einer unternehmerischen Social Media Kompetenz kein ganz trivialer Anspruch zu verstehen ist. Es geht eben nicht darum, ein paar Posts in Twitter abzusetzen.

Der angesprochene Social Media Kompetenz Check umfasst allerdings nur ein paar einfache Statements, ist also in wenigen Minuten zu absolvieren. Sie lesen ein paar Aussagen und prüfen sich dann selbst, ob Sie diesen Aussagen uneingeschränkt zustimmen können. Das war es dann auch schon. Sollten Sie bei der einen oder anderen Aussage nicht ganz sicher sein, ist dies ein um so sicheres Zeichen, sich über diesen Aspekt, diesen Punkt oder dieses Thema nicht nur Gedanken zu machen, sondern auch an ein update der unternehmerischen Social Media Kompetenz zu denken.

Sollten Sie das Thema Social Media delegiert haben, können Sie diese Fragen auch nutzen, um sich über den Stand und den Standard von Social Media im eigenen Verantwortungsbereich informieren zu lassen.

Hier geht es zum Social Media Kompetenz Check für Medienverantwortliche.

[imn-medien]

Social Media in der Politik – NEOS in Österreich

Thomas Thaler beschreibt in seinem webmarketingblog unter dem Titel „Österreichs erster politscher Entrepreneur“ den Start der neuen Partei NEOS in Österreich, der sich vorrangig auf Social Media stützt. NEOS steht übrigens für Das Neue Österreich.NEOS will bei den Nationalratswahlen 2013 in Österreich mindestens 10% der Stimmen erhalten.

Das interessante an diesem Artikel ist neben der klaren und auch der wirtschaftlichen Notwendigkeit geschuldeten Konzentration der Mittel auf Social Media der Einsatz von Volunteers, der in den USA eine lange Tradition und keine geringe Bedeutung hat. In Deutschland ist man davon noch etwas entfernt. Ich bin gespannt, wie diese Methode in Österreich umgesetzt wird.

In Facebook hat NEOS eine Page mit heute 516 Likes, bei Twitter nach über 300 Tweets aktuell 435 Follower. Da die Partei erst Ende Oktober diesen Jahres gegründet wurde, ist es definitiv zu früh um die Entwicklung und die Social Media Chancen einzuschätzen.

Das für mich interessante an dieser Entwicklung ist, das es sie gibt. Social Media wuchert einen Schritt weiter in seine politische Bedeutung und die damit verbundenen Gestaltungsmöglichkeiten hinein.

 

 

Warum mediale Geschäftsmodelle sterben

Die Erosion medialer Geschäftsmodelle

Mediale Geschäftsmodelle haben es in Zeiten des Internets nicht einfach – egal ob sie online- oder printbasiert sind. Einerseits wird damit noch immer teilweise beachtlich gut verdient. Andererseits ist der Rückgang „Normalität“ geworden. Wen ein sanfter Niedergang nicht dazu verführt, sich im Niedergang wohnlich einzurichten und den Wettbewerb und die Ungerechtigkeit der Welt zu beklagen, wird bei einer kritischen Analyse bestehender medialer Geschäftsmodell schnell auf Ursachen kommen, die eben nicht nur durch einfache Denkraster geprägt sind. Feindbilder wie Google sind zwar wunderbar plakativ, helfen aber nicht weiter, wenn es darum geht, das Problem zu analysieren und darauf aufbauend zukunftsfähige Lösungen zu entwickeln.

Das mediale Geschäftsmodell

Auch wenn nicht jedes mediale Geschäftsmodell dem anderen gleicht, sind einige Gemeinsamkeiten vorhanden. Gehen wir von einem medialen Geschäftsmodell aus, das sich primär über Werbung finanziert.

Die beiden Säulen dieses Geschäftsmodells sind

A Reichweite: durch interessante, für die angestreben Zielgruppen relevante Inhalte wird eine Reichweite aufgebaut (Inhaltsebene).

B Vermarktung dieser Reichweite als Plattform für Werbung an Werbetreibende (Vermarktungsebene).

Diese Art Geschäftsmodell hat über die Jahre hinweg profitabel funktioniert. Die Zeiten haben sich allerdings geändert.

Der mediale Overkill

Durch die explosionsartige Vervielfältigung medialer Möglichkeiten für den User – der in der letzten Konsequenz über Social Media selbst zum Medium werden kann – hat sich das mediale Angebot erhöht, nicht aber in gleichem Umfang die Zeit für den medialen Konsum. Statt 3 Fernsehsender können wir heute mehr als 500 nutzen. Die Anzahl der Radiostationen, die wir übers Netz nutzen können füllt eine lange Liste, die Möglichkeiten auf PCs, Smartphones und iPads zu spielen, die Fülle an Informations-, Kommunikations-, und Partizipationsmöglichkeiten via Internet ist kaum noch zu übersehen. Die Zahl derjenigen, die dieses Medien nutzen sollen, ist zudem rückläufig.

Inhaltsebene

Auf der Inhaltsebene sehen wir neben einer Vervielfältigung des Medienangebots über die klassischen Anbieter zusätzlich neue Wettbewerbsstrukturen, die die Spielregeln für die Medienunternehmen mit verändern:

  • der Werbekunde wird zum Wettbewerber: Unternehmen können heute relativ einfach eigene kommunikative Reichweiten aufbauen und nutzen diese Möglichkeiten zunehmend. Dadurch können sie zumindest teilweise auf die Nutzung der Reichweiten der klassisch agierenden Medienunternehmen verzichten.
  • der Leser / User wird zum Wettbewerber: ein alles andere als unerheblicher Teil des möglichen Zeitkontingents für den Medienkonsum wird für die Produktion oder den Konsum von user generated content oder die mediale Kommunikation im sozialen Umfeld genutzt.
  • das mediale Ãœberangebot wirkt inflationär: ein Ãœberangebot bei gleicher Nachfrage sorgt für eher sinkende Preise. Wenn wir ähnliche Inhalte kostenfrei oder nahezu kostenfrei angeboten erhalten, die mediale Grundversorgung eh kostenlos gesichert ist, ist die Bereitschaft für mediale me too Angebote zu bezahlen gering.
  • selbst „Inhalte“ verselbständigt sich medial: wo früher eine gegenseitiges Abhängigkeitsverhältnis bestand, sind Menschen, die als Thema medialen Inhalts beliebt sind, heute ihre eigenen Medien. Wo sich Stars früher über mediale Aufmerksamkeit freuen, sind sie heute in der Lage ihre eigenen Fans über eigene Kommunikationskanäle zu erreichen und auch selbst daran zu verdienen.

Gerade für die etwas bunteren Blätter gilt: Nahezu jede Person, mit der man noch glaubt am Kiosk den Absatz pushen zu können, kann sich dank Social Media eigene Kommunikationskanäle aufbauen. Der Fan hat damit die Entscheidung seine Informationen kostenlos direkt ab Quelle oder möglicherweise gar kostenpflichtig aus zweiter, dritter oder vierter Hand zu beziehen. Was hier den Rückgang noch dämpft ist der relativ langsame Vollzug des Generationenwechsels.

Vermarktungsebene

Die werbetreibende Wirtschaft hat heute zusätzliche Alternativen, die sukzessive erkannt und wahrgenommen werden:

  • der Aufbau eigener Reichweiten in ihren Zielgruppen
  • die Nutzung externer Reichweiten bei neuen Anbietern. aufzubauen oder sich an preiswerteren und leistungsfähigeren interaktiven Reichweiten zu bedienen.

Systemwettbewerb

Parallel dazu findet ein Systemwettbewerb statt, dessen Auswirkungen auf die Vermarktungsebene ebenfalls nicht zu unterschätzen ist. Wo Medienunternehmen noch an einer Honorierung ihrer Reichweite unabhängig von der Wahrnehmung und Wirkung orientiert sind, wird in den neuen Medien nur noch die Reaktion bezahlt. Von der Bezahlung nach Reichweite hin zur Bezahlung nach Reaktion des Empfängers einer Werbebotschaft ist auch wirtschaftlich ein großer Sprung.

Dieser Systemwechsel geht weiter. Es ist absehbar, das die nächsten Stufen dieser Entwicklung die Methoden der Werbung noch einmal verändern werden. Die Grundlagen erster Schritte hin zur Vermarktung konkreter Nachfrage (statt Reichweite oder Reaktion) sind schon im Markt. Damit wird der kommunikative „Umweg Werbung“ zur Ansprache oder Weckung eines Bedarfs zumindest teilweise der Vergangenheit angehören und das Marketing eine andere Gewichtung erhalten.

Multimediale Medienobjekte sind sicher zeitgemäßer als reines Printdenken. Wenn das Geschäftsmodell eines multimedialen Medienobjekts auf dem klassischen Ansatz Werbeeinblendung beruht, ist dieser Fortschritt auf längere Sicht gesehen, eher kosmetischer Natur.

Social Media Integration statt Social Media tauglicher  Geschäftsmodelle

Social Media ist ein gutes Beispiel für den Umgang mit neuen Herausforderungen in den etablierten Medien. Es ist schön, das man in vielen Medienplattformen jetzt auch liken kann und das viele Medien auch eine eigene Page in Facebook haben. Das bringt aber im Kern bestenfalls eine kleine Verzögerung, bestenfalls einen kleinen Zeitgewinn in der Erosion des Geschäftsmodels, weil es an den hier skizzierten Ursachen nichts ändert.

Man könnte den Eindruck gewinnen, das in den Führungskreisen der Medienunternehmen die Einbindung von einzelnen Social Media Funktionen mit social media tauglichen Geschäftsmodellen gleichgesetzt wird. Das wäre mehr als fatal. In dem Fall stirbt die Plattform lediglich besser sozial vernetzt.

Zukunftsfähigkeit, Handlungsoptionen und Zeitfenster

Ja, es gibt sie – zukunftstaugliche Handlungsoptionen. Man sollte sie nur nicht in der Gegenwart unserer etablierten Medienlandschaft suchen.

Ein bischen erscheint mir die etablierte Medienlandschaft wie der stolze Fuhrmann oder Reiter, der sich weigert vom Pferd / Kutschbock abzusteigen und hofft, das es reicht seinem Pferd eine Hupe umzuhängen, um zukunftsfähig zu bleiben.

Neben der guten Nachricht – es gibt noch zukunftsfähige Handlungsoptionen – muss aber auch klar sein, das die Zeitfenster für diese Möglichkeiten nicht ewig offen stehen und sich – teilweise zumindest – bereits zu schließen beginnen. Wer zehn Jahr mangelnder Innovation überlebt hat, sollte dies nicht als Garantie nehmen, weitere zehn Jahre mit dieser Strategie erfolgreich zu sein.

Wo finden sich zukunftsfähige Handlungsoptionen?

Sowohl

  • in der Nähe der etablierten medialen Geschäftsmodelle  als auch
  • in der Nähe des Bedarfsmodells der Konsumenten 

findet sich noch einiges an Handlungsoptionen um Geschäftsmodelle etablierter Medienplattformen zukunftssicherer zu machen oder neu zu gestalten.

Welche Optionen sich welcher Plattform bieten, hängt von einer ganzen Reihe von Einflussgrössen ab und sollte sinnvollerweise individuell betrachtet werden. Dazu kommt, das nicht jedes Unternehmen über alle Voraussetzungen verfüg um alle Handlungsoptionen auch nutzen zu können.

Handlungsbedarf

Wer ist betroffen?

Mir ist kein Medienunternehmen bekannt, das keinen Handlungsbedarf in dieser Sache hat. Je klarer man die eigene Situation einschätzt und die Realität wahrnimmt und je weiter man in die Zukunft des eigenen Geschäftsmodells und der Grundlagen, auf denen es basiert, sehen kann, desto stärker wird dieser Handlungsbedarf in den Unternehmen wahrgenommen. Das man im Hause Axel Springer so sehr auf eine digitale Zukunft setzt, ist eine Symptom dieser Erkenntnis. Ob die Aktivitäten dort zielführend sein werden und vor allem, wie weit sie dazu beitragen um den Kernmarken des Konzerns die Zukunft zu sichern, steht auf einem anderen Blatt. Als Optimist gehe ich davon aus, das man dort innovativeres in der Pipeline hat, als sich bislang in der Umsetzung zeigt.

Was kann man als Verantwortlicher tun?

Grundsätzlich ist zu empfehlen

  • das eigene Geschäftsmodell konsequent auf den Prüfstand stellen,
  • die vorhandenen Handlungsmöglichkeiten und Alternativen bewerten und
  • so zeitnah als möglich agieren.

Erfahrungsgemäß ist leider nicht davon auszugehen, das alle Handlungsmöglichkeiten die sich mit den Möglichkeiten von Internet und Social Media ergeben, in den Medienunternehmen auch im erforderlichen Umfang bekannt sind.

Bei Bedarf können wir die die Zukunftssicherung Ihrer Medienplattform / Medienmarke gern unterstützen:

Vortrag über die Veränderungen und deren Auswirkungen auf mediale Geschäftsmodelle, Optionen und Handlungsmöglichkeiten für Medienplattformen mit anschließender Diskussion.

Präsentation der Veränderungen und Ihre Auswirkungen auf das Geschäftsmodell und die zukunftsfähiger Handlungsoptionen für eine konkrete Medienplattform / Medienmarke mit Empfehlungen für die Medienmarke / Medienplattform.

Workshop zur Anpassung / Entwicklung von Geschäftsmodellen an die aktuellen Rahmenbedingungen.

Für Fragen dazu stehen Ihnen Alex Buchanan (0711 620415 64) und Wilfried Schock (o711 620415 60) gern zur Verfügung.

 

[imn-medien]

Alitalia und Facebook Shitstorm

Alitalia produziert Shitstorm durch Nachlässigkeit.

Alitalia hat einen Rabatt von 25% auf Flüge angeboten. Unglücklicherweise war auf der japanischen Seite von Alitalia zugleich ein Nachlass eingerichtet, der mit 25.000 Yen höher war, als sie Kosten für Inlandflüge in Italien. Damit konnten z. B.  einige Inlandsflüge in Italien über diese Seite kostenlos gebucht werden. Alitalia hat diese Möglichkeit – und die so gebuchten Flüge – storniert und erntet damit reichlich Ärger auf seiner Facebook Page und sicher auch nicht nur dort.

Das die Reaktionen der User vorhersehbar waren und Alitalia anscheinend mit der Reaktion auf diesen selbst produzierten Shitstorm überfordert scheint, ist eine Seite der Information. Die für Sie möglicher Weise interessantere liegt in der Wahrnehmung der Facebook Page von Alitalia.

Das es sich bei dieser Aktion um eine Förderung der Facebook Aktivitäten und der User handelt, ist nicht belegt. Das Angebot wird auf der Facebook Page eher diskret im Rahmen eines Postings vorgestellt. Auch auf der Alitalia Seite ist kein direkter Bezug dieses Angebots auf Facebook zu erkennen. Der Social Media Kontext des Problems bezieht sich also eher auf die Reaktion der Kunden von Alitalia, nachdem die Fluglinie die gebuchten Tickets via japanische Site storniert.

Shitstorm auf Facebook Pages ausblenden?

Vergleichen Sie doch bitte einmal diese beiden Ansichten der Facebook Page von Alitalia

Ansicht 1

Ansicht 2

Der Versuch eine Page von kritischen Anmerkungen „sauber“ zu halten, zeigt sich wenn man die beiden Wahrnehmungen des Inhalts gegenüber stellt. Ob das Sinn macht und zielführend ist, bleibt Ihrer Einschätzung überlassen. Uninformierte Besucher der Page wird der Shitstorm dadurch „erspart“. Ein souveräner Umgang mit Kritik und eine angemessene Wertschätzung von Facebook Usern stelle ich mir persönlich anders vor.

Damit Sie auch was zu schmunzeln haben, hier meine Lieblingsreaktionen von Usern.

 

 

[allgemein]

 

Facebooks „want-Button“ – Bedarf vermarkten, statt Werbung verkaufen

Facebook testet in den USA den „want-Button“. Damit können User Produkte zu einer Wunschliste hinzufügen. Für soziale Netze / Freundeskreise eine praktische Sache. Damit wird es künftig einfacher, das passende Geschenk zu finden.

Hinter diesem Button steckt allerdings mehr als eine nette kleine Hilfe bei der Frage nach dem passenden Geschenk für Freunde. Facebook geht hier – doch überraschend schnell – den nächsten Schritt in Richtung zielführender Wertschöpfung jenseits der Werbeeinblendung.

Konkreten Bedarf vermarkten statt Werbung verkaufen

Für Unternehmen ist Werbung ein Zwischenschritt um den Bedarf von Konsumenten zu erschließen. Natürlich geht es bei Werbung auch darum, als Anbieter bekannt zu werden, Vertrauen zu schaffen und Bedarf zu generieren. Aber zumindest ein zentraler Punkt ist den vorhandenen Bedarf zu adressieren und zu nutzen.

Facebook erschließt sich mit dem Want-Button die Chance, für jeden seiner User eine Art von „Bedarfs-Profil“ zu erstellen das sich natürlich prächtig vermarkten lässt. Eine simple Vermarktung wäre die Einblendung von konkreten Angeboten passend zum Bedarf – beim User und bei dessen Freunden, aber natürlich lässt sich auf der Basis vorhandener aktueller Bedarfsprofile noch einiges an Vermarktungsmöglichkeiten entwickeln, das über diesen werbeähnlichen Ansatz hinausgeht.

Laut Spiegel Online soll Facebook an den Verkäufen aus den Wunschlisten seiner User kein Geld verdienen wollen. Man fokussiert sich dabei eher auf den werbeähnlichen Vermarktungsansatz. Mit diesem Ansatz – vielleicht kombiniert durch ein Gebotssystem –  lässt sich letztlich auch schon einiges mehr an Ertrag erzielen, als mit einem klassischen Ansatz, bei dem die Empfänger „nur“ nach Zielgruppenkriterien selektiert werden.

Facebooks höher wertige Ertragsquellen

Betrachtet man die Dynamik, mit der höher wertige Ertragsquellen erschlossen werden, zeigt sich, das Facebook derzeit wieder deutlich mehr an Fahrt aufnimmt.

Die Ertragsqualität von Social Network Plattformen ist schon viel zu lange auf platte Werbung fokussiert. Mit den aktuellen Schritten von Facebook zieht endlich eine neue Qualität in der Vermarktung ein. Höhere wertige Ertragsquellen sind aus meiner Sicht die Ertragsquellen, die näher am Verkauf liegen und dem Wesen und der Leistungsqualität von Social Network Plattformen mehr entsprechen. Nachdem seit Ende August die paid posts verfügbar sind, haben die collections das Potenzial das Marketing in Social Networks erneut auf eine verkaufsnähere, und zugleich individuellere Ebene zu  heben.

  • Step 1: Werbung als Ertragsquelle für Social Network Plattform (weil es zu diesem Zeitpunkt dafür keine Alternative gab)
  • Step 2: Kommunikationsreichweite als Ertragsquelle (paid posts)
  • Step 3: Bedarfsinformationen als Ertragsquelle (collections)
  • Step 4: könnte sein, den Vermarktungsprozess noch weiter in Facebook einzubauen (z. B. durch Shopsysteme)

Facebook als strategischer Gatekeeper für das Marketing der Unternehmen

Betrachtet man die Wettbewerbssituation und deren Veränderung durch die Stufen 2 und vor allem 3 – die Bedarfssituation. Als Anbieter von Werbemöglichkeiten stand Facebook in einer Reihe mit vielen Alternativen. Als Anbieter, der Unternehmen konkreten Bedarf aufzeigen und kommunikativ zugänglich machen kann, steht Facebook schon recht solitär im Markt. Lediglich Google hat über seine Suche einen ähnlichen Mechanismus zu bieten, wenngleich auch nicht ganz so stark ausgeprägt, dafür aber mit Adword bereits gut monetarisiert.

B2C Unternehmen haben künftig die Alternative

  • klassisch Werbung zu betreiben und damit kostenintensiv einen mehr oder weniger hohen Streuverlust zu finanzieren oder verkaufsnäher zu agieren oder
  • entweder die Suche nach Produktinformationen (Google) oder
  • das geäußerte  Produktinteresse bzw eine vorhandene Bedarfssituation via Facebook

zu nutzen um in einer verkaufsnäheren Situation gezielt mit Bedarfsträgern in Kontakt zu kommen. Wo Google sich Gedanken machen wird, wie weit seine Erlöse via Adwords durch dieses Angebot tangiert werden, sollten sich die Anbieter klassischer Werbeformen noch deutlicher auf schwierigere Zeiten einstellen. Das betrifft nicht nur die Anbieter von Werbeplattformen (also vor allem die Medien) sondern auch die Branchen, deren Geschäftsmodell auf dieser Form der Werbung basiert.

Facebook hat gute Chancen sich als Gatekeeper zwischen Angebot und Nachfrage zu schieben. Wie dann auf längere Sicht die Monetarisierung dieser Situation aussieht, steht auf einem ganz anderen Blatt. Das damit die Gefahr einer steigenden Abhängigkeit  von Unternehmen von Facebook als hochwertigem Marktzugang wächst, steht für mich ausser Frage.

Für Unternehmen wird es zunehmend wichtig, sich einen eigenen, vergleichbar effizienten Marktzugang zu sichern und nicht nur die Abhängigkeit von Facebook zu erhöhen.

Für Werbeagenturen steigt der Druck, das eigenen Geschäftsmodell anzupassen und sich auf das – deutlich ertragsschwächere – Geschäft mit neuen Gegebenheiten und Wettbewerbern einzustellen.

Lernen Sie jetzt, womit Sie in Zukunft als Marketingverantwortlicher eines Unternehmens oder einer Agentur zu rechnen haben, welche Handlungsalternativen Ihnen zur Verfügung stehen und wie Sie diese Möglichkeiten optimal gestalten. Sprechen Sie uns auf einen Workshop speziell für Ihre Situation an. 

 

[allgemein]

Marketing in Facebook wird schwieriger und künftig wohl auch teurer

Warum Marketing in Facebook schwieriger und teurer wird und was Unternehmen dagegen tun können.

Social Network Plattformen wie Facebook sind sehr aktive und lebendige Gebilde, die sich ständig weiter entwickeln. Manchmal sind diese Entwicklungen nicht ganz zur Freude von einzelnen Nutzergruppen.

Unternehmen, die Facebook für ihr Marketing nutzen, machen diese Erfahrung zunehmend.

Der kommunikative Overkill und das Ertragsproblem von Facebook

Der Newsfeed oder die Timeline eines Facebook Users sind ein Kernstück der Nutzung von Social Networks. Wenn dieser Newsfeed unter einem kommunikativen Overkill leidet, sinkt der Spass an der Nutzung der ganzen Plattform und dem User kann damit die Freude an der Nutzung von Facebook vermiest werden. Das geht dann sehr deutlich gegen das Geschäftsmodell und die Interessen von Facebook.

Das ein Newsfeed zwangsläufig zu einem kräftigen Strom anschwellen kann, ergibt sich allein aus der Vernetzung der User und deren aktivem Social Networking. Wenn 150 oder mehr Freunde täglich aktiv posten, Informationen teilen, Seiten vorschlagen und fröhlich kommentieren und liken, resultiert daraus schon ein beachtlicher Strom an Neuigkeiten.

Wenn der User dann noch 30 oder mehr Seiten geliked hat – und damit die Möglichkeit gab, ihn mit Infos zu versorgen, wächst der Strom an Informationen im Newsfeed noch weiter.

Facebook hat für diesen Fall den Edgerank entwickelt, der die Relevanz von Informationen für den Empfänger ausdrücken soll und darüber entscheidet, ob und wie oft die Informationen einer Informationsquelle noch wahrgenommen oder ausgesteuert werden.

In diesem Schutzwall vor irrelevanten Informationen, Redundanz und Spam öffnet Facebook mit den paid posts einen direkten Durchgang und sichert gegen Bezahlung Unternehmen wie Privatpersonen eine größere Wahrnehmung und eine größere Reichweite für ihre Informationen.

 

Facebooks neue Ertragsquelle paid posts

Damit hat Facebook nicht nur eine sehr viel versprechende neue Ertragsquelle, die in meinen Augen noch interessanter ist als Werbung. Facebook hat damit auch elegant aufgezeigt, wie man Geschäftsmodelle aus kostenlosen Leistungen entwickelt:

  • Zuerst hat Facebook den Unternehmen mit den Pages ein kostenloses Kommunikationstool in die Hand gegeben, mit dem einige Unternehmen beachtliche kommunikative Reichweiten aufgebaut haben.
  • Im nächsten Schritt wurde die Kommunikationsmöglichkeit aus der Page heraus zu den eigenen Fans strukturell so eingeschränkt, das Unternehmen faktisch dazu gezwungen sind, auch für die Nutzung von bereits aufgebauter Reichweite zu bezahlen.

Das diese Vorgehensweise mit den paid posts ihr Ende gefunden hat, sollte niemand erwarten. Es ist eher ein Anfang. Die Integration von Erlösmodellen in die soziale Kommunikation erscheint nicht nur logischer sondern vor allem auch wirtschaftlich interessanter als die platte Werbung in Social Network Plattformen.

 

Was Unternehmen tun können

Management Summary: Sichern Sie Ihre Reichweite. Sammeln Sie nicht nur Likes in Facebook sondern sichern Sie auch die Kommunikationsfähigkeit zu Ihren Freunden (Kunden, Interessenten) durch direkte Kommunikationskanäle ausserhalb von Facebook. Damit ermöglichen Sie zugleich eine direkte Anbindung von Unternehmensprozessen an Ihre Social Media Reichweite und die entsprechende Wertschöpfung für das Unternehmen.

Die alte Methode der Kommunikation in Facebook

 Bild 1 bildet die konventionelle Kommunikation zwischen Unternehmen und Facebook User über die  Page des Unternehmens ab. Etwas kompetentere Social Media User – und die Besucher unserer Seminare – sehen hier auch den klassischen Fehler in der Nutzung von Facebook Pages abgebildet: Die Kommunikation ist auf den User ausgerichtet, der die Page „geliked“ hat, und bezieht seinen Freundeskreis nicht mit ein. Damit wird der eigentliche Effekt von Social Media / Social Network Marketing verpasst und das Unternehmen betreibt eine Sackgassenkommunikation.

Die zielführendere Organisation der Kommunikation in Facebook

Bild 2 zeigt die Organisation einer etwas zielführenderen Kommunikation via Facebook. Führen Sie die Kommunikation über Ihre eigenen Plattform, damit Sie die Reichweite in Social Media sichern können, Informationen an Geschäftsprozesse anbinden, Social Media in die Vermarktung einbinden können.

Achten Sie dabei darauf, das die Nutzenstiftung für den User im wesentlichen auf Ihrer Plattform stattfindet und nicht in Facebook. Und denken Sie bitte unbedingt daran, in die Konzeption Ihrer Kommunikation auch die Freundeskreise Ihrer Fans / Likes einzubinden. Das ist letztlich der eigentliche Grund, warum Sie Social Media nutzen. Unternehmen, deren Kommunikation nicht systematisch auch auf die Erschließung der Freundeskreise angelegt ist, sollten sich noch einmal mit den Grundlagen von Social Media auseinander setzen. Wir empfehlen dazu ein passendes Branchenseminar damit der Lerneffekt etwas höher und praxisbezogener ist.

 Unternehmensplattform: was Sie als Unternehmensplattform nutzen, liegt in Ihrem Ermessen. Das kann durchaus auch eine schlanke Anwendung sein, sofern sie damit alle Leistungsanforderungen abdecken.

Paid Posts oder hervorgehobene Beiträge haben allerdings auch den sehr beachtlichen Nutzen, das damit die bestehende Reichweite einer Page extrem erweitert werden kann. Wenn Sie dazu Fragen haben, fragen Sie  meinen Kollegen Alex Buchanan oder mich. Betrachtet man finanziellen Aufwand und Nutzen ist das Verhältnis durchaus akzeptabel.

Die eigentliche Bedeutung der Einbindung einer externen Unternehmensplattform in die Social Media Kommunikation in Facebook liegt

  • in der Reichweitensicherung (wir wollen ja die Ergebnisse unserer Arbeit abgesichert wissen)
  • in der Einbindung in Unternehmensprozesse (wir wollen ja einen wirtschaftlichen Nutzen aus Social Media ziehen).

Wenn Sie die Chancen aus aktuellen Entwicklungen in Social Media Kommunikation schnell und effizient nutzen wollen, empfehle ich Ihnen diesen Workshop zur Social Media Kommunikation.

[allgemein]

Politik – Social Media für Abgeordnete

Was kann Social Media für Abgeordnete leisten?

Jeder Politiker äußert sich gern in den Medien zu politischen Fragen, aber nicht jeder Politiker hat in gleichem Maß die Chancen dazu. Die traditionellen Medien bieten ihre Reichweite nur wenigen Politikern.

Social Media ermöglicht jedem Abgeordneten, jeder Abgeordneten die gleiche mediale Reichweite in seinem Wahlkreis – oder darüber hinaus – wie ein Fernsehsender oder die BILD Zeitung – vorausgesetzt sie oder er verstehen dieses Medium und können es nutzen.

Die Schritte dafür sind:

Aufbau einer medialen Reichweite

Auch wenn in Social Media die eigene mediale Reichweite erst aufgebaut werden muss, ist die Herausforderung daraus nicht all zu hoch:

  • Politik ist als Thema interessant und fördert die Reichweitenbildung,
  • die regionale Konzentration ist ebenfalls förderlich.

Information über die eigene Arbeit und die eigenen Positionen

Zu wissen, was der eigene Abgeordnete tut und wofür er steht, steigert die Voraussetzung für Vertrauen und Kompetenz. Abgeordnete, deren Wähler sehen, wie hoch das Arbeitspensum ihres Vertreters ist, schätzen dessen Arbeit eher, als Wähler, die diesen Einblick nicht haben.

In Social Media Politik erklären und für eigene Positionen werben 

Mit Social Media hat jeder einzelne Abgeordnete heute einen direkten Kommunikationskanal zu seinen Wählern und kann sich so eigene hohe mediale Aufmerksamkeit in seinem Wahlkreis sichern und darüber Politik und ihre Auswirkungen genauso medienwirksam aber näher an seinen Wählern erklären und vertreten, wie prominentere Politiker in den klassischen Medien oder in TV Talkshows.

Zustimmung für Person und Positionen durch Information und Dialog

Politik, die nicht vermittelt und erklärt wird, findet ungleich schwerer Zustimmung. Wer Politik vermitteln und erklären kann, erwirbt sich neben Vertrauen und Zustimmung auch Aufmerksamkeit und Beachtung, was der eigenen medialen Reichweite in Social Media zu Gute kommt. An der Wirkung gemessen bietet Social Media Abgeordneten einen relativ einfach zu nutzenden Kommunikationskanal.

Wer in Social Media für Kommunikation offen ist, erreicht auf diesem Weg mehr Menschen und erarbeitet sich damit eine breitere Vertrauensbasis als beispielsweise durch Bürgersprechstunden im Wahlkreisbüro (die natürlich trotzdem sinnvoll sein können).

Wie Sie als Abgeordneter durch Facebook eine mediale Reichweite wie die BILD bekommen

Dieser Vergleich mag auf den ersten Blick vermessen sein, ist aber durchaus realisierbar.

Ein kleines Beispiel zeigt Ihnen, wie das funktioniert.

Dazu müssen Sie folgendes wissen:

  • Ein Facebooknutzer hat durchschnittlich 130 Freunde in Facebook.
  • Die Verbreitung von Informationen und und über Freundeskreise ist von der Art der Kommunikation abhängig.
  • Alternativ wird die Verbreitung von Informationen in Bekanntenkreise hinein von Facebook durch Kommunikationsdienstleistungen massiv unterstützt.

So funktioniert es:

Angenommen

  • Ihr Wahlkreis hat 500.000 Einwohner und
  • Sie haben in Facebook selbst 2000 Kontakte aus Ihrem Wahlkreis,

können Sie nicht nur diese 2000 Kontakte direkt ansprechen sondern auch deren Kontakte – also mehr als 200.000 Personen (ab 18 Jahren), von denen der überwiegende Anteil aus Ihrem Wahlkreis sein dürfte. Wenn Sie die Kommunikation in Social Media beherrschen, steht Ihnen eine mediale Reichweite zur Verfügung, die über die Verbreitung von BILD hinausgeht. Wir zeigen Ihnen gern im Detail, wie Sie diese Möglichkeit praktisch nutzen. Diese Methode funktioniert auch, wenn Sie weniger als 2000 eigene Kontakte in Facebook haben, erfordert dann aber etwas mehr know how.

Wirkung erzielen

Die eigene Wiederwahl lässt sich durch hohe eigene Bekanntheit und Präsenz, Zustimmung und Unterstützung im Wahlkreis sichern und auch ein wenig Erfolg versprechender Listenplatz verliert mit der Beherrschung von Social Media seinen Schrecken.

Mit der Beherrschung von Social Media lassen sich aktuelle Themen besetzen oder eigene Themen und Projekte voranbringen. Wir zeigen Ihnen gern wie.

Voraussetzung für die erfolgreiche Nutzung von Social Media als Abgeordnete oder Abgeordneter

Stabile Social Media Kenntnisse, hier insbesondere die Kenntnis der genutzten Plattform und der Kommunikationstools darin, sind eine unverzichtbare Voraussetzung für die erfolgreiche Nutzung von Social Media.

Gute Kenntnisse in Social Media Kommunikation – wie man Politik als Thema interessant und so interaktiv kommuniziert, das auch die Freundeskreise der eigenen Reichweite erreicht werden – sind die zweite Voraussetzung für den Social Media Erfolg.

Ausreichende eigene Ressourcen oder die Nutzung eines kompetenten Dienstleisters sind eine weitere Voraussetzung, um in Social Media erfolgreich zu sein.

Bessere Chancen für innovative Kandidaten

Sie haben als Abgeordneter rechtzeitig zur nächsten Bundestagswahl in Ihrem Wahlkreis eine kommunikative Reichweite von mehr als einhunderttausend Wählern. Unabhängig von den Wahlkampfaktivitäten Ihre Partei. Zu Kosten, die deutlich unter denen sein dürften, die Sie sich jetzt vermutlich vorstellen. Das ist keine Utopie mehr, sondern dank Social Media sicher machbar. Nutzen Sie diese Chance, bevor andere damit an Ihnen vorbei ziehen.

Starten Sie kompetent

Wenn Sie – oder ein Mitarbeiter – die erfolgreiche Nutzung von Social Media selbst im Detail nutzen lernen wollen, helfen wir Ihnen mit dem passenden Seminar oder Coaching. Wenn Sie die Wirkung von Social Media nutzen wollen, ohne sich mit dem Thema im Detail zu befassen, sollten Sie ebenfalls Kontakt mit Wilfried Schock aufnehmen: ich biete zu diesem Thema auch passende Dienstleistungen.

[info]Hinweis auf das Seminar Social Media in der Poltik[/info]

Das Social Media Autsch – der Azubi Rap der SparDa Bank

Es gibt Beispiele, die einfach zu schön sind. Auch wenn Sie das Video schon gesehen haben dürften – sofern Sie gut vernetzt sind. Der Azubi Rap der SparDa Azubis ist ein gutes Beispiel dafür, das gut gemeint noch lange nicht gut gemacht ist. Und auch dafür was Banken und junge Bänker in spe als cool bezeichnen.

Ergänzend empfiehlt sich ein Besuch beim Azubi Blog 

 

[imn-medien]

Wann wird Facebook wieder cool? fragt die ZEIT und blamiert sich.

Vorneweg – ich lese die ZEIT seit ich sechzehn bin. Seit also mehr als dreißig Jahren. Ich mag diese Zeitung. Auch ihre unendlich langen Textwüsten. Weil sie inhaltlich wirklich gut ist. Meistens wenigstens.

Heute morgen las ich den Artikel „Wie wird Facebook wieder cool?“ – eher aus amüsierter Neugier, denn um mit fundiert zu informieren. So gut die ZEIT ist – und das ist sie wirklich – auf dem digitalen / social media relevanten Auge ist sie halbblind. Was ich sehr sehr schade finde, weil davon bei den Printmedien noch genügend andere halb und ganz blinde gibt.

„Das soziale Netzwerk begeistert zwar seine Mitarbeiter, aber die Nutzer werden müde.“ lautet die Unterzeile des Artikels von Johannes Gernert. Danke für diese Information vorab. Leider findet sich dafür im Artikel kein Wort zu dieser Aussage, geschweige denn ein Belegt. Gut, hängen wir die Messlatte für den journalistischen Qualitätsanspruch nicht zu hoch.

Was mir übrigens auch noch an diesem Artikel fehlt ist der dezente Hinweis, warum das Soziale Netzwerk Facebook nicht cool ist, und wer das wie ermittelt hat. Aber wir wollen die journalistische Sorgfaltspflicht nicht zu sehr überstrapazieren.

Facebook – Coolness und Monetarisierung einer Social Network Plattform

Einen dezenten Hinweis, warum Facebook nicht mehr cool ist, könnte im Thema Monetarisierung / Erlösquellen liegen. Wenn Werbung in Social Network Plattformen doch nicht so toll sind – und das Facebook mobil auch nicht so toll umsetzen kann, dann ist die Plattform nicht mehr wirklich cool – wirtschaftlich gesehen. Das wäre zumindest ein Rückschluss, der die Aussage im Titel erklären könnte. Und auch dazu einlädt, dezent darauf hinzuweisen, das Werbung in Social Network Plattformen deshalb bei den Plattformbetreibern so geschätzt ist, weil es zu Anfang – und bis heute – das einzig vorhandene Refinanzierungsinstrument ist, das im Markt zur Verfügung steht. Alternative Methoden müssen nicht wirklich erst noch entwickelt werden. Das ist weniger das Problem. Sie müssen vor allem von den Unternehmen zuerst verstanden werden. Das ist das eigentliche Problem. Facebook hat mit paid posts zum Beispiel einen großen Schritt in die Richtung intelligenter und systemkompatibler Erlösquellen getan. Sponsored Stories war überigens ein Versuch, Werbung und Empfehlungsmarketing – den grösseren Hebel für die Unternehmen – zu verbinden. Und das Ergebnis erinnert an den Versuch ungleiche Spezies zu kreuzen: es kommt eben immer wieder mal eine Missgeburt raus. Man lernt daraus und sucht einen anderen Weg. Diesen Umgang mit Fehlern könnte man auch cool nennen. Muss man natürlich nicht.

Mobile first und Werbedruck auf dem Smart phone

Wer heute ein Problem darin sieht, das eine Social Network sich schwer damit tut, Werbung in gleichem Maß aufs Handy zu drücken, wie auf stationären Decktops hat entweder ein Wahrnehmungsproblem oder schreibt unreflektiert ab. Oder natürlich beides.

Werbung ist auf dem smartphone noch weniger beliebt als auf dem Desktop. Das gilt auch und ganz besonders für Social Networks. Falls es der eine oder andere „Journalist“ noch nicht bemerkt hat, das Display eines Smartphones ist etwas kleiner als ein handelsüblicher Desktopmonitor und Raum deshalb kostbarer und Werbung bietet  auf dem Smart phone nicht unbedingt die direkte Nutzenstiftung, die wir uns als zunehmend app- und technologieaffine Nutzer wünschen würden.

Was die Monetarisierung und mobile angeht – dürfte das Potenzial jenseits der Werbung interessanter sein. Wer die Möglichkeiten einschätzen kann, die sich aus der Kombination Social Network User und Smartphone ergeben, kann sich auch vorstellen, das die Stufe Werbung im Vermarktungsprozess entweder inhaltlich neu definiert wird oder komplett gestrichen werden kann. Für den weniger affinen Menschen hier der Hinweis, wie das gehen kann in schlichten Worten:

  • Ãœber Profiling in sozialen Netzwerken oder ganz direkt über entsprechende Features kann aktuell vorhandener Bedarf ermittelt und Unternehmen anonymisiert zur Verfügung gestellt werden.
  • Ãœber standortbasierte Information kann dem Social Network User entsprechend seinen Präferenzen seinem Bedarf entsprechende Angebote im direkten Umfeld  zur aktuellen Nutzung angezeigt werden. (Sicher ist das auch eine Form der Werbung, wenn man das weiträumig definiert: das Produkt anzeigen, das der User aktuell sucht und das im direkten Umfeld zu einem besonders günstigen Preis verfügbar ist).

Haben Sie bitte Nachsicht, wenn ich nicht im Detail aufzähle wie so ein System aufgebaut ist, damit es auch vom kleinsten Anbieter genutzt werden kann. Das ist für 99,9% eher unnützes Detailwissen. Und der Rest kann sich das eh denken oder weiss es längst.

Was der geneigte Leser denken könnte

Da schreibt meine geliebte ZEIT einmal von einem Thema von dem ich tatsächlich ein wenig mehr verstehe, als vom Feuilleton und das ich deshalb doch einigermaßen beurteilen kann. Mir fällt es schwer zu übersehen, wie lausig die inhaltliche Qualität dieses Artikels ist. Da ich nicht in jedem Thema so tief drin bin, wie in diesem, könnte ich auf die Idee kommen, das auch die anderen Inhalte des geschätzten Mediums eigentlich nicht ganz dem hohen Standard entsprechen könnten, den mir die Marke ZEIT suggeriert. Tue ich nicht. Jeder kann mal daneben liegen. Und eines muß man dem Autor zugestehen. Er macht das nicht nur konsequent, sondern auch stilistisch ansprechend verpackt.

Hier kommt das positive.

Ich fand die Bestätigung doch recht amüsant, das auch die ITler im Silicon Valley einen speziellen Humor pflegen. Das die Räume nach einer Kombination aus Star-Wars-Begriffen und Getränken bezeichnet werden, passt. Wobei ich spontan eher an eine Inspiration durch die Simpsons gedacht hätte, aber das ist jetzt wirklich ein kompletter Insiderscherz.

[imn-medien]


	

Social Media und Politik Рwas wir von den USA lernen und was wir besser machen k̦nnen

Social Media und Politik Рwas wir von den USA lernen und was wir besser machen k̦nnen.

Nachfolgend eine Grafik, die die Social Media Nutzung im aktuellen Wahlkampf um das Amt des Präsidenten zeigt. Die unterschiedliche Nutzung der einzelnen Kanäle ist genauso interessant wie das durchaus abweichende Ergebnis. Was erst auf den zweiten Blick ins Auge fällt ist die Bedeutung der Volunteers  und deren Einbindung in den Wahlkampf.

Social Media und Volunteers

Was in der Offline-Welt in ähnlicher Form nicht ganz so neu ist – die Beteiligung von Parteimitglieder im Straßenwahlkampf hat eine lange Tradition – findet in Deutschland in Social Media nicht in gleichem Maß statt.

Der Volunteeransatz geht in seiner Wirkung deutlich über die des Strassenwahlkampfteams im Netz hinaus, weil er weitaus mehr Menschen aktivieren und mit deren Kontakten eine weit grössere Zahl von Menschen erreichen kann. Deutschland ist auch hier noch Entwicklungsland. In den USA ist das Thema Volunteers schon deshalb deutlich weiter, weil Volunteers auch wesentlich für die Finanzierung des Wahlkampfes sind.

Was wir insgesamt besser machen sollten

Wer Social Media nur zu Wahlkampfzeiten neu entdeckt, hat das Thema Social Media nur auf kurzsichtige Weise verstanden. Letztlich ist diese Art der Social Media Nutzung nicht wirklich kompatibel mit dem was Social Media ist und kann. Social Media ist eine permanente Infrastruktur und sollte entsprechend verstanden und genutzt werden. Für die Politik bedeutet dies, Social Media nicht nur zu Wahlkampfzeiten zu entdecken sondern das ganze Jahr zu nutzen um die eigene Politik, die eigenen Positionen und Handlungen zu Problemen und Herausforderungen zu erklären und um Unterstützung zu werben. Gerade auch hier sind Voluteers ein nachhaltiger und langer Hebel, der politschen Erfolg schaffen oder verhindern kann.

Meinungen bilden und Mehrheiten schaffen mit Social Media

Meinungen bilden und Mehrheiten schaffen mit Social Media

Auch wenn wir Social Media in Zusammenhang mit politischen Themen vor allem

  • in Form der Präsenzen politischer Parteien
  • als Aktivitäten für oder gegen ein konkretes Projekt

begegnen, ist damit das Potenzial von Social Media für die Politik alles andere als ausgeschöpft.

Die beiden aktuellen Erscheinungsweisen sind im ersten Fall eher grundsätzlicher und im zweiten Fall eher aktueller – anlassbezogner Natur und zählen für mich in die Kategorie „Social Media für die Lagerbildung“.

Social Media und Lagerbildung

Beiden Situationen gemeinsam ist, das sie eher als Ausdruck einer Lagerorientierung wirken. Im Fall der Parteipräsenz sammelt man die eigene Klientel oder die eigenen Mitglieder in Social Media, im Fall der Aktionspräsenz sammelt man Befürworter oder Gegner eines Projektes.

Beide Methoden sind sinnvoll und gelegentlich auch zielführend, vor allem wenn man es vermag die eigenen Anhänger zu aktivieren und zu motivieren und darüber die Freundeskreise der eigenen Anhänger zu erreichen.

Ist das politische Ziel die Meinungsbildung oder das Schaffen und halten von Mehrheiten in einem längerfristigen Prozess ist eine alternative Vorgehensweise möglicher Weise zielführender.

Social Media und Meinungs- und Mehrheitenbildung im Vorfeld und für langfristige Projekte

Wer für ein wichtiges Projekt – vor allem aber auch für ein Projekt mit langfristiger Natur – Mehrheiten schaffen und sichern will, sollte Social Media möglichst früher und deutlich breiter angelegt einsetzen um eine frühzeitige Lagerbildung zu verhindern und dabei eine argumentative gestaltbarere Situation schaffen, in der sich auch Unentschiedene wohl fühlen und informieren können.

Der Ansatz, die eigene Position nur früher in Social Media zu etablieren, würde auf wesentliche Wirkungen verzichten. Der Zeitgewinn in Social Media kann zwar wertvoll sein, der geringere Wirkungshebel dieser Vorgehensweise macht aber einen Teil der möglichen Wirkung zunichte.

Der wesentliche Unterschied dieses Ansatzes liegt darin, das man sich auf diesem Weg sowohl den Zugang zu Usern sichert, die die eigene Meinung teilen als auch zu Usern, die dabei sind, sich eine Meinung zu bilden. Und man sieht die Veränderung und kann deutlich besser gestaltend eingreifen, als in einer Lagersituation.

Dieser Ansatz ist gekennzeichnet durch eine Plattform, in der sich das gesamte Thema abbildet, also sowohl Argumente und Meinungen gegen wie für ein Anliegen oder ein Projekt ihre Platz haben. Der Vorteil dieser Methode liegt darin, das man auf diesem Weg auch den direkten Zugang sowohl zu Usern hat, die sich noch gar keine feste Meinung gebildet hat, wie zu Usern deren Meinungsbildung in eine Richtung verläuft, die dem eigenen Anliegen konträr gegenüber steht.

Die Vorteile dieser Methode:

  • Nur wenn wir mit diesen Usern in ein Gespräch kommen, können wir auf die Meinungsbildung Einfluss nehmen.
  • Mit dieser Methode erreichen wir unentschlossene User und User in der frühen Meinungsbildungsphase besser.
  • Wir können auf diesem Weg Veränderungen direkter erfassen.
  • Wir können mit dieser Methode Veränderungen leichter in Gang setzen, als mit der Lagermethode, insbesondere, wenn wir diese Methode auf der eigenen Plattform einsetzen können.

Plattformstrategie und Meinungsbildung

Weitgehend unbekannt sind die Möglichkeiten auf Meinungsbildung einzuwirken, wenn man die technischen Möglichkeiten einer Plattform umfassender nutzen kann. Dazu ist allerdings einiges an Insiderkenntnissen und technischen Gestaltungsmöglichkeiten erforderlich, die den Umfang eines Blogposts weit übersteigen.

Wer sich hier in die praktische Nutzung vertiefen und Funktionsweisen kennen lernen will, dem ist ein entsprechendes Seminar oder Coaching zu empfehlen.

Ich-will-Europa.de Рwie man die Einigung Europas besser f̦rdern k̦nnte

Vorneweg – es ist immer besser, etwas zu tun, als ein Problem nur zu beklagen. Noch besser ist es allerdings etwas zu tun, das dieses Problem lösen hilft. In diesem Sinn ist die Kampagne „Ich will Europa“ sinnvoll, aber nicht überzeugend zielführend.

Wie könnte eine problemorientiertere Alternative aussehen?

Das Problem:

Die Bundeskanzlerin spricht in ihrem Grußwort zur Kampagne einige entscheidende Punkte an:

  • eine Verunsicherung der Bürger – nicht zuletzt durch aktuelle Krisen wie durch Unklarheiten über das Ziel,
  • eine (Vertrauens-)Krise, die sich über lange Jahre hinweg aufgebaut hat und
  • einen langen, beschwerlichen Weg, der vor uns liegt.

Die europäische Einigung ist ein historisches Projekt, an dem seit Generationen gearbeitet wird. Vom einstigen Glanz und der Begeisterung ist einiges verloren gegangen: weil wir uns an Erfolge als Selbstverständlichkeit gewöhnt haben, aber auch weil wir als Bürger immer weniger aktiver Teil dieses Prozesses sind oder nicht vermittelt bekommen, wohin uns dieser Prozess denn konkret führen soll und wie dieses „Europa“ denn konkret aussehen soll. (Wer bestellt schon ein Fahrzeug, wenn er nicht eindeutig gesagt bekommt, ob es ein Cabrio oder ein Kombi ist, für den er unterschreiben soll.)

Fazit: ein Vertrauensverlust, der sich aus verschiedenen Quellen über Jahre hinweg speist, Unklarheit darüber, was das konkret Ziel des Einigungsprozesses ist und die Erfahrung, das man als Bürger so weit als möglich aus diesem Prozess herausgehalten wird, lassen sich nicht durch eine Kampagne korrigieren. Das ist so klug wie der Versuch einen Marathonlauf gewinnen zu wollen, in dem man seine Kräfte in einem Sprint auf den ersten 100m konzentriert.

Problemorientierte Alternative

Ein problemorientierter Ansatz zur Rückgewinnung von Vertrauen und Engagement für die Einigung von Europa ist der Einsatz von Social Media in einer Form, die der Natur von Social Media entspricht –  der einer permanenten, kommunikativen und partizipativen Infrastruktur.

Wer Facebook  als Unterstützung einer zeitlich begrenzten Kampagne für ein politisches Ziel einsetzen will, sollte bedenken, das er damit genau das alte Schema bedient, das Politik vor Wahlen plötzlich den Bürger als Wähler entdeckt und ihn danach bis zur nächsten Wahl „vergißt“. Dieses Verhalten wird in Social Media sehr viel deutlicher als in anderen medialen Bereichen.

Wenn das Ziel ein langer Marathon ist, ein ständiges Ringen um Unterstützung und Zustimmung, sollten die Instrumente, die genutzt werden, dieser Herausforderung gerecht werden können. Social Media kann das leisten, aber nicht als Begleitmusik einer medialen Kampagne.

Social Media hat faktisch die Spielregeln der Politik zumindest in einem Punkt verändert:

War es früher praktisch kaum möglich den Bürger kommunikativ und gestaltend einzubinden, bietet Social Media jetzt das Werkzeug dafür.

Wenn die Möglichkeit vorhanden ist, aber nicht genutzt wird, kommt dies aus Sicht der Bürger einer mehr oder weniger deutliche Absage an sie gleich. Der Bürger als Mitgestalter ist damit nicht erwünscht. Das der Bürger als Entscheider auf dieses Verhalten unangenehm reagieren kann, macht die Situation für die Politik nicht einfacher. Letztlich gibt es zwei alternative Verhaltensweisen:

  • Eine deutlich weiter gehende Einbindung der Bürger als bisher = mehr Partizipation.
  • Deutlich weniger Entscheidungsmöglichkeiten für die Bürger als bisher = weniger Demokratie.

Schlicht formuliert: wenn ich Menschen permanent bei einem Projekt ausschließe, wo ich sie beteiligen kann und sie beteiligt werden wollen, sollte ich mich nicht wundern, das sich diese Menschen eher gegen dieses Projekt entscheiden, statt dafür. 

Social Media und die Mitgestaltung der Europäischen Union

Konzentrieren wir uns erst einmal auf die positive Mitgestaltung an einer Europäischen Einigung innerhalb einer Europäischen Union. Ich vermeide das Schlagwort „Europa“ ganz bewusst. Zu Europa gehören unter anderem auch Weissrussland mit Lukaschenko und ein wesentlicher Teil von Russland mit seiner Demokratie im Putinschen Verständnis. Und beiden will ich auf absehbare Zeit nicht in meinem europäischen Staatsgebilde als Mitgestaltenden begegnen.

Hier nur 3 grundlegende Kriterien für eine zielführende Nutzung von Social Media zugunsten des EU Einigungsprozesses:

Permanent: Das Projekt Europäische Einigung ist eines von langer Dauer. Social Media ist primär eine Infrastruktur (und nicht Kampagnenplattform) ermöglicht die Installation von Infrastrukturen, in denen Bürger stetig am Prozess mitwirken – durch Diskussion, Austausch, Initiativen, Kritik und Vorschlägen.

Partizipativ: Die Mitwirkung an Europa nur auf „sich informieren“, simple allgemeine Meinungsäußerungen und eine nachträgliche Bestätigung als Wähler ist nicht mehr ausreichend und auch nicht mehr zeitgemäß. Wer sich engagieren will, soll auch aktiv werden können und dazu eigene Ideen einbringen oder sich aus einem Werkzeugkasten von Aktivitäten, Aktionen und Beteiligungsmöglichkeiten – permanent wie temporär – bedienen zu können.

Integrativ: Darunter ist sowohl die Integration der Bürger und der unterschiedlichsten Meinungen wir auch die Integration dieser Infrastruktur in den Social Media Alltag der Bürger zu verstehen. Irgend welche Initivativen auf freier Flur, die von den Bürgern weder wahrgenommen werden, noch Teil ihres Alltags werden können, sind weniger zielführend im Sinn einer Meinungsbildung pro Europa, als eine Infrastruktur, die sich zum Teil des Social Media Alltags der politisch interessierten Bürger Europas macht.

Nur der Vollständigkeit halber seien in diesem Zusammenhang erfolgsrelevante Aufgaben wie ein kompetentes Community Management und Volunteer Management erwähnt. Es handelt sich eigentlich um Selbstverständlichkeiten, aber leider auch um Seltenheiten, weil hier kompetente Ausbildung, und nachfolgend fachliche Kompetenz und erfahrenes Personal rar sind.

Wie sollte eine Social Media Infrastruktur konkret aussehen, die den Europäischen Einigungsprozess zielführend unterstützen kann? Die Art der Umsetzung und die Einbindung dieser Infrastruktur in die Social Media Landschaft und die Social Media Nutzung der Bürger ist ein komplexes wie umfassendes Thema, das nicht nur eine hohe technische Kompetenz und technologische Kenntnis der bestehenden Social Media Strukturen sondern auch eine entsprechende, gestaltende Social Media Kompetenz erfordert, die zwangsläufig weit über die Fähigkeit zur Nutzung von Facebook Fanpages hinausgeht. Leider auch sehr weit über die  Möglichkeit sie in einem Blogpost auch nur ansatzweise vernünftig darzustellen (auch dieser Post ist wieder zu lang). Deshalb bitte ich um Verständnis dafür, das ich hier keine komplette Blaupause einstelle. Es mag zynisch klingen, aber wer die 3 vorgenannten Kriterien nicht als Gestaltungsmethode und Messlatte für eine Social Media Infrastruktur übersetzen und nutzen kann, ist auch mit der qualitativ ausreichenden Umsetzung einer Gebrauchsanweisung oder Blaupause überfordert. In diesem Fall ist es empfehlenswerter sich kompetenten Rat einzuholen als zu versuchen sich mit trial and error einer funktionierenden Lösung anzunähern.

Social Media Risiken für den Europäischen Einigungsprozess

Social Media kann natürlich auch sehr effizient gegen einen Einigungsprozess genutzt werden, der zu einem unklaren und für den Bürger nicht erkennbaren Zustand führen kann. Was man nicht kennt, wird eher selten bestellt und wenn es dann an der Haustüre spontan im Stil einer Dosensuppe präsentiert wird, eher misstrauisch abgelehnt.

Die Erfahrung – auch aus dem lokalen Phänomen Stuttgart 21 hier vor Ort – zeigt nur zu deutlich, das ein Fehlen einer wirksamen Social Media Strategie und Infrastruktur in einer Wettbewerbssituation in der sich eine Seite dieser Möglichkeit etwas kompetenter bedient, doppelt ins Gewicht fällt und faktisch nicht auszugleichen ist.

Mit dem Aufbau einer Social Media Strategie und Infrastruktur abzuwarten, bis pure Notwendigkeit sie unausweichlich macht, bedeutet allerdings auf deren Wirkung zumindest teilweise zu verzichten: der Vorlauf, den eine solche Infrastruktur benötigt, bis sie ihre ganze Wirkung ausspielen kann, wird deutlich unterschätzt. Mit anderen Worten – wer beispielsweise ein Jahr vor Wahlen darüber nachdenkt, wann er mit einer „Social Media Kampagne“ starten sollte, hat nicht nur das Thema Social Media nicht ganz verstanden, sondern auch den Zug faktisch schon verpasst und wird nur noch einen Teil der möglichen Wirkung erzielen.

Im Falle des einen oder anderen Politikers mag das fürs Grosse und Ganze vielleicht sogar konstruktiv sein. Im Fall der Europäischen Union und ihres Einigungsprozesses ist das alles andere als wünschenswert und akzeptabel. So gesehen bleibt mir nur zu hoffen, das die Kampagne noch die Kurve kriegt, oder zumindest als Beispiel wie man es besser nicht machen sollte, nützlich sein wird.

 

Marketing in Facebook – promotet posts auf die Freunde von Fans

Facebook hat die Reichweite seiner promotet posts erweitert

  • Bislang konnte man lediglich sicher stellen das die eigenen Freunde eine bestimmte Nachricht bekommen.
  • Jetzt kann man auch die Freunde der Freunde mit Posts erreichen – ohne das diese zum Beispiel die eigene Page „gelinked“ haben.

Die Konsequenzen dieser Reichweitenverlängerung für werbende Unternehmen

  • Jetzt macht es noch weitaus größeren Sinn die Anzahl der Fans einer Seite zu erhöhen, weil jeder Fan für eine sehr viel höhere Anzahl von über ihn erreichbaren Facebookusern steht.
  • der kreative Aufwand den eine Kommunikation erfordert, die geteilt werden soll, damit man die Freundeskreise erreicht steht jetzt einer buchbaren Leistung gegenüber.

Die Konsequenzen der Reichweitenverlängerung für Facebook User

Die Timeline gut vernetzter User wird noch dichter gefüllt: Ein Facebook User, der gut vernetzt ist, und dessen Freunde viele Siten geliked haben, kann jetzt von diesen Seiten direkt angesprochen und mit Informationen versorgt werden, ohne das er die Seiten selbst geliked hat. Die Freunde werden sozusagen zum trojanischen Pferd von Seitenbetreibern.

Aktuell werden promotet posts noch nicht wirklich genutzt – was den deutschen Raum angeht. Sollte sich die Bedeutung dieser Veränderung in den Unternehmen herum sprechen, könnte sich das schnell ändern und die User müssten damit rechnen, deutlich mehr an Werbung in ihrer Timeline zu finden.

Sollte dies überhand nehmen, wird sich Facebook sicher völlig uneigennützig auf die Seite seiner User schlagen und ein überhand nehmen von Werbung über die Preise reguieren, ;-).

Die Konsequenzen der Reichweitenverlängerung von promotet posts für kreativ-geniale Social Media Marketer

Wer Social Media beherrscht und kreativ genug ist, diesen Mechanismus erfolgreich einzusetzen, gewinnt mit dieser buchbaren Leistung ganz überdimensional:

  1. erreichte er bislang die erste Ebene (seine Fans) und über weiter gegebene / geteilte Informationen einen Teil der zweiten Ebene (die Freunde seiner Fans)
  2. kann er jetzt die erste Ebene und die zweite Ebene komplett buchen und mit der kreativen Leistung die dritte Ebene teilweise erreichen.

Klingt abstrakt, deshalb hier eine klassische Milchmädchenrechnung mit den Beispielen:

  • Fans der Page: 1000
  • durchschnittliche Freunde eines Fans: 100
  • Weitergabeerfolg durch Nutzenstiftung: 10%

Unterstellt wird, das jeder Empfänger die Information auch zur Kenntnis nimmt.

Fall 1: der Marketer erreicht 1000 Fans und durch Weitergabe 10.000 Freunde der Fans= 11.000 Empfänger

Fall 2: der Marketer erreicht jetzt: 1000 Fans und deren 100.000 Freunde sowie 10% der Freunde der 2. Ebene, also 1000.000 Freunde von Freunden und damit insgesamt 1.101.000 Empfänger.

Das ist natürlich eine absolut platte und nicht weiter relevante Milchmädchenrechnung. Aber sie zeigt wie sich der Reichweitenhebel durch die buchbare Leistung plus eines überschaubaren Weitergabeeffekts in der nächsten Ebene auswirkt. 11.000 Empfänger oder 1.1 Mio Empfänger sind schon deutlich unterschiedliche Dimensionen.

Kreativität bleibt also weiterhin der Hebel mit dem sich Erfolg in Social Media deutlich steigern lässt. 

Facebooks Ertragsquellen werden sozialer und erfolgreicher

Mit dieser Leistung baut Facebook seine Ertragsquellen weiter in Richtung sozial um. Das Potenzial dieser Methode ist beachtlich, denn sie ist für Marketer deutlich interessanter als die klassische Buchung von Werbung in Facebook. Noch ist die Methodik die Facebook anbietet etwas grobgeschnitzt, aber der Weg den Facebook damit beschreitet, hat das Potenzial zu einem interessanten wirtschaftlichen Erfolg.

Wie Sie diese Methode optimal nutzen?

Setzen Sie sich mit uns in Verbindung, wenn Sie mehr über die Möglichkeiten erfahren oder sie optimal nutzen wollen.

 

[allgemein]

Ich-will-europa.de – Kampagne für Europa

Social Media und EU Politik

Ich-will-Europa.de ist eine Initivative, die der Europäischen Einigung wieder ein positiveres Bild verschaffen soll. Positive Nachrichten von Euro und Europa sind in letzter Zeit tatsächlich Mangelware. Nicht zuletzt weil wir uns an die positive Wirkung Europas für uns als Bürger wie für unsere Wirtschaft gewöhnt haben. Sie scheint selbstverständlich zu sein. Ist sie aber nicht. Hier geht es zu den Grussworten der Bundeskanzlerin zu dieser Kampagne.

Gut gemeint ist nicht gut gemacht.

Die Kampagne „Ich will Europa“ ist sicher gut gemeint, aber ob sie gut gemacht ist, steht aus meiner subjektiven Sicht aus einem anderen Blatt. Der Gedanke, das sich Menschen positiv über Europa äussern ist sicher etwas erfreuliches. In der Produktwerbung nennt man das Testimonials und wenn man dafür Prominente gewinnt oder bezahlt, sollen Testimonials besonders gut wirken.

Schade nur, das immer weniger Bürger der Werbung vertrauen. Und das Europa kein Akzeptanzproblem hat, das mit Waschmittelwerbung weggewaschen werden kann.

Betrachtet man die Kampagne und ihre Methoden – Testimonials und Verlage als Partner – fühlt es sich bei mir an, alsl würde man ernsthaft versuchen ein Vertrauens-, Informations-, Glaubwürdigkeits und vor allem Partizipationsproblem mit werblichen Mitteln zu lösen.

Ich-will-Europa.de illustriert das Problem

Der Bürger soll Informationen konsumieren, bekommt Vorbilder vorgeführt und soll bitte zustimmen. Partizipation, mitmachen, mitgestalten, mit Europäer sein und sich mehr als mit einem Kopfnicken respektive einem Votum an der Wahlurne zu beteiligen ist in dieser Kampagne nicht vorgesehen. Und das ist zunehmend symptomatisch für den Einigungsprozess an sich.

Wir erleben gerade eine Entwicklung des Einigungsprozesses, der sich durch den Druck der Märkte geradezu verselbständigt und in dem der Bürger bestenfalls staunender Zuschauer ist. Und in dem die Politik nach den Erfahrungen mit der Europäischen Verfassung versucht den Souverän als Risikofaktor aus der Mitwirkung so weit als möglich auszuschließen. Das sich dadurch die Akzeptanz des aktuellen Prozesses nicht unbedingt erhöht, ist nachvollziehbar. Was ich nicht verstehe, was ich nicht erklärt bekomme und was mich nicht überzeugt, das kaufe ich besser auch nicht.

Der Bürger soll Europa wollen – aber bitte nicht mitgestalten oder mitreden.

„Ich will Europa“ kommt weitgehend Social Media Part einher. (Eine Facebook Seite und gelegentliche Tweets sind kein Social Media Part. Social Media, das diesen Namen verdient, bezieht die Bürger mit ein.) Wer das als Zufall betrachtet, hofft, das die Initaitoren nicht auf der Höhe der Zeit sind. Wenn es kein Zufall ist, kann man dieses Verhalten auch als Misstrauensvotum gegenüber dem Bürger verstehen. Ein Misstrauen, das sicher kein Zutrauen in die Europapolitik produzieren und eher Widerstand und Gegenreaktionen produzieren wird. Unter #ichwilleuropa sehen Sie ein kleines Bild dieser Reaktion. Ein Blick auf die Facebook Seite  zeigt auch hier, das man Social Media zwar irgendwie machen will und muss, aber zugleich auch keinen Plan hat, wie man damit gestalten kann.

Ich will Europa – gerne, aber welches eigentlich bitte?

Wir hatten keine wirkliche Diskussion über die Art Europas, die wir anstreben – ein föderales Europa oder einen europäischen Zentralstaat? Wir haben aus meiner Sicht auch nicht wirklich intensiv über eine europäische Verfassung diskutiert. Wir dürfen sagen, das wir Europa wollen – einen Kontinent, der da ist und auch da bleiben wird, wenn wir ihn nicht wollen. Nicht aber sollen wir sagen, welche Art von Europäischer Union wir wollen und wer dort über was zu entscheiden hat.

Ja, ich will Europa und ich will eine starke und demokratische Europäische Union. Möglicherweise Sie auch. Und Frau Merkel und Herr Westerwelle ganz sicher. Aber wollen wir alle das gleiche? Solange ich nicht weiss, was in der Wundertüte drin ist, die mir unter dem falschen Etikett Europa verkauft werden soll, sollte es niemand verwundern das ich sie nicht blind kaufen. Und wenn ich das Gefühl habe, das auch der Verkäufer nicht so ganz genau weiss, was er mir da denn verkaufen will, oder er zumindest nicht mit mir darüber reden will, solange vertraue ich ihn auch nicht so ganz.

Unsere britischen Miteuropäer sind derzeit eher dafür dieses „Europa“ zu verlassen, obwohl sie das teuer zu stehen kommen könnte. Vermutlich liegt das an der Insellage und der maritimen Geschichte. In einem Schiff, dessen Kurs unklar ist und dessen Kapitäne auch nicht zu wissen scheinen, wohin sie wollen aber jeder mal gefühlt in den Nebel hinein dampfen darf, fühlt man sich nicht zwingend gut aufgehoben.

Je länger wir mit einer umfassenden und breiten Diskussion über das Europa, das wir wollen, warten, je länger Europas Bürger auf „Zustimmer“ reduziert werden, statt Mitgestalter zu sein, desto britischer droht die Stimmung zu werden. Marketingkampagnen helfen auf Dauer nicht als Ersatz dafür Politik zu erklären und über die Diskussion Mehrheiten für Europa zu schaffen. Die Menschen, die sich in dieser Kampagne für Europa aussprechen haben ihre guten Gründe dafür. Ich habe keinen Grund gefunden, den ich nicht teilen kann (aber natürlich nicht alle Gründe aller Unterstützer angesehen). Was ich nicht gefunden habe ist eine einigermaßen klare gemeinsame Vorstellung von diesem Europa. Wie es strukturiert sein soll. Wer wo wie viel zu entscheiden hat.

Europa ist ein hübsches nacktes Mädchen auf einem Stier.  Soviel zur griechischen Mythologie. Oder ein Kontinent, der da ist egal ob wir das wollen, oder nicht. Wie diese neue, andere Europäische Union aussehen soll, auf die wir gefühlt gerade von Märkten getrieben mehr oder weniger ungesteuert zutaumeln, das wäre das eigentliche Thema.  Aber das Thema ist für eine platte Kampagne sicherlich eine Nummer zu gross.

Was hat dieses Thema eigentlich mit Social Media zu tun?

Politik ohne Social Media ist ein bischen wie Demokratie ohne Wähler. Sieht auf den ersten Blick einfacher aus, funktioniert aber nicht wirklich gut und kann letztlich ganz unerfreulich enden. Social Media ist – wie Europa – da, egal ob wir das wollen oder nicht. Was wir daraus machen, ist ein anderes Thema. Wenn Social Media nicht kompetent für eine Europäische Union genützt wird, bedeutet das nicht, das Social Media nicht gegen eine undefinierte, dadurch unbekannte und deshalb unerwünschte „andere“ Europäische Union genutzt werden kann. Social Media kann politischen Realitäten drastisch und schnell verändern, wie das Beispiel des Nahen Ostens zeigt.
[imn-medien]

Shitstorm Skala von Graf und Schwede

Die Angst vor einem Shitstorm ist weit verbreitet. Damit es dem Social Media Verantwortlichen leichter fällt seine aktuelle Situation und die möglicher Weise vor ihm liegenden Eskalationsstufen einzuschätzen haben Daniel Graf und Barbara Schwede eine Art von Beaufortskala für Social Media Stürme eingerichtet. Die Skala geht übrigens bei Graf/Schwede nur bis Stärke 6.

Vorbereitung ist der halbe Erfolg in schwerem Social Media Wetter

Die Handlungsoptionen für Social Media Verantwortliche, die sich in grober, hoher oder schwerer See befinden, wären dafür eine hilfreiche Ergänzung. Beidrehen, abwettern oder gegen halten, das sollte vorab klar sein, bevor man sich in heftiger bewegtem Umfeld befindet.

Selbsttest

Wie würden Sie sich in einer Situation der Shitstorm Skala 4- 6 verhalten und wie würde Sie agieren um eine Eskalation von 3 auf 4 zu verhindern?

Wenn Sie sich über Ihr Verhalten in solchen Situationen nicht sicher sind, haben Sie folgende Optionen:

  • abwarten und hoffen (bei religiösen Social Media Verantwortlichen: beten).
  • sich selbst schlau machen – Recherche im Netz und beten, das die Infos stimmen
  • sich weiterbilden (Seminar)
  • die Telefonnummer für SOS Situationen bereitlegen (0711 620 415 60).

Ganz egal, wie Sie sich entscheiden – Mast und Schotbruch und immer eine Handvoll Wasser unterm Kiel.

 

 

[allgemein]

41 kostenlose Social Media Monitoring Tools

Wer sich professionelle mit Social Media befasst, kommt um das Thema Social Media Monitoring früher oder später nicht herum.

Entweder man landet bei ganz simplen Tools wie Googles Alert oder nutzt die dann doch recht kostspieligen großen Social Media Monitoring Services.

Unter 41 kostenlose Social Media Monitoring Tools finden Sie jetzt eine Ãœbersicht über eben die kostenlosen Social Media Monitoring Tools, die etwas mehr leisten ohne etwas zu kosten – von Ihrer Zeit einmal abgesehen.

Besuchen Sie diesen Artikel. Sie werden sicher die eine oder andere interessante Lösung finden.

 

[allgemein]

Axel Springer kauft meinestadt.de

Meinestadt.de ist ein Städteportal das vor allem als Branchenverzeichnis genutzt wird. Die Plattform ist in Deutschland aktiv und nicht ganz das was man ein Beispiel dynamischen Wachstums bezeichnet. Die täglichen Nutzer der Plattform schwanken um die 300 Tausend User. Das ist sicher nicht wenig.

Meine Stadt bündelt allgemeine Informationen aus der Stadt, das angesprochene Branchenverzeichnis, diverse Börsen (Ausbildung, Job, Automobil, Immobilien) und lokale Nachrichten. Es ist nach Angaben der früheren Betreiber profitabel. Mit der Übernahme der Allesklar AG übernimmt Axel Springer Digital Classifieds. Über den Kaufpreis ist nichts bekannt.

Die Frage ob diese Erwerbung Sinn macht, dürften Käufer und Verkäufer unisono bestätigen. Interessanter ist, für welche der beiden Parteien des Deals dieser mehr Sinn macht.

Der Wert einer Stadt- oder Städteplattform oder warum dieser Deal Sinn machen kann.

Verzeichnisse und Börsen sind so wertvoll wie ihre Nutzung. Wenn wir die Entwicklung der daily unique users als Messlatte nehmen, wächst die Nutzung der Plattform zumindest nicht spürbar. Ob eine Internationalisierung dieses Geschäftsmodells Sinn macht, ist ein Thema für sich. Worin könnte also der Reiz von meinestadt.de für Axel Springer liegen?

Sind es die Börsen? Oder ist es eher die Möglichkeit mit einem moderaten Ausbau lokaler Nachrichten eine Plattform zu nutzen, die redaktionell gesehen unterhalb der regionalen Medien rangiert aber deren Ertragsquellen nutzt.

Gelänge es die Nutzung der einzelnen Städteplattformen habituell werden zu lassen, könnte dieser Kauf den regionalen und lokalen Tageszeitungen in absehbarer Zeit größeres Kopfzerbrechen bereiten. Allerdings könnte dieser Schachzug trotz aller interessanter Aspekte ein Opfer der Dynamik der Entwicklung werden, sprich zu spät kommen. Go local ist eben nur ein Aspekt. Go social und go mobile sollten diesen Schritt begleiten bzw. folgen.

Social Media und Nachrichten

Eine Studie der Technischen Universität Dresden in Zusammenheit mit DFG und Infratest befasst sich mit der Frage, was Deutsche über aktuelle Nachrichten wissen und woher sie es wissen.

Hier finden Sie die  Presseinformation (deutsch) und die Studieninformation (englisch) dazu. Dazu gibt es auch einen interessanten Beitrag in Meedia.

Nachrichtenwissen der jungen Generation

Neben einer Reihe von interessanten Befunden werden dabei zwei aus meiner Sicht besonders relevante Erkenntnisse formuliert:

  • die 14 bis 17jährigen weissen ein deutlich niederes Nachrichtenwissen gegenüber älteren Gruppen auf.
  • Fernsehen dient über alle Altersgruppen als primäres Informationsmedium

Jugendliche informieren sich nach dieser Studie kaum über Internet-Quellen. Lassen wir diese Erkenntnis der Studie und ihrer dahinter stehenden Qualität einfach mal so stehen und akzeptieren wir auch den Schluss den Meedia daraus zieht:

Die Erkenntnis das die Nachricht durch das soziale Netz zu mir kommt, sei dadurch widerlegt.

Das mag auf den ersten Blick zutreffen, ist aber schlichtweg zu kurz gedacht. Oder versteht eine Social Media Funktion nicht ganz.

  • Wenn die ursprünglichen Nachrichtenquellen mit ihren Nachrichten bestimmte Zielgruppen nicht mehr erreichen, können sich diese Nachrichten im sozialen Netz auch nicht weiter verbreiten.
  • das persönliche soziale Netz, das ich mir als Nutzer zulege, ist als Nachrichtenfilter immer so gut, wie ich es haben will oder es gestalte. Mit anderen Worten – mein Netz informiert mich über das was ich wissen will, in dem ich die Teilnehmer dieses Netz auswähle.

Nachrichten in Social Media

Für Medienunternehmen oder Nachrichtenquellen, die soziale Netze nutzen wollen, ergeben sich daraus ganz klare, aber sicher nicht einfache Aufgaben um für die Verbreitung ihrer Nachrichten in den sozialen Netzen zu sorgen.

  • Sie müssen eine funktionierende Vernetzung in diese Zielgruppen und die darin bestehenden persönlichen sozialen Netze leisten.
  • Sie müssen den Nachrichtenfluss so weit steuern können, das die Nachricht ausreichend viele User aus ausreichend vielen persönlichen sozialen Netzen erreicht, um zu fliessen.

Beides funktioniert nicht von selbst und vor allem ist das nicht allein durch die simplen Social Media Architekturen und Kommunikationsmethoden zu realisieren, die wir auch bei guten Nachrichtenquellen antreffen.

Wenn etwas in der Praxis nicht funktioniert, sollte man zuerst prüfen, ob es denn mit den genutzten Mitteln und Methoden überhaupt funktionieren kann, bevor man die Methode insgesamt als nicht funktionierend bezeichnet. Wer seinen Toaster an die Wasserleitung anschließt sollte sich nicht wundern wenn er nasse Füsse statt eines warmen Toasts bekommt.

Interessant ist aus einer relativ gesicherten Erkenntnis – die Nachrichtenquellen erreichen jüngere Zielgruppen kaum noch – die mutige Bewertung – das dies dann ein Nichtfunktionieren der Nachrichtenverbreitung im sozialen Netz bedeutet – zu ziehen. Wäre schön, wenn man das Leistungsdefizit der klassischen Medien nicht direkt als Beleg der Leistungsdefizite der neuen Medien nehmen würde.

 

[imn-medien]

Shitstorm – das Beispiel Werder Bremen und Wiesenhof

Social Media verändert nachhaltig

Öffentliche Kritik wird durch Social Media sehr viel schneller und massiver sichtbar, wie in den Zeiten vor Social Media. Wo früher der eine oder andere Leserbrief im Lokalteil der Zeitung das Maximum war, ist heute eine schnelle und sich oft selbst belebende Wirkung jederzeit möglich. Die Vernetzung und die schnelle Kommunikation machen dies möglich.

Werder Bremen und Wiesenhof – Social Media Shitstorm en miniature

Selbst ein Fußballverein muss heute – wie dieses Beispiel zeigt – noch mehr mit dem feedback seiner Kunden rechnen, wenn diese mit einer Entscheidung des Vereins nicht einverstanden sind.

Der Shitstorm, dem Werder auf seiner Facebook Page  gerade begegnet ist nicht wirklich massiv. Es ist eher eine Unmutsbekundung, denn ein massiver Proteststurm. Ein Stürmchen, weniger ein Orkan.

Das der Verein eben auch in seinem wirtschaftlichen Verhalten mit den moralischen Vorstellungen seiner Fans rechnen sollte, ist eine Erkenntnis, an die man sich gewöhnen wird. Und das dies nicht nur Vereine und den Fußball sondern auch Unternehmen betrifft ist eine andere Erkenntnis. Vielleicht kann man auch von einer Faustregel ausgehen, das dieser Anspruch um so wichtiger genommen wird, je mehr sich Menschen mit der Organisation identifizieren und sich für sie einsetzen. Fans sind zugleich die strengsten Kritiker, könnte eine Erkenntnis sein. Risiko Fan sozusagen.

Social Media erhöht den Anspruch an das Verhalten von Organisationen und Unternehmen

Wer sich dem Risiko eines Shitstorms nicht aussetzen will, ist gut beraten auch diesen Aspekt in seine Entscheidungen einzubeziehen. Dabei ist nicht zu unterschätzen, das Missfallensäußerungen von wenigen ausreichend sind, um zu einer Welle heranzuwachsen. Die Vernetzung fördert solche Wellen nun mal.

Wie ist mit solchen Situationen umzugehen?

Eine Möglichkeit ist abwarten, die andere ist schnell in die Kommunikation einzusteigen. Wenn das Problem nicht gross ist, kann der Shitstorm schnell in sich zusammen fallen. Ist es ein ernst zu nehmendes Problem, das die Menschen stärker bewegt, kann Schweigen alles andere als ratsam werden.

Den Unterschied rechtzeitig zu erkennen und richtig einzuschätzen erfordert einiges an kommunikativer Kompetenz.

Vorbereitung ist sehr empfehlenswert

Generelle Risiken zu erkennen und bei aktuellen Themen auch die Social Media Risiken vorab zu beleuchten und sich rechtzeitig darauf einzustellen, ermöglicht den Zeitgewinn, der zwischen rechtzeitiger Handlungsfähigkeit und Handlungsunfähigkeit in der Außenwirkung entscheidet. Die für Entscheidungen verantwortlichen sollten Social Media selbst kennen oder zumindest ausreichend kompetent beraten werden.

Nehmen Sie doch diesen Beitrag zum Anlass und werfen einen Blick darauf, wie man sich auf dieses Problem in Ihrem Haus vorbereitet hat.

Check der erkennbaren Risiken

Prüfen Sie doch welche potenziellen Risikofelder für Ihr Unternehmen und seine Marken besteht. Wo könnte Kritik aufkommen und wie schnell würden Sie davon erfahren? Erst wenn die Kritik direkt bei Ihnen gelandet ist oder auch früher?

Welche absehbaren Entscheidungen und Verhaltensweisen könnten Anlass für Kritik geben?

Check des eigenen Notfallplans

Wie schnell sind Sie über Kritik oder kritischen Äusserungen im Umfeld Ihres Unternehmens oder Ihrer Marken informiert (Monitoring) und wie sieht der Aktionsplan für diese Fälle aus?

Wie schnell können Sie auf solche Entwicklungen reagieren? Ist dafür eine umfassende interne Abstimmung erforderlich, die kostbare Zeit kostet, oder sind die Aktionen für solche Fälle vorab abgestimmt?

Wer sind innerhalb Ihrer sozialen Reichweite die Schnittstellen, die für eine schnelle Verbreitung von Kritik oder deren Eindämmung entscheidend sind? Wie können Sie diese Meinungsführer schnell ins Boot bekommen?

Shitstormbeauftrager?

Wie wäre es mit einem Shitstormbeauftragten im Kommunikationsbereich Ihres Unternehmens? Nein, nicht jemand, der auf Shitstorms zu reagieren hat, sondern vor allem jemand, der in der Lage ist das potenzielle Shitstormrisiko und die Auswirkungen auf die Marke vorab einzuschätzen und entsprechende Vorbereitungen durchzusetzen.

Fazit: vorbereiten oder leiden

Social Media hat seine Risiken, egal ob Sie aktiv daran teilnehmen oder nur dabei sind, weil alle dabei sind. Wer sich auf Kritik nicht rechtzeitig einstellt, wird zwangsläufig von ihr überrascht und ist damit immer in Nachteil. Vor allem erhöht er durch mangelnde Vorbereitung ohne Not die Risiken von Social Media.

Wenn Sie dazu Fragen haben, sprechen Sie uns einfach an.

 

[allgemein]

Risiko Social Media – wie Sie damit umgehen

Das größte Risiko im Umfeld von Social Media besteht darin, sich nicht damit zu befassen. Das zweitgrößte, es zu tun und nicht zu verstehen, was man tut.

Darüber hinaus ist es sicher hilfreich sich rechtzeitig und strukturiert mit möglichen Risiken zu befassen, bevor diese eintreten.

Von Altimeter gibt es dazu eine Empfehlung zum Thema Social Media Risk Management, die Sie hier herunterladen können.[wpdm_file id=1]

Wenn Sie sich ausführlich mit dem Thema Social Media und seinen Risiken und Chancen befassen wollen, empfehle ich Ihnen ein Seminar, abgestimmt auf den Informationsstand Ihres Unternehmens, Ihre Branche und die Möglichkeiten und Ressourcen Ihres Unternehmens. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.

 

[allgemein]

Soziale Reichweite in Facebook – Fanbase und Likes richtig verstehen

 

Soziale Reichweite wird zu einem gern zitierten Kriterium für den Erfolg von Social Media Aktivitäten. Besondere Aufmerksamkeit erhält dabei die Anzahl der Likes für Facebook Pages.

Unter Likes versteht man die einmalige Betätigung des „gefällt mir“- Buttons für eine Facebook Page. Facebook User, die den Like-Button für eine Page gedrückt haben, erhalten Informationen aus dieser Page in ihren Newsfeed.

Über das Thema Fans / Likes wird in Social Media immer wieder gern diskutiert. Letztlich kann man sich für sehr wenig Geld Tausende von Fans / Likes leisten. Ob diese Methode der Produktion sozialer Reichweite sinnvoll ist, steht auf einem anderen Blatt. Wer einfach nur eine Zahl in Facebook produzieren will, kann damit durchaus glücklich werden.

Soziale Reichweite – wozu?

Um es kurz zu machen – soziale Reichweite ist kein Selbstziel. Soziale Reichweite ist eine Stufe auf dem Weg zum wirtschaftlichen Erfolg. Wenn dahinter kein Geschäftsmodell angebunden ist, kein Weg zur wirtschaftlichen Nutzung steht, trägt soziale Reichweite wenig messbares zum wirtschaftlichen Erfolg bei.

Geschäftsmodelle für soziale Reichweiten

Die Bandbreite an möglichen sinnvollen Geschäftsmodellen zur Nutzung von sozialen Reichweiten zeichnet sich erst ab, wird also noch weitgehend wenig genutzt. Aufmerksamkeit für eine Leistung zu schaffen und Leads generieren sind bereits häufiger genutzte Methoden.

Wie kann ich meine soziale Reichweite messen?

Am einfachsten macht man es sich, wenn man die Anzahl der Likes nimmt. Das kann gar nicht so schlecht sein, wenn die Likes alle von wirklich interessierten Menschen kommen, die die Page anschliessend aufmerksam im Auge behalten. Die Methode kann aber auch so relevant sein, wie die Anzahl der Menschen zu messen, in Sichtweite eines Plakats unterwegs sind und waren um die kommunikative Reichweite dieses Plakats zu messen (zugegeben, ein hinkender Vergleich).

Um soziale Reichweite sinnvoll zu beurteilen hilft es sich die Ziele sozialer Reichweite anzusehen. Nicht zuletzt weil diese Ziele sehr unterschiedlich verstanden werden:

  • Ziel A: Ich will viele Fans / Likes, damit ich meine Informationen an diese Fans weiterleiten und vielleicht sogar mit ihnen interagieren kann.
  • Ziel B: Ich will viele Fans / Likes, damit ich so meine Informationen an diese User und an deren Freundeskreise weitergeben und mit ihnen kommunizieren kann.

Ziel A steht auch für die Sackgassenkommunikation. D. h. Kommunikation die darauf angelegt ist, beim Fan zu enden, die Weitergabe und kommunikative Erschließung von Freundeskreisen nicht einbaut.

Wo ist der Unterschied zwischen Ziel A und B?

Sehen wir uns mal die Pages von Stern und Spiegel Online auf Facebook an.

  • Stern: 71.966 Likes, 9.152 sprechen darüber (12,7%)
  • Spiegel Online: 237.588 Likes, 12.873 sprechen darüber (5,4%)

Um den Unterschied zwischen Methode A und B zu verstehen, bedenken wir, das Facebook User Freundeskreise haben und nehmen da eine durchschnittliche Größe von 150 Freunden an. Unterstellen wir den reichlich theoretischen Ansatz, das bei einer Information alle Fans und alle Freunde der Fans, die darüber geredet haben, erreicht würden und das es zwischen den Freundeskreisen keine Überschneidungen gibt, ergäbe sich für die beiden Medien folgendes Ergebnis:

  • Stern: 71996 User aus den Likes plus 1.372.800 Usern aus den Freundeskreisen derer, die darüber gesprochen haben: 1.444.766 User
  • Spiegel: 237.588 User aus Likes plus 1.930.950 Usern aus den Freundeskreisen derer, die darüber gesprochen haben: 2.168.5s8 User

Spiegel Online bleibt bei dieser Rechnung immer noch vorne mit 2.168 Tsd zu 1.444. Tsd. steht aber im Verhältnis deutlich besser da, als bei der reinen Betrachtung der Likes.

Und in der Praxis?

Real werden niemals alle User, die einer Seite ein „Gefällt mir“ gegeben haben, anschließend alle Informationen dieser Seite wahrnehmen. Dafür müssten die Unternehmen entsprechende Tools einsetzen, was aber nicht der Fall ist.

Die Chance, das man Informationen wahrnimmt, die aus dem Freundeskreis kommen, gilt als etwas höher, als bei Informationen, die aus Pages allein kommen. Wie jede Verallgemeinerung ist auch diese mit Vorsicht zu geniessen, weil sich dafür bestätigende wie widerlegende Beispiele finden lassen. Ein Ultrafussballfan wird der Info seines Vereins möglicherweise mehr Aufmerksamkeit schenken, als ein flüchtiger Gelegenheitstrinker einer Brause der Info der Brauseseite.

Eine feste Quintessenz sollte aber sein, die Freundeskreise in der Kommunikation der Page mit anzusprechen. Ansonsten droht die Sackgassenkommunikation, die man all zu häufig in den Pages sieht.

 Wie baue ich eine soziale Reichweite auf, die nachhaltig wirksam ist und wie nutze ich sie wirtschaftlich?

Diese Frage ist nicht ganz so einfach zu beantworten, weil diese Antwort nicht zuletzt die Möglichkeiten und Ressourcen Ihres Unternehmens berücksichtigen sollte. Eine Lösung oder Empfehlung, die nicht realisierbar ist, hat keinen wirklichen Nutzung. Deshalb empfehle ich Ihnen zu dieser Frage ein Seminar, das diese und andere Fragen auf Ihre Branche und Ihr Unternehmen abgestimmt beantwortet.

 

[allgemein]

Macht vs. Recht – Social Media gegen wirtschaftliche und politische Korruption

Immer wieder unterhalte und diskutiere ich mit Kollegen und Freunden über die Bedeutung von Social Media und nicht zuletzt auch des Datenschutzes und vertrete hier als aktiver Befürworter von Social Media zugleich eine eher stärkere Gewichtung des Datenschutzes.

Dieser Widerspruch ist wie ich bemerkt habe auch eine Frage der Generationenzugehörigkeit und der Phantasie. Ich könnt mir in der Vergangenheit nicht vorstellen, das man in einer Demokratie unbegrenzt ohne Gerichtsurteil weggesperrt werden kann und habe mich eines besseren belehren lassen müssen (Beispiel USA).

Heute morgen lese ich über den Fall von Peter Sunde in dem ein Mensch für ein Verbrechen, das nicht begangen wurde und wenn es begangen worden wäre, legal gewesen wäre und das Peter Sunde nicht einmal hat nachgewiesen werden können, verurteilt wurde. In unserem demokratischen Nachbarland Schweden, Teil unserer Europäischen (Werte-)Gemeinschaft.

Die Einschläge kommen also näher, wenn man diese Beispiele, in denen sich das Recht vorhandener wirtschaftlicher oder politischer Macht beugen muss, geografisch betrachtet. Die Vorstellung das auch wir in einer „lupenreinen Demokratie“ Putinscher Qualität  enden könnten, klingt absurd. So absurd wie die Entwicklung in Staaten, in denen man Demokratie und Menschenrecht als auf ewig sicher geglaubt habe könnte. Sind sie nicht. Man muss wie diese Beispiele zeigen, immer wieder erneut für sie eintreten.

Social Media bietet uns – den Bürgern – die Möglichkeit die dafür erforderliche Macht in Form von Organisation, Reaktion und Aktion aufzubauen und schnell einzusetzen. Wir werden sie, fürchte ich zunehmen, häufiger nutzen müssen, als uns lieb sein wird.

 

Meine Bitte

Geben Sie den Link auf diesen Artikel weiter. Öffentlichkeit schaffen ist ein erster Schritt um dieser „Unsitte“ (vulgo Korruption) das Leben etwas zu erschweren. Dann kann sich zumindest jeder eine eigene Meinung zu diesem Thema machen.

Sie sind nicht betroffen? Letztlich geht es darum, das jemand dafür, das er ein Verzeichnis von Links aufgestellt hat, für deren Inhalt haften muss. Wer setzt heute im Netz keine Links?

 

[allgemein]

Bundestagswahl 2013 und Social Media

Frühestens am 28. August 2013 und spätestens am 27. Oktober 2013 ist nach Angabe des Bundeswahlleiters die nächste Bundestagswahl, sofern der Bundestag nicht vorher aufgelöst wird. Diese Bundestagswahl hat mit Weihnachten gemeinsam das auch dieses Ereignis für manchen politisch Verantwortlichen zumindest was Social Media angeht recht plötzlich und überraschend kommt – eben wie Weihnachten. Von der Bescherung wollen wir hier erst mal nicht reden. Bei Weihnachten können wir uns vor dem herannahenden Fest auch kurzfristig mit Geschenken auszurüsten. Um Social Media für einen Wahlkampf erfolgreich zu nutzen, bedarf es eines zeitlichen Vorlaufs von einem Jahr oder mehr.

Social Media und Wahlkampf

Social Media kann in diesem Wahlkampf eine wichtigere Rolle als in der Vergangenheit übernehmen. Dafür sprechen die vielzitierten Erfolge von Obama genauso wie die Irritation der Parteien im Bundestag durch die Piratenpartei, die – Stand heute – immer noch vor einem Einzug in den nächsten Bundestag steht.

Betrachtet man die relativ erfolgreiche Nutzung von Social Media im letzten US Präsidentschaftswahlkampf und bedenkt welche Möglichkeiten und Potenziale Social Media für das Thema Wahlen insgesamt bietet, wird eine Fehleinschätzung besonders deutlich:

Die Wirkung von Social Media innerhalb des US Wahlkampfs ist nicht einfach auf deutsche Verhältnisse zu übertragen: wo in den USA das Charisma des Kandidaten wirken konnte, muss dies in Deutschland Infrastruktur und Organisation ausgleichen. Der deutsche Wahlkampf kann auch deshalb deutlich stärker von der Infrastruktur Social Media profitieren als ein Wahlkampf in den USA.

Damit das so sein kann, muss eine Partei über die entsprechende Social Media Infrastruktur verfügen. Deren Aufbau erfordert neben der nötigen fachlichen Kompetenz auch einiges an Zeit. Zeit, die allen Parteien gerade zwischen den Fingern zerrinnt, wenn man die Social Media Aktivitäten von

betrachtet. Überspringen wir den desaströsen Vergleich von sozialer Reichweite und Parteimitglieder und auch die Art der Kommunikation in den sozialen Medien.

Wer in einer Partei heute noch soziale Medien als Ergänzung des Presseverteilers nutzt und meint mit einer Facebook Page und einigen Teilen-Buttons in Social Media erfolgreich sein zu können ist Teil des Problems und nicht der Lösung.

Auch wenn einzelne Parteien Parteiexternen (Beispiel Gründe – Meine Kampagne – ) die Teilnahme an Aktionen erleichtern ist die Diskrepanz zu einer echten Volunteerstrategie und dem entsprechenden Volunteermanagement beachtlich. Zeitgemäße Volunteerstrategien sehen nicht nur anders aus, vor allem erschließen und aktivieren sie potenzielle Unterstützer, deren Kreativität und nicht zuletzt deren Umfeld und Freundeskreise.

Der Einsatz von Kampagnen und kurzfristig aufgefahrenen Aktivitäten sind in Social Media kein wirkliches Erfolgsrezept. Damit Social Media spürbar zu einem (Wahl-)Erfolg beitragen kann, müssen einige Komponenten gesichert funktionieren, die kurzfristig nicht mehr auf die Beine gestellt werden können.

Social Media Infrastruktur

Social Media funktioniert nicht im luftleeren Raum. Der erfolgreiche Einsatz von Social Media basiert auf einer durchdachte Social Media Strategie, die eine ausreichende Reichweite, Qualität und Aktivität sichert und der Social Media Architektur, die dafür die richtigen Tools in der richtigen Plattform bereitstellt. Natürlich kann man auch einfach nur Pages einrichten, bloggen, twittern und posten. Politische Parteien sind auf den Wahlkampf auf der Straße, in Bürgerzentren und auf Plätzen über Jahrzehnte vertraut und auf etwas Aufmerksamkeit in den

Twittern und posten ist keine Social Media Strategie

Für alle die netten Menschen, die gelernt oder gehört haben, das Social Media aus twittern und posten besteht, sei hier gesagt, das diese beiden Aktivitäten auch zu Social Media gehören, aber nicht Social Media ausmachen. Das ist so passend wie den Zeitungsverkäufer mit dem Medienhaus gleichzusetzen, dessen Produkte er verkauft. Um Social Media erfolgreich nutzen zu können, benötigt eine politische Partei eine Social Media Strategie, die

  • die erforderliche Reichweite bei den Social Media Usern sichert
  • die Aktivität dieser Reichweite und die Reichweite insgesamt sichert,
  • den Freundeskreis der User dieser Reichweite zu erreichen ermöglicht
  • die User, die man in Social Media erreicht (soziale Reichweite) aktiviert und motiviert.

Die Social Media Architektur – Abbild der Social Media Strategie

Wo in der klassischen Architektur die Social Media in Form des Bauplans und der Bauplanung vorliegt, ist die Social Media Architektur die Kombination der eingesetzten und aufeinander abgestimmt genutzten Social Media Tools, die genutzt werden um die Social Media Ziele zu erreichen.

Wer erkannt hat, das eine Social Media Strategie, die diesen Namen auch verdient einen Wahlsieg zumindest ermöglichen oder nachhaltig unterstützen kann, wird ihr deutlich mehr Aufmerksamkeit widmen, als es bei den Parteien derzeit erkennbar ist. Unerfreulicher Weise nützt es nichts mehr, ein halbes Jahr vor der Wahl eine Social Media Strategie entwickeln zu wollen, wenn die dafür nötige Infrastruktur – die Social Media Architektur – nicht bereits in ausreichendem Maß vorhanden ist.

Was benötigt eine politische Partei damit Social Media nachhaltig und wesentlich zu einem Wahlerfolg beitragen kann?

Ein Blick auf einige zentrale Elemente der Social Media Architektur beantwortet diese Frage.

Plattformstrategie für politische Parteien

Würde man einen Politiker Stand heute zu den Plattformen befragen, die eine Partei für Social Media nutzen sollte, bekäme man bei den etwas informierteren Damen und Herrn mit hoher Wahrscheinlichkeit Facebook und Twitter genannt. Das ist nicht ganz falsch. Über diese beiden Plattformen werden derzeit Informationen verbreitet. Mehr aber auch nicht. Um Social Media wirklich nachhaltig erfolgreich nutzen zu können, sollten diese Plattformen genutzt werden, um soziale Reichweite aufzubauen und Kommunikation anzustoßen.

Was in diesen Plattformen (Facebook und Twitter) nicht oder nicht ausreichend funktioniert, aber für den Erfolg letztlich mit entscheidend ist:

Community Management für politische Parteien

Die Aktivierung und Motivation von Interessenten und Unterstützen, deren Vernetzung und die Sicherung dieser Kontakte und der sozialen Reichweite insgesamt ist in den wichtigsten externen sozialen Medien der politischen Parteien nicht oder nicht ausreichend möglich. Dazu fehlen dort einfach die erforderlichen Tools, nicht zuletzt, weil dies nicht im Interesse der Plattformbetreiber ist. Zudem lassen die Pages einzelner Parteien vermuten, das das Thema Community Management dort insgesamt noch gar nicht angekommen ist.

Plattformstrategie

Wer soziale Medien nur als die schlichte Nutzung von Plattformen wie Facebook und Twitter versteht, verfehlt die Chancen die Social Media bietet. Dieses Verhalten macht nicht nur von externen Plattformen abhängig, man verzichtet auch auf den Aufbau einer Infrastruktur, die Social Media Erfolge ermöglicht. Das ist so verantwortlich wie auf eine Datensicherung bei den eigenen Parteidaten zu verzichten.

Kommunikationsstrategie für politische Parteien

Ein Blick auf die Kommunikationsstrategie der politischen Parteien zeigt, wie sehr man soziale Medien vor allem als Ergänzung der klassischen Medien missversteht. Less Media, more social wäre hier sehr angebracht. Wer Social Media erfolgreich nutzen will, muss seine Kommunikationsstrategie und die Kommunikation, die daraus resultiert, so aufbauen das die Empfänger eingebunden und für die Weitergabe aktiviert werden. Das ist kommunikativ anspruchsvoller als Social Media platt als zusätzlichen Verteiler für Information zu nutzen, aber es ist eine unverzichtbare Voraussetzung für den Erfolg in und mit Social Media.

Volunteer Management für politische Parteien

Wer will das sich Menschen engagieren muss ihnen sinnvolle Beteiligungsmöglichkeiten bieten. Das sollte das über die Möglichkeit hinaus gehen, Mailformulare abschicken zu können. Volunteerstrategien und Volunteermanagement sind extrem erfolgreiche Methoden um Menschen dazu veranlassen sich – auch ohne Parteimitgliedschaft – für ein Thema einzusetzen und den eigenen Freundeskreis dafür zu aktivieren oder davon zu überzeugen. Vergleichen wir die Wirkung in den Vereinigten Staaten – wo sie Wahlkämpfe entscheiden – mit dem was wir hierzulande nicht tun, stehen wir vor einer kaum begründbaren Diskrepanz. Nur ein grundlegendes Misstrauen den eigenen Wählern und Unterstützern gegenüber könnte dieses Verhalten erklären.

Fazit

Es ist für einen erfolgreichen Einsatz von Social Media für die nächste Bundestagswahl fünf vor zwölf. Der Aufbau einer Erfolg ermöglichenden Social Media Infrastruktur und eines leistungsfähigen Community Managements, inklusive Volunteer Management – mit allen erforderlichen Tools – kostet Zeit und Vorlauf und braucht nach seiner Etablierung auch Zeit um Wirkung zu zeigen. Ein Jahr Vorlauf ist ausgesprochen sportlich, selbst wenn die Organisation, die Social Media nutzen will, über die nötige fachliche Kompetenz verfügen würde. Nach Lage der Dinge sind es einzig die Piraten, die wirklich von Social Media profitieren werden. Aber auch bei ihnen ist das Optimierungspotenzial immer noch sensationell hoch.

Ist Facebooks nächstes Geschäftsmodell eine schlechte Nachricht für Vermarkter und Google?

Am Sonntag berichtete der Business Insider über das nächste potenzielle Geschäftsmodell von Facebook. Ob es sich dabei um mehr als nur die Einschätzung eines Brancheninsiders aus der US Werbewirtschaft handelt, wird die Zeit zeigen. Die Überlegung als solche ist aber interessant genug, um sie und die daraus resultierenden möglichen Folgen näher zu betrachten.

Facebook lebt von Werbung

Werbung ist immer noch die größte Einnahmequelle von Facebook. Auf dem Gebiet der Online Werbung ist das Unternehmen kompetent. Was läge also tatsächlich näher, als die Werbeschaltung auch auf andere Websites auszudehnen? Das Login via Facebook hat sich in vielen Websites etabliert. Facebook als Lieferant passender Werbung wäre damit für diese Websites nicht nur ein Partner, der Werbeumsätze generiert, Facebook wäre auch relativ schnell als internationaler Vermarkter etabliert.

Schlechte Nachrichten für Vermarkter und für Google?

Für etablierte Vermarkter ist das vielleicht nicht auf kurze Sicht eine schlechte Nachricht, aber ein steter Verlust von Umsatztropfen tut auch weh und Veränderungen in der digitalen Welt finden schneller statt. Facebook als Werbekanal für Social Media und Websites wäre zumindest ein interessantes Angebot. Verbindet man das know how das sich in einem Social Network über die User ansammelt, mit der Funktion des Logins via Facebook erhält man die Möglichkeit auch auf externen Websites genau so passgenaue Werbung einzublenden wie auf Facebook selbst. Das Facebook damit wieder einen weiteren Schritt in Richtung von Googles Kerngeschäft Adsense unternimmt, überrascht weniger.

 Wie real ist diese Einschätzung?

Aktuell bietet Facebook nur Werbung auf der eigenen Plattform an, arbeitet aber an einem Marktplatz für Werbung. Dies ist zumindest ein Schritt in diese Richtung. Wie genau dieser Marktplatz aussehen wird, ob es eine Eigenentwicklung oder ein eingekauftes Produkt werden wird, ist derzeit nicht bekannt.  Facebooks Umsätze mit Werbung liegen bei 4 Mrd. US Dollar und erleiden gerade eine Wachstumsschwäche. Insider schätzen, das ein als FaceSense bezeichnetes Produkt ein Umsatzvolumen vom ca 10 Mrd. US Dollar erschließen könnte. Für die Kasse von Facebook, vor allem aber für den Börsenkurs wäre dieses Volumen ein schönes Geschenk. Die Nutzung dieses Potenzials ist aufgrund der Ausgangssituation, wie der Notwendigkeit neue Ertragsquellen zu erschließen eher naheliegend.

Ein Schritt weiter gedacht

Facebook verfügt bei vielen Websites über die Daten von Nutzern externer Websites (Connect, Likes). Sicher werden damit viele, aber eben nicht alle Nutzer einer Website erfasst. Was läge in diesem Fall näher als die eigentliche Kernkompetenz von Facebook ins Spiel zu bringen und externen Websites die Möglichkeit des Community Buildings innerhalb von Facebook oder an Facebook angelehnt als Plug In anzubieten? Auch das könnte Facebook in Userwachstum und Aktivität ein weiteres Mal voran bringen. Ein Vermarkter mit der möglicher Weise auch noch kostenlosen Dienstleistung Userbindung durch eigene Community hätte bei einigen Websites einen Wettbewerbsvorteil gegenüber dem „Nur-Werbevermarkter.“

[allgemein]

BRAVO – verpasste Chancen und wachsende Risiken

Bravo – das Urgestein der Jugendkommunikation – gibt es immer noch. Das Bild das Bravo abgibt hat zwei sehr unterschiedliche Gesichter.

  • Print schrumpft dynamisch: ein Minus von -20% im Vergleich des 1 Quartals 2011 mit dem 1. Quartal 2012 spricht für sich. (Quelle IVW).
  • Digital wächst: ein Wachstum von 33% bei den Visits (Inland) und 50% bei den PIs Inland im Vergleich von Mai 2011 mit Mai 2012 ist erst mal sehr beachtlich.

Die gute Nachricht ist allerdings nur eine halb erfreuliche. Geld wird bei den Verlagen immer noch mit gedrucktem Papier verdient.

Bravo – digitales Wachstum mit angezogener Handbremse

Würde man annehmen, das eine geringere Ertragsqualität auf digitalen Plattformen bedeutet, das Verlage digitale Ertragspotenziale so umfassend als möglich nutzen, man würde sich zumindest bei bravo.de täuschen. Die Plattform bietet ein Bild ungenutzter Chancen und wachsender Risiken. Man kann das so interpretieren, das die geringe Ertragsqualität auf digitalem Sektor zu einer Vernachlässigung führt. Das man damit die Marke Bravo schwächt und ein Stück Zukunft verspielt, scheint man zu übersehen.

Das digitale Wachstum von Bravo.de sollte nicht über verpasste Chancen und steigenden Risiken hinweg täuschen. 

Bravo wendet sich mit seinen Inhalten an eine Zielgruppe, die mehr als nur ein wenig internetaffin ist. Auf der einen Seiten treten als Leser die „Digital Natives“ auf, auf der anderen Seite steht ein Angebot das gefühlt den 80ern oder 90ern, vielleicht auch der Frühzeit des Webs entspringt. Das mag optisch gesehen Geschmacksfrage sein. Strukturell sieht es leider nicht besser aus.

Verpasstes Wachstum – verschenkte Chancen – ungenutztes Ertragspotenzial

Wirft man einen Blick auf die Entwicklung der Nutzung von redaktionellen Inhalten und von user generated content zeigt sich ein weiteres beachtliches Wachstum.

  • Redaktioneller Content Inland: Wachstum an Visits von knapp 27%, von PIs von 44% (Mai 2011 auf Mai 2012 nach IVW)
  • User generated Content Inland: Wachsum Visits 218% bei den PIs 560% (Mai 2011 auf Mai 2012 nach IVW)

Natürlich wird im redaktionellen Umfeld deutlich mehr Geld mit Werbung verdient, als bei user generated content. Sollte das davon abhalten vorhandene Potenziale auszuschöpfen? Die Wachstumszahlen bei user generated content könnten zu der Annahme führen, das BRAVO hier alles richtig gemacht hat. Diese Einschätzung kann man teilen, kennt man die Potenziale nicht, die sich aus und mit einer qualitativ ausreichend gepflegten Community ergeben.

Wirft man einen Blick auf die Optik der Community, die in Bravo gut versteckt ist, kann man das Erscheinungsbild noch als Geschmacksfrage abtun. Inhaltlich ist das, was die Community ihren Nutzern bietet, deutlich in den ganz, ganz frühen Anfangstagen von Internet, Websites und Foren hängen geblieben und heute alles andere als wettbewerbsfähig.

Geht man in der Bravo Community nach der Startseite tiefer, stößt man auf die Notwendigkeit sich anzumelden und danach auf eine der lieblosesten Profile, die ich in den letzten zehn Jahren der Entwicklung von Social Network Plattformen zu Gesicht bekommen habe. Wer die Bedeutung von Profilqualität gerade in dieser Altersstufe kennt, wird dies nicht glauben. Gönnen Sie sich deshalb diese Erfahrung und besuchen Sie dieses Negativbeispiel. Mehr ist dazu einfach nicht zu sagen.

Welches Potenzial hat ein eigenes Social Network in Zeiten Facebooks?

Betrachten wir diese Frage aus zwei Blickwinkeln.

  • Was entgeht dem Verlag durch diese Vernachlässigung?
  • Welche Bedeutung hat ein eigenes Social Network für die Zukunft?

Vergeudetes Potenzial, verspielte Zukunft

Was ein Verlag aus PIs und Visits an Erträgen generiert, hängt nicht zuletzt vom Vermarktungsgeschick des Unternehmens ab. Was Bravo an PIs und Visits durch die Lieblosigkeit seines Communityansatzes entgeht, lässt sich nur schätzen. Wirft man einen Blick auf wettbewerbsfähige junge Communitys und Social Network Plattformen und unterstellt eine einigermaßen zeitgemäße Social Network Plattform bei Bravo, ignoriert dabei die sicher nicht zu unterschätzende Marke und ihren Content, bleibt immer noch eine Größe von 5-10 Mio Visits und vielleicht 200 Mio PIs im Monat, auf die man verzichtet. Volumen dieser Größe werden im Markt erzielt. Ein Blick in die IVW genügt, um sich selbst zu überzeugen. Dabei ist die Rückläufigkeit der Nutzung durch Facebooks Dominanz berücksichtigt. Wir sprechen bei erfolgreicher Vermarktung und einem angenommenen TKP von 0,5€  von einer Größe von bis zu 50 Tsd. Euro, auf die man verzichtet.

Natürlich stehen diesen Größen auch Investitionen gegenüber, die aber mit etwas fachlicher Kompetenz durchaus im Rahmen bleiben und zugleich Optionen für intelligenter erzielte Erträge als durch Werbung eröffnen. Letztlich ist die Werbung nicht die einzig interessante Vermarktungsmöglichkeit sozialer Reichweite. Wer die Branche kennt, weiss schließlich warum Werbung in sozialen Netzwerken und Communitys deutlich schlechter bezahlt wird. Dafür bieten aktive, gepflegte Communitys weitaus kompatiblere und wirtschaftlich relevantere Ertragsquellen. Es wird in der Branche allerdings auch niemanden wirklich überraschen, wenn sich Facebook auch hier den Markt sichern wird, weil den deutschen Social Network Plattformen die erforderlichen Ressourcen und den Verlagen die nötige unternehmerische Initiative fehlt. Die Konsequenzen für die deutschen Social Network Plattformen sind augenscheinlich.

Zukunft mit Facebook statt in Facebook

Bravo ist natürlich auch auf Facebook erfolgreich mit einer Page vertreten. Stolze 400 Tausend Facebookusers haben Bravo ihr Like geschenkt.  Die agof nennt für Bravo.de 660 Tsd Unique Users als Nutzer. Auch wenn beide Gruppen nicht identisch sein werden, spricht doch einiges dafür, das sich die Bravouser auch in Facebook befinden. Diesen dorthin zu folgen, ist auf den ersten Blick einleuchtend. Eine zunehmende Verlagerung der Kommunikation in Facebook ohne eigenes Backup führt allerdings in eine selbstgewählte, zunehmende, stabile Abhängigkeit von Facebook. Mit allen Risiken der Veränderung der Pages durch Facebook und eingeschränkten Gestaltungsmöglichkeiten für die wirtschaftliche Nutzung.

Müssen wir dann irgend wann damit rechnen, das die Verlage unserer Kanzlerin mit dem Wunsch nach einem Kundenschutzrecht zu Leibe rücken, das ihnen die Rechte an den Erträgen sichert, die Facebook mit ihren Kunden (Likes) generiert? Ich bin mir nicht sicher, ob dieser satirische Gedanke nicht reale Wünsche erzeugt. (Liebe Verleger, Verlagsverantwortliche und Verlagsmitarbeiter: das war ein Scherz. Bitte sofort vergessen!)

Hat eine Community außerhalb von Facebook überhaupt eine Chance?

Das glauben zunehmend mehr Unternehmen: Neben der schieren Notwendigkeit sich nicht in die Abhängigkeit von Facebook zu begeben sind nicht zuletzt die Defizite von Facebook, die eigene Stärke der Marke und des Angebots sowie eine ausreichende Social Media Kompetenz die Grundlagen um eine erfolgreiche Community außerhalb von Facebook zu realisieren. FC Bayern München, Zynga, Lady Gaga, sind aktuelle Beispiele dieses Verhaltens. Alle diese Anbieter sind ausgesprochen erfolgreich – auch in Facebook. Und gerade deshalb hat man sich entschlossen, diesen Erfolg in Sicherheit zu bringen. Zur Sicherung eines Social Media Erfolgs ist die eigene Plattform, angebunden an Facebook, die konsequenteste aber auch anspruchsvollste Methode. Mit einer starken Marke im Rücken ist man hier leichter erfolgreich. Natürlich gibt es darüber hinaus auch andere Methoden, den Erfolg in Social Media zu sichern und auch wirtschaftlich nutzen zu können.  Für Bravo allerdings kann man die noch starke Marke als wichtige Starthilfe unterstellen und verfügt zugleich über den Content über einen besonders effizienten Hebel für den erfolgreichen Aufbau einer wettbewerbsfähigen Community. Das digitale Wachstum von bravo.de spricht deutlich für diese Annahme.

Wachsende Risiken

Facebook braucht keine Unterstützung um sich in den Altersgruppen von Bravo zu etablieren. Die Freundeskreise der jüngeren Social Network User sind bei Facebook oder werden dort etabliert und auch dort genutzt. Bravo wird um so stärker dazu gezwungen den eigenen Usern zu folgen, je schwächer die Interaktivität im Freundeskreis auf Bravo.de ist. Ein großes Leistungsdefizit in der Bravo Community – wie es z. B. die unzureichenden Profile für die Selbstdarstellung sind – beschleunigt diese Entwicklung. Die wachsende Bedeutung der Facebook Page ist ein eher zwangsläufiger Schritt in dieses Richtung,

  • schwächt aber weiter die Nutzung der eigenen Plattform
  • erhöht die Abhängigkeit von Facebook,
  • reduziert die Möglichkeit Erträge aus und mit diesen Usern zu erzielen.

Gerade wer sieht, wie ihm Print unter den Händen zerrinnt, sollte rechtzeitig die eigene Marke digital stärken und über neue Geschäftsmodelle nachdenken. Eine Facebook Page wird weder auf die Marke Bravo einzahlen noch zu Verlagserträgen beitragen und kann nur eingeschränkt als Basis eines Geschäftsmodells dienen. Dazu wäre die Abhängigkeit von Facebook zu groß , ebenso die Unsicherheit, wie lange die Facebook Page überhaupt so genutzt werden kann. Veränderungen bei den Pages können Geschäftsmodelle, die auf Pages aufbauen leicht tangieren oder obsolet machen.

Je länger man bei Bravo die eigene Social Media Architektur vernachlässigt und bruchstückhaft gestaltet, desto schwieriger und teurer wird es diesen Fehler später auszubügeln. All die Fans und Likes von Facebook wieder für eigene Inhalte zu erreichen und auf eigener soziale Präsenz mit Freunden über Inhalte diskutieren zu lassen, ist nicht unmöglich, aber um so schwerer, je später damit begonnen wird. Die Entscheidung für ein oder mehrere Social Networks fällt in dieser Altersgruppe immer wieder neu. Jahr für Jahr. Content, Marke, eine bessere Usability und eine spezifischere und höhere Lifestylekompetenz können hier als Wettbewerbsvorteile von BRAVO genutzt werden. Im Augenblick schenkt man ohne Not Umsätze, Kunden und Märkte her.

Zukunft wird heute gestaltet

Um die Marke sicher und wirtschaftlich erfolgreich für die digitale Zukunft aufzustellen, reicht es nicht aus, Printcontent digital darzustellen. Da auch in der schnellen digitalen Welt der Aufbau von Infrastruktur zeitintensiv ist, ist jede Medienmarke gut beraten, sich rechtzeitig auf die neuen Herausforderungen einzustellen und auch deren Chancen zu verstehen und zu erschließen.

Wie könnte ein Stufenplan aussehen, der die Marke Bravo digital und sozial zukunftsfähig aufstellt?

Ich bin mir sicher, das dieser Stufenplan zumindest eine Social Media Strategie, die

  • die eigenen Stärken besser nutzt und Potenziale dort entstehen lässt, wo sie auch genutzt werden können – auf eigenen Plattformen
  • Facebook als Plattform für die Informationsverbreitung und die Erschließung von Freundeskreisen einsetzt, aber die soziale Reichweite extern absichert
  • vorhandene Ertragspotenziale für Werbung nicht ungenutzt lässt
  • neue Geschäftsmodelle jenseits der Werbung erkennt und erschließt

enthalten sollte, um funktionieren zu können.

Zu Gunsten der Verantwortlichen bei Bravo / Bauer ist hier anzumerken, das diese Strategie auch bei anderen Medienhäusern nicht auf den ersten Blick erkennbar ist. Unternehmerische Social Media Kompetenz will nun mal erarbeitet werden.

Unternehmerische Social Media Kompetenz ist etwas anderes als die Fähigkeit Facebook für die Kommunikation zu nutzen und Twitter einzusetzen. Unternehmerische Social Media Kompetenz gestaltet Social Media Strategien und Infrastrukturen, die Wachstums- und Ertragspotenziale über dazu passende Geschäftsmodelle erschließt. Die Anlage einer Facebook Fanpage und das Einstellen von Inhalten mag ein Schritt in diese Richtung sein. Darunter schon unternehmerische Social Media Kompetenz zu verstehen, hat etwas von der rührenden Naivität eines Menschen, der nach den ersten Trainerstunden im Tennis fest davon ausgeht, das nächste Endspiel in Wimbledon zu bestreiten.

Für die grundsätzlichen Skeptiker in den Verlagen: Wer mit dem Zug reisen und ganz sicher gehen will ob der Zug auf fährt, sollte trotzdem einsteigen. Ansonsten fährt der Zug ohne sie ab.

Für die Skeptiker aus Erfahrung:  Es ist Gott sei Dank nicht nur das möglich, was man selbst zustande bringt.

 

[imn-medien]

Social Media Strategie, Social Media Architektur und Facebook

Social Media findet auf den unterschiedlichsten Tools statt. Neben Social Network Plattformen wie Facebook nutzen Unternehmen Twitter, Blogs, Foren und versuchen diese Tools mit den eigenen Webpräsenzen in einer Struktur (Social Media Architektur) zusammen zu fassen, die es ermöglicht, Social Media auch wirtschaftlich erfolgreich und nachhaltig zu nutzen. Nicht zuletzt Facebook stellt da besondere Anforderungen an den Social Media Architekten, der diese Struktur aufbauen soll.

Socia Media Architektur und Facebook

Eine Aufgabe der Social Media Architektur ist, erreichte Leistungen und Werte sichern zu können. Kein Mensch würde auf die Idee kommen, wichtige Unternehmensdaten auf einem Rechner zu verwalten und zu nutzen, bei dem kein Backup möglich ist. Betrachtet man Facebooks Leistungen für Unternehmen etwas genauer, wird die Bedeutung einer durchdachten Social Media Architektur noch deutlicher.

Facebook bietet Unternehmen als Tool für deren Social Media Aktivitäten – neben der kostenpflichtigen Werbung – eine kostenfreie Fanpage. Deren Nutzungsmöglichkeiten sind durch die technischen Rahmenbedingungen des Systems von Facebook und der Geschäftspolitik von Facebook begrenzt.  Bei letzterer ist das Augenmerk des Plattformbetreibers naturgemäß nicht primär auf die Interessen des Unternehmens sondern auf die Wünschen der User ausgerichtet. Eine auf den ersten Blick kleine Veränderungen macht ganz beispielhaft deutlich, wie schnell das Tool Facebook Fanpage für Unternehmen an Wirkung verlieren kann und was daraus als Konsequenz folgen sollte.

Fans sind nicht mehr individuell erkennbar

Wo früher noch die einzelnen Fans einer Fanpage individuell angezeigt wurden, findet sich heute eine Zahl. Der einzelne Fan wird dann ansprechbar, wenn er selbst aktiv wird. Das Unternehmen muss darauf bauen, das der Fan selbst wieder auf der Page aktiv wird. Letztlich werden die individuellen Kommunikationsmöglichkeiten der Unternehmen mit Ihren Fans dadurch deutlich reduziert. Faktisch wurde ein wesentlicher Bestandteil von Social Media Kommunikation – die Kommunikation 1 zu 1 – dadurch gestrichen und die Social Media Kommunikation stärker auf eine Sender-Empfänger-Sitation reduziert.

Handlungsbedarf für Ihr Unternehmen?

Unternehmen, für die Facebook nur ein weiterer Abspielkanal für Informationen darstellt, können mit diesen reduzierten Möglichkeiten sicher leben. Für diese Unternehmen ändert sich nicht viel. Sie werden möglicherweise eine geringere Reaktion im Sinne eines direkten feedbacks erfahren – sofern sie dieses prüfen.  Für Unternehmen, die Social Media im eigentlichen Sinn nutzen wollen, ergibt sich aus dieser Situation ein Handlungsbedarf. Wer Social Media mit dem Ziel eines Dialogs und eines Informationsaustausches oder gar einer besseren Einbindung der eigenen Nutzer, Käufer und Anwender nutzt oder nutzen will, kann mit diesen Einschränkungen nicht wirklich einverstanden sein. Ihm wird dadurch eine echte Social Media Kommunikation deutlich schwieriger gemacht. Facebook als Basis oder zumindest als wichtiger Bestandteil einer Kundenbindung durch und in Social Media wird dadurch ohne zusätzliche Anpassungen zumindest fragwürdig.

Handlungsalternativen für Unternehmen

Wenn Sie Facebook als zentrales Kommunikationselement in Ihrer Social Media Kommunikation und als Basis Ihrer Social Media Architektur nutzen wollen, bieten sich verschiedene Handlungsalternativen um zumindest die beschriebenen Kommunikationseinschränkungen auszugleichen. Natürlich lassen sich dabei im Einzelfall und je nach praktischer Ausgestaltung auch weitere Vorteile für Kommunikation, Marketing, Vertrieb, Profiling oder die Anbindung von Geschäftsmodellen erzielen, aber darauf einzugehen, würde den Rahmen dieses Textes deutlich sprengen. Sprechen Sie mich bei Interesse an weiteren Informationen einfach an. An Handlungsalternativen bieten sich diesen Unternehmen zum Beispiel an:

  • Eingebettete Applikationen: durch in Facebook eingebettete Applikationen lassen sich Kommunikationskanäle etablieren, die eine stabilere Kommunikationssituation in Freundeskreise hinein und zum einzelnen User / Fan ermöglichen bzw. eine gesicherten Kommunikationsweg darstellen.
  • Externe Applikationen: Applikationen, die ausserhalb von Facebook – zum Beispiel auf mobilen Endgeräten oder anderen Websites laufen – ermöglichen eine Kommunikationssituation und -qualität, die der von Social Media deutlich mehr entspricht, als die aktuelle Leistungsqualität von Facebook.
  • eigene Social Networks: nicht für jedes Unternehmen mag ein eigenes Social Network eine echte Alternative sein. Nicht zuletzt der Anspruch an Kompetenz und Ressourcen ist beachtlich. Die Vorstellung, das es jenseits von Facebook keinen Platz mehr für andere Social Networks gibt, mehr als irreführend. Die Leistungsqualität von Facebook öffnet intelligenten Special Interest Angeboten eher Tür und Tor, statt sie zu verbinden. Eine Anbindung solcher Special Interest Plattformen oder Communitys an Facebook ist nicht nur selbstverständlich sondern auch mit für den Erfolg entscheidend.

Facebooks Bedeutung in der Social Media Architektur

Solange die Nutzung von Facebook als zentraler Plattform für die Pflege der persönlichen sozialen Kontakte einer Mehrheit der Internetnutzer ein Fakt ist, wird Facebook immer eine bedeutende Funktion in der Social Media Architektur haben. Dies sollte nicht darüber hinweg täuschen, das Unternehmen, die Social Media nicht nur als weiteren Kanal einer Einwegkommunikation  nutzen wollen, gut beraten sind, die eigene Social Media Architektur und Strategie so zu gestalten, das sie sich

  • nicht in eine absolute Abhängigkeit begeben,
  • ihre Kommunikationsmöglichkeiten nicht zu weit einschränken lassen,
  • sich in ihren Möglichkeiten für Geschäftsmodelle und -prozesse in und mit Social Media begrenzen lassen.

Natürlich ist es leicht möglich, das Facebook den Unternehmen wieder wirklich ausreichende oder gar gute Kommunikationskanäle bieten wird. Aber genauso möglich ist, es, das die Einschränkungen bleiben oder verstärkt werden.

Social Media Strategie und Social Media Architektur

Eine zukunftsfähige Social Media Strategie eines Unternehmens erfordert eine Social Media Architektur, die Abhängigkeiten so weit als möglich verhindert oder begrenzt, die Chancen von Social Media so weit als es die Ressourcen erlauben nutzt und hier insbesondere die wirtschaftlichen Potenziale die Social Media bietet,erschließt. Da viele Unternehmen erst noch an ihrer Social Media Strategie arbeiten, ist eine durchdachte Social Media Architektur als nachfolgender Schritt noch seltener anzutreffen, als eine durchdachte, zukunftsfähige Social Media Strategie. Allerdings sollte man spätestens nach der Entwicklung der eigenen Social Media Strategie auch über die Kompetenz verfügen, die dazu passende Social Media Architektur abzuleiten und umzusetzen. Sonst wird der Erfolg auch der besten Social Media Strategie deutlich hinter deren Möglichkeiten zurück bleiben.

Informationsbedarf?

Bei weiterem Informationsbedarf zum Thema Social Media Strategie und Social Media Architektur oder auch bei Fragen zu konkreten Situationen Ihres Unternehmens stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

 

[allgemein]

Social Media und Marketing – D und International

Social Media und Marketing – die Sicht deutscher Entscheider und der internationale Standard

In der aktuellen IBM Studie IBM Global Chief Executive Officer Study 2012 wird auf die wachsende Bedeutung von Social Media hingewiesen. Befragt wurden 1700 CEO in 64 Ländern.

Die Befragung von 300 Marketingentscheidern in Deutschland durch die GfK im Auftrag von Webguerillas ergab folgendes Bild:

  • Jedes zweite Unternehmen in Deutschland betreibt Social Media bzw. Community-Marketing.
  • Davon verfügen aber lediglich 40,4 Prozent über eine entsprechende Web 2.0 Strategie.
  •  8,5 Prozent der Befragten geben sogar an, dass sie keine Kenntnis darüber haben, ob eine solche Strategie in ihrem Unternehmen vorliege.

Social Media ist in Deutschland in doppelter Weise in:

  • Social Media ist in der Hälfte der  Unternehmen angekommen.
  • Dort ist die Nutzung von Social Media weitgehend inkompetent.

Hilft es darüber zu trauern und nachzudenken, warum Deutschland in wichtigen Themen einfach zurück fällt. Faktisch fehlen in diesem Bereich in Deutschland in weiten Bereichen schlichtweg die Grundlagen um die Konsequenzen dessen zu verstehen, was man tut oder unterlässt.

So gesehen trennt Social Media die deutschen Unternehmen in zwei Lager. 

  • Im einen Lager wird Social Media genutzt, aber ein großer Teil weiß  faktisch noch nicht wirklich warum und wozu.
  • Im anderen Lager wird Social Media nicht genutzt, man weiß aber nicht, was das für Auswirkungen haben kann.

Social Media ist keine Beschäftigung für Jugendliche oder Menschen mit zu viel Zeitvertreib. Social Media ist eine Infrastruktur, die Gesellschaften und Märkte weitgehend verändern kann. Wer Kunden hat ist betroffen. Wer keine Kunden hat, hat tatsächlich andere Probleme. Das alles wäre sicher höchst amüsant, denkt man nicht darüber nach wie viele Arbeitsplätze diese Ignoranz in Deutschland kosten kann und wie dieses Verhalten dem Standort insgesamt schaden wird.

Das wir uns mit diesem Verhalten einen nachhaltigen Standortnachteil einhandeln, macht jetzt sogar unserer Kanzlerin Sorgen. Schön, das die Politik in diesem Fall dem Ball schneller hinter her sieht, als die Unternehmen.

Wettbewerbs- und Standortnachteile

Bleiben wir anlässlich der aktuellen Fussballeuropameisterschaft einmal in diesem Bild. Wer Meister werden will oder bleiben will, sollte daran denken, das man um zu gewinnen zumindest auf dem Platz sein und möglichst dem Ball eben nicht nur entgeistert hinterher sehen sollte.

Leistungsschutzrecht der Verlage und Social Media

Das Leistungsschutzrecht der Verlage geht in Richtung Konkretisierung. Dazu empfehle ich einen Blick in den Blogbeitrag von Stefan Niggemeier und in die anschließende lange Kommentarreihe oder einen Besuch bei Udo Vetters Lawblog.

Noch ist nichts Gesetz, aber ein Blick auf die möglichen Konsequenzen für die Unternehmen, die Social Media betreiben, lässt hoffen, das dieser Gesetzeswunsch im Nirwana endet.

Leistungsschutzrecht schadet der Nutzung von Social Media durch Unternehmen

Unternehmen, die in Social Media auf Informationen von Verlagen verlinken, weil sie für ihre Kontakte hilfreich sind, laufen Gefahr damit gegen das Leistungsschutzrecht zu verstoßen.

Wer als Unternehmen in Social Media aktiv ist, handelt grundsätzlich kommerziell und hat damit schnell Probleme mit dem LSR und entsprechende Abmahnungen zu fürchten.

Zitat aus Niggemeiers Blogbeitrag als Erklärung dazu:

Deshalb behauptet Axel-Springer-Außenminister Christoph Keese, normale Blogger müssten das Leistungsschutzrecht nicht fürchten. Er unterschlägt, dass ein großer Teil der Arten, wie im Internet auf interessante Inhalte verwiesen wird, gar nicht durch das Zitatrecht geschützt ist. Tweets zum Beispiel, die nur die Überschrift eines Beitrags und den Link dorthin enthalten. Links auf Facebook, die automatisch Überschrift und Beginn des verlinkten Textes bekommen. Und Listen, wie sie zum Beispiel Felix Schwenzel gerne veröffentlicht, die mit je einem Link und einem kurzen Textausschnitt, nicht immer aber einem zusätzlichen Kommentar, auf lesenswerte Artikel verweisen.

Diese Nutzungen sind nicht durch das Zitatrecht gedeckt, weil die eigene Auseinandersetzung mit dem Zitierten fehlt. Sie sind aber nach geltendem Gesetz erlaubt, solange die Textmenge unterhalb der urheberrechtlichen Schöpfungshöhe liegt.

Verlage gegen eigene Unternehmenskunden

Die Anzahl der Unternehmen, die Social Media betreiben und dabei ganz selbstverständlich hilfreiche Links twittern und posten, ist alles andere als marginal. Diesen Unternehmen eine preiswerte Methode Nutzen stiftender Kommunikation zu erschweren oder unmöglich zu machen, könnte man als unklug bezeichnen. Letztlich laufen diese Verlage Gefahr den gleichen Unternehmen eine Abmahnung schicken zu müssen, wenn sie ihr Leistungsschutzrecht durchsetzen wollen, von denen sie Werbung akquirieren wollen. Es wird interessant, ob die Unternehmen bereit sind dafür eine Lizenz zu erwerben, das sie auf Inhalte ihrer Dienstleister hinweisen.

Prüfen Sie Ihre Kommunikation und werden Sie gegebenenfalls aktiv

Wie oft setzen Sie z. B. in Facebook einen Link in dem Teile eines Inhalts oder einer Ãœberschrift enthalten sind? Oder wie oft verweisen Sie in einem Tweed mit Ãœberschrift oder Teilen daraus auf Verlagsinhalte?
Das könnte in Zukunft teuer werden oder zusätzliche Arbeit erfordern. Wenn Sie dies verhindern wollen, werden Sie besser jetzt aktiv. Googlen Sie die Möglichkeiten sich gegen das LSR auszusprechen oder prüfen Sie ob sie bei IGEL dagegen aktiv wollen.
[imn-medien]

Social Network Marketing in Facebook – Paid Posts

Paid Posts in Facebook geben Usern und Unternehmen die Möglichkeit ihre Informationen in der Timeline sichtbarer zu machen. Der Hintergrund dieser Maßnahme ist einfach. 12% der Statusmeldungen eines Users werden von seinen Freunden durchschnittliche wahrgenommen. Bei Unternehmen sieht es mit durchschnittlich 16% der Infos, die die Fans erreichen, kaum besser aus. Das kann auf Dauer Unternehmen nicht wirklich befriedigen. Natürlich könnte man jetzt mit Öffnungsraten im eMail Marketing und den Clickraten von Onlinewerbung argumentieren.

Facebooks Paid Posts – Lösung für 2 Probleme

Werbung ist immer noch Facebooks wichtigste Ertragsquelle und die Timeline / der Newsfeed der User ist der wichtigste Kommunikationskanal der Unternehmen in Facebook. Beide leiden unter einer deutlichen Wahrnehmungsschwäche. Das die Klickraten von Werbung in Social Network Plattformen sehr, sehr deutlich unter denen in anderen Websites liegen, ist ein offenes Geheimnis. Die Wahrnehmung von Posts in der Timeline liegen mit 12% (private User) bzw. 16% (Unternehmen) zwar Welten besser, als die Wahrnehmung der Werbung, sind aber m. E. immer noch kein Grund für Jubelstürme und beeinträchtigen die Qualität des Marketings in Social Networks.

Mit den Paid Posts löst Facebook zwei Probleme. Die Unternehmen können ihren Posts eine höhere Wahrnehmung in der Timeline der User sichern und Facebook erhält eine zusätzliche Ertragsquelle, die qualitativ deutlich besser der Kommunikationssituation in Social Networks entspricht, als Displaywerbung.

Paid Posts = mehr Spam in der Timeline?

Das die Unternehmen Paid Posts nutzen werden, um die Timeline der User mit penetranter Werbung voll zu müllen, mag der eine oder andere befürchten. Natürlich ist dieses Risiko nicht in jedem Fall auszuschließen. Gegen Dummheit gibt es nun mal keine Versicherung. Unternehmen die Paid Posts derart nutzen, werden sehr schnell erfahren, das die User immer noch entscheiden, wer in ihre Timeline posten darf. Den Fanstatus oder das Like lässt sich schnell wieder korrigieren und schon hat man seine Ruhe.

Paid Posts unterstützen seriöses Social Network Marketing

Die Informationsflut in einer Timeline ist nichts anderes als ein bescheidenes Abbild der Informationsflut in der Realität jenseits von Facebook. Dort wahrgenommen zu werden, ist ebenfalls alles andere als einfach. Und kann zudem ziemlich schnell kostenintensiv werden. Die Möglichkeit die Wahrnehmung der eigenen Information mit etwas Nachdruck – manche werden jetzt sagen Penetranz – in der Timeline zu fördern, wird sicher die Anzahl der Informationen in der Timeline nicht reduzieren.

Ich habe jedoch die Hoffnung, das sie zu einer qualitativen Verbesserung führen kann. Wer für die Verbreitung einer Information bezahlen wird, macht sich möglicherweise mehr Gedanken um deren Nutzen und Informationsgehalt.

Wenn die Möglichkeit besteht, einzelne Informationen zu einer höheren Wahrnehmung zu verhelfen, reduziert sich die Notwendigkeit möglichst viele Informationen der gleichen Art abzufeuern, damit wenigstens eine davon wahrgenommen wird.

Wird Social Network Marketing in Facebook teurer?

Nach meiner Einschätzung eher nicht. Die Kosten werden lediglich transparenter. Wenn wir Paid Posts als neues Standardtool des Social Network Marketing in Facebook betrachten, werden die Kosten der Kommunikation aus der Unternehmenspage in die Timeline deutlicher. Mit Paid Posts bezahlen wir für weniger Zeitaufwand – für eine Vielzahl von Informationen um wahrgenommen zu werden – und für etwas weniger Komplexität durch das Feintuning des Timings unserer Posts. Das macht die Nutzung des Tools Timeline auch für diejenigen wieder interessanter, die damit nicht viel Zeit verbringen können. Nach meiner persönlichen Einschätzung bringen die Paid Posts den Unternehmen damit mehr Vorteile als Nachteile.

Paid Posts – ein großer Gewinn für das Social Network Marketing in Facebook

Der Ausstieg von General Motors aus der Werbung in Facebook war ein klares Signal. Werbung in Social Networks ist systemfremd. Mit den Paid Posts verhindert Facebook zumindest teilweise, das die Unternehmen eine ähnliche Erfahrung mit den Pages in Facebook machen.

Pages dienen

  • dem Aufbau von Reichweite und
  • der Kommunikation mit den Usern und
  • der Erschließung der Freundeskreise via Timeline (Nutzung der sozialen Reichweite der Fans).

Der letzte Punkt wird in der Kommunikation gern vernachlässigt (Stichwort Sackgassenkommunikation). Wenn die Freunde und Likes einer Page aber über deren Timeline nur noch in geringem Maß (16% nach Aussage von Facebook) erreicht werden, entwertet das die Bedeutung von Pages in Facebook. Nun hat aber Facebook für die Unternehmen nichts anderes als eben diese Pages zu bieten. Nachdem sich die Erkenntnis über die lausige Wirkung von Werbung in Social Network Plattformen durchsetzt, wären als nächstes die Unternehmensseiten in Facebook fragwürdig. Deshalb sind Paid Posts ein dringend nötiges Tool für die Unternehmen in Social Networks. Ansonsten würde die Kommunikation dort auf die Page selbst reduziert.

Paid Posts – die bessere Alternative zur Ertragsquelle Werbung

Für Facebook sind Paid Posts die bessere Alternative zur Werbung – sowohl was die Qualität der Kommunikation betrifft, als auch was die Qualität als Ertragsquelle betrifft.

Facebook ist als Unternehmen immer noch in weitem Maß von einer systemfremden und im Kern ungeeigneten Ertragsquelle abhängig. Jeder Schritt in die Richtung einer systemkompatiblen Ertragsquelle ist nicht nur eine Verbesserung der Ertragslage insgesamt, sondern vor allen ein wichtiges Stück wirtschaftlicher Zukunftssicherung.